Ein schweres Schicksal ISBN 978-3-949501-68-5

                Ich schreibe f;r mich selbst, als Lebenstagebuch,
                nicht f;r jemand anderen.   Autor


                Einf;hrung

Dies ist die Geschichte des schweren Schicksals einer Frau. Trotz Krankheit, Ungl;ck, Verfolgung, Schl;gen, Racheakten von Verwandten, Neid, geistigem und moralischem Missbrauch - all das ertrug sie, besch;tzte ihre Kinder, Verwandten und Freunde, ohne den Glauben, die Hoffnung und die Liebe zu verlieren.
Ihr Leben war, wie das so vieler anderer auch, voller Turbulenzen, bis hin zu dem Punkt, an dem sie nicht mehr leben wollte, aber sie blieb am Leben, um ihrer Kinder und Enkelkinder willen. Bunyan sagte: "Es ist besser, dem richtigen Weg mit M;hsal, Risiko und Schwierigkeiten zu folgen, als den falschen Weg zu gehen, der ins Verderben f;hrt...".   
Die Erz;hlung beruht auf wahren Begebenheiten. Viele fragen sich, warum der Autor das Leben einer Frau mit allen Vor- und Nachteilen beschrieben hat, wenn er doch immer nur die positiven Aspekte am Beispiel der Hauptfigur zu beschreiben sucht? Leben ist Leben! Und es ist viel durcheinander, was es dem Autor manchmal schwer macht, zu wissen, wer auf der richtigen Spur ist.
Wer tr;gt die Schuld und was ist zu tun? Frauen nehmen unbewusst Tausende von kleinen Details wahr, vergleichen sie unbewusst - und nennen das Intuition. Die Heldin der Geschichte h;lt sich in dieser Welt f;r ;berfl;ssig und definiert sie im Verh;ltnis zu ihren Blutsverwandten... Es dauert seine Zeit, bis aus Fremden Verwandte werden... Damit die Verwandten zu Fremden werden - manchmal reicht ein Augenblick...
N. Nikulina (Reimchen) hat sich sehr bem;ht, das Buch zu schreiben, und dabei viele Freunde verloren und sich Feinde gemacht. Gro;artige Menschen sollten nicht mit Antidepressiva behandelt werden. Es wird nicht helfen! Sie m;ssen leiden und die "Qualen der Sch;pfung" ertragen.








                Teil 1

Bevor du jemanden verurteilst, ziehe seine Schuhe an, gehe den Weg, den er gegangen ist, lebe seinen Schmerz, seine Sorgen und seine Zweifel. Er hat sich jahrelang abgem;ht, ist gestolpert, wo er gestolpert ist, und hat es geschafft, aufzusteigen, wo er aufgestiegen ist... Erst dann k;nnen Sie ein Urteil ;ber ihn f;llen. Jon Renaud
               
         
            
                Kapitel 2

Marina sah ihren Sohn schon von weitem. Er stand auf einem gro;en Felsen am Ufer des Sees und fischte mit einer selbstgebauten Angelrute. Ein ortsans;ssiger Kasache mittleren Alters fischte hier ebenfalls oft und brachte dem Jungen das Fischen mit rohen Teigst;cken bei.
Da es zu Hause nichts zu essen gab, ging der Sohn zum Fischen; es war ein kleiner Fisch, der nur f;r eine Katze geeignet war. Die Katze schrie nachts auf dem Dach vor Hunger und zerrte an seinen ohnehin schon angespannten Nerven.
Der Sohn stand barfu; auf dem Stein und sch;ttelte verzweifelt seine gefrorenen Lippen.
- Oh mein Gott, h;r auf damit, du erk;ltest dich noch. Also gut, ich werde heute eine Suppe aus den Vorr;ten meiner Gro;mutter kochen. Sie ist jetzt tot, aber es ist noch etwas Gr;tze ;brig. Ich glaube nicht, dass sie im Jenseits beleidigt sein wird, die M;use werden es sowieso fressen.
- Das ist be;ngstigend. Er wird uns in der Nacht daf;r erw;rgen. Aber ich fische gerne, vor allem, wenn es einen Fang gibt.
Ein kasachischer Fischer kam auf uns zu und sagte wie nebenbei:
- Ich habe deinem Sohn gr;;ere und sch;rfere Haken mitgebracht, damit er die gro;en Fische fangen kann.
- Danke, aber er ist noch klein, er wird keinen gro;en rausholen.
- Und wenn du mich l;sst, nehme ich ihn mit auf das Boot.
- Oh nein, nicht, das ist zu viel Aufregung.
- Leben Sie allein?
- Mit zwei S;hnen.
- Und Ihr Mann?
- Wir sind vor ihm weggelaufen, hier.
- Ich sehe eine nette Frau, aber es liegt so viel Elend in ihren Augen.
- Nein, es ist alles in Ordnung. Wir m;ssen gehen.
Mein ;ltester Sohn Marcus wartete zu Hause auf mich, auf dem Bett liegend und mit einer Decke ;ber dem Kopf.
- Warum liegst du immer noch da? Warum gehst du nicht spazieren?
- Falls Daddy uns sucht, wird er uns auf der Stra;e t;ten.
- Lesen Sie wenigstens ein Buch. Jetzt werde ich die Nudeln meiner Vermieterin kochen, und meine Nachbarin hat mir gelbe Gurken geschenkt. Und es gibt noch mehr Tee.
- Mein Gott, wann wird das alles vorbei sein? Wann fahren wir nach Deutschland?
- Was kann ich tun? Ich habe fast das gesamte Geld an jeden gegeben, den ich erreichen konnte. Es bewegt sich nicht. Morgen gehen wir in die Stadt und fragen nach.
- Ich werde nicht gehen. Ich habe die Nase voll. Ich bin m;de. Gehen Sie allein.
- Nat;rlich werde ich das. Ich kann es nicht ;ndern.
W;hrend die Nudeln kochten, sa; meine Mutter auf der Veranda neben Bruno, der die Katze mit einem Fisch f;tterte. Der Kater knabberte an den Gr;ten und schnurrte bedrohlich, um sein Recht auf den Fisch zu zeigen.
Hundert Meter von der H;tte entfernt, die ihnen von der Dorfverwaltung als vor;bergehender Aufenthaltsort vor ihrer Abreise nach Deutschland zur Verf;gung gestellt worden war, lag der Salzsee. Morgens, wenn die Sonne aufgeht, ist der Salzsee violett und rot, als ob ein bunter, mit roten F;den bestickter Teppich ;ber ihn geworfen worden w;re. Es ist das bl;hende Salz. In der N;he gibt es ein Team von Bergleuten, die eine Tonne Salz f;rdern und es gegen Mehl, Zucker und Gr;tze f;r die Stadt und die benachbarten Kolchosen eintauschen. Das ist ihre Art zu leben.
Nachdem die Fabriken w;hrend der Perestroika geschlossen wurden, gingen Frauen mit Kindern morgens in die Waldgebiete, um Pilze, Beeren und Sauerampfer zu sammeln. Sie begannen, sich gegenseitig alles Schlechte und alles Gute zu stehlen. Es ist be;ngstigend, nachts durch das Dorf zu gehen, die Menschen sind so w;tend wie W;lfe geworden.
  Marinas Mann ist verr;ckt geworden. Oder vielleicht war er es schon lange, nur - ;rger. Und sie sah, f;hlte mit dem Herzen - das ist nicht der Mann, der er vorgibt zu sein, er tarnt sich. Ihr Sohn aus erster Ehe nannte ihn "Daddy" und wollte ihn nicht mehr aus ihren Armen lassen. Sie bemerkte den Schimmer eines tierischen Grinsens, aber sie tr;stete sich damit, dass sie ihren Sohn liebt und wer braucht schon einen solchen Menschen? Das hat mein Vater auch oft gesagt. Ja, so war sie. Die von Kindheit an nur Streit und Beleidigungen zwischen ihren Eltern erlebt hat...

Sie erinnerte sich oft daran, wie alles begann...
Eine deutsche Familie, die 1958 aus Vorkuta in Russland ins hei;e Kasachstan deportiert wurde, hatte neben ihren Eltern Elisabeth und Konstantin Richter vier T;chter: Klavdia, Lizaveta und zwei Zwillinge, Elena und Marina.
Die ;lteste, noch ein kleines Kind, wollte ihr Vater im Ofen verbrennen, und die Mutter, die ihre Tochter schreiend versteckte, versprach, ein zweites Kind zu geb;ren - einen Sohn.
 Aber der zweiten wurde eine Tochter geboren, eine Sch;nheit. Der Vater beruhigte sich. Er brachte seiner geliebten Lizonka Geschenke und verw;hnte sie. Und als seine Frau verk;ndete, dass sie wieder schwanger war, befahl er ihr, sie loszuwerden.
 In den f;nfziger Jahren war es verboten, abzutreiben, und die Mutter ging nach einigen Tr;nen zu ihrer Gro;mutter - einer Hebamme. Sie gab ihr Seifenwasser in die Geb;rmutter und schickte sie nach Hause, um sie reinigen zu lassen. Das Baby starb in der Geb;rmutter, kam aber nicht mehr heraus. Die Frau wurde in einem ernsten Zustand ins Krankenhaus gebracht.
Die ;rzte stellten fest, dass es einen Sohn gab, und die Mutter verfluchte verzweifelt, dass der Traum ihres Mannes, den er mit seinen eigenen H;nden zerst;rt hatte, nie in Erf;llung gegangen war.
Der Vater ging in die Vollen. Die Mutter h;rte nie auf, krank zu sein. Die ;rzte rieten zu einer erneuten Geburt, denn ihrer Meinung und ihrer reichen Erfahrung nach rettet die Geburt eine Frau nach einer missgl;ckten Abtreibung. Sie stellen die sexuelle Funktion wieder her. Elizabeth beschloss, ein Kind zu geb;ren.
 Nach erfolglosen Versuchen, mit ihrem Mann zu schlafen, verk;ndete sie ihren Entschluss: "Ich gehe zu den M;nnern im Exil, und es ist mir egal, ob du mich sp;ter schneidest.
...Der Vater vergewaltigte die Mutter grob, lange und schmerzhaft in der Hoffnung, dass ein Sohn geboren w;rde. Doch neun Monate sp;ter rief die Entbindungsklinik an:
- Sie haben Zwillinge.
- Zwilling was?
- Beide M;dchen.
- Er war w;tend. Er ist nicht ins Krankenhaus gegangen, er hat nicht entbunden und er hat sie nur auf Druck der Sonderkommandantur Vorkuta, wo sie als deutsche Staatsangeh;rige untergebracht waren, mit nach Hause genommen.
Er war nur noch selten zu Hause, er war angewidert von diesem mausgrauen Frauenheld. Freunde, Wodka, Frauen. Die Seele bat um einen Urlaub.
Doch bald kam das Dekret: Das deutsche Volk war frei. Rehabilitation. Die Familien begannen, die Bergwerke von Vorkuta zu verlassen und in den S;den Russlands zu ziehen, in die Steppe von Kasachstan, wo es w;rmer ist und der nationale Hass wegen der russischen Soldaten, die durch die Schuld von Nazideutschland starben, nicht so stark ist. Weil ein Deutscher ein Faschist ist! Das hei;t, sie verdienen nichts anderes als Verachtung und Verfolgung.

In Kasachstan wurde im Dorf Mirki eine kleine H;tte mit zwei Zimmern, einem Lehmboden, kleinen Fenstern und einem Strohdach gekauft. Das kasachische Volk hie; die Deutschen willkommen. Hunger und Not zwangen alle Nationen, sich zusammenzuschlie;en und zu arbeiten, um zu ;berleben. Und lebte. Und sie haben funktioniert. Und studiert und geliebt. Jeder auf seine Weise, wie es das Schicksal wollte.
Die ;lteren gingen zur Schule, die j;ngeren M;dchen in den Kindergarten. Ihre Mutter bekam einen Job in einer S;;warenfabrik, wo sie Bonbons verpackte. Dann wurde ihr eine Stelle in einer N;herei angeboten, wo sie bis zu ihrer Pensionierung arbeitete und sogar N;herin war. Sie wurde mit zahlreichen staatlichen Auszeichnungen und Medaillen bedacht. Ihr Vater, ein professioneller Elektriker, arbeitete im Fuhrpark als Elektriker.
Mein Vater hielt sich f;r den ersten Mann im Dorf. Eine Art Macho in Chromstiefeln, einem Ledermantel und parf;miert mit dreifachem Eau de Cologne. Er lebte st;ndig in Saus und Braus, kn;pfte nebenbei Bekanntschaften und nahm nicht am Familienleben teil.
Marina erinnert sich, wie er gesund von der Arbeit nach Hause kam und einen Teppich an die Wand brachte. Ihre Mutter, die trotz ihres Mannes mit dem Schicksal haderte, k;mmerte sich auch nicht um die Familie und beklagte sich manchmal weinend und alkoholisiert bei ihren Freunden ;ber das Schicksal. Und es drohte ;rger ins Haus zu kommen...
Und alles w;re gut gewesen, doch eines Tages kam die Mutter nach Feierabend nach Hause gerannt und begann verzweifelt, die Habseligkeiten ihres Vaters zusammenzupacken. "Wo und warum?" - Die T;chter fragten ihre Mutter. Sie warf nur ;ber ihre Schulter:
- Papa ins Krankenhaus. Er hatte einen Unfall gehabt! Dads Arbeitsstelle rief an und teilte mit, dass es einen Unfall gegeben hatte: Ein Strommast, den die Elektriker montierten, war umgeknickt und auf Dads Schulter gefallen, wodurch er sich das R;ckgrat gebrochen hatte. Er schrie vor Schmerzen und verlor das Bewusstsein. Sie brachten ihn in ein Krankenhaus. Dort stellte sich heraus, dass sein K;rper gel;hmt war und er nicht nur nicht gehen konnte, sondern auch nicht sp;ren konnte, wie er urinierte.
Er hat nichts weiter gesagt und ist einfach verschwunden. Die Schwestern warteten lange Zeit gespannt. So schliefen sie alle ein. Am Morgen war die Mutter zu Hause. Sie erz;hlte ihnen alles, was mit ihrem Vater geschehen war. Nun waren sie auf sich allein gestellt, w;hrend ihr Vater in Taschkent operiert wurde. Mutter ging mit ihm.
Und damit sich die Kinder nachts nicht f;rchteten, fragte sie eine entfernte Nachbarin, Ida, die ebenfalls aus den Siedlungen stammte, mit ihrem Mann Rudolf lebte und keine Kinder hatte. Die M;dchen gingen zur Schule. Am Abend a;en sie zu Abend und gingen fr;h zu Bett. Ich mochte nicht daran denken, was jetzt passieren w;rde.
In Taschkent wurde er operiert: zwei k;nstliche Wirbel wurden eingesetzt, seine Blasenentleerung repariert, er lernte aufzustehen und an Kr;cken zu gehen und wurde mit einem Behindertenausweis nach Hause geschickt.
Einen Monat sp;ter kehrten seine Eltern aus Taschkent zur;ck und stellten fest, dass sein Vater in beiden Beinen gel;hmt war und nicht mehr allein gehen konnte. Die kleinen M;dchen konnten das nicht verdauen, und die Mutter zog sich zur;ck, wurde nerv;s und war st;ndig am Arbeiten.
Der Leiter des Fuhrparks bot ihm an, ihm ein Haus zu bauen, und so teilten wir uns auf. Seine Frau weigerte sich und verlangte, dass er f;r den Rest seines Lebens eine Rente erh;lt. So wurde es gemacht.
...Mein Vater hatte einen Unfall. Damals dr;ckte er seine Wut und Frustration ;ber seinen Kollegen aus, die mein Vater in sich verbarg. In seiner Wut wollte er zuschlagen, aber er wurde selbst getroffen. Wenn er w;tend auf sich selbst ist, hat er Schuldgef;hle. Schuldgef;hle verlangen nach Vergeltung, die in Form eines Unfalls nicht lange auf sich warten lassen wird. Auf den ersten Blick ist er nur das Opfer einer schicksalhaften Konstellation. Er wird von allen umsorgt, seine Mutter k;mmert sich um ihn und alle helfen ihm, wo sie nur k;nnen. Und er hat Schmerzen. Der Schl;ssel zum Verst;ndnis dessen, wof;r wir uns schuldig f;hlen, liegt darin, wo der Schmerz seinen Ursprung hat, und das Ausma; seines Leidens zeigt uns, wie schwer unsere Strafe ist. Er hat seine Frau betrogen, deshalb war sein Unterk;rper gel;hmt...

Langsam begann Vater auf Kr;cken aufzustehen und andere R;ume zu besuchen. Es sollte noch mehr kommen. Die j;ngere Tochter war direkt begeistert von diesen Ver;nderungen, sie war stolz auf die Verdienste ihres Vaters. Manchmal lief sie zur Arbeit ihrer Mutter, um die Milch und das Brot zu holen, das sie gekauft hatte. Ihr Vater begann, Borschtsch zum Mittagessen zu kochen, und Marina half ihm dabei.
Alles schien gut zu laufen, aber dann gab es einige mystische Ph;nomene, f;r die es eine Erkl;rung gab. Tante Gashas Nachbarin, die mit ihrem Mann und zwei T;chtern lebte, zeigte ihren Unmut dar;ber, dass sie Deutsche waren und ihr Gro;vater im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen erschossen worden war.
Tante Gasha hasste sie und tat alles, um ihre Familie zu zerst;ren. Sie ahnten nichts und teilten sogar mit ihrer Familie: Brennholz, Eier, Schweinefutter.
Tante Gashas Mann war ein hervorragender Tischler. Doch in der Mitte seines Lebens wurde er zum Invaliden, denn als er Holz f;r die Beine eines Hockers hackte, verrechnete er sich und schlug sich mit einer Axt ins Knie, was ihm zum Ruhestand verhalf. Zu Hause gab Onkel Sascha seine Arbeit nicht auf, sondern baute in aller Ruhe ein Badehaus, fertigte Hocker zum Verkauf an und reparierte alte M;bel.

Claudia und Lisa sa;en den ganzen Abend und sogar die ganze Nacht am Tisch und taten so, als w;rden sie lernen, w;hrend die kleineren Schwestern zwei Stunden Zeit daf;r hatten. Die restliche Zeit verbrachten sie damit, mit den M;dchen von nebenan zu spielen. Da waren Olga, die Tochter von Tante Gascha, und Nadja und Vera, die Schwestern nebenan auf der linken Seite, Anna, die gegen;ber wohnte, und Walja, eine Chochluschka, deren Eltern zu niemandem Kontakt hatten.
Olga, ein blondes, k;mpferisches M;dchen, trat ihren Freundinnen zum Spa; immer in die Beine, so dass sie das Gleichgewicht verloren und vor Lachen zu Boden fielen. Oder sie zog am Gummiband ihrer Hose, so fest sie konnte, und hinterlie; eine rot-blaue Narbe auf ihrem K;rper. Die M;dchen sahen Olga an, als w;re sie eine Tyrannin, aber sie h;rten nie auf, Freunde zu sein.
Nadia und Vera sowie Ljuba und Sascha stammten aus derselben Familie. Nadya, zerzaust, j;hzornig, mit epileptischen Anf;llen, es war geradezu be;ngstigend, in ihrer N;he zu sein. Sie k;nnte einen Pfahl aus dem Boden rei;en und sich auf einen Mann st;rzen, wenn er etwas Schlechtes ;ber sie sagt. Es war, als ob ein D;mon von ihr Besitz ergriffen h;tte. Es geschah, als sie auf der Stra;e mit einem Pferd zusammenstie;. Das Pferd sprang ;ber sie hinweg und erschreckte sie zu Tode. Danach begann sie mit diesen Anf;llen. Vera, ihre Schwester, spielte selten mit ihnen. Sie war mehr zu Hause.
Anna - hocherhobenen Hauptes, sch;n, kultiviert, nahm selten an den Spielen teil, weil ihre Mutter krank war. Nur wenn ihr Geliebter zu Besuch kam, ging Anya zu ihnen, stolz und einsam...
Und Valentina, schlicht, unattraktiv, abgemagert, gut im Gespr;ch. Marina unterhielt sich viel mit ihr, sie tauschten Packungen aus und besuchten sie oft. Dort sah sie immer ihre Gro;mutter, ganz in Schwarz gekleidet und oft auf einem russischen Herd schlafend.
In der Zwischenzeit hatte mein Vater ein neues Haus gebaut. Nat;rlich nicht von ihm selbst, aber unter seiner Leitung wurde es von den einheimischen M;nnern gebaut, die gerne tranken. Mein Vater pflegte zu sagen, wenn er mit seiner Familie beim Abendessen sa;:
- Es ist besser, betrunkene M;nner zu nehmen, um das Haus zu bauen. Sie nehmen weniger und geben erst am Ende des Tages ein Getr;nk. Alle sind gl;cklich!
Marina verbrachte ihre gesamte Freizeit in der N;he ihres Vaters und half ihm, wann immer er ein Wort sagte. Das ;rgerte ihn manchmal, aber er war ihr dankbar, dass sie ihm n;tzliche Ratschl;ge gab. Als er sich zum Beispiel mit einem Hammer auf den Finger schlug und vor Schmerz aufheulte, rief sie ihm zu, er solle den Finger in die Erde stecken, dann w;rde der Schmerz sofort verschwinden. Er tat dies und sagte ;berrascht:
- Wirklich, der Schmerz ist sofort weg. Woher wissen Sie das?
- Das kann man auch mit Menschen machen, die einen Stromschlag oder einen Blitzschlag erlitten haben.
Oder eines Tages kletterte mein Vater auf das Dach einer Scheune, um etwas zu holen, aber er verrechnete sich bei den letzten Stufen der Leiter und die Leiter flog zur Seite. Er konnte sich auf dem Dach festhalten und hing in der Luft.
Marina h;rte seine leise Stimme und lief in den Hof zu ihrem Vater. Ihre Gedanken rasten: "Was, wenn er unerreichbar f;r mich ist?" Doch als sie ihren Vater im Todeskampf sah, schlang sie ihre Arme um seine H;ften und lie; ihn zu Boden. Es stellte sich heraus, dass er so leicht wie eine Feder war. Marina hat sein Gewicht nicht einmal bemerkt. Und so ging es viele Jahre lang weiter.
Ihr Vater brachte Marina auch alles ;ber das Bauen bei: wie man einen Nagel einh;mmert, wie man ein Loch bohrt, wie man ein Brett s;gt, wie man einen Pfosten setzt... Doch nach einer Weile zog sich ihr Vater von ihr zur;ck und hasste sie sogar. Marina kannte den Grund nicht und versuchte, alle seine Launen zu erf;llen: ihr den Kopf mit einem Kamm zu kratzen und sie von Ausw;chsen zu befreien, ein Rasierset mit einem Sicherheitsrasierer zu holen, ihr Wasser zu trinken zu geben, ihre nassen Windeln zu wechseln... Dann wurde ihr klar, dass ihre Mutter negativ ;ber sie sprach. Sie fragte sich, was sie falsch gemacht hatte. Schlie;lich gab es niemanden, der helfen konnte...
Abends sa; mein Vater vor dem Fernseher, h;rte BBC und verfolgte die neuesten politischen Entwicklungen, den Bericht ;ber die Lage in fernen L;ndern und ;hnliches. Er hat immer gesagt:
- Wenn ich zum Herrscher des Landes ernannt w;rde, w;rde ich Ihnen zeigen, wie Sie die Dinge in Ordnung bringen k;nnen.

Die Schwestern haben ihre Beziehung nicht anger;hrt, sie waren mit dem Studium besch;ftigt. Marina w;nschte sich so sehr eine freundliche, mitf;hlende und wohlwollende Schwester. Doch zwischen ihnen herrschte eine Mauer aus Missverst;ndnissen, Irritationen und Ressentiments. In diesem Moment wurde ihr klar, dass sie anders war. Wie ihre ;ltere Schwester Klavdia sagte, "es gibt einen Mann in der Familie".
Marina ging durch den Garten in den Dornenbusch zum gro;en Maulbeerbaum, um nicht allen zur Last zu fallen. Sie pfl;ckte und a; Beeren, und wenn sie weg waren, pfl;ckte sie L;wenzahn und a; ihn. Im Haus gab es nichts zu essen, nur zum Abendbrot kochte meine Mutter etwas auf einem Teller und stellte ihn in die Mitte des Tisches. Jeder nahm einen L;ffel Suppe oder Brei und man konnte schon den Boden des Tellers sehen. Damals waren die Zeiten hart. Aber Marina hatte den Eindruck, dass es m;glich war, f;r jeden eine Suppe zu kochen. Aber sie schwieg und rannte hungrig in denselben Busch davon. Wie die Schwestern a;en, wusste sie nicht.

