Drei Bonchen
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Mit meinem Bruder bin ich zu Papas Beerdigung gefahren. Mein Mann blieb bei den Kindern. In Saratow haben wir keine Tickets fuer unseren Zug bekommen. Den Weg zum Dorf, in dem unsere Eltern gewohnt haben mussten wir mit dem Schiff zuruecklegen. Das Wetter war wunderschoen, die Wolga - herrlich. Wir konnten nicht schlafen, deswegen sind wir auf das Oberdeck des Schiffes gegangen. In diese Nacht sprachen wir ueber vieles; wir erinnerten uns an unsere Kindheit in Usbekistan. Auf dem Weg zum Friedhof erwies das ganze Dorf unserem Vater die groesste Ehre. Am naechsten Tag musste ich das Elternhaus verlassen, um schnell wieder nach Hause zu meinen Kindern zu fahren. Der Abschied von Papa ist mir sehr schwer gefallen. Gluecklich und aufgeregt kam ich dort an, meinen Kindern hatte ich sehr gefehlt. Auch Gemuese und Obst im Garten brauchten die Hausfrau. Am Ende des Tages war ich todmuede und fiel ins Bett. Aber die Gedanken waren bei meinem Vater – wo mag er wohl jetzt sein? Die Frage liess mir keine Ruhe. Mit diesen Sorgen bin ich eingeschlafen. Auf einmal spuerte ich, dass meine Seele den Koerper verlassen will. Apropos, „das Ich“ bleibt in der Seele. Meine Seele trennte sich langsam von meinem Koerper und flog heraus, in eine Ecke unseres Zimmers. Frueher bemerke ich schon, dass ich immer in diese Ecke rutschte, um eine Runde zu fliegen. Aber dieses Mal fliege ich mit grosser Geschwindigkeit. Ich fliege in eine lange Roehre hinein. Es ist dunkel, aber ich sehe etwas Licht am Ende. Wie ein Sog zieht es mich ans Ende – es wird dabei immer heller. Als ich den Ausgang passierte, wurde es auf einmal wieder dunkel. Es war finstere Nacht. Waehrend des Fluges beobachtete ich einen Planeten. Wo war ich? Wohin fliege ich? Werde ich wieder landen? Ploetzlich erinnerte ich mich, weshalb ich diesen Flug machte. Ich wollte meinen Papa finden. Der Gedanke tat gut! Aber dennoch hatte ich Angst, ich wollte den Flug stoppen, aber wie? Die Geschwindigkeit schien so hoch, dass man sie nicht bremsen konnte. Ich vernahm eine innere Stimme, die mir sagte: „Du hast drei Boehnchen in deinem Mund, wenn du die Geschwindigkeit stoppen willst, dann kannst du eine Bohne ausspucken, danach die zweite. Wenn du landen moechtest, dann spuck die dritte Bohne aus“. In diesem Moment spuerte ich wirklich die drei Bohnen im Mund. Ich bemerkte auch wie gross sie waren. Ich befolgte den Rat und spukte die erste Bohne aus und ploetzlich erkenne ich eine Gruppe von Maennern. Sie haben alle das gleiche Gesicht und tragen dunkle Anzuege. Sollte das bedeuten, dass ich meinen Vater finden sollte?“
Rasch wurde mir klar: ich fliege, immer noch, viel zu schnell. Ich spuckte das zweite Boehnchen aus, der Flug wurde langsamer. Augenblicklich fuehlte ich, dass einer dieser Maenner mich freundlich mit meinem Namen ansprach. Angst ueberkam mich und ich war schnell sicher, dass ich landen moechte. Der Flug hatte ein Ende, die schwarze Farbe der Nacht ging langsam in weiЯ und gruen ueber. Ich spuckte die dritte Bohne aus dem Mund und landete auf einer Wiese. Auf dieser Wiese war eine Vielzahl von Blumen und ein Fluss schlaengelte sich hindurch. Am Ufer des Fluesschens sah ich meinen Vater. Er kauerte in der Hocke, spuelte seine Schuessel waehrend er mir zu laechelte. Ich freute mich, hatte ich ihn doch endlich gefunden. Wir begruessten uns und ich fragte ihn: „Fuehlst du dich wohl hier?“ Er sagte: „Ja“. Ich wollte weiter von ihm wissen, wie er hier her gekommen sei und ob er jetzt gluecklich ist. Er laechelte mich an, als er mir erzaehlte, dass der Uebergang in seine neue Welt sehr schoen war, weil wir auf seinem letzten irdischen Gang alle fuer ihn gebetet hatten. Ich wollte ihn noch so viel fragen, aber ich wachte auf. Sofort hatte ich alle meine Kraefte wieder. Die Muedigkeit war wie verflogen. Ein warmes Gefuehl stroemte durch meinen Koerper, ich war wieder bei mir und konnte eine froehliche und ausgeglichene Mutter fuer meine Kinder sein.
Свидетельство о публикации №208110200065
Алефтина Павловна Попова 02.06.2013 16:03 Заявить о нарушении
Ich bedanke mich für Ihre Freundschaft, und Ihre Groß-zugige Briefe.
In Liebe, Ida
Ида Хажилова 02.06.2013 17:19 Заявить о нарушении