Depression

Zum Gespr;ch mit der Chefin ist Monika fr;her, als es festgesetzt wurde, gekommen. Und so wie die Deutschen die P;nktlichen m;gen, ist sie mehrmals um das Hotel auf der Fassade gelaufen.
Was f;r Leute verkehren  denn hier? Am meisten die Chinesen – armes, aber gesch;ftliches Volk. Sie haben sich kleine in Sportanz;gen mit schmalem Augenschnitt hin und her geeilt und haben st;ndig etwas auf den Zeitschriftentischen gesucht.
Mitteilend von ihrem Ankommen einem schlanken Portier, hat sie sich in einen Sessel beim Fenster zu warten hingesetzt. Ein kleines G;stezimmer hat alles enthalten: einen St;nder mit Portier, eine Minibar, eine Erholungsecke, einen schwarzen Brett, eine Komposition aus Blumen und Zimmerbirke mit einem flie;endem Minifont;ne. Auf den Zeitschriftentischen sind Kerzen mit Kerzenst;nder auf Servietten.
Schon mehrmals war Monika auf den Gespr;chen und jedes Mal hatte sie eine fruchtbare Angst. Sie hatte Angst vor diesen Deutschen mit ihren undurchdringlichen Gesiechten – Masken, die die Lippen in ein k;nstliches L;cheln verzerren und die Phrase „Tut mir leid“ ausspr;chen k;nnen. Unsere Leute fassen die Worte so auf wie „Hauen Sie ab!“ Und sie gehen. Was soll man noch machen.
Endlich hat Portier sie zur Chefin eingeladen. Sie ist mit ihm durch irgendwelchen dunkle Korridoren gegangen, dann, herauskommend auf die Stra;e von hinter Seite, sind sie in ein kleines Seitengeb;ude hereingekommen. Hier hat es nach gekochtem Kaffe und nach Antiquit;ten gerochen.
Monika hat eine nette in mittleren Jahren schlanke Frau getroffen. Sie hat sie zu einem runden Tisch eingeladen, hat sich die Vorschl;ge angeh;rt. Sie hat sich die russischen und deutschen Diplome angeschaut. Aus dem Haufen von Berufen hat das gefunden, was sie gebraucht hat und hat sich beruhigt.
Die Chefin hat feierlich bekannt gegeben, dass Monikas Pflicht darin besteht, was sie zum Verkauf des Zimmers vorbereiten muss. Auf die Frage: muss sie jedes Wochenende arbeiten, hat sie geantwortet: „Wie sie m;chten“.
- Na also, - hat sich die Chefin von ihrem Platz erhoben, - kommen Sie, ich zeige ihnen ihren Arbeitsplatz.
Sie sind wieder durch Hinterh;fe gegangen und sind auf v;llig andere Stra;e zu den T;ren von v;llig anderen F;nfsterne Hotel herausgekommen. Hier sind die Portiers zwei nette Fr;uleins, die straff in den schwarzen Westen angezogen sind.
Die Chefin hat Monika zu den W;lfen geworfen und ist verschwunden.
Irgendwoher ist pl;tzlich eine dicke Polin aufgetaucht, die zuk;nftige Betreuerin und hat sie im Aufzug irgendwohin nach unten, in unterirdische R;ume gefahren.
Auf dem Weg hat ihr Monika gesagt, dass sie aus Russland, aber eine richtige Deutsche ist. Beim Wort Russland ist bei der Betreuerin das Gesicht zur Seite hinuntergefahren, die Wangen sind rot und die Augen wie aus Glas geworden. Das des ersten Merkmals, dass sie sich nicht aufeinander eingestellt werden.
Man hat ihr einen Kittel ausgegeben, zwei Wagen mit der Bettw;sche, einen Staubsauger. Mit Monika haben noch drei Frauen gearbeitet: eine Deutsche, eine Jugoslawin und eine Marokkanerin. Sie wusste nicht was f;r Impulsen die Leute zu besitzen, aber sie alle haben sich irgendwie sofort befreundet und schon in zwei Tagen haben sie gescherzt und einander geholfen. Alle au;er der Betreuerin Patrizia. Wieso war sie gegen die Russen, wei;t man nicht, aber ihre Abneigung hat sie nicht verborgen.
Und Monika war schrecklich interessiert in das Innere von deutschen Hotels einzudringen und zu sehen, wie da der Stand der Dinge ist.
Interessant, dass es in jedem Zimmer mit der Toilette und Bad einen Fernseher, einen Wandleuchter, einen Sesselleuchter, ein K;hlschrank, eine Minibar, einen Schreibtisch gibt. Auf dem Schreibtisch gibt es in einer bestimmten Ordnung ein Telefon, eine Liste der Leistungen vom Hotel, ein Notizblock mit einem Kugelschreiber, eine Zeitschrift „Hilfe dem Bisnessman“ und eine deutsche Bibel. Sie hat erste zuf;llige Seite der Bibel aufgeschlagen und ihr sind die Zeilen: „Sei g;tig zu den Leuten und sie antworten dir demselben“ aufgefallen“. Das ist interessant, und auf Ibiza sagt man in der Kirche auf dem Postament zw;lf Bibeln auf zw;lf Sprachen liegen. Ein gutes Zeichen, Zeichen der G;te.
