3. 1. Heide und Moorkolonisation 1759-65

Die "Pf;lzer" kommen :

 Nach siebenw;chiger Reise trafen  in Oktober 1759 die ersten oberdeutschen Familien in Viborg ein. Ende 1760 waren es schon an die 1.000 Menschen. In Norden wurden sie nur als "Pf;lzer" bezeichnet. Vorbereitet war wenig. Nach einem Winter in Notquartieren wurden erst 1761 der ersten Kolonisten Lan auf Alheide s;dwestlich von Viborg in der Randb;elheide westlich von Vejle angewiesen.

 Das Vorhaben stie; schnell an seine Grenzen: Der schlechte Boden, ungekl;rte Rechte und Proteste der Siedler wie auch der Einheimischen veranlassten die Regierung bald, der Strom der Siedler nach S;den auf die schleswigschen Heiden umzulenken. Und damit wieder auf ;dl;ndereien, die nach Ansicht der Bauern und Amtm;nner im Herzogtum Schleswig nicht zu  kultivieren waren.

 In Kopenhagen zweifelte man daran. Die Regierung schickten einen Gutachter auf die schleswigsche Geest. Der Arzt und Unternehmer Johann Gottfried Erichsen (1712-68) hatte bereits in J;tland kolonisiert. Er lieferte ein optimistisches Gutachten : In der d;nischen Teilen der Herzogt;mer hielt er ;ber 4.600 Siedlerstellen f;r m;glich.

 Zu der nach heutigem Wissen v;llig utopischen Zahl war Erichsen unter zwei Vorgaben gekommen. Einmal nahm er an, fast jeder brachliegende Heide oder Moorfl;che sei kultivierbar. Zur anderen rechnete er f;r jede Siedlerstelle auf der Heide nur neun, f;r die in Moorgebieten zw;lf Hektar. Damit folgte er der verbreiteter Ansicht, nur kleine Fl;chen w;rde die Bauern zwingen, intensiv zu wirtschaften.   

 Siedeln nach Plan :

 1761 w;rde nach Erichsen Plan begonnen, die Oberdeutschen in der ;mtern Gottorf  und Flensburg anzusiedeln. Es folgten Kolonien im Amt Tondern. Bis 1764 wurden es zusammen 47. Die kleinste "Am K;nigswege" bei Schleswig, bestand nur aus einer, die gr;;te, Friedrichsholm bei Holm, aus 44. Siedlerstellen. Bei Heidestellen wurden nur die Fl;chen abgesteckt  und die trocknen, polsterartigen Buckeln, die Bulte, eingeebnet.

 Wesentlich schwieriger war es, Moorfl;chen (Moore) f;r die Siedler vorzubereiten.  Erichsen nahm sich dieser Arbeit auf der gr;;ten Moorfl;chen selbst an. Nach seinen erster Erfahrungen auf Seeland lie; Erichsen westlich von Hohn (heute das "K;nigsmoor" und das "Hapshoeper Moor") bis zum Winter 1761 durch 600 einheimischen Tagel;hner ein 18 Kilometer umfassendes Netz von tiefen Kan;len anlegen. Damit entw;sserte er ;ber 2.500 Hektar. Entgegen seine Absicht waren die Kan;le - anders als in Ostfriesland aber nicht schiffbar, weil des weiche Moor dies nicht zulie;.

Haus und Hof als Startkapital :

 Auch in der Herzogt;mern mussten die Kolonisten, einquartiert bei Einheimischen, waren, bis sie auf ihr Land konnten. Noch bevor die H;fe gebaut waren, zogen sie in die Erdh;tten, und damit zu beginnen, die durchweg armen B;den zu bearbeiten. Zu jeder Stellen geh;rte ein Haus und ein "Kohlhof" (Garten), der mit einer lebenden Hecke umfriedet wurde.

 Ausgestattet wurde jeder Hof mit zwei Ochsen f;r ein Gespann, einer Kuh, zwei Schafen, sowie dem notwendigen Futter bis zur erste Ernte. Dazu bekamen die Siedler eine Egge, einen Spaten und eine Hacken sowie Saatgut. Zur Grundausstattung aller Heidestellen geh;rte auch ein Pflug. Die Moorkolonisten bekamen ihn erst, wenn sie das Land mit der Hacke "ackerreif" gemach hatten.

 Vier Ziegeleien entstanden in H;sby, Engbr;ck, Friedrichsholm und bei Hohn neu, um gen;gend Steine f;r den Hausbau zu brennen. Nach einem standardisierten Muster w;rden Heuser  von acht mal zw;lf Meter erstellt. Es handelte sich um schlichte niederdeutsche Fachhallenh;user, die damit in weiten Teilen Schleswigs neben den dort traditionellen j;tischen, quergeteilten Geesthardenh;usern Einzug hielten. Da deren Holst;nderkonstruktion das schweren Reetdach frei trug, sparte man an der nicht tragenden Au;enw;nden und bauten sie nur einen Ziegel stark.

 Von den sechs durch die senkrechten Holzrahmen vorgegebenen "F;chern" zu je etwa zwei Metern wurden zwei f;r den  Wohnteil mit Kammern und K;che abgeteilt. Nur mit einem wollten sich die Oberdeutschen nicht abfinden : Sie protestierten so lange, bis sie statt der damals im Norden ;blich offenen Feuerstelle mit Rauchabzug unters Dach ;fen eingebaut bekamen. Die Kolonistenh;fe geh;rten damals deshalb zu den wenigen Bauernh;usern, die mit Kamin hatten. Die Bauten mussten von allen preiswert sein. Doch zu schwaches Material und Pfusch f;hrte schon 1762 zum Zusammenbruch vieler H;usern. Als Folge entstand ein verbessertes Haustyp.


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