Aber in dem Haus ging etwas anderes vor sich. Es war, als h;tte sich ein b;ser Geist eingenistet. Nachts raschelte es auf dem Dach und man h;rte Schritte auf der R;ckseite des Hauses. M;bel klapperten, als h;tte sie jemand bewegt. Sogar auf den Vorh;ngen und Tischt;chern sah sie gruselige Bilder. Alle Umrisse der Zeichnungen stellten teuflische Gesichter dar, die ihre M;uler ;ffneten, bereit, alles Lebendige zu verschlingen.
Niemand au;er ihr und sp;ter ihr Sohn Marcus sah es. Marina hatte Angst, allein im Haus zu sein, und schlief im selben Bett wie ihre Mutter. Schon fr;h wandte sie sich an Gott und betete, er m;ge ihre Schuld vergeben, ihre Familie segnen und sie von b;sen Geistern befreien.
Keiner in der Familie glaubte an Gott und lachte sogar ;ber ihre Angst. Es war, als ob eine Katze zwischen die Eltern gelaufen w;re. Sie stritten sich st;ndig, und die Kinder wuchsen allein auf. Die ;lteren Schwestern k;mmerten sich um die j;ngeren und schlugen immer mit den F;usten auf sie ein. Sie versuchten, ihre Willenskraft zu unterdr;cken, und die J;ngeren wichen zur;ck, da sie sahen, wie ungerecht sie herumgeschubst wurden. Es gab Kriege innerhalb der Familie.
Zu Hause begann mein Vater, nach und nach die Hausarbeit zu ;bernehmen. Aber er konnte die M;dchen nicht auf einen Haufen bringen, Aufgaben verteilen. Alle schnappten sich sofort ihre Schulb;cher und machten ihre Hausaufgaben. Nur Marina hatte Mitleid mit ihm und machte die Arbeit, die ihr Vater ihr vorschlug: Schweine s;ubern, schwere Eimer mit G;lle austragen, sie mit gemischtem Futter f;ttern, eine Scheune bauen und ;berdachen, den Zaun aufstellen und den Hof mit Zement gie;en.
Meinem Vater wurde vom Werk aus ein handbetriebenes Fahrzeug zugeteilt. Er begann sofort damit, Mischfutter aus der M;hle zu liefern - an Menschen, die Futter ben;tigten. Immerhin war er unter Menschen. Nicht so einsam!
Es war harte, undankbare Arbeit. Auf Kr;cken gehend, verlud er in der M;hle S;cke mit Mischfutter. Dann verkaufte er sie zu einem ;berh;hten Preis an alle Bed;rftigen und lud S;cke ab, die dreimal so schwer waren wie er selbst. Mein Vater sagte immer: "Es gibt zwei Dummk;pfe auf dem Basar: den, der verkauft, und den, der kauft"...
Manchmal hielt er auf dem Basar an und kaufte sich ein Glas Samen oder frische Beeren. Er fragte Marina, ob sie etwas von dem, was sie gekauft hatte, haben wollte. Aber sie weigerte sich immer, weil sie dachte, dass ihr Vater bereits mit dem Schicksal haderte, und hier stand sie mit F;;en.
Sie hatte das Prestige, die Diktate ihres Vaters zu diktieren, da er besser schreiben wollte und ihm die Kenntnisse fehlten. Aber jedes Mal kontrollierte Marina seine Diktate und hinterlie; einen roten Zettel mit einem D am Ende. Schlie;lich gab sein Vater es auf und sagte, dass das Schreiben nichts f;r ihn sei, er w;rde lieber die neuesten Nachrichten h;ren.
Manchmal setzte er die kleine, zerbrechliche Marina auf seinen Scho;, legte seinen Arm um ihre Schultern, damit sie nicht hinfiel, legte seine Hand auf ihre Schulter und tippte mit den Fingern vom Daumen zum kleinen Finger und umgekehrt. Sie hatte das Gef;hl, als w;rde er eine Melodie oder eine Art Hymne anstimmen, traute sich aber nicht zu fragen. Jetzt nahm sie es ihrem Vater ab und tippte auf die Kinder und Enkelkinder.

In der Schule hatte ich keine Zeit zum Lernen. Der Gedanke an ein St;ck Brot besch;ftigte ihre hungrigen M;gen und Gehirne. Manchmal gab ihnen nur ihr Vater je 5 Kopeken, und die M;dchen warteten auf die gro;e Pause, um einen Kuchen zu kaufen. Es war etwas Unvergessliches...
Nur einmal fing Lisa an, ihnen salzige Scones f;r die Schule zu backen. Marina sa; den ganzen Tag in der warmen T;te mit den Scones und freute sich auf die gro;e Pause. Aber das war nur drei Mal, dann war ihre Gnade zu Ende.
Manchmal brachten ihnen Bekannte ein Glas Honig oder saure Sahne mit, aber dieser Reichtum verschwand irgendwo. Es war sogar verboten, in den K;hlschrank zu schauen.
Einmal wurde mir ein Glas Honig geschenkt. Ihre Mutter legte es sofort hinter den Tresen. Marina sah es und beschloss, ein wenig von diesem Wunder zu probieren. Sie nahm ein wenig mit einem L;ffel, dann ein wenig mehr, dann noch mehr...
Sie wachte auf, als sie fast ein halbes Glas gegessen hatte. Daraufhin gingen ihre Schwestern und ihre Mutter in die Speisekammer und bemerkten es. Ihre Mutter begann ihr Vorw;rfe zu machen, und sie wurde immer kr;nker. Nach einer Minute lief Marina zum Waschbecken und sch;ttete alles in die Sp;le.
- Sie sehen, dass Stehlen nichts n;tzt! - Ihre ;ltere Schwester Klavdia spottete.
 
Die Kinder wuchsen in einer armen Familie auf, in der selbst ein St;ck Brot die einzige Rettung war, und es herrschte Unfrieden zwischen den Eltern. Ihre Mutter arbeitete in einer Bekleidungsfabrik und widmete sich ihrer Arbeit, als wolle sie den Problemen zu Hause und dem Kummer, der auf ihren Schultern lastete, entkommen. Ihre Jugend, so schien es, war wie weggeblasen, unerf;llt von der Liebe und dem Gl;ck ihrer Familie.
Sie schienen die Einzigen zu sein, die von Trauer, Mangel, Skandal und Dem;tigung betroffen waren. Eine unertr;gliche Last wurde auf ihre Schultern gelegt. Ihre Nachbarn hatten genauso viel Kummer und Leid, aber es war auf der Seite eines anderen, und so erstickte die Kette des Ungl;cks sie und hinderte sie daran, einen Lichtstrahl im Leben der gequ;lten Menschen zu sehen.
 
Tochter Elena war gut in der Schule und ein aktives M;dchen. Sie nahm an Schulolympiaden und Sportwettbewerben teil. Sie wurde anerkannt und gebeten, an den Olympiaden teilzunehmen, doch als sie sich bei einem Wettbewerb verletzte, landete sie im Krankenhaus. Bei ihr wurde eine Osteomyelitis diagnostiziert.
Sie war lange Zeit im Krankenhaus und wurde mehrfach operiert, aber es trat keine Besserung ein. Marina machte sich gro;e Sorgen um ihre Schwester, lief oft ins Krankenhaus, um sie aufzumuntern, und machte an der Krankenhaust;r komische Gesichter.
Elena l;chelte schwach, aber der Schmerz und die Schw;che hinderten sie daran, das Leben zu genie;en. Der Knochen in ihrem Bein entz;ndete sich immer wieder. Eine weitere Operation musste durchgef;hrt werden, um den Knochen in ihrem Bein zu reinigen, da er bereits zu faulen begonnen hatte. Die ;rzte schlossen die M;glichkeit einer Amputation nicht aus.
In ihrer Verzweiflung brachte ihre Mutter sie zu einem Professor in der Stadt Frunze, der im Ruhestand war, aber Patienten empfing und ein wenig Geld verdiente.
Nachdem er sie untersucht hatte, stellte er fest, dass ihr Bein durch eine Infektion und Knochensp;ne, die von den ;rzten aufgrund ihrer Nachl;ssigkeit zur;ckgelassen worden waren, st;ndig eiterte. Er gab Ratschl;ge, die die Entz;ndung stoppen und das Bein heilen lassen k;nnten:
- Nehmen Sie eine drei Jahre alte Aloe, drehen Sie sie, pressen Sie den Saft aus und mischen Sie ihn mit Alkohol, dann legen Sie die getr;nkten Pads auf die Wunden. Zuerst werden kleine Knochen und allerlei Dreck herauskommen, dann wird alles heilen.
Das taten sie auch. Elena erholte sich schnell. Doch die Krankheit hat sie f;r ihr Leben gezeichnet. Im Krankenhaus sah sie, wie Angeh;rige und Freunde von den Kranken entfremdet, verraten und sich selbst ;berlassen werden, und sie lernte eine Lektion f;r sich selbst: Verlasse dich nicht auf andere, sondern nur auf dich selbst. Du musst dir dein Leben selbst aufbauen und alles aus dem Leben nehmen, so lange du kannst... Sie konnte nur f;r sich selbst hoffen.
Marina lernte ein bisschen schlechter als Elena. Sie f;hlte sich nicht gesund, hatte keine Energie, um flei;ig zu lernen, weil sie immer hungrig war. Sie ;berlie; ihren Verwandten Essensportionen, da diese sehr klein waren und nicht f;r alle reichten. Marina litt unter Hunger, da ihr die Liebe, W;rme und Anteilnahme ihrer Verwandten und Bekannten fehlte, die sie von ihnen nicht bekam.
Ihre Mutter sagte oft, dass sie auf einen Sohn wartete, um ihrem Mann eine Freude zu machen, aber es wurden T;chter geboren, die kein Gl;ck brachten, wie es ihrer Mutter schien. Nicht alles, was Gott gibt, ist sch;n! Und sie verga;, dass es nicht darum ging, ihrem Mann zu gefallen, sondern darum, das Leben um sie herum zu genie;en, nicht das Leben, das sie wollte...

Als Kind und als Erwachsene war Marina immer auf der Suche nach Fehlern an sich selbst: ihre Haut, ihre Haare, alle ihre Organe, ihre Zehen - alles war nicht wie bei den Menschen... Warum wird sie sonst nicht geliebt, sondern nur zur;ckgewiesen wie ein streunendes K;tzchen? Sie wird immer von einem Gef;hl der Minderwertigkeit unterdr;ckt, was wahrscheinlich der Grund ist, warum ihre ;ltere Schwester immer zu ihr sagte:
- Da ist ein Wurm in dir, der deinen K;rper und deine Seele auffrisst. Es gibt eine Art Sehnsucht, die einen nicht mehr losl;sst...
Sie selbst sp;rte, dass sie aus einer anderen Welt kam, warum sonst sah sie nur Leid und den Hass der Menschen auf ihresgleichen...
Marina wendet schnell den Blick ab, damit man nicht sieht, wie ihr die Tr;nen in den weit aufgerissenen Augen gefrieren vor Entsetzen ;ber all die scheinbar kleinen Dinge, die es nicht wert sind, gesehen zu werden: eine aufgeh;ngte Katze, deren Augen aus den Augenh;hlen springen, ein geschlachtetes Ferkel, das sich in Kr;mpfen windet, eine Gans, der der Kopf abgeschlagen wurde und die noch mit den Fl;geln schl;gt, eine Frau, die von ihrem Mann geschlagen wurde und deren Geb;rmutter aus dem Bauch f;llt, ein misshandeltes Kind...
Marinas Cousin, ein blonder Mann namens Peter, erz;hlte ihr, wie sie als Kind ihre Mutter und ihre beiden T;chter Elena und Marina nachts am Bahnhof kennengelernt hatten, w;hrend drau;en vor dem Fenster der Schneesturm tobte. Die M;dchen waren zu diesem Zeitpunkt acht Monate alt. Elena schlief auf der Couch. Marina sa; da und l;chelte alle an. Alle mochten sie.
Sp;ter wollte ihre Mutter, ihre eigene Tante, sie adoptieren. Marinas Mutter beschwerte sich, dass sie versprochen hatte, sie der Familie Gerbst zu geben. Aber Tante Olga hat sie ;berredet:
- Auch wenn ich eine gro;e Familie habe, lass mich sie in meine Obhut nehmen. Warum sollten die Gerbsts sie wollen?
Die Gerbsts nahmen sie auf, aber sp;ter nahm ihre Mutter sie aus unbekannten Gr;nden wieder mit. Daf;r gab es einen Grund: Marina hatte manchmal Krampfanf;lle. Sp;ter hie; es, sie habe ein Geburtstrauma. Es stellte sich heraus, dass sie nicht wussten, wohin sie gehen sollten? Sie hat die Liebe ihrer Eltern nicht gesp;rt. Tante Olja hat es schlie;lich auf sich genommen, ihre Patin zu sein.
Eines Tages fragte Marina ihre Mutter:
- Warum liebt mich mein Vater nicht?
- Weil Sie wie seine Mutter aussehen. Und er war nachtragend gegen;ber seiner Mutter. Als sein Vater ihn schlug, sah seine Mutter zu, schwieg und verteidigte ihn nicht.
- Also hasst er mich wie seine Mutter, dem;tigt mich und sagt: "Raus aus dem Haus!"

Das Dorf Mirki und seine Umgebung sind erstaunliche Orte, von denen selbst die Einheimischen manchmal nicht wissen, dass sie an einem antiken Ort leben, an dem Kaufleute der Seidenstra;e ans;ssig waren.
Davon und von vielem mehr hat der Geschichtslehrer Igor Vasiliev auf dem ;rtlichen Basar erz;hlt und ausgegraben. Alle dort gefundenen Exponate brachten er und die Kinder des Suchteams in das Heimatmuseum der Schule, das in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts gegr;ndet wurde. Das Museum enth;lt altes Geschirr, Werkzeuge, alte Gef;;e, M;nzen und vieles mehr. Es ist erwiesen, dass hier die Seidenstra;e verlief, die Asien mit Europa verband und auf der Waren aus allen L;ndern ge- und verkauft wurden.
Au;erdem organisierte er in seinem Heimatland einen Klub f;r Reisende. Er kletterte mit Kindern auf die Berge, ging zu den Flussm;ndungen, wanderte weit in die Schlucht hinein und freute sich ;ber alles Lebendige: Die Kirschpflaumenbl;ten standen an den Landstra;en, Berberitzenbeeren lockten eitle Spatzen an, und in der H;he schwamm stolz ein Milan, der nach Beute Ausschau hielt.
Die Kinder fanden es besonders toll, als ihre Lehrerin sie zu einer ;bernachtung in die Berge mitnahm. Es war ein gro;er Spa;: Sie nahmen ein Zelt, einen Kessel, um Brei zu kochen, pfl;ckten ;ste f;r das Feuer und sa;en dann da, um auf das Abendessen zu warten, und sangen mit einer Gitarre.
Es wurde schnell dunkel. Einmal gingen alle in ihren Zelten schlafen. In der Nacht wachte der Lehrer durch ein leises Ger;usch auf und machte sich Sorgen, da er f;r das Leben der Kinder verantwortlich war. Er ging hinaus und erstarrte, als er inmitten der Berglandschaft einen zotteligen gro;en Mann vor sich sah... Er hat Reste aus dem Wok gegessen. "Es ist Bigfoot!" - dachte der Lehrer und eilte ins Zelt, um seine Kamera zu holen. Als er wieder heraussprang, war der Bigfoot verschwunden.
In Mirki gibt es zwei Schluchten. In einem von ihnen befinden sich heute ein Sanatorium mit Rhodonnenb;dern, drei Wasserkraftwerke, ein Pionierlager "Zvezdny" und eine H;hle an einer der Flussschleifen. Jeder ging nur einmal in die H;hle und dann, an den H;nden haltend, eine kurze Strecke, weil es dunkel war und jeder Angst hatte, weiter zu gehen.
In einer anderen Schlucht, rechts vom Dorf, gibt es ein Pionierlager, "Sputnik", eine Nomadensiedlung von Kasachen mit Schafherden und, was wahrscheinlich niemand wei;, ein sch;nes Schloss, wo die Luft sauber und k;hl ist, im Gegensatz zu der hei;en, schw;len Luft, die ;berall herrschte.
Woher wei; Marina das? Es war ihre Neugierde. Sie erholte sich damals in einem Pionierlager, aber es zog sie auf unbekannte Wege. Sie ging oft in die Berge auf dem Weg und kam erst sp;t zur;ck. Sie war ;berrascht von der F;lle an Kr;utern, den Stimmen der V;gel, den vorbeilaufenden Igeln und Stachelschweinen mit ihren langen Nadeln, mit denen sie sich verteidigten, wenn sie gest;rt wurden. Es war eine fantastische Welt der Kindheit!
Eines Tages ging Marina weit weg vom Lager und kletterte den Pfad hinauf. Wo sie war, wei; nur Gott. Doch pl;tzlich ;ffnete sich vor ihr ein Bogen, der zu einem wei;en Schloss f;hrte. Ringsum gab es unber;hrte Vegetation, mit geraden B;umen, die in einer Reihe auf beiden Seiten wuchsen. Man konnte sehen, dass sich jemand um sie k;mmerte. Alles war sauber und es gab keinen unn;tigen M;ll, nur junges, saftiges Gras, das ordentlich entlang der Wege getrimmt war und einen gr;nen Teppich bildete.
Sie wollte weitergehen und sehen, was es dort gab und wer dort lebte. Ihr Weg wurde von irgendwoher von einem Schakal versperrt. Er sah ihr direkt in die Augen und fletschte seine Z;hne. Marina war erschrocken und erstarrte auf der Stelle. Ein Plan zur Kapitulation schoss ihr durch den Kopf: Wenn sie weglief, w;rde der Schakal sie sicher einholen, oder sie wartete ab, was als N;chstes passieren w;rde - sie wusste nicht, welche Konsequenzen sie erwarteten.
Marina trat einen Schritt zur;ck, immer noch mit Blick auf die Gefahr. Er r;hrte sich nicht und blieb ebenfalls stehen und grinste. Sie machte noch zwei Schritte, dann noch einen... Weiter eilte sie den Weg hinunter, wobei sie ihre F;;e so schnell wie m;glich schleppte. Unten angekommen, hatte sie keine Erinnerung mehr daran, wo sie sich befand oder was ihr widerfahren war.
Sie k;nnte das Schicksal nie wieder herausfordern, aber das geheimnisvolle Schloss steht ihr noch immer vor Augen. Vielleicht ist es eine Art Siedlung, die sich vor uns versteckt, vielleicht haben Au;erirdische dort ihre Station eingerichtet... Wer wei;.

         

                Kapitel 2

  Kindheitserfahrungen lassen sich nur schwer ausl;schen... In der Schule half Marina der ganzen Klasse und hatte Mitleid, wenn jemand eine Lektion nicht beantworten konnte oder sehr unruhig an der Tafel sa;. Obwohl sie selbst nicht ganz sicher war, wie die Aufgabenstellung lautete, bat sie den Lehrer um einen Lappen, um die Kreide von der Tafel zu wischen, und f;gte ein Theorem oder einen Aufsatz von sich selbst hinzu.
Einige freuten sich dar;ber, andere nutzten die Hilfe nicht, sie waren stolz. Viele wunderten sich ;ber ihr Verhalten, andere waren am;siert, und sie wollte den Menschen in ihrer Umgebung einfach nur helfen. Sie wollte nichts von anderen, sie wollte nur, dass alle gesund und gl;cklich sind. Ihr Geschichtslehrer pflegte zu ihr zu sagen:
- Ich verstehe, dass Sie nur Gutes f;r die Menschen tun wollen, aber viele Menschen verstehen das nicht und k;nnen sehr grausam sein...
- Ich wei;! Aber ein grausames Leben macht einen Menschen b;se.
- Dein Schicksal ist auch nicht einfach, aber du bist nicht so geworden...
- Es braucht Willenskraft, und die hat nicht jeder...
Marina war von Natur aus ein lustiger Mensch. Sie mochte es, verw;hnt zu werden. Als sie ein Kind war, versammelten sich alle M;dchen in der Stra;e und traten vor den Kindern des Kindergartens auf, in dem es viele t;rkische und kasachische Kinder gab. Einige trugen Gedichte vor, andere tanzten in Kost;men aus der elterlichen Kasse. Daf;r bekamen sie Kekse. Sie tr;umten davon, Stars auf dem Laufsteg zu sein, aber das ging alles sehr schnell vorbei. Es war punktuell und unorganisiert, so dass das Team schnell auseinanderfiel.

Oft ging es um die Frage, wie man leben kann und wie man die Erfahrung der Gro;eltern nutzen kann, um weniger Fehler zu machen. Und sie antworteten sich selbst: Man muss nur ehrlich leben! Die Menschen f;hlten sich zu ihr hingezogen, weil sie ihre warme Energie sp;ren konnten, die nicht be;ngstigend war, um mit ihr zu leben.
Ihre Deutschlehrerin Ella Ewaldovna, die Klassenlehrerin, war nicht mehr jung, aber schlank wie alle Deutschen. Ihr Haar war am Hinterkopf hochgesteckt. Sie erz;hlte einmal von einem Vorfall, der ihr w;hrend ihrer Studienzeit passiert war.
Als sie Geburtstag hatte, arbeiteten sie bei der Kartoffelernte in der Kolchose. Ihre Klassenkameraden brachten ihr am Morgen einen gro;en Strau; G;nsebl;mchen mit, und um sie herum auf dem Feld bl;hten ;berall G;nsebl;mchen. Es war mir ein gro;es Vergn;gen! Es war ein Geschenk, an das sie sich f;r den Rest ihres Lebens erinnern w;rde, auch wenn es nichts gekostet hat. Die Hauptsache ist nicht das Geschenk, sondern die Aufmerksamkeit!

In der Pause rannten alle in den Erfrischungsraum, um Kuchen zu essen. Damals lebten die Menschen ;rmlich, und mit ihren f;nf Kopeken versuchten die Sch;ler, ihren Hunger zu stillen, indem sie ein paar Leberwurstpasteten in sich hinein stopften. Einige sparten und steckten ihre Pfennige in ein Sparschwein, um ein Lesebuch zu kaufen, das nach Druckerschw;rze roch.
Doch eines Tages zeigte der Lehrer auf Nina Sergiyenko und schlug ihr streng vor:
- Dein Mitsch;ler hat keine rote Pionierkrawatte. Sammeln wir unser Kleingeld, hungern wir einen Tag lang, aber tun wir eine gute Tat - kaufen wir ihr eine Krawatte!
Es tat allen leid, sich von ihrem Nickel zu trennen, aber niemand wollte die Mannschaft im Stich lassen. Sie sammelten das Geld ein, gaben es Nina und schickten sie vom Unterricht weg in den Laden, um eine rote Krawatte zu kaufen. Sie verschwand noch im selben Moment. Die Sch;ler sabberten nur, waren aber stolz, dass sie den Pionierauftrag erf;llt hatten!
Eine Stunde sp;ter kam Ninka, wischte sich die Lippen ab und hatte ein paar weitere Kuchen in der Hand. rief die Lehrerin aus: "Warum hast du keine Krawatte gekauft?"
- Ich will dein Hundehalsband nicht! - antwortete ein satter und zufriedener Klassenkamerad.
- Ich hoffe, wir sehen dich nach der achten Klasse nicht mehr wieder", sagte die Lehrerin verbittert.
In der Schule wurde den Kindern beigebracht, dass es eine Schande sei, reich zu sein, und eine Ehre, arm zu sein. Das ist bis heute im sowjetischen Gehirn geblieben, als w;re es geimpft worden. Deshalb haben sie nicht f;r Geld gearbeitet, sondern f;r die Ehre des armen Landes.