Auf der rechten Seite des Tischen liegen eine Packung von salzigen N;ssen, zwei Packungen von den teuersten Bonbons. Im Minibar sind f;nf Dosen Bier verschiedenen Sorten, Miniflaschen f;r 200 Gramm von zw;lf Sorten Cognac und Wein, Wasser.
Sie m;ssen auf das alles achten und nachf;llen, falls ein oder andere Produkt fehlt. In dem Badezimmer f;r jede Person geh;rt sich ein Badehandtuch, zwei Handt;cher f;r H;nde und ein f;r die F;;e. Jedem ein Minist;ckchen Seife, zwei P;ckchen Shampoo, Papiert;cher f;r Gesicht und Schuhe.  Nicht in jedem Zimmer gibt es Daunendecken, daf;r aber in jedem gibt es Matratzen mit Spuren von Sperma. Ja, na und? Die Leute fahren sich zu erholen, sich zu entspannen, auch wenn es eine Dienstreise ist.
- Und was kostet eine Nacht von diesem Paradies? – hat sich Monika bei Kollegen interessiert.
- 60 Euro.
Wau, es ist leichter im Bahnhof mit ungewaschenen F;ssen auf einer angespuckten Bank zu ;bernachten, aber mit 60 Euro in der Tasche.
Sie haben f;nf Stunden t;glich mit einem halbst;ndigen Mittagessen in Restaurant gearbeitet. Zuerst hat sich Monika emp;rt, dass f;r sie so ein Mittagessen  nicht nach ihrem Geld ist, dann hat sie verstanden, dass es hier so ;blich ist und aus der Reihe tanzen, lohnt sich nicht. Muss doch jemand die Essenreste essen, alles kostet Geld. Dann haben sie noch paar Minuten im G;stezimmer gesessen, haben die Zeitungen wie kulturellen Idiotien gelesen.
Einmal sitzt Monika und liest ;ber Verona Feldbusch, als sie russische Sprache geh;rt hat. Sie hebt ihre Augen. An der Theke mit Portier stehen zwei Russen, wahrscheinlich neue Russen, und streiten sich:
- Las uns in einen anderen gehen, hier ist die Bedienung mittelm;;ig.
«Oho, - denkt sie, - wir sortieren schon die Hotels…»
- Wie ist es jetzt in Moskau? – fragt Monika die G;ste.
Das kleinere Kerlchen hat zuerst zusammen gezuckt, dann geantwortet:
- Es ist besser geworden.
- Wovon ist denn das?
- Wir bauen auf.
- A-a, Wiederherstellung der Volkswirtschaft…
Am n;chsten Tag hat Monika in seinem Zimmer die Badewanne geputzt. Sie war mit einer klebrigen Schicht unserer russischen Erde bedeckt. Sie wollte nicht sofort von der Kachel abgehen. Und im Zimmer ist einen dichten dauerhaften Geruch von Wurst des hei;en Rauch gestanden. Auch russisch. Nur unsere riecht so im ganzen Dorf. Auf dem Tisch liegt die Zeitung „Trud“, also wird sie – heimische noch gedruckt. Unter dem Bett stehen ordentlich parallel zu einander die Pantoffeln. Einmal hat sie im Krankenhaus gelegt und die Charakter der Leute nach den gelassenen Pantoffeln auf dem Boden unter dem Bett verglichen.
Wenn sie parallel zu einander stehen – bedeutet, dass der Herr seri;s, gesch;ftlich, aber zu sehr m;klig. Wenn ein gerade steht und anderer schief – schlichter, mag quatschen. Wenn sie auf verschiedenen Seiten herumliegen – ein Schmutzfink, und wenn ein umgekippt ist, also der Herr ist einfach nerv;s, und so weiter…         
Im Hotel nach den Sachen:
Wenn zu viel Zeitungen – gesch;ftlich, wenn zu viel Spielzeug, Souvenirs – sentimental, wenn Portr;t – verliebt, wenn Flaschen – ziellos, geistig beschr;nkt, und Aschenbecher, die voll mit Zigarettenstummeln ist – hysterisch.
Im Nachbarnummer sind ;berall im Zimmer BH;s, Unterhosen, B;cher, Kugelschreiber, ;pfel und Colaflaschen herumgeworfen. Im Badezimmer  sind Tampaxs, Krems f;r Teile des K;rpers, Champoos, F;n, Plastikpenis im Etui – Medikamenten vom Stress, man sagt noch Deutschen.    
