Daschka - autor Tatjana Volkova - german
1.
Der September ging mit prachtigem Wetter und sonnigen Tagen zu Ende. Die Fenster meiner Wohnung zeigten auf die EinbahnstraSe hin, die an unserem Haus vorbei fuhrte. Gegenuber meiner Wohnung befand sich ein Park, der jetzt im Herbst wunderschon durch das farbige Laub aussieht. Ich beeilte mich, um auf die StraSe zu kommen. Der Park ist nur ein paar Minuten entfernt, so das ich bei gutem Wetter haufig dort hin gehe. Heute aber hatte ich keine Lust zu lesen, ich lieS nur meine Seele baumeln, und erholte mich und lieS mich von der Septembersonne warmen. Wie aus dem Nichts lief plotzlich ein Hund auf mich zu, der mir bekannt erschien.
-„“Daschka!“ – rief ich laut, dich hab ich schon lange nicht mehr gesehen, wo warst du nur?
Der Hund schwanzelte freudig um mich herum, und streckte mir seine Pfote entgegen. Kurze zeit nach Daschka kam auch ihr Halter, welcher Wassilij ist, auf mich zu, mit dem wir in freundschaftlichen Beziehungen standen. Vor einigen Jahren ist bei ihm die Frau, Darja gestorben, und danach verloren wir uns uber Jahre aus den Augen. Wassilij hat sich neben mich gesetzt, und Daschka hat bei seinen Beinen friedlich gelegen, und sein Herrschen fragend angeschaut. Wassilij unterschied sich durch seine personliche Geselligkeit, aber heute war er ein ganz anderer, den ich so nicht kannte, wie ich ihn von fruher gewohnt war. Auf meine Frage uber den Grund der so langen Abwesenheit, erzahlte er mir, und es sprudelte nur so aus ihn heraus, was alles in den letzten Jahren bei ihm geschehen ist.
DASCHKA
Wasilij war 62 Jahre alt, als seine Frau starb, um die er sehr trauerte. Trotzdem, dass er einen Sohn und einen 16 jahrigen Enkel hat, fuhlt er sich sehr einsam. Die Schwiegertochter Oksana war ewig unfreundlich, und mit allem unzufrieden. Schon Zulebzeiten der Mutter, hat Sohn Jurij mit Familie seine Eltern nur selten besucht.
Jetzt sind schon fast zwei Wochen vergangen, und niemand von ihnen hat angerufen. Es krankte ihn sehr, dass keiner sich meldete. Er konnte ja selbst anrufen, aber er hatte den verdacht, das er sie stort und nervt. Er hat seine Frau geliebt, mit der er fast 40 Jahre verheiratet war, bis die Arzte bei ihr Lungenkrebs im letzten Stadium diagnostizierten. Weil der Krebst schon alles kaputt gemach hatte, und kein Erfolg auf Heilung bestand, wurde sie nach Hause geschickt. Dann kam taglich eine Krankenschwester, und gab ihr schmerzstillende Spritzen. Nach diesen Spritzen schlieft sie ein, und wachte nach geraumer Zeit von schmerzen geplagt wieder auf. Die Frau qualte sich bis zu ihrem Tod, und Wassilij litt eben so. Er erkannte aber, dass der Tod fur sie eine Erlosung ihrer Qualen ist. Als sie dann in seinem Beisein starb, druckte er ihr Eigenhandig beide Augen zu. Zur Beerdigung seiner Frau traf Wassilij sich mit seinem Sohn und Familie, und einem befreundeten Ehepaar mit denen er sich bis zur Krankheit seiner Frau hin und wieder traf. Wassilij hat den Grabstein selbst bestellt und bezahlt, aber sein Sohn, der gut verdient und nicht arm ist, hat sein Vater nicht gefragt, ob er etwas beisteuern soll. Wassilij lebte in einer Zweizimmerwohnung im „sogenannten“ Stalinziegelhaus, wo er viel Zeit in der Kuche verbrachte, um aus dem Fenster zu schauen. Wenn er dann ein wenig schlafrig wurde, legte er sich aufs Sofa, welches dort stand.
Nach dem Tod seiner Frau, es sind jetzt schon funf Monate her, ist Wassilij das erste Mal wieder ins Schlafzimmer gegangen. Fruher, als seine Frau noch lebte, herrschte volle Ordnung. Er half seiner Frau, wo er nur konnte. Jetzt, wo er alleine war, hatte er keinen Ordnungssinn mehr. Der Staub lag auf den Mobeln, halt uberall, und es machte ihm nichts aus, er hatte sich dran gewohnt, genauer gesagt, es war ihm gleichgultig geworden. Hin und wieder traf Wassilij sich mit seinem Freund und seiner Frau, und es wurde standig uber Krankheiten geredet, was ihn furchterlich argerte. Aus diesem Grund reduzierte er diese Treffen, so oft er kann. Auch im Treppenhaus begegnete er Nachbarn, mit denen er sich uber Dies und Das unterhielt. Im Erdgeschoss seines Wohnhauses ist ein Lebensmittelgeschaft untergebracht, in das er mit seiner Frau immer zum Einkaufen ging.
Jetzt, da er allein ist, muss er sich aufraffen, allein in das Geschaft zu gehen. Es tauchen immer wieder die Erinnerungen auf, und es uberfiel ihn ein unsagbarer Schmerz.
Einmal, Wassilij war im Geschaft, um Lebensmittel zu kaufen, als er Zeuge eines schrecklichen Vorfalls wurde. Auf der StraSe vorn Geschaft, sah er, wie ein auslandisches Auto einen Hund anfuhr, nicht anhielt und einfach weiterfuhr. Wassilij ist sofort zum Hund auf die StraSe gelaufen, hat sie auf den Arm genommen, es war eine Hundin, und ist in seine Wohnung gegangen. Zu Hause sah er, dass zwei Pfoten verletzt waren, und aus ihrer Schnauze ran Blut. Darauf hin ist er mit der verletzten Hundin zum nachsten Tierarzt gefahren. Nach der Behandlung hat der Tierarzt Wassilij gesagt, dass die Verletzungen nicht lebensgefahrlich sind, und die Hundin bald wieder gesund und munter sein wird. Dieser Besuch war teuer gewesen, aber er hat es nicht bereut. Fur Wassilij gab es nur eine Entscheidung, die Hundin bleibt auf jeden Fall solange bei ihm, bis sie vollstandig gesund ist. Das diese Zeit langer dauern wird, wusste er vom Tierarzt. Nun musste er ihr nur noch einen Namen geben, damit er sie liebevoll rufen konnte. Nach langem Uberlegen, kam er auf die einfachste Losung „Daschka“ so hatte er auch seine Frau gerufen.
Wenn er jetzt seine Hundin rief, und den Namen Daschka aussprach, freute er sich, und seine Daschka reagierte sofort auf den Namen. Es wurde zusehends besser, und beim nachsten Besuch beim Tierarzt kam die gute Nachricht, dass der Gips entfernt werden kann.
Am nachsten Tag lief Daschka schon wieder auf allen vier Pfoten, obwohl sie noch ein wenig humpelte. Wassilij gewohnte sich Tag fur Tag mehr und mehr an seine Hundin Daschka, so dass ihm gar nicht der Gedanke kam, sich von ihr zu trennen. Sie, Daschka wurde sein einziger Freund, mit der er wie mit einem Menschen sprechen konnte, und er hatte das Gefuhl, dass sie alles versteht. Jetzt ging er mit ihr, da sie wieder gesund war, regelmaSig in der Grunanlage spazieren. Daschka war eine gehorsame Hundin, die die Befehle ihres Herrchens brav ausfuhrte. An der Stelle, wo sie vom Auto angefahren worden war, waren sie ganz besonders vorsichtig. Daschka war eine groSe Hundin, mit einem glatten schwarzen Fell. AuSerlich ahnelte sie einem Labrador, aber sie war ein Mischling. Wenn Wassilij sich so mal seine Gedanken macht, kann er nicht verstehen, wie er in der Lage war, so einen groSen Hund auf seinen Armen tragen zu konnen. Zufrieden lebten die Beiden zusammen, Daschka schlief neben seinen Beinen ein, wenn er in der Kuche saS, und aus dem Fenster sah.
Er fuhlt sich, seit dem Tod seiner Frau, nicht mehr einsam. Irgendwie hatte er den Verdacht, dass ihm das Schicksal Daschka geschickt hat, damit er den Verlust und die Einsamkeit uberwinden kann. Die Anwesendheit von seiner Daschka, gab ihm Sicherheit, wenn sie bellte, weil jemand an seiner Wohnung vorbeiging. Wassilij hat viele Artikel uber alte Menschen gelesen, die einsam sind. Er freute sich, dass zu ihm niemand mehr kam, da Daschka sofort anfing zu bellen. Wassilij gab Daschka kein Trockenfutter, sondern er gab ihr das gleiche, was auch er aS. Da er Daschka kein Trockenfutter gab, musste er jetzt das Essen fur sich und Daschka fur den ganzen Tag vorbereiten. Es bereitete ihm groSes Vergnugen, da er bei jedem Arbeitsgang von ihr beobachtet wurde. Dann kam endlich das groSe vergnugen, „Essen“. Obwohl er wusste, dass fur einen Hund zwei Mahlzeiten ausreichend sind, bekam sie aber drei mal am Tag, weil er selbst es gewohnt war, drei mal am Tag zu essen. Die beiden waren ein richtiges Gespann geworden, wenn Daschka mal was verkehrt gemacht hatte, was ja mal vorkommen kann, spurte sie dieses an seinem vorwurfsvollen Blick. Sofort legte sie sich nieder, streckte ihre Vorderpfoten aus legte ihren Kopf rauf, und schaute ihr Herrchen mit einem schuldigen Blick an. Fast gleichzeitig sprang sie schwanzelnd auf ihn zu, und leckte ihm die Hand. Es war eine schone Zeit bei den beiden, daruber hinaus hat Wassilij ganz vergessen, dass er noch eine Verwandtschaft hat.
Es kam aber auch kein Besuch mehr, und das Telefon klingelte auch seit Monaten nicht mehr. Manchmal dachte er schon, dass er gar kein Telefon mehr hat. Aber heute zuckte er richtig zusammen, als das Telefon schrillte. Daschka ist schnurstracks zum Telefon gelaufen, und hat laut gebellt. Als sich Wassilij wieder gefangen hatte, nahm er den Horer ab, und horte seinen Sohn, der sich nach seiner Gesundheit erkundigte, aber keine Antwort abwartete, und sofort zum Thema uberging. Jurij teilte seinem Vater mit, dass er fur ihn eine Einzimmerwohnung gekauft hat, weil seine Wohnung fur ihn zu groS sei. Zudem hat Jurij geplant, dass er die Wohnung vom Vater verkauft. Er selbst verstand und wusste auch, dass seine Wohnung fur ihn zu groS war, aber es war seine. Jurij hat seiner Frau schon seit langerem im WeiSrussischem Bahnhofsviertel eine Dreizimmerwohnung gekauft.
Das der Sohn den Kauf der Wohnung allein getatigt hat, und mit seinem Vater nicht gesprochen hat, daruber war der Vater nicht glucklich.
Wassilij wagte es nicht, auf die Entscheidungen seines Sohnes zu wiedersprechen, da er wusste, dass er keine kraft hat, seine Rechte durchzusetzen. Er hat seinen Sohn nur gebeten, ihm die neue Wohnung zu zeigen, in der er zukunftig leben soll. Jurij hat die Bitte seines Vaters abgelehnt, dass das vergeudete Zeit ist, weil der Umzugswagen schon fur den nachsten Sonnabend bestellt ist. Dann hat Jurij das Gesprach beendet. Hier nach sollte sich Wassilij uberlegen, welche Mobel er mit nehmen mochte. Nach diesen Neuigkeiten, musste sich Wassilij erst einmal auf das Sofa setzen, und hat lange Zeit aus dem Kuchenfenster zu den Grunanlagen geschaut, wo er mit seiner Frau, und jetzt mit Daschka taglich spazieren ging. Als wurde sie seinen inneren Zustand verstehen, legte sich Daschka neben ihn hin, und schaute Herrchen von unten mit traurigen Augen an. Gerade dieser Blick hat es Wassilij angetan.
Hier nach findet Herrchen immer wieder zu sich zuruck, und zu Daschka sagt er dann: -„Gut, dass wir uns gefunden haben.“ Am vereinbarten Sonnabend, stand punktlich der Mobelwagen vor dem Haus. Daschka hatte er verboten zu bellen, und sie setzte sich gehorsam neben die Tur nieder. In der Tur stand Jurij und begruSte seinen Vater. Aus den Augenwinkeln sah er plotzlich Daschka, erschrocken an seinen Vater gerichtet: - Seit wann hast du einen Hund? Wassilij hat die Frage kommentarlos uberhort, hat ein paar personliche Sachen genommen, und ist ins Auto gestiegen. Jurij hat den Leuten gesagt, welche Mobel mit kommen, da nur er wusste, welche Mobel in der neuen Wohnung gestellt werden konnen. Endlich Kamm die Frage von Jurij, an den Vater gerichtet:
-„Was passiert mit dem Hund?“
-„Selbstverstandlich fuhrt sie in deinem Auto mit. Wen nicht, ist der Umzug sofort zu Ende, und alles bleibt beim alten.“
Solche deutlichen Worte hat der Sohn von seinem Vater noch nie an den Kopf geworfen bekommen. Daschka hat sich auf die Bettwasche gesetzt, die auf dem Rucksitz lag. Dann fuhren sie los, und redeten uber Gott und die Welt. Daschka saS auf der Bettwasche und schaute interessiert aus dem Fenster, als wurde sie sich die Fahrroute merken. Einmal, was vorher noch nie passiert war, als Sohn und Vater sich wahrend der Autofahrt stritten, knurrte Daschka Jurij Furchteinflossend an, so dass er die Forderung seines Vaters voll akzeptierte. Endlich, fur Wassilij dauerte die Fahrt unendlich lange, waren sie am Ziel.