Claudia, die ;ltere Schwester, prahlte mit ihrem Wissen. Sie sa; hinter ihren B;chern und tat nichts, um dem Haushalt zu helfen. Ihre Eltern haben sie auch nicht anger;hrt. Sie schlief nachts auf dem Tisch zwischen den B;chern. Sie hat ihren Schwestern nie bei ihren Schularbeiten geholfen.
Eines Tages bat Marina sie, eine Lektion in Sozialkunde zum Thema "Was ist der Unterschied zwischen einer Genossenschaft und einem staatlichen Gesch;ft?" zu erkl;ren. Klava begann in unverst;ndlichen S;tzen zu erkl;ren. Aber Marina erinnerte sich an alles. Sie wollte ihre Meinung in der Klasse kundtun, wahrscheinlich die richtige, denn es war nicht ihre eigene, sondern Klavdias gro;er Verstand.
Am n;chsten Tag tat sie dies. Keiner konnte die Frage beantworten. Dann hob Marina die Hand und begann zu erz;hlen, wovon Claudia gesprochen hatte. Aber der Lehrer winkte mit den H;nden und wollte etwas sagen, aber sie war noch dabei, ihre Theorie zu beweisen.
Er setzte sie mit den Worten: "Setz dich hin. Sie missverstehen den Kern des Falles. Und das ist..." Marina h;rte nicht mehr auf die Belehrungen, sondern starrte schweigend auf ihren Schreibtisch, w;tend auf Claudia, weil sie nichts verstand, sich aber f;r klug hielt. Nur ein Pauker. Und wenn man sie etwas au;erhalb des Lehrplans fragt, wei; sie gar nichts. Es war besser, ein Drilling zu sein, aber gut abgerundet, als eine otlichnitsa, aber nicht an die Realit;ten des Lebens angepasst.
Sie hat Claudia einmal gefragt:
- Was ist ein Zur;ckgebliebener?
- Es ist eine unzul;ngliche Person. Unzureichend...
Als sie wieder anfing zu schimpfen, dass Marina sich nicht wie alle anderen verhielt, sondern auf ihre eigene Art, nannte Marina sie - zur;ckgeblieben. weinte Klava:
- Gerade habe ich ihr erkl;rt, was "Zur;ckgebliebener" bedeutet, als sie mich mit diesem Wort bezeichnete.
Marina hatte Mitleid mit ihr. Gerade als sie sich entschuldigen wollte, lie; Clava den Satz fallen:
- Bl;de Schafe!

Eines Tages gab ihr die Lehrerin Tamara Lvovna im Literaturunterricht die Aufgabe, einen freien Vers eines Dichters zum Thema "Mutterland" zu lernen. Marina w;hlte ein Gedicht zu dem Lied "Russland" von M. Nozhkin. Am n;chsten Tag rief der Lehrer Marina wie aus Trotz an die Tafel, um das Gedicht aufzusagen. Sie k;ndigte an:
- Nozhkin. "Russland".
- Einen solchen Schriftsteller kenne ich nicht. Komm schon, lass es uns h;ren...
Marina erz;hlte die Strophe und sang manchmal fast, so vertraut war die Melodie:
- ...Viele Male haben sie dich gequ;lt - Russland zu sein oder nicht zu sein,
Viele Male haben sie versucht, die russische Seele in dir zu t;ten...
Tamara Lvovna winkte mit den H;nden, mehr nicht. Und sie sagte:
- Hinsetzen! Mein Lieblingsdichter ist Majakowski. Eine so kraftvolle Sprache!
Marina fragte sich, wer Majakowski mochte, wer Adrenalin ausst;;t, wer gegen die Ambitionen des Lebens protestiert. Sein Werk ist nicht lyrisch, sondern rebellisch. Nun, jedem das Seine!

Jeder hatte ein gemeinsames Notizbuch, in dem er seine Lieblingsgedichte, -spr;che und -lieder aufschrieb. Auf jedes Blatt des Hefts wurden aus Postkarten ausgeschnittene Blumen und M;rchenfiguren geklebt. Die Burschen hatten die damals modischen Ensembles aufgeklebt. Es handelte sich um selbstgebaute Flash-Laufwerke, auf die die Jugendlichen die Lieder herunterluden. Sie konnten die Lieder auswendig und sangen sie dann. Als sie das Heft aufschlugen, erinnerten sie sich im wahrsten Sinne des Wortes an die goldene Zeit...
Schade, dass wir diese Zeit nicht zur;ckholen k;nnen: aufrichtig, sorglos, lustig... Es war gro;artig! Deshalb waren wir sehr belesen, wir haben es mehrmals umgeschrieben. Und wenn wir eine neue Freundin kennenlernten, fragten wir immer: "Habt ihr ein Liederbuch?" Jeder hatte einen USB-Stick... Und wer hat das nicht? Sie schauten sich an, wer die beste, sch;nere hatte...
In der Schule mochte Marina keine Mathematik, aber sie liebte die russische Sprache und Literatur. Alle Aufgaben in Mathematik hat sie von ihrer Schwester abgeschrieben und ihre eigenen Kompositionen geschrieben. Sie liebte es, sich etwas auszudenken und zu entwickeln, sie schrieb auch Aufs;tze f;r eine Klassenkameradin ihrer Freundin Sholpan, die nicht sehr gut Russisch verstand, und Marina interessierte sich nicht f;r trockene Zahlen. Der Lehrer wusste das und gab ihr eine Drei in Mathe, ungeachtet der geleisteten Arbeit.
Aber Marina war pl;tzlich ver;rgert ;ber diese zimperliche Haltung und versuchte zu beweisen, dass sie ein Recht auf Respekt hatte, dass sie die Cs nicht in vollem Umfang verdient hatte.
Sie machte ihre eigenen Hausaufgaben in drei Versionen, wobei sie die Position des zugewiesenen Materials im Voraus darlegte. Aber der Lehrer gab ihr wieder eine "3", wobei er ihren Flei; absichtlich nicht bemerkte und nicht einmal versuchte, den Fehler hervorzuheben, den sie angeblich gemacht hatte. Sie muss gedacht haben, dass sie ihre Schwester wieder betrogen hat, obwohl Lena das Problem in einer Version gel;st hatte. Das war reine Zeitverschwendung! Sie w;rde besser abschneiden, wenn sie das tun w;rde, was sie am besten kann.
Sholpan hingegen war ihr dankbar, weil sie keine Freunde hatte und ruhig und unauff;llig war. Marina war mit ihr befreundet, weil sie nichts Schlechtes ;ber sie sagte und ihr nicht die geringste Unzul;nglichkeit vorwarf. Sie besuchte sie viele Male. Sholpan verw;hnte sie mit Pferdefleischwurst. Es gefiel ihr nicht, dass die Wurst einige schwarze Flecken aufwies, aber sie a; sie, um sie nicht zu beleidigen.
Ich habe sie auch zu mir nach Hause eingeladen. Ich habe sie mit Schweinefleischeintopf mit Kartoffeln verw;hnt, und sie hat ihn mit Begeisterung verschlungen. "Oh, wie k;stlich! Obwohl es aus Schweinefleisch ist und Muslime es nicht essen, sagen sie, es sei ein schmutziges Tier..."
wiederholte Marina immer wieder:
- Ich liebe Menschen, mit denen man scherzen und Spa; haben und dann ;ber etwas Wichtiges reden kann, ohne dass es komisch wirkt...

Eines Tages brachten sie einen Neuank;mmling in Kirills Klasse. Er war bucklig, abgemagert, sichtbar vor Sorge. Er war ein guter Sch;ler. Aber er war immer sehr besorgt, wenn er an die Tafel gerufen wurde. Marina wusste, wie viele andere auch, aus der Erfahrung ihres Vaters, wie schwer es f;r ihn war, in die ;ffentlichkeit zu gehen. Er war so aufgeregt, dass er anfing, Worte zu verschlucken, als ob er weinte, Kummer und Tr;nen aus seiner Kehle k;men. Jeder senkte seinen Blick, um sein Leiden nicht zu sehen.
Aber wie immer h;rte man ein Kichern und einen Ausruf vom anderen Ende der Klasse, als ob sie ihn besch;men wollten. Es war Zina, die sich immer wieder zu den Ereignissen in der Klasse ;u;erte. Kiril war bereit, auf den Boden zu fallen...
- Was ist mit Ihnen los? - Man h;rte Marinas verurteilende und drohende Stimme: "Lass ihn in Ruhe. Sehen Sie sich selbst an... Ich w;rde dich ja wegschicken, aber ich sehe ja, dass du von dort kommst...
Zinka sah Marina schuldbewusst an und lie; den Kopf h;ngen. Kirill wurde sofort munter. Marina freute sich f;r ihn. Alle versuchten, den Vorfall zu vergessen.
In der Pause kam Kirill auf Marina zu und sagte, indem er ihr in die Augen sah:
- Deine Augen sind so tief, dass man darin ertrinken k;nnte.
Sie wusste, dass dies seine Art war, sich bei ihr zu bedanken, und l;chelte ihm zu.

Sie hatte keine Lust, aus dem Hunger zu lernen. Sie erledigte ihre Aufgaben, lernte ihre Lektionen, wenn sie sich gefragt f;hlte. Aber manchmal wurde sie beil;ufig gefragt, wenn Marina nicht vorbereitet war. Sie suchte sich mit den Augen schnell die richtige Seite aus, ging hinaus und las sie von oben nach unten, wobei sie zur Decke schaute.
Alle waren von ihrer Darbietung fasziniert, und der Lehrer starrte lange an die Decke, um nach einem Spickzettel zu suchen, und gab ihr ;berraschenderweise vorsichtshalber eine Zwei. Sie hat nicht widersprochen...
Eines Tages gab es eine Chemiestunde. Wir mussten eine gro;e Formel f;r ein halbseitiges Lehrbuch ;ber eine chemische Zusammensetzung lernen. Alle neigten den Kopf aus Angst, gefragt zu werden. Doch die Lehrerin wandte sich an Marina, die nicht wusste, was sie schreiben w;rde. Alle seufzten erleichtert auf. Und Marina schaute sich die Formel in ihrem Notizbuch an, und nachdem sie sie in ihrem Kopf fotografiert hatte, ging sie hinaus und kritzelte alles an die Tafel, nach dem Bild in ihrem Kopf. Alle waren begeistert, und Marina sa; schweigend auf ihrem Platz. Wozu diente die Chemie? W;rde es sich im Leben als n;tzlich erweisen?

Marina kletterte gerne auf den Dachboden ihres Hauses. Es war ein Geheimnis, verborgen vor dem Blick, die Welt ihrer Kindheit. Hier fand sie verstaubte alte B;cher und Zeitschriften, in denen alte Erfindungen und Entdeckungen beschrieben wurden, Portr;ts von Staatsoberh;uptern, Slogans und Wirtschaftszahlen, die heute als komische Errungenschaften gelten.
Aber das Hauptobjekt, das sie v;llig fasziniert und mit dem alle Versuchungen der Welt nicht mithalten k;nnen, ist die fotografische Lupe. Ihr Vater benutzte es, wenn er seine Lieblingsfotos machte, sie vervielf;ltigte und an Freunde und Bekannte verteilte. Hier sind die M;dchen, alle in passenden Kleidern mit passenden wei;en Spitzenkragen, mit passenden Figuren und Frisuren, mit den gleichen wei;en Socken und schweren Stiefeln. Und separat die Jungs in passenden Trenchcoats, Chromstiefeln, mit verschmitzten Augen.
Und hier sind Vater und Mutter gemeinsam auf dem Bild, ihre Augen strahlen vor Gl;ck. Und das Foto ist mit Acrylfarben gemalt - es sind die ersten Arbeiten in Farbe, der Lieblingsbesch;ftigung des Vaters. Und hier liegen die Kinder bereits in ihren Armen, und ihre Blicke sind bereits traurig.
 Als Marina etwas ;lter ist, beginnt sie, selbst zu fotografieren. Der Raum war in rotes Licht getaucht, und in den Tabletts befanden sich Entwickler, Fixierer und Wasser. Bis zum Morgen sa; sie auf und machte Schnappsch;sse und Portr;ts f;r Freunde und Bekannte.
Als sie ;lter wurde, versuchte sie sich in der Farbfotografie. Sie kaufte spezielle Farbfilter, Entwickler, Fixierer, Fotopapier und scheute weder Geld noch Zeit - denn ihre Arbeit machte ihr wirklich Spa;.
Doch nun ist das zwanzigste Jahrhundert angebrochen. ;berall gab es Zivilisation. Computer und Fotoausr;stung haben das private Fotoerlebnis in den Hintergrund gedr;ngt. Jetzt m;ssen Sie nur noch Fotos von Bekannten und Freunden knipsen und sie zum Drucken von Negativen einreichen. Die Menschen interessieren sich nicht mehr f;r Portr;ts, sie sind mit dem zufrieden, was sie haben. Und das Leben ist so langweilig geworden! Und alte Zeitschriften und B;cher haben keinen Reiz mehr, und niemand schaut sich Fotos aus vergangenen Jahren an, und niemand interessiert sich f;r so etwas Wunderbares wie eine Fotolupe.

Meine Mutter war aus irgendeinem Grund w;tend auf alles und fing an, in dreist;ckigen Schimpfw;rtern zu fluchen. Das hat alle schockiert. Aber alle schwiegen und schlossen sich noch mehr in ihr Schneckenhaus ein. Eines Tages kam Marina von der Schule nach Hause. Alle setzten sich zum Unterricht, und sie schrieb auf einen Zettel alle Schimpfw;rter, die ihre Mutter jeden Tag gegen;ber allen benutzte.
Das ganze St;ck Papier kam heraus. Sie legte ihn auf den Tisch. Sofort griffen die Schwestern nach dem Papier. Sie interessierten sich f;r die neuen Streiche der Schwester, denn von ihr konnte man alles erwarten. Nachdem sie ihn gelesen hatte, sagte die ;ltere Schwester zu ihr:
- Packen Sie es weg! Jetzt wird Mama kommen, sie wird es wieder lesen und beleidigt sein. Gott bewahre, sie wird dich verpr;geln...
Marina wollte es weglegen, aber dann kam ihre Mutter und nahm es vom Tisch. Sie hat es gelesen. Sie dachte dar;ber nach. Er hat nichts gesagt und ist gegangen. Alle standen wie gel;hmt da... Sie haben auf einen Skandal gewartet, aber sie hat kein Wort gesagt... Marina hat sich gesch;mt! Danach benutzte ihre Mutter kein einziges Schimpfwort mehr. Das war das Ende des Vorfalls.

Die Schwestern waren weit von der Realit;t entfernt. Sie waren alle verschlossen, ungesellig, kompliziert. Marina hatte Mitleid mit ihnen. Sie mochte es, Charaktere anhand ihrer Handschrift zu definieren. Claudia zum Beispiel hatte eine flache, strenge, nerdige Handschrift. Die von Lisa war rundlich, doppelgesichtig, l;chelte ins Gesicht und biss in den R;cken. Die von Yelena ist schlampig und ausufernd - die Meinung anderer ist ihr gleichg;ltig, sie ist mit sich selbst besch;ftigt. Marinas ist glatt, sch;n - das bedeutet, dass sie gro;en Wert auf die Details ihrer Seele legt, sie neigt zur Selbstverurteilung. Ihre Mutter schreibt, rei;t die Briefe voneinander ab - unsicher, wankelm;tig. Es hei;t, der Charakter bestimmt die Gewohnheiten, und die Gewohnheiten bestimmen das Leben. Die Schwestern sind wie ein Schachbrett. Welches ist die K;nigin, der Turm oder der Bauer?
Claudia hat als Kind immer gesagt:
- "Marina ist ein wertloser Niemand.
Was k;nnen wir tun? Das ist Schicksal! - dachte Marina und war nicht beleidigt.
Klavdia beendete die Schule und besuchte das P;dagogische Institut, um Physik zu studieren. Sie wollte herrschen. Die einschmeichelnden Gesichter ihrer Eltern und Sch;ler ekelten sie an. Man muss sie in Angst und Gehorsam halten, um Erfolg zu haben. Und sie hielt ihre Schwestern in Furcht und Gehorsam. So ;berwindet sie die Komplexe einer gedem;tigten Kindheit.

Marina hat einen Welpen bekommen. Sie liebte Hunde und akzeptierte ihn als ihr Kind - wehrlos und schwach. Sie nannte sie Button, weil ihre kleine Statur sie daran erinnerte. Sie hatte Mitleid mit ihr, f;tterte sie und pflegte sie mit echter, aufrichtiger Liebe. Es war, als w;re sie f;r dieses s;;e, winzige Gesch;pf verantwortlich. Die Erwachsenen ;rgerten sich dar;ber, dass Marina, wenn ihnen etwas zusto;en w;rde, nicht so sehr get;tet werden w;rde, wie sie f;r den Hund get;tet wurde.
Tage vergingen, Wochen vergingen, Monate vergingen... P;nktchen wurde unabh;ngig und reif, aber sie ignorierte Marinas Liebe nicht und hing an ihr. Sie sa; auch auf ihrem Scho;, wenn sie las oder fernsah. Button blieb die gleiche kleine Statur, bescheiden und charmant.
Doch pl;tzlich kam Bobik, der rothaarige, langbeinige Hund des Nachbarn, zu ihr. Sein Charakter war ruhig und sogar sch;chtern.
Er lag lange Zeit am Zaun, steckte seine Nase in eine L;cke zwischen den Brettern und wartete darauf, dass seine Auserw;hlte herauskam. Button wartete mit gesenktem Blick auf die Erlaubnis. "Marina l;chelte, als sie den Hund ansah: "Dein Liebhaber hat auf dich gewartet. Sie ;ffnete das Tor, und der gl;ckliche Paw Paw sprang dankend heraus. Bobby rannte ihr hinterher, schn;ffelte und wedelte mit dem Schwanz.
Nachts h;rte sie P;nktchen vor Schmerzen quieken, ihr Herz tat weh, aber sie konnte das Gl;ck des Hundes nicht brechen.
Bald war P;nktchen schwanger, aber sie war noch klein, harmlos, aber gl;cklich. Sie spazierte mit Bobik durch den Garten, sonnte sich und wartete in aller Ruhe auf den Familienzuwachs.
Die Zeit war gekommen, die Geburt konnte beginnen. Die Wehen setzten ein. Button lag st;hnend und schreiend auf der Veranda.

Es war der zweite Tag und Marina hatte den Alarm ausgel;st. Sie rannte zu ihrer Nachbarin, die als Krankenschwester arbeitete, um Hilfe zu holen, aber sie sagte, sie k;nne nicht helfen, ihr Husky sei auch bei der Geburt gestorben, weil sie mit dem langbeinigen Hund spazieren gegangen sei.
Aber sie hat nicht aufgegeben. Sie packte P;nktchen in ihre Tragetasche und eilte in die Tierklinik. Sie w;rden ihr helfen k;nnen.
Es waren viele Menschen mit Tieren da. Als sie die Schlange erreichten, untersuchte der Arzt ein verstummtes P;nktchen und sagte ihr, sie solle dringend Novocain in der Apotheke kaufen, um einen Kaiserschnitt durchzuf;hren.
Marina steckte P;nktchen in ihre Tasche und rannte zur Apotheke, wobei sie verzweifelt betete: "Gott hilf!" Als sie zur;ckkam, war der Arzt damit besch;ftigt, die Kuh nach der Abtreibung zu reinigen.
Button wurde ein Glukosetrank verabreicht, um sich zu st;rken. Sie hat sich ;bergeben. Ihr K;rper akzeptierte den Verst;rker nicht mehr.
- Sie haben ihr nichts zu trinken gegeben? - fragte der Arzt missbilligend.
- Nein, das wusste ich nicht", senkte Marina schuldbewusst ihren Blick.
- F;r den Kaiserschnitt ist es zu sp;t, sie ist geschw;cht und wird die Operation nicht ;berstehen.
Der Arzt r;ckte m;de seine M;tze zurecht und wandte seinen Blick von dem kleinen M;dchen ab, bereit, vor den Patienten zu weinen.
Ein T;rke lief auf den Arzt zu und hielt einen toten Hahn in der Hand:
- Sehen Sie, warum ist mein Hahn gestorben? Ich bitte Sie, ihn rauszulassen, um zu sehen, worum es geht...
- Seine Jakobsmuschel ist blau, das hei;t, er hat die Pest", antwortete der Arzt und winkte den l;stigen Bittsteller ab.
- Wie denn, das kann doch nicht sein... Die H;hner der Nachbarn starben an der Seuche, aber meine nicht...
Button begann zu krampfen, und Marina bat den Arzt aus lauter Angst und Verzweiflung, etwas zu unternehmen. Der Arzt gab dem Hund eine Herzspritze und sagte:
- Gib mir eine Pinzette, ich glaube, es kommt ein Welpe.
Er packte den Kopf des Welpen mit der Pinzette und begann zu ziehen. Doch dann wurde der Kopf des Welpen vom K;rper getrennt, und der K;rper blieb im Inneren.
- Es gibt nichts mehr, was man ihr antun kann. Die Leiche hatte bereits begonnen, sich zu zersetzen. Nur Mut!
Marina, untr;stlich, ging mit P;nktchen nach drau;en und h;rte die Worte des Arztes wie im Traum:
- "Mach dir nicht so viele Sorgen...", aber sie ging weiter.
Zu Hause legte sie P;nktchen auf die Veranda und lie; sie dort liegen, voller Angst, ihr in die Augen zu sehen, voller Angst und Verzweiflung. Sie lie; sie allein sterben, weil sie ihren letzten Blick nicht sehen und ihren letzten Atemzug nicht sp;ren wollte. In ihrer Erinnerung wird sie immer lebendig sein...
Am Abend nahm Marina die Leiche von P;nktchen, wickelte sie in ein Tuch und begrub sie im Garten. Sie setzte sich an das Grab und versicherte ihr, dass sie ihr Blumen bringen w;rde.
Drau;en sah sie Bobby, der sich mit der Nase an den Zaun schmiegte, und rieb ihm den R;cken:
- Gehen Sie nicht mehr hin... Sie ist weg...
Bobik taumelte nach Hause und wurde lange Zeit nicht mehr gesehen. Ein Nachbar sagte sp;ter, Bobik sei nach Hause gekommen, habe sich hingelegt und sei zwei Tage sp;ter gestorben. Der Kummer hatte den jungen Hund get;tet. Vielleicht hei;t es wirklich, dass Hunde Menschen sind, die ihr Leben nicht ganz richtig gelebt haben... Wer wei;...
Sp;ter beschloss Marina selbst, Tierzucht zu studieren, um Tieren in Not zu helfen. Sie bestand ihre Pr;fungen und ging zu ihrer ersten Sitzung. Dort erhielt sie ihren ersten Unterricht in der Erforschung der Eingeweide von Tieren. Sie schnitten das Seiden;ffchen auf, nachdem sie ihm Novocain gespritzt hatten. Die Innereien waren alle herausgenommen worden, und der Jerboa betrachtete sie mit neugierigen Augen, ohne zu wissen, dass er bereits tot war.
Da sie diese Tierqu;lerei nicht ertragen konnte, verlie; Marina das Klassenzimmer und ging nach Hause.
Marina empfand Groll, Neid, Entfremdung von den Menschen, die ihr nahe standen, aber sie konnte nicht verstehen, warum? Sie konnte nicht verstehen, warum sie in diese Welt gekommen war, um all diesen menschlichen Verrat und das B;se zu sehen? Schon fr;h begann sie, ;ber den Sinn des Lebens nachzudenken. Warum ist das Leben so schwierig? Nat;rlich nicht zum Vergn;gen... Deshalb beeilte sie sich, unbemerkt durch das Feuer der Welt zu gehen. Aber Leben ist Leben! Vielleicht m;ssen wir in diesem Leben Geduld und Glauben lernen und auf das Beste hoffen.
Ein k;rperliches Trauma kann man ;berleben, aber wenn die instabile Psyche eines Menschen traumatisiert wird, ist das nicht nur sch;dlich, sondern auch gef;hrlich. Nicht nur f;r Ihre Gesundheit, sondern auch f;r den Rest Ihres Lebens. Eltern nennen (um die Seele dieses Wortes zu verletzen, als ob im Vorbeigehen geworfen) Marina "tollpatschig" (aber nichts lehren), bucklig (weil gebildet Skoliose von harter Arbeit, hatte zu schleppen Mist, Wasser, S;cke mit Futter), abweichende M;dchen (weil, wenn sie mit S;;igkeiten behandelt wurde, versteckte sie sich hinter ihren Eltern und nicht alles nehmen), und viele andere Worte. Sie dachten nicht daran, dass sie dem M;dchen einen lebenslangen Minderwertigkeitskomplex vermittelten und sie zu einer ungehobelten, unterw;rfigen Person machten.
Nat;rlich wollten sie ihr nicht schaden; im Gegenteil, sie wollten ihre nat;rliche Fr;hlichkeit, ihren Optimismus und ihren Wunsch, etwas ;ber das Leben zu lernen, unterdr;cken, damit sie sich nicht in die Quere kommt und sich am;siert und nur daran denkt, dass ihr Vater einen Unfall hatte und nun ein Invalide ist. Sie waren von der goldenen Mitte abgewichen, sie hatten es vers;umt, ihre Strenge zu messen, sie hatten es vers;umt, ihre extrem verletzliche psychische Seele zu sch;tzen und zu verstehen. Sie tadelten Marina ziemlich hart f;r das, was gewesen war und f;r das, was nicht gewesen war, und sogar f;r das, was niemals h;tte sein k;nnen. Das war besonders deprimierend. "Du bist nie wie andere Menschen", h;rte sie ihr ganzes Leben lang.
Marina wollte und konnte nicht ausgehen und ihre Freizeit wie alle anderen jungen Leute verbringen. Das irritierte sie und f;hrte zu einer weiteren Beleidigung: alte Frau, kranke Frau... Und davon bekam sie Kr;mpfe und Bauchschmerzen. Das war die Reaktion ihrer schwachen, ungeformten Psyche. Nicht wie jeder andere bedeutet das Schlimmste...
Ihr ganzes Leben lang wurde sie von Selbstverachtung, Unglauben an ihre eigene St;rke und ihre F;higkeiten, Zur;ckhaltung und einem traurigen Blick gequ;lt. Und doch gab es viel Gutes in ihr, G;te. Sie konnte es sp;ren. Sie baute Dialoge in ihrer Seele auf, schrieb ein Tagebuch, sie wollte mit jemandem reden, ihren Gef;hlen Luft machen. Doch kaum hatte sie das Wort ergriffen, brachte ihr Vater sie zum Schweigen:
- H;ren Sie nicht auf dieses kranke M;dchen.
Sie hat geschwiegen. Sie h;rte immer zu, was ihre Schwestern sagten und wie ihre Eltern reagierten... Es stellte sich heraus, dass die Schwestern ;berhaupt keinen Kontakt zu ihren Eltern hatten. Sie lebten ihr eigenes Leben, sie lasen haupts;chlich B;cher, und jede Frage, die sie stellten, wischten sie einfach beiseite: Sie mussten ihre Hausaufgaben machen...
Nur ein einziges Mal bat ihr Vater Elena, seine Valenki auszuziehen, als er auf Kr;cken von der Stra;e herunterkam und sich auf einen Hocker setzte. W;tend riss sie an dem Valenki und ihr Vater fiel vom Hocker. Lena hatte Angst und versteckte sich in einem anderen Zimmer. Marina hob ihren Vater auf, setzte ihn auf den Schemel und nahm ihm in Erwartung eines Schlages das Valenki ab. Aber es ist nicht passiert...

