Toledot Jeschu - Das Leben Jesus Juedische Version

Jury Piotrovskiy, Konstantin Zyganov
Szenario zu einem abendfuellenden Film

Toledot Jeschu – Das Leben Jesus
(Juedische Version, 2022)

Ein historisches Musical-Drama


1. Geschichtlicher Hintergrund

Es ert;nt die Hymne der Sowjetunion in der 1991 Igor Ugolnikov geschaffenen Jazz-Version https://youtu.be/g6DQWm2Vd4c mit auf das r;mische Imperium adaptiertem Text.
HYMNE VO:
Gezeigt wird die Erweiterung der Grenzen des R;mischen Reiches vom IV bis I Jahrhundert vor Christi, einschlie;lich die Aufnahme Pal;stinas ins R;mische Reich.
Hymne VO:
O m;chtiges B;ndnis von freien Provinzen,
Verbunden auf ewig im R;mischen Reich!
Es lebe das Reich, das, vom Volke geschaffen,
die Volksmacht so machtvoll, so siegreich vereint!
Die Bauern arbeiten auf dem Feld, die Bauarbeiter arbeiten auf dem Bau, die Handwerker arbeiten in der Werkstatt.
CU:  die gl;cklichen Gesichter der Bauern, Handwerker, Bauarbeiter. – Eventuell R;ckgriff auf sowjetisches oder sonstiges Propagandamaterial.
HYMNE VO
Durch finstere Wolken ergl;nzte die Freiheit,
der m;chtige Kaiser erhellte den Weg.
Zum richtigen Handeln rief auf er die V;lker,
zu Arbeit und Heldentum regt‘ er uns an.
Von allen Seiten wird die majest;tische Statue des Kaisers Octavian gezeigt.

HYMNE VO
Erheb dich zum Ruhme, o Heimat, du freie,
der Freundschaft der V;lker gesicherter Hort!
Des Kaisers Partei und die Kraft uns‘res Volkes,
geleiten uns sicher zu Bl;te und Ruhm.
In schneller Abfolge werden die bedeutenden Baustellen des Imperiums gezeigt: Der Bau des Kapitols, die Tempel f;r Jupiter, Apollo, die Bauarbeiten an den wichtigsten Stra;en.

HYMNE VO
Das Heer, es reifte heran in Gefechten;
die Angreifer fegen wir mutvoll hinweg!
Entscheiden im Kampfe das Los unsrer Kinder,
zum Ruhm unsrer Heimat wird tapfer gek;mpft!
Eine Schlacht wird gezeigt. Eine Formation r;mischer Soldaten zieht gegen eine Horde Barbaren und fegt sie hinweg.
HYMNE VO
Erheb dich zum Ruhme, o Heimat, du freie,
der Freundschaft der V;lker gesicherter Hort!
Des Kaisers Partei und die Kraft uns‘res Volkes,
geleiten uns sicher zu Bl;te und Ruhm.
Die Bauern arbeiten auf dem Feld, die Bauarbeiter arbeiten auf dem Bau, die Handwerker arbeiten in der Werkstatt.
CU:  die gl;cklichen Gesichter der Bauern, Handwerker, Bauarbeiter.
HYMNE VO
Im flammenden Sieg des Programms der Caesaren
erobert das Land seinen k;nftigen Weg.
Dem glorreichen Banner, der Flagge der Heimat,
ihm wollen wir ewige Treue bewahr’n.
Es erscheint eine Karte mit den Grenzen des Imperiums zur Zeit seiner gr;;ten Macht. An den Grenzen sind die Befestigungen und die Legion;rslager angegeben. Mitten auf der Karte erscheint und vergr;;ert sich die Gestalt der Themis.
HYMNE VO
Erheb dich zum Ruhme, o Heimat, du freie,
der Freundschaft der V;lker gesicherter Hort!
Des Kaisers Partei und die Kraft uns‘res Volkes,
geleiten uns sicher zu Bl;te und Ruhm.
Ein Triumphbogen. Kaiser Oktavian reitet in gl;nzender R;stung auf wei;em Pferd vor einer Abteilung marschierender Legion;re und gr;;t das feierlich gestimmte Volk.
CU: die gl;cklichen Gesichter der B;rger
TITEL: === Im Jahre 3756 nach der Welterschaffung – 4 vor Jesu Geburt ===
SPRECHER VO
Im Jahre 3756 nach Welterschaffung, im Jahre 4 vor Jesu Geburt, verstarb unerwartet Herodes der Gro;e, K;nig von Jud;a
VU: antike Abbildungen von Herodes dem Gro;en
SPRECHER VO
Die S;hne des Herodes, Antipas und Archelaos, kamen nach Rom, um ihre Rechte auf den K;nigsthron zu bekr;ftigen.

2. Innenr;ume der Residenz des Octavian – Tags;ber
(Octavian, Antipas (16 Jahre), Archelaos (19 Jahre),
der Sekret;r Octavians, Diener, W;chter)
Antipas und Archelaos gehen den Gang entlang hinter dem Sekret;r Octavians; jeder von ihnen gefolgt von seiner Gefolgschaft.
Antipas und Archelaos folgen dem Sekret;r Oktavians in den Thronsaal.
Octavian sitzt auf seinem auf einer Erhebung stehenden Throne und blickt neugierig auf Antipas und Archelaos. Auf beiden Seiten des Thrones stehen W;chter. Neben dem Thron, stehend, der Berater und der Sekret;r.
Antipas und Archelaos, und auch ihre Gefolgschaft verneigen sich ehrerbietig vor dem Thron.
OCTAVIAN
Ich wei;, da; Euer Vater Herodes unerwartet verstorben ist. Mein herzlichstes Beileid.
Mit Herodes war ich pers;nlich bekannt. Das war ein edelgesinnter Mensch und ein weiser Staatsmann. Ich will hoffen, da; ihr in rechtem Sinne das Werk eures Vaters fortsetzt. Mir ist bekannt, da; ihr bei den besten Philosophen Roms studiert habt, da; ihr ihr unsere westlichen Werte wohl verinnerlicht habt, und da; ihr sie zum Wohle des j;dischen Volkes im gesamten Imperium realisieren werdet.
ANTIPAS
So ist es, o g;ttlicher Kaiser. Wir studierten Plato, Aristoteles, Cicero, und werden vollumf;nglich die fortschrittlichen humanit;ren Ideen dieser r;mischen Philosophen zur Anwendung bringen.
OCTAVIAN
Gut denn. Ich glaube euch.
Doch dann ist mir noch bekannt, da; es bei euch Aufst;ndische gibt, die rebellieren und keine Steuern zahlen wollen. Seid vorsichtig und weise.
Bedenkt:
Ein guter Hirte schert seine Schafe, aber er zieht ihnen nicht das Fell ;ber die Ohren.
Nun, machen wir es so: (spricht lauter) Aufgrund der mir gegebenen Macht ernenne ich Herodes Archelaos zum Herrscher von Jud;a, Samarien und Edom. Herodes Antipas ernenne ich zum Herrscher von Galil;a und Per;a. Umarmt euch denn, ihr Br;der
Antipas und Archelaos umarmen sich. Octavian steigt von seinem Throne zu ihnen herunter und umfasst beide in kraftvoller Umarmung.
TITEL: === Im Jahre 3757 nach der Welterschaffung – 3 vor Jesu Geburt ===
TITEL. SPRECHER VO
„Zu Beginn des Schawuot versammelten sich riesige Volksmengen in Jerusalem, um ihren Unwillen zum Ausdruck zu bringen ob des gesetzeswidrigen Verhaltens von Sabinus, des kaiserlichen Bevollm;chtigten“.
Flavius Josephus: J;dische Altert;mer (Antiquitates Judaicae)
3 : INT-NAT. JERUSALEM. AM TEMPEL – TAG
(SABINUS, DER ZENTURIO, LEGION;RE, AUFST;NDISCHE)
 Sabin, umgeben von Legion;ren, steht auf einer der obersten Etagen des Turms. Unten sieht man Horden von Aufst;ndischen auf der Galerie und im Hof des Tempels.
AUFST;NDISCHE
(schreien) R;mer! Geht nach Haus! Freiheit f;r Israel!
SABINUS
Sehr geehrte B;rger, wir sind bereit, all Ihre Forderungen zu pr;fen, und bitten Sie, Ordnung und Ruhe zu wahren.
Unten sieht man Horden von Aufst;ndischen auf der Galerie und im Hof des Tempels. Die Aufst;ndischen werden immer zahlreicher.

AUFST;NDISCHE
(schreien) R;mer! Verschwindet, geht nach Hause! Jerusalem geh;rt uns! Freiheit f;r Pal;stina!
Die Menge der Aufst;ndischen vergr;;ert sich weiter. Sie laufen n;herer heran und bewerfen die Legion;re mit Steinen. Mit ihren Schilden sch;tzen die Legion;re Sabinus.
SABINUS
Ich wiederhole: Sehr geehrte Juden! Ich bitte Sie um vern;nftiges und gesetzestreues Verhalten. Wir sind bereit, all Ihre Forderungen zu pr;fen und zu befriedigen. Widrigenfalls sehe ich mich gen;tigt, zur Wiederherstellung der Ordnung Gewalt anzuwenden.
DER ZENTRURIO
(laut, zu den Legion;ren)
Bereitmachen zum Gefecht!
Der Zenturio schreitet ;ber den oberen Stock des Turms. Die Legion;re folgen ihm.

4. NAT. AM TEMPEL – TAGS;BER
(DER ZENTURIO, SABINUS, DIE LEGION;RE, DIE AUFST;NDISCHEN)
Die Aufst;ndischen neben dem Turm im Hofe des Tempels werfen Steine auf die Legion;re in den oberen Etagen und auf Sabinus.
AUFST;NDISCHE
(schreien) R;mer! Verschwindet, geht nach Hause! Jerusalem geh;rt uns! Freiheit f;r Pal;stina!
Unter Leitung des Zenturio kommt eine Abteilung Legion;re aus dem Turm. Steine, zwischendurch auch Pfeile, fliegen ihnen entgegen.
DER ZENTURIO
(zu den Legion;ren, laut) Die Schilde hoch!
Die Legion;re heben die Schilde.
Die Legion;r-Abteilung bewegt sich langsam, aber unerbittlich auf die Aufst;ndischen zu. Die Legion;re schlagen mit den Schwertern gegen die Schilde.
Die Legion;re kommen dicht an die Masse der Aufst;ndischen heran und bedr;ngen sie mit ihren Schilden. Zwischendurch packen die Legion;re aus der ersten Reihe mal diesen, mal jenen Aufst;ndischen und schleppen ihn in den Innenbereich ihrer Formation. Die Legion;re aus den hinteren Reihen verpr;geln diese Aufst;ndischen in solchem Ma;e, da; diese nicht mehr auf die Beine kommen.
In den vorderen Reihen k;mpfen die Legion;re mit den Aufst;ndischen, schlagen mit ihren Schwertern und Schilden auf sie ein.
In den Reihen der Aufst;ndischen herrscht Gedr;nge. Manche k;mpfen mit den Legion;ren, manche versuchen, zu entkommen.
Der Zenturio wendet sich zum Turm, hebt den Kopf und gibt ein Zeichen mit der Hand.
Mehrere Legion;re verlassen den Turm, eilen zur Galerie und st;rzen sich auf die dort weilenden Aufst;ndischen.
Im Hof des Tempels bedr;ngen die Legion;re die Aufst;ndischen.
DER ZENTURIO
(zu den Legion;ren; laut) Vorw;rts!
Die Legion;re aus den ersten Reihen st;rzen sich auf die Aufst;ndischen. Die Aufst;ndischen laufen auseinander. Die Legion;re verfolgen sie. Die einen werden von den Schwertern getroffen, andere eingeholt und ergriffen. Eine Feuersbrunst bricht aus, in welcher Aufst;ndische bei lebendigem Leibe verbrennen.
DIE LEGION;RE
(laut) Hinlegen! Hinlegen! Liegenbleiben! Keine Bewegung!
Die gefangenen Aufst;ndischen legen sich auf die Erde.
TITEL
„Als Folge des Aufstands wurden 2000 Personen hingerichtet, gekreuzigt.“
Flavius Josephus: J;dische Altert;mer (Antiquitates Judaicae)

5. NAT. UMGEBUNG VON JERUSALEM – TAGS;BER;
KREUZIGUNG DER AUFST;NDISCHEN
Entlang den Stra;en sieht man zahlreiche gekreuzigte Aufst;ndische

TITEL: === Im Jahre 3760 nach der Welterschaffung – 0 nach Jesu Geburt ===

6. NAT. NEBEN DEM HAUS DES JOSEPH – TAGS;BER (JOHANN, MIRIAM, JOSEPH)
SPRECHER VO
Im Jahre 3760 nach Erschaffung der Welt. Jahr 0 nach Christi Geburt. Stadt Nazareth, Galil;a
Die Stra;e entlang geht Miriam, ;ber der Schulter eine Schnur, an deren Enden je ein Wasserbeh;lter h;ngt.
Ihr entgegen kommt ihr Nachbar Johannes. Er blickt auf Miriam. Ergriffen von ihrer Sch;nheit bleibt er stehen und schaut ihr hinterher.
ORTSWECHSEL DER KAMERA
Johannes sitzt in der Hocke hinter dem Zaun und schaut durch einen Spalt auf den Hof
JOHANNES
(ungeduldig, f;r sich) Nun, wo bleibst du denn?
Von der Stra;e her betritt Miriam den Hof. ;ber der Schulter tr;gt sie eine Schnur, an deren Enden je ein Wasserbeh;lter h;ngt. Die H;ften schwingend geht Miriam voran. Johannes schaut auf Miriam. Miriam gie;t das Wasser in den gro;en Beh;lter neben dem Haus und bewegt sich dann gem;chlich ins Haus.
Johannes bleibt an seinem Platz sitzen.
Miriam verl;sst das Haus und geht zum Weingarten. Ein Windsto; fasst die R;nder ihres Gewands. F;r einen Moment werden Miriams Beine fast vollst;ndig entbl;;t. Eben dies betrachtet Johannes.
Gro;aufnahme: Miriams runder Hintern.
Johannes schaut heimlich zu, wie Miriam Trauben erntet.

7. NAT. NEBEN JOSEFS HAUS – NACHT
(JOHANN, MIRIAM, JOSEF)
D;mmerung. Johannes hockt hinter dem Zaun und schaut durch einen Spalt in den Hof.
Es wird dunkler. Man h;rt das Zirpen der Zikaden.
Johannes sieht, wie Josef, Mariams Mann, das Haus verl;sst.
Johannes sieht auf den R;cken des sich entfernenden Josef, und anschlie;end blickt er auf die T;r des Hauses. Es wird nun v;llig dunkel. Johannes klettert ;ber den Zaun und geht Richtung Haus.

8. INT. SYNAGOGE.
DER RABBINER VON NAZARETH, JOSEF UNS 4 JUDEN – NACHT
DER RABBINER VON NAZARETH
Unsere Propheten lehren: Es kommt die Zeit, da wird man die Schwerter zu Pflugscharen und die Lanzen zu Sicheln umschmieden, und man wird nicht mehr Krieg f;hren
Es wird keinen Unterdr;cker mehr geben, und das Rauben wird aufh;ren.
Verbrechen, S;nden, Gesetzlosigkeit werden ein Ende haben, und es kommt die Ewige Wahrheit. Erf;llt sein wird die Erde vom Wissen um Gott.
TITEL
Die Schwerter wird man zu Pflugscharen, die Lanzen zu Sicheln umschmieden,
und wird nicht mehr Krieg f;hren. Isaiah 2.4
Es wird keinen Unterdr;cker mehr geben, und das Rauben wird zu Ende sein. Isaiah 16.4
Verbrechen, S;nden, Gesetzlosigkeit werden ein Ende haben, und es kommt die Ewige Wahrheit. Daniel 9.24
Erf;llt sein wird die Erde vom Wissen um Gott. Isaiah 11.9
1. JUDE
(hebt die Hand) Sehr geehrter Herr Rabbi, darf ich eine Frage stellen?
DER RABBINER VON NAZARETH
Ja, nat;rlich
1. JUDE
Sehr geehrter Herr Rabbi; bitte verzeihen Sie; aber ringsum ist Ungerechtigkeit, Gesetzlosigkeit, Leid; und Sie erz;hlen uns von gl;cklicher Zukunft und einem k;nftigen Paradies auf Erden. Das wirkt doch eher wie ein M;rchen f;r Kinder, wie etwas Ausgedachtes?
DER RABBINER VON NAZARETH
Ja. Du hast Recht. Viel Ungerechtigkeit gibt es auf unserer s;ndigen Erde. Aber das wird nicht ewig so sein. Die Zeit wird kommen, da die Welt sich ;ndert. All dies wurde von den Propheten in der Tora geschrieben; und wenn Sie das nicht glauben, so sind Sie keine Juden, sondern Heiden und unvern;nftige Gois.
2. JUDE
Gut, nehmen wir an, das wird so sein. Doch wie und wann soll das eintreten?
DER RABBINER VON NAZARETH
Wann diese Prophezeiungen in Erf;llung gehen, wei; niemand, und es kann auch niemand es wissen. Der ewige Friede auf Erden wird geschaffen durch eine au;ergew;hnliche Pers;nlichkeit: durch den Messias, der auf unserer s;ndigen Erde als Erl;ser erscheinen wird.
3. JUDE
Doch um all die Ehrlosen, alles B;se auf der ganzen Erde zu beseitigen braucht es ein riesiges Heer, gr;;er noch als das Heer von Alexander dem Gro;en.
DER RABBINER VON NAZARETH
Nein! Auf keinen Fall! Das B;se der Welt wird der Messias ohne jede Gewaltanwendung beseitigen; einzig mit Hilfe seiner Vernunft, nur durch friedliche ;berzeugende Predigt; denn verk;ndet wurde von den Propheten:
Nicht einmal einen angeknickten Halm wird der Messias zerbrechen. Mit dem Stab seiner Rede wird der Messias die Ehrlosen besiegen.

TITEL
„Nicht einmal einen angeknickten Halm wird der Messias zerbrechen.“  Isaiah 42.3
„Mit dem Stab seiner Rede wird der Messias die Ehrlosen besiegen.“  Isaiah 11.4

9. INT. HAUS DES JOSEF – NACHT
(JOHANNES, MIRIAM)
Johannes schleicht ins Haus, durchquert ein Zimmer, betritt ein weiteres, und bleibt stehen.
Im Zimmer ist es dunkel; kaum merklich heben sich ab die Umrisse der schlafenden, nur leicht mit einem Leintuch bedeckten nackten Mariam.
In ein paar Schritten Entfernung von der Schlafenden verharrt Johannes und betrachtet sie. Ohne die Augen zu ;ffnen, w;lzt Mirjam sich im Schlafe. Johannes l;sst sich langsam aufs Bett nieder, streichelt, liebkost Mariam, und nimmt sie. Mariam h;lt Johannes f;r ihren Mann. Das passiert alles im Halbdunkel; man h;rt nur sexuelle Seufzer und Ger;usche.
Nach dem Geschlechtsakt packt Johannes seinen Chiton und geht, in v;lliger Finsternis, hinaus. Mariam schl;ft sofort ein.
10. INT. JOSEFS HAUS – MORGEN
(JOSEF, MIRJAM)

MIRJAM
In der Nacht warst du ganz sch;n hei;
JOSEF
(erstaunt) Moment, wovon sprichst du da?
MIRJAM
Von dem, was in der Nacht zwischen uns gewesen ist.
JOSEF
(erstaunt) Was war denn da? Ich war in der Synagoge. Wahrscheinlich hast du was getr;umt.
MIRJAM
Ja nun, vermutlich habe ich es getr;umt.
(vertr;umt) Aber trotzdem hat es mir sehr gefallen.

Josef schaut sie genauer an, und sein Gesicht ver;ndert sich.
CU: Das Gesicht von Josef. Josef ist verbl;fft.
11. INT. SYNAGOGE – TAGS;BER
(DER RABBINER VON NAZARETH, JOSEF)
Josef betritt die Synagoge, geht zum Rabbiner und beginnt aufgeregt zu sprechen.
JOSEF
Geehrter Rabbi, von gro;em Kummer ward mein Haus erfasst. Letzte Nacht, als ich in der Synagoge weilte, hat der B;sewicht Johannes mein geliebtes Weib benutzt. All dies geschah in finsterer Nacht, und meine Frau ist ehrlich der Meinung, da; das nicht unser Nachbar war, sondern ich. Ich kann nicht leben mit diesem Gedanken und m;chte auf Immer das Haus verlassen und nach Babylon ziehen. Rate mir – was soll ich tun?
Der Rabbiner von Nazareth
(nach kurzer Pause) Verstehe. Doch ;berst;rze nichts. Beruhige dich. Du musst selbst entscheiden.
12. Nat. neben Josefs Haus – Abend
(Nachbarinnen)
Zwei Nachbarinnen (30 – 40) stehen neben dem Hofeingang.
MIRIAM VO
(schreit) Aaaaa!!! Aaaa!!!
ERSTE NACHBARIN
Sie bringt ein Kind zur Welt.
ZWEITE NACHBARIN
Aber offenbar nicht von ihrem Mann
ERSTE NACHBARIN
Und von wem meinst du?
ZWEITE NACHBARIN
Von Johannes, dem Nachbarn. Wenn du gesehen h;ttest, wie er sie anschaute. Wie ein hungriger Hund ein St;ck Fleisch.
Beide Nachbarinnen lachen.
ERSTE NACHBARIN
Und der Josef hat pl;tzlich das Haus verlassen und ist verschwunden (lacht)
MIRIAM VO
(schreit) Aaaaa!!! Aaaa!!!
WEINEN EINES KINDES VO
ZWEITE NACHBARIN
Nun denn. Ein Mamser mehr.

TITEL: === Im Jahre 3766 nach der Welterschaffung – 6 nach Jesu Geburt ===
TITEL, SPRECHER VO
Lukas 2.1
„An jenen Tagen erging vom Kaiser Augustus (Octavian 63 vor Christus – 14 nach Christus) ein Erlass, da; weltweit eine Volksz;hlung durchzuf;hren ist.
Apostelgeschichte 5, 37
„Zur Zeit der Volksz;hlung (6 nach Christus) erschien Judas der Galil;er und brachte viel Volk auf seine Seite; doch er kam ums Leben, und alle, die ihm folgten, liefen auseinander.“
Apostelgeschichte 21. 38
„Judas der Galil;er organisierte einen Aufruhr und f;hrte 4000 R;uber in die W;ste.“
13. NAT. STRASSE IN DER STADT – TAGS;BER
(JUDAS DER GALIL;ER, AUFST;NDISCHE, LEGION;RE)
Auf der Stra;e der Stadt hat sich eine Volksmenge versammelt. Inmitten der Menschenmenge steht Judas der Galil;er.
JUDAS DER GALIL;ER
Ihr m;sst verstehen, da; diese Volksz;hlung ein direkter Weg in die Sklaverei ist! Man listet euch auf, um euch mit unertr;glichen Steuern zu belegen und euch auszurauben. Wollt ihr etwa schon wieder dulden und schweigen wie eine stumme Hammelherde? F;r die Freiheit mu; man k;mpfen!
STIMMEN AUS DER MENGE
Richtig! Wir d;rfen nicht nachgeben! Sonst werden die R;mer uns versklaven!
JUDAS DER GALIL;ER
;ber uns ist nur ein einziger Herrscher: unser Gott! Man darf keine menschliche Macht ;ber sich anerkennen; sei es die Macht eines Prokuratoren, eines Kaisers oder von sonst jemandem.
STIMME AUS DER MENGE
Doch die R;mer werden uns umbringen.
JUDAS DER GALIL;ER
Sollen sie. Unsere Vorfahren k;mpften f;r die Unabh;ngigkeit und siegten. Sie hatten keine Angst vor den Unterdr;ckern und erlangten die Freiheit. Und auch ihr sollt keine Angst haben! Man darf nicht nachgeben! Hauptsache Freiheit!
Im Hintergrund ert;nt, in verjazzter Auff;hrung, die Marseillaise
STIMMEN AUS DER MENGE
Freiheit oder Tod! Freiheit oder Tod! Freiheit oder Tod!
Es ert;nt das Heulen einer r;mischen Bucina (Musikinstrument).
Am andern Ende der Stra;e erscheint eine von einem Zenturio angef;hrte Abteilung r;mischer Legion;re. Die Legion;re bewegen sich auf die Aufst;ndischen zu.
Die Menge der Aufst;ndischen str;mt hin zu den Legion;ren und bewirft sie unterwegs mit Steinen. Die Aufst;ndischen bilden eine Kette.
Es beginnt ein Gefecht zwischen den Aufst;ndischen und den Legion;ren. Die Aufst;ndischen operieren mit Armen, Beinen und St;cken. Raufereien im Karate-Stil.
Nach und nach gewinnen die Legion;re die Oberhand.
Judas der Galil;er wirft einen Legion;ren zu Boden, anschlie;end noch einen zweiten.
Einige Legion;re werfen sich auf ihn, werfen ihn zu Boden und verdrehen ihm die Arme.
Auf einen Schlag verstummt die Marseillaise.
Mit dem Gesicht nach unten auf der Erde liegend hebt Judas der Galil;er den Kopf.
JUDAS DER GALIL;ER
(schreit) F;rchtet euch nicht f;r die Gerechtigkeit zu sterben. Der Tod ist nichts Schlimmes. Hauptsache Freiheit!
Judas der Galil;er sieht, wie die Legion;re den einen Legion;ren die Arme verdrehen und sie zur Seite schleppen, und die andern zu Boden werfen.
14. NAT. STADTRAND – TAGS;BER
[JESUS (6), MIRJAM, LEGION;RE, AUFST;NDISCHE]
Jesus (6) l;uft ;ber den Platz und sieht, da; einige Legion;re sich anschicken, Aufst;ndische zu kreuzigen. Jesus schaut genauer hin und geht n;her. Die Legion;re schlagen einen Aufst;ndischen ans Kreuz.
JESUS
(h;flich, zu einem der Legion;re).
Sagen Sie, weswegen werden sie bestraft?
Der Legion;r schaut erstaunt auf Jesus.
DER LEGION;R
(gleichg;ltig) Sie haben rebelliert, haben sich gegen die Staatsmacht erhoben, sich der Volksz;hlung widersetzt.
JESUS
Und tut ihm das sehr weh?
EIN ZWEITER LEGION;R
(belustigt) frag ihn selbst
Jesus schaut auf den Aufst;ndischen
DER AUFST;NDISCHE
(zu Jesus) Der Tod ist nicht schlimm
Jesus und der Aufst;ndische: GVG
CU: die Augen des Aufst;ndischen
Mirjam kommt heran.
MIRJAM
(beunruhigt)
Ach, hier bist du. Gehen wir nach Hause.
Du darfst dir sowas nicht anschauen.
Mirjam versucht, Jesus‘ Hand zu ergreifen; Jesus versucht, seine Hand zur;ckzuziehen.
JESUS
(launisch) Warum darf ich nicht? Ich finde das interessant
MIRJAM
Kinder d;rfen sowas nicht anschauen.
Es gelingt Mirjam, Jesus’ Hand zu ergreifen. Sie zieht ihn davon; Jesus widersetzt sich, aber ohne Erfolg. W;hrend des Weggehens wendet er sich um.
DER LEGION;R
Nimm‘s leicht, Kleiner; wenn du erwachsen bist, kannst du dir alles zur Gen;ge anschauen
Mirjam zieht Jesus davon.
Der gekreuzigte Aufst;ndische schaut ihnen hinterher.

