3. 2. Heide und Moorkolonisation 1759-65

Einheimische contra Kolonisten :

 Auch auf der Schleswigschen Geest kam es wieder zu Spannungen. Die Einheimischen mussten m;hsam ;berzeugt werden, bevor sie sich von ;dland trennen. Schwieriger noch wahr es, die Einwende der Kolonisten auszur;umen. Sie f;hlten sich get;uscht. Bei ihrer Ankunft 1761/62 waren noch keine Stellen eingerichtet, so das sie in den umliegenden Orten untergebracht werden mussten.

 In ;mter Gottorf, Flensburg und Tondern warteten im Oktober 1762 insgesamt  3.725 Personen auf rund 900 versprochenen Stellen. Im Juni 1763 wurde mit 3.808 Personen die h;chste Zahl erreicht. War es schlie;lich so weit, das die Parzellen ausgelost wurden, weigerten sich manche Kolonisten, sie auch ins Besitz zu n;hmen. Besonders angesichts des mageren und tiefgr;ndigen Moorbodens, best;rkt noch durch die Einheimischen, in deren Augen der Boden nichts taugte, wurde oft dieses Land gefordert.

 Die Obrigkeit versuchte die Situation Herr zu werden. Sie verlangte Gef;ngnisstrafen gegen die Beschwerdef;hrende. Zudem begann sie jetzt auch, Parzellen an Eiheimischen zu vergeben. Viele Oberdeutsche gaben darauf nach, und nicht ganz leer auszugehen. Trotzdem h;rte die Unruhe unter der Kolonisten nicht auf. Gesch;rt wurde sie durch st;ndige Reibereien mit den Eiheimischen. Deren Angst, die Siedler k;nnen ihren Einnahmequellen nehmen, trieben sie zu allerlei ;bergriffen. So wurden Torfstiche der Kolonisten zerst;rt, ihre frisch angelegten G;rten verw;stet, und es kam zu Schl;gereien.

Die Pf;lzer fl;chten :

 Am Ende Scheiterte das Projekt jedoch, weil die H;fe trotz alle M;he die Kolonisten Familien  nicht ern;hren k;nnen. Neben den Gem;se in den Kohlh;fen sollten als Eifachgeltende Feldfr;chte wie Buchweizen, Roggen, Gerste, Hafer und die in Norden neuen Kartoffeln angebaut werden. Im ersten Jahr noch half die Asche der Brandrodung, um die notwendige N;hrstoffe in den Boden zu bringen. Schon im zweiten Jahr fehlte diese D;nger, und die Ertr;ge sanken. Einzig Buchweizen und Kartoffeln brachten dann noch geringf;gig besseren Ernten.

 Viele verlie;en deshalb verzweifelt ihre Stellen. Um diese Flucht zu finanzieren, verkauften sie alle Verboten zu Trotz ihre Ausstattung oder nahmen sie mit. Weil sie alle K;nig Fridrich V. hatten huldigen m;ssen und auch verpflichten waren, auf ihre Stelle zu bleiben, desertierten sie in der Augen der Obrigkeit. Die griff hart durch wie etwa im Fall "Prinzenmoor". Zw;lf von sechzehn Familien flohen dort 1764.

 Die Oberdeutsche versuchten, ;ber das Gottofer Norddithmarschen per Schiff die Herzogt;mer zu verlassen. Sie w;rden jedoch gefast, ein Teil musste bei Festungsbau in Rendsburg harte Karrenstraffe auf sich nehmen, ein andere wurde ausgewiesen, der Rest auf neue Stellen gesetzt. Zur Flucht verleiteten die Pf;lzer auch Flugbl;tter der Preu;en und Russland, die ihrerseits um Kolonisten und mehr und besseres Versprachen, als D;nemark ihnen geboten hatte.

 Die Regierung kassiert, darunter auch Reservekolonisten. Dar;ber hinaus verlie;en viele freiwillig ihre Stellen, die darauf neu besetzt wurden. Obwohl die ausgemusterten Familien das Recht hatten, zu bleiben und daf;r 20 Taler als "Startkapital" bekamen, verlie;en die meiste das Land. 1764 befanden sich hier nur noch 654 oberdeutsche Familien mit 2.855 Personen.
 


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