8. 12. 1. Die Sagradowka Kolonie

 Die D;rfer, die an den russischen Besitz grenzten, hatten oft Schwierigkeiten damit, dass die Russen ihr Vieh in deutsches Gereide lie;en. Um diese Misswirtschaft zu verhindern, mietetensich einige D;rfer eine oder zwei bewaffnete Kosaken als W;chter....

 Diese Praxis musste aber bald aufgegeben werden, denn die W;chter behandelten die Russen so, dass sich die russische Bev;kkerung sehr emp;rte. Nach dem russischen Gesetz musste jedes Dorf einen Polizeibeamten (Desjatskij) haben, und in der Woloststand der „Sotskij“ (Schulze) vor...

 1880 hatte die Regierung beschlossen, im S;drussland 6 Kasernen f;r mennonitische Dienste zu erbauen. Im Chersoner Gouvernement wurde Kronsland (3.000 Desjatin) zum Verf;gung gestellt. Auf diesem Lande befanden sich ein Brunen und ein St;ck Wald...

 1883 baute man hier die ersten Geb;de, von denen das erste 1906 abbrante. In jeder Stube wohnten 10-11 Kerle. gab es auf dieser „Wladimirower“ Forstei 131 mennonitische Dienende. Ihre Arbeit war meistens Waldarbeit, denn hier musste Wald gepflanzt werden
rund 800 B;ume pro Tag/Mann........

 Unter den Mennoniten Russlands war die Geburtsrate so hoch, wie das biologische Gesetzes erlaubte. Es ist berechnet worden, dass sich die mennonitische Bev;lkerung alle 25 Jahre verdoppelte.

 In Sagradowka dauerte es auch nicht lange, bis jede Wirtschaftin den 16 D;rfern besetzt war. Die Preiser f;rs Land stigen. So zogen schon 1893 etliche Familien an den Don; 1894 ging eine gro;e Anzahl nach Ufa; 1900 ging ein Teil der Ansiedler nach dem Terek.

 Die gr;;te Abwanderung aber fand 1908 statt. 1907 wurde den Umsiedlerwilligen in Sibirien von der Regierung das Land geschenkt. Nicht ein einziger Gro;wirt verkaufte sein Land in Sagradowka und ging nach Sibirien, aber ihre verheirateten S;hne gingen fast alle. Wer nicht gerade eine Wirtschaft sein eigen nannte,verschwand von Sagradowka.Beson-ders bemerkbar war es am Ende des Dorfes, dem Anwohner-Ende, wo nach der Abwanderung die stille und leere H;user standen....

 Juli 1914.(anfang den I Weltkrieg) Es fing die Hetze gegen die Deutschen an. Sie waren fer  fremde Eindringlinge, denen man nicht trauen konnte, obwohl das Verh;ltnis zwi-schen den Deutschen und den Russen niemals schlecht gewesen war. Sagradowka Dre-schmaschinen fuhren in die Russend;rfer und droschen den Soldatenfrauen unengeltlich das Getreide.

 In den Wolost gab es jeder Soldatenfrau der umliegenden Russend;rfer eine gewisse Mit-hilfe pro Monat. Namhafte Summen wurden immer wieder der Regierung geschenkt. Trotz allem verf;gte die russische Regierung am 2.Februar 1915, das allen Deutschen Land enteignet werden solle. In Scharen zogendamals die Russen durch unsere D;rfer und beschauten sich ihre z;k;nftigen Heime...

 Als in Februar 1917 der Zar Nikolai II. abdankte und sp;ter als die bolschewiken durch Revolution die Macht in Russland an sich rissen, veblieben in Sagradowkolonien nur noch 4.067 deutschsprachige Einwohrer. Werend den russischen B;rgerkrieges wurden die deutsche Kolonie zerst;rt und aufgel;st. Die Ansiedler wanderten in Ausland aus....


Рецензии