TITEL: === Im Jahre 3771 nach der Welterschaffung – 11 nach Jesu Geburt ===
TITEL:
„In der Nachbarschaft hackte ein J;ngling Holz; wobei das Beil herunterfiel und ihm den Fu; spaltete. Es blutete so stark, da; er zu sterben drohte. Als Schreie ert;nten und das Volk zusammenstr;mte, eilte auch Jesus zum Ort des Geschehens, dr;ngte sich durch die Menge, ber;hrte den verletzten Fu; und heilte ihn momentan.“
Quelle: Evangelium der Kindheit von Thomas.
15. NAT. NAZARETH, DER NACHBARLICHE HOF – TAGS;BER
(JESUS, DER J;NGLING, VOLK)
Der Nachbar (20) hackt Holz. Mit dem Beil spaltet er einen Klotz, tut die zerkleinerten St;cke beiseite, und stellt den n;chsten Klotz bereit.
Der Nachbar haut mit dem Beil auf den Holzklotz. Der Schlag erweist sich als zu schwach und gleitet ab.
Im nachbarlichen Hof verl;sst Miriam das Haus und h;ngt W;sche auf.
Der Nachbar schwingt das Beil. Das Beil bleibt im Holzklotz stecken. Mit M;he zieht der Nachbar es heraus.
NACHBAR
(w;tend) Ach, du willst nicht?
Der Nachbar holt kr;ftig aus und schl;gt zu.
CU: Das Beil ragt aus dem Fu;. Aus der Wunde flie;t in starkem Strome das Blut.
NACHBAR
(schreit) Aaaaa!
Im Nachbarhof h;rte Miriam die Schreie und sieht, wie der Nachbar zu Boden f;llt.
 NACHBAR
(schreit) Aaaaa!
Jesus tritt zu Miriam
JESUS
Mama, was ist da los? Wer schreit? Was ist passiert?
MIRIAM
Ein Ungl;ck ist geschehen, mein Sohn
Mirjam verl;sst den Hof. Jesus folgt ihr.
ÑÊËÅÉÊÀ
Im Hof des Nachbarn hat sich eine gro;e Menschenmenge versammelt. Jesus und Mirjam kommen hinzu.
STIMMEN
Ach du Elend… Wie konnte das passieren? Warum? Noch so jung… Und nichts kann man machen…
Jesus und Miriam dr;ngen sich durch die Menge. Der Nachbar liegt auf der Erde. Neben ihm liegt das Beil.
NACHBAR
(kaum h;rbar)
Es tut weh. Ich halte das nicht aus. Ich sterbe.
STIMMEN
Einfach furchtbar… Er verliert sein ganzes Blut… Kann man denn nichts machen?
Jesus hockt sich neben den Nachbarn
NACHBAR
(kaum h;rbar) Ich sterbe
Jesus ergreift die Hand des Nachbarn und dr;ckt mit der Hand neben die Wunde.
JESUS
Halt durch. Dr;cke hier, und es h;rt auf zu bluten.
Der Nachbar schaut Jesus an.
JESUS
(fordernd) Tu, was ich dir sage!
Der Nachbar dr;ckt die Hand auf die Wunde.
NACHBAR
(kaum h;rbar) Ich sterbe.
JESUS
(fordernd) Wirst du nicht, wenn du mich anh;rst.
(zu Mirjam) Mama, bring ein sauberes Tuch.
Die Nachbarn geben Jesus ein sauberes St;ck Tuch. Jesus verbindet die Wunde..
ÑÊËÅÉÊÀ
Der Nachbar sitzt auf der Erde. Jesus hockt neben ihm.
JESUS
Es blutet nun nicht mehr.
(zu den Nachbarn) Helft ihm, ins Haus zu gehen. Er soll was essen,
und dann sich hinlegen, ausruhen, schlafen.
Zwei M;nner helfen dem Nachbarn sich zu erheben.
NACHBAR
Und wo ist dieser Junge? Wo ist Jesus?
Jesus und Mirjam gehen langsam davon.
TITEL: === Im Jahre 3786 nach der Welterschaffung – 26 nach Jesu Geburt ===
TITEL: „Pilatus hatte befohlen, Abbildungen des Kaisers nach Jerusalem zu bringen und den heiligen Schatz zum Bau einer Wasserleitung zu nutzen. Das Volk war in starkem Aufruhr; zahlreiche Juden wurden get;tet durch die Hiebe der Legion;re, und viele wurden w;hrend des Aufruhrs von den eigenen Landsleuten totgetrampelt.“ 
Quelle: Flavius Josephus – Der j;dische Krieg.
16. NAT. JERUSALEM. NEBEN DER RESIDENZ VON PILATUS – TAGS;BER (JESUS, PONTIUS PILATUS, VOLK, AUFST;NDISCHE, LEGION;RE)
Man h;rt den L;rm der Menge ringsum.
STIMMEN IN DER MENGE VO
(w;tend) Pilatus hat die Tempelsch;tze, das Gold benutzt f;r den Bau einer Wasserleitung… Was erlaubt er sich? Das ist unerh;rt… Das ist Tempelsch;ndung und Gottesl;sterung… Pilatus hat Abbildungen und Statuen des Kaisers hergebracht – das ist Versto; gegen die Verm;chtnisse des Moses…
Auf einer Erh;hung neben der Residenz des Pilatus stehen Legion;re in einer Reihe.
In Begleitung einiger Legion;re und des Zenturios verl;sst Pilatus seine Residenz und tritt vors Volk.
Vor den Legion;ren l;rmt die Menge.
Jesus steht etwas abseits von der Menge und beobachtet.
STIMMEN AUS DER MENGE
(w;tend) Pilatus, gib zur;ck, was du genommen hast! ... Pilatus, gib das Gold zur;ck! Entferne die Abbildungen des Kaisers…

PILATUS
(laut) Euer Gold habe ich benutzt zu eurem Wohle, f;r eure eignen Bed;rfnisse. Oder braucht Jerusalem kein Wasser?
Genauso wie in Rom wird f;r dieses Geld eine Wasserleitung gebaut. Es wird Schluss sein mit Schmutz und Gestank, und Jerusalem wird eine saubere bl;hende Stadt. Sowieso lag das Gold nur ungenutzt herum.
STIMMEN AUS DER MENGE
(w;tend) Pilatus, weg aus Jud;a! … Pilatus, verschwinde nach Rom!
Pilatus m;chte etwas sagen, doch die Menge l;rmt und bedr;ngt die R;mer. Pilatus winkt den Zenturionen herbei. Der Zenturio beugt sich zu Pilatus.
PILATUS
(fl;stert irgendwas Unverst;ndliches)
Der Zenturio nickt best;tigend und tritt zur Seite.
Vor der Legion;r-Kette l;rmt die Menge.
STIMMEN AUS DER MENGE
(w;tend) Pilatus, weg aus Jud;a! … Pilatus, verschwinde nach Rom!
Vereinzelte Leute aus der Menge versuchen, die Kette zu durchbrechen. Mit M;h und Not halten die Legion;re die Menge zur;ck. Im Hintergrund die verjazzte Marseillaise.
PILATUS
(zum Zenturio) Sie wollen sich nicht beruhigen. Sieht aus, als brauchten sie kr;ftigere Argumente.
Der Zenturio nickt verstehend und entfernt sich.
STIMMEN AUS DER MENGE
(w;tend) Pilatus, weg aus Jud;a! … Pilatus, verschwinde nach Rom! Pilatus, weg aus Jud;a!
JESUS
(gemeinsam mit der Menge):
Pilatus, weg aus Jud;a!
Die Aufst;ndischen beginnen, die R;mer anzugreifen und sie mit Steinen zu bewerfen. Die Legion;re in der Menge rufen „zur;ck“, „stehenbleiben“, und versuchen, die Aufst;ndischen zur;ckzuhalten. Zwischen den Legion;ren und den Aufst;ndischen beginnen ;berall Raufereien im Karate-Stil.
Ein Legion;r blickt auf Jesus. St;rzt sich auf ihn. Jesus verteidigt sich und weicht zur;ck; der Legion;r wirft ihn zur Erde und st;rzt sich auf ihn.
Pilatus schaut von der Trib;ne aus zu, wie die Legion;re die Aufst;ndischen verpr;geln. Pilatus gibt mit der Hand ein Zeichen. Es ert;nt eine r;mische Bucina (Horn).
Der Legion;r sitzt auf dem liegenden Jesus. Er hat die Hand erhoben zum Schlag. Doch da ert;nt das Signal der r;mischen Bucina (Horn).
Der Legion;r h;lt inne. Jesus nutzt die Pause, befreit sich und fl;chtet. Die Legion;re h;ren auf mit Pr;geln und gehen auseinander. Die verpr;gelten Aufst;ndischen erheben sich von der Erde und laufen auseinander. Der Aufstand ist niedergeschlagen.
17. INT. J;DISCHE TEESTUBE – ABEND
(JESUS, EIN R;MER, DER WIRT, EIN RAUSSCHMEISSER, EINE T;NZERIN, G;STE, EIN EINBEINIGER S;NGER, EIN GEIGER)
Jesus betritt eine Teestube. ;berall Tische, an denen G;ste sitzen; nirgendwo ein freier Platz. Die meisten G;ste sehen aus wie Wegelagerer. Jesus geht weiter. Hinter einem Gel;nder ist der Bereich f;r Beg;terte. Da sitzen ein paar gutgekleidete M;nner. Gutaussehende Kellnerinnen tragen Pokale mit Wein und Tablette mit S;;igkeiten. Mitten im Bereich f;r die Beg;terten f;hrt eine halbnackte T;nzerin einen Bauchtanz auf. Jesus bleibt stehen und schaut auf die T;nzerin.
Der Rausschmei;er tritt an Jesus heran, sagt: hier ist kein Platz f;r Bettler. Dreht ihn um und dr;ngt ihn weg. Jesus geht weiter. Ein an einem Tisch sitzender R;mer (45) mit verbundener Hand blickt ihn an. Ihre Blicke treffen sich.
DER R;MER
Suchst du einen Platz? (Jesus nickt) Setz dich.
Der R;mer r;ckt beiseite, um Platz zu machen. Jesus setzt sich neben ihn. An ihrem Tisch vorbei geht ein einbeiniger S;nger und ein Geiger. Der Geiger spielt auf der Geige ein f;r Pal;stina umgeschriebenes Lied: (https://youtu.be/VuBQwL9l4gc)
EINBEINIGER S;NGER
Aus j;dischen Verliesen
entflohen zwei Ganoven,
entflohen zwei Ganoven morgens fr;h.
In Nazarether Wiesen, dort lie;en sie sich nieder,
dort lie;en sie sich nieder, um zu ruh’n.

Ein Kriegsheld war der eine,
ein Partisan voll Eifer;
doch blieb er in dem Krieg nicht unverletzt.
Von Binden fest umwickelt,
vom Weine hei; erhitzet,
begann er nun, zu singen dieses Lied:

Genosse, Genosse,
es schmerzen meine Wunden,
es schmerzen meine Wunden, sie tu’n weh.
Die eine ist fast heil,
die andre ist vereitert,
die dritte sitzt ganz tief in meinem Leib.

Wozu die ganzen K;mpfe?
Wozu das S;belrasseln?
Wozu vergie;en wir denn unser Blut?
Sie feiern ihre Feste,
sie tun sich am;sieren,
und schicken unsre S;hne in den Krieg.

Genosse, Genosse,
Genosse unverdrossen,
vergrabe meinen K;rper m;glichst tief,
und dr;ber mach‘ ein Grabmal.
La; l;cheln meine Lippen,
im Grabe f;hl ich mich dann frei und wohl

Genosse, Genosse,
berichte meiner Mutter,
da; ich, ihr Sohn, gefallen bin im Krieg;
in einer Hand den S;bel,
den Schild fest in der andern,
ging locker, unbek;mmert in den Tod

Aus j;dischen Verliesen
entflohen zwei Ganoven,
entflohen zwei Ganoven morgens fr;h.
In Nazarether Wiesen, dort lie;en sie sich nieder,
dort lie;en sie sich nieder, um zu ruh’n.

Das Lied ert;nt im Hintergrund w;hrend der Unterhaltung zwischen Jesus und dem R;mer.
ÑÊËÅÉÊÀ
Der R;mer und Jesus sitzen nebeneinander.
R;MER
Wie ich sehe, hast du auch was abgekriegt.

Der R;mer deutet auf den blauen Fleck unter dem Auge von Jesus.

JESUS
Ich ging einfach auf den Platz, um mir anzuschauen, was da l;uft
R;MER
Ich ging nur zuf;llig vorbei. Die Jungs hielten mich anfangs f;r einen Aufst;ndischen. Und hauten zu, Zum Gl;ck kam ich auf den Gedanken, ein paar Worte auf Latein zu sagen.
JESUS
Das hei;t du bist R;mer?
R;MER
Halb. Meine Mutter ist J;din.
JESUS
Merkw;rdig, wie sie sich zusammenfinden konnten
R;MER
Doch sag mir – warum rebellieren die Juden? Wollen sie keine Sauberkeit? Wollen sie nicht, da; es bei ihnen, wie in Rom, eine Wasserleitung gibt? Sag mir – welcher Nation ist Jerusalem? R;mischer oder jud;ischer?
 JESUS
Formell – r;mischer. Aber dem Geist nach – jud;ischer. Wir wollen eine Wasserleitung, aber nicht zu solchem Preis.
R;MER
Ja nun, ich danke dir f;r die Offenheit und Ehrlichkeit. Eine mutige Antwort f;r einen j;dischen Burschen. Trinken wir zusammen? Ich lad dich ein.
Jesus nickt. Der R;mer f;llt die Gl;ser mit Wein.
 R;MER
Auf Rom und seinen g;ttlichen Kaiser Tiberius
JESUS
Entschuldigen Sie; aber ich bin Jude und kann nicht auf die Gesundheit des r;mischen Kaisers trinken. (der R;mer blickt erstaunt auf Jesus)
R;MER
Ja, das ist es: der Unterschied zwischen den Weltanschauungen. Unser Kaiser hat sich durch gro;e Taten hervorgetan, verf;gt ;ber besondere F;higkeiten; und deswegen betrachten wir ihn als Gott und als Retter der Nation.
JESUS
Und auch ich k;nnte ein Herr sein? Ein Gott? Ein Messias? Ein Retter?
R;MER
Ja. Wenn du ;ber geistige Kraft verf;gst, Menschen heilen kannst von Krankheiten, Wunder wirken kannst.
JESUS
Ja. Ich bin nicht so wie die andern. Wo andere stillschweigend einverstanden sind und nicken, habe ich meine eigene Meinung. Es ist, als ob jemand in meinem Innern mit mir spricht und mir den Weg zur Wahrheit vorsagt.
R;MER
Interessant. Ich sehe, du hast Charisma, und dein Blick strahlt Energie. Wer ist dein Vater?
JESUS
Ich wei; es nicht. Die Leute sagen, ich sei ein Mamser, ein im Ehebruch gezeugter. Mein Vater, das hei;t, der Mann meiner Mutter, ist nicht mein Vater. Als ich gezeugt wurde, teilte er nicht einmal mit ihr das Bett. Tag und Nacht weilte er in der Synagoge. Und meine Mutter sah nicht, von wem sie empfing. Es war finstere Nacht.
R;MER
(nachdenklich) Eine erstaunliche Geschichte ist das. Richtig wie Plato. Unbefleckte Empf;ngnis. Und was sagt deine Mutter zu deiner Geburt?
 JESUS
Sie sagt nichts. Und ich sehe meinem Vater auch ;berhaupt nicht ;hnlich. Wie schon gesagt: ich bin ein Besonderer.
R;MER
(nachdenklich) Du wirkst wirklich nicht wie die andern. Du bist mir schon von Weitem aufgefallen. Vielleicht bist du ;berhaupt kein Mamser, sondern wurdest unbefleckt empfangen, von Gott zur Erde geschickt f;r gro;e umfassende Taten. Blo; m;ssen hierzu die Menschen an dich glauben. Du musst sie durch irgendetwas zum Staunen bringen, damit sie dir folgen.
JESUS
Lieber Herr R;mer; was Sie da sagten ist sehr interessant und wichtig f;r mich. Was ist unbefleckte Empf;ngnis? K;nnen Sie mir das genauer darlegen?
R;MER
Warum nicht? Gerne. Jeder R;mer und Lateiner kennt das. Unsere Weisen berichten, da; Perseus durch die Jungfrau Danae unbefleckt empfangen wurde von dem Gotte Zeus. Und Plato wurde unbefleckt empfangen von dem Gotte Apollo. Die Menschen, welche unbefleckt empfangen wurden, sind Gottess;hne und zeichnen sich aus durch besondere, g;ttliche Eigenschaften. Und auch in euren heiligen B;chern wird, scheint`s, solches erw;hnt; aber n;heres wei; ich nicht.
Titel, Stimme VO
„Eines Nachts legte sich, der Schatten des Apollo mit Periktione, der Mutter Platos, zu Bette; und sp;ter erschien er dem Ariston, dem Vater Platos, und befahl ihm, sich mit Periktione nicht mehr zu vereinigen, bis diese ein Kind zur Welt bringt; und Ariston gehorchte. Als Plato dann geboren war, brachten seine Eltern ihn, den S;ugling, auf den Hymettos, damit man dort f;r ihn den G;ttern – Pan, den Nymphen, und Apollo dem Hirten – ein Opfer bringe.“
Quelle: Diogenes Laertios – ;ber das Leben, die Lehren und Spr;che der gro;en Philosophen. M. 1979, S. 445
18. NAT. HOF, BEI JOSEF ZU HAUSE – MORGEN
(JESUS, MIRIAM)
Jesus betritt den Hof. Im Hofe stehend w;scht Miriam die W;sche in einem K;bel. Wie Jesus den Hof betritt hebt Mirjam den Kopf.
MIRJAM
Wo warst du so lange, mein Sohn? Was ist mit dir? Voller Wunden bist du.
JESUS
Mama, das ist weiter nicht schlimm. Ich m;chte mich ernsthaft mit dir unterhalten. Wer ist mein Vater? Wie kam ich zur Welt? Ich will die Wahrheit wissen…
  MIRJAM
(besorgt) Was ist passiert? Hat jemand dir irgendwas gesagt?
JESUS
Davon sprechen alle. Die Leute sagen, ich sei ein im Ehebruch gezeugter Mamser. Ich habe Probleme, mit diesem lebenslangen Makel zu leben.
MIRJAM
Die Leute reden alles M;gliche. Warum fr;gst du das jetzt?
JESUS
Weil das jetzt unertr;glich wurde und auch sehr wichtig. Wer ist denn nun mein Vater? Du selbst m;sstest das doch wissen? (Mirjam schweigt) Erz;hl mal, hast du was gesehen?
MIRJAM
Was h;tte ich sehen k;nnen? Es war stockdunkel
JESUS
Du hast ihn also nicht gesehen! (;berzeugt) Das bedeutet also, da; es Gott war!
MIRJAM
Jesus, komm zu dir! Was sprichst du da? Du phantasierst! Du bist wahnsinnig worden!
JESUS
Ja! Ohne Zweifel? Das war Gott! Ich wurde unbefleckt empfangen…

TITEL: === Im Jahre 37906 nach der Welterschaffung – 30 nach Jesu Geburt ===
19. NAT. AM UFER DES JORDAN – TAGS;BER
(JOHANNES DER T;UFER, JESUS, PILGER)
Jesus geht durch die W;ste Richtung Jordan. Vor ihm gehen noch einige Pilger.
Am Flussufer erhebt sich ein sandiger H;gel. Auf dem H;gel, zum Flusse gewandt, steht JOHANNES DER T;UFER (35), ein sehr hagerer Mann, in von einem G;rtel umschlungenen Kamelhaar-Mantel. Unter ihm, am Hang des H;gels, sitzen einige Dutzend Pilger.
JOHANNES DER T;UFER
St;ndig sehen wir Aufst;nde und Fehden. Ein Bruder t;tet den andern! Die Reichen berauben die Armen! Als dies zeugt vom Herannahen der Endzeit.
Ein schreckliches Gericht wird die Ehrlosen packen; doch anschlie;end kommt auf Erden das Reich Gottes, und die Gerechtigkeit wird siegen.
Jesus tritt ans Ufer, schaut zur Seite, erblickt Johannes den T;ufer mit den Pilgern, und geht zu ihnen hin.
JOHANNES DER T;UFER
(den Stock schwingend) Tut Reue, solang es nicht zu sp;t ist, reinigt euch von den S;nden, bekehrt euch zur Wahrheit, denn das Reich Gottes ist nah, und bald schon kommt der Erl;ser, der Messias auf die Erde.
Johannes der T;ufer senkt den Stock, verl;sst den H;gel, und in seinem Mantel steigt er ins g;rteltiefe Wasser. Einige Pilger stellen sich vor ihm in eine Reihe.
JOHANNES DER T;UFER
Ich reinige euch vom Laster, verleihe euch ein neues Herz, ein neues Leben. Wer zwei Anz;ge hat, gib einen einem Armen, und wer Nahrung hat, tue ein Gleiches.
Zu Johannes dem T;ufer tritt ein Pharis;er.
PHARIS;ER
Sag mal, du versprichst ein neues Leben und ein neues Herz. Bist du etwa der Messias?
GVG: Johannes der T;ufer – der Pharis;er
JOHANNES DER T;UFER
(;berzeugt) Nein. Ich bin nicht der Messias. Ich taufe mit Wasser. Doch bald schon kommt ein anderer, der wahre Messias! Ich selbst bin nicht w;rdig, ihm die Schuhriemen zu schn;ren.
Mit den H;nden sch;pft Johannes der T;ufer Wasser und gie;t es ;ber den Kopf des ihm am n;chsten stehenden Pilgers. Der n;chste Pilger in der Reihe tritt an Johannes den T;ufer heran; dieser sch;pft mit seinen H;nden Wasser und gie;t es ihm ;ber den Kopf.
Johannes der T;ufer schaut ans Ufer und sieht, wie Jesus gem;chlichen Schritts sich dem Wasser n;hert.
Am Himmel kreist eine sch;ne wei;e Taube.
Johannes der T;ufer und die Pilger beobachten, wie die wei;e Taube am Himmel kreist.
Die Taube kreist ;ber der Menge und Johannes dem T;ufer; dann geht sie langsam tiefer und setzt sich schlie;lich zu Jesus auf die Schulter.
Die Pilger in der N;he von Jesus beginnen erstaunt zu murmeln.
JOHANNES DER T;UFER
Schaut diese Taube! Das ist ein Zeichen! Ein Wunder! Der Heilige Geist in Gestalt einer Taube hat den W;rdigsten unter uns auserw;hlt! Eben er ist der Erl;ser, ist Gottes Sohn, der von Gott auf unsre s;ndige Erde gesandt ist!
Jesus tritt zu Johannes dem T;ufer.
GVG: Johannes der T;ufer – Jesus.
JOHANNES DER T;UFER
Warum kamst du zu mir? Willst du dich etwa von mir taufen lassen? Ich bin nicht w;rdig, solches zu tun. Eigentlich m;sste ich mich von dir taufen lassen.
JESUS
La; das mal; eben auf solchem Wege m;ssen wir nun den Willen Gottes erf;llen.
JOHANNES DER T;UFER
Wie du willst
Johannes der T;ufer sch;pft Wasser mit seinen H;nden, gie;t es Jesus ;ber den Kopf. Jesus tritt beiseite.
JOHANNES DER T;UFER
Dies ist der Engel Gottes, der Messias, der die S;nden dieser Welt auf sich nimmt!
ÑÊËÅÉÊÀ
Jesus, Johannes und die Pilger stehen auf dem H;gel. Jesus ganz oben, Johannes etwas tiefer. Die Pilger noch weiter unten am Hang.
JESUS, JOHANNES DER T;UFER, DIE PILGER
Singen laut im Chor „Hallelujah“ von Leonard Cohen
https://youtu.be/YrLk4vdY28Q
Am Horizont geht die Sonne unter.