Als erstes fiel Wassilij die vielen Garagen auf, die nur wenige Meter von den Hausern standen. Wassilij wurde von seinen neuen Nachbarn neugierig betrachtet. Dann gingen sie in die Wohnung, die im Erdgeschoss war. Ihm viel sofort der winzige Flur auf, der optisch gesehen, in die Stube uberging, weil die Tur ausgehangt war. Die Kuche war klein, zwei Hangeschranke hingen an der Wand. An der anderen Wand stand die Waschmaschine, daneben der Elektroherd, und danach kam ein kleiner Kuchentisch mit Schubkasten, auf dem der Kuhlschrank stand. Unterm Fenster an der Wand war ein aufklappbaren Tisch montiert, und zwei Hocker standen bereit. Jetzt begannen die Leute die Mobel in die Wohnung zubringen, und Wassilij sagte ihnen, wo sie aufgestellt werden sollen. Er hatte auch bemerkt, dass die Wohnung renoviert war, in der Kuche waren die Wasserhahne neu, und die sanitaren Anlagen im Bad. Als die Leute mit den Mobeln fertig waren, bat er sie noch, zwei Vorhange aufzuhangen, die er extra mitgenommen hatte. Wahrend der ganzen Zeit rauchte Jurij eine Zigarette nach der anderen, offenbar war er nervos. Voller Ungeduld wartete Jurij darauf, das der Umzug fertig ist, und er endlich wieder nach Hause kann. Als jetzt nun alles fertig war, gratulierte Jurij seinen Vater zur neuen Wohnung. Daschka stand zwischen den beiden Mannern, und hat lauthals gebellt. Jurij hatte richtig Angst vor Daschka, weshalb er sich hastig verabschiedete, und die Wohnung verlieS.
Daschka hat sich am Fenster niedergelegt, und sein Herrchen nicht gestort. Darauf hin hat Wassilij entschieden, den Esstisch unter dieses Stubenfenster zu stellen, weil man von hier aus die Vorgarten sehen kann. Die Straucher und Blumen waren in einem gepflegten Zustand, was bedeutete, dass die Erdgeschossbewohner die Pflanzen pflegten. Wassilij freute sich, dass zwei Fenster zum Hof hinausgingen, so das er die Garage nicht sehen musste. Jetzt musste er sich Gedanken um das gemeinsame Essen machen, worauf er mit Daschka in der Hof ging, wo er einen Nachbarn traf, den er nach dem nachsten Geschaft fragte. Das Geschaft war nicht weit entfernt, und er kaufte die notwendigsten Sachen ein. Viel konnte er nicht kaufen, da der Kuhlschrank sehr klein war. Schnell sind sie wieder nach Hause gegangen, haben gegessen, und anschlieSend sind sie spazieren gegangen, um die Gegend zu erkunden. Wassilij hat herausgefunden, dass er dreiSig Minuten braucht um mit dem Bus zur U Bahn zu gelangen. Da er aber ganz selten offentliche Verkehrsmittel benutzte, war es ihm eigentlich egal. Fur die Fahrten, die er zum Friedhof, fuhr nahm er sich ein Taxi.
Seine neue Wohnung befand sich in einem grunen Bezirk. Mit Daschka war er gut funfzehn Minuten gegangen, als er von Mudigkeit er fasst wurde, die vom Umzug herruhrt. Wassilij bedauerte den Umzug nicht. Hier in der neuen Wohnung wurde er nicht mehr an seinen Kummer erinnert. Die Wohnung reichte ihm vollkommen aus, sogar gewohnte er sich jetzt wieder an, den Fernseher anzumachen, was er nach dem Tod seiner Frau nicht mehr getan hatte. Nun sah er sich taglich die Nachrichten an, und abends gern mal einen Film. Daschka legte sich auch vor den Fernseher, und es schien, wenn sie Tiere sicht, Sie vor Freude weint. Das hat Wassilij zum Anlass genommen, ein Fernsehprogramm zu kaufen, um ihr Tiertrickfilme zeigen zu konnen. Er war uber ihre Auffassungsgabe erstaunt, und schon kam bei ihm der Gedanke, Sie auszubilden. Dann sahen sie einen Dokumentarfilm, in dem ein Hund die Hauptrolle spielt. Er half einem Invaliden, in dem er ihm das Licht einschaltete, Turen offnete, und sogar die Zeitung holte. Nachdem er diesen Film gesehen hatte, entschied er sich, mit der Ausbildung in der allernachsten Zeit zu beginnen.
Es ist jetzt gut drei Monate her, dass Wassilij in der neuen Wohnung lebt. In dieser Zeit hat sein Sohn zwei mal angerufen, um irgendwelche Neuigkeiten bezuglich der Wohnung zu berichten. Nach dem Gesundheitszustand fragte Jurij seinen Vater nie. Offenbar ist er der Meinung, dachte Wassilij so, wenn ich noch lebe, bin ich wohl auch gesund. Ansonsten kummerte er sich nicht um seinen Vater. Wassilij dachte haufig daruber nach, ob er mit seiner Frau in der Erziehung ihres Sohnes was falsch gemacht hatten. Auch Kamm ihm manchmal der Gedanken, ob Jurij vielleicht im Kopf krank ist. Aber das konnte nicht sein, denn sonst wurde er nicht die gut bezahlte Arbeit haben. Auch konnte er sich dann nicht die auslandischen Autos, und die Immobilien leisten. Nach solchen Gedanken, musste er sich wieder beruhigen, um mit sich wieder ins Reine zu kommen. Die Beziehung zwischen Sohn und Vater, sind nicht die Besten, musste sich Wassilij eingestehen. Aber wie stand es um Dima, Sohn von Jurij? Wassilij und seine Frau hatten uber Jahre ihren Enkelsohn bei sich, weil die Eltern viel arbeiten mussten, so dass sie ihren Sohn nur am Wochenende und an Feiertagen bei sich hatten. Der Opa konnte es nicht verstehen, dass der Enkelsohn seinen Opa vergaS, und sich nicht mehr bei ihm blicken lies.
In seinen Gedanken versunken, an nichts mehr denkend, schrillte mit einem mal das Telefon. Fast Geistesabwesend nahm Wassilij den Horer ab. Zu seinem groSen Erstaunen, vernahm er am anderen Ende seinen Enkelsohn Dima, der sehr aufgeregt war, und seinen GroSvater fragte, ob er ihn sofort besuchen konne. Selbstverstandlich bejahte er seine Frage, erklarte ihm die Verbindungen mit den offentlichen Verkehrsmitteln, und wartete auf seinen Besuch. Nach dem Telefonat bereitete der Opa das Abendessen vor, um mit seinem Enkel gemeinsam zu speisen. Plotzlich stutzte der Opa, und er begriff, dass Daschka uberhaupt nicht reagiert hatte, was bei Jurij, wenn er mal anrief, immer der Fall war. Dann sah er auch den Grund, Daschka lag vorm Fernseher und schaute sich einen Tierfilm an. Der Film scheint ja interessant zu sein, dachte er so, und ging in die Kuche, um die Kartoffeln vorzubereiten, die er mit gebratenem Huhn servieren wollte. Dima ist ca. zwei Stunden nach dem Telefonat beim Opa erschienen.
Er war aber nicht allein, denn er brachte ein junges Madchen mit, welche er als Nastja vorstellte. Nastja war sehr bescheiden und hoflich, aS wenig, da sie zuvor schon gegessen hatte. Dann, nach dem Essen, erzahlte Dima dem Opa, den Grund seines Besuchs. Nastja war schwanger, und eine Abtreibung kam fur sie nicht in Frage, da es sowieso schon zu spat war, weil das Baby in drei Monaten zur Welt kommt. Dimas Eltern aber bestanden auf eine Abtreibung, andernfalls darf Nastja die Wohnung nicht mehr betreten. Bei ihrer Mutter konnte Nastja auch nicht bleiben, da sie oft betrunken war, und standig unbekannte Manner mit in ihre kleine Einzimmerwohnung mit brachte. Nastja hat die Schule mit guten Zeugnissen verlassen, und Dima, der ein und ein halbes Jahr alter ist als sie, in einem Lehrgang der Finanzakademie kennen gelernt. Der GroSvater und sein Enkelsohn saSen am Tisch in der Stube, und unterhielten sich. Wahrend dessen ist Daschka zu Nastja gegangen, hat sich neben sie hingesetzt und ihren Kopf auf ihre Knie gelegt, und Nastja mit ihren treuen Augen angesehen. Nach dieser Geste von Daschka, gab es fur Wassilij nur eine Entscheidung, Nastja durfte bei ihm wohnen.
-„Meine Wohnung ist zwar klein, aber hier wirst du in Ruhe leben konnen.“
Dima hat sich uber diese Entscheidung gefreut, und sich bei seinem GroSvater bedankt. Fur den nachsten Tag wurde der Umzug geplant, und Dima hat den Umzugswagen und Freunde geholt, die auch bei Opas Umzug geholfen hatten. Daschka schien von dieser Nachricht begeistert gewesen sein, denn sie legte sich wieder vor den Fernseher.
Am vereinbarten Tag fand der Umzug statt. Dima und Freunde brachten die Sachen und das Klappbett in die Wohnung. Das Bett musste morgens zusammen geklappt werden, da die Wohnung sehr klein war. Als die Sachen in der Wohnung waren, saSen sie alle noch eine Zeit lang zusammen, bis ein Freund los musste, da er noch zur Arbeit musste. Dann sind sie weggefahren, und Dima hat noch gesagt, das er noch mal anrufen und morgen vorbei kommen wird.
Als Dima fort war, war Nastja traurig, was Daschka sofort bemerkte und zu ihr kam, und dann zur Tur lief, und ihr andeutete das sie Gassi gehen mochte. Wassilij wunderte sich, dass Daschka raus wollte, denn sie waren es gewohnt, zwei mal am Tag zugehen. Er wollte sich gerade anziehen, da sagte Nastja zu ihm, dass sie mit ihr ja gehen konne, worauf Daschka vor Freude mit dem Schwanz wedelte. Nach dem Spaziergang kam Nastja frohlich und gut gelaunt zuruck, und sagte zum Opa, das sie morgen die Wohnung aufraumen, und das Geschirr abwaschen wird. Dann setzten sie sich in die Stube, und unterhielten sich. Er sprach zum ersten Mal zu Nastja uber die Krankheiten seiner Frau, und ihr gluckliches Leben, welches fast vierzig Jahre dauerte. Nastja war ein aufmerksamer Zuhorer, und offenbar fullte sie mit ihm. Wassilij merkte, dass Nastja ihn uber die Eltern von Dima etwas fragen wollte, aber sie hielt inne, denn sie wollte wohl nicht neugierig gesehen werden, dachte er.
Am folgenden Tag hat sie die Wohnung in Ordnung gebracht, dass Geschirr abgewaschen, die Fenster geputzt, und das Mittagessen vorbereitet. Nastja war wie der Wirbelwind. Sie schonte sich und ihr Bauchlein nicht, welches schon eine deutliche Rundung zeigteS - sagte Wassilij zu sich. Nastja ist eine hagere zierliche Person, die sehr aufmerksam und hoflich ist. Man kann sogar sagen, dass sie eine schone junge Frau ist, mit ihren lockigen roten Haaren. Nastja ist der Sonnenschein geworden, aber Wassilij Iljitsch storte es, dass Dima oft anrief, aber nicht vorbei kam, obwohl der Umzug bereits acht Tage her ist. Wassilij hat aber bemerkt, dass Nastja betrubt ist. Er ahnte wohl, dass sein Enkelsohn sich von Nastja immer weiter entfernt, und auch keine Plane fur eine gemeinsame Zukunft schmiedete. Nun mussten sie sich aber auch Gedanken daruber machen, was sie fur das Neugeborene fur Sachen kaufen mussen. Wassilij wusste, dass Nastja kein Geld hatte, und sich deshalb auch nichts kaufen konnte. Er sagte ihr, Sie sollte sich keine Sorgen machen, den er war mit seiner Frau sparsam gewesen. Als er noch arbeitete, hat er gutes Geld verdient, von dem noch Erspartes ubrig ist.
Wassilij hat ihr damit deutlich gesagt, dass es keine sorgen geben wird, es wird niemand hungern mussen, und fur das Baby ist auch gesorgt. Nach diesem Gesprach hat Nastja geweint, und hat ihn gefragt, ob er glaubt, dass sie mit Dima eine Familie grunden kann?
Von diesem Thema wollte er nichts mehr wissen, und schlug ein anderes Thema an. Tags darauf sind sie zur Schwangerschaftsberatung gegangen, wo sie ihren Wohnsitz angeben musste. Dort wurde sie untersucht, und Ultraschallaufnahmen gemacht, die zeigten, dass sie ein Madchen gebaren wird. Die Freude war Grenzenlos. Am Abend hat Dima angerufen und gesagt, dass er morgen vorbei kommen wird, denn er hat gehort, dass er Vater einer Tochter wird. Dann hat er noch viel erzahlt, worauf Nastja entnahm, dass Dima kein Kind haben wolle. Am nachsten Tag ist er nicht gekommen, hat nur kurz angerufen und gesagt, das er arbeiten musse, und somit keine Zeit hat. Darauf hat Wassilij Dima gesagt, er solle Nastja nicht mehr anrufen.
Nastja hat innerlich die Hoffnung nicht aufgegeben, mit Dima eine Familie grunden zu konnen. Wassilij hat haufig gesehen, dass Nastja weinte. Daschkas Anhanglichkeit Nastja gegenuber wurde immer starker, sodass Daschka schon auf das Klingeln an der Wohnungstur, mit grimmigen knurren reagierte. Nastja achtete gut und sorgfaltig auf ihre Schwangerschaft, sie arbeitete im Haus, aber sie ubernahm sich nicht. Wassililij hatte den Eindruck, als wenn Nastja seine Enkeltochter ware. Er sagte ihr auch, dass, wenn schon mit Dima sich keine Familie grunden, lasst, eines Tages wird sie den richtigen Mann finden, der dann ihrem Tochterchen einen guten Vater sein wird. Aus seinen sorglosen Worten las Nastja, dass er jede Hoffnung zu Dima, zwecks Familie aufgegeben hat.
Bis zur Geburt seiner Tochter kam Dima immer hin vier Mal vorbei, aber jedes mal nur kurz, wobei er Nastja beim letzten Besuch sagte, dass er vorlaufig nicht mehr kommen kann, weil er in Urlaub fahrt. Der GroSvater hat darauf hin seinen Enkelsohn gefragt, ob das jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um in Urlaub zu fahren. Diese Frage hat Dima wissentlich uberhort, sich verabschiedet, und ist gegangen. Danach rief Dima nicht mehr an, und Ende November brachte Nastja ein gesundes Madchen zur Welt. Sie hat jetzt begriffen, dass sie auf Dima nicht mehr zu warten braucht. Wassilij hat mit Freude Nastja und ihr Tochterchen von der Entbindungsklinik nach Hause gebracht. Danach hat er noch Sachen furs Baby gekauft, die dringend gebraucht wurden.
