Die verlorene Liebe

(Das Telefongespraech)

Klaus:      Hallo, Monika, mein Schatz!Hier  Klaus.
Monika:   Oh,Klaus! Wie geht es dir? Die Hausaufgaben schon gemacht?               
Klaus:    Bloss nicht so viele Fragen!
Monika:   Aber doch! Wir machen in diesem Jahr das Abitur!  Vergiss das nicht!

Klaus:      Kein Problem! Weisst du was, mein Kaetzchen, gehen wir besser spazieren!     Im Park ist es  so schoen! Es ist warm!  Die Sonne scheint! Das Gras grunt. Die Natur ist prachtvoll. Wie  hat der beruhmte  Heine gesagt: “ Im wunderschoenen Monat Mai,
                Als alle Knospen sprangen,
                Da ist in meinem Herzen
                die Liebe aufgegangen!”

Monika :   Hast du nicht bemerkt? Draussen ist es  kein Fruhling! Es ist schon truber Spatherbst!Der kalte Wind weht und es nieselt!
               

Karl:   Macht nichts, mein Blumchen!  Der Herbst ist eine schoene Jahreszeit! Goldene Blatter rauschen unter unseren Fussen, der leise Herbstregen   schlagt auf dem Regenschirm!

Monika:   Ach, das ist so nett von dir!  Aber heute habe ich leider keine Zeit!

Klaus:    Na, gut, meine  Sonne! Heute kannst du nicht! Aber morgen? Morgen am Dienstag? Vielleicht sehe ich dich?

 Monika:     Morgen am Dienstag? Ich werde 3 Grundformen der Verben lernen, um in der Muttersprache eine Eins zu haben!

Karl:   Und ob! Diese schoene deutsche Verben! Sie klingen so poetisch, wie dein Name!
              singen-sang-gesungen
              springen- sprang- gesprungen
              trinken-trank-getrunken!
Mein Fischlein, am Mittwoch warte ich auf dich auf dem Stadtplatz mit grossem Blumenstrauss! Einverstanden?

Monika: Am Mittwoch  soll  ich einen Aufsatz uber Goethes Schaffen schreiben. Nichts zu machen, du sollst ein bisschen warten!

Karl:  Goethe! Er war der brave Kerl ! Das letzte Mal  verliebte er sich im Alter 74 Jahre. Hoer bitte doch: ”Du liebes Kind, komm, geh mit mir,
                Gar schoene Spiele spiel ich mit dir…..

Monika :  Lass Goethe in Ruhe!

Klaus (setzt  fort)” und bist du nicht willig,
                So brauch ich Gewalt!”
Also, mein Engel, was machst du am Donnerstag?

Monika:  Am Donnerstag, am Donnerstag? Die Kontrollarbeit in Mathe!

Karl:   Aha! Aus dem Punkt ”A” ging, nicht ging, sondern flog ein verliebter Junge zu seinem  Madchen…..

Monika:      Genug zu plaudern! Ich halte mich immer streng  an den Tagesplan! Du sollst lernen oder willst du ein Dummkopf bleiben?

Karl:  Niemand will ein Dummkopf  bleiben! Alles verstanden, Monika! Ich werde dir nicht mehr stoeren! Ich bitte um  Entschuldigung. Tschuss!

(Nach  einigen Tagen  ruft Monika an)

Monika: Guten Morgen,Karl! Bist du aufgestanden oder schlaefst du  noch?
 Karl:  ( mit unzufriedener Stimme)  Morgen, Monika! Was ist los? Entschuldige,  ich will schlafen!
 Monika:         W-a-s? Die Sonne steht   hoch am Himmel! Das Wetter ist wunderschoen!
                Wollen wir   aufs Land fahren!

Karl:              Keine Lust! In  der  Nacht bin  spaet  nach Hause gekommen!
 Monika:      Wo warst du doch?
 Karl:         Bei deiner Freundin Renate. Sie hatte Geburtstag! Warum kamst du nicht? 
                Aber ich vergass, du hattest  doch  eine Versammlung.

Monika:   Und wie war es bei Renate?
 Karl:        Prima! Klasse! Gelacht! Gesungen! In Reigen getanzt!
 Monika:     Und was gesungen?
 Karl:           Ach,  mein lieber Augustin! Alles ist hin, hin, hin!
Monika:   Verstanden! “Dein Schatzchen schaut zum Fenster ‘raus
                Adieu!  Adieu !  Adieu!”

Oktober, 2002