7. 3. Deutsche Kolonien bei St. Petersburg

 Kolonie Oranienbaum :
 
Die Kolonie trug ihren Namen bis 1948, danach wurde die Ansiedlung Lomonossow (russisch Ломоносов) benannt. Administrativ geh;rte Oranienbaum zu St.Petersburg. Der Ort liegt 40 km westlich des Stadtzentrums an der Newabucht der Ostsee und unmittelbar s;dlich der Insel Kotlin im Rajon Petrodworez. Oranienbaum wurden die Stadtrechte im Jahr 1780 verliehen.
Das Gr;ndungsjahr war 1812, der Kolonietyp war der einer Mutterkolonie. 1848 gab es in Oranienbaum 6344 deutschsprachige Siedler. Die Konfession der Kolonie war evangelisch. Die Gemeinde geh;rte zum Kirchspiel Strelna. Die Gr;nderfamilien kamen aus Iswar. Bis zum Jahr 1998 war Lomonossov eine selbst;ndige Stadt, wurde dann aber zusammen mit anderen Vororten unter die st;dtische Verwaltung von Sankt Petersburg gestellt. Lomonossow hatte 42.505 Einwohner (Stand Oktober 2010). Das Ensemble aus Schl;ssern, Pavillons, dem Schlosspark sowie der historischen Altstadt wurde 1990 von der UNESCO in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen...

Kolonie Peterhof:

Weitere Ortsnamen der Kolonie waren Krasnenka. Die Kolonie lag etwa 15 km im Westen von St. Petersburg an der K;ste der Newabucht des Finnischen Meerbusens. Das Gr;ndungsjahr war 1812. Vom Kolonietyp her war Peterhof eine Mutterkolonie. Die Gr;nderfamilien kamen unter anderem aus Hessen. Im Jahre 1849 wurde das Kirchspiel Peterhof gegr;ndet, die Konfession war evangelisch. Die Einwohnerzahlen betrugen im Jahr 1848 -27- und 1926 -36- Personen. 1904 geh;rten diesem Kirchspiel 650 Eingepfarrte (Deutsche, Esten, Letten und Schweden) an. Bekannt ist die Stadt Peterhof heute vor allem durch den dort befindlichen Palastkomplex Peterhof, der 1723 erbaut wurde und ur Zeit des Russischen Reiches als Sommerresidenz des Zaren diente. Das ganze Ensemble von Schloss, Park, Pavillonen und der historischen Altstadt wurde 1990 von der UNESCO in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen...

Kolonie Strelna:

 Weitere Ortsnamen von Strelna sind "Deutsche Kolonie", "Nemezkaja", "Neudorf", "Strelnaja Kolonie". Diese Mutterkolonie lag etwa 15 km im S;dwesten von Petersburg an der S;dk;ste der Newabucht, sowie unmittelbar ;stlich der ebenfalls zum Petersburger Stadtgebiet z;hlenden Stadt Peterhof. Die Gr;nderfamilien Strelna's kamen urspr;nglich aus Baden, W;rttemberg und Preu;en. Die Kolonisten siedelten zun;chst in Iswar. Strelna bestand zur Gr;ndungszeit aus 2 D;rfern: Neudorf und Neuhausen. Das evangelische Kirchspiel Strelna wurde 1812 gegr;ndet. Ab 1847 wurde das Ensemble des Konstantinpalastes von Gro;f;rst Konstantin Nikolajewitsch als Sommersitz genutzt.

 Noch bis zur russischen Februarrevolution 1917 behielt Strelna den Status einer Kaiserresidenz. Zus;tzlich entstand hier ab dem fr;hen 19. Jahrhundert eine bei wohlhabenden Petersburgern beliebte Datschengegend. 1926 gab es im Ort eine 4-klassige Schule. Die Einwohnerzahlen betrug 1848-323-, 1857 -405- und 1926 -581- Personen. Heute ist Strelna (russisch Стрельна) eine zu Sankt Petersburg (Russland) z;hlende Siedlung mit 12.452 Einwohnern (Stand Oktober 2010).

 Strelna geh;rt zusammen mit Peterhof und Lomonossow zum Stadt Rayon Petrodworez. In der N;he von Strelna findet sich noch ein evangelischer Friedhof mit den Gr;bern der hier fr;her lebenden Kolonistenfamilien. Die Grabinschriften zeugen von der Anwesenheit der deutschen Kolonisten und deren Nachkommen...

Kolonie Kipen :

 Die Kolonie lag etwa 33 km im S;dwesten von St. Petersburg. Die Gemeinde geh;rte administrativ zu St. Petersburg, kirchlich jedoch zur Gemeinde Strelna. Das Gr;ndungsjahr ist 1812. Die Einwohnerzahl war 280 im Jahre 1926 und 305 im Jahre 1904. 1926 gab es im Ort eine 4-klassige Schule und einen Konsumverein/-laden. Die Konfession in der Kolonie war evangelisch.


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