Eines Tages sa; Marina im Flur auf dem Boden neben dem Ofen und las ein Gute-Nacht-Buch. Alle waren im anderen Zimmer und sahen fern. Pl;tzlich h;rte sie, wie Sand durch das Fenster geworfen wurde... Sie sprang auf und, da einer ihrer F;;e eingeschlafen war, auf einem Bein zu ihren Verwandten hinaus:
- Da schl;gt jemand gegen das Fenster...
- "Du halluzinierst immer", sagte Klava.
Sie selbst hatte sich k;rzlich erschrocken, als die Familie in der Sommerk;che schlief, weil alles im Haus gestrichen und getrocknet war, und Clava bis zwei Uhr morgens am Fenster sa; und ein Buch las. Pl;tzlich h;rte sie, wie jemand durch den Hof kam und an der T;rklinke zog. Zum Gl;ck war die T;r verschlossen. Sie schaltete sofort das Licht aus und kroch unter die Decke.

Marina wollte so schnell wie m;glich aus dem Haus, um zu heiraten oder eine eigene Familie zu gr;nden. Aber damals, zu Sowjetzeiten, gab es weder Geld noch andere M;glichkeiten. Die Regierung konnte nur Ratschl;ge und Anweisungen geben, aber keine Antworten. Das war die "Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken".
Marina f;hlte sich wie das "h;ssliche Entlein" und war sehr ver;rgert dar;ber, dass sie das Leben der anderen st;rte. Sie hat sich oft Gedanken gemacht: Warum lebt sie, was ist der Sinn des Lebens? Aber sie sch;ttelte sie ab und ging zu ihrem treuen Freund, den Hunden. Sie weinte in der W;rme ihrer K;rper und wurde dann durch den Anblick ihrer intelligenten, mitf;hlenden Augen getr;stet.
Ihr gingen Gedanken durch den Kopf: "Warum jagt ihr Eltern euer Kind in die Einsamkeit? Warum wischst du ihr mit deiner Hand das L;cheln aus dem Gesicht? Vielleicht w;nschen Sie sich dasselbe Schicksal, das Ihnen widerfahren ist? Oder wollen Sie vielleicht nicht, dass Ihr Kind gl;cklich ist? Mit jeder Tr;ne, mit jeder Wunde am Herzen und der verwundeten Psyche schwindet die Liebe, w;chst das Zwielicht in der zerbrechlichen Seele, und es bleibt nur die Pflicht: Ich bin der Schlimmste und muss euch allen helfen, auch wenn ich nicht gefragt werde. Deshalb gibt es eine st;ndige Depression in der Seele, die zum Ufer des Stausees treibt... Sei vern;nftig, zerbreche nicht den Ast, an dem du dich festh;ltst, schneide nicht den Zweig ab, auf dem du sitzt, l;sche nicht das Feuer, das brennt, sondern f;chere es auf...".
Eines Tages kam ihre Patentante Olja zu Besuch, und als sie sah, was mit Marina geschah, riet sie ihr:
- Da du so krank bist, musst du so schnell wie m;glich Kinder bekommen, sie aufziehen und auf die Beine stellen...
Das ist es, was Marina unbedingt erreichen wollte...


   


                Kapitel 3

...Die ganze Sorge um meinen Vater fiel auf die Schultern meiner Mutter. Erst die Krankenh;user, die Operationen, dann der Kampf um die Rente, die Rollst;hle und eine lebenslange Beziehung. Vier T;chter wuchsen allein auf, unterern;hrt, mit Schlafentzug, ohne elterlichen Rat oder Hilfe.
Die gesamte Erziehung bestand darin, zweimal im Jahr zu Schulversammlungen zu gehen und dann den R;cken der Kinder mit einem G;rtel und Kr;cken zu behandeln. Oder Schl;ge ins Gesicht. Die Kinder wurden in Ecken gepfercht und wochenlang au;er Sichtweite ihrer Eltern gehalten, die dann ver;rgert sagten: "Wow, die wachsen ja so ungesellig auf!" Und jede Tochter brannte darauf, die Schule zu beenden und von hier zu verschwinden.
Ihr Vater riet ihnen, einen Frauenberuf zu erlernen, zum Beispiel Buchhalterin. Aber der Papierkram langweilte sie, und so beschlossen sie, ihrem Herzen und ihrer Seele zu folgen.
  Die ;lteren, Klavdiya und Liza, absolvierten nach der Schule p;dagogische Institute und arbeiteten in den benachbarten Provinzen, wo sie das Gl;ck vergeblich suchten, weil sie alles auf den n;chsten Montag verschoben, der nie kam: Fortbildungen, Ausfl;ge, Bekanntschaften.
  Die j;ngere Elena und Marina wurden von ihrer Mutter nach Omsk, einer weit entfernten sibirischen Stadt, gebracht, wo sie sich beide sofort einschrieben: Elena am Institut f;r Automobilbau, da sie in Mathematik stark war, und Marina am Institut f;r Bauingenieurwesen, da sie den Geisteswissenschaften n;her stand und zwischendurch gut zeichnen konnte.
Zun;chst gingen sie mit ihrer Gruppe in die Landwirtschaft. Aber Marina hatte Pech: Alle M;dchen rannten sofort weg, um zu tanzen oder sich mit den Jungs anzufreunden. Marina wollte so einen Start nicht und ging nach Hause.

Um zu Hause nicht als Schmarotzerin zu enden, ging Marina in der Bekleidungsfabrik arbeiten, in der Sholpans Mutter als Aufseherin t;tig war. Sie wurde dorthin gebracht, weil sie Mitglied der Kommunistischen Partei war.
Im ersten Jahr, in dem sie nicht in eine Bildungseinrichtung aufgenommen wurde, schaffte sie es nicht durch das Auswahlverfahren. Sie kehrte auch in ihre Heimatstadt zur;ck.
Marina erinnert sich daran, wie ihre Mutter zu ihr sagte: "Wenn du den Weg zum Gesch;ft oder zur Arbeit nimmst, nimm denselben Weg zur;ck; mach keinen Kreis, sonst nimmst du das ganze ;bel der Menschen auf dich". Auch ein anderer Akyn, ein im Dorf angesehener Rechtsanwalt, der Vater ihres Klassenkameraden Murat, der ihr auf dem Heimweg folgte, sagte pl;tzlich: "Das ist doch nicht m;glich! "Geh den Weg in derselben Spur, damit das Leben in dieselbe Richtung flie;t..." Irgendwie hat sie jeder gewarnt...?
Das erste B;ndel Unterw;sche, das Miriam Akhatovna ihr gab, um f;r die Vietnamesen zu n;hen (zu dieser Zeit herrschte Krieg in Vietnam, und sie halfen ihnen mit der Kleidung), n;hte Marina schnell und gut, war aber sehr ver;rgert, als sie zur Qualit;tskontrolle gerufen wurde und man ihr den Fehler zeigte. Es stellte sich heraus, dass sie sie auf der linken Seite gen;ht hatte. "Na gut", warnte Mirjam Akhatovna sie, "aber das n;chste Mal musst du es wiederholen, also pass auf, sei vorsichtig.
Sp;ter sa;en alle ohne Arbeit da, weil es keine Gummib;nder f;r ihre Hosen gab. Marina hat einen ganzen Berg davon gen;ht, und als die N;herin gefragt wurde, warum und wohin sie geht, antwortete sie aufrichtig: "Die Vietnamesen sind daran gew;hnt und k;nnen sie mit einem Seil statt mit Gummib;ndern zusammenbinden.
Aber Marina wurde von der N;herei in die Schneiderei verlegt, wo es f;r die N;herinnen einfacher war, weil sie Kleider und Unterw;sche nach den Mustern zuschneiden konnten, die auf dem Leinen aus Krepp, Satin oder Chintz angebracht waren, und sie dann mit speziellen elektrischen S;gen zuschneiden konnten. F;r ihren sparsamen Umgang mit dem Material wurde sie mit einem Morgenmantel aus Krepp ausgezeichnet. F;r damalige Verh;ltnisse war es ein teures Geschenk.
Ein Jahr sp;ter gingen Marina und Sholpan in verschiedene St;dte, um sich einzuschreiben und zu studieren. Es schien, als sei unsere Freundschaft zu Ende. Aber das Leben ging seinen eigenen Weg.
Marina besuchte die Architekturabteilung in Omsk, und Sholpan belegte Vorbereitungskurse an einem Institut in Alma-Ata.
Bald traf Sholpan ihren Klassenkameraden, einen fr;hlichen Jungen mit schr;gen, aber tiefen Augen, Serik. Sie verbrachten Zeit miteinander, fuhren zum Haus seiner Tante in Panfilov im Dorf Chizhin und besuchten eine h;lzerne Moschee, die von uigurischen Handwerkern des letzten Jahrhunderts gebaut worden war.
Die gastfreundlichen Gastgeber verw;hnten die jungen Leute mit Tee in Schalen, frischem Fladenbrot und Kurt, bevor sie zu Bett gingen. Alles war k;stlich und exotisch.
Gelegentlich wurde ein Tahto veranstaltet. Nach dem H;ndewaschen setzten sich die Leute auf Teppiche und Kissen an den W;nden des Raumes, und in der Mitte auf einem wei;en Tischtuch wartete die Erfrischung auf sie: duftendes Lammfleisch, goldenes Baursaki. All dies wurde von den melodi;sen, leisen Kl;ngen der Dombra begleitet.
Sholpan war gl;cklich, sie f;hlte sich schwindelig von der streichelnden Liebkosung des Dzhigit und l;ste sich f;rmlich in seiner Umarmung auf. Tief in ihrem Herzen hoffte sie, dass er sie nicht abweisen w;rde, wenn sie pl;tzlich schwanger werden w;rde, da ihre Tante eine Zeugin war.
Und die Nachricht lie; nicht lange auf sich warten, obwohl sie Angst hatte, es Marat zu sagen. Aber die Situation erforderte es. Und sie erz;hlte ihm, ;ngstlich und ein wenig fr;hlich, davon...
Marat sagte nichts, sa; nur da und dachte nach, dann ging er. f;r immer. Das M;dchen hat versucht, ihn zu finden, ist zu seiner Tante gegangen, aber die wusste nichts von ihm, oder wollte es nicht? Nun, sie m;sste nach Hause zu ihren Schwiegereltern gehen und alles beichten, damit ihre Eltern ihr das Baby ;berlassen w;rden.
Ihre Eltern akzeptierten sie schweigend, obwohl sie ihrer Situation gegen;ber kalt waren, aber wie konnte sie das Schicksal umkehren? Es stimmt, sie sch;mten sich vor den Menschen, vor der Partei, denn nun konnten sie von allen, die faul waren, verspottet und sogar von der Partei gema;regelt werden...
Am zweiten Tag nach der Geburt ihrer Tochter wurde sie von der Mutter und dem Vater befragt und gequ;lt: Warum hat sie ihnen Schande gemacht? Ihre Mutter hielt ihre H;nde auf dem R;cken und ihr Vater schlug Sholpan mit einer Schaufel auf den Kopf. Als er ihr die Z;hne ausschlug, sprang sie weinend auf, rannte ins Haus und trank Dichlorfos, ein Fliegenspray. Als ihre Eltern hereinkamen, lag Sholpan bewusstlos auf dem Boden.
Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht. Sie lag dort eine Woche lang, ohne das Bewusstsein wiederzuerlangen. Die ;rzte warnten: noch ein Tag und das war's, keine R;ckkehr... Ihre Mutter flehte den Arzt verzweifelt an: "Tun Sie etwas!" "Alles kostet Geld", antwortete der Arzt ruhig. "Wie viel?" Er sagte, ein bestimmter Betrag. Sie zog sich schnell zur;ck und erschien bald darauf mit einem in einem Umschlag versiegelten Geldbetrag wieder. Sholpan wurde sofort zur Vernunft gebracht.
Wenig sp;ter wurde bei Sholpan eine Brustentz;ndung diagnostiziert. Eine Notoperation wurde angeordnet. Ihre Br;ste waren aufgeschnitten und gr;ner Eiter spritzte auf den Arzt. Beide Br;ste wurden aufgeschnitten, gereinigt und bandagiert. Eine weitere Woche lang lag sie im Krankenhaus mit schweren Gedanken im Kopf: "Wof;r lebe ich eigentlich? Wozu ist das alles gut?"   
Danach wurde das M;dchen allein gelassen. Sie zog nun in aller Ruhe ihre Tochter auf, das goldene Kind ihrer Seele.
Ihre Mutter gab ihrem Vater die Schuld an den Problemen der Familie. Sie war d;nn und geschrumpft, drehte sich wie ein Eichh;rnchen im Laufrad und war w;tend auf ihren tr;gen Ehemann, einen so ruhigen und dicken Buchhalter, der nur die Gewinne und Schulden anderer Leute z;hlen konnte. Bald darauf warf sie ihn aus dem Haus. Sie verriegelte das Tor und verbot den Kindern strikt, ihn hereinzulassen. Er ver;rgert sich ;ber alle und geht. Nun ruhte alle Hoffnung auf Sakens j;ngstem Sohn, dem freundlichen und sanften.
Bald bekam Jasybai eine Wohnung auf der Obst- und Beerenfarm. Und Sholpan und ihre Tochter zogen bei ihm ein. Ihr Vater war bei der Arbeit, und sie k;mmerte sich um die W;sche, kochte das Abendessen und zog ihre Tochter auf.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Marina ihr Studium abgeschlossen und arbeitete im Palast der Pioniere als Leiterin des Kunstateliers, wo sie ihren Kindern die Grundlagen der Malerei, des Kunsthandwerks und der Volkskunst beibrachte. Sholpan begann, ihre Tochter Aliya, ein begabtes und flei;iges M;dchen, zu mir zu bringen.
Aliya hat ein erstaunliches Bild gemalt - ihre Mutter, und anstelle ihrer Augen zwei M;dchenfiguren. Marina betrachtete ihre Zeichnung und verstand nicht, was sie sagen wollte? Alia erkl;rte bescheiden, dass sie sich w;nscht, dass die Augen ihrer Mutter sie auf dem Bild immer widerspiegeln. "Das wird es", versicherte Marina ihr.
Die Mutter lebte nun mit ihrem Sohn Saken zusammen. Saken war flei;ig, studierte gut und konnte nicht verstehen, warum es in ihrer Familie nicht so gut lief. Die Mutter rannte morgens zur Arbeit und arbeitete mit einer solchen Inbrunst, als wollte sie damit alle ihre Probleme ;bert;nen.
Saken ging gerne zur Schule, machte seine Hausaufgaben und half im Haushalt mit. Er hatte eine reife Lebenseinstellung, verstand fr;h, "was richtig und was falsch war", und pl;tzlich geschah ein ungerechtes Ungl;ck - in der Schulpause wurde er durch einen Schlag auf den Kopf ohnm;chtig. Er wurde von hinten getroffen, so dass bis heute niemand wei;, wer es war. Seine Mutter eilte ins Krankenhaus, da sie nicht schlafen konnte und sich Sorgen machte, was mit ihrem Sohn geschehen war. Der Junge war bereits entlassen worden und wurde zu Hause rehabilitiert, als seine Mutter verstarb...
- Alles war ganz einfach", erz;hlte mir Sholpan sp;ter. - Sie schaute nicht, wohin sie ging, sie lief geradeaus, und dann kam ein junger T;rke aus der Kurve und fuhr sie an. Der Fall kam nicht vor Gericht, weil ich ihm gegen;ber "nicht schuldig" unterschrieben hatte.
Die T;rken haben immer Recht, denn sie sind unversch;mt und haben kein Gewissen, wenn es darum geht, meine Tochter zu verurteilen, wenn sie ihre kindliche Pflicht nicht erf;llt. Sholpan zog in das Haus ihrer Eltern, jetzt als Vermieterin. Saken ging weiter zur Schule, schickte ihre Tochter in den Kindergarten und nahm selbst eine Stelle im Kommunikationsb;ro des Telegrafenamtes an. Sie arbeitete in einer Doppelschicht, die Nachtschicht wurde gestellt - ein kleines Zimmer, ein Sofa, ein Tisch und ein Wasserkocher.
Im Arbeitsraum klopfte st;ndig ein Telegrammempfangsger;t, wie das im Empfangsraum von Lenin. Sholpan klebte die Streifen auf die Formulare und gab sie bei der Post ab, wobei die Telegramme ihrer Dorfbewohner im Morsecode f;r ihren Bestimmungsort getippt wurden.
Sie sa; bei ihrer Arbeit und weinte manchmal. Es schien ihr, als g;be es bei den Menschen keine Wahrheit, keine Ehre, keinen Mut, sondern nur Grobschl;chtigkeit, Zynismus und Feigheit. Und w;rden diese M;nner danach gl;cklich sein? Sie richtete sich auf: Wenigstens hatte sie Mut, Freundlichkeit und Liebe f;r ihre Tochter, f;r ihren Bruder und f;r alle, die sie gut behandelten.
Schlie;lich k;mmerte sie sich um sich selbst: Sie kaufte sich ein schickes italienisches Kleid, schminkte sich die Lippen und Wimpern, kaufte sich eine modische Tasche und wurde der kasachischen S;ngerin Roza Rymbayeva immer ;hnlicher.
Nach einiger Zeit fasste Sholpan den festen Entschluss, ihr Haus zu verkaufen und in die Stadt Dzhambul zu ziehen. Verlassen Sie ihren alten Ort des Ungl;cks, der Angst, des Verlusts von geliebten Menschen und der Verzweiflung.
Was hat das Schicksal f;r sie auf Lager? Welchen weiteren Herausforderungen wird sie sich stellen m;ssen? Wo kann sie Schutz und Unterst;tzung finden? Soll sie den M;nnern vertrauen oder soll sie sich ihren Weg zu einem gl;cklichen Leben erarbeiten?
Erstaunlich ruhig, nie in h;usliche Streitigkeiten verwickelt, begann Elena ein turbulentes pers;nliches Leben in Omsk. Ihre erste Priorit;t war es, gl;cklich zu heiraten. Zu diesem Zweck wurden alle Mittel eingesetzt. Sie nahm an allen Klassenfahrten teil, und das Gute daran war, dass es im Fuhrpark viele m;nnliche Teilnehmer gab. Sie schminkte sich fr;h, ging gelegentlich zu ihren Eltern, um sich ihre Wochenendkleider selbst zu machen.
 Marina wurde gelegentlich in die Firma eingeladen, aber nur, um die Bedeutung von Elena zu unterstreichen: wie hoch sie im Vergleich zu Menschen mit durchschnittlicher technischer Ausbildung stand. Marina sah den Champagner unter den Studenten des Instituts pl;tschern, das St;hnen der Gitarren, die schmachtenden Tanzpaare und die monatlichen Sorgen der Studentinnen: W;rde ich wieder ein M;dchen sein?
Elena war bescheidener in ihrem Auftreten, aber ungest;mer in ihrem Streben nach ihren Tr;umen. Nach einer Operation als Kind, als sie in einem Krankenhaus die Kranken und Hilflosen sah, erkannte sie fr;h, dass die Welt ein grausamer Ort ist und dass man nur durch Entschlossenheit und vielleicht sogar Grausamkeit etwas erreichen kann. Nichts kann von selbst auf den Kopf fallen. Er kann nur durch Beharrlichkeit und Entschlossenheit erreicht werden, selbst auf Kosten derer, die einem am n;chsten stehen.
Das Schicksal hatte es gut mit ihr gemeint. Er gab ihr einen gesunden, vom Stadtleben unber;hrten, mit frischer Milch und heimischen Kartoffeln aufgezogenen, einfachen Landjungen, den Kommilitonen Mikhail. Mikhail half ihr, alle Misserfolge zu ;berwinden, die sie aus dem Institut zu vertreiben drohten. Und Elena klammerte sich mit festem Griff an ihn und begann, ihren Plan in die Tat umzusetzen, nach dem Motto: "Keinen Schritt zur;ck ins Elternhaus, nur vorw;rts, um ihr eigenes kleines Nest zu schaffen.
verk;ndete Elena sofort: "Ich werde alles tun, was ich kann, um mein eigenes Familiennest zu bauen, es gibt keine Hoffnung f;r Verwandte, also komm mir nicht in die Quere!" Und sie versuchte mit aller Macht, zu heiraten, anstatt zu studieren und sich ein Leben mit viel Geld aufzubauen.
Das ist ihr gelungen. Und damit ihr Mann es nicht einmal wagte, irgendjemanden oder ihre Schwester Marina anzusehen, verbreitete sie allerlei schmutzigen Klatsch und Tratsch und l;chelte dabei vielsagend... Allm;hlich begann Mikhail, das weibliche Geschlecht zu verurteilen und Marina ver;chtlich und zimperlich zu betrachten.
Marina war zun;chst beleidigt, dachte dann aber, dass Lena dies tat, um sich ein eigenes Nest zu bauen, und dass ihr dabei nichts und niemand im Weg stand. Nun, sie kam ihnen nicht in die Quere, aber sie wusste nicht, dass sie f;r den Rest ihres Lebens ein Stolperstein sein w;rde, denn blinde Liebe bringt nur blinde Fr;chte.
 Elena stellte Mikhail die Frage, ob er heiraten oder sich f;r immer trennen solle, ohne eine Miene zu verziehen. Diese Methode hat ihren Teil dazu beigetragen. Sie heirateten noch vor Abschluss ihres Studiums. Der geborene Sohn wurde in die Kolchose gegeben, um von seiner Gro;mutter, Urgro;mutter und seinen Tanten aufgezogen zu werden. Die Eltern auf beiden Seiten begannen, das junge Paar mit Essen, Kleidung und Geld zu versorgen.