20. Nat. Neben einer H;tte – tags;ber
(Jesus, J;nglinge, Pilger, ein Lahmer)
Jesus verl;sst die H;tte. Neben der H;tte stehen zwei J;nglinge.
DIE J;NGLINGE
Wir h;rten von dir bei Johannes dem T;ufer; m;chten deine Sch;ler sein und dir ;berallhin folgen
JESUS
Das ist schmeichelhaft, aber sehr schwierig. Wenn ihr mit mir geht, wird man die g;ttlichen Gebote beachten m;ssen; doch daf;r werdet ihr zusammen mit mir in den Himmel kommen.
ERSTER J;NGLING
(zu Jesus) Wir h;rten, da; du Wunder wirken kannst. Wenn das stimmt und du wirklich der bist, f;r den du dich ausgibst, beweise das durch irgendein Zeichen.
Um Jesus und die beiden J;nglinge versammelt sich eine wachsende Menge aus Pilgern und Neugierigen.
JESUS
Welches Zeichen wollt ihr von mir?
ERSTER J;NGLING
(zu Jesus) Mach, da; ein Lahmer wieder gehen kann.
JESUS
Mach ich
Zwei Pilger bringen einen Lahmen zu Jesus und legen ihn auf die Erde.
PILGER
Von Geburt auf kann er nicht gehen.
JESUS
Er wird jetzt gehen.
Jesus b;ckt sich und legt seine Hand auf den Lahmen. Der Lahme w;lzt sich auf der Erde.
JESUS
(energisch) Steh auf und geh.
Der Lahme w;lzt sich auf der Erde, und dann stellt er sich auf die Beine. In der Menge ringsum ert;nt erstauntes Murmeln.
Langsam geht der Lahme voran.
STIMMEN IN DER MENGE VO
(verbl;fft) Schau mal, der geht ja! Ein Wunder ist geschehen!
Langsam geht der Lahme voran.
Jesus wendet sich an die neben ihm stehenden J;nglinge-
JESUS
Gehen wir in die umliegenden D;rfer und St;dte, damit ich auch dort heilen und predigen kann; denn eben dazu kam ich in diese Welt. Merkt euch: Noch bevor wir alle St;dte Israels durchzogen haben, kommt das Reich Gottes.
ÑÊËÅÉÊÀ
Sonnenuntergang. In Begleitung einiger M;nner entfernt sich Jesus Richtung untergehende Sonne.
21. NAT. UFER DES SEE GENEZARETH. TAGS;BER
(JESUS, PETRUS, ANDREAS, JAKOB, JOHANNES, ZEBED;US,
DIE J;NGLINGE)
In Begleitung einiger J;nglinge tritt Jesus ans Ufer. In der N;he steht ein Boot. Vom See her schleppen Petrus und Andreas Fischernetze, in denen stellenweise Fische zu sehen sind. Andreas schaut auf Jesus, dann wendet er sich an Petrus.
ANDREAS
(ehrf;rchtig) Schau mal. Das ist er, derjenige, von dem alle sprechen.
Andreas und Petrus bleiben stehen und schauen auf Jesus.
JESUS
Was schaut ihr? Habt ihr mich noch nicht gesehen? Folgt mir, und ich befreie euch von euren S;nden, und ihr werdet eingehen in das Reich Gottes.
Jesus geht am Ufer entlang. Andreas und Petrus lassen die Netze in den Sand fallen und folgen Jesus.
ÑÊËÅÉÊÀ
Jesus geht am Strand entlang. Andreas, Petrus und die J;nglinge folgen ihm.
Am Ufer neben dem Boot reparieren Jakob, Johannes und Zebed;us ein Fischernetz.
Jakob hebt den Kopf und schaut auf Jesus. Jesus winkt ihn mit der Hand zu sich. Jakob und Johannes lassen von ihrer Arbeit ab und folgen ihm. Zebed;us schaut ihnen hinterher.
22. NAT. AUF DER STRASSE – TAGS;BER
(JESUS, EIN AUSS;TZIGER, PETRUS, ANDREAS, JOHANNES, JAKOB,
DIE J;NGLINGE)
Jesus geht die Stra;e entlang. Andreas, Petrus, Jakobus, Johannes und die J;nglinge folgen ihm.
Auf der Stra;e erscheint ein Auss;tziger, der ihnen entgegenkommt. Er tr;gt einen Mantel, der fast vollst;ndig sein Gesicht und seinen K;rper verdeckt.
CU: Das fast vollst;ndig von einer Kapuze bedeckte Gesicht des Auss;tzigen
Andreas, Petrus, Jakobus, Johannes und die J;nglinge gehen zur Seite an den Stra;enrand, da sie Angst haben vor dem Auss;tzigen. Jesus geht unger;hrt weiter in der Stra;enmitte.
Der Auss;tzige wirft sich vor Jesus auf die Knie, ergreift den Saum seiner Kleidung. Jesus bleibt stehen. Andreas, Petrus, Jakobus, Johannes und die J;nglinge etwas entfernt.
Der Auss;tzige h;lt Jesus am Saum seiner Kleidung.
CU: die verunstaltete Hand des Auss;tzigen.
DER AUSS;TZIGE
Ich habe dich erkannt! Du bist der Heiler! Alle sprechen von dir. Reinige mich von meinen S;nden! Rette und heile mich! Ich bitte dich!
Jesus streckt die Hand aus und legt sie auf das Haupt des Auss;tzigen.
JESUS
In Ordnung! Geschehe es denn im Sinne deines Glaubens! Reinige dich und werde gesund!
Der Auss;tzige k;sst Jesus die F;;e. Sein Gesicht ver;ndert sich, und er gesundet. Die erstaunten Sch;ler blicken erstaunt auf Jesus.
23. NAT. AUF EINEM BERG – TAGS;BER
(JESUS, PETRUS, ANDREAS, JOHANNES, JAKOB, DIE J;NGLINGE, VOLK, PHARIS;ER)
Jesus steht auf der H;he des Berges. Petrus, Andreas, Jakob, Johannes, die J;nglinge, das Volk sitzen am Fu;e des Berges.
JESUS
Selig die Armen, denn ihrer ist das Reich Gottes; selig die Friedensstifter, denn sie werden ernannt zu Gottes S;hnen; selig die nach Wahrheit d;rstenden, denn sie werden ihren Durst l;schen; selig die wegen der Wahrheit Vertriebenen, selig die, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott erblicken.
Petrus, Andreas, Jakob, Johannes, die J;nglinge, das Volk sitzen am Fu;e des Berges.
CU: die Gesichter von Petrus, Andreas.
JESUS VO
Strebet zur Vollkommenheit, so wie vollkommen ist euer Himmlischer Vater. Urteilt nicht, so wird man auch ;ber euch nicht urteilen. Was schaust du auf den Splitter im Auge deines Bruders, wenn du den Balken in deinem eigenen Auge nicht bemerkst?
CU: die Gesichter von Jakob und Johannes
Jesus versuchend fragte ein Pharis;er:
PHARIS;ER:
Sag mir, o Lehrer, welches ist das h;chste Gebot im Gesetz?
JESUS
Das wichtigste Gebot lautet – liebe den Herrn deinen Gott mit vollem Herzen und vollem Verstehen. Dies ist das erste und h;chste Gebot; und das zweite ist ihm gleich: Liebe deinen N;chsten wie dich selbst. Diese beiden Gebote bilden das Fundament f;r das ganze Gesetz und f;r alle Propheten!
Jesus steht auf der Spitze des Berges.
CU: das Gesicht Jesu.
JESUS
Und dann noch die wichtigste goldene Regel: Bei allem, wie ihr wollt, da; man euch behandle, behandelt auch selbst die Menschen; denn hierin liegt das ganze Gesetz und die ganzen Prophezeiungen.
Jesus steht auf der H;he des Berges. Petrus, Andreas, Jakob, Johannes, die J;nglinge, das Volk sitzen am Fu;e des Berges.
CU: das Gesicht Jesu.
JESUS
Sammelt keine falschen Sch;tze. Solches tun die Heiden. Sorgt euch um die geistigen Sch;tze$ nur dadurch werdet ihr das Reich Gottes erlangen. Ganz nah ist es schon. Direkt vor der T;r!
ÑÊËÅÉÊÀ
Jesus steht auf der Spitze des Berges. Petrus, Andreas, Jakobus, Johannes, die J;nglinge, die J;nglinge sitzen am Fu;e des Berges. Zusammen singen sie laut im Chor das Lied U.S.A. For Africa – We Are the World
24. NAT. NEBEN DEM BERG – TAGS;BER
(JESUS, JA;R, PETRUS, ANDREAS, JOHANNES, JAKOB, DIE J;NGLINGE,
DAS VOLK)
Jesus kommt vom Berg herunter. Zu ihm tritt Ja;r (40).
JA;R
(flehend) Ich bin der Rebbe Ja;r aus der hiesigen Synagoge. Ich habe einen gro;en Kummer. Ich h;rte, du kannst Menschen heilen. Ich bitte dich, helfe mir. Meine Tochter liegt im Sterben; komm und leg ihr die H;nde auf, damit sie gesund wird und am Leben bleibt.
25. NAT. STRASSEN DER STADT – TAGS;BER
(JESUS, JA;R, PETRUS, ANDREAS, JOHANNES, JAKOB, DIE J;NGLINGE, EINE FRAU, DAS VOLK)
Jesus, Ja;r, Petrus, Andreas, Jakob, Johannes dr;ngen sich durch die Menge.
Eine Frau (35) von kr;nklichem Aussehen, folgt ihnen und bem;ht sich, nicht zur;ckzubleiben.
FRAU
(f;r sich) Wenigstens seine Kleidung ber;hren…
Die Frau dr;ngt sich durch die Menge, holt Jesus ein und ber;hrt seine Kleidung. Sie bleibt stehen und macht einen tiefen Seufzer.
FRAU
(f;r sich) Ach!!!
Jesus geht ein paar Meter weiter, bleibt stehen und blickt sich um.
JA;R
(erschrocken) Warum bliebst du stehen?
JESUS
Wer hat meine Kleidung ber;hrt?
PETRUS
(nach einer Pause) Siehst du. Das Volk bedr;ngt dich und du fr;gst, wer dich ber;hrt hat?
Jesus sieht sich um
GVG: JESUS – FRAU
Die Frau tritt zu Jesus und f;llt auf die Knie.
FRAU
Zw;lf Jahre litt ich unter Blutungen. Kein Heiler konnte irgendwas tun. Es wurde nur noch schlimmer. Als ich von dir h;rte, sagte ich mir – wenn ich wenigstens seine Kleidung ber;hren k;nnte, w;rde ich geheilt.
JESUS
(wohlwollend) Dein Glaube hat dich gerettet. Gehe in Frieden und sei gesundet von deiner Krankheit.
Zu Ja;r tritt ein Mann
MANN
(leise) Deine Tochter ist gestorben. Warum bel;stigst du den Lehrer?
Ja;r zuckt zusammen. Jesus wendet sich an Ja;r.
JESUS
(zu Ja;r) F;rchte dich nicht Einzig – glaube. (energisch) Deine Tochter ist nicht tot, sie schl;ft.
Jesus, Ja;r, Petrus, Jakobus, Johannes gehen weiter.
26. NAT. NEBEN DEM HAUS VON JA;R – TAGS;BER
(JESUS, JA;R, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, FRAUEN)
In Begleitung von Ja;r, Petrus, Johannes, Jakobus geht Jesus zu dem Haus.
FRAUENSTIMME VO
(weint)
FRAUENSTIMME VO
(schluchzt verzweifelt)
27. INT. KAPERNAUM. HAUS DES JA;R – TAGS;BER
(JESUS, JA;R, PETRUS, JOHANNES, JAKOB, MUTTER, M;DCHEN, FRAUEN)
In Begleitung von Ja;r, Petrus, Johannes, Jakobus betritt Jesus das Haus. Die Mutter des M;dchens wird von einem Hysterie-Anfall gesch;ttelt. Den Kopf mit beiden H;nden haltend sitzt in dem Raum eine weitere Frau. Zwei Frauen stehen an der Wand und schauen auf Jesus.
DIE MUTTER DES M;DCHENS
(traurig) Meine Tochter ist gestorben
DIE FRAUEN
(monotones Weinen)
JESUS
Warum seid ihr betr;bt, warum weint ihr? Das M;dchen ist nicht tot; es schl;ft nur.
DIE MUTTER DES M;DCHENS
(erstaunt) Sie schl;ft? Ja nun… Sie schl;ft. (lacht hysterisch)
DIE FRAUEN
(monotones Weinen)
Jesus nimmt Ja;r und die Frau bei der Hand.
JESUS
(energisch) F;hrt mich zu ihr
Wendet sich an Petrus, Johannes, Jakobus.
JESUS
(energisch) Ihr folgt mir.
All die ;brigen sollen das Haus verlassen.
Die Frauen gehen hinaus. Jesus tritt an das Bett des M;dchens (12 Jahre).
Jesus betrachtet das reglos auf dem Bett liegende M;dchen.
DIE MUTTER DES M;DCHENS
(weint still vor sich hin)
Ja;r dr;ckt fest die Hand der Mutter des M;dchens. Die Mutter verstummt.
Jesus betrachtet das M;dchen. ;berpr;ft ihren Puls am Arm, pr;ft tastend die Temperatur der Beine.
JESUS
(energisch) M;del, ich sag dir: steh auf.
Das M;dchen liegt bewegungslos. Dann ;ffnet es die Augen, erhebt sich vom Bett und beginnt langsam herumzugehen.
Ohne auf irgendjemanden zu achten, geht das M;dchen durchs Zimmer. Die Mutter st;rzt sich auf sie und umarmt sie.
Ja;r f;llt vor Jesus auf die Knie und umarmt seine Beine.
DIE MUTTER DES M;DCHENS
(freudig) Sie lebt!
JA;R
(unterw;rfig) Du hast ein Wunder vollbracht! Du bist unser Erl;ser! Christus!
Eine Frau eilt ins Zimmer, st;rzt sich auf das M;dchen und dessen Mutter und umarmt beide.
Ja;r f;hrt fort Jesus zu umarmen.
Jesus ber;hrt Ja;r an der Schulter und schaut auf ihn
GVG: Jesus – Ja;r
JESUS
Gebt ihr was zu essen.
JA;R
(hektisch) Ja, ja, sofort.
Ja;r steht schwerf;llig auf.
JESUS
(energisch) Niemand soll wissen, was hier passiert ist.

