9. 2. 0. Ansiedlung in S dbessarabien
Das zaristische Russland siedelte die deutsche Auswanderer in Bessaranien planm;;ig an. Sie bekamen in S;dbessarabien, auf weiten, baumlosen Steppenfl;chen des Bud-schak, Fl;che von insgesammt 1.500 km zuzur Verf;gung gestellt. In Sprachengebrauch der Bessarabiendeutschen war es Kronland, weil es von russischen „Krone“ (dem Zaren) zur Verf;gung gestellt wurde.
In der Siedlungsphase bis 1842 enstanden 24 deutsche Mutterlonien. Die Flur-und Ansiedlungsfl;chen sowie Grundriss der Siedlungen waren von der russischen Ansied-lungsbeh;rde vorgegeben. Die so neuenstandenen D;rfer hatten alle den gleichen Sie-
dlungsgrundriss als Stra;endorf. Angelegt wurden die Siedlungen meist in einem lang
-gestreckten teilmit sanft ansteigenden H;geln.
Nur sehr wenige Ank;mmlinge fanden im Land sogenannte Kronsh;uschen vor, die vom russischen Staat (der „Krone“) schon errichtet worden waren. Meist hausten sie am An-fang in selbst gegrabenen Erdh;tten. Schon die Ankunft war eine Entt;uschung , denn die Auswanderer stie;en in kaum besiedeltem Land auf eine ;dnis mit hohem Gras, Diesteln und Unkraut.;ber das weitl;ufige Land zogen Viehherden von moldauischen P;chtern, die die Felder der Ansiedler zerst;rten.
Die vom Zaren bei der Anwerbung Versprochne Selbstverwaltung der deutschen Ansied-ler leitete eine russische Sonderverwaltung unter dem namen F;rsorgekomitee f;r die Kolonisten S;drusslandes (vormals. Vormundschaftskontor f;r die ausl;ndischen ansied-ler in Neurussland). Es handelte sich um den Ansiedlungsstab f;r alle Neuansiedler, der auch die weitere Entwicklung in Schwarzmeergebiet begleitete. Der Sitz befand sich zun;chts in Kischinjew und ab 1833 in Odessa.
Die Amtssprache der Beh;rde war Deutsch. Ihr geh;rten ein Pr;sident und rund 20 Mitarbeiter (Beamte, ;bersetzer, Arzt, Tierarzt, Landmesser) an. Die Ansiedlund und F;rderung der Siedler war gleichzeitig ein russischer Modellversuch zur Gewinnnung von Erfahrungen. Diese sollten der eigenen, r;ckst;ndigen Landwirtschaft in Zeitenvon von Leibeigenschaft zugute kommen. Pr;sidenten des F;rsorgekomitees waren: General I.Insov (1818-45); Staatsrat E. von Hahn (1845-49); Baron von Rosen (1849-53); Baron von Mestmacher (1853-56); Islawin (1856-58); A. Von Hamm (1858-66); Th. Lysander (1866-67); V.von Oettinger (1867-71)...
Unterhalb des F;rsorgekomitees gab es f;r die rund 150 deutsche Gemeinden in 17 Gebiets;mter (Wolost), mit einem gew;hlten Gebietsvorsteher (Oberschulz), 2 Beisitzern und einem Schreiber. Zur ihren Aufgaben geh;rte unter anderem die Verwaltung der Brand- und Weisenkassen. Das Gericht auf dieser Ebene nannte sich Wolostgericht, das aus einem Richter und 3 Beisitzern bestand.
Die D;rfern wurden vom Dorfschulz (B;rgermeister) und 2 Beisitzern verwaltet, die die m;nlichen Landbesitzer des Ortes f;r jeweils 3 Jahre w;hlten. Neben der Einhaltung von Zucht und Ordnung hatte der Dorfschulz beh;rdliche Verordnungen durchzusetzen und f;hrte die Aufsicht in Erbschafts-sowie Waisensachen. Ihm standen 2 oder mehr Hilspolizi-sten zur Seite , die Dorfwache und ein gesetzeskundiger Dorfschreiber...
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