Sie wollte so ungern auf dem Tisch die Zeitung „Trud“ sehen. Nein, Gott sei Dank, „Stern“. Am Ausgangst;r der Gast hat einen Pl;schhund mit einem offenen Maul gelassen, so ob er sagt: Guck nicht, nicht deine!“ Und
sie hat alles auf ihren Pl;tzchen gelassen, vielleicht hat dieser Mensch so ein Immig, wozu muss man ihm die Laune verderben.
Aus dem Nachbarzimmer steckt ein Gesicht eines schwarzen alten Mannes raus: „Soap, Soap!“ Monika gibt ihm schnell eine Plackung Seife. Es gibt es doch nicht, aus dem Englisch hat sie nur dieses Wort bemerkt und da wurde es mal brauchbar. Die Deutsche hat daneben gearbeitet, l;chelnd hat sie gesagt:
- Verwunderlich, ich habe hier zwei Monaten gelernt, und du hast sich in zwei Tagen alles angeeignet.
- Ich habe einfach das alles im Kurs gelernt, - ohne jenen Schatten von der Prahlerei, hat Monika die Achseln gezuckt.
Daf;r die Betreuerin Patrizia nach jedem vorbereiteten zum Verkauf Zimmer, unbedingt etwas mitgenommen und gezeigt, was sie falsch gemacht hat. Monika hat sich schon gedacht, ob es vielleicht besser ist, sofort zu gehen  als sie ihr irgendwelche Gemeinheit unterjubelt und sie mit Blamage ausweist. Sie ist zu ihr n;her gekommen und, nehmend nach dem Knopf von ihrem Kittel, hat sie mit einem netten guten L;cheln empfohlen:
- Quellen sie sich nicht, sie k;nnen ohne Probleme einfach der Chefin sagen, dass ich die Probezeit nicht bestanden habe.
Bei Patrizia ist das Gesicht heller geworden und sie hat dankend Monika in den Augen geschaut.
Schon in zwei Tagen hat sie die Chefin zu sich gerufen und, verstecken die Augen, hat sie verk;ndigt:
- Sie k;nnen doch nicht jedem Samstag und Sonntag bei uns arbeiten, weil sie Kinder haben, aber bei uns sind die Tage die meiste Arbeitzeit.
- Mach nichts, ich verstehe, - hat Monika nett gel;chelt, - Patrizia mag die russischen Deutsche nicht und ich werde nicht ihr im Weg stehen.
Die Chefin hat Monika das Geld f;r die Arbeitstage ausbezahlt, obwohl sie das Recht hatte das nicht zu machen und hat um Erlaubnis gefragt ab und zu ihr anzurufen.
Sie ist in dem Keller nach ihren Sachen gegangen. Alle Kollegen waren auf Etagen. Auf der T;r auf demselben Platz  hat ein Plakat geh;ngt: auf dem oberen Ast sitzt ein Vogel. Aus dem Hintern von diesem Vogel fallen Mistmassen auf den Vogel, die auf dem unteren Ast sitzt. Und ;berschrift: „In unserem Kollektiv muss das nicht sein!“ Auf dem K;rper des oberen Vogels hat Monika mit Kugelschreiber das Wort „Patrizia“ dazugeschrieben, hat der Mantel angezogen  und ist auf die Stra;e gegangen.
Jetzt kann man sich entspannen. Die Spannung von 800 Volt ist jetzt raus. Ihren ganzen Mut, H;flichkeit, gute Erziehung und Kultur hat sich in ein Moment ausgeschaltet und aus den Augen haben angefangen die Tr;nen heftig zu flie;en.
So lange hat Monika nutzlose Versuche gemacht die Produktion von N;sse zu stoppen, hat sie einen ruhig ;berquerenden die Stra;e neuen Russen bemerkt: wir bauen auch auf, Bruder, gibt Gott wird es besser.
Sie ist nach Hause mit zerzausten Gef;hlen mit dem Zug gefahren. Eine innere Stimme hat ;ber sie gelacht, sagend: „Schon so viel hat im Leben erlebt, und hier wegen so eine Bagatelle hat geheult, gerade Depression dritten Grades“.
Schr;g zu ihr hat die einheimischen Jugendliche gesessen und schauend auf Monika, haben fr;hlich gelacht. Zuerst hat sie nicht beachtet, dann hat sie beschlossen, dass ihre Augen  von den Tr;nen mit der Schminke beschmieren ist und hat in die Tasche nach dem Spiegel gegriffen. Da hat sie auf ihre Brust einen springenden roten Laserpunkt gesehen. Ach damit vergn;gen sich, junge Leute!
Also, das ist auch ein Ausweg. Sie hat sich auf den Sitzt zur;ckgelehnt und entspannt. So jetzt dringt in sie Kugel ein und braucht man dann nicht mehr „Tut mir leid“ ein kriechendes Scheusal zu sein und vor allen beschr;nkten Wesen zu liebedienern.
Leider hat man ihre Haltestelle verk;ndigt und Monika ist auf dem Gleis ausgestiegen, um morgen zum Gespr;ch zu einem neuen Chef loszugehen.   
   
                Перевод Женни Реймхен


Рецензии