28. NAT. AUF DER STRASSE – TAGS;BER
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, DIE J;NGLINGE, SCH;LER JOHANNES DES T;UFERS)
Jesus in Begleitung von Andreas, Petrus, Johannes, Jakobus, zwei J;nglingen gehen die Stra;e entlang. Zwei Sch;ler von Johannes dem T;ufer kommen ihnen entgegen.
Jesus bleibt stehen.
ÑÊËÅÉÊÀ
Die Sch;ler von Johannes dem T;ufer stehen Jesus gegen;ber.
SCH;LER VON JOHANNES DEM T;UFER
Wir sind Sch;ler von Johannes dem T;ufer. Er hat uns zu dir gesandt, damit wir dich fragen: Bist du Christus? Der Messias?
JESUS
Gehet hin und sagt Johannes, was ihr h;rt und seht: Blinde werden sehend, Lahme gehen, Auss;tzige werden rein, Taube h;rend, Tote stehen auf und Bettler leben im Wohlstand.
Es ert;nt das Lied „Don’t Worry, Be Happy“.
Singend und t;nzelnd geht Jesus den Weg entlang. Hinter ihm etwa 10 Sch;ler singen und t;nzeln gleichfalls.
ÑÊËÅÉÊÀ
Singend und t;nzelnd geht Jesus den Weg entlang. Hinter ihm etwa 30 Sch;ler singen und t;nzeln gleichfalls.
ÑÊËÅÉÊÀ
Singend und t;nzelnd geht Jesus den Weg entlang. Hinter ihm etwa 100 Sch;ler singen und t;nzeln gleichfalls.
29. NAT. NEBEN DEM TEMPEL – TAGS;BER.
(JESUS, DER ANGEBLICH BLINDE, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, DIE J;NGER, PASSANTEN)
Jesus und seine J;nger gehen am Tempel vorbei. Neben dem Tempel sitzt ein BLINDER (40). Der Blinde wendet die Augen nach oben.
DER BLINDE
Gebet dem Blinden ein Almosen. Gebet dem Blinden ein Almosen.
Jesus bleibt stehen und betrachtet den Blinden.
30. NAT. NEBEN DEM TEMPEL – TAGS;BER.
(JESUS, DER GEHBEHINDERTE BLINDE, PASSANTEN)
Flashback, Jesus erinnert sich. Jesus geht am Tempel vorbei. Ein Blinder kriecht auf den H;nden, mimt einen Gehbehinderten.
DER GEHBEHINDERTE BLINDE
Gebt dem Lahmen ein Almosen.
Der Blinde schaut auf Jesus und streckt die Hand aus.
DER GEHBEHINDERTE BLINDE
Gebt dem Lahmen ein Almosen.
CU. In die ausgestreckte Hand des Blinden f;llt eine M;nze.
31. NAT. NEBEN DEM TEMPEL – TAGS;BER.
(JESUS, DER BLINDE, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOB, DIE J;NGER, PASSANTEN)
Jesus und seine J;nger stehen neben dem Tempel. Dort sitzt auch der Blinde. Jesus tritt zu dem Blinden und blickt ihn an.
JESUS
(zum Blinden) Blinder, du, bist du wirklich blind, oder tust du nur so, um die Leute zu betr;gen? Erinnerst du dich an mich?
DER BLINDE
Wie k;nnte ich mich an dich erinnern, da ich doch von Geburt an blind bin? Du kannst meine Eltern fragen.
CU: das Gesicht des Blinden. Der Blinde rollt die Augen nach oben.
JESUS
Ja nun, dann werde ich dich jetzt gleich heilen. Willst du geheilt werden?
Jesus nimmt nimm den Stock von Petrus, wendet sich zum Blinden und holt kr;ftig aus. Der Blinde merkt sofort, was vor sich geht und sch;tzt instinktiv seinen Kopf mit den H;nden, springt dann auf, wobei das Geld herumgesch;ttet wird; er beginnt, das Geld wieder einzusammeln, und l;uft dann davon. Nach zwanzig Metern dreht er sich um und schaut zur;ck. Alle Passanten lachen.
PETRUS
Er hat verstanden. Mein Gott! Du bist nicht nur ein Heiler,
sondern auch hellsichtig!
Jesus und seine J;nger lachen und gehen davon.
32. NAT. IN DER N;HE VON SAMARIA – TAGS;BER
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOB, DIE J;NGLINGE,
EINE SAMARITERIN)
Jesus tritt an einen Brunnen. In der Ferne sieht man die Stadt Samaria.
JESUS
(zu seinen J;ngern) Geht in die Stadt und kauft was zum Essen.
ANDREAS
Gut, machen wir.
Die J;nger gehen davon.
Jesus schaut hoch gen Himmel.
Zum Brunnen kommt eine Samariterin (35) mit Wasserbeh;ltern. Sie sch;pft Wasser.
Jesus schaut auf die Samariterin.
JESUS
(h;flich) Gib mir zu trinken.
SAMARITERIN
(erstaunt) Du, ein Jud;er, bittest mich, eine Samariterin, um Wasser? Es ist den Jud;ern doch verboten, sich mit Samaritern zu unterhalten.
JESUS
Wenn du g;ttliche Gabe bes;;est und wenn du w;sstest, wer dich bittet, ihm zu trinken zu geben, so w;rdest du ihn deinerseits bitten, dir lebendiges und ewiges Wasser einzuschenken.
Jesus l;chelt.
DIE SAMARITERIN
(misstrauisch) Du hast nichts, um Wasser zu sch;pfen, und der Brunnen ist tief. Woher solltest du lebendiges Wasser haben?
JESUS
Ein Jeder, der dieses Wasser trinkt, w;nscht wieder zu trinken; doch wer das Wasser trinkt, welches ich ihm einschenke, wird auf ewig nicht d;rsten; denn das von mir eingeschenkte Wasser wir in ihm zu einem Wasserquell, welcher ins ewige Leben hineinstr;mt.
Die Samariterin blickt erstaunt Jesus an.
SAMARITERIN
Herr! Gib mir von diesem Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierher zum Wasserholen kommen mu;.
JESUS
Glaub mir, die Zeit ist gekommen, da wahre Verehrer in Geist und Wahrheit den Vater ehren werden; denn solche Verehrer sucht der Vater f;r sich. Gott ist Geist, und man mu; ihn ehren, mu; ihn ehren in Geist und in Wahrheit.
SAMARITERIN
(mit ;berzeugung) O Herr! Du sprichst wie ein Prophet. Ich wei;, da; der Messias, das hei;t der Christus, kommen wird; und wenn er kommt, verk;ndet er uns alles; die Schwerter wird man zu Pflugscharen umschmieden, und es wird entstehen das Paradies auf Erden.
Auf dem Weg erscheinen die Apostel. Jesus erhebt sich.
JESUS
(die H;nde zusammenschlagend) Zu Recht hast du den Messias erw;hnt. Eben ich bin der Messias; Christus ist derjenige, der jetzt mit dir spricht.
Jesus geht den Aposteln entgegen. Die verbl;ffte Samariterin schaut ihm staunend hinterher und eilt dann in die nahegelegene Stadt Samaria, um in der Synagoge zu erz;hlen, was sie gesehen und geh;rt hat.
33. INT. DIE SYNAGOGE IN SAMARIEN – TAGS;BER
(DIE SAMARITERIN, EIN RABBINER, VOLK)
In der Synagoge sind viele Gl;ubige, welche die Tora studieren. Die Samariterin tritt ein, geht stracks zum Rabbiner und beginnt, aufgeregt zu sprechen.
DIE SAMARITERIN
Sehr geehrter Rabbiner, am Brunnen habe ich einen ungew;hnlichen Jud;er getroffen. Er spricht wie ein Prophet, versprach mir, mir heiliges, lebendiges, ewiges Wasser zu geben. Er sagte, da;, wer immer solches Wasser trinkt, in alle Ewigkeit keinen Durst mehr haben und ewiges Leben erlangen wird. Und zudem nannte er sich Christus, Messias. Wie soll ich mich dazu stellen?
In der Synagoge beginnt L;rm und Gemurmel.
STIMMEN IN DER SYNAGOGE
Auch wir haben davon geh;rt. Durch Pal;stina streunt ein Galil;er, der, wie es hei;t, heilen und sogar Tote auferwecken kann. Man nennt ihn Jesus oder Jesus den Nazar;er. Manche betrachten ihn als den Erl;ser, f;r andere ist er ein Scharlatan, ein Gauner, ein Zauberer. Was meinst du dazu, Rabbi?
DER SAMARITISCHE RABBI
Beruhigt euch, meine Br;der, auch ich habe von ihm geh;rt; habe geh;rt, da; er die Tochter des Rabbiners Ja;r geheilt hat, da; er vielen Menschen half; doch werdet nicht leichtgl;ubig.
Unsere Propheten haben uns gewarnt: Viele falsche Messiasse und Christusse werden kommen; sie werden Zeichen vollbringen und Wunder und viele Leichtgl;ubige verf;hren. Seid wachsam, glaubt keinen angenehmen Versprechungen.
EIN JUDE
Sehr geehrter Rabbi, doch viele waren Zeugen seiner Heilungen und best;tigen das in aller ;ffentlichkeit.
DER SAMARITISCHE RABBI
Ich wiederhole. Ja, das ist so. Heilen konnten viele unserer Propheten; aber auf solcher Grundlage sich als Messias, als Christus bezeichnen ist nicht recht; das ist Gottesl;sterung. Der Messias ist nicht einfach blo; ein Heiler, der 10, 20 oder mehr Menschen heilen kann. Der wahre Messias mu; die ganze Menschheit heilen!
EIN JUDE
So ist es! Bei den heidnischen R;mern hat er seinen Nachbarn geheilt, und so wurde er zum Erl;ser und zum Christus. Unser Glaube lehrt etwas anderes.
DER SAMARITISCHE RABBI
Richtig! Ringsum sehen wir doch Krankheit, Not, Kriege und Ungl;cksf;lle. Der wahre Christus, der wahre Messias mu; alle Krankheiten, alle Not, alles Ungl;ck vernichten und auf der ganzen Erde f;r die ganze Menschheit Frieden und das Reich Gottes zur Herrschaft bringen!
Solange solches nicht eintritt, kann man von keinem Messias sprechen; und wer sich als solchen bezeichnet, der ist ein Scharlatan, ein Gauner und Gottesl;sterer; oder auch ein Ungebildeter oder ein Heide. Nach den Taten mu; man urteilen und nicht nach den Worten! Also, das ist nicht der Messias, sondern ein Scharlatan.
Das Volk f;hrt fort, das sensationelle Ereignis zu besprechen; doch nach und nach gehen die Leute nach Hause.
34. NAT. NAZARETH. NEBEN DER SYNAGOGE. – TAGS;BER
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS)
Jesus und die Apostel gehen zur Synagoge und treten ein.
35. INT. NAZARETH. SYNAGOGE. – TAGS;BER
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, EIN DIENER, JUDEN)
In der Synagoge wird das Alte Testament gelesen, besprochen, gedeutet, das Buch Isaias, die Prophezeiungen ;ber den Messias, den Christus. Jesus, in Begleitung seiner J;nger, sitzt im Schneidersitz und h;rt zu.
EIN JUDE
(liest) Wenn der Messias erscheint, werden sich die Augen der Blinden ;ffnen, und die Ohren der Stummen schlie;en sich auf. Und auf jedes Fleisch ergie;t sich der Heilige Geist. Die Erde erf;llt sich mit Wissen um Gott. Die Ehrlosen werden bestraft und verschwinden von der Erde.
DER RABBINER
Wer m;chte sich ;u;ern, das Gesagte erg;nzen?
JESUS
Gestatten Sie mir, jetzt zu lesen.
Der Rabbi l;dt Jesus ein zu dem Tisch. Jesus tritt an den Tisch. Andreas, Petrus, Johannes sitzen weiter weg.
Jesus streckt die Hand aus. Der Diener reicht ihm die Rolle.
DIENER
(halblaut) Das Buch des Propheten Isaias.
Jesus betrachtet die Rolle und findet die Stelle Isaias 61.1
JESUS
(liest) „Der Geist des Herrn ist ;ber mich gekommen, denn er hat mich gesalbt, um den Bettlern zu helfen, und er schickte mich, die Menschen, die zerknirschten Herzens sind, zu heilen, den Gefangenen Befreiung zu verk;nden, den Blinden das Augenlicht, und die Gequ;lten in die Freiheit zu entlassen“.
Die Rolle zur;cklassend geht Jesus ins Zentrum und f;hrt fort. Alle schauen auf ihn.
JESUS
Nunmehr ging diese von euch angeh;rte Schrift in Erf;llung.
ERSTER JUDE
Was hei;t sie ging in Erf;llung? Inwiefern ging sie in Erf;llung?
JESUS
Dies wurde ;ber mich geschrieben. Ich heile, ich mache Blinde sehend.
In der Menge h;rt man Gemurmel.
DRITTER JUDE
Du sagtest, diese Prophezeiung wurde ;ber dich niedergeschrieben? Ja, wir haben geh;rt, da; du heilst, da; du Blinde sehend machst.
ZWEITER JUDE
Ist das nicht der Sohn des Josef? Dieser Mamser, den Mariam nicht von ihrem gesetzlich angetrauten Ehemann empfangen hat? Das ist doch allen bekannt!
JESUS
Ich bin kein Mamser. Im Gegenteil: ich bin Gottes Sohn; wurde von einer Jungfrau unbefleckt empfangen; und hier;ber haben die Propheten im Gesetze geschrieben. Wahrlich, ich sage euch: kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Und auch ihr wollt mich nicht annehmen, weil eure Augen blind, eure Herzen und Seelen versteinert sind.
In der Menge wird wachsendes Gemurmel, Unzufriedenheit und Emp;rung laut.
JESUS
;ber meine wundersame Geburt steht geschrieben im Gesetz bei dem Propheten Isaias: Eine Jungfrau wird einen Sohn geb;ren.
STIMMEN IN DER MENGE
(emp;rt) Was sagt er da? Wie konnte er es wagen? Was erlaubt er sich? Wer ist hier blind? Wessen Herzen sind versteinert? Von welcher unbefleckten Empf;ngnis redet er? Wo steht geschrieben von einer unbefleckten Empf;ngnis? Bei welchem Isaias? An Welcher Stelle? Rabbi, erkl;r es uns. Ist das Wahrheit oder L;ge?
Die Juden springen auf von ihren Sitzen und bewegen sich auf Jesus zu. Andreas, Petrus, Johannes, Jakobus sind ratlos. Die Juden sto;en sie einfach beiseite und umringen Jesus.
DER RABBI
Br;der, beruhigt euch! Eine solche Stelle gibt es tats;chlich im Gesetz bei Isaias; blo; geht bei ihm nicht die Rede von einer Jungfrau. Dort steht das hebr;ische Wort ALMA, welches in richtiger ;bersetzung nicht Jungfrau bedeutet, sondern junge Frau.
STIMMEN IN DER SYNAGOGE
L;gner! Gottesl;sterer! Scharlatan! Gauner! Er hat die Frechheit, die heilige Tora umzudeuten?
Die emp;rten Juden schreien. Die Menge treibt Jesus aus der Synagoge hinaus.
36. NAT. IN DEN STRASSEN VON NAZARETH – TAGS;BER
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, EIN DIENER, JUDEN)
Die Menge schleppt Jesus durch die Stra;en der Stadt.
STIMMEN IN DER MENGE
(emp;rt) Weg aus der Synagoge! Weg aus unserer Stadt! Tod dem L;gner und Gottesl;sterer! Er verdient den Tod!
Vorne erhebt sich ein H;gel.
Andreas, Petrus, Johannes, Jakobus folgen der Menge. Johannes versucht, in die Menge einzudringen; doch man st;;t ihn zur;ck, und er f;llt.
PETRUS
(beunruhigt) Wir m;ssen unseren Lehrer retten.
Die Menge zerrt Jesus auf den H;gel.
Andreas, Petrus, Johannes, Jakobus dr;ngen sich in die Menge und versuchen, n;her an Jesus heranzukommen.
Petrus versetzt dem am n;chsten stehenden Juden einen kr;ftigen Sto;. Dieser wendet sich um zu Petrus
ERSTER JUDE
(ver;rgert) Was willst du?
Andreas versetzt dem Juden, der ihm am n;chsten ist, einen Sto;.
ZWEITER JUDE
(emp;rt) Ach, so machst du das?
Der Jude versetzt Andreas einen Sto;. Johannes und Jakobus sto;en gleichfalls diejenigen, die in ihrer N;he sind.
In der Menge herrscht ein allm;hlich zu einer Pr;gelei auswachsendes Herumgesto;e.
Jesus nutzt die Wirrnis und entrei;t sich den H;nden der Protestierenden.
Petrus hebt den Kopf. Sich gegen die Verfolger verteidigend l;uft Jesus schnell den Weg entlang Richtung untergehende Sonne.
Titel: ===== im Jahre 3791 nach Erschaffung der Welt – 31 nach Christi Geburt =====
TITEL. STIMME DES SPRECHERS VO
„An Jesus glaubender P;bel vereinigte sich mit 310 Jesus-J;ngern, und sie alle bewaffneten sich und machten sich gefechtsbereit, um die Juden zu vernichten. Und es begann ein gro;er Krieg: der Vater t;tete den Sohn, der Sohn den Vater. Doch schlussendlich gewannen die Juden die Oberhand, und sie sperrten Jesus ins Gef;ngnis. Doch der P;bel zog zum Gef;ngnis, zerschlug die Schl;sser und befreite Jesus“.
Quelle: „ Toledot Jeschu – Das Leben Jesu“ Kapitel 8
37. NAT. NEBEN DEM TEMPEL – TAGS;BER
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, VOLKSMENGE, RABBINER, LEGION;RE)
Neben dem Tempel hatte sich eine Volksmenge versammelt. Zum Ausdruck gebracht wird die Unzufriedenheit ob der pror;mischen F;hrung, der Armut des Volkes, des luxuri;sen Lebens der Machthaber.
Jesus mit seinen J;ngern n;hert sich dem Tempel und sieht den Schmutz, die H;ndler, die Geldwechsler.
JESUS
Ihr habt den Tempel Gottes in einen Marktplatz, in ein Kaufhaus verwandelt.
Jesus h;lt in der Hand eine Peitsche. Er beginnt, die H;ndler mit der Peitsche zu schlagen, die Tische umzuwerfen und die H;ndler aus dem Tempel zu verjagen.
Eine Abteilung W;chter betritt den Tempel. Jesus und seine J;nger versammeln sich und machen sich kampfbereit.
Durch einen anderen Eingang kommt eine weitere W;chter-Abteilung herein.
Und durch einen dritten Eingang noch eine Abteilung W;chter.
Die drei W;chter-Abteilungen umstellen von drei Seiten Jesus mit seinen J;ngern und die Menschenmenge.
Der Kommandant der W;chter tritt vor und steht nun Jesus gegen;ber.
KOMMANDANT DER W;CHTER
Was hast du f;r ein Recht, dich so unversch;mt zu verhalten? Ein Pogrom zu veranstalten, die Tische der H;ndler und Geldwechsler umzuwerfen? Sie daran zu hindern, ihren Handelsgesch;ften nachzugehen?
JESUS
Das heilige Haus Gottes habt ihr in einen schmutzigen Marktplatz verwandelt! In ein Kaufhaus! Das Volk vegetiert in Armut vor sich hin, und ihr suhlt euch im Luxus.
STIMMEN AUS DER MENGE
Sie haben Reicht;mer zusammengeklaut und sich den R;mern verkauft! Das Volk ist ihnen egal! Weg mit den R;mern! Es lebe das freie Israel!
KOMMANDANT DER W;CHTER
Wer bist du? Ordnung ist Ordnung. Nicht du hast sie eingef;hrt, und nicht dir obliegt es, sie zu ;ndern. Die H;ndler bedienen die Pilger, die ihre Dienste ben;tigen. Wenn du nicht sofort mit dieser Flegelei und dieser Aufruhr aufh;rst, wirst du verhaftet und zur Verantwortung gezogen.
Die Volksmenge im Hintergrund brodelt und dr;ngt nach vorn. Die W;chter weichen notgedrungen zur;ck. Jesus schweigt.
KOMMANDANT DER W;CHTER
Vorw;rts! Verhaftet sie!
Die erste W;chter-Abteilung st;rzt sich auf die J;nger Jesu. Zwischen den W;chtern und den J;ngern kommt es kreuz und quer zu Raufereien im Karate-Stil. Im Hintergrund ert;nt die Internationale.
Auch die zweite und die dritte W;chter-Abteilung st;rzen sich in den Kampf.
Einige W;chter versuchen, Jesus zu ergreifen. Erst einem, dann einem zweiten schl;gt er mit einer Knute gegen die Beine und wirft sie zu Boden.
Jesus springt auf eine Theke. Einige W;chter umringen ihn und versuchen, ihn zu ergreifen. Jesus verteidigt sich im Karate-Stil mit den Beinen und mit einer Knute.
Zwischen den W;chtern und den J;ngern Raufereien im Karate-Stil. Petrus verteidigt sich im Stil der Shaolin-M;nche mit seinem Stock gegen die W;chter.
Jesus springt auf die benachbarte Theke. Wieder umringen ihn einige W;chter. Er verteidigt sich im Karate-Stil. Einer der W;chter packt seine Knute. Jesus verteidigt sich mit Hilfe seiner Beine. Der W;chter springt auf die Theke. Jesus wirft ein St;ck Tuch auf ihn und schl;gt auf ihn ein. Der W;chter f;llt nieder. Jesus windet sich frei und versetzt dem zweiten W;chter einen Fu;tritt.
Noch eine weitere W;chter-Abteilung st;rzt sich in den Kampf. Die W;chter bedr;ngen die J;nger. Eine gro;e W;chter-Abteilung kommt herein und umzingelt Jesus.
PETRUS
Vorw;rts, Br;der. Retten wir unseren Lehrer!
KOMMANDANT DER W;CHTER
Packt ihn!
Ein Dutzend W;chter umzingelt Jesus von allen Seiten. Zwei stellen sich hinter ihm auf.
Eine Horde W;chter st;rzt sich auf Jesus und fesselt ihn.
Die W;chter gehen davon und f;hren Jesus mit sich.
CU: das Gesicht Jesu. Auf Jesu Gesicht ein seliges L;cheln.
JESUS
Es lebe das freie Israel!
Die J;nger weichen zur;ck zu einem der Tempel-Ausg;nge, und anschlie;end laufen sie einfach in verschiedene Richtungen auseinander.
38. NAT. – INT. NEBEN DEM GEF;NGNIS – GEF;NGNIS – TAGS;BER (JESUS, DIE W;CHTER)
Die W;chter bringen Jesus zum Gef;ngnis und sperren ihn in eine Zelle.
39. NAT. – UMGEBUNG VON JERUSALEM – TAGS;BER
(ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, DIE J;NGER,
DIE AUFST;NDISCHEN)
Eine Gruppe J;nger l;uft aus dem Stadttor und eilt weg von der Stadt.
ANDREAS
(verschreckt) Weg von hier, bevor man uns einf;ngt!
PETRUS
(verschreckt) Und was ist mit unserem Lehrer? Wir k;nnen ihn nicht seinem Schicksal ;berlassen. M;ssen ihn retten.
ANDREAS
Doch wie? Die R;mer haben eine gro;e Wachmannschaft. Wir haben wenig Leute und k;nnen nicht mit ihr fertig werden.
JAKOBUS
Bleibt mal stehen, h;rt auf zu laufen. Ich wei;, wie wir unserem Lehrer helfen k;nnen. H;rt mir zu.
Die J;nger bleiben stehen und h;ren Jakob zu.
40. NAT – INT. NEBEN DEM GEF;NGNIS - GEF;NGNIS. – NACHT (ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, AUFST;NDISCHE, W;CHTER)
In der Dunkelheit schleichen die J;nger lautlos zum Gef;ngnistor. Klopfen mit einem bestimmten abgemachten Klopfzeichen ans Tor. Ein W;chter ;ffnet das Tor. Die J;nger geben ihm eine schwere Tasche mit Geld und gehen ins Innere.
DER W;CHTER
Zum Teufel mit diesen im Wohlstand sich suhlenden R;mern! Sie haben meinen Bruder get;tet, und ich werde ihn r;chen. Unsere Sache ist rechtens, und der Sieg wird unser sein. Eurem Lehrer werde ich helfen, aus dem Gef;ngnis zu fliehen. Das Geld geb ich dem Gef;ngniskommandanten, und der wird die Angelegenheit unter den Tisch fallen lassen.
Der W;chter f;hrt die J;nger ins Innere des Gef;ngnisses.
Unterwegs machen sie zwei W;chter unsch;dlich und erreichen schlie;lich die Zelle, in welcher Jesus eingesperrt ist.
Mit Steinen zerschlagen die J;nger das Schloss und ;ffnen die T;r der Zelle.
Die J;nger und der mit Wunden ;berdeckte Jesus umarmen sich freudig; und dann verlassen sie lautlos und unbemerkt das Gef;ngnisgel;nde.
DIE J;NGER
(rufen freudig) Unser Lehrer ist wieder bei uns! Hoch lebe die Freiheit!
Die ganze Gesellschaft verl;sst die Stadt und l;st sich auf im n;chtlichen Dunkel.
41. INT. TEMPEL – TAGS;BER
(DER HOHEPRIESTER KAJAPHAS, ANNA,
DER RABBINER VON NAZARETH [62 JAHRE], RABBINER)
Sitzung des Sanhedrins. Die Rabbiner sitzen im Schneidersitz und besprechen temperamentvoll die letzten Ereignisse. Es herrscht allgemeines Stimmengewirr; die Worte gehen unter im Gemurmel und sind nicht zu verstehen. Ins Zentrum tritt der Hohepriester Kajaphas.
KAJAPHAS
Geehrte Rabbiner, wir versammelten uns heute aufgrund der letzten au;erordentlichen und dramatischen Ereignisse in unserem Lande. Kaum haben wir die die Wunden von den letzten Aufst;nden und Unruhen geheilt, und schon wieder ersch;ttert ein neuer Aufstand unser leidgepr;ftes Volk. Anf;hrer dieses Aufstands ist der Hochstapler Jesus. Unser verehrter Rabbiner Hanan wird Ihnen nun die Situation genau schildern.
RABBINER HANAN
Verehrte Rabbiner! Nach dem Tod von Herodes dem Gro;en hatten wir einen Aufstand, in dessen Folge 2000 Juden gekreuzigt wurden. Sp;ter dann, w;hrend der Volksz;hlung, erkl;rte sich der Hochstapler Judas der Galil;er zum Messias, und mit Hilfe einer Armee von 4000 R;ubern versuchte er, an die Macht zu kommen. Vor Kurzem erhob sich dann der P;bel gegen Pontius Pilatus; und viele Juden fanden dabei den Tod. Gestern nun erschien ein weiterer Aufwiegler und Gottesl;sterer an der Spitze eines Aufstands. V;ter ermordeten ihre S;hne, S;hne ihre V;ter. Der Name dieses Aufr;hrers ist Jesus. Er stammt aus Nazareth, und der Rabbiner von Nazareth kennt ihn als Mamser. M;ge er uns denn berichten.
DER RABBINER VON NAZARETH