Der GroSvater war glucklich, dass Nastja, wie auch Daschka in seinen Leben getreten sind, fur die er jetzt die Verantwortung trug. Fur diese Verantwortung, hatte er keinen Grund mehr, depressiv zu sein, in die er gefallen war, nach dem Tod seiner Frau. Wassilij musste jetzt ein wenig um raumen und zwar den Esstisch weiter zum Schrank hin, um das Klappbett dort hin stellen zu konnen. Ab sofort schlief er jetzt auf dem Klappbett, und Nastja und ihr Baby auf dem Sofa in der Stube. Das Klappbett wurde morgens nicht zusammen geklappt, sondern mit einer Tagesdecke abgedeckt. Und die kleine Waschmaschine, die er auch gekauft hatte, passte genau unter das Waschbecken im Badezimmer. Den kleinen Tisch, worauf der Kuhlschrank stand, beide stellte Wassilij auf den Balkon, um in der Wohnung Platz zu gewinnen. Dies war aber keine gute Idee, denn der Balkon war von der StraSe einsehbar. Darauf hat er sich am nachsten Tag Handwerker kommen lassen, die den Balkon nach auSen hin verkleideten, sodass es ein kleines Zimmer wurde.
Wassilij nahm die kleine Olga auf den Arm, sah sie lange an, und ratselte, wem sie am ahnlichsten sah. Nach langerem hinschauen, meinte er, dass Olga ihrer Mutter sehr ahnlich sah, zu mal die kleine auch rote Haare wie ihre Mutter hatte. Als Nastja nach Hause kam, war sie von den Veranderungen uberrascht die der GroSvater durchgefuhrt hat. Daschka ist zu Nastja gelaufen, und hat ihr die ganze Zeit die Hande geleckt, wenn GroSvater und Nastja in der Stube auf dem Sofa saSen, und mit dem Baby spielten, kam Daschka herbei und setzte sich neben das Sofa, und es sah immer so aus, als wenn sie lachelte. Zum spielen hatten sie allerdings nicht viel Zeit, denn ein Baby zu versorgen, und den Haushalt in Ordnung zu hallten, bedarf viel Zeit. Wassilij half Nastja wo er nur konnte, er kaufte ein, und ging mit Olga spazieren, stehst in Begleitung von Daschka. Er konnte Olga im Kinderwagen vorm Geschaft stehen lassen, keine Angst haben zu mussen, denn Daschka war besser als ein Wachmann.
Eines Tages rief Dima bei Nastja an, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen, als er von ihr erfuhrt, dass er vor ein paar Tagen Vater geworden ist. Nastja ist nach der Geburt wie eine schone Blume aufgebluht und selbstsicher geworden, da sie ihre ganze Liebe ihrer kleinen Tochter schenkte. Der GroSvater bedauerte es keine Sekunde, dass er Nastja und Baby voll Finanziell unterstutzte. Er hat Nastja auch eine wunderschone warme Nerzjacke mit Kapuze gekauft. Nastja war eine so hubsche junge Frau geworden, dass alle jungen Manner, wenn sie mit ihrem Tochterchen spazieren ging, die Kopfe nach ihr drehten, und lange ihr nach schauten. Naturlich bemerkte Nastja die stolzen Blicke der Manner, aber sie traumte innerlich noch von Dima, dann aber wurde sie traurig, weil er sie nur ausgenutzt hatte.
Als Nastjas Tochter vier Monate alt war, feierte Nastja ihren achtzehnten Geburtstag. Das Tochterchen sah der Mutter immer ahnlicher, ins besondere, wegen der roten Locken, die immer mehr wurden. Als Nastja so nachdachte, kam ihr so in Erinnerung, dass sie ihre Mutter mal anrufen konnte. Nastja wurde unruhig, als sie keinen Anschluss bekam, sie versuchte es wieder und wieder. Sie hat sofort entschieden, zu ihrer Mutter zu fahren, um nachzusehen, was dort los ist. Wassilij hat ihr auch geraten, zu ihrer Mutter zu fahren, Olga wird er futtern. Dann gab er ihr Geld, damit sie die Busfahrt bezahlen konnte. Nastja offnete die Haustur, und als sie dann im Flur war, horte sie betrunkene Stimmen, und eine heisere laute Stimme, welche zu ihrer Mutter gehorte. Im Treppenhaus traf sie plotzlich ihren ehemaligen Nachbarn Andrej, der ein Jahr alter ist als Nastja. Sie begruSten sich freundschaftlich, Andrej schaute Nastja lange an, dann fragte er neugierig:
-„Bist du mit einem Wohlhabenden Mann verheiratet? Du bist mit guten Sachen gekleidet, und gut siehst du ebenfalls aus, hatte ich das fruher gewusst, hatte ich mir viel mehr Muhe gemacht.“
-“Wenn du mit deinem Geschwatz fertig bist, auf dich hatte ich sowieso nicht gestanden, selbst wenn ich auf der Mullhalde gelebt hatte. Du kannst mir lieber sagen, warum meine Mutter nicht ans Telefon geht, ob wohl sie zu Hause ist?“
Genau konnte er es ihr nicht sagen, aber er vermutete, dass sie die Telefonrechnung nicht bezahlt hat, und ihr deshalb das Telefon abgeklemmt wurde. Nastja bat Andrej ihre Mutter von Zeit zu Zeit anzurufen, dann verabschiedete sie sich von ihm, und verlieS das Haus. Mit einem Taxi fuhr sie zur Telefonzentrale. Sie stellte sich am Schalter erst gar nicht an, sondern ging gleich in ein Buro, und trug ihr Anliegen vor. Sie bat darum, die Restschuld und ein paar Monate im voraus zahlen zu durfen. Der Chefingenieur sah sie verzaubert an, fullte samtliche notwendigen Formulare aus, und reichte sie Nastja. Wie sich im Gesprach ergab, heiS der Ingenieur Wladimir, der widerum nach ihrem Namen fragte. Gleichzeitig gab er ihr eine Telefonnummer, die sie jederzeit anrufen kann, sollten Probleme auftauchen. Nastja steckte die Telefonnummer ein, bedankte sich fur sein Entgegen kommen, und fuhr wieder nach Hause.
Wieder zu Hause angekommen, berichtete sie GroSvater, was sie alles gemacht und erreicht hat, und von dem Ingenieur der Telefongesellschaft. Worauf der GroSvater antwortet, zwei solche Schonen wie Nastja und ihre Tochter, brauchen sich nicht verstecken, nur vor seinem Enkel musse sie sich verstecken, denn dieser ist Abschaum. Unvermittelt schrillte das Telefon, und an dem Knurren und Bellen von Daschka, ahnte Nastja, dass jemand bekanntes anruft. Es war Jurij, der seinen Vater sprechen wollte, und ihn schroff ansprach. Er fragte ob es ihm Gesundheitlich gut geht, und ob er materielle Probleme habe. Dann bot er seinem Vater an, ihn zum Grab seiner Frau zu fahren, da er die Vermutung hat, dass er schon langere Zeit nicht dort war. Auf die Fragen von seinem Sohn antwortete Vater gereizt. Zu dem Vorschlag, ihn zum Friedhof zu fahren, antwortete er nur kurz: -“ Ich war vor kurzem da, wenn du hin mochtest, kannst du ja fahren.“ Er sagte ihm auch, dass es bei ihm keine materiellen Probleme gebe, auch mit der Gesundheit ist alles in Ordnung. Aber er kann ihn ja mal besuchen, er weiS aber, dass Daschka ihn nicht mag. Dieses gegenseitige nicht mogen, beruht auf Gegenseitigkeit, denn Jurij hat von Kindheit an panische Angst von Hunden.
Wahrend des Gesprachs hatte Wassilij die Vermutung, dass sein Enkelsohn das Gesprach mit hort, worauf GroSvater seinen Sohn bat, sein Enkelsohn solle ihn bitte mal anrufen. Er fragte seinen Sohn, was Dima eigentlich so macht, da bekam der GroSvater die Auskunft, dass sein Enkelsohn ungehorsam ist. Er trinkt viel, nimmt Drogen, ubernachtet haufig auswarts, und keiner weiS wo. Dann bestellte Jurij seinem Vater noch einen GruS von seiner Schwiegertochter. Diesen GruS hat Wassilij uberhort, und auch gar nicht darauf geantwortet. Jurij hat begriffen, das sein Vater ihm nicht alles gesagt hat, aber er hat mitbekommen, dass Nastja eine Tochter geboren hat, und jetzt mit ihrem Baby bei seinem Vater lebt. Beim telefonieren fing Daschka plotzlich an zu Bellen, als wurde sie wissen, dass am anderen Ende Jurij spricht.
Mit einem scharfen Blik befahl er Daschka mit dem Bellen aufzuhoren. Weiter sagte Jurij seinem Vater, dass er sich wunsche, dass die Kinder heiraten wurden, damit das Baby einen Vater hat. Jurij sagte dies mit solch einer Uberzeugung, in der Hoffnung, dass man ihm dies Glaubt. Wassilij antwortete in einem harten Ton, in dem er sagte, das Nastja keinen Trinker und Rauschgiftsuchtigen braucht, und zudem sie einen ordentlichen Brautigam kennen gelernt hat, der diese Laster nicht hat. Und, wie es aussieht, die Hochzeit nicht mehr lange hin ist. Und seinen Sohn, Dima, solle er schnellst moglich zum Arzt schicken, damit er von seinen Laster geheilt wird. Jetzt m;sse er bezahlen, fur alles, was er allen anderen bis jetzt angetan hat. Jurij brauchte seinen Vater nicht mehr zu fragen, ob er sein Geld richtig einsetzt, denn es scheint so, als das er jetzt endlich begriffen hat, dass er nun teurer bezahlen muss, und jetzt bekommt, was er verdient hat. Dann sagte Wassilij noch zu seinem Sohn, dass an dieser ganzen Miesere auch seine Frau Oksana schuld ist. Das war vorlaufig das letzte, was sie von einender horten, denn der Vater legte den Horer auf, ohne sich von seinem Sohn zu verabschieden.
Hier nach erzahlte er Nastja von dem Gesprach, in dem er auch sagte, dass Dima seine Eltern kein Gewissen, aber Geld haben. Der liebe Gott hat den Weg vorgegeben, und Nastja hat es nicht notig, ihr ganzes Leben mit einem solchen nichtsnutzigen Menschen, der zudem Alkoholiker und Rauschgiftsuchtiger ist zu teilen. Daschka hat, wie es aussah, aufmerksam den Streit zugehort. Dann stand sie auf, reckte sich, seufzte laut vor sich hin, als wenn ein groSer Streit von ihrem Rucken gefallen ist. Nastja und Wassilij sahen sich Wortlos an, fingen unvermittelt an zu lachen, denn beide wussten, dass Dima keine Chance bei ihr mehr haben wird.
Olga war jetzt schon ein Jahr alt, und schon wie ihre Mutter. Sie hatte kraftiges, lockiges und naturlich rotes Haar, wie die Mutter. Sie war ein munteres Madchen konnte schon nach Zehn Monaten laufen, und war auch sehr Lernfahig, und Daschka vergotterte sie. Die beiden, Olga und Daschka spielten so oft es ging zusammen, und Olga amusierte sich jedes mal, wenn Daschka auf dem Rucken lag und sich dann von eine Seite auf die andere drehte. Sie versuchte auch des ofteren, sich auf ihren Rucken zu setzen. Sie fiel aber fast jedes mal wieder runter, und wenn sie dann anfing zu weinen, kam Daschka mit ihrer Schnauzte und trostete sie. Wassilij dachte, jetzt aber traurig an seine alte Wohnung zuruck, in der sie unbeschwerter leben konnen. Aber leider mussen sie in dieser kleinen Wohnung weiter leben. Man sollte aber froh sein, dass man uberhaupt eine eigene Wohnung hat, und nicht in einem Lager leben muss, scherzte er manchmal traurig.
Eines Tage Nastja ging mit ihrem Tochterchen spazieren sah sie den Neubau eines Einkaufszentrum, der ihr bis jetzt nicht aufgefallen war. Nastja fing an zu traumen, dort einmal arbeiten zu konnen, aber wissend, dass es schwer werden wird, da sie keinen erlernten Beruf hat. Tage spater gingen sie alle gemeinsam spazieren, und wahrend dessen, erzahlte Nastja dem GroSvater von ihrem Traum. Das ist ein guter Gedanke, und es ware eine schone Sache, wenn es klappen wurde. Wir werden daran arbeiten, war seine Antwort. Nach einiger Uberlegung sagte Wassilij, dass hier, ganz in der Nahe, ein Schulungszentrum fur Sekretarinnen Kurse ist. Es werden aber Computer wissen fur diese Kurse vorausgesetzt. Nastja hatte Gefallen an dieser Arbeit, und wollte sich in diesem Kurs ihr Wissen erganzen. Nastja besuchte regelmaSig die Kurse, und war auch eine musterhafte Schulerin, immer bedacht darauf, durch gute Leistung, den Job zu bekommen. Eines Abends als sie geschlaucht vom lernen nach Hause kam, lag auf dem Stubentisch ein nagelneues Notebook.
Sein Kurzer Kommentar, lernen, lernen, und nochmals lernen. Nach Beendigung der Vorbereitungskurse, bekam sie mehrere Vorschlage von Firmen, wo sie sich bewerben konnte. Ihr Traum aber war das Einkaufzentrum bei ihr um die Ecke. Am nachsten Tag ist sie zur Personalabteilung gegangen, wo sie sich beworben hat. Sie fuhrte auch ein Gesprach mit ihrem neuen Vorgesetzten. Ihr neuer Vorgesetzter war ein junger Mann, der seine Ablehnung Nastja gegenuber, deutlich zum Ausdruck brachte. Er sagte ihr auch, dass er der Meinung ist, dass sie mit dieser Arbeit nicht zurecht kommen wird. Nastja zeigte nicht, dass sie gekrankt war, sondern er solle sie erst einmal zeigen lassen, was sie drauf hat. Sie genierte sich nicht, ihm zu sagen, dass sie die Kursus beste war, und vier Vorschlage von Firmen bekommen hat. Hierher ist sie gekommen, weil die Arbeit dicht bei ihrer Wohnung ist, und sie ein Kind groSzieht. Auch hat sie ihm gesagt, dass sie bei ihrem GroSvater wohnt, der ihr hilf, wo er nur kann.
