8. 10. 1. Die Mennoniten-Kolonie F rstenland
Der damalige ;lteste der Mennoniten-Gemeinde in F;rstenland, Johann Wiebe (1837-1905), der seit 1870 in der Kolonie als Gemeinde;ltester amtierte, ;bernahm bei den Vorbereitungen zur Auswanderung eine besondere Schl;sselrolle. Insgesamt 1.100 Mennoniten folgten Wiebe aus F;rstenland schlie;lich nach Kanada, wo sie sich ;berwie-gend auf der sogenannten „Westreserve“ in Manitoba niederlie;en. Weitere konservativ-gesinnte Mennoniten, etwa aus der Altkolonie Chortiza oder aus der Tochtersiedlung Berg-thal folgten ebenfalls nach ;bersee.
Die mennonitische Unternehmerfamilie Niebuhr und die Fabrik in Olgafeld, F;rstenland:
Die Kolonie F;rstenland konnte sich nach dieser Massenauswanderunng jedoch rasch wieder erholen, zumal die freigewordenen Hofstellen auf F;rstenland schnell durch weite-re Landlose aus Chortiza aufgesiedelt wurden. Zudem profitierte F;rstenland allm;hlich von den Wirtschaftsaktivit;ten der mennonitischhen Unternehmerfamilie Niebuhr.
1881 gr;ndete Firmenpatriarch Jacob Niebuhr eine kleine Fabrik f;r Landmaschienen und Pflugger;te aller Art im Dorf Olgafeld. Das Unternehmen wuchs rasch und zog bald auch mennonitische und russische Industriearbeiter an. 1898 errichteten die Niebuhrs zudem eine zweite Fabrik, und zwar im Bereich der mennonitischen Tochtersiedlungen westlich von Bachmut, in dem Mennoniten-Dorf „New.York“ (auch: „Neu-York“ gennant).
Wirtschftlicher Niedergang F;rstenlands:
Wie alle bereits um die Jahrhundertwende durch kleinere Manufakturen und Fabrikbetrie-be gepr;gten russlanddeutschen Kolonien wurde auch F;rstenland im Gefolge des Ersten
Weltkrieges und des russischen Burgerkrieges durch Enteignungen, Konfiskationen und Verw;stungen schwer betroffen.
In den 20er Jahren verlie;en vor diesem Hintergrund nochmals rund 160 mennonitischen Familien F;rstenland und lie;en sich mit Unterst;zung nordamerikanischer Mennoniten in Kanada nieder. Die ehemals bl;hende Mennoniten-Kolonie litt nun verst;rkt unter Hunger und weitreichenden Produktionseinbr;chen inn Industrie und Landwirtschaft.
Die letzten Mennoniten in F;rstenland:
Trotz fortgesetzter Unterdr;ckungsma;nahmen, die sich f;r die christliche Gemeinschaft und ihre Leiterschaft vor allem ab den 30er Jahren zu verst;rken begannen, verblieben in der ehemaligen Mennoniten-Kolonie F;rstenland noch immer mennnitische Familien.
Die lezten dieser mennonitischen Gemeinschaft verlie;en jedoch ab Sommer 1943 endg;ltig die Sowjetunion und flohen mit der 1941 in der S;d-Ukraine einmarschierten deutschen Wehrmacht nach Westen. Die meisten von ihnen gelangten nach 1945 wiede-rum mit Unterst;tzung nordamerikanischer Mennoniten nach Kanada und teilweise auch nach Paraguay...
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