Verehrte Rabbiner, in der Tat ist dieser Mamser Jesus mir bekannt. Sein Vater Josef war ein gottesf;rchtiger Jude. Vor 30 Jahren kam er zu mir und berichtete von seinem Kummer: seine geliebte Frau Mirjam wurde von einem nachbarlichen Unhold geschw;ngert. Die n;chtliche Finsternis nutzend vergewaltigte er sie. Als Resultat wurde Jesus geboren. Josef konnte diese Schande nicht ertragen und verlie; f;r immer die Familie.
DIE RABBINER VO
Er ist also ein Mamser! Nur ein Mamser konnte diesen Aufstand organisieren!
DER RABBINER VON NAZARETH
Das Mamsertum von Jesus wurde allen bekannt, und Jesus ward w;tend auf alle Rabbiner: unentwegt erlaubte er sich Respektlosigkeiten und Beleidigungen gegen;ber unseren Weisen; und dann lernte er die lateinischen Mythen kennen ;ber unbefleckte Empf;ngnis und betrachtet sich seitdem als Gottes Sohn. Er zerstritt sich mit seinen Br;dern und seiner Familie und verlie; Nazareth.
ERSTER RABBINER
Er kann Menschen heilen, kann Wunder wirken; und deshalb genie;t er beim Volke eine gewisse Popularit;t.
ZWEITER RABBINER
(nerv;s) Doch wie kann ein S;nder solche Wunder wirken?
KAJAPHAS
(mit ;berzeugung) Mit Hilfe von Zauberei. Unsere Propheten haben gewarnt: Falsche Hirten werden kommen, welche Wunder wirken und viele Leichtgl;ubige zu ihrer Gefolgschaft machen und verf;hren.
ERSTER RABBINER
Und zudem noch nennt er sich Gottes Sohn, Messias, Christus und K;nig der Juden.
KAJAPHAS
Das ist eine sehr gef;hrliche Gottesl;sterei, die wir bek;mpfen m;ssen, indem wir den Menschen die Lehre unserer Propheten vom wahren Messias erkl;ren! Messias kann nur derjenige sein, der auf der ganzen Erde das Paradis schafft! Und diejenigen, welche Jesus als Messias, als Christus anerkennen, werden wir aus der Synagoge ausschlie;en.
Beif;llige ;u;erungen aller Rabbiner.
Die Versammlung der Rabbiner wird abgeschlossen, indem man tanzt mit Flaschen auf den K;pfen und mit dem Lied: Louis Armstrong Let my Go - Go Down Moses
42. INT. PRIVATGEM;CHER DES HOHEPRIESTERS KAJAPHAS – ABEND (HOHEPRIESTER KAJAPHAS, DER RABBINER HANAN, JUDAS ISKARIOT)
Der Hohepriester Kajaphas und der Rabbiner Hanan unterhalten sich mit besorgten Gesichtern ;ber die letzten Ereignisse. In der N;he steht Judas Iskariot.
KAJAPHAS
Mit diesen Aufr;hrern sollten wir was tun. Man mu; das Feuer l;schen, bevor es zur Feuersbrunst wird.
RABBINER HANAN
Ich hab schon dar;ber nachgedacht und habe da eine gute Idee. (laut) Judas, komm mal her.
Zu Kajaphas tritt JUDAS ISKARIOT (30).
RABBINER HANAN
(halblaut) Das ist unser zuverl;ssiger Mann. Er hei;t Judas Iskariot. Gleich diesem Hochstapler ist er klug und gebildet, kennt sich gut aus in der Schrift und im Gesetz. Wir schicken ihn zu ihm. Er soll ihn begleiten und tun wie dessen J;nger. Solang es halt sein mu;.
KAJAPHAS
Das ist eine gute Idee! Wir m;ssen alles wissen, was er beabsichtigt; und falls diesen Aufwiegler wieder was Unrechtes im Schilde f;hrt, k;nnen wir ihn rechtzeitig neutralisieren.
JUDAS ISKARIOT
Verehrter Lehrer, sehr gut verstehe ich, wie gef;hrlich diese Rebellen sind. Auf keinen Fall d;rfen wir eine Wiederholung von Blutvergie;en und Aufruhr zulassen. Ich bin bereit, ehrlich dem Wohl meiner Heimat zu dienen und sie vor aufr;hrerischem P;bel zu retten. Ich empfinde diese Mission als Ehre und als meine pers;nliche Pflicht gegen;ber der Heimat.
KAJAPHAS
Ich glaube Ihnen und erlebe Sie als echten Patrioten. Handeln Sie mit Umsicht; versuchen Sie, unaufdringlich und locker ihn zur Vernunft zu bringen und, wenn m;glich, dieses verirrte Schaf auf den rechten Weg, das hei;t auf unsere Seite zu leiten. Von dieser Mission werden nur wir dreie wissen. Helfe Ihnen Gott!
Judas verneigt sich ehrfurchtsvoll und verl;sst, r;ckw;rtsgehend, die Gem;cher des Kajaphas.
Titel: ===== im Jahre 3792 nach Erschaffung der Welt – 32 nach Christi Geburt =====
43. NAT. WALDWIESE – TAGS;BER
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, MARIA, MARTHA, PILGER)
Auf einer Waldwiese sitzen Jesus, Andreas, Petrus, Johannes, Jakobus und die ;brigen.
JESUS
Es war einmal ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpurgew;nder und Batist, leistete sich Tag f;r Tag die schmackhaftesten Speisen und trank die teuersten Weine. Am Tor zu seinen Gem;chern lag ein Bettler mit Namen Lazarus, der war bedeckt mit Wunden und mit Schorf, und n;hrte sich von den Abf;llen, die von dem Tische des Reichen herabfielen; und die Hunde leckten den Schorf, der ihn bedeckte, und seine Wunden. Der Reiche verstarb, und auch der Bettler Lazarus starb. Der Reiche kam in die H;lle, und Lazarus in den Himmel. Der Reiche st;hnte: Ach Herr! Hab Mitleid mit mir! Weswegen mu; ich solche Qualen leiden?
PETRUS
Auch wir leben wie Bettler, gleich jenem Lazarus. Kommen wir deshalb auch in den Himmel?
JESUS
(f;hrt fort) Gott spricht zu dem Reichen: Dein ganzes Leben lang a;est du und viel und Wohlschmeckendes, schliefst in weichen Betten, und die Leiden deiner Mitmenschen waren dir egal. Und nun ernte die Fr;chte, die du ges;t hast.
44.INT. PALAST DES HERODES – ABEND. DIE GANZE VORNEHME GESELLSCHAFT ISRAELS: HERODES UND SEINE FRAU, PONTIUS PILATUS, DER HOHEPRIESTER KAJAPHAS, DER RABBINER HANAN, EIN REICHER J;NGLING MIT SEINEN FREUNDEN, DIENERINNEN, NEGER, T;NZERINNEN.
Der riesige, mit Springbrunnen best;ckte Saal ist prunkvoll ausgeschm;ckt mit exotischen Teppichen und Blumen; die Tische sind ;berf;llt mit allen m;glichen Speisen. In der N;he ein Becken, in welchem goldene exotische Fische schwimmen.
Herodes unterh;lt sich respektvoll mit Pontius Pilatus; ihre Worte nicht zu verstehen.
Die Frau von Herodes, in prunkvollem Gewand aus durchschimmerndem Stoff, unterh;lt sich l;chelnd, in standesgem;;er Haltung, mit Kajaphas und Hannan. Einzelheiten nicht h;rbar.
An einem Tisch, halb sitzend, halb liegend, der REICHE J;NGLING (21 Jahre) mit seinen Freunden.
Der Gesichtsausdruck des J;nglings: apathisch, gleichg;ltig.
Sympathische Dienerinnen und muskul;se sonnengebr;unte Mulatten Tragen Tablette mit Leckereien und Kr;ge mit Wein.
Im Hintergrund t;nt ;stliche Musik; halbnackte T;nzerinnen tanzen ;stlichen Bauchtanz. Musik: Hakim Belly Dancing Shik Arabik
ERSTER FREUND
Schau doch, mein Verehrter, was f;r zauberhafte T;nzerinnen!
REICHER J;NGLING
(phlegmatisch) Zauberhaft? Lange schon kann nichts mehr mich verzaubern. Ich wei; schon selbst nicht mehr, was ich noch w;nschen sollte. Irgendwie verwandelt sich alles schnell in gewohnte Alltagsbanalit;t.
ZWEITER FREUND
Nun, schon Vergil hat so was ;hnliches gesagt… (Weiteres nicht mehr verst;ndlich)
Der DRITTE FREUND kommt heran
REICHER J;NGLING
Hallo. Lang nicht gesehen. Endlich mal wieder. Trink mit uns; erz;hl irgendwas Neues.
DRITTER FREUND
Danke. Liebe Freunde, ich bin froh, euch alle zu sehen. Von einigem Neuem gibt’s zu berichten. Habt ihr schon von Jesus geh;rt?
ERSTER FREUND
Ist das dieser Magier, der Kranke heilt, Wunder wirkt, die Schriftgelehrten verdammt und die Pharis;er?
DRITTER FREUND
Eben der. Im Moment ist er hier in der N;he. Predigt den Landstreichern und Bettlern vom nahen J;ngsten Gericht und vom Reiche Gottes. Lehrt, wie man gl;cklich wird.
REICHER J;NGLING
(begeistert) Was sagst du da? Er lehrt, wie man gl;cklich wird? Das ist interessant. Nun denn, ich m;chte ihn kennenlernen. (befehlend) Sagt den Dienern, da; sie die Pferde satteln sollen. Reiten wir hin!
Die Gruppe der Freunde steht auf, entfernt sich vom festlichen Empfang und verl;sst den Palast.
45. NAT. NEBEN DEM PALAST – ABEND
(DER REICHE UND SEINE FREUNDE)
Auf reichgeschm;ckten Pferden verlassen der Reiche und seine Freunde den Palast und reiten dahin auf der Suche nach Jesus. Vor dem Hintergrund der Natursch;nheiten und der untergehenden Sonne t;nt das Lied von Christophe Ma; „Il est o;, le bonheur?“ (Wo ist das Gl;ck?)
46. NAT. WALDWIESE – ABEND
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, JUDAS, MARTHA, MARIA, DER REICHE MIT SEINEN FREUNDEN, PILGER)
Ein herrlicher Abend, bezaubernder Sonnenuntergang. Die ganze Gesellschaft auf der Erde sitzend; Andreas, Petrus, Johannes, Jakobus und die ;brigen Pilger h;ren Jesus zu.
JESUS
F;r einen Reichen ist es schwierig, in das Reich Gottes einzutreten. Eher geht ein Kamel durch ein Nadel;hr.
Der Reiche und seine Freunde auf ihren reichgeschm;ckten Pferden reiten auf Jesus zu.
DER DRITTE GAST
Da ist er.
Der Reiche steigt vom Pferd und geht zu Jesus.
In leichtem Abstand folgen seine Leute.
Andreas, Petrus, Johannes, Jakobus schauen auf den Reichen.
DER REICHE
(sich an Jesus wendend) Verehrtester, im Volke h;rt man, da; du Wunder wirken kannst, da; du Kranke heilst und lehrst, wie man in rechtem Sinne leben soll und wie man gl;cklich wird.
Jesus blickt auf den Reichen, betrachtet ihn von Kopf bis Fu;. Eine massive Goldkette, teure Kleidung, mit Edelsteinen geschm;ckte Sandalen.
JESUS
Ja, das ist so. Mein Name ist Jesus, und ich heile die Menschen nicht nur k;rperlich, sondern auch geistig. Ich lehre, wie man zum ewigen Leben gelangt und gl;cklich wird.
DER REICHE
(bereitwillig) Das interessiert mich sehr. Lehre mich, o Jesus, gl;cklich zu sein. Ich habe viel Geld und kann alles kaufen, was ich will.
JESUS
Das Geld hilft dir dabei nicht. Beachte die biblischen Gebote: t;te nicht, begehe keinen Ehebruch, stehle nicht, l;ge nicht, hab Ehrfurcht vor Vater und Mutter, liebe deinen N;chsten wie dich selbst.
DER REICHE
All dies beachte ich. Was fehlt mir nun noch?
GVG: Jesus – der Reiche
JESUS
Geh hin, verkauf dein Gut und gib das Geld den Armen; so wirst du einen Schatz haben nicht auf Erden, sondern im Himmel; und dann komm und folge mir.
Niemand achtet auf den Reichen. Die J;nger schauen auf Jesus. Der Reiche wendet sich um und geht, von Nachdenklichkeit gepackt, irritiert zu den Pferden.
ERSTER FREUND
Was hat er dir gesagt?
Der Reiche winkt ab und steigt aufs Pferd.
DER REICHE
Das ist wirklich ein Prophet.
(Zu einem Diener): Gib ihm Geld. Er soll f;r mich beten.
Die J;nger schauen auf Jesus. Jesus spricht irgendwas zu den Sch;lern; die Worte h;rt man nicht. Der Diener tritt zu Jesus und wirft ihm eine mit Geld gef;llte B;rse zu.
Jesus, vor dem Hintergrund eines sch;nen Sonnenuntergangs und herrlicher Natur, singt ein Lied: Ñáîðíàÿ ñîþçà https://youtu.be/TMD7GuVxr14
JESUS
Selbst wenn du vor Gesundheit strotz‘st
Es hat das Leben seine Grenzen.
Drum woll’n wir friedlich sein, nicht schroff,
Wenn wir uns miteinander treffen.
Gedenken wir denn liebevoll
Der Freunde, welche uns verlassen,
die fern von uns nun heimisch sind
In Gottes Reich hoch in den Himmeln.
Nichts dauert ewig in der Welt,
man mu; das alles tiefer sehen
Wir sterben, unser Leib zerf;llt,
wir l;sen auf uns in dem ;ther.
Im Himmel n;tzt dein Geld dir nichts,
dort gibt’s kein Gold und auch kein Silber.
Mit Geld kommst‘ nicht ins Himmelreich,
du kannst da niemanden bestechen
Refrain
Nun denn, schau diese herrliche Welt!
Unsern wundersch;nen Planeten,
den Planeten, auf dem wir zu Haus,
und zugleich unsre Kinder.
Unsres Lebens Geschichte entwickelt sich einzig f;r Gott und die Liebe.
F;r die N;chsten sei da, f;r das Leben und f;r deine Heimat.
Unsres Lebens Geschichte entwickelt sich einzig f;r Gott und die Liebe.
F;r die N;chsten sei da, f;r das Leben und f;r deine Heimat.
Und selbst wenn du im Reichtum schwimmst,
Unsterblichkeit kannst du nicht kaufen.
Zum Himmel hoch, zur H;ll‘ hinab,
was du verdienst, wirst du bekommen.
Dein Reichtum ist nicht das, was z;hlt,
dein Reichtum bringt kein Heil der Seele.
O bete besser fromm zu Gott,
und achte, was Vernunft dir k;ndet.
Nichts dauert ewig in der Welt,
man mu; das alles tiefer sehen
Wir sterben, unser Leib zerf;llt,
wir l;sen auf uns in dem ;ther.
Im Himmel n;tzt dein Geld dir nichts,
dort gibt’s kein Gold und auch kein Silber.
Mit Geld kommst‘ nicht ins Himmelreich,
du kannst da niemanden bestechen
Refrain
Nun denn, schau diese herrliche Welt!
Unsern wundersch;nen Planeten,
den Planeten, auf dem wir zu Haus,
und zugleich unsre Kinder.
Unsres Lebens Geschichte entwickelt sich einzig f;r Gott und die Liebe.
F;r die N;chsten sei da, f;r das Leben und f;r deine Heimat.
Unsres Lebens Geschichte entwickelt sich einzig f;r Gott und die Liebe.
F;r die N;chsten sei da, f;r das Leben und f;r deine Heimat.
47. INT. BESCHEIDENE H;TTE – ABEND.
JESUS, DIE APOSTEL, JUDAS, MARIA, MARTHA
Jesus, die Apostel, Judas, Martha und Maria sitzen im Schneidersitz am Tisch. Auf dem Tisch steht Wein, Geb;ck, billiges Essen. Jesus predigt. Alle trinken Wein, essen und h;ren aufmerksam zu.
JESUS
Bald schon kommt zu uns das Reich Gottes! Noch bevor ihr alle St;dte Israels besuchen k;nnt, kommt der Messias!
Doch Gottes Reich kommt nicht in klar sichtbaren Umrissen; man wird euch nicht sagen: hier ist es, oder dort ist es. Denn das Reich Gottes ist in euch selbst.
JUDAS ISKARIOT
Doch die Propheten, mein verehrter Lehrer, haben etwas ganz anderes gesagt: Zum Ersten haben sie gesagt, da; niemand wei;, wann das Reich Gottes kommt; und du versprichst uns das Paradies, das Reich Gottes in ein oder zwei Jahren.
Und zum Zweiten haben die Propheten gelehrt, da; es sogar sehr deutliche Umrisse haben wird: die Schwerter wird man zu Pflugscharen umschmieden, und man wird nicht mehr k;mpfen; das hei;t es kommt zu einer allgemeinen Entwaffnung, und die Kriege h;ren auf. Wird das etwa nicht f;r jeden sichtbar sein?
MARTHA
(ver;rgert) Immer wieder hast du, Judas, etwas auszusetzen und stellst provokative Fragen. Halt endlich den Mund!
Jesus heilt Kranke, weckt Tote auf, f;r uns ist er Herr, Erl;ser und Christus; und du kannst nur herumschwatzen und auf gescheit machen.
JUDAS ISKARIOT
(belustigt) In Ordnung, in Ordnung, ich werde schweigen. Der Wunsch einer Frau ist f;r einen Gentleman Gesetz.
48. NAT. NEBEN DER H;TTE – ABEND.
DIE MUTTER VON JESUS, JESU BR;DER, PETRUS.
Jesu Mutter, zusammen mit dessen Br;dern, n;hert sich der H;tte und klopft an die T;r. Petrus ;ffnet.
MIRJAM
Bitte entschuldigen Sie die St;rung; aber gute Menschen haben uns gesagt, da; mein Sohn hier ist. Ich und seine Br;der m;chten ihn sprechen. Es ist sehr wichtig.
Petrus nickt, sagt „Einen Moment“, und verschwindet ins Innere der H;tte.
49. INT. BESCHEIDENE H;TTE. – ABEND.
JESUS, DIE APOSTEL, JUDAS, MARIA, MARTHA
Petrus tritt an den Tisch und wendet sich an Jesus.
PETRUS
Rabbi, deine Mutter und deine Br;der warten drau;en. Sie wollen dich dringend sprechen und sagen, es sei wichtig.
Jesus schaut Petrus durchdringend an.
JESUS
Du sagtest, da; drau;en meine Mutter und meine Br;der warten? Ist das dein Ernst? Sie betrachten mich als Mamser und Verr;ckten und wollen mich der Staatsmacht ausliefern.
Nicht sie sind meine Familie und meine Br;der. Meine Familie und meine Br;der seid ihr! Wer an mich glaubt ist mein Bruder und mein Freund. Merkt euch: eure Verwandten sind eure Feinde.
Wenn jemand zu mir kommt und seinen Vater und seine Mutter, seine Frau, seine Kinder, seine Br;der und Schwestern, und dazu auch noch sein eigenes Leben nicht hasset, der kann nicht mein Sch;ler sein.
SCH;LER
Lieber Lehrer, mein Vater ist verstorben. Erlaube mir, zu seiner Beerdigung zu gehen.
JESUS
Vergiss deinen Vater; er ist dessen nicht w;rdig. Sollen die Toten die Toten begraben (Matth;us 8.21)
JUDAS ISKARIOT
Jedoch, lieber Lehrer, das Gesetz Moses fordert: Ehre deinen Vater und deine Mutter
MARIA
(wirft ein kleines Kissen auf Judas) Schon wieder diese Nervens;ge Judas mit seinem Gerede. Bringt ihn zum Schweigen. Seien wir lustig. Ich m;chte singen und tanzen.
Maria und Martha tanzen, singen das Lied der Gruppe ABBA „Take A Chance On Me“
50. NAT. NEBEN DER H;TTE – ABEND.
DIE MUTTER JESU, DIE BR;DER JESU, PETRUS
Petrus ;ffnet die T;r und spricht: entschuldigt, aber er ist sehr besch;ftigt.
Die Mutter Mirjam und die Br;der, bedr;ckt und betroffen wegen der Absage, entfernen sich, begleitet von den Kl;ngen der ABBA-Musik
51. NAT. JERUSALEM. DER TEMPEL. – TAGS;BER
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, DIE J;NGER,
JUDAS ISKARIOT, GEMEINDEMITGLIEDER, RABBINER)
Jesus steht im Tempel. Neben ihm im Halbkreis seine J;nger. Um sie herum haben sich die Gemeindemitglieder versammelt.
JESUS
(;berzeugt) Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgen wird, der wird nicht im Dunkeln irren und wird die Wahrheit erlangen. Und die Wahrheit macht euch frei!
PERSON AUS DER MENGE
Das ist Jesus. Er hat viele Menschen geheilt, hat die Tochter des Rabbiners Jair vom Tode auferweckt. Vielen ist er bekannt. Er ist der wahre Erl;ser, der Christus!
 JESUS
Ja. All dies habe ich vollbracht, und auch noch viele andere Wunder. Darum ist Gott in mir, und ich bin in Gott! Das, was ich euch sage, das spricht Gott selbst aus meinem Munde. Ich bin der von Ewigkeit her Seiende, bin Gott! H;ret mir zu und gehorchet mir, und dann werdet ihr eure Herzen reinigen von den S;nden. Ich bin der Erl;ser h;chstpers;nlich, bin ein Gottgesandter!
ERSTER RABBINER
Jesus, besinne dich! Bedenk, was du sagst! Wie kannst du dich mit Gott gleichsetzen! Das ist doch furchtbare Gottesl;sterung!
JUDAS ISKARIOT
Verehrter Lehrer, als Heiler wirst du von allen anerkannt; doch wenn du behauptest, du seiest Gott, so ist das eine ;bertreibung. Vielleicht wolltest du, mit anderen Worten, etwas anderes sagen?
ZWEITER RABBINER
Was sollen da andere Worte? Unser Gesetz, das erste Gebot von Moses, sagt ganz klar: Glaube an einen einzigen Gott! Und du sollst keine anderen G;tter haben! Und da hat sich denn ein weiterer Gott gefunden. Also nicht nur ein Gott, sondern zwei. Das ist doch h;retische Vielg;tterei! Du meinst, Moses habe nicht Recht? Meinst, da; er vom Teufel besessen war?
JESUS
 Ich kenne Moses und befolge seine Gebote. Mein Gericht ist wahrhaftig, da mein Vater mich gesandt hat, euch zu richten. Doch ihr, Rabbiner, ehret nicht Gott, suhlt euch im Luxus, habt euch den R;mern verkauft, und deshalb sind all eure Worte verloren. Ich kenne Gott, und ihr kennt Gott nicht! Ich komme von den h;heren Kr;ften, und ihr von den niederen. Ihr seid von dieser Welt, und ich bin nicht von dieser Welt. Euer Vater ist der Teufel!
Unter den Gemeindemitgliedern h;rt man Gemurmel, Emp;rung
DRITTER RABBINER
Er hat auch noch die Unversch;mtheit, uns zu beleidigen und zu verleumden. Ein Scharlatan ist das! H;rt nicht auf ihn! Er verdient, bestraft zu werden!
JESUS
In mir ist kein Teufel. Ich ehre meinen Vater, und ihr entehrt mich und wollt mich t;ten. ;brigens geht es mir nicht um Ruhm. Wahrlich, ich sage euch: wer meinem Worte folgt, der wird auf ewig nicht den Tod sehen.
ERSTER RABBINER
Nun haben wir erkannt, da; du vom Teufel besessen bist. Als WEN betrachtest du dich?
JESUS
(mit Begeisterung) Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: noch bevor Abraham war, war ICH.
STIMMEN VON GEMEINDEANGEH;RIGEN
Er ist verr;ckt! Ein Gottesl;sterer! H;lt sich f;r ;lter als Abraham! Ist er ;lter als 1000 Jahre? Packt ihn! Jagt ihn aus dem Tempel! Hinaus mit dir!
Im Hintergrund: L;rm der Menge
Jesus weicht zur;ck und l;uft aus dem Tempel. Die J;nger folgen ihm.
Die Gemeindemitglieder werfen Steine auf Jesus. Die J;nger sch;tzen Jesus vor den Steinen. Die Steine treffen die R;cken der J;nger.
52. NAT. DER ;LBERG – TAGS;BER
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, JEHUDA ISKARIOT, SCH;LER)
Jesus predigt. Alle h;ren ihm aufmerksam zu.
JESUS
Es kommt die Zeit, da wird von dem, was ihr hier seht, kein Stein mehr auf dem andern sein, und alles wird in Tr;mmern liegen.
JUDAS ISKARIOT
Wann wird denn das sein, mein Lehrer? Was gibt es f;r ein Zeichen, wann das geschehen wird?
JESUS
Seid auf der Hut, da; man euch nicht in die Irre f;hre; denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen, sie seien Ich. Diese Zeit ist nah! Folgt ihnen nicht! Wenn ihr aber von Kriegen und Aufst;nden h;rt, so f;rchtet euch nicht; solches wird vorher passieren, aber es ist nicht gleich das Ende.
JOHANNES
Und wann ist das Ende?
JESUS
Volk wird aufstehen gegen Volk, K;nigreich gegen K;nigreich. An manchen Orten wird es starke Erdbeben geben, all;berall Hungersn;te und Seuchen, schreckliche Erscheinungen und gro;e Zeichen am Himmel. Und Jerusalem wird von Heiden zerst;rt.
Jesus singt ein Lied von Leonhard Cohen. „First, We Take Manhattan“
Wiederum sind die Lieder der Zeit und der Situation angepasst: Statt „First, we take Manhattan, then we take Berlin“ hei;t es nun „First we take Jerusalem, then we take Rome.“ – Das Lied wird begleitet durch geschichtliche Darstellung der Schrecken von Kriegen, Katastrophen, Menschlichem Leid und Not.
GESCHICHTLICHE REKONSTRUKTION:
R;mische Legion;re brechen in Jerusalem ein und rauben. Die Stadt brennt.
LIED
They sentenced me to twenty years of boredom
For trying to change the system from within
I'm coming now I'm coming to reward them
First, we take Jerusalem, then we take Rome
Jerusalem brennt. ;berall Tr;mmer
LIED
I'm guided by a signal in the heavens
I'm guided by this birthmark on my skin
I'm guided by the beauty of our weapons
First, we take Jerusalem, then we take Rome
Die Barbaren brechen in Rom ein und rauben. Die Tr[mmer Roms.
LIED
I'd really like to live beside you, baby
I love your body and your spirit and your clothes
But you see that line there moving through the station?
I told you I told you I told you I was one of those
Die Kreuzz;ge; Verbrennen von Hexen, von Giordano Bruno, Verbrennen von Juden in Augsburg 1348
LIED
You loved me as a loser
But now you're worried that I just might win
You know the way to stop me
But you don't have the discipline