Igor, der ihr neuer Chef ist, sah sie dabei sehr aufmerksam an. Dann sagt er: „Okey, wir probieren es.“ - nahm das Telefon und sprach mit der Personalabteilung. AnschlieSend ging sie in die Personalabteilung, wo ihr empfohlen wurde, nicht auf seinen ruden Ton zu achten, denn so ist er. Er ist ein Mensch, der dass was er von seinen Mitarbeiter verlangt, selbst vor macht. Dann wunschten sie ihr viel Erfolg, und wir erwarten dich am Montag fruh. Dann ging Nastja nach Hause, mit dem Glucksgefuhl die Stelle bekommen zu haben, und dem inneren Versprechen, ihre Arbeit gut zu erledigen, damit Igor sich in seiner Wahl nicht geirrt hat. Dieser Tag wird in Nastjas Gedachtnis verankert sein, da dieser Schritt eine positive Veranderung in ihrem Leben ist, die ihr das Schicksal gegeben hat.
Wassilij war ein guter und fursorglicher GroSvater, der immer fur Nastja zur Stelle war. Er bemuhte sich unermudlich Nastja zu helfen, da sie noch so jung war, sollte und wollte sie das, was sie bis her erreicht hat, nicht stehen bleiben, und deshalb wollte sie in diesem Sommer mit weiterbildenden Fernkursen beginnen. Wassilij, Tochter Olga und Hundin Daschka holten Nastja fast jeden Tag von der Arbeit ab. Wenn Tochterchen Olga ihre Mutter sah, lief sie zu ihr, und sprang ihr in die Arme. Daschka, lief ein paar Meter hinterher, setzte sich neben Nastja, und erwartete ihre streicheleinheitren. Opa stand in einiger Entfernung, und amusierte sich. Er hat auch bemerkt, dass seine drei Schonen, von den jungen Mannern verehrt werden, aber besonders Olga, wegen ihrer roten lockigen Haarpracht. Auf der Arbeit im Buro, erledigte Nastja ihre Arbeit ordentlich und mit groSer Freude.
Aber Lob bekam sie nicht, denn Igor forderte von seinen Mitarbeitern vollen Einsatz. In ihrer Mittagspause ging Nastja immer in das kleine Cafe, welches sich im Erdgeschoss befand, zum Essen. Eines Tages, Nastja saS in dem Cafe und aS zu Mittag, da setzte sich ein junger Mann an ihren Tisch, der sich als sehr gesellig, und redselig erwies. Er auSerte ihr gegenuber, dass er sie schon eine Zeit lang beobachtet, und sie gern Kennerlernen mochte. Er stellte sich als Denis vor, sei siebenundzwanzig Jahre alt, und arbeitet schon drei Jahre als Programmierer in dieser Firma. Nastja war von Denis angetan, ihr gefiel seine Geselligkeit, seine Redensart, und au;erdem sah er attraktiv aus. Ihr gemeinsames Zusammensein, bestand nur im Besuch des Cafes, um die Mittagspause zu verbringen. Kam es aber mal vor, dass Nastja langer arbeiten musste, dann kam Denis in ihre Abteilung, um sie noch einmal sehen zu konnen, damit er sie nicht vergisst, wie er scherzhaft sagte. Bei einem solchen Besuch ist Igor unvermittelt aus dem Buro gegangen, hat uber die Schulter noch gesagt, dass diejenigen die hier im Buro nicht arbeiten, auf dem Flur warten sollen.
Er war richtig gereizt und bose, der Igor, dass er sogar vergaS, Nastja ein Schriftstuck zugeben, welches sie weiter bearbeiten sollte. Denis war von dieser Situation uberrascht, und konnte nicht begreifen, dass Nastja einen solchen strengen Vorgesetzten hat. Dann warf er ihr ein Kusshand hin, verabschiedete sich, bis morgen im Cafe. Nastja war von der Reaktion ihres Chefs betrubt, und auch gekrankt. Ihr Buro verlieS sie nur, am Auftrage von ihrem Chef zu holen. Wenn sie dann ihr Buro verlieS, und uber den Korridor ging, sah sie haufig junge Manner die da umher gingen oder an den ausgewiesenen Platzen rauchten. Sie wunschte sich, dass ihr Chef Igor kommt, und sich bei ihr entschuldigen wird. Aber leider nicht, er kam zwar zuruck, ging ohne ein Wort durch ihr Buro. Der Arbeitstag ging zu Ende, einige Male ist er aus seinem Buro gekommen. Er fragte nicht ein Mal, ob sie fur ihn was erledigen konnte, Wortlos machte er alles selbst. Es war jetzt schon eine Woche vergangen, Nastja ging wie jeden Tag in sein Buro, um sagen, dass sie Feierabend macht. Igor hat nicht hoch geschaut, nur kommentarlos genickt. Nastja ist gegangen, wie immer verstimmt.
DrauSen auf der StraSe regnete es in Stromen. Nastja offnete ihren Regenschirm und druckte sich an die Hauswand, um nicht ganz so nass zu werden. Plotzlich fing sie an zu weinen, weil sie sich von ihm gekrankt fuhlte. Sie dachte auch schon daran, ihre Arbeit aufzugeben, denn im Moment sah sie keine vertrauensvolle Zusammenarbeit mehr. In Gedanken stellte sie sich Igor vor, dass er sich argern wurde, da er sie als gute Mitarbeiterin schatzt. Plotzlich hielt ein Auto neben ihr, sie noch in Gedanken versunken, bis sie begriff, das Igor zu ihr sagte: -“Nastja, steig bitte ein, ich werde sie nach Hause fahren.“ Sie stieg brav ein, hantierte mit ihrem Regenschirm rum, der pitschnass war, sodass er sagte: -„Lege ihn auf den Boden.“ Sie war von seiner unerwarteten Handlung erfreut, und glucklich zugleich. Er sagte ihr auch, dass er eine solche Reaktion von sich nicht erwartet hat, aber kunftig nicht anders reagieren wird, wenn er sieht, wie sie sich mit anderen Mannern abgibt. Auch sagte er ihn, dass die jungen Frauen, die vor ihr bei ihm Sekretaren waren, sich bei ihm beliebt machten, um von ihm geheiratet zu werden. Nastja antwortete darauf, dass sie solchen Gedanken nicht hegt. Endlich sind sie bei ihr angekommen, Nastja hat sich bei ihm bedankt, und ist gegangen.
Im Hauseingang blieb sie stehen, lehnte sich an die Wand, und begriff auf einmal, dass Igor sie verehrte. Dies solle nur ein kurzer Traum sein, und nicht mehr, sagte Nastja zu sich selbst. Denn sie wolle nicht das gleiche Schicksal erleben, welches ihre Vorgangerinnen erlebt hatten. Als sie dann die Wohnung betrat, war sie schon wieder gefasst. Daschka wartete schon hinter der Tur, denn sie kannte ihre Menschen an ihren Gerauschen. GroSvater war gerade dabei Olga zu futtern, Nastja machte sich frisch, dann wurde zu Abend gegessen, welches Opa vorbereitet hatte. Nastja hat von dem Gesprach mit Igor nichts erzahlt, damit er sich nicht aufregt. Daschka wich den ganzen Abend nicht von Nastjas Seite, als wenn sie merkte, da stimmt was nicht mit Nastja. Sie versuchte sich durch Hausarbeiten abzulenken, doch Daschka war nicht zu beruhigen, es kamen immer wieder neue, aber keine aggressiver laute von ihr. Nastja benahm sich wie ublich, was allerdings schwierig war, denn sie rechnete immer damit, dass Igor ihr irgendwie ein Zeichen zukommen lassen wird, was aber nicht passierte.
Er hatte nur eins im Kopf, die Arbeit und nochmals die Arbeit. Langsam ging sie zur Normalitat uber, denn sie sah die gestrige Episode als Zufall an. Auch wenn er sie in sein Buro bat, um ihm bei der Zusammenstellung von Akten zu helfen. Als sie in seinem Buro war, bot er ihr seinen Sessel an, und nahm selbst Platz auf einem Stuhl. Er holte Pralinen und Saft aus dem Schrank, und bot es ihr an. Da Nastja ein Schauer von Glucksgefuhlen den Rucken runter lief und ihre Hande feucht wurden, verzichtete sie und bedankte sich. Dann verschwand sie Gluckselig in ihr Buro, in der Hoffnung, dass er von ihren Gefuhlen nichts merkt. Im Buro angekommen, setzte sie sich vor ihren Computer, er war hinter hergekommen, arbeiteten sie am Monatsbericht. Da dieser Bericht aber erst zum Monatsende erstellt wird, und jetzt aber erst Mitte des Monats war, schaute sie ihn nachdenklich an. Igor fing ihren fragenden Blick auf, und sagte, die Geschaftsfuhrung mochte diesen Monat den Bericht fruher haben. Wahrend sie gemeinsam am Computer saSen, beruhrten sie sich des ofteren mit ihren Handen. Nastja war kurz davor die Kontrolle uber sich zu verlieren.
Auch beugte er sich zu ihr ruber, in Erwartung von ihm gekusst zu werden. Sie bat um eine Pause, da sie ihre Gefuhle nicht mehr so richtig zugeln konnte. Sie furchtete, dass er sie auf die gleiche Stufe stellt, wie die anderen Sekretaren zu vor. Als sie aufstehen wollte, zog Igor sie unvermittelt an sich heran, und kusste sie leidenschaftlich. Er flusterte ihr viele zartliche Worter ins Ohr, auch sagte er ihr, dass er auf alle Manner krankhaft eifersuchtig ist. Dann machte er ihr einen Heiratsantrag. Nastja war uber glucklich und selbstverstandlich einverstanden, mit ihm leben zu konnen. Sie gab ihm aber keine Moglichkeit, diese leidenschaftliche Situation zu beenden.
Dann bot er ihr aber an, zu ihm nach Hause zu fahren. Sie deutete ihm an, dass sie erst zu ihr fahren mussten, weil ihr Tochterchen und GroSvater auf sie warten.
-„Dann kann ich ja deinen GroSvater Kenneinlernen, und wir werden ihm von unseren Planen erzahlen.“
Obwohl es noch ein und eine Halbe Stunde bis Feierabend hin war, packten sie ihre Sachen und fuhren zu Nastja nach Hause. Als sie auf den Flur traten, kamen ihnen einige Mitarbeitern aus ihrer Abteilung entgegen. Nastja schien es, als wenn alle wussten, was die vorhaben. Schnell ging sie auf die StraSe. Igor war stehen geblieben, um seinem Stellvertreter zu sagen, dass er jetzt nach Hause fuhrt. Nastja wartete drauSen an der StraSe. Igor kam nach ein paar Minuten mit dem Auto, Nastja stieg ein, und sie fuhren zu ihr nach Hause. Nastja war nervos und aufgeregt, weil sie nicht wusste, wie ihr GroSvater reagieren wird.
GroSvater sagte nur verlegen, dass Nastja erwachsen und selbststandig ist, und somit selbst entscheiden kann, was sie macht. Wassilij sagte dies alles in einem lockeren Ton, doch wer ihn kannte, konnte in der Stimme ein wenig Wehmut erkennen. Wahrend dieser Unterhaltung spielte Olga mit Daschka. Igor nahm Olga auf den Arm, die sich aber ein wenig storrisch benahm. Mit der Zeit beruhigte sie sich, und schlieSlich saS sie ruhig auf seinem SchoS. Olga beachtete Daschka in dieser Zeit nicht mehr, aber Daschka animierte Olga zum spielen. Als Olga nicht zum spielen kam, ging Daschka zu Igor und beschnupperte ihn. Daschka ging zum GroSvater und legte sich neben seine Beine still auf den Boden. Nastja sagte ihrem GroSvater, dass sie heute mit Igor ausgehen werden, und sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zu Hause ubernachten wird. Dies zu sagen war ihr sichtbar peinlich. Ihr braucht nicht beunruhigt sein, wir werden zurechtkommen, hat GroSvater Wassilij gesagt, dann sind sie gegangen. Als sie die Wohnung verlassen hatten, spielte Olga mit ihrem Spielzeug, und GroSvater setzte sich aufs Sofa und dachte uber die Zeit nach, die vor ihnen stand, was wird sein, wenn Nastja und Tochterchen ausziehen werden. Bei diesem Gedanken, wurde seine Seele schwermutig, und er fing an zu weinen, denn die Tranen konnte er nicht zuruckhalten.
Daschka hat sein Herrschen die ganze Zeit beobachtet, ist mit ihren Vorderpfoten auf seine Knie gekommen, und hat ihm die Tranen abgeleckt. Wassilij hat Dschka zartlich gestreichelt, und ihr gesagt, dass sie beide bald wieder allein sein werden. Aber Nastja wird sie besuchen kommen, und Olga vorbei bringen, wenn die beiden was vor haben. Mit diesen Gedanken brachte der GroSvater Olga zu Bett, und ging anschlieSend selbst schlafen. Am nachsten Tag rief Nastja beim GroSvater an, und erkundigte sich, ob alles in Ordnung sei. Wassilij antwortete ihr, dass alles wie immer in Ordnung sei, das beide sie von der Arbeit abholen werden. Darauf sagte Nastja, dass sie nicht kommen brauchen, da sie nach der Arbeit sich einen Saal anschauen wollen, wo sie ihre Hochzeit feiern wollen. GroSvater Wassilij verstand, dass Nastja auch heute Abend nicht nach Hause kommt, etwas verwirrt hangte er den Horer auf.
Als die beiden, Igor und Nastja, zu seiner Wohnung fuhren, erzahlte er beilaufig, dass er schon einmal verheiratet war. Sie war vier Jahre junger und sie haben sich getrennt, weil sie Fremd gegangen ist. Kinder hatten sie nicht, und nach der Trennung ist die Frau zu ihren Eltern zuruckgegangen. Nastja war es peinlich Fragen zu stellen, was Igor sehr, entgehen kam. Sie fuhlte sich glucklich und wie im siebten Himmel, dass sie sogar vergaS dass sie eine Tochter und einen GroSvater hat. Ihre liebe zu Igor war grenzenlos. Nastja war nun schon mehrmals bei Igor, und hat dort ubernachtet. In diesen Nachten war aber an schlafen nicht zu denken, denn ihre Liebe war unersattlich.
