Der Fall in der Dunkelheit
Da ich allmaehlich muede wurde, fiel mir das Gehen schwer. Der Weg fuehrte immer tiefer in die Hoehle hinein. Ich merkte ein leichtes Beben und hoerte herunterbroeckelnde Steine. Der Weg hinter mir wurde zugeschuettet, so dass ich nicht mehr zurueck konnte. Als ich zurueckblickte, um mir den versperrten Weg genauer anzuschauen, sp;rte ich eine Hand auf meiner Schulter. Beim Umdrehen blickte ich in eine schreckliche Maske. Ein stechender Schmerz durchlief meine Schulter. Ich sah, dass ein Messer in meiner Schulter steckte. Es war nicht die Wunde, die wehtat, sondern ein Schmerz schien von innen heraus zu kommen. Ich fuehlte mich verraten. Das Gift des Verrats war auf der Schneide des Messers und durchstroemte den ganzen Koerper. Meine Haut und meine Haare wurden schneeweiss. Ich drehte mich um und schlug mit der rechten Faust in die Maske. Die Maske fiel herunter, aber ich konnte den Menschen nicht mehr erkennen, weil er sofort in der Dunkelheit verschwand. Das Messer war ploetzlich verschwunden. Nur die Maske lag auf dem Boden. Ich fuehlte mich sehr schlecht, obwohl meine Wunde nicht blutete. Durch das Gift wurde mein Koerper ganz schwer, so dass ich mich nur langsam fortbewegen konnte.
Muehsam ging ich trotzdem weiter. Die Fackel war immer noch in meiner Hand, leuchtete aber nicht mehr so hell. Meine Angst wurde wieder staerker und truebte meinen Geist. Meine Hoffnung sank allmaehlich und ich fiel auf den Boden, immer tiefer, die Fackel fiel aus meinen Haenden und erlosch wie meine Hoffnung. Ich lag auf dem Boden und konnte mich nicht mehr bewegen. Bald darauf hoerte ich schwere Schritte und sah eine Fackel mit blauer Flamme. Ein Mensch kam zu mir und zog mich immer tiefer. Ich verlor das Bewusstsein und weiss nicht wie lange. Als ich erwachte, waren meine Haende und Fuesse mit Ketten gefesselt. Ich hing ueber einem Abgrund. Die Ketten verletzten meine Haut an den Handgelenken. Blut floss auf meiner Armen. Die dunkelroten Ketten an den Fussfesseln schmerzten ebenso. Sechs Steine mit den Woertern "Wut", "Zorn", "Frust", "Verzweiflung", "Depression" und "Hass" hingen an ihnen. Die Ketten an den Handgelenken waren aus Silber und zogen mich nach oben. Ich fuehlte mich zerrissen. Ich schaute in den Abgrund und sah einen Mann mit einer blauen Fackel. Diese schmiss er in den Abgrund, so dass die unter ihm liegende Flaeche erleuchtet wurde. Ein grosser Platz mit hunderten Menschen in Masken wurde sichtbar. Ich fuehlte, wie sich meine Fesseln loesten und ich in den Abgrund fiel. Die Menschen begannen zu jubeln. Sie freuten sich ;ber mein Fallen. das im Meer und einer tiefen Dunkelheit endete. Tiefer und tiefer sank ich und hoerte ein frohes Lach.
Свидетельство о публикации №215032302035