How many nights I prayed for this: to let my work begin
First, we take Jerusalem, then we take Rome
Kriegschronik. Gasangriffe und Qualen der Menschen zur Zeit des ersten Weltkriegs
LIED
I don't like your fashion business, mister
And I don't like these drugs that keep you thin
I don't like what happened to my sister
First, we take Jerusalem, then we take Rome
Kriegschronik. Bombardieren von St;dten durch die deutsche Luftwaffe w;hrend des zweiten Weltkriegs.
LIED
And thank you for those items that you sent me
The monkey and the plywood violin
I practiced every night and now I'm ready
First, we take Jerusalem, then we take Rome
Kriegschronik. Atombombe auf Hiroshima. Aus dem Stadtgebiet w;chst ein Atompilz.
LIED
Remember me, I used to live for music
Remember me, I brought your groceries in
It's Father's Day and everybody's wounded
First, we take Jerusalem, then we take Rome
Terrorangriff vom 11.09.2001 auf das World Trade Center in New York
Titel: ===== im Jahre 3793 nach Erschaffung der Welt – 33 nach Christi Geburt =====
53. NAT. SEE GENEZARETH – TAGS;BER
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JUDAS ISKARIOT, JAKOBUS, J;NGER, BOTE VON MARIA)
Am Ufer des Sees einige ;rmliche H;tten. Jesus kommt heraus aus einer dieser H;tten. Ein Bote von Maria tritt zu ihm.
JESUS
(beunruhigt) Guten Tag. Ich habe dich im Hause von Marta und Maria gesehen. Ist was passiert?
DER BOTE VON MARIA
Maria und Marta schickten mich, um dir mitzuteilen, da; derjenige, den du liebhast, erkrankt ist.
JESUS
(betr;bt) Lazarus
Aus der H;tte treten Andreas und Petrus. Jesus geht zu ihnen.
JESUS
(entschlossen) Lazarus ist krank. Ich mu; ihn retten. Wir gehen zur;ck nach Jud;a.
PETRUS
Erinnerst du dich denn nicht, Rabbi, wie die Jud;er uns erst vor kurzem mit Steinen bewarfen und aus dem Tempel jagten? Und du willst schon wieder dorthin? Das ist sehr gef;hrlich. Sie werden uns wieder verpr;geln.
Die ;brigen J;nger treten hinzu.
JUDAS ISKARIOT
Petrus hat Recht. In der Tat, Rabbi – wozu? Das ist sehr riskant.
JESUS
Lazarus, unser Freund, ist erkrankt, und ich mu; ihn heilen.
54. NAT. BETHANIEN – MORGEN
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JUDAS ISKARIOT, JAKOBUS,
DIE J;NGER, MARTA, MARIA)
Jesus mit seinen J;ngern kommt nach Bethanien und geht zum Haus von Maria und Marta. Marta geht ihm entgegen. Jesus und Marta umarmen sich.
MARTA
Lazarus ist gestorben und liegt seit vier Tagen im Grab. O Herr, wenn du fr;her gekommen w;rest, w;re Lazarus nicht gestorben.
JESUS
Beunruhige dich nicht, Marta. Dein Bruder wird auferstehen. Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt wird, wenn er stirbt, wieder auferstehen. Und ein jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du daran?
MARTA
Nat;rlich, o Herr! Ich glaube, da; du Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommende Erl;ser.
Aus dem Hause kommt Maria Jesus entgegen. Viele Jud;er umringen Jesus. Maria wirft sich Jesus an die Brust.
MARIA
O Herr! W;rest du hier gewesen, so w;re mein Bruder nicht gestorben.
Jesus schaut auf die Jud;er, die bei Maria stehen.
JESUS
(mitf;hlend) Keine Sorge. Lazarus wird nicht sterben. Alles wird gut. Wo habt ihr ihn hingelegt?
ERSTER JUD;ER
Geh hin und schau
CU: Jesu Gesicht. In seinen Augen sind Tr;nen.
ZWEITER JUD;ER
Schau wie er leidet. Er hat ihn geliebt.
ERSTER JUD;ER
Dieser Jesus hat schon viele geheilt und von den Toten auferweckt. Er ist ein Wundert;ter. Und auch Lazarus wird er auferwecken.
55. NAT. NEBEN DER H;HLE – TAG
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JUDAS ISKARIOT, JAKOBUS,
DIE J;NGER, MARIA, MARTA, LAZARUS, JUD;ER)
Jesus, Marta, Maria, die J;nger und die Jud;er gehen zu der H;hle, deren Eingang mit einem gro;en Stein verschlossen ist. Die Jud;er w;lzen den Stein beiseite.
MARTA
O Herr! Er stinkt bereits, denn schon seit vier Tagen liegt er im Grabe.
JESUS
Keine Sorge. Habe ich dir denn nicht gesagt, da; du, wenn du glauben wirst, Gottes Gr;;e erblickst?
MARTA
Verzeih, o Herr. Wahrlich, ich glaube.
JESUS
Mein Vater! Ich danke dir, da; du mich erh;rt hast. Ich wei;, da; du mich immer erh;rst, doch habe ich es f;r das hier stehende Volk gesagt, damit sie glauben, da; du mich geschickt hast. (ruft) Lazarus! Komm zu dir! Steh auf! Geh hinaus!
Alle schauen auf den H;hleneingang.
JESUS
(wiederholt lauter) Vater! Dein Wille geschehe! Es leuchte dein Name! Helfe mir, Lazarus zu heilen! Lazarus! Komm zu dir! Steh auf! Geh hinaus!
Stille.
Aus der H;hle t;nt kaum h;rbares Rascheln. Das Rascheln wird lauter.
Aus der H;hle kommt schwankend LAZARUS (40). Er ist vollst;ndig in Leichent;cher eingeh;llt, und sein Gesicht mit einem Tuch umwickelt.
ERSCHROCKENE AUSRUFE IN DER MENSCHENMENGE
(erschrocken) Oi…. Ach!
MARTA
(erschrocken) Ach!
Marta wird bewusstlos und f;llt auf die H;nde des neben ihr stehenden Jud;ers.
JESUS
Helft ihm. Entfernt die Binden; er soll gehen.
Maria und einige Jud;er eilen zu Lazarus und beginnen, die Binden zu entfernen.
Einige Jud;er fallen vor Jesus auf die Knie.
AUSRUFE IN DER MENSCHENMENGE
(erstaunt) Ein Wunder! … Er ist Gottes Sohn! Er ist Christus, unser Erl;ser! K;nig der Juden! Es lebe Christus, unser Erl;ser und K;nig der Juden!
Das Volk beginnt zu jubeln und zu tanzen.
Es ert;nt ein Lied aus der Rock-Oper „Jesus Christ Superstar“ von 1970.Tim Minchin als Jesus Christus.
Es singt Judas mit all den andern; die Worte leicht ver;ndert. In dem Lied versucht Judas, allen vom Rebellieren und einem Feldzug gegen Jerusalem abzuraten.
Jesus steht und predigt.
JESUS
(ruft) Heute wird Gericht gehalten ;ber diese Welt, heute wird der F;rst dieser Welt, der Teufel, davongejagt.
Die J;nger schauen auf Jesus. Dieser sagt irgendwas, doch das Volk ringsum jubelt, und die Worte bleiben unverst;ndlich.
JESUS
Und nun ist die Zeit reif. Verkauft eure Kleidung und kauft Schwerter. Wir brauchen sie nun.
Glaubt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich kam nicht, um Frieden zu bringen; ich bringe das Schwert.
DIE J;NGER
Hoch lebe Jesus, unser K;nig und Gott! Hinweg mit den blutr;nstigen R;mern! Unsere Qualen nehmen ein Ende! Freiheit f;r Israel!
Begeisterte Ausrufe in der Menschenmenge. Die J;nger schauen auf Jesus.
JESUS
Unsere Zeit ist gekommen! Bringt denn her meine Feinde, all diejenigen, die mich und euch beleidigten und verjagten, die nicht wollten, da; ich ;ber sie herrsche; bringt sie hierher und verpr;gelt sie vor meinen Augen.
Andreas, Johannes, Simon Zelotes stehen Jesus gegen;ber.
JESUS
Und nun sucht einen jungen Esel, und so ihr ihn gefunden habt, bindet ihn los und bringt ihn her. Und sollte jemand euch fragen, was ihr da tut, so antwortet, da; der Herr ihn braucht. Soll sich denn die Prophezeiung des Sacharja erf;llen: „Juble vor Freude, Jud;a! Juble vor Freude, Jerusalem! Auf einem Esel sitzend naht sich dein K;nig!“
Titel:„
Juble vor Freude, o Tochter Zions, triumphiere, o Tochter Jerusalems: dein gerechter erl;sender K;nig naht, auf einem Esel sitzend, heran“
Quelle: Sacharja 9.9.
56. NAT. SIEDLUNG IN DER N;HE VON JERUSALEM – SAMSTAG ABEND (ANDREAS, JOHANNES, SIMON ZELOTES, JUD;ER)
Andreas und Johannes binden einen Esel los. Neben ihnen einige Jud;er.
ERSTER JUD;ER
Was tut ihr da? Das ist nicht euer Esel.
ZWEITER JUD;ER
Warum bindet ihr diesen Esel los?
Einige Jud;er stellen sich auf, versperren den Weg.
SIMON ZELOTES
(selbstsicher) Beruhigt euch. Regt euch nicht auf. Der Herr pers;nlich braucht diesen Esel. F;r euch ist das eine gro;e Ehre. Zeigt euch ihrer w;rdig! Zeigt Bewusstheit. Verhaltet euch nicht wie die der Bewusstheit ermangelnden Heiden.
Einige verbl;ffte Jud;er stehen herum und versperren den Weg; doch die drei J;nger dr;ngen sie beiseite und ziehen mit dem Esel davon.
57. NAT. NEBEN DEM ;LBERG. STRA;E. TAGS;BER
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, THOMAS, MARIA, MARTA, J;NGER, VOLK)
Jesus stehend. Die J;nger und das Volk um ihn herum.
Andreas und Johannes bringen den Esel. Die J;nger breiten ihre Kleidung auf dem Esel aus. Jesus setzt sich auf den Esel und reitet los. Die J;nger verneigen sich vor ihm. Jesus reitet den Weg entlang.
Es ert;nt die Musik Jerusalema Master KG
Das Volk, Jesus und die J;nger tanzen und ziehen gen Jerusalem.
Das Volk wirft Palmenzweige auf den Weg vor Jesus.
58. NAT. JERUSALEM. NEBEN DEM TEMPEL – TAGS;BER.
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JUDAS ISKARIOT, JAKOB, THOMAS, DIE J;NGER, PILGER)
Eine Menge von Pilgern n;hert sich dem Tempel.
RUFE IN DER MENGE
Jesus ist unser Erl;ser, unser K;nig! Weg mit den verfluchten R;mern! Es lebe das freie Israel!
Einige Rabbiner n;hern sich Jesus.
ERSTER RABBINER
Jesus, sag diesen Verr;ckten, sie sollen innehalten, bring sie zur Vernunft. Verbiete deinen J;ngern, solches zu sagen. Das sind doch Aufrufe zur Rebellion, zum Aufstand.
JESUS
Das hei;t, ich soll ihnen sagen, da; sie zu schweigen haben?
ZWEITER RABBINER
(mit Anflug von Hoffnung) Genau. Sag ihnen das. Sonst gibt es wieder Blutvergie;en, und Unschuldige werden leiden. Wenn du es ihnen sagst, werden sie dir gehorchen.
JESUS
Ich aber sage euch: wenn sie schweigen, so werden die Steine aufschreien.
Weiter bewegt sich das Volk zum Tempel hin.
59. INT. TEMPEL – TAGS;BER
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, BARABBAS MIT EINEM GENOSSEN, JAKOBUS, THOMAS, J;NGER, EIN GELDWECHSLER, AUFST;NDISCHE, H;NDLER)
Im Tempel sieht man ;berall Verkaufsst;nde. Zwischen den Verkaufsst;nden bewegen sich die K;ufer. An einer Stelle werden Schafe verkauft. Gleich daneben – Ochsen. Man h;rt den L;rm der Menge, das Br;llen der Ochsen, das Bl;ken der Schafe.
 CU: Auf einem der Tische K;fige mit Tauben.
Etwas weiter sitzen Geldwechsler.
Pl;tzlich laufen Leute zwischen den Tischen, vorbei an den Geldwechslern.
SCHREIE IN DER MENGE
(Wimmern) aaaa! Rette sich wer kann… Das sind R;uber!!! Rebellen!! Fl;chtet!!! Bald beginnen sie, alle auszurauben!
Gleich hinter den fl;chtenden Menschen erscheint Jesus, gefolgt von seinen J;ngern. Jesus st;rzt sich zu einem Geldwechslertisch, wirft ihn um, und gleich anschlie;end noch einen zweiten.
JESUS
(w;tend) Mein Haus ist ein Haus des Gebets. Und was hab ihr draus gemacht? In ein Warenhaus habt ihr es verwandelt!
Jesus kippt einen weiteren Tisch um.
JESUS
(W;tend) elende Geldsammler! Euch interessiert nur der Gewinn! Verschwindet von hier! Mein Haus ist ein Haus des Gebetes! Ich erlaube niemandem, diesen heiligen g;ttlichen Ort zu entweihen. Verschwindet von hier!
Ein Geldwechsler sammelt hastig M;nzen von der Erde auf.
Jesus eilt zu ihm hin.
JESUS
(w;tend) Weg von hier! Verschwindet! Alle!
Der Geldwechsler weicht zur;ck und ergreift die Flucht.
Andreas und Johannes werfen in der N;he Theken um.
EIN GELDWECHSLER (45) l;uft zum Ausgang, doch unterwegs wird er von BARABBAS (35) und dessen Genossen angehalten und an die Wand gedr;ckt.
H;ndler und Pilger laufen vorbei. Der Geldwechsler will davonlaufen; doch Barabas h;lt ihn an der Schulter fest.
BARABBAS
(drohend) Zapple nicht herum. Komm her.
Der Geldwechsler h;lt seine Geldb;rse an der Brust. Barabbas und sein Genosse langen nach der B;rse und versuchen, sie an sich zu rei;en. Der Geldwechsler umklammert mit beiden H;nden die B;rse. H;ndler und Pilger laufen vorbei. Barabbas greift nach der B;rse, doch schafft er es nicht, sie den H;nden des Wechslers zu entrei;en. Der Geldwechsler f;llt b;uchlings zur Erde, bedeckt mit seinem K;rper die B;rse. Barabbas und sein Genosse langen nach der B;rse.
BARABBAS
(drohend) Sieht aus, als sei dir dein Geld lieber als dein Leben.
H;ndler und Pilger laufen vorbei. Der Geldwechsler hebt leicht den Kopf.
H;ndler und Pilger laufen vorbei. Der Geldwechsler sieht nur ihre Beine.
DER GELDWECHSLER
(verzweifelt) Helft mir! Ich werde beraubt! Rettet mich! Man bringt mich um!
 Barabbas zieht sein Messer, schl;gt dem Geldwechsler das Messer an den Hals, entrei;t ihm die B;rse und l;uft davon. Der Geldwechsler liegt auf der Erde. Unter ihm breitet sich eine Blutlache aus.
60. NAT. NEBEN DEM TEMPEL – TAG
(W;CHTER, PILGER, H;NDLER)
Neben dem Tempel Ansammlungen von Pilgern.
Neben dem Tempel erscheint eine Abteilung W;chter. Sich durch die aus dem Tempel herauseilende Menschenmenge dr;ngend gehen die W;chter nach vorn. Man sieht nur die Beine der W;chter und die Beine der Leute, die zum Ausgang dr;ngen.
SCHREIE IN DER MENGE VO
(erschrocken) Die Aufst;ndischen haben den Tempel besetzt! Helft! Sie rauben!
KOMMANDANT DER W;CHTER VO
(mit Kommandoton) Schneller, schneller. Und bleibt beisammen.
Die W;chterabteilung betritt den Tempel.
61. INT. TEMPEL – TAG
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, THOMAS, J;NGER, OBERPRIESTER KAJAPHAS, RABBI HANAN, RABBINER, W;CHTER, AUFST;NDISCHE)
Die Aufst;ndischen sind damit besch;ftigt, Theken umzuwerfen. Jesus wirft eine Theke um und erblickt den vor ihm stehenden Kajaphas. Hinter dem R;cken von Kajaphas steht der Rabbiner Hannan, noch ein paar weitere Rabbiner und ein W;chter.
GVG: Jesus – Kajaphas.
Der Oberpriester Kajaphas schaut auf Jesus mit unbewegtem „hypnotischem“ Blick.
KAJAPHAS
(laut) Du bist also Jesus, der Aufwiegler und Verf;hrer. Du betr;gst die Menschen, behauptest, du seiest Gottes Sohn und der Messias.
Jesus‘ Lippen zittern
JESUS
(stammelnd) Ihr habt euch den R;mern verkauft und unseren Glauben verraten. Ihr habt Gottes Tempel gesch;ndet! Das ist das Haus meines Vaters. Kein Kaufhaus. Ihr habt diesen heiligen Ort in einen schmutzigen Marktplatz verwandelt! In einen Saustall!
KAJAPHAS
(emp;rt) Du meinst tats;chlich, da; du Gottes Sohn bist und da; es dir erlaubt ist, im heiligen Tempel ein Pogrom zu veranstalten? ;berleg doch mal! Ist es denn nicht so, da; Moses Rebellionen verbietet?
Johannes wirft eine Theke um, wendet sich um und sieht, da; Jesus dem Hohepriester Kajaphas gegen;bersteht. Kajaphas sagt irgendwas, und Jesu Lippen zittern.
Einige Rabbiner traten hinter Jesu R;cken.
KAJAPHAS
Der Rabbiner von Nazareth hat uns erz;hlt, was mit dir los ist; wir wissen ;ber alles genau Bescheid. Du bist nicht Gottes Sohn. Du bist ein Mamser, ein Aufwiegler ein Hochstapler.
Jesus hat einen emp;rten Gesichtsausdruck.
Pl;tzlich st;rzen sich von mehreren Seiten her Petrus, Johannes und weitere Aufst;ndische auf die hinter Jesus stehenden Rabbiner.
Es beginnt eine Rauferei im Karate-Stil. Petrus operiert mit seinem Stock im Stil der Shaolin-M;nche.
Im Karate-Stil haut Jesus auf die ihm am n;chsten stehenden Rabbiner.
Die Rabbiner weichen zur;ck. Es erscheinen die W;chter.
KOMMANDANT DER W;CHTER
(im Kommandoton) Da sind sie! Nehmt sie fest, diese Aufr;hrer! Ergreift die Rebellen!
JOHANNES
(ruft) Fliehe, o Lehrer! Wir halten sie auf.
Jesus st;rzt sich in den Durchgang zwischen den Theken. Petrus und Johannes fahren fort, im Karate-Stil mit den W;chtern zu k;mpfen.
Johannes wendet sich um und sieht den R;cken des fl;chtenden Jesus. Sofort st;rzt er sich auf den am n;chsten stehenden W;chter.
Petrus hebt den Kopf und sieht eine neue Abteilung W;chter, die sich durch die Volksmenge hindurchdr;ngt.
PETRUS
(schreit) Verst;rkung ist im Anmarsch! Ziehen wir uns zur;ck!
Die J;nger sto;en die W;chter kreuz und quer durcheinander und st;rzen sich in die gleiche Richtung, in welcher Jesus geflohen ist.
Die W;chter schlagen mit St;cken auf die R;cken der fl;chtenden J;nger.
Die J;nger fl;chten vor den W;chtern. Thomas wirft eine Theke mit Fr;chten um. Die Fr;chte kullern zwischen die Beine der W;chter und hindern sie am Laufen.
Auf der Flucht vor den W;chtern kommen die J;nger an einem Gehege mit Schafen vorbei. Andreas ;ffnet das Gehege und treibt mit Fu;tritten die Schafe heraus.
Die Schafe laufen aus dem Gehege heraus und versperren den W;chtern den Weg.
KOMMANDANT DER W;CHTER
Wartet nur! So oder so werdet ihr uns nicht entkommen! Ich find euch, wenn es sein mu; hol ich euch unter der Erde hervor!
Der Kommandant der W;chter macht eine drohende Handbewegung.
62. INT. SANHEDRIN-TEMPEL – TAGS;BER
(HOHEPRIESTER KAJAPHAS, RABBINER HANNAN, RABBINER, ;LTESTE)
Im Tempel sitzen die Rabbiner und die ;ltesten, einen Halbkreis bildend, im Schneidersitz und unterhalten sich. Die Worte sind unh;rbar. Kajaphas tritt in die Mitte.
KAJAPHAS
Und wieder, meine verehrten Rabbiner, wurde unsere Erde von Ungl;ck heimgesucht. Aufs Neue haben Rebellen einen Aufstand entfesselt, durch welchen unschuldige Menschen ums Leben kamen und die Staatskasse einen betr;chtlichen Verlust erlitt. An der Spitze der Rebellen steht der uns bereits bekannte Jesus aus Nazareth.
RABBINER HANNAN
Lang genug haben wir die Ausschreitungen dieser Schl;ger und Banditen geduldet. Es wird Zeit, da; man sie zur Verantwortung zieht.
ERSTER RABBINER
Das Gesetz Moses verbietet auf das Strengste jegliche Art von Rebellionen und Aufst;nden. Warum dulden wir diese Gottlosen?
DIE RABBINER
Die Geduld ist am Ende! Diese Bande mu; verhaftet werden! Tod diesen Aufwieglern!
KAJAPHAS
Mit den ge;u;erten Ansichten bin ich voll und ganz einverstanden; doch leider werden die Aufst;ndischen von allem m;glichem Gesindel unterst;tzt. Bei der Verhaftung der Aufwiegler mu; man h;chste Vorsicht walten lassen, damit im Volk kein Aufruhr entsteht.
63. INT. HALBZERFALLENE H;TTE – ABEND
(JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, THOMAS, J;NGER, JUDAS ISKARIOT, MARTA, MARIA)
Jesus und seine J;nger teils sitzend, teils halb liegend am Tisch. Viele mit Wunden, die ihnen w;hrend der Aufruhr zugef;gt wurden. Marta und Maria verbinden sorgf;ltig die Wunden, bestreichen sie mit Heilsalben. Man h;rt St;hnen und Jammern.
JUDAS ISKARIOT
Der Rabbi hat uns gelehrt, da; wir „die Propheten auf Grundlage ihrer Fr;chte beurteilen sollen“. Und welche Fr;chte haben wir nun? Wollen wir, wie man das nennt, ein Fazit ziehen?
MARIA
Judas, halt den Mund. Auch so ist die Seele in bedr;ckter Stimmung, und du wirfst noch Salz auf die Wunden. Wenn du nicht verstummst, kratz ich dir die Augen aus!
THOMAS
Judas hat Recht. Schon drei Jahre folgen wir unserem Lehrer und warten unentwegt auf das verhei;ene Reich Gottes. Und es kommt nicht und will nicht kommen. Was erwartet uns im Weiteren? Bald wird man uns alle einfangen wie Ratten. Wir m;ssen aus Jud;a in ferne L;nder fl;chten, wo niemand uns findet.
PETRUS
Judas und Thomas, kommt zu euch! Was ihr da redet ist unzul;ssig. Kann man an unserem Herrn, unserem Erl;ser zweifeln? Dutzende von Menschen hat er geheilt und gerettet, und ihr erlaubt euch, solch unw;rdige Reden ;ber ihn zu f;hren.
Jesus kommt herein und sieht die bedr;ckende Lage.
JESUS
Was seid ihr so traurig? Was lasst ihr die K;pfe h;ngen? Habe ich euch etwa nicht gewarnt: schwer sind die Wege ins Reich Gottes, und nicht jedem ist es gegeben, es zu erreichen?
PETRUS
Sag uns, o Herr, wann wir das Reich Gottes erreichen. Viele sind von Zweifeln und von Verzweiflung geplagt.
JESUS
Nicht euch ist es bestimmt, solches zu wissen. Einzig dem Herrn allein ist das bekannt. Schenken wir besser Wein ein, holen Brot, trinken und essen. In vino veritas, wie die R;mer sagen: im Weine liegt Wahrheit. Tut solches immer im Gedenken an mich.
Jesus und seine J;nger trinken Wein, essen.
JESUS
Vergesst nicht: ich werde leiden m;ssen. Gott liebt mich und bringt mich, seinen vielgeliebten Sohn, zum Opfer. Doch nach drei Tagen werde ich auferstehen.
Die J;nger, m;de und leicht angetrunken, legen sich schlafen. Jesus geht hinaus.
64. NAT. DER GARTEN GETHSEMANE – NACHT
(JESUS, DIE W;CHTER)
Jesus zieht sich zur;ck in den Garten, kniet nieder.
JESUS
(Betet) Mein Vater! Wenn es m;glich ist, m;ge dieser Kelch an mir vor;bergehen. Doch nicht mein Wille geschehe, sondern deiner. Soll es so sein! Alles nach deinem Willen! Ich gehorche und ordne mich unter!
Amen!
Jesus singt das Lied von den Beatles „Let it be“
Pl;tzlich kommen W;chter in der Dunkelheit hinter den B;umen hervor. Einige von ihnen tragen Fackeln. Die W;chter kommen z;gig n;her. Jesus eilt zur H;tte.
65. INT-NAT. HALBZERFALLENE H;TTE – GARTEN GETHSEMANE – NACHT (JESUS, ANDREAS, PETRUS, JOHANNES, JAKOBUS, THOMAS, J;NGER, JUDAS ISKARIOT, MARTA, MARIA)
Jesus eilt in die H;tte, sieht die tief schlafenden J;nger und ruft.
JESUS
Wacht auf, ihr Faulpelze! Wir werden umzingelt! Bringt euch schnell in Sicherheit! Fl;chtet!
Jesus tritt die schlafenden J;nger mit F;;en, bestrebt, sie m;glichst schnell zur Besinnung zu bringen. Die J;nger, trunken vom Weine, kommen langsam in einen d;mmrigen Wachzustand und k;nnen nur mit M;he verstehen, was los ist.
Die W;chter n;hern sich der H;tte.
KOMMANDANT DER W;CHTER
Umzingelt die H;tte! Packt sie! Seid vorsichtig. Die Banditen sind bewaffnet!
Petrus kommt als erster zu sich, zieht das Schwert und st;rzt sich auf einen der W;chter.
PETRUS
(k;mpferisch) Verschwinde!
W;CHTER
(schreit) aaaaa!
Die W;chter stehen in Formation, bereit zu einem neuen Angriff. Petrus vollf;hrt gekonnt einen Sprung, ;berschl;gt sich und versteckt sich in den B;schen.
Jesus tritt noch n;her an die W;chter heran, h;lt ihnen die H;nde entgegen und sieht den danebenstehenden Judas Iskariot.
JESUS
(erstaunt) Ach so ist das! Wen seh ich da? Eine erwartete ;berraschung. Ich wusste, da; du mich verraten wirst.
JUDAS ISKARIOT
Ich habe niemanden verraten, habe nur meine B;rgerpflicht erf;llt. Ich versuchte, dich zur Vernunft zu bringen, ermahnte dich, warnte dich; doch mitsamt deinen verr;ckten Fanatikern wolltest du von deinen verbrecherischen Absichten nicht ablassen. Jetzt ernte, was du ges;t hast. F;hrt ihn ab.