Fur den nachsten Sonnabend plante Igor, Nastja einen Eltern und seinem funf Jahre jungeren Stiefbruder vorzustellen. Der Sonnabend war gekommen, und sie fuhren zu seinen Eltern. Als sie ankamen, offnete Igors Mutter ihnen die Tur. Sie begruSten sich, und Igors Mutter stellte sich als Alla vor. Nastja betrachtete sie aufmerksam, und es schien, als wenn sie ihr sympathisch ist. Wahrend der BegruSung kamen der Stiefvater von Igor und der Stiefbruder Kiril dazu. Auch sie haben sich begruSt, und haben sich dann an den Tisch gesetzt. In diesem Haushalt war Vater der Hausherr, der das sagen hatte. Igor selbst war das Ebenbild seines Stiefvaters. Kiril war Nastja sympathisch, weil er ihr gegenuber freundlich und aufgeschlossen war, und sie Prinzessin nannte. Jgors Mutter bat Nastja mit in die Kuche, um Tee vorzubereiten. Danach haben sie die kalten Platten zurecht gemacht, und wollten gerade in die Stube bringen, als Alla Nastja zuruck hielt. Von Frau zu Frau sagte sie ihr, dass Igors erste Frau eine sehr schone und sparsame war. AuSerdem beendete sie vorzeitig einen Abendkurs, in dem sie sich weiter bilden wollte.
Diese Abwesenheit konnte mein Sohn nicht verkraften, denn er ist krankhaft Eifersuchtig, seien sie bitte vorsichtig, ich meine es gut mit ihnen. Als sie ins Wohnzimmer kamen, schien es Nastja, als wenn Igor sie fragend anschaut. Aber Mutter Alla hat die Situation erkannt, und alle zum kalten Bufett geben. Nastja war Igors Mutter dankbar, und ihr schien es so, als das sich Igor beruhigt hatte, und es ins gesamt ein schoner Abend wurde. Nastja hatte manchmal den verdacht, dass Mutter Igor nicht liebte, weil er nicht ihr leiblicher Sohn ist. Denn seine leibliche Mutter ist gestorben, als Igor zwei Jahre alt war. Einein halb Jahr spater heiratete sie Vater, dem sie dann Kiril gebar. Die beiden Jungen, waren auSerlich und vom Charakter her unterschiedlich, wie es nicht besser sein konnte. Kiril hat vor kurzem seinen achtundneunzigsten Geburtstag gefeiert. Er ist ein smarter Typ, der von den Madchen angehimmelt wird. Nach Beendigung der Schule arbeitete er nicht in der Firma seines Vaters, sondern er erlernte den Beruf Computer Programmierer. Dieser Beruf bringt ihm Freude, und er verdient gutes Geld.
Kiril lebte nicht mehr bei seinen Eltern, den er hat sich vor ein ein halb Jahren eine Zweizimmer Wohnung gekauft. Nach dem Abendessen half Nastja Igors Mutter, dass Geschirr in die Kuche zu tragen. Unvermittelt betrat Kiril mit den Worten die Kuche:
-“Prinzessin, hier ist meine Visitenkarte, sie konnen mich anrufen wann immer sie wollen. Dann verschwand er wieder. Nastja steckte die Visitenkarte ein. Igor gegenuber erwahnte sie nichts. Nach dem abraumen des Geschirr, machten sie sich fur die Heimfahrt fertig.
Auf der StraSe sagte Igir das sie zu ihm nach Hause fahren, aber Nastja lehnte ab, da sie Sehnsucht nach ihrem Tochterchen und ihrem GroSvater hat. Igor war damit einverstanden, bat aber darum, dass sie ihrem GroSvater sagen solle, dass sie und Olga ab morgen bei ihm wohnen werden. Uber diese Forderung war Nastja gar nicht erfreut, da es bis zur Hochzeit noch ganze zwei Wochen waren. Sie hatte ein ungutes Gefuhl ihrem GroSvater gegenuber, denn sie mochte ihm nicht wehtun. Igor bestand aber auf seine Forderung, und Nastja verstand, dass sie ihm nicht wiedersprechen kann. Als sie gerade aussteigen wollte, sagte er so neben bei, dass sie morgen nicht mehr zur Arbeit gehen braucht, da er sie entlassen hat. Nastja war von dieser Nachricht so verdutzt, dass ihr nichts mehr einfiel. Igor sah ihren fragenden Blick, und antwortete, dass er gut verdient, und das Geld ausreicht.
Jetzt kann sie sich den ganzen Tag um ihre Tochter kummern. Dann kusste er sie, und fuhr nach Hause. Als Daschka bemerkte, dass Nastja an der Wohnungstur war, fing sie vor Freude an zu Bellen, gefolgt von Olga, die Freudestrahlend ihrer Mutter entgehen hopste. Opa Wasilij kam langsam hinter her, nahm Nastja in den Arm, druckte ihr ein Kusschen auf die Wange, und ging wieder in die Stube. Nastja hatte bemerkt, dass er geweint hat. Nach einiger Zeit stellte Opa Tee auf den Tisch, Nastja aber verzichtete, weil sie zuvor bei Igor schon Tee getrunken hat. Nastja hatte ein schlechtes Gewissen, sie konnte GroSvater nicht in die Augen sehen, denn sie furchtete ihn zu verletzen. Wasilij hat Nastjas verhalten bemerkt, dann sagte er zu ihr, wenn dein zukunftiger Mann das so mochte, dann solle es auch so geschehen. Sie schlug vor, morgen damit anzufangen, ihre Sachen zusammen zu packen, da sie zur Arbeit nicht mehr geht.
Der GroSvater nahm dies zur Kenntnis, und antwortete nicht mehr weiter. Spater saSen die beiden in der Stube, aber ein richtiges Gesprach kam nicht zustande. Ganz unerwartet sagte der GroSvater zu Nastja, dass er eine schlechte Vorahnung hat, und sie moge noch einmal genau uberlegen, ob Igor der richtige Mann in ihrem Leben ist. Wahrend diesem Gesprach fing Daschka an zu knurren, was sie haufig machte, wenn sie sich uber Igor unterhielten. Hier nach wunschte er ihr eine gute Nacht, und ging dann zu Bett. Nastja war auch zu Bett gegangen, konnte aber nicht einschlafen, da sie aufgewuhlt war. Sie dachte uber Igor nach, aber sie konnte nicht anders, Sie liebte ihn. Sie wird alles tun, um ihn jeden Wunsch zu erfullen. Sie mochte einfach seine Art. Zwar kamen in letzter Zeit einige Ungereimtheiten vor, so zum Beispiel, dass zur Hochzeit seine Eltern, sein Bruder sowie die nachsten Verwandten eingeladen werden. Hingegen GroSvater und Olga zu Hause bleiben, was fur die beiden angenehmer sein wird. Dies alles kreiste bei Nastja im Kopf herum, Sie war am uberlegen, wie sie dies ihrem GroSvater erklaren sollte.
Am Morgen beim Fruhstuck sagte GroSvater unvermittelt zu Nastja, dass es besser sein wird, wenn er und Olga wahrend der Hochzeit hier zu Hause bleiben. Als sie mit dem Fruhstucken fertig und die Kuche aufgeraumt hatten, fing Nastja an, ihre Sachen zupacken. Um vierzehn Uhr wollte Igor kommen. Punktlich wie abgesprochen, klingelte es an der Tur, und Igor trat ein. Er gr;Ste hoflich und versuchte einen Scherz zu machen, in dem er sagte:
-“ Jetzt hast du ja wieder Platz, dann kannst du dir ja zwei neue Mieter suchen.“
Opa Wasilij hat ihm geantwortet, dass man Nastja und Olga nicht mit Mietern vergleichen kann. Hierauf reagierte Igor nicht, sondern nahm sich Sachen, die Nastja gepackt hatte und brachte sie zu seinem Auto. Als er wieder zuruck kam, sagte er lakonisch zu ihr: „ Diese Sachen brauchts du nicht mehr, wir werden neue kaufen. Das beste ist wir bringen die Sachen alle zur Mullkippe.“
Bei diesen Worten schauderte Nastja, und sie schaute ihren GroSvater hilflos an, der ihr aber andeutete, Sie sollte nicht unruhig werden. Daschka kam zu Nastja, schaute sie mit fragenden Augen an, und wimmerte leise vor sich hin. Igor befahl ihr, Daschka wegzuschicken, da der Hund riecht. Opa Wasilij befahl Daschka Platz zumachen, aber dieses Mal gehorchte sie nicht. Sie kam auf Igor zu, und es sah so aus, als wenn sie ihm ins Bein beiSen wollte. Wutentbrannt holt Igor mit der Hand aus, um Daschka eins auf die Schnauze zu hauen. Sie steht ihm bose Knurrend gegenuber, so dass er vor Angst aus der Wohnung lauft. Endlich, alle Sachen waren im Auto verstaut. Nastja kam mit Olga, gab dem Opa einen Kuss und sagte ihm noch, dass sie jeden Tag anrufen und so oft es geht ihn besuchen wird. Nastja war traurig, dass sie ihren GroSvater nicht zu sich nach Hause einladen kann, da dies Igor nicht erlauben wird. Dann sind sie ins Auto gestiegen und abgefahren.
Wahrend der Autofahrt ins neue Zuhause, nervte Olga ihre Mutter mit Fragen uber GroSvater und Daschka. Nastja konnte ihre Tochter nicht beruhigen, und Igor schwieg. Zu Hause angekommen, sagte Igor zu Nastja, Sie moge ihre Sachen sofort auspacken und weghangen.
Die Sachen, die nicht mehr in Ordnung sind, solle sie zum Mullschlucker bringen. Als sie mit ihnen Sachen fertig war, zeigten sie Olga ihr Zimmer, in das sie Spielsachen von ihr hineingelegt hatten. Zuerst spielte sie auch, doch dann bekam sie Heimweh, fing an zu weinen und rief laufen nach GroSvater und Daschka. Nastja sah, dass Igor verargert war. Anscheinend kann er das Weinen und das Geschrei nicht vertragen, und somit zog sich Igor ins hintere Zimmer zuruck. Sie versuchte mit Engelworten ihre Tochter zu beruhigen.
Sie erklarte ihr auch, dass sie ab jetzt in dieser Wohnung Leben werden, und zum GroSvater und zu Daschka oft hin fahren werden.
Im Flur auf dem kleinen Tischchen stand das Telefon, von wo sie aus GroSvater anrief, und ihm berichtete das sie angekommen sind, und Olga traurig ist, und fast die ganze Zeit weint. Darauf sagte Opa, sie moge ihm die Olga an den Horer geben, damit er mit ihr reden kann. Olga horte dem GroSvater aufmerksam zu, nickte ab und zu mit dem Kopf, und sagte weinend, dass sie zum GroSvater wolle. Nach dem Abendessen brachte Nastja ihre Tochter zu Bett, da es schon auf ein und zwanzig Uhr ging. Olga ging auch ohne Murren ins Bett, und schlief auch schnell ein. Inzwischen holte Igor neues Spielzeug hervor, die er fur Olga gekauft hatte. Ebenfalls gab er Nastja einen schonen sportlichen Anzug und eine hubsche Jacke. Nastja wollte wiedersprechen, aber Igor duldete keinen Wiederspruch. Er ging aus der Wohnung. Sie betrachtete die Wohnung, und musste feststellen, dass alles aufgeraumt war, und man nicht mehr sehen konnte, dass hier ein Einzug statt gefunden hat.
Als Igor wieder in die Wohnung kam, nahm er Nastja in die Arme, kusste sie, und flusterte ihr viele zartliche Worter ins Ohr. Er sagte ihr auch, dass sie hier in Frieden leben werden, und er sich bemuhen wird, dass Olga Vater zu ihm sagen wird. Nastja lies alles geschehen, sie konnte nicht anders, denn sie war in seiner Macht. Er kusste sie ohne Pause, bis er sie auf den Arm nahm, ins Schlafzimmer brachte und sie aufs Bett legte. Schnell entkleidete er sie, um sie dann mit Leidenschaft zu nehmen. Sie verspurte einen starken schmerzen, so als wurde ihr die Kehle zugedruckt werden, sodass sie rocheln musste. Dies schien Igor noch mehr anzuregen, denn er machte wie wild weiter. Dies mal hat Nastja keine Befriedigung erlebt, wie beim erst Mal mit ihm. Nastja war von seiner sturmischen Leidenschaft schockiert, aber urplotzlich liebkoste er sie wieder, sodass sie ihren schmerz vergaS. Plotzlich horte sie das weinen von Olga, die in der Wohnung umherirrte, und ihre Mutter suchte. Schnell zog Nastja sich einen Morgenmantel uber, und eilte in den Flur.
GroSvater Wasilij grubelte im Kopf bei sich zu Hause daruber nach, was sich in den letzten Wochen fur alle Beteiligten verandert hat. Er saS in der Stube, blickte niedergeschlagen aus dem Fenster, als ihm plotzlich ein Gedanke kam. Daschka lag zu dieser Zeit bei seinen FuSen, wimmerte leise vor sich hin, und versuchte Herrchen die Hand zu lecken. Herrchen betrachtete Daschka eine weile, dann sagte er zu ihr, du bist doch gelehrig, ich werde dir Kunststucke beibringen. Daschka kam bellend und Schwanzwedelt zu ihm, als wenn sie sagen wollte, einverstanden.
- „Also gut, - hat Herrchen darauf zu Daschka gesagt, - morgen fangen wir an, und jetzt ist es Zeit ins Bett zugehen, und zu schlafen.“
Am nachsten Tag nach dem Fruhstuck ging’s los. Opa ging zur Wohnungstur, offnete sie und tat so als wenn er die Wohnung verlassen wollte, und schloss sie wieder. Dann deutete er Daschka an, die Tur wieder zu offnen. Daschka war sehr gelehrig, und mit vollem Einsatz dabei, trotzdem musste diese Ubung ein paar Mal pro Tag wiederholt werden. Hiernach kam die nachste Aufgabe dran, und zwar das Licht an und ausschalten. Auch diese Herausforderung klappte prima. Danach kam der Telefontrick dran. Immer wenn das Telefon klingelt, sollte Daschka den Horer mit der Schnauze abnehmen, und ihn zum Herrchen bringen. Da die Schnur sehr kurz war, und Daschka nicht in jede Ecke der Wohnung mit dem Horer kam, hat Wasilij die Schnur verlangern lassen. Opa war von Daschka und ihren Kunststucken so begeistert, dass er seine traurigen Gedanken vergaS. Sie mussten standig weiter trainieren, damit Daschka nichts verlernt. Fast taglich rief Nastja, meist am Vormittag an, und sprach lange mit ihrem GroSvater. Warend eines dieser Gesprache, hielt er Daschka den Horer ans Ohr, damit sie Nastjas Stimme horen konnte. Der GroSvater hatte den Eindruck, als ob Daschka jedes Wort verstehet.
