Das Kartengericht

        Die Sirene und der Schrei der Evakuierten draehnten schmerzhaft in meinen Ohren. Ich konnte nichts mehr hoeren und fuehlte meinen Koerper nicht. Was ist mit mir passiert? Warum lag ich hier? Und wieso stankt es hier nach Pulver und Blut?
        Jetzt erinnere ich mich wieder. Ich wollte das Maedchen retten, die unter mir lag. Die verfluchten Amerikaner bombardierten unsere Stadt schon wieder. Obwohl... Warum sind die schuldig? Der einzige, der in ganz Deutschland Schuld hat, ist - Adolf Hitler. Verfluchter Hitler und seine Ideologie. Meine Heimatsstadt wurde durch die Bomben der Yankees zerst;rt. Es gab kein Aachen mehr.
        Und was jetzt? Wozu habe ich ueberhaupt gelebt? Was wird mit meiner Familie passieren? Lebt jemand noch? Oder sind sie alle tot? Das werde ich nicht mehr erfahren, weil ich mit diesen Wunden und Verletzungen hoechstens noch einige Minuten zu leben habe. Hauptsache, dieses Maedchen liegt nicht unter dem gefallenen Gebaeude, das meine Beine eingeklemmt hat. Ah so, deswegen habe ich vergessen, was mit mir passiert ist. Der Schock und Verlust des Bewusstseins von ein paar Minuten - das war der Grund. Nun habe ich es begriffen. In den letzten Minuten meines Lebens. Ich schloss die Augen und der ekelhafte Geruch verschwand aus meiner Nase.
        In der naechsten Sekunde fuehlte ich mich wieder wach. Mein Koerper war nicht mehr lahmgelegt. Es war schon klar: ich bin gestorben. In der selben Sekunde stand ich auf und sah das gerettete Maedchen. Anscheinend war sie etwa 11 Jahre alt und sie selbst war nicht so gross, ungefaehr ein und vierzig nach Augenmass.  Ihre Haare beruehrten die Schultern des Maedchens.  Die Klamotten waren natuerlich schmutzig und sie hatte keine Schuhe an. Es war erstaunlich: Ist mein Opfer sinnlos gewesen? Warum stand sie hier, mit mir? Ich wollte sie fragen, wieso sie hier ist, jedoch das Maedchen zeigte  mir auf einen Boot, in dem ein Skelett stand, der uns durch den Fluss zum anderen Ufer befoerdern sollte. Wir stiegen in das Boot ein. Ich hatte Durst und wollte das Wasser aus dem Fluss unter uns nehmen und sofort trinken, aber merkte, dass die Fluessigkeit rot war und nach Blut roch. Als ich das grausamrotaussehende Wasser  in meine Hand nahm,  begannen viele Leiche aus dem Fluss aufzutauchen. Ich  schaute die Koerper genauer an:  Es waren nicht nur die Opfer des neuen Krieges, sondern auch Rittern, Legionaere, Samurais und viele andere Kaempfer aus Vergangenheit. Es war schrecklich und als ich das gesehen hatte, wurde mir sofort schlecht. Spaeter, sah ich einen Analogion in der Mitte des Flusses, auf dem ein geschlossenes Buch lag. Aus den Seiten floss das Blut in den Fluss ein. Ich war schockiert, fragte jedoch nicht, was es ist. Ich hatte ein paar Ideen, aber wollte die Wahrheit nicht wissen. Ich dachte mir, dass dieses Buch - ein Symbol fuer die Geschichte der Menschheit, sonst w;re es keine Erklaerung f;ue dieses fliessende Blut und die Leichen.   Das heisst, dieser Fluss ist nichts anderes, als der Fluss der Gewalt.
         Aus unbekannten Gruenden, konnte ich nicht mehr richtig die Zeit fuehlen und schaetzen. Wahrscheinlich, in eine gewisse Zeit spaeter haben wir das Ufer erreicht und gingen weiter zu Fuss bis zum einer Bar. Es war ein voller Lokal aus alten Western. Die Leute waren sehr laut und unruhig. Viele Frauen tanzten auf eine kleine Buehne unter die laute und lustige Country-Musik. Die Blicke der Mehrheit aller Gaesten wurde dorthin angerichtet, jedoch manche Besucher gingen mit seinen Freunden um und tranken das Bier.  Als ich reinging, merkte ich aus der ganze Menge schon zwei Maenner, die am mittleren Tisch sassen. Auch sah ich, dass auf dem Tisch schon die Karten lagen. 
