5. 1. Wolgadeutsch Kolonien

               
 Im 18.Jahrhundert waren gro;e Teile des russisches Reiches noch unbesiedelt, obwohl sie gut f;r Landwirtschaft eigneten und nach Ansicht der russischen Zaren auch erschlossen werden sollten. Die Ansieslung der ersten Kolonisten begann mit dem Amtsantritt der Zarin Katharina II. 1762 erli; sie Manifest, in dem sie alle Ausl;nder einlud, sich innnerhalb der Grenzen des riesiges Zarenreiches niederzulassen. Diese Einladungsschrifr, der in den Jahren danach weitere folgten, wurden an der verschiedenen H;fen Nord- und Mitteleuropas verbreitet. Sie bot Auswanderungsinteressenierten eine Reiche von Privilegien als Anreiz. Dazu geh;rten das Recht auf freie Religionaus;bung, Befreiung von  Milit;r- und Zivildienst, befristete Steuerfreiheit, regionale Selbstverwaltung und Reisegeld. Zudem stellte man g;nstige Kredite f;r den Hausbau und die Anschaffung  von Vieh in Aussicht. Da es allerdings im Hauptinteresse Russlands lag, die siedlungsarmen Gebiete an der Wolga landwirtschaftlich zu kolonisieren, wurde die zun;chst u auf diese Gebiete beschr;nkt ausgesprochene Einladung durch indirekte Steuerungsma;nahmen gelenkt. Ausedem sprach man haupts;chlich die Zielgruppe der Bauer an. Die Resonanz blieb erst einmal gering.

Anwendung und Transport von deutschen Auswanderer:

 Erst durch den Einsatz von privaten Maklern,sogennanten Lokattoren, die im Dienste der russischen Regierung standen und f;r jede zur Auswanderung ;berredete Familie eine
Pr;mie erhielten, erh;hte sich die Zahl der Siedler deutlich. Haupts;chlich in den von Siebenj;hrigen Krieg am meisten betroffenen Provinzen in Nordbayern, Baden und Hessen enstand ein ;beraus starkes Echo auf die Verhei;ungen der Lokatoren. Einige deutsche F;rsten sahen sich sogar dazu gezwungen, Auswanderungsverbote zu erlassen,
da sie einen gro;en Exodus bef;rchteten. Die deutsche Siedlungsbewegung war damit ganz offensichtlich eine Folge der gezielten Werbung durch das russische Reich, denn die meisten Auswanderunsplanungen im Deutschland 18. Jahrhunderts hatten urspr;nglich die „Neue Welt“ in ;bersee zum Ziel.

 Die erste, vorwiegend aus Handwerkern und Spezialisten f;r Maulbeerbaumzucht bestehende 20-k;pfige Kolonistengruppe erkl;rte sich bereit, nach Astrachan zu gehen, wo sie im Oktober 1763 ankam. Nachfolgend wurden von den Kolonisten die Territorien besiedelt, die in der N;che von Saratow an beiden Wolga-Ufern lagen. Zum Vertreter der Titel-Kanzlei f;r Ausl;nder wurde f;r Saratow der Assessor I.Reis bestelt. Im Herbst 1763 begab er sich mit einer Gruppe von ;ber 200 Kolonisten nach Saratow

 Die ersten Kolonistengruppen kamen nach Saratow, indem sie auf Lastfuhrwerken aus Oranienbaum ;ber Peterhof, Nowgorod Twer, Moskau, Rjasan,Pensa und Petrowsk reisten. Seit 1764 wurden f;r den Transport der gr;;eren Kolonistengruppen der Binnenwasserweg wie folgt genutzt: Aus St.Petrsburg ;ber Newa,den Ladoga-Kanal und Wolchow nach Nowgorod, weiter ;ber Msta nach Werchnij Wolotschok. Auf dem Landweg wurde eine Strecke bis Torzhok zur;ckgelegt, danach ging es ;ber den Fluss Twerza nach Twer und von dort aus ;ber die Wolga ;ber Jaroslawl, Kostroma, Nischnij Nowgorod.

 Die Kolonisten wurden gruppenweise ins Wolga-Gebiet geschikt, so das sie die Winterzeit an verschiedenen Orten von Twer bis Samara verbringen und j;hrlich in der Zeit zwischen Mai und August in Saratow ankommen konnten. Die Reise nach Saratow war lang und beschwerlich. Unterwegs kammen 3,3 Tausend Personen( 12,5% der an die Wolga zugewiesenen Kolonisten) ums Leben...


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