Am Wochenende waren diese Telefonate immer sehr kurz, was Wasilij vermuten lieS, das Nastja nicht allein in der Wohnung war. Bis zur Hochzeit waren es nur noch funf Tage. Nastja hatte ein Brautkleid von ungewohnlicher Schonheit, indem sie bezaubernd schon aussah. Igor war von ihrer Schonheit dermaSen angetan, dass er zu Nastja sagte, ich werde es niemals zu lassen, dass du auch nur einen anderen Mann anschauen wirst. Nastja war von Igors Worten schockiert, ihre Stimmung fiel auf den Nullpunkt. Am liebsten hatte sie die ganze Hochzeit abgesagt. Olga konnte sich an die neue Umgebung nicht gewohnen, trotz der vielen neuen Spielzeuge die ihr Igor gekauft hatte. Sie weinte haufig, und verlangte immer wieder nach GroSvater und Daschka. Igor argerte sich uber Olga, aber Nastja versuchte ihn zu beruhigen, in dem sie sagte, Olga wird sich schon noch an ihr neues Zuhause gewohnen. Olga von sich aus ging nicht zu Igor, als wenn sie vor ihm Angst hatte. Nastja aber wiederum, von der Liebe zu Igor geblendet, sah nicht wie ihre Tochter litt. Sie merkte nicht, dass sie von Igor wie im goldenen Kafig eingesperrt ist.
Wenn Igor einen freien Tag hat, fahrt sie mit ihm los und er kauft ihr Schmuck und schone Kleidung. Die Nachbarin Natascha ging mit Olga Taglich spazieren, was Nastja nicht wollte, aber Igor angeordnet hat. Olga hat schnell Freundschaft mit Natascha geschlossen, und ging gern mit ihr spazieren. Natascha war eine freundliche und aufgeschlossene Frau von uber Funfzig Jahren. Sie beide, Nastja und Natascha, unterhielten sich ofters, aber immer wenn das Gesprach uber Igor ging, wechselte Natascha das Thema. Ntascha hielt Igors Wohnung in Ordnung, wofur sie gut bezahlt wurde. Dadurch, dass sie jetzt auch noch Olga spazieren fuhr, wurde sie furstlich bezahlt. Bis zur Hochzeit war es nur noch ein Tag, und Igor hat Nastja gesagt, dass Olga zu Natascha kommt, damit sie sich schneller an die neue Umgebung gewohnen kann. Nastja sah es als ihre Pflicht an, ihren GroSvater bescheid zu sagen, dass Olga wahrend der Hochzeit bei der Nachbarin Natascha ist. Sie hoffte insgeheim, dass er dann ja zur Hochzeit kommen kann, aber auf der anderen Seite wusste sie, dass Igor dies verboten hatte. Die Hochzeit verlief harmonisch, dank Igors Organisationstalent.
Das Fest war Farbenprachtig, die Musikkappelle zeigte ihr Konnen, kurzum, es war eine gelungene Hochzeitsfeier. Es waren viele Mitarbeiter der Firma, Freunde und Bekannte sowie seine ganzen Angehorigen eingeladen. Nastja bekam ein Kompliment nach dem anderen, denn sie war eine Schonheit in ihrem Kleid. Kiril aber nannte sie „meine Prinzessin“. Er gefiel der Nastja, denn Kiril war genau das Gegenteil von Igor. Kiril war voller Humor und ungebandigtem Ubermut, den er Zeitweise nicht unter Kontrolle hatte. Dann forderte er Nastja zum Tanz auf. Plotzlich stand sein Bruder neben ihm, nahm ihm Nastja weg, und verbot ihm, sich Nastja noch einmal zu nahern. Kiril hat seinen Bruder ausgelacht, und zu ihm gesagt:
- „Bruder, du hattest deiner Braut die Wahrheit uber dich erzahlen sollen, komm auf den Boden der Tatsachen zuruck.“
Nach diesem Vorfall hat Kiril, ohne sich zu verabschieden, die Feier verlassen. Nach und nach verlieSen auch die anderen Gaste die Feier, und gingen nach Hause.
Als letzte verlieSen Igor und Nastja den Saal, packten aber vorher ihre Geschenke ins Auto, und fuhren dann auch Heim. Zu Hause angekommen, fasste Igor Nastja von hinten um, druckte sie an sich, und in seiner Frage war etwas unheimliches. Denn er wollte von seiner Frau wissen, wie sie zu seinem Bruder steht, und ob sie sich treffen, wenn er zur Arbeit geht. Nastja war erschrocken von dieser Absurden Frage, und reagierte Blitzschnell, indem sie ihn fragte, ob er Schizophrenie ist, oder ein Idiot. Igor hat merkwurdig gelachelt, und ist schweigend in sein Arbeitzimmer gegangen. Nastja entschied sich, nach diesem Zwischen fall, die Hochzeitsnacht nicht mit Igor zu verbringen, sondern im Zimmer ihrer Tochter zu schlafen, damit er sie nicht noch einmal demutigen kann.
Am nachsten Morgen brachte Natascha Olga zuruck. Sie hat Nastja beglucktwunscht, und auch Igor wollte sie gratulieren, dann sah sie Nastjas Blick, der aussagte das hier im Haus etwas nicht in Ordnung ist, worauf hin sie schnell wieder zu sich nach Hause ging. Ohne es zu merken, hat Igor die Wohnung verlassen.
Als sie nun feststellte, dass ihr Mann nicht in der Wohnung war, furchtete sie sich vor dem Treffen, obwohl sie ihm innerlich schon verziehen hat. Nastja spielte mit ihrer Tochter, und wartete sehnsuchtig und erwartungsvoll auf die Ruckkehr ihres Ehemannes. Dann, die Wohnungstur geht auf, Igor kommt herein, in den Handen einen groSen BlumenstrauS, den er seiner Frau reicht. Er nimmt sie in den Arm und gibt ihr einen Kuss.
AnschlieSen druckt er Olga eine groSe Tute mit Spielzeug in die Hand. Als letztes kam er mit dem Bonbon, er reichte Nastja eine kleine Schachtel hin, die sie langsam und gefuhlvoll offnete. Ihr Inhalt war umwerfend, in ihr befand sich ein wunderschoner Ring, mit einem Brillanten besetzt. Igor versprach seiner Frau, dass so was nie wieder vor kommen wird. Nastja wieder um, fiel ihrem Mann, Tranen in den Augen, um den Hals.
Dann sprachen sie noch eine Weile, und dann war fur sie die Welt wieder in Ordnung. Igor hatte noch zwei Tage frei, die sie in Ruhe und Zweisamkeit verbrachten. Den einen Tag fuhren sie zu seinen Freund aufs Land, den anderen Tag gingen sie Schoppen.
Sie kauften was ihnen gefiel. Tags darauf fuhr Igor wieder zur Arbeit, und Nastja blieb in der Wohnung, um fur ihren Mann die warmen Mahlzeiten vor zubereiten, welches ihre einzige Aufgabe war. Olga wurde jeden Tag von Natascha spazieren gefuhrt, dies hat Igor so angeordnet, womit Nastja gar nicht einverstanden war. Heute Abend, wenn ihr Mann von der Arbeit nach Hause kommt, hat sie sich vorgenommen ihn zur Rede zustellen. Leider wurde nichts daraus, denn Igor erlaubte kein Wiederwort, obwohl sie nicht bat, sondern forderte. Ihr Mann versuchte sie zu beruhigen, und fing wiederholt ein anderes Thema an, was Nastja aber nicht interessierte. Sie fing sogar an zu schreien, und drohte sogar mit Trennung, wenn sie nicht mit ihrer Tochter spazieren gehen darf. Sie machte ihm weiter deutlich, dass sie so ein Leben nicht erdulden mochte, ab morgen wird sie wieder ihren GroSvater besuchen. Er kann ihr voll vertrauen, aber in einer Folterkammer will sie nicht wohnen. Bei ihrem Gro;Svater fuhlte sich Nastja immer wohl, aber jetzt hatte sie das Gefuhl, als wenn Igor sie gekauft hat, wie ein Spielzeug fur Olga.
Sie kam sich eingeschlossen vor, und dies machte sie wild. Sie schmiss ihm noch so manchen Satz hin, Igor ihr Schweigend gegenuber, und sie merkte, in ihrem Zorn nicht, wie es in seinen Augen bose funkelte. In dieser Nacht schliefen sie getrennt, da Igor einfach aufstand, weil er keine Meinung mehr hatte, und in seinem Arbeitzimmer verschwand. Nastja ging zu ihrer Tochter ins Zimmer, mit der Entschlossenheit, morgen das in die Tat umzusetzen, was sie ihrem Mann an den Kopf geschmissen hat. Danach ging sie zu Bett und schlief. Am Morgen horte sie nicht, wie ihr Mann aufstand und zur Arbeit ging. Dann, nach dem sie aufgestanden ist, ihr Tochterchen fertig gemach hat, beide Gefruhstuckt hatten, sie dann ausgehfertig gemacht hatten, mussten sie an der Haus Tur feststellen, dass diese verschlossen war. Da Nastja keinen eigenen Schlussel hatte, fing sie an zu suchen, aber vergebens. In ihr kam der Verdacht hoch, dass ihr Mann sie fur das gestrige Gesprach, welches arg heftig war, vielleicht bestrafen will. Da sie aber wusste, dass die Nachbarin einen Schlussel hat, rief sie Sie kurzer Hand an. Aber zu ihrem Erstaunen horte sie, dass sie, die Nachbarin Natascha keinen Schlussel mehr hat, weil heute fruh Igor bei ihr war, und ihr den Schlussel abgenommen hat. Sie wird auch Olga nicht mehr spazieren fuhren, und nur noch kommen, wenn ihr Mann zu Hause ist. Nastja verstand jetzt, was ihr Mann fur ein Mensch ist. Aber mit solchen Methoden wird er bei mir nicht durchkommen. Aus dieser lage werde ich mich befreien.
Opa Wasilij hat sich von den Hochzeitquerelen wieder beruhigt, und war mit Daschka beschaftigt, damit sie ihre Kunststucke nicht vergisst, und weiter vorfuhren kann. Nun machten sie eine Pause, denn Opa wollte zum Grab seiner Frau, wo er schon seit zwei Wochen nicht mehr war, was fruher nicht vorkam. Er zog sich seine Jacken an, nahm Daschka an die leine, und los ging’s. Auf der Stra;e bekam er sofort ein Taxi, welches sie zum Friedhof brachte. Dort angekommen, setzte er sich eine Zeitlang auf eine Bank. AnschlieSend fuhren sie wieder nach Hause. Zu Hause wieder angekommen, setzte sich Opa aufs Sofa und schaute Fernsehen. Wahrend er auf dem Sofa saS, spurte er plotzlich einen starken Schmerzen in der Brust. Er erinnerte sich an die Tabletten, die ihm der Doktor nach dem Tod seiner Frau verschrieben hatte. Dann kamen Herzschmerzen dazu, die wesentlich starker und von Atemnot begleitet waren. Opa Wasilij rutsche vom Sofa runter, woraufhin Daschka unruhig wurde. Sie wimmerte leise vor sich hin. Er versuchte sie zu beruhigen, aber vergebens, Sie blieb unruhig. Wahrenddessen rief Nastja bei ihrem GroSvater an, um ihm zu sagen, dass sie vorbei kommt, weil sie mit ihm sprechen mochte.
Nach mehrmaligen vergeblichen wahlen, nahm sie an, dass GroSvater mit Daschka spazieren gegangen ist.
Eine ganze Zeit spater hat sie es noch einmal versacht, und zu ihrem Erstaunen war Daschka am Telefon, die laut bellte und immer wieder wimmerte. Nastja lief nervos in der Wohnung umher, sie konnte nicht raus, da sie keine Schlussel hatte. Sie machte sich Sorge um ihren GroSvater, und fing an bitterlich zu weinen. Aber plotzlich fiel ihr ein, dass sie von Igors Bruder eine Visitenkarte besaS. Schnell holte sie die Karte hervor, und rief Kiril an, es war jedoch ein Arbeitskollege von ihm am Apparat, der sie aber sofort mit Kiril verband. Sie erzahlte ihm schnell was alles passier ist, zum einen, dass sie eingesperrt ist, und zum anderen, dass mit ihrem GroSvater was schlimmes passiert sein muss. Kiril versprach ihr, sofort Ersatzschlussel zu besorgen, die bei den Eltern in Reserve liegen. Nach ca. anderthalb Stunden stand Kiril in der Tur, sagte zu Nastja:
;-„Sie sollte sofort die notwendigsten Sachen zusammenpacken.“
Sie fuhren unverzuglich mit dem Auto zu GroSvater Wasilij . Als Nastja an der Tur klingelte, staunte sie nicht schlecht, als Daschka ihnen die Tur offnete. Der GroSvater lag ohne Bewusstsein vor dem Sofa auf dem Boden, Nastja kummerte sich sofort um ihm, und Kiril rief sofort den Arzt an, der auch sehr schnell kam. Der Arzt hat ihn untersuchet, einen Herzinfarkt diagnostiziert und auf dem schnellsten Wege ins Krankenhaus bringen lassen. Da sie auf der schnelle keinen Wohnungsschlussel fanden, lieSen sie Daschka als Aufpasser in der Wohnung. Die drei fuhren zum Krankenhaus, um mit den behandelten Arzten zu sprechen, wie es um GroSvater bestellt ist. Sie haben ihn auf die Intensivstation verlegt, und gesagt, dass er in ein paar Tagen wieder gesund sein wird. Nach dieser guten Nachrichtet fuhren sie wieder weg.
