8. 9. 0. Die mennonitischen Kolonie Bergthal
Die 1836n gegr;ndete mennonitische Tochterkolonie Bergthal war die erste in einer ganzen Reihe von Siedlungsgr;ndungen, die w;hrend des 19.Jahrhunderts von der s;drussischen Stammkolonie Chortiza aus initiiert wurden.
Bergthal als mennonitische Tochterkolonie:
Rund 25 km ;stlicher der zweiten gro;en mennonitischen Muterkolonie in Russland, der Molotchna-Kolonie, im Kreis Mariupol gelegen, enstanden in der Bergthal-Kolonie bis 1852-53 -5D;rfer: Bergthal, welches der Kolonie alsdann auch ihren Namen gab, Sch;nfeld, Sch;ndorf, Heubuden und Friedrichsthal. Diese D;rfer wurden in kurzen, aufeinander folgenden Einwanderungssch;ben von insgesamt 145, ;berwiegend aus Chortiza stammenden mennonitischen Familien besiedeln. Nur ein kleinenTeil stammte von der Molotschna.
Die Kolonie Bergthal und die Planer-Kolonien:
Die mennonitische Kolonie Bergthal lag auf dem Gebiet der so genannten „Planer-Kolonien“, einer Ansammlung deutscher Kolonien,die ab 1823-24 von Einwanderrern aus Westpreu;en und S;dwestdeutschland angelegt worden waren. Die Bewohner dieser Kolonien waren ausschli;lich Lutheraner und Katholiken.
Organisation der Kolonie Bergthal:
Aufgrund der relativ gro;en geografischen Entfernung von der Mutterkolonie an der Chortiza waren die Kolonisten von Anfang an auf eine m;glichst eigenst;ndige Organisation ihrer religi;sen und weltlichen Belange gerichztet. Die „Bergthaler“ organisierten sich folglich bald auch als eigenst;ndige mennonitische Gemeinde. 1840, 4 Jahre nach der Gr;ndung der Kolonie, wurde Chortizer Pilger Jakob J. Braun (1791-1868) als regierender ;ltester in der Siedlung Bergthal eingesetzt.
Motivation f;r die Gr;ndung der Bergthal-Kolonie:
Eine wichtige Motivation f;r die Gr;ndung der Bergthal-Kolonie war das seit den 1830er Jahren immer dr;ngender werdende Problem der Landlosen und Tagal;hner an derten Chortiza. Den damit verbundenen sozialen Konflikten suchte man seitens der geistlichen und weltlichen F;hrung der Chortiza-Kolonie durch den Kauf von neuen Land in der n;heren und weiteren Umgebung der Mutterkolonie Herr zu werden.
Landmangel in der Bergthal-Kolonie:
Doch auch in der neu gegr;ndeten Tochchterkolonie Bergthal sollte sich bald ein Mangel an landwirtschaftlichen Nutzfl;chen bemerkbar machen. Um 1867 lebten bereits wieder 100 der rund 370 in der Bergthal-Kolonie lebenden Mennoniten Familien vor Tagel;nerdien-sten auf den H;fen ihrer mennonitischen Glaubensbr;der. Neben Ackerbau und Viezucht fanden sich in der Bergthal-Kolonie zwar auch zaghafte Ans;tze zur gewerblichen Produktion von Landmaschinen, diese Werkst;tten konnten jedoch nur einer kleinen Zahl der Landlosen feste Arbeit.
Konflikte mit dem russischen Staat:
Die ab 1871 stetig wachsenden Konflikten russlanddeutscher Mennoniten mit dem zaristi-schen Staat sorgten auch in der Bergthal-Kolonie bald f;r gr;;ere Unruhe. Insbesondere die geplante Einf;rung einer allgemeinnen Wehrpflicht in Russland verunsicherte die Bewohner. Seit eigenen Jahren beargw;hnte man ;berdies die sich heufenden Versuche russischer Beh;rden, namentlich auf das religi;se, deutschsprachige Schulwesen der Russlandmennoniten Einfluss zu nehmen. Die schwierige wirtschaftliche Lage in den ;berv;lkerten Kolonien tat ein ;briges.
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