"Jetzt sind alle da", ploetzlich sagte das Madchen und setzte sich auf dem Stuhl, der hinter ihr stand. "Was glaubt ihr, warum wir hier sind und wieso liegen Karten auf dem Tisch?", keiner von uns hatte eine Antwort auf die Frage. Ich guckte den anderen Maenner an. Einer von denen war ein Russe, das erkannte ich, als ich  seine Militaeunirform anschaute. Er sass auf dem mittleren Stuhl. Das Gesicht des Rotarmisten war mit den einwoechigen Borsten abgedeckt, auf seinem Kopf gab es keine einziges Haar, deshalb konnte ich nicht verstehen, ob er so gut rasiert war oder verlor er die wegen seines ungeheuerlicher Stresses? Der andere Mann sah genauso aus, wie mein Onkel den Juden beschrieben hatte, der im Auschwitz diente: extrem aushungern und erschoepft. Er  hatte schon viele Falten auf seinem Gesicht. Die Augen fielen tief ins seine Augenhuehlen und sahen absolut klein aus. Er hatte ein grosses Loch auf seine Kleidung, genau  in der Mitte des gelben Sterns.  Aber es gab keine Wunde oder Flecken des Blutes.
"Keine Idee? Wie schade. Dann, erzaehle ich euch, was fuer ein Spiel es ist. Jeder von euch kennt das Kinderkartenspiel "Hexin" oder "Schwarze Katze", nur ich und der Russe haben genickt. Das Maedchen schaute den Erschossenen an.  "Also, das Ziel dieses Spiels ist alle Karten zu verlieren. Zuerst werde ich euch es verteilen. In den n;chsten Schritt, muessen sie alle paarigen Spielkarten auf den Tisch liegen. Die einzige Karte, die man behalten soll - eine Pikdame, auch wenn man eine Paar fuer sie hat.  Dann, bei jedem Spieler werden nur unterschiedliche Karten in der Hand bleiben. Und in letzten Schritt jeder Spieler zieht eine Karte in der Reihe. Es wird so lange dauern, bis bei einem - Spieler eine Paar mit Pikdame uebrig bleibt, und die andere kartenlos werden. Verstanden?", alle haben genickt.  "Diese Spiel wird euer Gericht sein. Wer am Ende gewinnt - darf diese Cafe verlassen," - nach diesen Woerter hatten wir uns nur gegenseitig feindlich angeschaut.
"Erinnern Sie an euren Namen?", - es kam von keiner einen Antwort. Nun wollte ich auch meine Frage stellen.  Die Kleine schaute mich streng an und ich schwieg. Damit hat sie mir klar gemacht: ich bin der einzige aus uns drei, der seine Vergangenheit kennt. Und die Antworten bekomme ich waehrend des Spiels. 
         Wir haben uns entschieden moeglichst schnell  das Ganze zu beenden um herauskriegen, wozu das alles ist. Ich nahm die Karten, und im meinen Kopf sagte die maennliche Stimme:
"Mach dir keine Sorgen junger Mann. Das Maedchen hat es doch ueberlebt. Die Kleine, die vor dir stand bin ich - der Erschaffer der Menschheit und euer Richter",   es war ueberraschend, aber damit ich weitere Antworte bekommen konnte, schaute ich das Maedchen nicht an. Das erste Spiel ging schnell vorbei. Der Russe hat Pikdame gezogen und spaeter hat verloren. Nach dem Spiel bekam er Kopfschmerzen und das Maedchen fuehrte ihm hinter die Tuer. Einen Moment spaeter ging sie zur;ck.
"Was ist mit ihm passiert? Sie haben gesagt, dass nur der Gewinner das Cafe verlassen kann",  fragte mein gebliebende Gegner.  Es gab  keine Antwort.