Wahrend der Autofahret sagte Kiril zu Nastja, dass es besser wahre, das sie mit Tochter und Daschka vorrubergehend bei ihm wohnen sollten, da Igor sie als erstes beim GroSvater suchen wird. Nastja stimmte zu, da sie panische Angst hatte, denn nun wusste sie, dass Igor Psychische Probleme hatte. Schnell sind sie in GroSvaters Wohnung gefahren, haben die Wohnungsschlussel gesucht, und gefunden, haben einige wichtige Sachen zusammengesucht, Daschka genommen und sind zu Kiril gefahren. Olga und Daschka saSen auf der Ruckbank und spielten miteinander. Kiril, der die beiden im Ruckspiegel beobachtete, war von der Frohlichkeit der beiden fasziniert. Endlich waren sie angekommen, denn Kiril hielt vor dem Siebenstockigem Ziegelbau. Sie stiegen aus, gingen ins Haus und verschwanden im funften Stockwerk in seiner Wohnung. Es war eine geraumige und geschmackvoll eingerichtete zwei Zimmerwohnung. Nastja und ihre Tochter richteten ihr Schlaflager in der Stube ein, Kiril in seinem Arbeitzimmer. Daschka bezog auf dem Flur ihr Platz, wo sie niemanden storte.
Als sie ihr Schlaflager hergerichtet hatte, meinte Kiril, dass sie jetzt auch mal was zu Abend essen konnten. Er musste aber schlagartig feststellen, dass er so gut wie nichts Essbares im Haus hatte. Nastja in die Kuche, in den Kuhlschrank geschaut, und siehe da, es war genug da. Nach einiger Zeit rief Nastja zu Tisch, und Kiril bat Zeisig, wie er Olga nannte, auch an den Tisch zu kommen. Als Olga das Wort „Zeisig“ horte, fing sie lauthals an zu lachen, ihre Mutter, die nicht wusste was los war, kam aus der Kuche und sah ihre lachende Tochter, die den Zeisig nicht richtig sprechen konnte.
-„Was hast du mit ihr gemacht, dass sie so heiter ist?“ - fragte Nastja.
Aber auch sie musste lachen, und es dauerte nicht lange, da fing auch Kiril an zu lachen. Daschka ist zur Stube gekommen, aber in der Tur stehen geblieben, und hat alle drei beobachtet. Sie bellte und knurrte nicht, es sah so aus, als sei sie unendlich zufrieden. Kiril spontan darauf, Dashka kann sich in der Wohnung bewegen wo sie will. Als wenn Daschka dies verstanden hat, Sie ging in die Stube, zu Kiril, sprang an ihm hoch, und leckte ihm das Gesicht ab. Kiril musste lachen, und meinte, Daschka versteht ja jedes Wort. Dann sind sie endlich in die Kuche gegangen, haben die Hundin versorgt, und dann selbst gegessen, was Nastja zubereitet hat.
Spater haben sie im Krankenhaus angerufen, und die Auskunft bekommen, dass es dem GroSvater schon etwas besser geht, aber in zwei Tagen auf normal Zimmer verlegt wird. Kiril gab Nastja einen Wohnungsschlussel, aber mit der Bitte, jetzt nicht auf die StraSe zu gehen, und wenn er gleich zur Mutter fahrt, um den Schlussel von ihrer Wohnung zuruckzubringen, auch die Wohnungstur nicht zu offnen. Gerade rechtzeitig ist er bei seiner Mutter angekommen, denn sie sprach gerade mit Igor, der sich nach dem Schlussel erkundigte. Kiril fuhr sofort wieder nach Hause. Da das Schloss nicht aufgebrochen war, musste es mit einem Schlussel geoffnet worden sein, aber mit welchem, und wer war es? Da er einen Schlussel auch bei seinem Vater im Schreibtisch deponiert hat, rief er ihm auch gleich an. Auch vom Vater bekam er die Antwort, dass der Schlussel an seinem Platz liegt. Nun kam in Igor der Verdacht auf, dass nur Kiril es gewesen sein kann, der Nastja geholfen hat, aber wie? Igor fuhr zum GroSvater, aber alles war ruhig, niemand offnete. Als er gerade wieder nach Hause fahren wollte, kam eine Nachbarin von Wasilij ;ber den Flur, die Igor dann ansprach. Von ihr horte er dann, dass der GroSvater wegen des Herzinfarkt ins Krankenhaus gekommen ist, und Nastja mit Tochterchen hier war, und auch ein junger Mann. Sie haben einige Sachen aus der Wohnung geholt, und Daschka mitgenommen.
Jetzt bestatigte sich bei Igor sein Verdacht, es war sein Bruder, den er schon immer gehasst hat. Er konnte jetzt sofort das gruSte Verbrechen begehen, seinen Bruder toten, so hasste er ihn. Als er sich ein wenig beruhigt hatte, setze er sich in sein Auto, und fuhr wieder nach Hause. Wahrend der Fahrt uberlegte Igor, wie er Nastja wieder zuruckgewinnen kann, da er weis, das er krankhaft Eifersuchtig ist. Igor wusste, dass er nicht unkontrolliert handeln durfte, er muss sich eine Strategie ausdenken, wie er Nastja fur sich uberzeugen kann. Nur wusste er noch nicht, dass sie sich vor ihm furchtete, und ihre Liebe zu ihm erloschen war. Nastja kann mit ihm uber ein verzeihen nicht sprechen, sondern nur uber eine Scheidung. Igor selbst wurde nie verzeihen, er wurde sich kurzer Hand trennen, ob Geliebte oder Frau, aber bei Nastja sieht es anders aus, denn er liebt sie unsterblich.
Wahrend er so seinen Gedanken nach ging, kam er zu Hause an. Er wusste ja, das seine Frau nicht da ist, aber trotzdem schaute er nach oben zu den Fenstern, ob dort licht brennt. Als er das dunkel sah, machte sich tiefe Trauer und Hoffnungslosigkeit breit. Er stellte sein Auto wie immer auf seinen Parkplatz, ging nach oben, legte sich aufs Sofa, und weinte. Igor begriff langsam, dass er die Liebe zu Nastja schneller verloren hat, wie er sie gewann. Auch begriff er, dass alles keinen Sinn mehr macht, deshalb hat er entschieden, dass er nicht kampfen wird, nur abwarten, bis alles zu Ende ist. Mit diesen Gedanken ist er dann auf dem Sofa eingeschlafen.
Am morgen nach dem Aufstehen, hat er alle Sachen von Nastja und Olga zusammen gesammelt, und wollte sie in die Mulltonnen werfen. Aber dann uberlegte er es sich noch einmal, und lieS die Sachen dort wo sie waren. Dann sammelte er Nastjas Schmuck zusammen, schloss ihn im Tresor weg, und ist zur Arbeit gefahren. GroSvater Wasilij war schon auf die Normalstation verlegt, die Behandlung schlug gut an, und er war auf dem Weg der Besserung. Nastja besuchte ihren GroSvater taglich, und sie sagte ihm, dass, wenn er aus dem Krankenhaus rauskommt, Sie wieder bei ihm wohnen wird. Er langweilte sich, aber am meisten vermisste er Daschka, denn er konnte bis jetzt seiner Lebensretterin nicht danken. Er erzahlte Nastja auch, wie er mit Daschka Tur aufmachen geubt hat.
Nastja verstand jetzt unplotzlich, dass hier der Mensch liegt, der sehr viel gutes fur sie und ihre Tochter getan hat. Von diesem Gedanken beflugelt, dachte sie an die gemeinsame Zeit, die wieder kommen wird, sobald GroSvater aus dem Krankenhaus entlassen wird. Als Nastja sich verabschiedete, sagte sie zum GroSvater, er moge aus dem Fenster sehen, Sie werde mit Daschka unter stehen. Als er seine Daschka da unter sah, war er der glucklichste Mensch, und Daschka fing an zu bellen und zu springen, als wolle sie nach oben zu Herrchen hochspringen. Zum Schluss winkte Nastja ihrem GroSvater noch einmal zu, und ging. Er konnte gerade noch erkennen, dass ein junger Mann zu Nastja heran trat, und dann verschwanden sie. Nastja bekam Gefuhlwallungen, da sie auf der einen Seite Kiril mochte, auf der anderen ihn aber nicht enttauschen wollte. Er war wirklich ein Lieber und netter Mann, der sich viel mit Olga, die er liebevoll Zeisig nannte, beschaftigte.
Olga freute sich steht’s, wenn Kiril von der Arbeit nach Hause kam. Als er heute kam, sagte er zu Nastja, dass er bei seiner Mutter war, die sagte, dass Igor dem Vater gesagt hat, dass es mit seiner Frau aus ist, und er dem nachst die Scheidung einreicht. uber diese Nachricht freute sie sich, zumal ihr GroSvater zum Wochenende nach Hause kommt, und sie wieder eine gluckliche Familie sein werden. AnschlieSend bat sie Kiril, Sie morgen zu GroSvaters Wohnung zu fahren. Kiril wurde schweigsam und traurig, doch dann sagte er zu ihr, dass er sich so an die beiden gewohnt hat, und ohne sie es langweilig werden wird. Am nachsten Tag nach der Arbeit, fuhr er Nastja, Olga und Daschka in die Wohnung vom GroSvater. Dort angekommen, bereitete Nastja Tee, stellte Kuchen auf den Tisch, und alle drei unterhielten sich nach eine Zeitlang. Als sie fertig waren, ging Kiril zu seinem Auto, und holte einige Tuten mit Lebensmitteln, da hier in der Wohnung ja nichts Essbares mehr war. Nastja schaute ihn dankbar an, er aber schaute verlegen zur Seite, dann sagte er mit trauriger Stimme, wie kann man in so einer kleinen Wohnung einziehen? Sie darauf hin, es kommt nicht auf die groSe an, sondern alle sind gesund und glucklich.
Daschka lag die ganze Zeit bei Nastja neben dem Sofa, und ruhrte noch nicht einmal den leckeren Kuchen an, den Nastja ihr reichte. Spater hat sie sich gestreckt, ihren Kopf auf ihre Vorderpfoten gelegt, und sie von unten mit traurigen Augen angeschaut. Kiril blieb noch eine Zeitlang sitzen, dann machte er sich fertig um auf zubrechen, Daschka aber legte sich auf die Turschwelle, und versperrte ihm den Weg.
-„Daschka, kluges Tier, - versuchte er lustig zu sagen, - ich werde oft kommen, und euch besuchen.“
Dann gab sie ungern den Weg frei. Jetzt konnte er gehen, und nach Hause fahren. Nastja setzte sich wie der GroSvater es auch tat, ans Fenster und schaute nach drauSen, und sie musste muhsam ihre Tranen zuruckhalten, denn sie war wieder verliebt. Olga hatte sich aufs Sofa gelegt, und war auch prompt eingeschlafen. Dashka lag wieder bei Nastjas Beinen, leckte ihre Hande, und schaute sie an, als w;rde sie sie bedauern. Dann gab sie sich einen Ruck, stand auf bedeckte ihre Tochter mit einer Decke, und fing an, in der Wohnung Ordnung zugschlaffen.
Plotzlich klingelte das Telefon, Nastja nahm den Horer ab, und am anderen Ende war Andrej, der Nachbar seiner Mutter. Er sagte ihr, dass heute ihre Mutter wegen des Verdachts auf einen Hirnschlag ins Krankenhaus gekommen ist, und er dort ihre Telefonnummer angegeben hat, fur den Fall der Falle. Nastja hatte sich vorgenommen, morgen Vormittag im Krankenhaus anzurufen, um sich nach dem Zustand ihrer Mutter zu erkundigen. Mittern in ihren Uberlegungen, klingelte das Telefon abermals, und diesmal war es das Krankenhaus. Von dem Arzt der sie anrief, bekam sie die traurige Nachricht, dass ihre Mutter vor einer halben Stunde verstorben ist. Der Tod der Mutter war ihr nicht gleichgultig, aber groSe Trauer kam bei ihr nicht auf. Jetzt musste sie uber die Beerdigung nachdenken, aber wie, da sie kein Geld hatte. Kiril um Geld zu bitten, war ihr peinlich, aber morgen musste sie in die Leichenhalle, um alles erforderliches zu regeln. Unerwartet klingelte das Telefon schon wieder, dies mal war es Daschka, die den Horer abnahm und zu Nastja brachte, die gerade im Badezimmer war. Es war Kiril, der sich nach ihrem und Olgas Befinden erkundigte. Aus seinen weiteren Worten entnahm sie, dass er sich langweilte, und nicht verstand, dass sie sich in einer so engen Wohnung glucklich fuhlt. Nastja teilte ihm in diesem Gesprach mit, dass heute ihre Mutter verstorben ist. Darauf hin bot er ihr sofort finanzielle Hilfe an, da er wusste, wie es um sie bestellt war. Sie bedankte sich bei ihm fur seine GroSzugigkeit, dann sprachen sie noch uber dies und das, und verabredeten sich fur morgen fruh.
Am nachsten Morgen, es war Freitag, trafen sie sich wie vereinbart, und fuhren zur Trauerfeier ihrer Mutter in die Friedhofskapelle. Hiernach fuhren sie zum Krankenhaus, um ihnen GroSvater abzuholen, der sich gut erholt hat, und guter Laune war, da er wusste, dass er jetzt nicht mehr allein sein wird. Nastja hat die beiden bekannt gemacht, und wahrend der Autofahrt, unterhielten sie sich. Olga war die ganze Zeit zu Hause, und vergnugte sich mit Daschka. Als die drei die Wohnung betraten, sahen sie, wie Daschka und Olga gemeinsam auf dem Sofa schliefen. Als die Hundin ihr Herrchen sah, ist sie sofort auf, zu ihm hin, und hat ihm die Hande geleckt, ohne Pause. Herrchen hat sie beruhigt, und wieder zu Olga aufs Sofa geschickt. Nach dem der GroSvater sich einigermaSen gefangen hatte, und nun begriff, dass er jetzt wieder zu Hause ist, bat Nastja zu Tisch. Kiril aber lehnte ab, da er zur Arbeit musste. Nastja stellte das vorbereitete Mittagessen auf den Tisch, welches sie noch einmal kurz aufwarmte, und dann aSen sie. Wahrend des essen, und auch danach sprachen die beiden Erwachsenen noch lange.
Nastja erzahlte ihrem GroSvater was so alles in der letzten Zeit geschehen war. GroSvater Wasilij horte ihr aufmerksam zu. Als sie mit ihrem erzahlen fertig war, sagte er, dass er hoffe, dass sie jetzt genug Erfahrung gesammelt hat, und in Zukunft richtig entscheiden wird. Er sprach auch das Thema Igor an, und meinte, dass die Scheidung noch nicht vorangekommen ist. Nastja entgegnete, dass Igor nicht Gegenahn geht, und die Scheidung demnachst einreichen wird. Opa versprach ihr, Sie immer zu begleiten, da sie zu ihrem noch Ehemann kein vertrauen mehr hat. Dann sprachen sie auch uber den Tot ihrer Mutter, wozu er bemerkte, dass eine Funfzigjahrige Frau, die so ein Loderleben fuhrte, eines Tages damit rechnen musste. Er stellte auch noch die Frage uber ihre Beziehung zu Kiril, aber da merkte er, dass Nastja diese Frage nicht genehm war, und somit brach er dieses Gesprach ab.