Die W;chter zerren Jesus die H;nde auf den R;cken und f;hren ihn ab.
66. NAT. NEBEN DEM TEMPEL – MORGEN
(JESUS, PETRUS, W;CHTER, RABBINER, GAFFER)
Einige W;chter f;hren den mit Ketten gefesselten Jesus die Stra;e entlang, und lassen die Gaffer nicht an ihn heran. Von weitem folgt ihnen Petrus.
STIMMEN AUS DER MENGE
Sie f;hren ihn ab! F;hren den Aufwiegler und Zauberer ab!
Petrus sieht, wie die W;chter die Leute aus der Menge, welche versuchen, n;her heranzukommen, zur;ckdr;ngen.
KOMMANDANT DER W;CHTER
Auseinander! Macht den Weg frei!
Ein Mensch aus der Menge dr;ngt sich n;her heran.
MENSCH AUS DER MENGE
(hasserf;llt) Gottesl;sterer! Bandit! Deine Fanatiker haben meinen Bruder umgebracht! (spuckt auf Jesus)
Die W;chter dr;ngen ihn zur;ck
Vor dem Tempel sammelt sich eine Menschenmenge. Rabbiner betreten den Tempel. Petrus sieht, wie die W;chter Jesus in den Tempel f;hren. Die schweren schmiedeeisernen Tore werden geschlossen.
67. INT. TEMPEL – TAGS;BER
(JESUS, HOHEPRIESTER KAJAPHAS, RABBINER HANNAN, DER RABBINER VON NAZARETH, ANKL;GER, W;CHTER, RABBINER, ZEUGEN,
DIE SAMARITERIN)
Rabbi Hannan und die ;brigen Mitglieder des Sanhedrin sitzen, einen Halbkreis bildend, im Schneidersitz. Im Zentrum des Kreises steht der Hohepriester Kajaphas.
STIMMEN IM SANHEDRIN
Er hat das Volk zum Aufstand aufgewiegelt … er hat Zauberei betrieben … Gottesl;sterung … Schon l;ngst h;tte man ihn zur Verantwortung ziehen sollen.
RABBINER
H;ren wir denn, was er auf die Beschuldigungen antwortet.
MITGLIED DES SANHEDRINS
Nun wird er wieder ehrenhafte Personen beleidigen und Gott l;stern… Sich selbst z;hlt zu den H;chsten, und uns zu den Niedrigsten… Und, sehen Sie, er allein kennt Gott…
Die W;chter f;hren Jesus in den Saal und bringen ihn zu Kajaphas.
KAJAPHAS
Meine verehrten Rabbiner. Jesus der Nazar;er, 33 Jahre alt, wird der Gottesl;sterung beschuldigt. Er bezeichnete sich als Herrn, als Sohn Gottes, als Christus, Messias; er hat sich ver;chtlich ;ber die Tora ge;u;ert, hat Moses durch sich selbst ersetzt; und zudem wollte er die Macht ergreifen und K;nig der Juden werden.
Die Mitglieder des Sanhedrins schauen pr;fend auf Jesus.
KAJAPHAS
Gem;; der Tora werden alle diese Taten als verbrecherisch betrachtet und sind mit dem Tode zu bestrafen.
Kajaphas wendet sich und schaut auf Jesus
KAJAPHAS
Sehr schwerwiegende Vergehen werden dir zur Last gelegt. Sind die vorgebrachten Beschuldigungen dir verst;ndlich?
Jesus neigt den Kopf und schweigt.
KAJAPHAS
Gehen wir denn ;ber zum Anh;ren der Anklage und der Zeugenvernehmung.
DER ANKL;GER (40) geht in die Mitte des Saales.
ANKL;GER
Drei Jahre lang betrieb dieser junge Mann Gottesl;sterung, brachte Leichtgl;ubige in Verwirrung, bezeichnete sich als Gott.
Zahlreiche Rabbiner und ;lteste haben Jesus gewarnt, riefen ihn auf, sich zu besinnen, ermahnten ihn, da; es Hochstapelei und Gottesl;sterung ist, wenn man sich als Gott bezeichnet, und da; solches den Geboten von Moses zuwiderl;uft. Ist das so? Gibst du das zu?
Jesus neigt den Kopf und schweigt.
ANKL;GER
Ist dir, Jesus, etwa nicht bekannt, da; das erste Gebot Moses lautet: du sollst an einen einzigen Gott glauben und keine weiteren G;tter neben ihm haben?
Jesus neigt den Kopf und schweigt. Der erste Zeuge tritt auf.
ERSTER ZEUGE
Au;erdem nannte er sich K;nig von Jud;a.
Als er, auf einem Esel reitend, in Jerusalem einzog, sprach er: Nunmehr, o Zion, kommt, auf einem jungen Esel reitend, dein K;nig. Die ;brigen schrien gleichfalls: Hoch lebe Jesus, der K;nig der Juden! Wobei die Rabbiner ihn zu ;berreden suchten, das Aussprechen solcher Worte zu verbieten; doch er k;mmerte sich nicht darum.
ANKL;GER
Spricht der Zeuge die Wahrheit? Hast du dich als K;nig der Juden bezeichnet?
Jesus neigt den Kopf und schweigt. Ein zweiter Zeuge tritt hervor.
ZWEITER ZEUGE
Au;erdem hat er drei Jahre lang unabl;ssig behauptet, er sei Gottes Sohn und sei durch den Heiligen Geist unbefleckt empfangen worden.
ANKL;GER
(zum zweiten Zeugen) Und Sie duldeten diese Gottesl;sterung?
ZWEITER ZEUGE
Nat;rlich nicht. Wiederholt versuchten wir, ihn zur Vernunft zu bringen; doch alles M;hen war umsonst. Wir verjagten ihn, bewarfen ihn mit Steinen, doch er entwich uns.
ANKL;GER
Der Rabbiner von Nazareth ist hier. Wir h;ren uns jetzt an, was er zu sagen hat.
DER RABBINER VON NAZARETH (60 JAHRE)
Ich bin der Rabbiner von Nazareth und kann best;tigen, da; Jesus ein Mamser ist und widergesetzlich geboren wurde. Vor mehr als 30 Jahren teilte sein Vater mir dies pers;nlich mit. Da; er von Gott geboren sei hat er teils von den R;mern ;bernommen, teils selbst ausgedacht.
KAJAPHAS
Jesus, stimmt das? Warum schweigst du?
Jesus schwiegt.
ZEUGE
Au;erdem sagte er: „Ich gebe euch ein neues Gebot: liebet einander; so wie ich euch liebgewonnen habe, so sollt auch ihr einander lieben.“
Der Hohepriester Kajaphas schaut erstaunt auf Jesus.
KAJAPHAS
Ist das ein neues Gebot? Welche ;berraschung. Erz;hl uns Genaueres.
Jesus schweigt. Die Sanhedrin-Mitglieder unterdr;cken mit M;he das Lachen. Einige lachen.
HANNAN
Jesus, ist dir denn etwa nicht bekannt, da; das Liebe-Gebot nicht neu ist? Dieses Gebot gab uns Moses schon vor 1000 Jahren.
KAJAPHAS
Nur f;r ihn allein ist das neu. F;r einen normalen Juden ist das sogar sehr alt schon, mehr als 1000 Jahre.
TITEL: „;be keine Rache und pflege keinen Groll auf die S;hne deines Volkes; doch liebe deinen N;chsten wie dich selbst.“ Levitikus 19.18
Jesus schweigt. Der erste Zeuge tritt auf
ERSTER ZEUGE
(auf Jesus deutend) Mal sprach er ;ber die Liebe, mal hie; es, im Gegenteil: verkauft eure Kleidung und kauft Schwerter. Und meine Feinde, die nicht wollten, da; ich ;ber sie herrsche, bringt hierher und verpr;gelt sie.
ANKL;GER
Ja. Eine recht merkw;rdige Liebe haben wir da… Mal liebe, mal verpr;gle… Du hast also gesagt, man soll Schwerter kaufen? Drohtest mit Verpr;gelung? Und warum hast du dem armen Bauern den Esel abgenommen?
Der Ankl;ger steht da, zu Jesus gewandt.
ANKL;GER
Zu den geachteten Rabbinern sagte er: ich geh;re zu den H;chsten, und ihr zu den Niedrigsten. Ich bin von Gott… ihr seid nicht von Gott, euer Vater ist der Teufel.
Jesus schweigt. Ein Rabbiner tritt hervor.
Der Rabbiner neigt sich zu Jesus, und voller Emp;rung spuckt er auf ihn.
Der Ankl;ger h;lt den Rabbiner zur;ck, h;lt ihn davon ab, sich auf Jesus zu st;rzen.
Kajaphas tritt zu Jesus.
KAJAPHAS
(zu Jesus) Warum antwortest du nichts? Legen all diese Leute etwa falsches Zeugnis gegen dich ab? Oder sagen sie die Wahrheit?
Jesus schweigt.
KAJAPHAS
(zu Jesus) ich bitte dich beim lebendigen Gott – sag uns, bist du Christus?
JESUS
Das hast du gesagt.
KAJAPHAS
Warum soll ich das gesagt haben? Hast du etwa nicht solches gesagt?
Versuch nicht, dich herauszuwinden! Sag die Wahrheit!
Ruft als weitere Zeugin die Samariterin.
Die Samariterin kommt heran und schaut Jesus direkt in die Augen.
SAMARITERIN
Jesus, sch;mst du dich nicht? Am Brunnen sagtest du zu mir, du seist Christus, der Messias. Oder etwa nicht?
Jesus hebt den Kopf und spricht:
JESUS
Ja. Ich bin Christus. Ich bin der geliebte Sohn des lebendigen Gottes, den er zum Opfer bringt; doch am dritten Tage werde ich auferstehen!
Im Saale bereitet sich Gemurmel aus. Kajaphas zerrei;t voll Wut seine Kleidung.
KAJAPHAS
(emp;rt) Gottesl;sterung ist das! Er ist ein Gottesl;sterer! Der wahre Christus ist derjenige, der auf der ganzen Welt das Paradies schafft. Hast du etwa das Paradies auf Erden geschaffen? Wozu brauchen wir noch Zeugen? Nun habt ihr alle seine Gottesl;sterung geh;rt!
Die Mitglieder des Sanhedrins springen lautstark von ihren Sitzen. Einige von ihnen st;rzen sich auf Jesus. Andere versuchen, sie zur;ckzuhalten.
SCHREIE IM SAAL
Er soll sterben! Er ist des Todes w;rdig! Ein gewissenloser Hochstapler! Er ist verr;ckt!
Einige Mitglieder des Sanhedrins dr;ngen sich hin zu Jesus. Drei W;chter und Kajaphas versuchen, sie zu Jesus nicht durchzulassen. Hannan packt Jesus am Ohr und zwingt ihn auf die Knie.
ERSTES MITGLIED DES SANHEDRINS
Gottesl;sterer! Seist du verdammt! Warum befahlst du, Waffen zu kaufen? Warum hast du einen Aufstand angezettelt?
Jesus, den Kopf geneigt, auf der Erde kniend, schweigt.
SCHREIE IM SAAL
Er soll sterben! Tod dem Gottesl;sterer! Tod dem Aufwiegler! Tod dem Hochstapler!
Jesus schweigt. Die W;chter richten Jesus auf und f;hren ihn ab.
Kajaphas, der Rabbi Hannan und die ;brigen Mitglieder des Sanhedrins stehen im Halbkreis und singen im Chor das Lied „Meshi;a“   https://youtu.be/3sO1-t3_d-o 
68. INT. RESIDENZ DES PILATUS – TAGS;BER
(PILATUS, KAJAPHAS, HANNAN, JESUS, W;CHTER)
Pilatus sitzt auf dem Thron. Kajaphas und Hannan stehen zu beiden Seiten. Jesus steht, den Kopf geneigt, schweigend vor Pilatus. Die Wache steht daneben.
KAJAPHAS
Verehrter Prokurator, wir haben Ehrfurcht vor dem Kaiser und achten die ihm von Gott verliehene Macht. Doch dieser Jesus - ein Gottesl;sterer, ein Hochstapler und Aufwiegler – bezeichnet sich als Herr, als Erl;ser, und mit seiner Bande hat er im Tempel einen frechen Aufruhr veranstaltet. F;r seine Gottesl;sterung und den Aufruhr verdient er die strengste Bestrafung und ist des Todes w;rdig.
PILATUS
Ja, von den Unruhen in Jerusalem hat man mir berichtet. Menschen kamen zu Schaden. Dem Tempel, den Menschen, der Staatskasse wurde betr;chtlicher Schaden zugef;gt. Hierf;r mu; eine entsprechende Strafe verh;ngt werden; das ist ganz richtig so.
Pilatus schaut auf Jesus und fr;gt ihn.
PILATUS
Verstehst du, was du angerichtet hast?  Verstehst du deine Schuld?  Willst du bereuen? Deine Schuld eingestehen und versprechen, keine Aufst;nde mehr anzuzetteln?
Jesus neigt den Kopf und schweigt.
PILATUS
Merkw;rdig. Ein schwieriger Fall… Doch als R;mer mu; ich sagen, da; wir in unserer r;mischen Gesetzgebung keinerlei Strafe vorgesehen haben f;r den Fall, da; man einen Menschen als Herrn und Erl;ser bezeichnet. Solches wird nicht als Verbrechen betrachtet. In diesem Sinne kann man niemanden als Aufwiegler schuldig sprechen, und ich wasche meine H;nde in Unschuld. Bringt ihn zu Herodes; der soll entscheiden.
Die W;chter f;hren Jesus ab. Alle gehen auseinander.
69. INT. PALAST DES HERODES ANTIPAS – TAGS;BER
(HERODES ANTIPAS, JESUS, HOHEPRIESTER KAJAPHAS,
RABBINER HANNAN, ZEUGEN, RABBINER, W;CHTER, DIENER)
Herodes Antipas sitzt auf dem Thron. Man f;hrt Jesus herein, bringt ihn n;her heran und stellt ihn Antipas gegen;ber. Hinter Jesus stehen W;chter. Etwas seitw;rts – Hohepriester Kajaphas, der Rabbiner Hannan und weitere Rabbiner.
HERODES ANTIPAS
Endlich sehe ich diesen ber;hmten Heiler und Zauberer. Viel habe ich von dir geh;rt, und schon lange w;nsche ich, mich mit dir zu unterhalten. Betrachtest du dich tats;chlich als den K;nig der Juden?  Du sagtest doch, du seist der K;nig der Juden? Und wer bin dann ich nach deiner Ansicht?
JESUS
Das sagst du. Ich habe solches nicht gesagt.
HERODES ANTIPAS
Komisch. (wendet sich an Kajaphas) Er meint, er habe solches nicht gesagt. Habt ihr Zeugen?
KAJAPHAS
Nat;rlich. Es gibt Zeugen, und sie sind bereit zu best;tigen, da; er solches gesagt hat.
Kajaphas ruft die in der N;he stehenden als Zeugen auftretenden Rabbiner herbei
ERSTER RABBINER
(im Chor, einander unterbrechend)
Genau so ist das gewesen. Bei seinem Einzug in Jerusalem nannte er sich K;nig der Juden.
Wobei im Volke viele schrien: Gesegnet sei der K;nig von Israel!
ZWEITER RABBINER
So war es. Wir versuchten, ihn zur Vernunft zu bringen, baten ihn, diesen Unfug sein zu lassen. Doch er ignorierte all unsere Bitten.
HERODES ANTIPAS
(sich an Jesus wendend) Nun, was sagst du jetzt? Die Zeugen sprechen gegen dich. L;gen sie, oder sagen sie die Wahrheit?
Jesus schaut mit geneigtem Kopf auf den Fu;boden und schweigt
HERODES ANTIPAS
Es hei;t, du habest den Menschen mit dem Weltenende Angst eingejagt, und habest verlangt, da; man sich dir bedingungslos unterordne. Ist das so?
Jesus schweigt. Herodes Antipas macht ein erstauntes Gedicht.
HERODES ANTIPAS
Ich m;chte h;ren, was du sagst. Du sprachst: „Gegeben ist mir alle Macht auf Erden und im Himmel“? Wie soll ich das verstehen? Ich, der K;nig von Jud;a, habe keine solche Macht. Und du hast sie? Erkl;re bitte.
RABBINER HANNAH
Er stellte die Tora und Moses seinen eigenen Ideen gegen;ber. Es gibt Zeugen, die best;tigen, da; er solches gesprochen hat.
HERODES ANTIPAS
Stimmt das?
Jesus schweigt
HERODES ANTIPAS
Schon seit langem wollte ich mich mit dir unterhalten. Nun bist du hier. Doch du schweigst, oder gibst keine direkte Antwort. (zu den Hohepriestern) Nun gut, stellt ihm eure Fragen, und ich h;r zu.
KAJAPHAS
Du sprachst – Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich? Und was ist mit Moses? Kann man ohne die Lehre Moses zu Gott kommen?
Jesus schweigt.
HERODES ANTIPAS
Doch du hast einen Aufstand angezettelt, als dessen Folge zahlreiche unschuldige Menschen zu leiden hatten und wodurch dem Tempel und zahlreichen B;rgern gro;er Schaden zugef;gt wurde. Ist dir etwa nicht bekannt, da; die Tora Aufst;nde verbietet?
Jesus schweigt
HERODES ANTIPAS
Macht weiter
KAJAPHAS
Du hast ehrenwerte Menschen beschimpft und beleidigt? Sprachst – Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharis;er, ihr Schlangen, Ausgeburten der H;lle?
Jesus schweigt
KAJAPHAS
Du drohtest, alle zu verpr;geln, die sich dir nicht unterordnen? Du hast dich von deiner Mutter losgesagt und von deinen Br;dern?
Herodes Antipas erhebt sich von seinem Throne und tritt zu Jesus
HERODES ANTIPAS
Das ist interessant. Selbst deine eigene Mutter und deine Br;der betrachteten dich als verr;ckt? Und deine Landsleute, die Nazar;er, jagten dich sogar aus der Synagoge und bewarfen dich mit Steinen?
Jesus schweigt
HERODES ANTIPAS
(begeistert) Das ist ;berhaupt kein Verbrecher. Ein einfacher Wahnsinniger ist er, der sich f;r den Messias h;lt und f;r Gott. Wollen wir ihm 30 Peitschenhiebe verpassen und ihn anschlie;end freilassen?
KAJAPHAS
Aber, mein Herr…
HERODES ANTIPAS
Ist er denn wirklich so gef;hrlich? Hatte er viele Anh;nger?
KAJAPHAS
Ja, sehr vielen hat er die K;pfe verdreht; doch als wir ihn festnahmen, liefen alle auseinander wie Kakerlaken.
HERODES ANTIPAS
Und im Weiteren werden dann diese Streuner sich wieder versammeln und einen Aufstand beginnen. (zu Jesus) Gestehst du deine Schuld? Empfindest du Reue? Kannst du versprechen, da; du nie wieder gegen das Gesetz versto;en wirst?
Jesus schweigt
HERODES ANTIPAS
(Spricht lauter) Nun gut denn. Magst nicht sprechen? Wie du willst. Nicht nur ein Aufwiegler ist das, sondern auch noch st;rrisch. Da er sich schon mal als K;nig betrachtet, wollen wir das denn auch so handhaben. (lacht und wendet sich an die Diener) Legt ihm k;nigliche Kleidung an, und statt einer K;nigskrone setzt ihm einen Dornenkranz auf den Kopf. Und schickt ihn zur;ck zu Pilatus.
Die Diener bringen k;nigliche Gew;nder herbei und ziehen sie lachend Jesus ;ber. Auf den Kopf setzen sie ihm einen Dornenkranz. Kajaphas, der Rabbiner Hannan und die ;brigen Rabbiner schauen erstaunt auf Herodes Antipas.
HERODES ANTIPAS
Das w;r’s. Ich bin mit Pilatus einverstanden. Schuldig der Rebellion. Ihr habt alle meine Entscheidung vernommen.
Kajaphas wendet sich um und geht davon. Ihm folgen der Rabbiner Hannan und die ;brigen Rabbiner. Die W;chter f;hren Jesus ab.
70. NAT. NEBEN DER RESIDENZ DES PONTIUS PILATUS – TAGS;BER (PONTIUS PILATUS, EIN SEKRET;R, JESUS, KAJAPHAS,
DER RABBINER HANNAN, BARABBAS, PETRUS, JOHANNES, MARIA, RABBINER, EIN ZENTURION, VOLK, EINE DIENERIN)
Pontius Pilatus steht oben auf der Veranda. Neben ihm der SEKRET;R (35), ein ZENTURIO (40), und der von 2 Legion;ren bewachte Jesus.
Am Fu;e der Treppe stehen mehrere Legion;re. Im Hof vor der Residenz eine Menschenmenge. Vorne steht der Rabbiner Hannan, der Hohepriester Kajaphas und weitere Rabbiner. In der Menge sieht man Petrus, Johannes, Maria. Die Menge ist l;rmig. Pontius Pilatus hebt die Hand. Der Rabbiner Hannan wendet sich zur Menschenmenge. Die Menschenmenge verstummt.
PONTIUS PILATUS
Verehrte M;nner von Israel! Seit Pal;stina ins r;mische Reich integriert wurde, hat sich das Leben seiner B;rger zweifellos verbessert: neue St;dte wurden gebaut, zudem Stra;en, Unterk;nfte f;r Arme und Notleidende, und so weiter. Doch fanden sich Aufwiegler, welche f;r ihre Ambitionen und ihre selbsts;chtigen Ziele zu Aufst;nden anstachelten, Menschen ermordeten und ausraubten, und nach der Macht strebten.
Zwei Legion;re f;hren Barabbas zu Pontius Pilatus, zwei weitere Legion;re tun ein Gleiches mit Jesus. Barabbas steht zur Rechten von Pontius Pilatus, und Jesus zur Linken.
PONTIUS PILATUS
Nunmehr stehen vor Ihnen zwei Aufwiegler, die an Ostern, dem heiligen Festtag der Juden, im Tempel eine Schl;gerei veranstalteten und dadurch den Festtag entehrten: Jesus und Barabbas.
Das Volk l;rmt, gibt seine Unzufriedenheit kund
RUFE IN DER MENGE
Tod den Aufwieglern! Kreuzigt sie! Kreuzigt die Aufwiegler! Zieht sie zur Verantwortung!
Pilatus hebt die Hand. Die Menge verstummt.
PONTIUS PILATUS
Eure Emp;rung ist gerecht und begr;ndet; doch heute, zu Ehren des Festtages, wollen wir, entsprechend eurem Gesetz und euren Traditionen, einen von ihnen begnadigen. Wen wollt ihr begnadigen? Jesus oder Barabbas?
Unzufriedenheit ausdr;ckendes L;rmen des Volkes.
RUFE IN DER MENGE
La; Barabbas frei! Jesus ist Organisator und Anstifter eines Aufstands. Tod dem Rebellen! Jesus soll sterben! Kreuzigt ihn! Kreuzigt den Rebellen!
KAJAPHAS
Das Volk will, da; Jesus gekreuzigt, und Barabbas freigelassen wird. Wir unterst;tzen dies.
PONTIUS PILATUS
(zum Rabbiner Kajaphas) Einverstanden. Barabbas ist ein einfacher R;uber und M;rder. Jesus, als Organisator eines Aufstands, ist f;r die Gesellschaft eine gr;;ere Gefahr, und er mu; sich dem Gesetz entsprechend verantworten.
KAJAPHAS
Richtig. Jesus ist viel gef;hrlicher als Barabbas!
RUFE IN DER MENGE
Ans Kreuz mit Jesus! Kreuzigt den Rebellenf;hrer! Ans Kreuz mit dem Aufwiegler!
Kajaphas wendet sich zur Menge. Die Menge verstummt.
Barabbas ist erstaunt und versteht nicht so recht.
PONTIUS PILATUS
In Ber;cksichtigung der Meinung des Volkes, des Gesetzes und auch der j;dischen Traditionen lasse ich Barabbas frei.
DER ZENTURIO
(zu den Legion;ren) Lasst ihn frei.
Barabbas grinst zufrieden.
Die Legion;re nehmen Barabbas die Ketten ab. Barabbas steigt die Treppe hinab.
PONTIUS PILATUS
Auf Grundlage eures Beschlusses, der Tora und des Gesetzes verurteile ich wegen Umsturzversuch und einer Rebellion, welche unschuldigen Menschen viel Leid verursacht hat, Jesus aus Nazareth zum Tode durch Kreuzigung.
RUFE IN DER MENGE
Richtig! Geschieht ihm recht!
Petrus hingekauert.
RUFE VO
Tod dem Aufwiegler! Tod dem Gottesl;sterer!
Eine Dienerin tritt zu Petrus hin. Schaut ihn aufmerksam an.
DIENERIN
Genau. Ich sah dich zusammen mit diesem Nazar;er. Du geh;rst zu seiner Bande.
Petrus erhebt sich. Einige Leute in der N;he schauen auf ihn.
PETRUS
Nein. Das ist nicht so, du irrst dich.
Petrus dr;ngt sich durch die Menge Richtung Hofausgang.
Er geht durch das Tor. Ihm entgegen str;men Leute in den Hof.
Eine Frau starrt wie gebannt auf Petrus.
DIENERIN
(auf Petrus deutend) Schaut mal, der war mit dem Nazar;er zusammen. Einer seiner Kumpane. Ein Rebell!
Einige Leute in der N;he schauen auf Petrus. Ein Mann dr;ngt sich durch die Menge in seine Richtung.
PETRUS
(erschrocken) Nein, nein, das war nicht ich.
Petrus dr;ngt sich schnell durch das Tor.
MANN
(feindselig) He, bleib stehen! Packt den Rebellen!
Einige Leute versuchen, Petrus zu packen. Er entwindet sich.
Petrus
(erschrocken) Das bin nicht ich! Nicht ich war das!
Petrus flieht die Stra;e lang und versteckt sich in der Stadt.
71. NAT. GOLGOTHA – TAGS;BER
(JESUS, ZWEI VERBRECHER, EIN ZENTURIO, LEGION;RE, MARTA, MARIA, JOHANNES, VOLK)
Vor den Kreuzen eine Kette aus mehreren Legion;ren. Zus;tzlich zwei Legion;re neben dem Kreuz mit Jesus. Beide hochgewachsen und kr;ftig.
Von der Seite her beobachten Johannes, Marta, Maria und das Volk die Hinrichtung. Das Kreuz mit Jesus wird zwischen den Kreuzen mit den gekreuzigten Verbrechern aufgerichtet. Auf Jesu Brust h;ngt ein Schild: Jesus der Nazar;er, K;nig der Juden.
CU: das Schild mit der Aufschrift: Jesus der Nazar;er, K;nig der Juden.
MENSCH AUS DER MENGE
(sp;ttisch) Du nanntest dich Retter und versprachst, uns alle zu retten. So zeig das denn an deinem eigenen Beispiel und rette dich selbst (lacht).
Jesus bewegt lautlos die Lippen
CU: Jesu Gesicht
JESUS
(laut schreiend) Mein Gott! Mein Gott! Sei barmherzig! Hilf mir! Warum hast du mich verlassen?
ERSTER LEGION;R
Scheint seinen Gott anzurufen
ZWEITER LEGION;R
(ironisch) Wart mal ab. Wir werden denn sehen, ob Gott kommt, um ihn zu retten, oder nicht.
JESUS
(wiederholt, mit durchdringendem Aufschrei)
Aaaaaa!
Erbarme dich meiner! Hilf mir! Warum hast du mich verlassen?!
Von weitem schauen Johannes, Marta, Maria auf den gekreuzigten Jesus.
JESUS
(markersch;tternder Schrei) Aaaaaa!
Jesus am Kreuz. Sein Kopf f;llt leblos nach vorn.
72. NAT. GOLGOTHA – TAGS;BER
(JESUS [ALS LEICHE], PETRUS, JOHANNES, MARTA, LEGION;RE,
EIN ZENTURIO, VOLK)
Golgotha. Jesu K;rper h;ngt am Kreuz. Sein Kopf leblos nach vorn h;ngend. Neben dem Kreuz stehen zwei Legion;re, der erste und der zweite. Mit Unterst;tzung einiger M;nner und Frauen nimmt Petrus Jesus vom Kreuz.
PETRUS
(besorgt) Vorsichtiger. Seid nicht betr;bt. Wie versprochen wird er am dritten Tage wieder auferstehen.