"Du hattest recht, mein Freund. Der Fluss, wo wir vor kurzer Zeit waren, ist der Fluss der menschlicher Geschichte.  In der  Welt der Lebendigen haetten wir sehr viel Zeit verbracht, durch dieses Strom durchzufahren, weil diese Gewaesser etwas laenger sind, als Amazonas. Wenn das Buch geoeffnet waere, dann gaebe e hier keine Ufern mehr",  sprach die Stimme. Das zweite Spiel dauerte viel laenger. Der Gegner guckte mich verachtend an, weil ich meine Militaeruniform angezogen hatte. Jedoch  gibt es jetzt kein SInn mich zu hassen. Wir sind beide gestorben und dieses Kartengericht wird entscheiden, wer Verzeihung verdiente.
         Ehrlicherweise,  hatte ich mir mein Juengstes Gericht anders vorgestellt. Meine Grosseltern waren sehr religioes, und erzaehlten mir ueber das Leben nach dem Tod und den schrecklichsten Gericht, in dem der Gott das ganze Leben sieht und entscheidet, ob meine Seele in die Hoehle oder Paradies kommen darf. Und was jetzt? Ich sitze in eine Lokal, wo die laute Musik und das frohe Lachen ist. Der Richter ist fast eingeschlafen, und wir spielen eine verdammte Kinderkartenspiel!!!  Wo ist der Sinn dieses Gerichtes? Ich habe viele Leute umgebracht, und wenn ich gewinne, dann wird es voellig sinnlos. Ich bin der Suender und normalerweise darf ich nicht ins Paradies kommen. Halt. Wer sagte, dass die Rede ueberhaupt ueber das Paradise und die Hoelle geht? Ich bin verwirrt. Wir gucken, was nach diesem Spiel kommt.
         Und als ich es gedacht habe, zog ich die letzte Karte von Juden. Es war Herzk;nig. Mein Schluessel zum Sieg. Das M;dchen zeigte ihm die Tuer und fuehrte mich zum Ausgang. Da waren zwei Boote, die im verschiedene Richtungen schwimmen werden.
"Also, du hast gewonnen. Jetzt darfst du dir das Boot w;hlen. Diese Kartengericht wurde fuer folgendes Ziel gemacht: beide deine Gegnern sind mit den Hass Flucht und in der Seele gestorben. Ihre letzte Gedanken waren "Ich verfluche alles und sterbe unverdient!" Und beide waren genau in deiner Situation. Sie koennten jemanden retten, aber haben es nicht getan. Und du bist der einzige, der das Kind gerettet hat und deine Suende anerkannt hast.  Nun du entscheidest, ob du ins Paradise gehst, weil du deine Suende anerkannt hast, oder du gehst zur Hoelle und wirst sich damit f;r die Morde entschuldigen"
"Tja, und wo soll ich einsteigen?"
"Das weiss ich nicht, du waehlst dein Schicksal auch nach dem Tod. Genau dasselbe Wahl hatten deine Gegner"
"Aber warum?! Sie haben doch mit dem Flucht in Herz gestorben! Eigentlich duerfen sie es nicht waehlen!"
"Natuerlich duerfen sie das. Du bist der Moerder, aber ich erlaube dir ins Paradise zu gehen. Lass dich nicht von der Vergangenheit und Maerchen deiner Grosseltern verwirren. Die menschliche "Gottesgesetze" wurden extra ausgedacht, damit die Herrscher die Ordnung in der Gesellschaft unterstuetzen koennen.  Ich habe niemals etwas verboten. Wenn man das ganze Leben nur die Verbrechen geschafft hat, dann ist es SEINE Wahl und SEIN Leben. Falls er sich entscheidet nach Paradise zu gehen, dann lasse ich ihm rein"
"Das ist doch Bloedsinn!"
"Das sind wahre Gesetzte des Gottes:  man soll nur entscheiden. Es gibt keine "richtige" oder "falsche" Wege. Es gibt nur dein ausgewaehltes Weg."
"Du kennst aber das Schicksaal aller Menschen! Wieso versuchst du nicht den Krieg zu enden?"
"Aus welchen Grund soll ich es tun? Ich werde nicht den Krieg enden, weil der Anfang des Krieges ist die Entscheidung der Menschheit. Und so wird es auch das Ende des Krieges sein. Sogar die Katastrophe in Bretagne war nicht meine Wille. Ein Wissenschaftler hat sich entschieden, seine Entdeckung zu veroeffentlichen. Und die Techniker, die mit der Realisierung beschaeftigt waren, haben sich entschieden den unbeendeten Projekt den Politikern abzugeben. Die amerikanische Herrscher wollen so schnell wie moeglich Deutschland fertig zu machen, und deshalb haben die Atombombe auf die Stabilitaet nicht ueberprueft. Was haben wir dann? Der explodierte Flugzeug  ueber Bretagne. Jetzt ist die Frage? Wer soll in die Hoelle zu gehen? Die Wissenschaftlern, die Technikern oder die Politikern?", ich hatte keine Antwort. Logischerweise, alle duerfen nicht die Himmelreich betreten, jedoch es ist schon der Wille des Falls.