Marina lebte in einem zur;ckgezogenen Wohnheim an der Hochschule f;r Architektur. Und wohin soll man gehen, wenn man nicht einmal einen Mantel oder ein einfaches Kleid hat. Der Rock, den sie drei Jahre zuvor getragen hatte, gl;nzte vor Abnutzung, und ein neuer war nicht in Sicht. Sie sch;mte sich, zu ihrer Mutter zu gehen, um neue Kleidung zu kaufen, da sie mit den Sorgen ihres Vaters belastet war. Ihre Mutter hatte genug eigene Probleme.
Wenn sie nicht als Zeichnerin t;tig war, studierte sie im Fernstudium Malerei und Zeichnen und besuchte Abendkurse in Journalismus.
Nat;rlich gab es auch erfolglose Versuche, jemanden kennen zu lernen, aber auch daf;r h;tte sie wohl erst einmal einen Selbstlernkurs belegen sollen.
Marina machte sich mehr Sorgen um ihre Eltern. Es schien ihr, dass sie in ihrer Abwesenheit etwas Unwiederbringliches tun w;rden. Also eilte sie zu ihnen, sobald sie eine freie Minute hatte. Sie half, den Garten umzugraben, Kartoffeln zu pflanzen, die Ernte einzubringen...
Ein Haus zum Leben. In den Ferien sammelte sie das Geld ein, das sie in einem halben Jahr gespart hatte, ging nach Hause, machte Reparaturen, grub den Garten um und h;rte sich die endlosen Beschimpfungen ihres Vaters an.
An den Feiertagen schickte sie ihren Eltern gesalzene Pilze und Butter, und ihre Mutter wischte sich die Tr;nen ab, als sie die Pakete entgegennahm. Sie fuhr immer mit Tr;nen in den Augen und einem Klo; im Hals nach Omsk. Mein Vater, der sich nach dem Verzehr der Pilze die Lippen abwischte, sagte oft:
- Ich sollte Joseph einladen und anbieten, sie zu probieren, so lecker! Und du (an Marina gewandt), wie lange wirst du bei uns bleiben...?
- Und warum gehen Sie immer wieder nach Hause? - fragte sich Elena. - Meine Eltern sind froh, von uns wegzukommen. Au;erdem verstehst du nicht, dass du zu Hause niemals gl;cklich sein wirst.
- Mama arbeitet, Papa geht an Kr;cken - wir m;ssen helfen, - entschuldigte sich Marina.
Zu dieser Zeit war es sehr schwierig, Fahrkarten zu bekommen, und Marina kam ein oder zwei Tage zu sp;t zum Unterricht, wodurch sie ihr Stipendium verlor und abends in den Labors arbeiten musste, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, da ihre Eltern keinen Pfennig erhielten. Was kann man von kranken Menschen verlangen?
Sie versuchte sich auch im Sport. Aber ich war immer der Letzte. Ihr K;rper war schwach und unvorbereitet, und in ihren ausgehungerten Adern floss kein vitaminreiches Blut, sondern fl;ssiges Wasser.
Ihre Eltern halfen Helena nur mit Geld und P;ckchen. Ein hervorragender Ehemann sollte mit W;rde und allen m;glichen Geschenken empfangen werden, solange das junge Paar freundschaftlich miteinander lebt.
Als Marina zuf;llig zu ihnen kam, sah sie, dass sie das Paket auspackten und den Inhalt herausnahmen. Es war ihr peinlich, von der elterlichen Ermutigung ihrer Schwester und ihres Mannes zu erfahren, und sie versuchte, schnellstens zu gehen, als sie den bedauernden Blick der beiden sah, dass sie zur falschen Zeit aufgetaucht war.
Elena wollte ihr ein Glas Marmelade geben, aber Mikhail schob sie warnend zur Seite. Marina tat so, als w;rde sie es nicht bemerken, und ging schnell weg, um die Freude am Auspacken des Pakets nicht zu st;ren.
Sie ging spazieren und dachte: Warum sind ihre Eltern so ungerecht? Dann erinnerte sie sich an ihre gequ;lten Gesichter, an den gel;hmten K;rper ihres Vaters, an ihre hoffnungslosen Skandale, und sie hatte Mitleid mit ihren Eltern, die so ungl;cklich und gequ;lt waren.
Sie nahm es ihnen nicht ;bel, sondern verstand nur, dass sie in den Augen ihres Schwiegersohns nicht als Bettler dastehen wollten und verurteilte sie deshalb nicht. Sie machte ihrer Schwester und ihrem Schwiegersohn auch keine Vorw;rfe, aber sie konnte sie nicht verstehen; schlie;lich hielten sie sich f;r intelligente und gebildete Menschen, da sie an h;heren Schulen studiert hatten, aber sie beurteilten die Menschen nach ihrer Bildung und nicht nach ihren geistigen Qualit;ten...
Es handelt sich nicht um ein Glas Marmelade, sondern um das Gewissen eines Menschen. Es ist erb;rmlich und sch;dlich f;r ihr Leben und ihre Kinder, wenn sie das nicht erkennen und ihre hohe Meinung von ihrer Rechtschaffenheit ;ndern. So wird der Stolz gen;hrt und kann sich auf den Rest des Lebens auswirken.
Aber wie soll man es ihnen erkl;ren, wenn sie ihr nicht zuh;ren wollen, au;erdem halten sie ihre Worte f;r kindisches Geschw;tz, und dann ist jemand schuld daran, dass das Leben nicht funktioniert, dass sie nicht auf sich selbst R;cksicht nehmen. Und so geht es ihr ganzes Leben lang, aber Marina versichert sich, dass ihr Stolz vergehen wird und ihnen dann die Freude des Lebens, des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe offenbart werden wird!
Und es gab nur einen Hoffnungsschimmer - ihre Freundin Natka. Sie war streng, aber gerecht, loyal und j;hzornig. Manchmal sa;en sie aneinander gekuschelt wie zwei ungesch;tzte K;tzchen und konnten sich dann nicht mehr in die Augen sehen. Wenn die Jungs auf der anderen Stra;enseite zu Marina sagen w;rden: "Woher hast du diese Beine?", tat sie so, als w;rde sie es nicht h;ren, und versteckte sich eilig um die Ecke. Natka schaute ver;chtlich zu den Jungen, die sie mit der Bemerkung: "Eure Beine auf meinen Schultern!" beachteten, und warf zur;ck: "Eure Zunge in meinem Arsch!" Obwohl die Jungs versuchten, mit Natka zu k;mpfen, beneidete Marina sie um ihre F;higkeit, sich zu verteidigen.
- Du musst nur eine Pille gegen die Wut nehmen, wie Leopold die Katze", lachte Natka.
Gemeinsam trugen sie alle Belastungen des Studentenlebens, fertigten ihre Diplomarbeit gemeinsam an und verteidigten sie gemeinsam. Die einzige Beschwerde, die sie hatten, war, dass ihre Nasen w;hrend der Verteidigung der Dissertation ab und zu bluteten - Durst und Hunger waren die Schuldigen.

Letzten Sommer wurde dem Fachbereich Architektur eine zweimonatige Fangreise zur Insel Sachalin angeboten. Be;ngstigend. Sie w;rden mich fangen und mich in eine Geisha verwandeln. Und wer w;rde sich schon dar;ber aufregen, wenn Marina auf hoher See in einem fernen K;nigreich etwas zust;;t?
Die M;dchen warfen ein Paar einfache Chintz-Unterw;sche, billige Hosen, eine Sturmjacke und ... fuhren. Eher geflogen, denn der Flug dauerte genau vierundzwanzig Stunden, mit Anschlussfl;gen in Tomsk, Tschita und Chabarowsk.
Die Studenten wurden aus einem kleinen Flugzeug auf eine n;chtliche Insel geschleudert: Man konnte nichts sehen, nur das Rauschen der an die K;ste schlagenden Wellen war zu h;ren. Ja, das muss der Anfang des Weges zur H;lle gewesen sein. Man ging in einer Kette zur Kaserne, in der einen Hand den Rucksack, in der anderen die des Nachbarn, um nicht verloren zu gehen.
In den Baracken bekamen sie rohes Bettzeug, und die Studenten brachen auf den Etagenbetten zusammen und schliefen ein, ohne ihre Rucks;cke ausgepackt zu haben.
Tags;ber war es anders. Das sandige Ufer des Pazifiks war ruhig und einladend. Die Sonne strahlte eine liebevolle W;rme aus, und die weiten Horizonte des Wassers boten K;hle und Stille.
Offensichtlich hat die Fabrik irgendwo Abf;lle aus der Fischerei entsorgt, denn unruhige M;wen und stolze Sturmv;gel kreisten ;ber dem Wasser, schrien, fielen auf das Wasser und schnappten sich die ;berreste der Geschenke des Meeres.
Fast alle zweihundert Sch;lerinnen und Sch;ler standen in zwei Schichten von acht bis acht bei der Fischverarbeitung.  Die Eingeweide nach links, der Rogen nach rechts, die Kadaver auf einen Beh;lter und in einen Bottich mit Salz.
Marina, Natka und sechs weitere M;dchen waren in der Kaviarverarbeitung t;tig, vier pro Schicht. Ein ununterbrochener Strom von Fischen wurde Tag und Nacht von den Booten auf Lastk;hnen angeliefert. Zweimal im Jahr gibt es Poutine f;r zwei oder drei Monate, die restliche Zeit steht die Fabrik still.
Es war Marinas und ihrer Freunde Aufgabe, die Fischs;cke mit Kaviar auf einem Sieb abzureiben, um sie von der Folie zu befreien. Die befreiten K;rner werden in einem Fass mit Tuzluk (einer ;bers;ttigten Salzl;sung) gesalzen und in den Regalen abtropfen gelassen.
Der Rogen wird dann mit Pflanzen;l und einem Antiseptikum im Verh;ltnis 1 kg : 1 g gemischt. Es ist kein Antiseptikum mehr erlaubt. Sie k;nnten vergiftet werden.

Und der letzte Schritt: Die fertigen Eier werden auf einem Glastisch ausgelegt und von unten beleuchtet, so dass jedes einzelne wie unter einem Mikroskop zu sehen ist. Die M;dchen m;ssen jedes Ei untersuchen und mit einer Pinzette alle Reste der Folie, Schuppen oder Kriechw;rmer entfernen.
Pro Schicht wurden vier F;sser produziert, und Tonnen von teurem lachsrotem Kaviar verdarben in den Regalen.
  Die Verwaltung kam angerannt. Ein Auftrag kam.
- Wir haben jedenfalls acht Stunden lang unseren Platz nicht verlassen", emp;rten sich die Studentinnen.
- Wir sollten uns beeilen, sonst scheitert der ganze Plan, wir bekommen keine Pr;mien und L;hne.
Die M;dchen sahen sich an - es gab keinen anderen Ausweg. Und so begann die Arbeit. Pinzette weggeworfen, nur zum Vorzeigen in den Brusttaschen, die herausragen. Was f;r eine Operation, wenn der Plan in Flammen steht. Jetzt geht es an die Arbeit: Sieb, Dichtungsmasse, Antiseptikum, Fass. Vierzig F;sser pro Schicht.
 Dann gab es ein Gehalt, Pr;mien und Zeugnisse. Nur Marina isst keinen Rotlachskaviar und keinen schwarzen Kabeljau mehr.
Vor dem Abschluss der Saison wurden Marina und Natka beauftragt, den Befehl des Generalsekret;rs Genosse Breschnew zu erf;llen, ein Fass Kaviar zu schicken. Die M;dchen arbeiteten die ganze Schicht hindurch hart, pr;ften jedes Ei gr;ndlich und achteten auf die Einhaltung der hygienischen Normen sowie der Lagerungs- und Verpackungsvorschriften.
Es war furchtbar ;rgerlich, als sie eine Woche sp;ter statt Dankbarkeit einen Verweis erhielten, weil sie einen Gummi-Fingerabdruck in ihren Eiern hatten. Wie ein L;ffel Teer in einem Fass mit Honig. Wie es dorthin kam, wei; niemand. Vielleicht hat der Aseri, der das Fass versiegelt und den Deckel mit Teer ;bergossen hat, einen Scherz gemacht. Es war gut, dass sie nicht zur Zeit Stalins lebten.
Als wir uns verabschiedeten, wurden wir in den Hauptort von Sachalin gebracht, weil sie die Jungs nicht ein paar hundert Meter von der Fabrik weggehen lie;en und ein Hubschrauber mit gro;en Buchstaben "WAI" ;ber uns flog.
Es war eine exotische Insel. Die Jugendlichen fuhren mit der Seilbahn weit ;ber die Insel, jeder in seinem eigenen Sattel. Sie besuchten das japanische Museum des alten Ostens. Die Exponate reichten von der Wohnkultur bis hin zu Skeletten primitiver Menschen und Tiere.
Fast alle Einrichtungen wurden von ungl;cklichen Japanern bedient. Sie konnten es wahrscheinlich nicht verzeihen, dass ihre Insel in russische H;nde ;bergegangen war. Alle hundert Meter patrouillierten russische Soldaten mit Gewehren durch die Stra;en. Wie in den Tagen der Revolution.
Eine ;ppige Vegetation von unber;hrter Reinheit erstreckte sich bis an die Grenzen der Insel. Alle Blumen, die Marina zuvor gesehen hatte, wirkten jetzt wie ein unterentwickelter, armseliger Schein im Vergleich zu den riesigen, lockigen K;pfen von Narzissen, Chrysanthemen und Rosen. Schon damals verkauften die Japaner in den Parks Cola, gesalzene Erdn;sse, Chips und aufwendige Elektronik.
Natka kaufte ein japanisches Tonbandger;t zur Erinnerung an Sachalin. Marina hat die ganze Familie beschenkt. Sie dachte immer an andere, aber war das immer so herzerw;rmend wie die Geschenke, die sie machte? H;ufiger sagten die Leute: Das tut sie, um billige Liebe zu verdienen, und verstanden nicht, dass sie es selbstlos tut, damit der Mensch wenigstens ein bisschen Freude in dieser Welt hat...

Marina absolvierte ihr Praktikum an einem Designinstitut in der Abteilung f;r Industriegeb;ude und Schulen. In jeder Abteilung gab es zehn bis zw;lf Designer, die f;r einen von der Verwaltung festgelegten Zeitraum gemeinsam an einem Projekt arbeiteten.
Ein Kollege zeichnete jahrelang Fensterbl;cke nach den Skizzen des Chefarchitekten, ein anderer arbeitete am Masterplan unter Ber;cksichtigung der ;rtlichen Landschaft, der n;chste an Bodenplatten oder Fassaden, Balkonen und Loggien, Treppenh;usern und Hauseing;ngen und so weiter, bis der gesamte Geb;udekomplex stand. In-line Methode. Wie in einer N;herei. Ein Mann n;hte jahrelang ;rmel, ein anderer Kragen, ein dritter Kn;pfe.
Die Ingenieure waren damit besch;ftigt, die Verbindungsteile des Bauwerks zu erl;utern, die zul;ssige Belastung des Geb;udes unter Ber;cksichtigung seines Eigengewichts und der Einwirkung von Naturkr;ften zu berechnen, Muster f;r die Endverkleidung auszuw;hlen und andere bautechnische Fragen zu kl;ren.
Jeder Arbeiter hatte einen Stapel UNiRs und SNiPs bei sich, aus denen er die Abmessungen der zul;ssigen Spannweiten der Platten herausfischte, denn in Russland war keine Amateurarbeit erlaubt, aus dem einfachen Grund, dass die Betonwerke die Standardplatten in den vorhandenen Schalungen herstellten.
Die erfundenen erforderten die Entwicklung einer neuen Schalung oder zus;tzlicher tragender W;nde im Projekt, was viel Geld kostete. Aus diesem Grund wurden in den St;dten ganze Viertel mit ;hnlichen H;usern gebaut: "Kisten mit L;chern", wie sie auch genannt wurden. G;nstig und praktisch.

Diplomprojekt, das Marina zusammen mit ihrer Freundin Natka durchf;hrte: Musikschule in der Stadt Tara, unter der Leitung eines Architekten, mit dem Natka in Verbindung stand.
Marina hat die Zeichnungsarbeiten ;bernommen. Sie war nicht beleidigt. Acht Zeichenbretter von je drei Quadratmetern wurden von Natkas Vater mit einem vorgewaschenen, gespannten St;ck Watte hergestellt.
Marischka brauchte nur ;ber den Platten zu br;ten, Geb;udebl;cke, vertikale Schnitte, Pl;ne und Fassaden zu skizzieren und ihre Arbeit mit verd;nnter Aquarellfarbe zu beenden und mit Tusche zu konturieren. Sie genoss es, w;re da nicht der gelegentliche Hunger und das Nasenbluten durch die st;ndige Anstrengung.
Die M;dchen verteidigten ihre Diplome gemeinsam, und da Marina alle Details des Entwurfs kannte, musste sie die Einzelheiten des Projekts selbst vor dem Pr;fungsausschuss erl;utern.
Natka stand daneben, sah alle mit ruhigem Blick an und hielt ihre Wiege in der Hand. Der Ausschussvorsitzende stellte pl;tzlich eine Fangfrage:
- Warum haben Sie im Foyer einen so bunten Boden?
Marina mochte ihren Fu;boden, der mit bunten, teppich;hnlichen Fliesen ausgelegt war, aber sie wusste keine Antwort: Der Ausschuss hatte wahrscheinlich einen anderen Geschmack. sagte sie verwirrt:
- Sehen Sie, wir haben viele Varianten ausprobiert und es hat nicht auf Anhieb geklappt...
Ein Raunen ging durch den Saal, und Marina, die merkte, dass sie sich l;cherlich gemacht hatte, senkte den Kopf. Sie war gewarnt worden, die Antwort auf eine solche Frage sollte einfach sein: Das Foyer war f;r die Freizeit der Schulkinder gedacht und sollte daher die Stimmung der Kinder aufhellen.
Der Ausschuss bewertete die Arbeit von Natka mit "ausgezeichnet" und die von Marina mit "gut". Beleidigt nahm Marina nicht am Abschlussabend teil. Sie hatte auch kein passendes Kleid dabei.

Die Jahre des Studiums vergingen wie im Flug. Solange man studiert, scheint kein Ende in Sicht zu sein. Und wenn es soweit ist, stellen Sie mit Bedauern fest, dass die besten Jahre Ihrer Jugend und Ausbildung unwiderruflich vorbei sind. Marina erhielt zwei Diplome: Ingenieur-Architektin und K;nstlerin f;r dekorative und angewandte Kunst.
Die M;dchen schlossen ihr Studium an der Hochschule f;r Architektur als Designerin am Design Institute und als K;nstlerin-Dekorateurin ab. Natalya setzte ihre Ausbildung als Ingenieurin fort, und Marina ging nach Hause, um als K;nstlerin zu arbeiten und ihre Eltern zu unterst;tzen.
Das Schicksal hat die Freunde oft zusammengef;hrt. Sie freuten sich gemeinsam, wenn das Gl;ck an ihre T;rschwelle klopfte, und waren traurig, wenn der Kummer an ihre klopfte. Ihre Wege trennten sich, aber ein roter Faden verband ihre Schicksale bis zum Tod, als sie durch eine heimt;ckische Krankheit getrennt wurden.

Sie ging zur Arbeit in ihr Heimatdorf. Sie hatte Mitleid mit ihren Eltern: der Garten, der Hof. Sie sch;mte sich mehr f;r sich selbst, f;r ihr graues Aussehen. Wohin sollte sie mit ihrem alten Rock und einer Menge Komplexe gehen?
Ihr Vater und ihre Mutter nahmen sie freudig auf, aber nur f;r den ersten Tag. Elena warnte Marina: "Du wirst in unserem Haus kein Gl;ck finden".
Lena wurde fr;h erwachsen und betrachtete das Leben mit n;chternen Augen. Marina verstand, dass dies die Art und Weise war, wie man lebte - ein wenig Betrug, ein wenig Abrechnung. Aber die Freundlichkeit und ;berm;;ige Bescheidenheit, oder besser gesagt, Inkompetenz, hinderte sie daran, frei zu atmen, geschweige denn, f;r ihr Gl;ck zu k;mpfen, die Ellbogen um sie herum. Sie lebte nach dem Prinzip: Nimm, was das Schicksal dir schenkt. Aber das Schicksal kann grausam sein, und offenbar hat der Mensch Grund, nach intelligenteren und rationaleren L;sungen zu suchen.

Abends ging sie einer Schwarzarbeit nach. Sie wurde eingeladen, abends Filmplakate f;r "Today" und "Sooner" zu malen und zu gouachen. Als sie ins Kino kam, waren die Tafeln bereits vom Kinobetreiber f;r das Malen der Filme vorbereitet worden - gewaschen und gereinigt. Es gab bereits ein Plakat, das bekritzelt und unterschrieben werden musste.
Sie wusste, je h;bscher das Plakat, desto mehr Leute w;rden den Film sehen und desto mehr w;rde die Kinoverwaltung einnehmen. Sie versuchte ihr Bestes, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen. Sie ging sp;t nachts nach Hause, wenn es dunkel war.
Das Dorf hatte lange Zeit eine Siedlung mit Eingeborenen aus dem Kaukasus gebildet, die ihre eigenen Rituale und Lebensregeln hatte. Die lokale Bev;lkerung hatte nichts dagegen, nahm sie freundlich auf und gab ihnen Arbeit. Sie ;bernahmen verantwortungsvolle Aufgaben als Verk;ufer, Lagerleiter, Vorarbeiter, Chauffeure und andere Berufe.
Als Reaktion auf ihre Gastfreundschaft begannen sie, die W;rde der Einheimischen zu verletzen, indem sie mit ihrer Stellung prahlten, die Bev;lkerung betrogen und europ;ische Frauen und Kinder mit Gewalt nahmen, ebenso wie deren Frauen und Kinder.
Die kaukasischen Jugendlichen bildeten ein Team und fingen einheimische M;dchen ein, vergewaltigten sie alle nacheinander und warfen sie dann von einer Klippe in den Bergen, damit keine Spur von ihnen zu finden war. Deshalb versuchten die Jugendlichen, alle Winterabende zu Hause zu verbringen.
Einer von ihnen war Marinas Klassenkamerad Abish, wie er sagte - ein Aserbaidschaner, ein vorbildlicher, ausgezeichneter Sch;ler, ein guter Kamerad. Alle fragten sich - war er wirklich bei ihnen?
Eines Tages arbeitete Marina bis sp;t in die Nacht und zeichnete ein Plakat f;r das Dorfzentrum. Sie ging sp;t in der Nacht, als es bereits dunkel war, nach Hause und schaute sich ;ngstlich um. Pl;tzlich war sie von einer l;rmenden Gruppe von Siedlern umgeben.
Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, sie verabschiedete sich mental von ihrem ungl;cklichen Leben und verzweifelt blitzte in ihrem Kopf auf: "Gott hilf ihr!"
Doch pl;tzlich trat ihr Klassenkamerad Abish aus der Menge hervor und forderte alle auf, sie nicht anzufassen, da er ihr Freund und Klassenkamerad sei.
Die Menge zerstreute sich und er sagte es ihr:
- Gehen Sie nachts nicht allein spazieren. Sie k;nnten auf eine Ahle sto;en.
erwiderte Marina schluchzend:
- Ich wurde auf der Arbeit aufgehalten... Hast du keine Angst, dass Gott dich f;r solche Verbrechen bestrafen wird?
Er ging schweigend. Sie verlie; diese Orte bald wieder, aber es verbreitete sich ein Ger;cht ;ber diesen Klassenkameraden, dass er verr;ckt geworden sei. Die Seele des Verbrechens konnte es nicht ertragen.

            



                Kapitel 4

- Und, essen wir heute? - Marcus' Stimme kam aus dem Inneren des Hauses.
- Ja, nat;rlich", Marina stand von der Treppe auf, nahm Brunos Hand und ging ins Haus.
- Du hast ein Schloss an der Stra;e angebracht, damit sie denken, wir seien nicht zu Hause.
- Noch nicht. Bevor wir schlafen gehen, oder es wird wie vorgestern sein - die Besitzer dachten, wir w;ren weg, ;ffneten die T;r und kamen herein, und da sind wir. Es ist peinlich f;r sie und f;r uns...
 - Weshalb schleichen sie herum? Wir haben kein Geld, auch wenn wir nach Deutschland gehen, kein Gold...
- Irgendwann wird alles vorbei sein, aber jetzt m;ssen wir die Z;hne zusammenbei;en und geduldig sein.
Nachdem Bruno gegessen hatte, schlief er sofort auf seinem Kopfkissen ein. Er ist m;de vom Angeln. Ich w;rde nicht krank werden. Marina hat die Katze ins Haus gelassen. Anstatt auf dem Dach zu schreien, lassen Sie es M;use im Haus fangen. Nachts h;rte sie das Nagen von M;usen. Es ist unangenehm. Was ist, wenn sie auf einem Ohr oder einem Absatz kauen?
Es ist dunkel. Sie kann nicht schlafen. Drau;en vor dem Fenster sind Stimmen zu h;ren. Die Jugendlichen schlie;en Freundschaften. Hunde bellen. Auch hier gibt es Leben...

Und wieder... Und wieder spielen sich die Ereignisse der vergangenen Jahre in meinem Kopf ab...
Marinas Vater mochte sie nicht, da er in allem eine ;hnlichkeit mit ihrer Mutter sah. St;ndig n;rgeln. Sie begann zu renovieren - ihr Vater war unzufrieden: "Geh Kartoffeln ausgraben". Ich bat meinen Vater, nicht im Haus zu rauchen, und er antwortete: "Solange ich hier der Herr bin!
Und manchmal ist mir so langweilig, dass ich nicht aufh;ren kann zu heulen. Kein Platz zum Nachdenken, um etwas dagegen zu tun. Niemanden auf der Welt, mit dem ich meine Gedanken und Sorgen teilen kann. Als sie ihre Mutter um Rat fragt, wie sie weiterleben soll, sagt sie nur eines: "Ich wei; selbst nicht, wie ich leben soll".
Nein, Marina wird sich nicht von den Problemen ihrer Kinder abwenden. Sie wird mit ihnen zusammenarbeiten, um einen Ausweg zu finden. Wenn es sein muss, legt sie sich auch auf die Gleise unter den Zug. Wenn Gott ihr doch nur Kinder schenken w;rde.