Unten ergreift man Jesu K;rper und legt ihn auf ein ausgebreitetes Tuch. Petrus wickelt den K;rper in das Leichentuch ein. Einige M;nner packen den K;rper und tragen ihn. Johannes, Petrus, Maria, Marte und ein paar weitere Frauen folgen ihnen.
FRAUENSTIMME VO
(weint)
73. NAT. NEBEN DER H;HLE – TAG
(JESUS [ALS LEICHE], PETRUS, JOHANNES, THOMAS, SIMON, MARTA, MARIA, GAFFER)
Einige M;nner tragen den K;rper Jesu in die H;hle und kommen wieder heraus. Petrus und einige M;nner verschlie;en den Eingang in die H;hle mit einem Stein. Marta sitzt auf der Erde gegen;ber dem H;hleneingang. Johannes schaut zu ihr hin.
JOHANNES
(weich) Gehen wir? In drei Tagen wird er, wie versprochen, auferstehen.
GVG: Maria Magdalene – Johannes.
MARTA
(sicher) Ja. Ich erinnere mich. Er hat es uns versprochen. Nach drei Tagen kommen wir her und sehen ihn.
Alle gehen davon.
74. NAT. STRASSE – TAG (SIMON, THOMAS, JUDAS)
Thomas und Simon entfernen sich gemeinsam von der H;hle. Zuf;llig befindet sich Judas in der N;he und h;rt ihr Gespr;ch.
THOMAS
Simon, sag ehrlich, glaubst du wirklich, da; Jesus in drei Tagen aufersteht?
SIMON
Da er es gesagt hat, wird es folglich auch so sein.
THOMAS
Und wenn das nun pl;tzlich doch nicht passiert? Dann machen wir uns l;cherlich; alle werden ;ber uns lachen und uns als Idioten betrachten.
SIMON
Zweifelst du an den Worten des Propheten? Sch;mst du dich nicht? Und was schl;gst du vor?
THOMAS
Ich schlage vor, die Leiche aus der H;hle zu entfernen und woanders zu begraben. Falls er wirklich wiederaufersteht, so tut er das halt an einer anderen Stelle. Und falls er nicht aufersteht, so sehen die Leute, da; die Leiche verschwunden ist und gehen davon aus, da; er wiederauferstanden und in den Himmel hochgefahren ist.
CU. Erstauntes Gesicht von Judas
75. NAT. HAUS DES JUDAS – TAG
(JUDAS, SEINE DIENER)
Drei Diener von Judas hocken auf der Erde und essen Geb;ck. Judas kommt heran.
JUDAS
Geht heute Nacht nicht weg. Es gibt Arbeit.
Die Diener schauen ihn an.
JUDAS
Ich bezahle euch einen Zuschlag zu eurem Lohn
ERSTER DIENER
Und wieviel wirst du uns zahlen, Judas?
JUDAS
Reichen 30 Silberlinge? (die Diener nicken) Aber ihr d;rft niemandem etwas sagen.
76. NAT. NEBEN DER H;HLE – NACHT
(JUDAS, DIENER)
Judas und seine Diener schleichen zur H;hle, rollen den Stein beiseite, ergreifen die Leiche Jesu und tragen sie mit sich fort.
77. NAT. GARTEN VON JUDAS – NACHT
(JUDAS, DIENER)
Die Diener bringen Jesu Leiche, graben eine Grube, legen die Leiche in die Grube und schaufeln sie zu. Judas bezahlt die Diener.
JUDAS
F;r eure Arbeit. 30 Silberlinge, wie abgemacht.
DIENER
Danke, o Herr. Sie sind sehr gro;z;gig.
Judas und die Diener gehen lautlos nach Hause.
78. NAT. NEBEN DER H;HLE – MORGEN
(JOHANNES, PETRUS, ANDREAS, MARTA, MARIA, DIE APOSTEL)
Petrus, Andreas, Johannes, Maria, Marta und die ;brigen Apostel treten zu der H;hle.
Der Stein liegt an der Seite. Petrus geht in die H;hle und st;rzt aufgeregt sofort wieder heraus.
PETRUS
(verbl;fft) Die H;hle ist leer! Unser Lehrer ist nicht dort!
Johannes, Maria, Marta schauen rein in die H;hle. Die H;hle ist leer.
JOHANNES
(leidenschaftlich) Die Prophezeiung ging in Erf;llung! Jetzt wissen wir mit Sicherheit, da; Jesus Gottes Sohn und der Messias ist, da; er auferstanden und in den Himmel zu seinem Vater aufgestiegen ist!
ANDREAS
(w;tend) Die Schriftgelehrten haben den Propheten ermordet! F;r sein Blut werden wir an den j;dischen Weisen Rache nehmen!
APOSTEL
(w;tend) Wir nehmen Rache! Blut f;r Blut! Gehen wir gleich los!
Emp;rt und aufgebracht begeben sich Petrus, Andreas, Johannes, Maria, Marta und die ;brigen Apostel ins Stadtzentrum.
79. NAT. TEMPEL – TAG
(KAJAPHAS, HANNAN, EIN ZENTURIO, LEGION;RE, DIENER)
Der Zenturio und zwei Legion;re eilen zum Tempel. Ein Diener empf;ngt sie.
ZENTURIO
Ruf schnell den Hohepriester Kajaphas!
Der Diener verschwindet. Heraus kommen Kajaphas und Hannan.
KAJAPHAS
(beunruhigt) Ist was passiert?
ZENTURIO
Die Leiche von Jesus ist verschwunden. In der H;hle ist er nicht mehr zu finden.
Kajaphas und Hannan schauen sich an.
ERSTER LEGION;R
Die Rebellen behaupten, er sei von den Toten auferstanden und in den Himmel hochgefahren. Sie beginnen wieder einen Aufstand, fordern die Bestrafung der Schuldigen.
HANNAN
Wartet hier auf uns. Wir m;ssen die Angelegenheit besprechen.
Kajaphas und Hannan entfernen sich eilig in die Innenr;ume des Tempels.
80. INT. PALAST DES HERODES – ABEND
(HERODES ANTIPAS, JOHANNES, PETRUS, DIE APOSTEL, WACHE, KAJAPHAS, HANNAN, RABBINER, ;LTESTE)
Herodes Antipas sitzt auf dem Thron. Links vom Throne stehen die Apostel. Rechts vom Thron – Kajaphas, Hannan, Rabbiner, ;lteste. Die Apostel wenden sich voll Emp;rung an Herodes Antipas.
JOHANNES
(leidenschaftlich) O K;nig! Gottes Sohn, der zu Lebzeiten Wunder wirkte und Tote auferweckte, hat nunmehr noch ein weiteres Zeichen gegeben, und zwar ist er aus seinem Grabe auferstanden und zum Himmel hochgefahren.
PETRUS
Unser Lehrer hat vorausgesagt, da; man ihn kreuzigen wird, und da; er am dritten Tage von den Toten aufersteht. Diese Voraussage ging in Erf;llung. Nun ist es so, da; die Schriftgelehrten ihn umgebracht haben, weil sie ihn f;r einen falschen Propheten hielten. Einen heiligen M;rtyrer haben sie ermordet, Gottes Sohn.
Herodes Antipas schaut auf die Hohepriester.
GVG: Herodes Antipas – Kajaphas
HERODES ANTIPAS
Wie soll ich das verstehen? Sie sind schuldig am Tode von Gottes Sohn?
KAJAPHAS
So ist das nicht; da liegt ein Missverst;ndnis vor. Man mu; das nochmal genauer ;berpr;fen. Gib uns f;nf Tage Zeit f;r die Untersuchungen.
PETRUS
(w;tend) Da gibt’s nichts zu warten; auch so ist alles klar. Und nun offenbar deinen Willen und fordere von ihnen, da; sie dir, lebendig oder tot, Jesus herbringen.
JOHANNES
(leidenschaftlich) Und wenn sie das nicht tun k;nnen, so bestrafe sie wegen ungesetzlicher Anwendung der Todesstrafe.
HERODES ANTIPAS
Gut. Wir wollen nichts ;berst;rzen und geben den ;ltesten die M;glichkeit, ihre Unschuld zu beweisen. Doch ihr wisset selbst, was euch in f;nf Tagen erwartet. Nun, gehet hin.
Die Rabbiner und die ;ltesten gehen mit besorgten Gesichtern auseinander. Die erregten J;nger Jesu verlassen, voll Wut Verw;nschungen aussto;end, den Palast des Herodes.
81. NAT. MARKTPLATZ - TAG
(PETRUS, JOHANNES, DIE APOSTEL, H;NDLER, MENSCHENMENGE)
Blick auf Jerusalem aus der Vogelperspektive
TITEL, SPRECHER, VO
„Und gro;e Not herrschte in Israel. Fasten wurde angesagt, und die Menschen, gro; und klein, vertauschten ihre Kleidung gegen Sackleinwand. Die Streuner aus der Jesus-Bande am;sierten sich“
Quelle: Das Leben Jesu
DIE KAMERA GEHT N;HER
Marktplatz. Zwischen den Reihen der H;ndler spaziert die triumphierende Gruppe der Apostel.
JOHANNES
(erregt) H;r, o Volk, die gute Nachricht! Die Vorhersage ;ber Jesus ging in Erf;llung! Unser Herr und Erl;ser ist auferstanden und in den Himmel hochgefahren!
Petrus wendet sich an einen H;ndler.
PETRUS
Du hast dich beschwert, unser Herr habe dir Schaden zugef;gt? Du riefest, man soll ihn kreuzigen?
Der H;ndler h;llt sich hilflos in Schweigen und zwinkert mit den Augenbrauen.
Die Apostel werfen eine Theke mit Waren um, anschlie;end noch eine.
PETRUS
Erb;rmliche Kr;merseelen und Spekulanten! Wir hatten Recht! Jesus war der wahre Herr, der Christus. Die Juden betrachteten ihn als falschen Propheten, und ihr schriet „ans Kreuz mit ihm“.
Petrus nimmt bei einem H;ndler einen Krug mit Wein und trinkt.
PETRUS
Hoch lebe unser Herr und seine Lehre! Ehre dem Messias! Ehre dem Erl;ser!
Die Apostel folgen dem Beispiel des Petrus, nehmen den H;ndlern Wein ab und trinken ihn.
Petrus haut kraftvoll mit einem Krug gegen eine Theke. Der Krug kracht auseinander.
JOHANNES
(erregt) Er sagte, da; er nicht gekommen ist, um uns den Frieden zu bringen, sondern da; er das Schwert bringt.
Einer der Apostel zerschl;gt mit dem Schwert eine Theke.
APOSTEL
(erregt) Tod den Schriftgelehrten und Pharis;ern!
Die Apostel gehen weiter. Die H;ndler laufen auseinander.
82. INT. TEMPEL – NACHT
(KAJAPHAS, HANNAN, RABBINER TANHUMA,
MITGLIEDER DES SANHEDRINS)
TITEL: „Vier Tage sp;ter“.
Kajaphas, Hannan, Tanhuma (45) und weitere Rabbiner beten.
Kajaphas wendet sich an alle Mitglieder des Sanhedrins.
KAJAPHAS
Die Leiche von Jesus wurde noch nicht gefunden. Seine Anh;nger drohen, mit uns abzurechnen. Um euch zu retten, m;sst ihr die Stadt verlassen und euch in sichere Entfernung begeben.
Unzufriedenes Stimmengewirr unter den Rabbinern. Die Rabbiner und die ;ltesten gehen widerwillig zum Ausgang.
Kajaphas und Hannan bleiben stehen. Tanhuma tritt zu ihnen.
TANHUMA
Und ihr geht nicht weg?
KAJAPHAS
Irgendjemand mu; doch hierbleiben.
Tahuma entfernt sich. In der T;r blickt er sich um, schaut auf Kajaphas und Hannan.
83. NAT. NEBEN DEM HAUS VON JUDAS – TAGS;BER
(TANHUMA)
Tanhuma geht den Weg entlang. Er blickt sich um. Weit hinter ihm liegt Jerusalem.
CU: das Gesicht von Tahuma. Tahuma weint.
Tahuma geht weiter. Weiter vorn sieht man das Haus von Judas. Tanhuma geht zu diesem Haus.
84. NAT. NEBEN DEM HAUS DES JUDAS – TAGS;BER
(TANHUMA, JUDAS)
Tanhuma betritt das Grundst;ck und sieht Judas, welcher neben dem Haus auf einer Bank sitzt. Neben ihm steht ein Krug und liegt ein Imbiss. Judas nimmt einen kr;ftigen Schluck aus dem Krug, wendet den Kopf, erblickt Tanhuma und l;chelt.
JUDAS
Sag, Wanderer, wohin geht dein Weg? Setz dich zu mir, nimm Teil am Mahl.
Tanhuma tritt zu Judas
TANHUMA
Unser ganzes Volk fastet, lebt in Trauer und Besorgnis, w;hrend du ein Mahl genie;t, Wein trinkst und gegen das Fastengebot verst;;t. Warum sonderst du dich ab vom Volke?
JUDAS
Was sagst du da? Aus welchem Grunde ist Fasten angesagt?
Tanhuma setzt sich neben Judas.
TANHUMA
Weisst du etwa nicht? Schlimme Dinge passieren in Jerusalem… Die Leiche des Oberrebellen wurde im Grab nicht mehr aufgefunden, und die Rebellen haben nun verk;ndet, da; er von den Toten auferstanden und zum Himmel aufgefahren ist. So wie er es versprochen hat. Und so hei;t es denn, da; wir, die Rabbiner des Sanhedrins, den Herrn und heiligen M;rtyrer gekreuzigt haben und da; wir daf;r nun mit unseren Leben b;;en m;ssen.
ÑÊËÅÉÊÀ
Judas schaut auf Tanhuma.
JUDAS
(erhebt sich) Gehen wir. Ich habe eine freudige Nachricht f;r dich. N;mlich werde ich dir die Leiche Jesu zeigen. Du musst das mit eigenen Augen sehen.
Judas und Tanhuma gehen in den Garten. Judas nimmt eine in der Erde steckende Schaufel und beginnt, zu graben.
Tanhuma tritt n;her und schaut in die Grube. Aus der Erde ragt ein mit einem Leichentuch umwickelter Kopf.
Tanhuma steigt in die Grube und wickelt das Leichentuch auseinander. Das ist der Kopf von Jesus. Tanhuma springt erfreut aus der Grube und eilt zum Tempel.
85. NAT. TEMPEL – TAGS;BER
(TANHUMA, KAJAPHAS, HANNAN, RABBINER, ;LTESTE)
Tanhuma eilt in den Tempel
CU: das Gesicht Tanhumas. Tanhuma ist freudig erregt.
TANHUMA
(ruft) Ich mu; euch eine freudige Nachricht mitteilen. Wir sind gerettet! Tr;stet unser Volk! Ich habe die Leiche gefunden von Jesus dem Hochstapler!
86. NAT. HAUS DES JUDAS – TAGS;BER
(Judas, TANHUMA, KAJAPHAS, HANNAN, RABBINER, DIENER)
Kajaphas, Tanhuma, Hannan, Judas stehen neben der Grube, in welcher die halb ausgegrabene Leiche zu sehen ist.
KAJAPHAS
Gib ihn uns
JUDAS
Ich geb ihn euch. Blo; m;sst ihr mir daf;r 30 Silberlinge zahlen.
KAJAPHAS
Du hast uns vor dem sicheren Verderben errettet. Meine Dankbarkeit wird wesentlich gr;sser sein.
JUDAS
(unersch;tterlich) Mehr braucht es nicht. Drei;ig Silberlinge habe ich meinen Dienern bezahlt f;r die Arbeit. Ich ;bergebe euch die Leiche nicht wegen dem Geld, sondern damit die Gerechtigkeit siege.
Kajaphas schaut dankbar auf Judas.
87. NAT. NEBEN DER RESIDENZ VON HERODES – TAGS;BER
(KAJAPHAS, HANNAN, TANHUMA, HERODES ANTIPAS,
MEHRERE RABBINER, WACHE, VOLK)
Kajaphas, Hannan, Tanhuma, mehrere Rabbiner stehen neben dem Palasteingang. Zu F;;en von Kajaphas liegt ein gro;er Sack.
Heraus tritt Herodes Antipas. Ihm folgen mehrere W;chter.
Herodes Antipas tritt zu Kajaphas. Kajaphas ;ffnet den Sack. Es erscheint der Kopf von Jesus.
KAJAPHAS
Schaut alle her: dies ist die Leiche von Jesus. Desjenigen, von dem diese Halunken behaupten, er sei in den Himmel aufgefahren.
HERODES ANTIPAS
Sie waren sehr ;berzeugend. Um ein Haar h;tte ich ihnen geglaubt.
HANNAN
Unser K;nig! Befiehl, diese Hochstapler aus der Jesus-Bande vor Gericht zu stellen, so wie vorher ihr Anf;hrer vor Gericht gestellt wurde!
HERODES ANTIPAS
Tut mit ihnen, wie ihr es f;r n;tig findet.
Die Rabbiner und das Volk, befriedigt und mit freudigen Gesichtern die guten Nachrichten besprechend, laufen in alle Richtungen auseinander.
88. GESCHICHTLICHE REKONSTRUKTION
TITEL, SPRECHER, VO
„Und die Weisen t;teten viele von diesen Unholden, und die am Leben blieben fl;chteten auseinander in die verschiedensten L;nder und begannen dort, die Goys, die Nichtjuden zu ihrem Glauben zu bekehren. Jesus hatte zw;lf J;nger. Dreie von ihnen fl;chteten ins Ararat-Gebirge, dreie – nach Armenien, dreie – nach Rom, und die ;brigen drei in die L;nder an den Ufern des Mittelmeers.
Auf dem Bildschirm eine Karte, auf welcher gezeigt wird, wohin die die Apostel sich von Jud;a aus wandten.
TITEL. SPRECHER. VO
Und sie f;hrten Menschen in die Irre, und viele erhoben sich gegen sie und f;hrten Krieg mit ihnen. In den entstehenden Wirren mordete Bruder seinen Bruder, N;chster seinen N;chsten, und beide feindliche Lager erlitten gro;e Verluste.“
Quelle: Das Leben Jesu
Gezeigt werden Kreuzigungen und Hinrichtungen der zw;lf Apostel.
89. XXI Jahrhundert. Interview des obersten Rabbiners Russlands ;ber Jesus und den Messias. (der Oberrabbiner Berl Lasar ;ber den Messias 6.06.2011 – 1,01 Minuten)
90. XXI Jahrhundert - Interview des Rabbiners an der Wand der Tr;nen ;ber Jesus. (Rabbiner Gutman Lox ;ber Mashiach, den Messias. Warum sehen die Juden Jesus nicht als den Messias? (16.12.2013 – 7,55 min.)
;;;
„Todedot Jesu – Das Leben Jesu“
Genre: Historisches Drama, Musical
Format: Feature Film, 100 Seiten
Referenzen: „The Passion of the Christ”, „Jesus Christ Superstar”, “Die letzte Versuchung Christi”
Besonderheiten bei den Aufnahmen: In dem Film f;hren Jesus und sonstige Teilnehmer T;nze auf und singen popul;re Hits. Es gibt Raufereien im Karate-Stil.
Autoren: Juri Piotrovski, Konstantin Zyganov
Log Line
Der j;dische J;ngling Jesus kommt zu der ;berzeugung, da; er g;ttlicher Herkunft ist, und bezeichnet sich als Sohn Gottes, Messias, Christus, Herr, und k;mpft f;r die Befreiung Jud;as von der r;mischen Herrschaft. Allerdings betrachten die religi;sen Oberh;upter in Jud;a Jesus als einen Hochstapler, Aufr;hrer und Gottesl;sterer, der die grundlegenden Postulate des j;dischen Glaubens bedroht. In diesem Film wird erstmals die j;disch-atheistische Version des Jesu-Lebens dargelegt; eine Version, in welchem f;nf christliche Dogmen nicht anerkannt werden; und zwar: da; Jesus Gott ist; da; er der Messias ist; die unbefleckte Empf;ngnis; die Auferstehung; die Himmelfahrt.
Synopsis
Jud;a wird ersch;ttert durch Rebellionen gegen die r;mische Oberherrschaft.
In der Familie von Josef und seiner Frau Miriam wird ein Sohn geboren, den man Jesus nennt. Der wirkliche Vater dieses Kindes ist der Nachbar. Josef erf;hrt hiervon und verl;sst auf immer die Familie.
Von Kindheit auf verf;gt Jesus ;ber au;ergew;hnliche F;higkeiten. Er heilt Kranke; und dann wird er Zeuge der Niederschlagung zweier antir;mischer Aufst;nde. Zuf;llig macht er die Bekanntschaft mit einem Hellenen, welcher ihm von Menschen erz;hlt mit au;ergew;hnlichen F;higkeiten, welche bei den Griechen als g;ttlich verehrt wurden. Es hie;, da; diese Menschen durch Gott unbefleckt empfangen waren.
Da er sich von dem Makel, ein „Mamser“, ein durch Ehebruch gezeugter zu sein, befreien will, redet Jesus sich ein, da; er durch unbefleckte Empf;ngnis zur Welt kam und Gottes Sohn ist. Seine Familie und seine Landsleute betrachten ihn als Verr;ckten, und nach einem Konflikt mit seiner Familie und mit Landsleuten verl;sst er sein Elternhaus und vagabundiert mehrere Jahre lang durch Pal;stina.
Von Johannes dem T;ufer empf;ngt er die Taufe und beginnt, Kranke zu heilen – einen Gehbehinderten, einen Blinden, einen Auss;tzigen. In der Bergpredigt legt Jesus die grundlegenden Postulate seiner Lehre dar, und er nennt sich dabei Herr und Messias.
Dies widerspricht den Geboten Moses und f;hrt zu Protesten seitens der Rabbiner. Jesus erscheint in seiner Heimatstadt Nazareth. Anfangs h;ren die Bewohner der Stadt ihm zu; doch dann jagen sie ihn wegen Gottesl;sterung davon. Zusammen mit seinen Gefolgsleuten entfesselt Jesus einen Aufstand gegen die r;mische Macht. Als Folge dieser Zusammenst;;e wird Jesus ergriffen und ins Gef;ngnis gesteckt; doch seine Anh;nger befreien ihn.
Die ;ltesten fassen den Beschluss, einen jeden aus der Synagoge auszuschlie;en, der Jesus als Christus und Messias anerkennt. Gleichzeitig bekommt Judas Iskariot den Auftrag, sich dem neuerschienenen Messias als Sch;ler anzuschlie;en und sich zur Gruppe seiner Anh;nger zu gesellen, um alles genau zu kontrollieren und ;ber das Tun und die Pl;ne dieser gef;hrlichen extremistischen Gruppierung zu informieren.
Nachdem Jesus den Lazarus von den Toten auferweckt hat, wird er von noch mehr Menschen als gottgleich verehrt, und er beschlie;t, einen weiteren Aufstand gegen die R;mer zu unternehmen. Doch der Aufstand hat keinen Erfolg. Zusammen mit seinen Aposteln versteckt sich Jeus im Garten Gethsemane, wo er dann verhaftet wird. Vor dem Gericht des Sanhedrins, vor Pilatus, vor Herodes schweigt Jesus und bestreitet nicht die gegen ihn vorgebrachten Beschuldigungen bez;glich Organisation eines Aufstands und Zuwiderhandlung gegen die Gebote des Moses. Jesus wird zum Tode verurteilt und gekreuzigt.
Die Anh;nger Jesu erwarten die Auferstehung ihres Gottes; doch zwei Apostel beschlie;en, den K;rper ihres Lehrers heimlich aus dem Grab zu entfernen, um solcherart aufzuzeigen, da; er – wie er zu Lebzeiten wiederholt verk;ndete – auferstanden ist.
Das diesbez;gliche Gespr;ch der beiden wird allerdings zuf;llig von Judas mitgeh;rt. Um die Pl;ne der Gauner zu durchkreuzen, stiehlt er zusammen mit seinen Dienern die Leiche und begr;bt sie in seinem Garten.
Wie die Anh;nger Jesu an das Grab kommen und sehen, da; die Leiche nicht mehr da ist, deuten sie das, im Sinne der von Jesu gemachten Voraussagen, als Auferstehung und Himmelfahrt.
Doch Judas erz;hlt allen, da; er die Leiche Jesu woanders versteckt hat. Geld will er keins daf;r haben und bittet nur, ihm die drei;ig Silberlinge zu ersetzen, die er seinen Dienern f;r die Hilfe bei der Umbestattung der Leiche bezahlt hatte.
In Jud;a beginnt man, die Anh;nger Jesu zu verfolgen. Sie fl;chten in alle Richtungen. Nach einiger Zeit werden alle Apostel, gleich ihrem Lehrer, verurteilt als gemeingef;hrliche Fanatiker und hingerichtet wegen extremistischer Handlungen, Sch;ndung von Heiligt;mern, Zerst;rung von Tempeln.
Inhaltsverzeichnis des Szenarios
• Jahr 4 vor unserer Zeitrechnung: Antipas und Archelaos, die Kandidaten f;r den K;nigsthron in Jud;a, in Rom beim Kaiser Octavian (S. 4)
• Jahr 3 vor unserer Zeitrechnung: (S. 5 – 7) Antir;mischer Aufstand der Jud;er gegen Sabinus und Varus. 2000 Juden werden gekreuzigt.
• Jahr 0 unserer Zeitrechnung: (S. 8 – 12) Miriam bringt Jesus zur Welt (als Mamser, d.h. durch Ehebruch gezeugt; Vater ist der Nachbar Johannes)
• Jahr 6 unserer Zeitrechnung: (S. 13 – 15) Antir;mischer Aufstand von Judas dem Galil;er – 4000 Aufst;ndische
• Jahr 11 unserer Zeitrechnung: (S. 16 – 18) Kindheit, Heilung des Nachbarn
• Jahr 26 unserer Zeitrechnung: (S. 18 – 26) Antir;mischer Aufstand gegen Pilatus. Jesu Bekanntschaft mit einem griechischen Mischling; er h;rt, da; Plato unbefleckt empfangen wurde; h;rt von den rettenden G;ttern und von Menschen mit ;bernat;rlichen F;higkeiten. Unterhaltung mit der Mutter ;ber unbefleckte Empf;ngnis. Konflikt mit der Mutter und Verlassen des Hauses.
• Jahr 30 unserer Zeitrechnung: (S. 26 – 44) Taufe Jesu durch Johannes. Erste J;nger und Heilung eines Gehbehinderten durch Jesus. Heilung eines Auss;tzigen. Bergprdigt. Heilung einer Frau. Auferweckung der Tochter des Rabbiners Jair. Die Sch;ler des Johannes: warum Christus? Vergr;;erung der Sch;lerzahl auf 100. Heilung eines angeblich blinden. Die Samariterin.  Jesus gibt sich aus als Messias und Christus. Ablehnung Jesu in Nazareth.
• Jahr 31 unserer Zeitrechnung: (S. 44 - 51) Erster von Jesus veranstalteter antir;mischer Aufstand. Versammlung der Juden; Jesus wird verdammt. Geheime Mission des Judas.
• Jahr 32 unserer Zeitrechnung: (S.51-63) Das Gleichnis vom armen Lazarus. Der junge Reiche. Absage von Jesus an seine Mutter und seine Br;der. Konflikt mit den Juden. Prophezeiung des Untergangs von Jerusalem.
• Jahr 33 nach unserer Zeitrechnung: (S.64-100) Jesus heilt Lazarus. Nicht Frieden, sondern Schwert, kauft Schwerter, verpr;gelt die Feinde. Beschlagnahmung eines Esels. Zweiter antir;mischer Aufstand von Jesus. Die Juden beschlie;en, Jesus zu verhaften. Das Gericht des Sanhedrins. Das Gericht des Pilatus. Das Gericht des Herodes. Die Rede des Pilatus und das Urteil; Flucht des Petrus. Reue von Jesus und die Hinrichtung. Inszenierung von Jesu Himmelfahrt und deren Entlarvung. Die 30 Silberlinge des Judas.  Schicksal der 12 Apostel.
• XXI Jahrhundert (S. 100) Meinung der Rabbiner bez;glich Jesus


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