9. 0. 1. Deutsche Kolonien in s dlichen Bessarbien

 Deutsche Auswanderer, die der Zar Alexander I. 1913 als Kolonisten ins Land rief, lebten in Bessarabien zwischen 1814 und 1940. Sie lebten als selbstst;ndige Landwirte auf eigener Scholle (landst;ck). In 125-J;hrige Siedlungszeit hatten sie die urspr;ngliche Zahl von 24 Mutterkolonien auf 150 bessarabiendeutsche Siedlungen erweitert. Die Zahl von etwa 9.000 eingewanderten Personen hatten sich auf 93.000 Personen mehr als verzehn-facht.

 Die anf;nglich gew;hrten Privilegien, darunter die Selbstverwaltung durch das F;rsorgekomitee mit Sitz in Odessa, wurden um 1870 mit der Aufhebung des Kolonisten-status zur;ckgenommen. Von allem wegen der Eif;rung des Milit;rdienstes wanderten in der Folge viele Kolonisten nach Nord- und S;damerika (mit Schwerpunkten in Nord- und S;d-Dakota, Kanada, Argentinien und Brasilien) aus.

 Bessarabiendeutsche:

 Prominentester Vertreter dieser Volksgruppe ist der ehemalige deutsche Bundespr;sident  Horst K;hler. Seine Eltern lebten bis zur Umsiedlung 1940 in der deutsche Kolonie Ryschkanowka in Nordbessarabien, danach ;bergangsweise in einem Lager im Deutsch-en Reich und wurden schlie;lich 1942 im besetzten Polen angesiedelt, wo Horst K;hler 1943 geboren wurde.

 Auswanderung aus dem S;dwesten Deutschlans:

 Zwischen 1814 und 1842 wanderten aus s;dwestdeutschen Gebieten etwa 2.000 Fami-lien mit insgesamt etwa 9.000 Personen nach Bessarabien in S;drussland aus. Die Aus-wanderung aus den R;umen W;rttemberg, Baden,Elsass, Pfalz und Bayern mit dem zeitlichen H;hepunkt 1817 wurde als Schwabenzug bezeichnet. Nach der Passerteilung durch deutschen Beh;rden traten sie ihre Reise in gr;;eren Gruppen, sogenannten Kolonnen, an.

 Die Reisedauer f;r die etwa 2.000 km lange Streckebetrug je nach Reiseroute 2 bis 6 Monate. Viele der Auswanderer mit religi;sen Emigrationsgr;nden schliossen sich zu so-
gennante Harmonien zusammen. Die Schiffsreise begann auf der Donau, wozu die Aus-wanderer auf derm bis Ulm zogen. Dort schifften sie sich auf dem Ulmer Schachteln (Ein-Weg-Schffis-Typ) ein, die als Naufahrt stromabw;rts trieben.

 W;hrend der Schiffsreise erkrankten viele Auswanderer an Infektionen und verstarben. Die Fahrt f;hrte f;hrte fl;ssabw;rts bis zum Donaudelta kurz vor der M;ndung ins Schwarze Meer. Eine wochenlange Quarant;ne unter freiem Himmel auf einer Flussinsel vor Ismajil (Gebiet Odessa, Uktraine) forderte weitere Todesopfer. Etwa 10 bis 50 % der Auswanderer sollten die Schiffsreise nicht ;berlebt haben.

 Auswanderung aus dem Norosten Deutschlands:

Die Zahl der deutschen Auswanderer aus Nordostdeutschland sowie aus den deutschen Ansiedlunggebieten in Polen wird auf 1.500 Familien gesch;tzt. Sie bevorzugten den Landweg mit Pferd und Wagedn und hatten w;hren der Reise weniger an Infektionen zu leiden. Sie waren 1814 die ersten Deutschen in Bessarabien und wurden wegen ihrer Herkunft als Warschauer Kolonisten bezeichnet.


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