"Siehst du? Das entscheiden die Menschen auch. Aus deiner Sicht ist es voellig unfair, aber sonst haette die Weltsystem nicht funktioniert. Ich kenn alle Moeglichkeiten der Entwicklung der Menschheit, und mir ist es einfach interessant zu gucken, wie die Menschen sich weiter veraendern. Ausserdem, deine Vorstellungen ueber die Paradise und Hoelle sind sehr weit von der Wirklichkeit. Aber egal. Ich habe dir schon zu viel erzaehlt. Jetzt sollst du das Boot waehlen."
         Also, beide Boote sehen gleich aus, daraus kann ich mich nicht informieren, wo der Weg nach Paradise ist. Und diese bloede Geschichte hat mich wieder verwirrt.  Nun ich weiss nicht mehr, was ich tun soll. In meiner Fall ist es sinnlos grosartig nachzudenken, weil ich nur zwei Moeglichkeiten habe.  Und in mein Leben war das immer so, je laenger ich die Entscheidung treffe, desto schwieriger wird es am Ende den richtigen Weg zu finden. Obwohl... Wer sagt, dass die Hoelle und Paradise fuer jedem gleich sind? Ich kenn die wahre Gottesgesetze, und wahrscheinlich wird es mir sogar in der Hoelle gefallen, oder die "allgemeine" Paradise kann fuer mich eine Zwangsarbeit werden. Ah, ich gehe einfach, wo mein Herz sagt.
         Ich machte ein paar Schritte, und wollte in das rechte Boot einsteigen. Aber ploetzlich tauchte meine letzte Frage ein.
"Du hast gesagt, dass die Menschen haben extra die Gottesgesetzte ausgedacht. Gab es ueberhaupt die beschreibende Juengster Gericht? Und wann kommt die letzte Stunde fuer die Menschheit?" - das Maedchen schmunzelte.
"Doch, aber schon seit sehr lange Zeit mache ich es nicht mehr nach dem Tod, sondern lasse euch den Weg waehlen. Du hattest recht, ich sehe alle Vektoren des Schicksaals der Menschheit, jedoch es macht kein Sinn euch den richtigen Weg zeigen, wie ihr es mit den Kindern macht. Ihr habt einen Geschenk von mir bekommen, und zwar die Seele. Und jede Seele lebt schon seit tausende Jahren. Sie haben so viel Erfahrung, dass ihr unbewusst fuehlt, was ihr machen sollt. Hauptsache, ihr muesst mit ihr sprechen. Erst dann werden die Menschen ihre eigene Weg finden. Ich wiederhole es nochmal: lass dich nicht von die Maerchen der "Heiligen" verwirren.
Was die Apokalypse zutrifft - ist schon lange nicht mehr meine Sorge."
"Heisst es, dass der Teufel die letzte Entscheidung trifft?", ich bekomme eine Klatsche von meinen Gespraechspartner.
"Teufel?! Was habe ich gerade gesagt?! Die "Heilige" haben euch ge-lo-gen, obwohl sie es nicht wollten. Das mache ich und Teufel nicht. Sonder eine dritte Seite."
" Dritte Seite? Was fuer...", das Maedchen hat mich geschubst, und ich fiel in das rechte Boot runter. 
"Du fragst zu viel. Eigentlich, die Antworte auf deine Fragen kennst du schon. Ich will nicht mehr die Antworte geben. Warte. Bist du sicher, dass du sich fuer diesen Boot entschieden hast?" - ich habe nur genickt.
"Dann, wuensche ich dir viel Glueck in den neuen Welt!", - das Boot rannte in die Ungewissenheit ungestuem. Das Maedchen ist sofort vor meinen Augen verschwunden. Nur sie weisst, was mich erwartet, jedoch die menschliche Entscheidung gehoert den Gott nicht.


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