Am nachste Tag ist Nastja in die Wohnung ihrer Mutter gefahren. Was sie dort vorfand, verschlug ihr die Sprache. Ein Saustall war noch ordentlich dagegen. In der Kuche fehlte praktisch alles, von den Wanden hingen die Tapeten herunter, die Zimmerturen waren kaputt, uberall standen leere Schnapsflaschen herum, Zigarettenkippen Bergeweise auf dem Boden, und dann dieser Gestank. An und fur sich, ist es eine gute und geraumige Wohnung. Der groSe Flur, die Stube, die riesige Kuche, und dann der schone Balkon, den man vor der Stube und der Kuche betreten konnte. Bei Nastja kam der Gedanke auf, mit GroSvater die Wohnung in Ordnung zu bringen, und dann beide Wohnungen wegzugeben, um dafur eine groSere zu nehmen. Dann fuhr sie mit dem Bus nach Hause, obwohl sie von GroSvater das Geld fur ein Taxi bekommen hatte. Als sie zu Hause ankam, und zum Haus ging, sah sie Igors Auto, der auf sie gewartet hat. Igor stieg aus, begruSte sie hoflich, und bat sie um ein Gesprach. Nastja hat zugestimmt, aber nicht im Auto. Der Grund des Gesprachs war ihre Scheidung, die er so schnell wie moglich hinter sich bringen mochte. AuSerdem teilte er ihr mit, dass, wenn er mitbekommen sollte, dass sie einen Verlobten hat, wird er ihn toten lassen. Eins noch zum Schluss, Kiril ist mit einer jungen Frau zusammen, die er bald Heiraten mochte. Dann ist er zum Auto gegangen und weggefahren. Sie ist schnell ins Haus gegangen, und hat sich an die Wand gelehnt, sie verstand jetzt, dass sie Igor nicht mehr mochte, und glucklich war, dass er bald nicht mehr ihr Ehemann sein wird.
Ihr gingen seine Worte durch den Kopf, und sie war der Meinung, dass er sich nur an ihr rachen mochte. Aber plotzlich kam ihr die Bedeutung seines Sagens zum bewusst sein, dass sie in der Wohnung von Kiril einige Gegenstande einer Frau vorgefunden hatte. Jetzt zweifelte sie nicht mehr, und sagte zu sich selbst: Igor muss die Wahrheit gesagt haben. Dann betrat sie die Wohnung, und an der Redaktion ihres GroSvaters sah sie, dass kein Anruf fur sie gekommen war, da sie einen Anruf von Kiril erwartete. Aber selbst bei ihm anrufen, wollte sie auch nicht, denn sie wollte nicht aufdringlich erscheinen. Nach dem was Igor ihr ;ber seinen Bruder gesagt hat, folgerte Nastja, dass Kiril ihr aus Freundschaft geholfen hat, und nicht aus personlichen Gefuhlen. Sie wurde traurig, weinte, und nach einer Pause erzahlte sie GroSvater von ihren Gefuhlen Kiril gegenuber.
GroSvater sagte ihr, Sie sollte sich ganz normal verhalten, und sich nicht aufdrangen.
Fur den GroSvater ist Kiril ein anstandiger und freundlicher junger Mann, dem man Zeit geben muss, damit er sich in Ruhe mit seinen Gefuhlen auseinander setzen kann. Um Nastja auf andere Gedanken zu bringen, erinnerte GroSvater sie, sich um neue Arbeit zu kummern.
Nach dem gemeinsamen Abendessen, hat sie ihr Tochterchen zu Bett gebracht, und danach haben sie sich auch zum schlafen niedergelegt. Sie konnte aber nicht gleich einschlafen, denn ihre Gedanken kreisten immer um Kiril. Am nachsten Tag hat sie im Internet Abendkurse rausgesucht, die man fur den Beruf des Juristen braucht. Dieser Beruf sagte ihr zu. Unweit ihres Hauses war auch die Schule, in denen die Kurse stattfanden. Schnell hat sie sich fertig gemach, hat GroSvater bescheid gesagt, und ist dorthin gegangen.
Schnell hat sie die Schule gefunden, dort haben sie ihr erklart, dass der Kurs zwei Monate dauert, und am zwanzigsten April anfangt. Sofort hat sie ihre Anmeldung fertig gemach und bezahlt. Der Kurs war in den Abendstunden, vier mal die Woche. Nastja hatte ein gutes Gefuhl, dass sie das schaffen wird, dadurch kam in ihr die gute Stimmung auf.
Zu Hause wieder angekommen, erzahlte sie erst mals ihrem GroSvater, was sie alles gemacht und erreicht hat. Am darauf folgenden Tag rief Nastja in verschieden Firmen an, um einen Job im Buro zu bekommen. Sie entschied sich fur das Angebot, wo sie im Mai anfangen konnte, weil sie hier nach Feierabend ihren Kurs besuchen konnte. Der Kurs, so schwer war er gar nicht, aber dennoch musste sie sich zu Hause hinsetzen, und lernen. Viel freie Zeit blieb ihr nicht mehr. Kiril rief fast taglich bei Nastja an, bekam aber von GroSvater immer wieder die selbe Auskunft, dass sie zur Arbeit ist. Er vergaS jedes mal, die Telefonnummer von ihrer Arbeit zu erfragen. Dann, irgendwann, horten die Anrufe auf.
Es war Ende Mai, ein Sonntag, sie waren alle zu Hause, da klingelte das Telefon, eine Frauenstimme war zu horen. Sie meldete sich als Alla, die Mutter von Igor und Kiril. Alla bat Nastja sich zu treffen, zwecks eines Gesprachs. Zu diesem Zeitpunkt war Nastja bereits geschieden, deshalb war sie uber dieses treffen verwundert, aber sie willigte ein. Nastja bot ihr an, in dem kleinen Cafe, welches gleich bei ihr um die Ecke ist, sich zu treffen. Sie war einverstanden, sagte noch, dass sie in zwei Stunden dort ist. Nastja hat GroSvater vom Telefongesprach erzahlt. GroSvater war der Meinung, dass sie gehen sollte, die Rede wird sicherlich uber Kiril gehen. Nastja machte sich fertig, dann bekreuzigte GroSvater sie und sagte: „Hilf ihr lieber Gott.“
Nastja war ein wenig aufgeregt auf dieses Treffen, aber als sie Alla sah, und sie sich freundschaftlich begruSten, legte sich ihre Nervositat wieder. Als sie am Tisch Platz genommen hatten, sagte Alla zu Nastja, der Grund ihres Treffens ist ihre Beziehung zu Kiril. Nastja verneinte eine Beziehung Kiril gegenuber, Sie sagte ihr, dass er ihr in einer schwierigen Zeit geholfen hat. Darauf sagte Alla zu Nastja, dass Kiril mit einer jungen Frau Namen Larissa schon mehrere Jahre zusammen ist. Sie hat Medizin studiert, und arbeitet als Stationsarztin. Nebenbei schreibt sie ihre Doktorarbeit. Sie ist siebenundzwanzig Jahre alt, ein wenig egoistisch, aber ansonsten eine sympathische Frau. Larissa, so heiSt sie, war auf Dienstreise zu einem Kongress, deshalb konnte sie an eurer Hochzeit nicht teilnehmen. Als sie zuruck war, berichtete Igor ihr, dass sie, Nastja und ihrer Tochter bei Kiril in der Wohnung langere Zeit gelebt hat. Darauf hin hat Larissa ihrem Kiril eine groSe Szene gemacht, und ihre Beziehung vorerst unterbrochen.
Kirils Mutter ist nicht davon uberzeuget, dass ihr Sohn darunter leidet, denn er macht keine Anstalten, sich mit ihr zu versohnen, obwohl von Hochzeit schon die Rede war. Sie konnte kein Gesprach mit ihrem Sohn fuhren, auch per Telefon nicht, denn immer, wenn sie anfing uber seine Gefuhle zu sprechen, blockte er ab. Deshalb hat sie sich an Nastja gewandt. Die Mutter wusste, dass Kiril Nastja liebt, sich aber noch nicht recht entscheiden kann. Nastja weinte plotzlich, und gestand ihr ein, dass auch sie ihn liebt. Und auch sagte sie, dass sie sich eine Arbeitsstelle gesucht hat, und im Sommer zu den Vorbereitungslehrgangen in der Abendhochschule geht. Von ihm horte sie nichts mehr, sie wartete sehnlichst auf ein Klingeln, aber selbst anrufen mochte sie nicht. Kirils Mutter sagte ihr, dass sie ihrem Sohn nicht die Frau aussucht, Sie mochte nur eines, dass ihr Sohn glucklich ist. Wenn er langere Zeit nicht angerufen hat, dann ist das ein Zeichen, dass er das Problem mit Larissa besprechen muss, und du bald von ihm horen wirst. Wir beide, werden in Verbindung bleiben. Auch sagte sie zu ihr, dass sie immer zu ihrem Sohn halten wird, egal mit welcher Frau er zusammen leben wird. Nach dem Treffen verabschiedete sie sich, und gingen nach Hause.
Nastja war ein wenig durcheinander, denn es wurden Themen angesprochen, die eigentlich noch gar keine waren, denn uber Liebe haben sie noch nicht gesprochen. Zu Hause wieder angekommen, hat sie ihrem GroSvater von dem Gesprach erzahlt. Er antwortete philosophisch, wie es so seine Art ist: „Warte einfach ab.“ Diese Antwort brachte beide zum lachen. Hier nach haben sie sich umgezogen, Daschka genommen, die schon ungeduldig wartete, und sind mit ihr spazieren gegangen. Kiril ruft an, erreicht aber nur den GroSvater, spricht mit ihm eine Zeitlang, und erkundigt sich nach dem befinden von Nastja, Zeisig und Daschka. GroSvater gab ihm den Rat, abends, wenn Nastja da Heim ist, anzurufen. Jetzt sind schon drei Monate voruber, seitdem Nastjas Mutter verstorben ist, und die Wohnung ist schon komplett renoviert.
Der Plan von Nastja und GroSvater war es, zwei Einzimmer Wohnungen gegen eine Dreizimmerwohnung einzutauschen. Zur Arbeit ging sie mit Freude, weil es ihr SpaS macht. Ihren Kursus hat sie soweit erfolgreich beendet, als das sie nur noch eine Prufung ablegen musste. Kiril rief fast jeden Abend an. GroSvater sagte ihm nichts von der renovierten Wohnung, und auch nichts von der Dreizimmerwohnung, die sie sich angesehen haben. Beim nachsten Anruf von Kiril, erzahlte er ihm diese Neuigkeit. Diese Wohnung liegt dort, wo er vorher mit seiner Frau gelebt hat. Kiril schien nicht begeistert gewesen zu sein, denn er beendete das Gesprach sehr schnell. Ausgerechnet hatte Nastja heute einen langen Arbeitstag gehab, denn sie war erst gehen einundzwanzig Uhr zu Hause.
Sie hatte es sich gerade gemutlich gemacht, als das Telefon schrillte.
Daschka hin, den Horer mit den Zahnen genommen, und nicht zu Herrchen, sondern zu Nastja gebracht. „Hallo“ sagte Nastja, an anderen Ende war nur Schweigen, bis Kiril sich in seiner Art meldete und sagte: „Prinzessin, ich liebe dich, bitte Heirate mich.“ Nastja war so verdattert, dass ihr der Horer aus der Hand fiel. Nach einiger Zeit des Besinnens, hob sie den Horer wieder auf, und horte einen lachenden Kiril: „Nastja, bitte, sage was, sonst muss ich annehmen, Daschka hat den Horer zwischen den Zahnen.“ Jetzt musste sie laut loslachen. Ohne ihr Einverstandnis abzuwarten, solle sie mit dem Tausch der Wohnungen noch warten, denn er habe eine groSe Wohnung in Aussicht. Diese Wohnung liegt auch in der nahe, wo GroSvater vorher lebte. Nastja war von dieser Neuigkeit total uberrascht, dass sie in den Horer weinte.
Als GroSvater sie weinen sah, ging er zu ihr hin und nahm ihr Horer aus der Hand. Er fragte Kiril, was er mit Nastja angestellt habe, bekam aber nur die Antwort, dass er gleich vorbei kommt um sie zu beruhigen. Nachdem er den Horer eingehangt hatte, sagte er zu Nastja:
- „Er kann gern kommen, wir konnen zusammen sitzen und uns unterhalten, aber schlafen wird er bei sich zu Hause. Du musst jetzt begreifen, ob du ihn nur magst, oder ob du ihn liebst?“
Kiril war schnell gekommen, hat alle freudig angeschaut, und dann sprudelte es aus ihm heraus:
-„Ach du liebe Gute, ich Dummkopf. Ich liebe Nastja, aber euch liebe ich auch, ich kann mir die Zukunft ohne Euch nicht mehr vorstellen.“
Und nun zu Daschka, die Kiril mit ihren groSe Kulleraugen beobachtete:
-„Daschka wird selaverstandlich mitkommen, und in der neuen Wohnung das Sagen haben, Sie hat es verdient.“
Als wenn sie die Worte verstand, ihr Kopf schoss in der Hohe, ein Bellen, welches wohl sagen sollte „ich hore“, und alle fingen an zu lachen.
Kiril hat sein Wort gehalten, zwecks groSer Wohnung, denn jetzt leben sie in einer geraumigen Vierzimmerwohnung, so wie sich GroSvater das vorgestellt hatte. Sie waren eine harmonische Familie, und alle fuhlten sich wohl. Olga war schon fast funf Jahre alt, und wurde ihrer Mutter immer ahnlicher. Kiril erkante sie schon als ihren Papa an, und in den Grunanlagen, die unweit ihrer Wohnung waren, durfte sie mit Daschka schon allein spazieren gehen. Aber eine Situation gab es da, die Olga noch begreifen musste, den Ubergang der StraSe zu den Grunanlage, wo einst Daschka angefahren worden war, den furchtete sie und mied ihn.
*********
Свидетельство о публикации №206072700015