Marinas Schicksal nahm pl;tzlich eine scharfe Wendung. Eine Freundin ihrer Mutter beschloss, sie mit einem netten Mann bekannt zu machen. Marina h;rte, wie sie es ihrer Mutter sagte:
- Ich habe seine Eltern Marishka in all ihrer Pracht gemalt: klug und bescheiden. Und ein interessanter Beruf. Sie wird bald zu Sergeis Geburtstagsparty eingeladen werden. Lass sie gehen...
Marina war anfangs gleichg;ltig. Aus irgendeinem Grund erinnerte sie sich an Serjosha als einen Jungen. Alle Jungen lachten ihn aus, weil sie dachten, dass er ein Mutters;hnchen sei, weil sein Hintern so prall war. Aber wann war das?
Seine Mutter hat sich sofort erkundigt: Nach der Armee arbeitete er als Monteur in einem Kommunikationszentrum. Marina konnte sich nicht vorstellen, wie er aussehen w;rde, und war sehr ;berrascht, als am Abend ein dunkelh;utiger, gut aussehender Junge - schlank und sehr sch;chtern - mit seinem Fahrrad vor das Tor fuhr. Marina gefiel es, dass ihm die Einladung sehr peinlich war.
  Alle seine Freunde und Eltern waren auf der Party. Serjoschas Vater, klein und unscheinbar, sa; schweigend in der Ecke der K;che und nahm kaum am Geschehen teil. Aber ihre Mutter, Emma Arnoldowna, eine gro;e, st;mmige Frau mit braunen Augen und einem h;bschen Gesicht, hing um Marina herum, musterte sie trotzig von allen Seiten und brachte das ver;ngstigte M;dchen noch mehr in Verlegenheit.
Der Abend verging wie im Flug. Sergei ging, um sie zu verabschieden. Er nahm z;gernd ihre Hand. Marina f;hlte sich wohl bei seiner sanften Ber;hrung. "Und er war noch nie mit einem M;dchen befreundet", dachte Marina. Das freute und ;ngstigte sie zugleich. Er war also auf seine Mutter angewiesen. Es ging also nicht so sehr darum, dass er gemocht werden wollte, wie es seine Mutter tat. Und seine Mutter schien sie nicht sonderlich zu m;gen.
Sergei und Marina wurden schnell Freunde. Er war wie eine Zimmerpflanze - sanft und r;cksichtsvoll, und Marina liebte ihn daf;r. Sie k;mmerte sich willk;rlich um ihn, und das gefiel dem Jungen. Er sah Marina als eine Erweiterung seiner Mutter.
Er f;hlte sich zu ihr hingezogen und konnte sich nicht mehr vorstellen, wie er jemals ohne sie ausgekommen war. Und seine Mutter wurde verr;ckt vor Eifersucht. Sie hatte nicht erwartet, dass sich ihr Sohn so schnell ver;ndern w;rde. Es sei denn, er hat bereits Erfahrungen gesammelt?  Vielleicht wollte sie aber auch eine ganz andere Art von Schwiegertochter - stolz, sch;n und unabh;ngig. Damit ihr Sohn weiterhin die Liebe und F;rsorge seiner Mutter braucht.
Fast vom ersten Tag an f;hrte Marina Sergei in ihren Beruf ein. Sie zeigte ihm, wie interessant es ist, Dinge darzustellen, die sp;ter das Auge erfreuen und seine Stimmung verbessern.
 Erstaunlicherweise beherrschte er schnell die Grundlagen der Kunst. Er hatte bereits selbst Schablonen geschnitten und gedruckt und wusste, wie man mit Farben arbeitet.
Pl;tzlich wurde Marina in die Schule gerufen, in der sie lernte:
- Oh, was f;r interessante Menschen sind gekommen, um uns zu sehen", umarmte Geschichtslehrerin Ljudmila Wassiljewna Marina. - Ich lese, lese deine Gedichte in der Zeitung. Ja, man sagt: "In einem stillen Teich steckt der Teufel", aber wir haben hier Dichter.
Marina umarmte den alten Lehrer. Sie erinnerte sich an ein Komsomol-Treffen, bei dem Marinas Schwester Elena ein Diplom f;r "aktive Teilnahme am Schulleben und akademischen Erfolg" verliehen worden war. Marina hatte keine Zeit, dar;ber nachzudenken, welche Art von Beteiligung sie hatte, abgesehen von der Wandzeitung, die die Schwestern gemeinsam herausgaben, als sie den emp;rten Schrei von Ludmila Wassiljewna aus den benachbarten Reihen h;rte:
- Und warum nicht Marina?" und mit ruhigerer Stimme: "Ich h;tte vor allem f;r Freundlichkeit und Menschlichkeit gegeben.
Wo sah sie in Marina Freundlichkeit? Die reinste Grobheit. Oder, wie ihr Vater sagte, als er die Kinder schlug: "Sie ist einfach nicht normal..." Alle rannten weg und nutzten die Tatsache aus, dass ihr Vater auf Kr;cken geht, und Marina, die Mitleid mit ihm hatte, weil er nicht rennen konnte, blieb zur;ck, um ihm den R;cken zu st;rken. Es ist wie in der Bibel: "Wenn du auf die rechte Backe schl;gst, dann halte auch die linke hin.
 Die Schule bat den K;nstler, ein Klassenzimmer f;r Geschichte zu schaffen, in dem alle Etappen der Geschichte des russischen Staates dargestellt werden. Die Frist betrug zwei Monate.
Marina nahm Sergei als Komplizen mit. In einem seri;sen Beruf nimmt ein Mann sein Studium ernster. Und sie wollte einen echten K;nstler aus ihm machen... f;r ihre gemeinsame Zukunft.
Ihre gesamte Freizeit verbrachten die jungen Leute nun in der Werkstatt. Sie wetteiferten bereits beim Ausschneiden von Schablonentexten auf Teebl;ttern, grundierten die Bretter und malten mit einem feinen Pinsel die Umrisse ihrer Entw;rfe und Zeichnungen.
In den Pausen ging Serjosha Eis holen und brachte manchmal Blumen mit. Marina hatte Tr;nen in den Augen. Sie k;ssten sich und ber;hrten sich ehrf;rchtig wie kostbares Kristall.
Dann kramte der junge Mann unter den Slogans auf dem roten Tuch und w;hlte, um die Kommunistische Partei nicht zu beleidigen, den neutraleren "Vorw;rts, zum Sieg des Kommunismus!", legte es auf den Boden und legte das M;dchen, ohne aufzuh;ren, den K;rper zu umarmen und ihren Hals und ihre Augen zu k;ssen, auf das rote Tuch nieder.
Marina zeichnete die Z;ge seines Gesichts mit dem Finger nach, schloss ihre Augen unter der sanften Ber;hrung seiner Lippen und war gl;cklich. Als sie nach Hause kamen, lachten sie und r;umten den Tatort in der Werkstatt auf.
- Nein, was ist es? - Der Abteilungsleiter kam nach den Ferien hereingest;rmt und kam vor Aufregung kaum noch zu Atem. - Der Slogan hing w;hrend des gesamten Gro;en Oktoberfestes kopf;ber am Hauptgeb;ude der Stadtverwaltung. Gott sei Dank gab es keinen Anruf vom Komitee der Kommunistischen Partei, so dass sie es nicht bemerkt hatten.
- Wahrscheinlich haben die M;belpacker den Slogan vom Dach geh;ngt, und er erschien ihnen richtig, weil sie ihn lesen konnten. Wer liest sie ;berhaupt?! Die Hauptsache: Wei; auf Rot...

Serjosha genoss die Arbeit mit Marina, und sie begann dar;ber nachzudenken, ihn auf seine Kunstpr;fungen vorzubereiten. Marina konnte sich bereits vorstellen, dass sie gemeinsam in einem Atelier arbeiten und ihre Kinder eine K;nstlerdynastie weiterf;hren w;rden.
Sergej hielt diesen Schritt nicht lange durch, zumal er die Neigung und vor allem den Wunsch dazu hatte. Er hat eine Mappe mit Bildern f;r seine Pr;fungen vorbereitet.
Er meldete sich schnell und einfach auf dem Schriftweg an. Er erhielt B;cher f;r sein Studium und einen Studienplan f;r das Studienjahr. Und nun verbrachten sie ihre gesamte Freizeit an der Staffelei.
An einem hei;en Julitag wurde beschlossen, mit der Familie in die Berge zu fahren und dort ein Picknick zu machen. Alle waren begeistert. Wir nahmen Essen, ein Zelt, einen Ball und eine Kamera mit und fuhren am Morgen aus dem Dorf weg. Die Stra;e war gerade und glatt, sie f;hrte direkt in die Schlucht des Tien Shan-Gebirges, vorbei an dem ber;hmten Gesundheitszentrum mit einer Rhodonquelle.
Der Ort war unter den B;umen der wilden Alycha und Hagebutten am Ufer eines Gebirgsflusses gew;hlt worden, wo sich Seeigel zwischen Granitbl;cken tummelten.
Die jungen M;nner rannten in die Berge, um die Gipfel zu erobern, w;hrend die alten M;nner ein Feuer machten, ein unverzichtbares Merkmal aller Picknicks.
Dann machten sie Fotos, sonnten sich, und als sie sich an den Tisch setzten, der sich auf dem duftenden Gras ausbreitete, sp;rte Marina pl;tzlich die Anspannung in den Gesichtern ihrer Eltern, die Unterhaltung machte keinen Spa; und von der guten Stimmung war keine Spur mehr.
Zu Hause sagte ihre Mutter, dass Emma Arnoldowna nicht sehr an einer Partnerschaft mit ihnen interessiert sei. Marina wurde tr;bsinnig: Ist er nicht ungl;cklich mit mir... Vielleicht sollten wir entschlossener sein? Vielleicht sollte sie wie Elena sein - sie beschloss, ihren eigenen Mann zu heiraten, und hatte Erfolg.
Am Abend kam Serjosha. Marina war deprimiert und blass. Es war abscheulich, sein Schicksal durch einen Raubzug zu gestalten. Nicht der richtige Charakter. Aber das tun andere auch, also muss es so sein. Nur in Romanen sind M;nner die ersten, die sich n;hern und ihre Hand und ihr Herz anbieten. Im Leben ist das Gegenteil der Fall. Und sie entschied sich daf;r:
- Sind Sie ungl;cklich mit mir?
- Wie kommst du darauf?
- Lass uns heiraten, ich will meine eigene Ecke haben, meine eigene Familie.
Marina dachte, die abgedroschenen Worte w;rden jetzt beginnen - warten wir ab, kommen wir erst mal wieder auf die Beine... Aber Serjosha ist nicht nur nicht verwirrt, sondern beginnt aufgeregt, ihr zuk;nftiges Leben zu beschreiben. Es wurde beschlossen, den Antrag morgen beim Standesamt einzureichen.
Im Standesamt waren sie sehr sch;chtern, als ob sie eine verbotene Grenze ;berschreiten w;rden.
Am Samstag veranstalteten ihre Eltern eine Verkupplungsparty. Der Tisch war voll mit Vorspeisen und Marina hatte einen Hoffnungsschimmer, dass es in ihrer Stra;e ein Fest geben w;rde. Emma Arnoldowna sa; den ganzen Abend mit zusammengepressten Lippen da. Sergejs Vater trank gut, umarmte Marinas Vater und nannte ihn Heiratsvermittler.

Marina lag auf ihrem Bett in einem halbdunklen Zimmer und schrieb einen Aufsatz f;r den Lehrertag, als ihr pl;tzlich schwindlig und ;bel wurde. Was war es? Sie h;rte, was in ihrem Magen vor sich ging. Mit einem schwer fassbaren Gef;hl sp;rte sie, wie sich eine mikroskopisch kleine Zelle vom Boden ihres Bauches den Eileiter hinauf zu ihrem Eierstock bewegte. Wie ein Haar in ihrem Mund. Nicht schwanger werden...

Eine Woche sp;ter erfuhr Marina pl;tzlich, dass Emma Arnoldowna und ihr Sohn nach Moskau fahren w;rden, um Verwandte zu besuchen. Und das am Vorabend ihrer Hochzeit!? Sie muss etwas im Schilde gef;hrt haben.
Am Abend ging das junge Paar ins Kino. Marina war nerv;s und konnte das Zittern, das ihren ganzen K;rper ersch;tterte, nicht unterdr;cken. Der junge Mann sah ihr in die Augen und fragte weiter:
- "Warum sind Sie so besorgt? Oder ist Ihnen kalt?
- Mir geht es nicht gut.
Wir hielten vor dem Kino. Serjosha sah dem M;dchen direkt ins Gesicht. ;ngstliche, vertrauensvolle, aber sehr traurige Augen blickten ihn an.
- Du bist so sch;n, ich kann mir nicht vorstellen, wie ich ohne dich leben soll.
- Willst du ohne mich leben?
- Nein, nur meine Mutter hat mir gesagt, dass wir kein gemeinsames Leben haben werden.
- H;rst du nicht auf deine Mutter, hast du nicht deinen eigenen Kopf?
- Ich h;re nicht auf sie, ich h;re nur auf sie.
- Serjosha, wir werden ein Kind bekommen, hab Mitleid mit mir, hab Mitleid mit ihm.
- Was? Ist es so schnell?
Marina grinste verbittert: Wer kontrolliert sie?
Am n;chsten Tag war er nicht da. Es war bereits dunkel und er war immer noch nicht da. Und sie ging zu ihm, in der Gewissheit, dass sie vielleicht das Recht hatte, zu ihm zu gehen (hatte es eine Heiratsvermittlung gegeben, oder hatten sich die Erwachsenen einen grausamen Scherz erlaubt? Was, wenn er krank war, was, wenn er sich schlecht f;hlte?
Seine Schwester ging ans Telefon:
- Und Serjosha war m;de von der Arbeit und ruhte sich aus.
Marina ging nach Hause und ihr Gesicht brannte vor Scham. Gott, wie tief sie gefallen ist. Sie schleppte sich zu ihm nach Hause, was f;r eine Schande, was f;r eine Schande! Jetzt hat Emma Arnoldowna eindeutige Beweise daf;r, dass sie nicht ihr Sohn war - eifers;chtig und unversch;mt.
Zu Hause im Bett erstickte Marina an ihrem Groll, ihrer Dem;tigung, ihrem Betrug. Was ist zu tun? Sich bis zum Ende dem;tigen, Emma Arnoldowna bitten, ihr Gl;ck nicht zu zerst;ren.
Am Morgen, ganz zerknittert und am Boden zerst;rt, ging Marina zu Serjosha's Mutter zur Arbeit. Als sie Marina sah, setzte sie sich gereizt neben sie.
- Entschuldigen Sie, Emma Arnoldowna, lassen Sie sich nicht scheiden, wir bekommen ein Kind...
- Was-oh?", knurrte sie. - Nun, ich werde ihn heute haben! Ich h;tte nicht gedacht, dass es so schnell so weit kommen w;rde.
Die Mutter war hin und weg. Marina wusste, dass es das Ende war!

Sie reisten f;r vierzehn Tage nach Moskau. Zwei Wochen sp;ter gingen Marina und Sergejs Vater zum Bahnhof, um die Reisenden abzuholen. Vier Z;ge waren vergangen und sie waren immer noch verschwunden. Marina stand bleich am Tor und hielt sich am Gel;nder fest. Ihr Vater sagte, sie k;nne nicht mehr warten, sie m;sse nach Hause gehen:
- "Oh, ich werde ihr das Leben schwer machen, wenn sie zur;ckkommen...
Eine Woche sp;ter kamen sie zur;ck. Sergej erschien an ihrer T;r und hielt einen Brief in der Hand.
- Was ist das? F;r wen ist es gedacht?
- Ich m;chte es an einen Bekannten in Moskau schicken. Lass uns einen Spaziergang zur Post machen...
Wir gingen langsam, die Bl;tter raschelten unter unseren F;;en. Die Sterne waren am Himmel verstreut. Kummer erf;llte meine Seele... Als wir das Postamt erreichten, bot Marina ihre Hilfe an:
- Kann ich ihn in den Briefkasten stecken?
- Ja, lasst uns! Ich werde in der Zwischenzeit einfach in mein B;ro gehen.
Marina gab vor, zum Briefkasten zu gehen, steckte den Brief aber unauff;llig in ihre Manteltasche. Sie versicherte sich selbst, dass sie ungerecht sei: "Ich werde es morgen auf jeden Fall fallen lassen"...
Der Brief war an eine gewisse Larissa gerichtet: eine Liebeserkl;rung, dass sie sie vermisst und hofft, sie bald zu treffen... Marina schrieb ihr, dass sie ein Kind erwarteten und dass sie sich entscheiden m;sse: Kann sie einen Mann heiraten, der seine Entscheidung verr;t? W;rde sie sich vorwerfen, nicht auf ihr Gewissen geh;rt zu haben?
Und was auch immer passiert... Marina brachte die Briefe zum Postamt.
Eine Woche sp;ter warf Emma Arnoldowna vor Wut und Hass mit Kaviar. Es stellte sich heraus, dass Larissa ihre Kandidatur zur;ckgezogen hatte und ihnen schrieb, dass sie niemandem etwas B;ses wolle.
Emma Arnoldowna eilte mit ihrem Sohn nach Moskau, um einen zweiten Kandidaten zu finden. Sie kamen zusammen mit einem M;dchen an. Sie gaben bekannt, dass sie heiraten w;rden.
Am zweiten Tag setzte sich die junge Frau auf einen Schemel, legte ihr Bein ;ber ihr Bein und rauchte... Die H;nde von Emma Arnoldowna zitterten. Was in aller Welt war das? Kein einziges passendes Paar. Ohne lange nachzudenken, nahm sie beide mit nach Moskau, lie; ihre Schwiegertochter zur;ck und kehrte mit ihrem Sohn nach Hause zur;ck, wo sie allen erz;hlte, dass die schwangere Frau von Sergej von einer Stra;enbahn ;berfahren worden und gestorben war.
Sergej begann zu trinken und ging zu zwielichtigen Frauen. Sein Vater soll seine Frau brutal verpr;gelt haben.   



 


                Kapitel 5

Marina erz;hlte ihrer Mutter, dass sie ein Kind erwartete - sie war ihre eigene Mutter, sie sollte es verstehen, helfen... Ihre Mutter warf nur die H;nde hoch und sagte heftig:
- Wenn Vater das herausfindet, wird er uns gemeinsam t;ten. Da du es selbst besorgen konntest, kannst du es loswerden, und mach mir keine Schande.
Zwei Tage lang war Marina nicht mehr sie selbst und entschied sich schlie;lich f;r eine Abtreibung. Sie ging in ein Nachbardorf, damit niemand davon erfuhr und ihre Mutter nicht in Verlegenheit gebracht wurde. Sie hat alle Tests gemacht. Ihre Mutter fragte nicht ein einziges Mal, wo und wie sie das Kind loswerden wollte.
 Und Marina rief ihre Schwester Helena an: Sollte ihr etwas zusto;en, w;rde sich jemand um ihren K;rper k;mmern. In ihrem Herzen hoffte sie, dass Elena ihre Eltern ;berreden w;rde, das Kind zu behalten, auch wenn es keinen Vater hatte.
 Ihre Schwester kam eilig mit dem Flugzeug und f;hrte Marina, ohne sich auszuziehen, an der Hand zum Haus von Sergei. Emma Arnoldowna ;ffnete die T;r. Ohne auf eine Einladung zu warten, betrat Elena das Haus. Die ganze Familie war versammelt und bereitete das Abendessen vor. Elena st;rzte sich auf Sergej:
- Was machen Sie da? Wenn du mich nicht geliebt hast, warum bist du dann gegangen, warum hast du mich betrogen?
Elena redete viel, lie; niemanden zu Wort kommen und warf es dem Mann beim Rausgehen w;tend ins Gesicht:
- Und Sie werden der ungl;cklichste Mensch aller Zeiten sein, wenn Sie das tun!

Marina wartete noch zwei Tage auf etwas und ging dann ins Nachbardorf. Die ;rztin, eine junge Frau, hat sie lange ;berredet, das Kind zu behalten:
- Schlie;lich ist es ein gro;er Segen, einen Sohn oder eine Tochter zu haben... Dann wird ihr Mann zur;ckkommen.               
Welcher Ehemann? Alleine auf der Welt und so ver;ngstigt, alleine zu sein. Marina stellte sich vor, ein Kind zu geb;ren, das in Lumpen gewickelt in einer Ecke unter einer Bank am Bahnhof schlafen wird. Sie hatte solche Leute schon einmal gesehen. Marina wiederholte eine Sache immer wieder, wie einen Zauberspruch:
- Das hatte ihr ihre Mutter geraten.
Sie wurde auf einen kalten Metallstuhl gelegt. Ihre Knie zitterten vor Angst. Die Instrumente klirrten, und mit einem scharfen, unerwarteten Schmerz schrie Marina mit einer unmenschlichen Stimme auf. Dem Arzt brach der Schwei; auf der Stirn aus:
- Seien Sie still, Sie machen allen Patienten Angst. Wenn deine Mutter dir sagt, du sollst es ertragen.
Marina presste die Z;hne zusammen, die Augen, aber der Schrei brach aus, und der Arzt warf sein Werkzeug weg, zog sich zum Fenster zur;ck. Schlie;lich sagte sie:
- Das scheint alles zu sein.
- Entschuldigung", murmelte Marina mit schwacher Stimme.
- Das ist in Ordnung. Du hattest einen Sohn, dessen Knochen bereits verh;rtet waren.
Marina wurde auf die Couch gesetzt. Vor Ersch;pfung konnte sie ihre Augen nicht ;ffnen. Sie konnte die Worte des Arztes nur wie im Nebel h;ren:
- F;ttere sie.
Am fr;hen Morgen wusch Marina ihr Gesicht und bat die Krankenschwester, ihr etwas zu geben.
- Wo ist die Erlaubnis?
- Ich hatte die Erlaubnis.
Sie erhielt ihre Kleidung und ging nach drau;en. Die Morgenbrise erfrischte ihr Gesicht. Sie f;hlte sich schwindlig, ihre Knie knickten vor Schw;che ein. "Ich schaffe es nicht, ich schaffe es nicht", h;mmerte der Gedanke in ihrem kr;nklichen Gehirn. Vor uns tauchte eine vertraute Gestalt auf. Elena rannte auf sie zu und weinte bitterlich:
- Meine Mutter und ich haben gestern Abend die ganze Nacht ;ber dich gesprochen, sind wir wirklich solche Tiere? Nun, dann soll es ein Baby geben. Schlie;lich haben Sie es nicht getan, nicht wahr?
Marina l;chelte schwach. Sie stiegen in den Bus ein. Sie wollte nichts. Aus Schw;che schwammen schwarze Kreise vor ihren Augen.
Zu Hause legte sich Marina oft hin, unf;hig, etwas zu tun, ihre H;nde zitterten. Am Abend ging die Familie fr;h zu Bett, und Marina f;hlte sich schlechter. Ihr ganzer K;rper brannte, ;belkeit stieg ihr in die Kehle, der Boden schien ihre F;;e zu verlassen. Bei den Wehen traten Unterleibsschmerzen auf, und Marina st;hnte gelegentlich. Wenn es ganz schlimm war, rief sie vom Nachbarbett aus nach ihrer schlafenden Mutter:
- Mama, Mama...
Die Atmung ihrer Mutter setzte f;r einen Moment aus, doch dann h;rte man ihr Schnarchen mit mehr Kraft. "Kann sie es nicht h;ren? Oder bin das nur ich, der ruft. Wie schlecht ich mich f;hle. Lieber Gott, hilf mir, wenn du kannst. Verzeihen Sie mir und helfen Sie mir, bitte... Ich w;nschte, es w;re Morgen..."
Noch vor dem Morgen lie;en die Schmerzen nach, das Fieber und der Sch;ttelfrost verschwanden und Marina schlief ein.
Als sie aufwachte, f;hlte sie sich sehr schwach, aber sie hatte keine Schmerzen. Danke, Herr!
Sie holte einen Eimer Wasser und griff unter das Bett, um die B;den zu waschen. Und dann sp;rte sie, wie etwas unter ihr zerbrach. Marina richtete sich auf und betrachtete das verwundete K;rperteil. Vielmehr war es kein K;rper, sondern ein Steak, und erst jetzt lie; sie ihren Tr;nen freien Lauf.
Mitleid mit dem Kind, Mitleid mit sich selbst. Sie weinte lange Zeit und ihr Groll gegen die grausame Welt um sie herum wuchs immer mehr. Doch die Erinnerung an das unschuldig ermordete Kind lie; sie ihr Leben lang nicht los. "Verzeih mir, mein Kind!"
Vielleicht war es richtig, dass die Mutter sich nicht gemeldet hat. Wir sind es gewohnt, anderen die Schuld zu geben. Damals war Marina jedoch ;berrascht, wie wenig ihre Mutter in der Lage war, ihre eigenen Worte und Handlungen zu beurteilen.
Sie wollte nicht glauben, dass sie, obwohl sie sich als freundlich und hilfsbereit darstellte, eine Frau mit tyrannischen Neigungen war.
Marina hatte ihre Mutter immer unterst;tzt, die sich st;ndig an ihrer Brust ausweinte, wenn sie sich mit ihrem Mann stritt. Aber ihre Eltern w;rden sich pl;tzlich vers;hnen, und sie w;rde auf der Seite von nichts und niemandem stehen. Marina verlor den Respekt vor sich selbst und misstraute ihrer Mutter, aber beim n;chsten Streit zwischen ihren Eltern, die bereit waren, sich wegen jeder Kleinigkeit bis aufs Blut zu streiten, war alles wieder gut.
Marina wollte aus ihrem Elternhaus fliehen, aber sie konnte nirgendwo hin, nur um zu heiraten. Sie hat sich geschworen, dass ihr Eheleben friedlich, ohne Streit, mit gegenseitigem Verst;ndnis und gegenseitiger Unterst;tzung verlaufen soll. Aber mit der Ehe hat es nicht geklappt. Marina wollte ihre Mutter nicht zu hart verurteilen, aber sie konnte ihr nicht verzeihen, dass sie sie so leicht verraten hatte.
Am Abend versammelte sich die ganze Familie vor dem Fernseher. Marina wollte allein sein. Sie sa; in der K;che und las ein Buch. Pl;tzlich bellte der Hund auf der Veranda w;tend. Der Hund heulte so sehr, dass es keinen Zweifel daran gab, dass jemand vor der T;r stand. Sie hatte Angst, die T;r zu ;ffnen, und dachte blass: "Entweder kommt Sergej in sein zerst;rtes Nest oder mein Tod!" Endlich hat sich der Hund beruhigt...
In den ersten Tagen ging Marina zur Arbeit, ohne die Augen zu heben. Es schien, als w;ssten alle bereits von ihrem Sturz, und dann floss die Milch aus den Br;sten in Str;men. Ich musste nachts Tampons einf;hren und meine Br;ste straffen.
Abends kam die Familie zum Essen zusammen, und Marina h;rte die Worte ihrer Mutter wie durch einen Nebel. Als ob sie sich bei Gott entschuldigen w;rde, sagte sie:
- Ich bin heute wieder etwas zu sp;t zur Arbeit gekommen. Unsere N;herin, eine junge T;rkin, hat ein Kind von unserem Mechaniker bekommen, und er will sie nicht heiraten. Also haben wir ihr eine Wohnung bei einem Rentner besorgt, damit ihre Eltern sie nicht umbringen. Ihr Baby ist so schwach...
Das Leben ist gar nicht so grausam, wenn man wei;, wie man ihm entkommen kann. Er hat seine eigenen Leute verraten, aber die eines anderen gerettet. Sie schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Du bist rein und heilig f;r die Menschen und auch f;r Gott.
Elena ging nach Omsk. Und alles wurde ruhiger.

Die Wochentage vergingen wie im Flug. Marina ging auch zur Arbeit, bereitete sich ebenfalls jeden Tag auf den Unterricht vor, schrieb Stundenpl;ne, aber mit einem unsichtbaren Schal des bitteren Verlustes ;ber sich geworfen.
Einmal traf sie auf dem Weg zur Arbeit Sergei. Sie wollte an ihm vorbeigehen, aber er kam auf sie zu und sagte leise:
- Ich glaube, ich werde wirklich mein ganzes Leben lang ungl;cklich sein. Meine Freunde sagen mir, dass ich auch ungl;cklich sein werde. Ich hasse inzwischen alle...
- Sag mal, studierst du immer noch, um K;nstler zu werden?
- Nein, ich kann es nicht allein, und ich will es auch nicht.
Marina sagte nichts mehr zu ihm, sie drehte sich um und ging.
 Marina lebte von ihrer Arbeit. Das gab ihr einen Anreiz zu leben. Sie bereitete mit den Kindern Ausstellungen im Palast der Pioniere vor, gab Zeichenunterricht in der Schule. Sie nahm Waisenhauskinder auf Ausfl;ge in die Berge mit. Die Kinder folgten ihr, aber ihr Sohn war nicht darunter.
Eines Tages, auf dem Weg zur Arbeit, wurde sie von einer jungen Frau angehalten:
- Sind Sie Marina Konstantinovna? Ich wollte Sie schon lange kennenlernen. Mein Name ist Olga. Ich arbeite als Korrespondent bei der Bezirkszeitung. Ich habe mich bei Ihrer Arbeitsstelle nach Ihnen erkundigt. Seltsamerweise sprechen alle gut von Ihnen. Wirklich, ich habe sie gefragt, ob sie von deiner k;rzlichen Abtreibung wussten!
- Was wollen Sie von mir?
- Seien Sie nicht beleidigt. Fr;her kam Serjosha zu mir, aber jetzt nicht mehr. Ich f;rchte, er wird zu Ihnen zur;ckkehren. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin in meinen Drei;igern... Ich muss heiraten. St;ren Sie mich nicht.
Marina l;chelte verbittert:
- Nimm es. Wozu brauche ich ihn? Seine Seele ist verrottet...
Bei der Arbeit, nachdem ich die Aufgabe an die Jungs weitergegeben hatte, stand ich lange am Fenster und starrte dumm in die Ferne. Nein, er hat keine verdorbene Seele, er wird nur von seiner Mutter kontrolliert. Schlie;lich w;re er ein guter Ehemann und Vater gewesen. Sie liebte ihn innig und z;rtlich, obwohl er ;berhaupt nicht autark war.
Wie ekelhaft. Gehen Sie, wir m;ssen gehen. Vor sich selbst kann man nicht weglaufen, aber vor den Menschen? Ist der letzte gekommen, um darum zu bitten, nicht gest;rt zu werden? Sie wird niemandem im Weg sein.
Marina arbeitete bereits im Monat vor ihrer Entlassung, als sie erfuhr, dass Emma Arnoldowna an Krebs gestorben war, nachdem sie ihren Sohn mit einem Ukrainer verheiratet hatte.
- Das ist ihre Strafe f;r dein Leiden", l;chelte Helena etwas s;ffisant.
- Nein, ich will die Menschen nicht verurteilen; daf;r gibt es einen Gott.

...Nach Marinas gescheiterter Ehe mit Sergej und vor ihrer Abreise veranstalteten ihre Eltern eine dringende Hochzeitsfeier f;r ihre mittlere Schwester Lizaveta mit einem gewissen Adam. Er arbeitete zusammen mit Sergei im Kommunikationszentrum und war ein chronischer Junggeselle, klein, rundlich, zur;ckhaltend, sanftm;tig und harmlos zu sich selbst und seinen Mitmenschen.
Er war, wie alle kleinen und dicken Menschen, kahl auf dem Kopf, nur ein paar Haare zogen sich von seinem Hinterkopf bis zur Stirn, aber mit reichem Bewuchs auf der Brust.
Sobald ein Windhauch aufkam, gl;nzte sein Kopf kahl, nur ein paar Haare standen struppig am Hinterkopf. Ihm wurde gesagt, dass es besser sei, die restlichen Haare ganz abzurasieren", aber er behandelte sie mit Respekt und gl;ttete sie auf seinem Kopf. Er wuchs mit seiner Mutter ohne Vater auf, von dem sie wegliefen, als Adam noch ein paar Jahre alt war. Sein Vater war von kaukasischem Blut und verhielt sich tyrannisch und machtvoll gegen;ber seiner Mutter.
- Das ist deine letzte Chance", riet der Vater seiner geliebten Tochter, die es leid war, sich zu verzetteln und die t;glichen Skandale zu ertragen, die in der Familie arrangiert werden, um das Adrenalin, das sich aufgrund von Einsamkeit und komplexen pers;nlichen Problemen angesammelt hat, auf ihre Lieben abzuladen.
  Lizaveta wurde fr;her haupts;chlich von Tataren angesehen, wahrscheinlich weil ihr Gesicht die Z;ge orientalischer Sch;nheiten hatte. Ihre dicken schwarzen Augenbrauen, die am Nasenr;cken zusammengewachsen waren, zogen sich ;berrascht und fordernd hoch. Die offenen Augen, umrahmt von dichten schwarzen Wimpern, verbargen Stolz und krankhaften Narzissmus. Aber aus irgendeinem Grund waren es diese Eigenschaften, die die M;nner abschreckten.
    Zuerst erkl;rten die Jungs ihr ihre Liebe, dann verschwanden sie spurlos und lie;en ihr keine Zeit, um zusammenzubrechen. Lisa stand eine Zeit lang unter Schock, doch schon bald tauchte ein neuer Verehrer am Horizont auf.
  Ihr Vater hatte ein wachsames Auge auf Lizavetas Verehrer, denn sie war seine Lieblingstochter. Und die einzige. Die anderen drei waren die dummen Streiche seiner Frau; sie wollten immer vergewaltigt werden. Mutter sagte oft: Um das zu verhindern, hat Gott ihm Kr;cken gegeben.

Nach der Hochzeitsnacht lebte Lisa mit Adam im Haus ihres Mannes. Sie ignorierte seine Mutter v;llig. Alle Handlungen ihrer Schwiegermutter waren ;rgerlich. Sie trocknete ihre Socken, ohne sie zu gl;tten, und ihre Freunde waren alle von zweifelhaftem Benehmen, und ihr Sohn war von keiner Abstammung. Und eine Zauberin im Allgemeinen. Sie h;tte diesen Idioten nicht geheiratet, wenn ihr Vater ihr nicht mit seinem Rat und seinem gesunden Menschenverstand zur Seite gestanden h;tte: "Du bist jetzt achtundzwanzig Jahre alt. Dies ist Ihre letzte Chance". Und dann ist da noch Marina mit ihren dummen Ratschl;gen: "Erst das eigene Leben leben, dann ;ber das eines anderen diskutieren!" Als ob sie eine Heilige w;re.
Und als ihre Tochter geboren wurde und die Schwiegermutter versehentlich die Hand des M;dchens verbr;hte, war das der letzte Tropfen, der das Fass des Hasses zum ;berlaufen brachte.
Lizaveta und Adam haben ein weiteres Haus nebenan gekauft. Der Anblick der einsamen, vernachl;ssigten Gestalt ihrer Schwiegermutter jenseits des Zauns irritierte sie jedoch zutiefst.
Einmal in der Woche kam Lizaveta zum Haus ihres Vaters und schimpfte erneut ;ber alle Handlungen der verhassten Schwiegermutter und des ebenso verhassten Ehemanns. Sie w;rde schreien:
- Das ist es, wozu du mich gedr;ngt hast, indem du mich des Gl;cks und der Freude in dieser Welt beraubt hast!
 Adam sa; mit gerunzelter Stirn da und a; schweigend seinen Borschtsch. Der Vater stand voll und ganz auf der Seite seiner Tochter, aber Adams tadelloses und harmloses Verhalten machte jede Absicht, das Leben zu ;ndern, zunichte. Der Vater konnte das Tor nicht ;ffnen und seinen Schwiegersohn zur T;r hinauswerfen. Und was dann?

Marina sah schweigend zu, wie Lisa die ungl;ckliche Frau, Adams Mutter, theatralisch anprangerte, und stellte sich immer mit Schrecken vor, wie Lisa, die vor ihren Augen die Spuren ihrer einstigen Sch;nheit verlor, sich in k;rzester Zeit in dieselbe unbedarfte, m;rrische alte Frau verwandeln w;rde, und irgendeine m;rrische Schwiegertochter w;rde sich ;ber ihre vergangenen Fehler lustig machen, ohne ihre eigenen zu bemerken.
Lisa hatte das Gef;hl, dass alle au;er Marina ihre Gef;hle f;r ihre Schwiegermutter teilten, und so wurde ihre Schwester unwissentlich zu ihrer Feindin Nummer zwei nach ihrer Schwiegermutter.
Und doch ging Marina an den Rand der Welt mit dem warmen Gef;hl, dass eine andere Schwester mehr oder weniger sesshaft war und dass ihre Eltern da waren, um ihr zu helfen, um sie zu verstehen und zu bemitleiden...

An ihrem letzten Tag im Haus der Pioniere gab Marina Konstantinowna den Kindern eine Aufgabe, und sie stand am Fenster und dachte an die bevorstehende Reise, als sie einen Mann vor dem Laden sah. Er drehte sich um sich selbst wie ein Yulka und zog so die Aufmerksamkeit auf sich. Es war niemand anderes in der N;he. Pl;tzlich verschwand er, als ob er von Au;erirdischen entf;hrt worden w;re. Was war das? Oder war es eine Halluzination...
Alles, was von dem Dorf ;brig blieb, war eine Art Erinnerung:

"Es gab einmal eine Zeit, in der es keinen Grund zur Sorge gab.
Wir waren auf dem Weg zum Kommunismus!
Alle Republiken waren Freunde dieses gro;en Landes!
Hinter dem eisernen Vorhang, ohne Versuchung und Freiheit,
Nat;rlich gab es keinen Sex - so vermehren sich die Menschen!
Ihr werdet es nicht glauben - sie haben ein Kind bekommen!
Ohne jegliche Zuzahlung f;r die Kinder.
Nicht einmal der Gedanke an das "Kapital" hat die M;tter gequ;lt!
Mit einem Rubellohn, bei dem alle Kosten berechnet werden,
Die Menschen tr;umten davon, im Sand am Meer zu liegen.
Als sie das Haus verlie;en, legten sie einen Schl;ssel
unter die T;rschwelle:
F;r den Fall, dass ein Schwager oder eine Schwester
zum Tee vorbeikommen!
Kein Salz, du gehst zu deinem Nachbarn.
Er wird zu Ihnen kommen, um Streichh;lzer zu holen.
Er l;dt die ganze Familie zum Essen zu sich nach Hause ein!
Es gab keine reichen Leute, keine Bettler,
keine Bettler in der U-Bahn.
Wo findet man das jetzt, wie einen Traum... Vor langer Zeit...

                Kapitel 6

...der kleine Brunczyk war krank. Er hatte die ganze Nacht Fieber. Marina sa; die ganze Nacht an seinem Bett und gab ihm Medikamente und Kompressen. Das Fieber sank nicht, und in ihrer Verzweiflung beschloss sie fast, nach Hause zu gehen.
Am Morgen ;berlegte Marina fieberhaft, was sie noch tun k;nnte, um ihren K;rper im Kampf gegen die K;lte zu unterst;tzen. "Schatz! Wir m;ssen richtigen Honig besorgen!" Sie eilte zu den Nachbarn und brachte bald darauf ein kleines Glas mit Honig zur;ck, in dem eine Biene schwamm. Es ist also echt.
- Versuch es, mein Sohn, vielleicht hilft es.
Sie bestrich das St;ck Brot dick mit Honig, legte es in die schwachen H;nde ihres Sohnes und eilte zur Apotheke, um Aspirin zu holen. "Gott steh mir bei!" - schlug in ihrem Gehirn.
Als sie nach Hause kam, fand Marina ihren l;chelnden Sohn am Tisch sitzend vor, der den Honig l;ffelte. Sie setzte sich auf das Bett und weinte bitterlich.
- Warum weinst du, Mutter? Ist schon gut, ich gehe jetzt angeln.
- Ich habe alle deine Angelruten weggeworfen. Sie sollten besser ein Buch lesen.
Das Tor auf dem Hof knarrte. Alle erstarrten vor Angst. Was w;re, wenn Valery? Doch Walja, die ihren vor;bergehenden Wohnsitz am Ufer des Salzsees eingerichtet hatte, betrat das Haus. Sie fuhr in die Stadt und beschloss, auf dem R;ckweg zur Marina einen Zwischenstopp einzulegen.
- Und, wie geht es Ihnen? Sind Sie noch am Leben?
- Oh, ich kann es kaum erwarten, wegzukommen, wir wandern durch die Welt wie Verlassene.
- W;hrend Sie Angst haben, haben eine Laborantin und ihre Tochter bereits in Ihrem Haus gewohnt. Du Mistkerl, dein Bett ist noch nicht einmal kalt, und schon ist ein anderer reingesprungen.
- Und jetzt wohnt sie nicht mehr dort?
- Er verpr;gelte sie und warf sie raus. Er dachte, alle seien so dumm wie du. Putzen, Waschen, Kochen und Feiern...
- Und was nun?
- Es gibt viele Frauen im Dorf. Wenn sie mit ihnen allen fertig ist, wird ihr Leben vorbei sein. Ein Hundeleben ist ein Hundeleben. Nur wei;t du, - ihre Stimme wurde zu einem Fl;stern gesenkt, - gestern sind alle Nachbarn auf die Stra;e gelaufen. Es gab ein solches Geheul, es war furchtbar. Deines w;lzte sich im Garten und schrie, als w;re er verr;ckt geworden. Er hat alle Dahlien zerdr;ckt. Ich sch;tze, die Freiheit ist nicht s;;.
- Was ein Mensch sich selbst antun kann, kann nicht einmal ein Feind seinem Feind antun...

Und wieder ging sie in Gedanken ihr fr;heres Leben durch...
...Das Dorf Lugansk, in dem sie leben sollte, lag in der N;he der Stadt Pawlodar auf einem Salzwiesengebiet. Sie bestand aus verstreuten Siedlungen und war zu einer gro;en, fleisch- und brotreichen Kolchose herangewachsen, die ;berwiegend von Menschen deutscher Nationalit;t bewohnt wurde. Die aufgereihten, sauberen und aufger;umten H;user erfreuen das Auge.
Hier war das Haus einer Tante, wo Marina sich niederlassen musste, um "ein neues Leben" zu beginnen.
Das Haus ist gro; und ger;umig und nach altem Brauch eingerichtet. An der Wand hingen chinesische Handt;cher in leuchtenden Farben, ein Rahmen mit vielen verschiedenen Fotos, Portr;ts der Herrin und ihres verstorbenen Mannes, Regale mit Geschirr, sauber gemachte Betten mit hohen Kissen.
Tante Caroline selbst war eine kecke und ausfallende Person. Sie sagte jedem, den sie nicht mochte, er solle sich verpissen, und wenn sich jemand gegen sie auflehnte, sagte sie: "Gib ihm einen gro;en Haufen Schei;e" oder "ein paar kleine Haufen", je nachdem, welchen Rang derjenige hatte, der vor ihr stand.
 Wie sich sp;ter herausstellte, sa; sie zu Stalins Zeiten zehn Jahre im Gef;ngnis, weil sie in einem leeren Laden die Worte "Stalin selbst soll diese Margarine essen" ausgesprochen hatte. Und es gab damals Leute, die den NKWD sofort ;ber unbeabsichtigte ;u;erungen von Zivilisten informierten!
 Am n;chsten Morgen wurde sie als Volksfeindin unter Eskorte abgef;hrt. Die Kinder wurden unter den Verwandten verstreut, und das wenige, was sie besa;en, wurde gestohlen.
 Marina mochte es, in die Herde zu gehen und den Geruch der Tierbehausung zu riechen. Sie genoss die Flucht der ver;ngstigten H;hner aus ihren St;llen, den alarmierten Schrei des Hahns, das leise Br;llen der Kuh, ihren seufzenden Blick und das gemessene Klimpern der Milchstrahlen gegen den Eimer und das ferne Muhen der auseinanderstrebenden K;he im Dorf.
Tante Caroline lebte allein in ihrem gro;en Haus. Ihr Sohn Grigori lebte mit seiner Frau und seinen Kindern in der gleichen Kolchose. Grigori arbeitete auf dem Traktor und war ein unentbehrlicher Mann, vor allem f;r alleinstehende Frauen. Wenn er von der Arbeit nach Hause kam, k;mmerte er sich um die Herde, setzte sich an den Tisch, a; lange und ausgiebige Mahlzeiten und hantierte geschickt mit einer Ente nach der anderen.

...Grigorij kommt zur T;r und kratzt sich gen;sslich mit seinem dicken R;cken am T;rpfosten. Dann nimmt er das Akkordeon und spielt "Danube Waves".
- Deshalb hat Irma mich geliebt, als ich jung war. Manchmal versammelten sich sp;tabends nach der Arbeit junge Leute im Club, und ich nahm mein Akkordeon mit", erinnert sich Grigorij gerne. - Irma ging mit einem anderen Kerl aus - er war gutaussehend, aber mein Akkordeon war st;rker.
Dann, nachdem ich ein Tanzlied gespielt hatte, st;ndig stolperte und eine neue Note aufschnappte, war ich fertig:
- Wir leben gut. Ich habe nat;rlich auch Frauen, aber ich w;rde meine nicht gegen die einer anderen tauschen. Sie sind alle gleich, man sollte sie nicht tauschen, und Irma und ich haben eine Menge Salz zusammen gegessen...
  Manchmal ging Tante Caroline mit Marina zu ihren alten Gro;m;ttern, um sie zur Vernunft zu bringen. Eine von ihnen fuhr in einem Rollstuhl herum und erz;hlte allen, wie Gott sie f;r ihre Habgier bestraft hatte.
- Ihr Bruder Gregory, der Sohn von Caroline, hat durch meine Schuld zwei Zwillingss;hne verloren. Seine Tochter ;berlebte, aber sie hat bis heute Bauchschmerzen. Und das alles nur wegen meines Geizes... Wir haben ein Schwein geschlachtet. Wir haben es auf Regale in der Speisekammer gestellt und dummerweise Samen mit Rattengift in die Ecken des Raums geworfen, um die M;use vom Fleisch fernzuhalten. Am n;chsten Morgen fanden wir tote M;usek;rper auf dem Fleisch. Es war schade, die Arbeit eines halben Jahres auf die Stra;e zu werfen, und ich hatte Angst, sie zu essen. Also brachte ich das Frischfleisch zu deinem Bruder zum Braten... Am n;chsten Tag gingen wir mit den Kleinen auf den Friedhof, die ;lteren erholten sich. Und meine Beine fielen ab. Zuerst kroch ich auf meinen H;nden, jetzt habe ich einen Rollstuhl. Gott hat mich f;r mein Leben bestraft. Ich werde nicht m;de, alle zu warnen: Tut den Menschen nichts B;ses an. Es kommt hundertmal h;rter zur;ck.
In der Tat: Gott ist der Richter von allem. Er gibt und er nimmt weg.

...Und das Arbeitsleben begann. Den ganzen Tag ;ber lie; Marina ihre Pinsel nicht los und f;hrte alle Auftr;ge schnell und pr;zise aus. Die Genossenschaftsbauern wurden sofort auf das M;dchen aufmerksam, viele von ihnen gr;;ten sie respektvoll.
Sie ging m;de und gl;cklich nach Hause und schaute sch;chtern die Stra;e hinunter, wo fast jeder Pfahl und jeder Baum ihr Werk trug: Portr;ts von Politb;romitgliedern, sechzehn Wappen mit den Flaggen der UdSSR und unendlich viele Slogans auf roten Leinw;nden: "Vorw;rts zum Sieg des Kommunismus!", "Volk und Partei - vereint!", "Lenin - das Bollwerk der Kommunistischen Partei!
Die Menschen leben immer noch mit den Ideen der Partei und hoffen auf eine gute Zukunft des Kommunismus. Und eine strahlende Zukunft ist vorerst nur eine Traumvorstellung. Wie wird es m;glich sein, den Laden zu betreten und nicht die Pfennige in der mageren Geldb;rse zu z;hlen, sondern mit dem ehrlich verdienten Geld Dinge zu kaufen, die die Regale ;berf;llen: exotische Fr;chte, frisches und ger;uchertes Fleisch, erfrischende Getr;nke, Schokolade und Halva, Butter, K;se und saure Sahne. Wie Sie dann all diesen ;berfluss auf den Tisch brachten und die Familie in Ruhe speiste und dar;ber sprach, dass das sowjetische Volk endlich friedlich und gut lebte, und wie Sie die alten Zeiten vergessen konnten, als Sie von morgens bis abends arbeiteten, sich zwanglos eine Scheibe Brot mit fl;ssigem Tee in den Mund steckten oder sogar Wasser tranken und nicht in den Spiegel auf Ihr blasses, vorzeitig gealtertes Gesicht schauten.
    Marina verbrachte lange Abende damit, B;cher zu lesen, Briefe an ihre Mutter zu schreiben und sich zu verzehren. Sie sch;mte sich, ins Kino zu gehen, sie ging nicht gerne aus und fragte sich oft, ob es richtig gewesen war, hierher zu kommen. Alleine unter Fremden. Die M;dchen hier sahen mich distanziert und skeptisch an. Im Park sah sie M;nner mit Flaschen und Karten.
    Marina glaubte an das Schicksal, daran, dass jeder so leben muss, wie er es tut, und so vermied sie jeden Gedanken daran, f;r ein besseres Leben zu k;mpfen.
"Ich und meine Schwester sind Zwillinge, und das Leben ist anders", dachte sie. - Es ist wie zwei Regentropfen, die nebeneinander auf eine Rutsche fallen. Aber vermischt mit den anderen Regentropfen lief der eine auf der einen Seite des Berges hinunter und der andere auf der anderen, so dass jeder in einem anderen Fluss landete. Und jeder Fluss hat seinen eigenen Lauf. So war es auch bei den Menschen. Sie sind in einem Haus, in einer Familie aufgewachsen, aber sie leben auf unterschiedliche Weise. Gott bewahre, dass sie keinen Fehler machen und nicht wieder fallen. Warum erwidern die Menschen ihre Freundlichkeit mit B;sem? Oder vielleicht... dass es gar keine Freundlichkeit ist, sondern eine schlechte Anpassungsf;higkeit an das Leben? Schlechte Erziehung? Die Unf;higkeit, in schwierigen Situationen Recht zu behalten? Die Unf;higkeit, sich zu verteidigen? Endlich eine Untersch;tzung ihrer selbst?"
Sie wusste es nicht. Sie konnte sich keinen Reim auf all die Nuancen in diesem Leben machen.
  Und wieder einmal w;rde sie sich bis zur Verbl;ffung und Ersch;pfung abm;hen. Der Parteimanager fragt sich:
- Sie arbeiten wahrscheinlich auch nachts hier?
- Nein, nur ohne Pause, - lacht Marina verlegen.
Rudolf, der Leiter des Ensembles, kommt oft herein und bestellt ein Plakat. Er sitzt stundenlang da, raucht und sieht zu, wie der K;nstler ein weiteres Plakat anfertigt. Eines Tages, als er geht, sagt er:
- Ich hasse es, wenn Frauen Bretter s;gen.
- Ich mag es nicht, wenn M;nner Frauen beim S;gen zusehen", schnauzte die K;nstlerin, und als er ging, weinte sie.

An einem Sommernachmittag war Marina dabei, eine weitere Medaille auf Breschnews Brust zu zeichnen. Pl;tzlich st;rmen einige Jungen und M;dchen in das Studio. Nebenan gab es eine Schule, und es war ihre Abschlussfeier. Die Jungen fragten, wo sie sich bewerben sollten, und Marina f;hlte sich, als w;ren ihre Schl;fen mit grauen Haaren bedeckt, und sie selbst war eine alte Frau, weise mit Erfahrung. Es war erst f;nf Jahre her, dass sie ihren Abschluss gemacht hatte.
  Ich habe mich gefragt, wie ihre Schicksale verlaufen w;rden. Wie werden sie? Genau wie alle anderen. Manche haben Gl;ck, manche haben Pech. Einige werden alle Pr;fungen des Lebens gleichg;ltig ertragen, andere werden im Herzen verwundet sein.

...Es dauerte nicht lange, bis ihre Tante ihren Freundinnen zufl;sterte und schlie;lich verk;ndete, dass es f;r sie, Marina, Zeit sei, in den Club zum Tanzen zu gehen, und daf;r wollte sie sie einem netten M;dchen vorstellen, das... viele Br;der.
  Lukanovs Laura, eine Zehntkl;sslerin, ein ausgewachsenes M;dchen, dunkelhaarig und dunkel;ugig, einfach und aufgeschlossen, erkl;rte Marina sofort:
- Und wir dachten, du w;rst stolz, nur in Sandalen mit Abs;tzen zu laufen, aber wir waren es gewohnt, zu Hause und im Kino Hausschuhe zu tragen. Du bist in Ordnung, du bist nett.
Sie gingen ein paar Mal ins Kino und dann brachte Lorca Marina zu ihrer Firma, die sich in einer verlassenen H;tte traf. Marina sah eine Weinflasche auf dem Tisch, Zigarettenstummel, und quietschte ver;chtlich. sagte Lorca:
- Warte, lass uns eine Vorspeise zubereiten.
Alle gingen auf den Innenhof hinaus. Ein starkes M;dchen mit langen schwarzen Haaren und wachen Augen schnappte sich das Huhn des Nachbarn, kletterte versehentlich ;ber das Flechtwerk und verdrehte ihm geschickt den Hals. Klares junges Blut floss zwischen ihren Fingern hindurch.
Marina wurde blass, ihr war ;bel. Sie sa; auf einem sch;bigen Ledersofa. W;hrend das Huhn im Topf k;chelte, lasen die M;dchen eine anz;gliche Geschichte, schauten sich mit entz;ndeten Augen an und fassten sich gelegentlich an die Br;ste.
  Lorca ging zu der verkniffenen Marina hin;ber und fl;sterte r;tselhaft:
- Von dieser Couch stammen alle unehelichen Kinder der Kolchose.
Marina sprang auf und eilte nach Hause, mit der Begr;ndung, dass sie die Kuh ihrer Tante melken m;sse. Die M;dchen haben sich lange Zeit nicht gesehen.
  Nach einiger Zeit kam Lorca angerannt und lud sie zu ihrer Geburtstagsfeier ein. Marina lehnte ab, aber das M;dchen warnte sie, dass ihre Mutter sie treffen wollte.
    Als sie den Speisesaal betrat und neben ihrer Mutter und Lorcas Vater einen kr;ftigen Mann in der N;he ihrer S;hne sah, der nicht minder kr;ftig in den Schultern war, wurde ihr klar: Sie war aus einem bestimmten Grund gerufen worden.
    Auf der einen Seite des Tisches sa;en Br;der mit Frauen, unverheiratet - neben Marina. Marina war peinlicher, als sie es h;tte sein sollen, und sie war w;tend auf sich selbst. Und doch bemerkte sie sowohl die h;ngenden Locken auf Alfreds sch;nem Gesicht als auch Eduards wehm;tige, tiefliegende Augen.
Tats;chlich hatte Marina schon geh;rt, dass sich die M;dchen wegen des h;bschen Alfred zum Duell herausforderten und das dickhalsige M;dchen sogar von ihm schwanger war, und aus irgendeinem Grund kam ihr die verlassene H;tte mit dem Geruch von gekochtem Huhn in den Sinn. Marina l;chelte sch;chtern und seufzte leise und traurig vor sich hin.
- "Esst auf!", schob Lorcas Mutter die Teller hin;ber. - Sie m;ssen besser werden.
Marina err;tete noch mehr, und Eduard stie; ihre Mutter an, und Marina fing seinen langen, harten Blick auf. Das M;dchen wurde besorgt. Sie sollte nicht einmal mit netten Leuten an einem Tisch sitzen, geschweige denn jemandem Aufmerksamkeit schenken.
- Trink bis zum Schluss, damit es nicht das letzte Mal ist, dass du bei uns bist", l;chelte ihre Mutter zum Abschied.

Der tr;be Vor-Herbst-Regen zog sich hin. Marina blieb nach der Arbeit zu Hause und ging nur selten ins Kino. Alles Vergangene war verschwunden, die Wunden schienen geheilt, aber in ihrer Seele herrschte eine tiefe Leere. Was lag vor uns? Arbeit und Warten auf eine Ver;nderung in meinem Privatleben. Wieder lieben und daf;r Schmerzen und seelische Qualen erleiden, oder einfach eine Kuh halten, Kartoffeln im Garten j;ten und das Leben in den eigenen vier W;nden beenden. Es war ekelerregend.
Es gab ein langweiliges Musical im Club. Marina sa; in den hinteren Reihen und starrte geistesabwesend auf die Leinwand. Als sie den Club verlie;, sp;rte sie, wie ihr jemand die Hand auf die Schulter legte. Es war Edik:
- Darf ich Sie hinausbegleiten?
Sie zuckte mit den Schultern: "Was immer Ihr Herz begehrt. Sie gingen lange Zeit spazieren, betrachteten die funkelnden Sterne und k;ssten sich unter dem sp;ttischen Blick des Mondes. Als sie gehen wollten, sagte er:
- Gott selbst hat dich zu mir geschickt, du bist mein Schicksal.
Und er schlug vor. Marina sagte ja. War es Liebe? Sie wusste es nicht. Gibt es ;berhaupt noch Liebe? Und kann das einen Mann gl;cklich machen?  Sie wusste eines: Sie k;nnte ihn niemals verraten, k;nnte ihn niemals in Schwierigkeiten zur;cklassen, so wie ein treuer Hund seinem Herrn auf den Fersen folgt. Aber war das das Wichtigste f;r einen Mann?
Und Edik? Gut aussehend, gro;, markant, sein Kopf beginnt zu kahl zu werden. Ein ordentlicher Buchhalter mit Konten und Berichten unter dem Arm. Ist er nicht ein Ehemann? Vielleicht ist es das, was Gl;ck ausmacht. Und was ist Liebe?  Uneheliche Kinder und Leid.
Ihre Vergangenheit machte ihr Angst vor der Zukunft. Ihre nicht gerade sonnige Kindheit hatte ihren Tribut an ihr Handeln gefordert. Sie war sich sehr wohl bewusst, dass alles, was mit ihr geschah, von selbst und ohne ihr Wissen geschah.
Als Marina in Lugansk ankam, hatte sie einen klaren Plan, aber Edik brachte unerwartete Verwirrung in ihr Leben: Sie wollte lieben und geliebt werden.

 Ediks Eltern hatten den Wunsch ge;u;ert, in den S;den zu reisen, um zuk;nftige Verwandte zu besuchen. Sie reisten zwei Tage lang mit dem Zug. Marina schwieg den ganzen Weg ;ber, als ob sie ;rger voraussah. Sie hatte sich Eduard bereits hingegeben, nachdem er darauf bestanden hatte, dass sie kein halber Mann sei. Einem Freund von ihm war ein solcher Vorfall passiert.
 Edik blieb ungl;cklich:
- Ich dachte, du w;rdest anbei;en, kratzen...
...Ihre Mutter stand den ganzen Tag am Herd, ihr Vater fuhr die potenziellen Heiratsvermittler in die Gesch;fte und auf den Markt. Marina war ihren Eltern dankbar. Sie ist dankbar f;r ihre Mutter. Was hatte sie schon Gutes im Leben gesehen? Alle glaubten pl;tzlich, dass auch Marina eine gl;ckliche Familie haben k;nnte.
 Wir hatten eine kleine Hochzeitsgesellschaft, um uns zu verabschieden. W;hrend das Abendessen zubereitet wurde, stapften die G;ste um das Tor herum und gingen im Garten spazieren.
 Meine Mutter, die etwas ahnte, bat Marina, daf;r zu sorgen, dass die G;ste nicht aus dem Tor gingen:
- Oh, ich will nicht, dass meine Nachbarin Baba Gasha etwas sagt, sie ist eifers;chtig.
- Sie hat ihre eigenen heranwachsenden M;dchen.
- Das war's schon.

Als der Tisch gedeckt wurde, herrschte unter den Heiratsvermittlern eine gewisse Aufregung.
- Ich fragte mich, warum sie sich die Augen mit einem Taschentuch abwischten, aber es stellte sich heraus, dass Ihr Nachbar zu ihnen gesagt hatte, als sie im Garten spazieren gingen: "Und wen nehmen Sie mit? Sie hat das Baby einfach weggeworfen, sie ist kein M;dchen mehr..." Aber das ist in Ordnung, ich werde selbst mit ihnen reden. Wir waren auch jung", beruhigte Tante Maria die blasse Mutter und f;hrte die G;ste in den Garten.
Am Tisch gratulierten sie und sangen Lieder, und Ediks Eltern riefen ab und zu:
- Es ist noch nicht sicher: Wird es eine Hochzeit geben?
Marina sa; kalkbleich da und konnte kaum ein Weinen unterdr;cken.
Der Zug fuhr schweigend zur;ck. Alle waren angespannt, alle warteten auf irgendeine Art von Aufl;sung. Marina sa; am Fenster und wartete auf den Beginn der Verhandlung. Ihr Herz schmerzte so sehr, dass sie nicht mehr leben wollte.
Die Lukanowskis und ihre Verwandten sa;en im selben Abteil hinter Marina, verwirrt und z;gernd, Marina direkt "nein" zu sagen. Pl;tzlich sahen sie, wie vom gesenkten Kopf des M;dchens leise gro;e Tr;nen auf den Tisch tropften. Marina dachte, es seien hei;e, blutige Tr;nen, sie wischte sie sogar mit einem Taschentuch ab, um zu sehen, ob sie mit Blut befleckt waren. Und damit die Umstehenden es nicht sehen konnten, lief sie in den Vorraum und wartete dort, bis die Tr;nen versiegten.   

Vierzehn Tage lang hatte sich die Kolchose auf die Hochzeit vorbereitet. Kuchen wurden im Voraus gebacken, Getr;nke und S;;igkeiten gekauft. Marinas Eltern kamen, brachten Hochzeitskleidung und Ringe mit. Alle taten so, als sei nichts geschehen. Marina verstand, dass das alles nicht normal war, dass bereits alles zerbrochen war und dass es sehr mutig von ihnen war, ihren Sohn f;r einen verlorenen Mann aufzugeben. Vielleicht sollten sie jetzt, genau in diesem Moment, die Hochzeit absagen? Die Menschen w;rden reden und vergessen. W;rde eine Mutter vergessen, wen sie ihrem Sohn zur Frau gegeben hat?
Marina stand von ihrem Schreibtisch auf. Sie muss sich sofort auf den Weg machen, um ihren Reisepass bei der Gemeindeverwaltung abzuholen.
  In der Gemeindeverwaltung wurde man freundlich begr;;t und war sofort verbl;fft:
- Wir haben Ihren Reisepass bereits abgestempelt, er geht also nirgendwohin.
Aus der Ecke ert;nte die Stimme des Direktors des Hauses der Kultur:
- ;berlegen Sie es sich vorher gut, Marina. Er ist nicht gerade ein anst;ndiger Mensch.
- Also", so h;rten alle Marinas zerknirschte Stimme, "gibt es eine M;glichkeit, diesen Stempel zu entfernen?
 Marina verlie; den Dorfrat unter den misstrauischen Blicken der Mitarbeiter.

Die Anmeldung war f;r vier Uhr nachmittags angesetzt. Es wurde beschlossen, die jungen Leute aus dem Haus der Lukanowskis zu holen.
Fast in letzter Minute brachten Edik und Marina die Hochzeitskleider mit dem Motorrad aus dem Haus ihrer Tante. Das Motorrad hatte eine unerwartete Panne, wir mussten es nach Hause schieben. Ediks Vater griff seinen Sohn an, weil er die Maschine kaputt gemacht hatte, und der Br;utigam ging w;tend hin, um sie zu reparieren. Im Innenhof waren viele Menschen versammelt.
Marina sa; allein im Zimmer und wartete. Es war f;nf nach f;nf auf der Uhr. Oh je, vielleicht ist die Registrierung bereits im Gange und sie wurde vergessen?
Sie zog ihre neuen wei;en Dessous, ihr Kleid und ihre Schuhe an. Schlie;lich kam eine Oma herein und spritzte sich die H;nde:
- Sind Sie schon angezogen? Ich musste dich anziehen, nicht wahr? Gut, lass mich den Schleier richten.
Auf dem Hof und im Haus herrschte Unruhe - sie suchten einen Br;utigam. Es war schon lange nach f;nf Uhr auf der Uhr. Marina hielt es nicht mehr aus, sprang auf den Hof und eilte zum Motorrad:
- Wir h;tten schon l;ngst dort sein sollen, und du bist noch nicht rasiert...
- Und das ist meine Schuld? - schoss es unter dem Motorrad Edik hervor. - Wenn Vater...
...Schlie;lich wurden die jungen Leute auf den Hof hinausgef;hrt. Der Fotograf stellte alle auf, um die ersten Schritte des Ehelebens festzuhalten. Marina stand da, ersch;pft von Stress, Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit. Sobald der Fotograf auf den Ausl;ser dr;ckte, klammerte sich Marina an ihren Schleier. Sie hatte das Gef;hl, als w;rde ihr der Schleier vom Kopf fliegen, obwohl kein Wind wehte. Sie f;hlte sich, als w;rde ihr jemand das Symbol der Jungfr;ulichkeit und Reinheit entrei;en.  Der Fotograf war nerv;s. Alle waren bereits nerv;s. Beim dritten Mal schrie Edik und schnappte zu:
- "Binden wir ihr einfach den Schleier wie ein menschliches Wesen.
Marina zuckte zusammen und wurde blass. Sie erinnerte sich sicher nicht daran, wie sie ins Haus flog, sich auf die Couch fallen lie; und schluchzte. Gott, warum hat sie auf der Erde gelebt?
Beide M;tter kamen vorbei:
- H;ren Sie sofort damit auf. Warum bringst du uns in Verlegenheit? Wir haben noch nie eine Hochzeit wie diese erlebt.
Marina kamen noch mehr Tr;nen aus den Augen. Schwester Klavdia, die bei der Hochzeit anwesend war, alle neugierigen Leute vertrieb und Eduard zur;cklie;, sagte streng:
- "Beruhigen Sie sie mit einem freundlichen Wort.

- Schon gut, schon gut, beruhige dich, es ist eine Hochzeit, keine Hinrichtung.
"Hinrichten oder begnadigen? Genau", dachte Marina, "das ist meine Hinrichtung. Ich muss jetzt erhobenen Hauptes gehen, auch wenn sie anfangen, Steine nach mir zu werfen.
Die jungen M;nner wurden wieder auf den Hof hinausgef;hrt. Marinas Gesicht war zerknittert. Ihre Augen sind rot und geschwollen, die Farbe ist von den Tr;nen weggewaschen. Fette Eiszapfen anstelle von Haaren. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht war gleichg;ltig, abwesend. So muss Jeanne d'Arc zur Verbrennung gegangen sein.
Die Hochzeitsprozession zog durch die Hauptstra;e. Sie gingen zum Haus der Kultur und knallten Platzpatronen aus Schrotflinten. Die Leute sollten herausspringen und die theatralische Prozession beobachten. Und es gab eine Menge zu sehen. Der Schuh der Braut begann pl;tzlich abzufallen. Sie tat ihr Bestes, um ihn nicht zu verlieren. Sie hockte sich auf eine Seite, damit die Leute die Schande nicht sehen konnten. Ein Konzert, das ist alles.
Schlie;lich erreichten sie das Tor, wo sich eine Schar von M;nnern mit taufrischen Augen zu zerstreuen begann. Die Prozession hielt im Hof der Kolchose. Vor der T;r war eine riesige Wasserpf;tze, die vorher nicht da war. Marina h;rte, wie dem Br;utigam gesagt wurde, er solle die Braut in seinen Armen tragen. Aber Eduard fegte mit zwei Schritten ;ber die Pf;tze und lief die Treppe hinauf. Hinter ihm hob die Braut ihren Rock und ging auf Zehenspitzen zu ihm. Die Kinder begr;;ten das junge Paar an der T;r mit einem Laib Brot. Das junge Paar wusste nicht, was es damit anfangen sollte, und Edik nahm es und betrat das Geb;ude. Jemand hob den Laib auf und trug ihn weg.
Die Braut und der Br;utigam wurden auf die B;hne gef;hrt. Die anderen sa;en in der Halle.
Marina verstand kaum, was da vor sich ging: Jemand gratulierte ihnen, steckte ihnen Ringe an, schenkte ihnen etwas, mit N;geln besetzte Handschuhe, glaube ich. Damit wollte sie ihren Mann in der Zange halten. Und eine K;chensch;rze f;r den Br;utigam, damit er seine Frau mit dem Mittagessen von der Arbeit erwarten kann.
Vor lauter nerv;ser Aufregung wurde Marina schwindelig, Schw;che machte sich im ganzen K;rper bemerkbar. Aber sie verga; nicht zu l;cheln. Und sie spannte ihre Lippen qualvoll.
Zum Abschluss wurde den Jugendlichen ein Glas Sekt gereicht. Als sie ihn trank, sp;rte Marina einen Blutrausch. Alles r;ckte sofort in den Hintergrund. Ihre Seele f;hlte sich leicht und hell an.

Marina ging auf dem Weg zur Arbeit durch den Park. Der Herbst zieht die Pappeln bereits sichtlich aus. Ein Teppich aus gelben Bl;ttern lag auf den Wegen. Sie mochte den Herbst wegen seines unbest;ndigen Wetters nicht, obwohl die Landschaft wundersch;n war.
Sie hat immer noch ihr Bestes gegeben. Doch nun stand das Familienleben vor der T;r. Eine Woche nach der Hochzeit ;bergab ihr der Party-Manager die Schl;ssel zur Wohnung. Ihre Schwiegermutter hatte mit dem Geld von der Hochzeit eine Kuh gekauft, ein Ferkel grunzte in der Herde, und die H;hner w;hlten im Sand.
Marina erwies sich f;r d;rfliche Verh;ltnisse als lausige Hausfrau. Sie hatte von ihrer Tante gelernt, wie man eine Kuh melkt. Aber sie hatte keine Ahnung, wie man Butter, K;se, Wurst und andere d;rfliche Tricks herstellt.
Aber sie konnte einen K;fig f;r H;hner aus Brettern zimmern, einen Zaun reparieren, einen Keller ausbessern. Edik wusste nicht einmal, wo sie den Hammer und die N;gel aufbewahrten. Marina war eine Meisterin darin. Sie hatte ihre F;higkeiten von ihrem Vater geerbt. Unter seiner strengen Anleitung s;gte Marina zu Hause Bretter, grub L;cher f;r Pfosten und verputzte das Dach neu.
Edik k;mmerte sich nicht gerne um das Vieh, mochte keine Gartenarbeit und sagte, er sei bei der Arbeit sehr m;de. Wenn er von der Arbeit nach Hause kam, a; er zu Abend und legte sich zur Ruhe. Wenn es dunkel wurde, zog er sich an und ging zu seinen Freunden.
Erst gegen Ende des Monats blieb er zu Hause, setzte Marina neben seine Berichte, ;bernahm die Buchhaltung - und die Nachtarbeit begann, bis der erste Hahn kr;hte. Morgens fiel Marina statt der einen Figur um und schrieb eine andere. Soll und Haben stimmten nicht ;berein, und ihr Mann war w;tend, dass sie einen weiteren Abend zu Hause bleiben musste.
Morgens taumelte sie zur Arbeit. Sie ist blass, ersch;pft und hat einen gr;nlichen Schimmer im Gesicht. Die Leute, die sie kannte, fragten sich, wie sie aussah. Und abends machte Edik ihr Vorw;rfe: "Die Leute sagen, konntest du keine bessere Frau finden?" Nach diesen Worten kam sie nicht mehr zu Besuch und vermied es, bei der Arbeit ;ber ihr Privatleben zu sprechen.
Man hatte ihr bereits angedeutet, dass ihr Mann eine Aff;re mit Irma, seiner Zimmergenossin in der Buchhaltung, hatte. Irma war siebzehn Jahre ;lter als Edik, und obwohl sie eine Frau in den besten Jahren war, konnte Marina nicht glauben, dass sie etwas gemeinsam haben k;nnten.
Die Partorga beklagte sich:
- So goldene H;nde zu haben und so viel Pech im Leben zu haben.
- Ich bin unter einem solchen Stern geboren", scherzte Marina.
Nachts wartete ich auf meinen Mann. Ich wollte ein Kind, um seinetwillen habe ich alles ertragen.  Die harte Arbeit, das Vieh zu h;ten, und die Vorw;rfe der Schwiegermutter: Warum hat sie das gesagt und warum hat sie das getan? Marina fragte sich, woher sie das alles hatte.
- Sie sagen nicht zuf;llig allen, wie wir schlafen, oder? - fragte sie ihren Mann erstaunt.
- Wie k;nnte ich? Ich muss es den Leuten zur Beurteilung vorlegen...
- Welche Leute? Deine Irma, f;r einen besseren Geber? Oder deine Mutter, die nur ihre Kinder liebt? Bei wem sollte ich mich beschweren?

Ich war im dritten Monat schwanger, als meine Eltern mir einen Sack Kartoffeln brachten, ihn vor meiner Haust;r abstellten und mir sagten, ich solle sie in den Keller bringen. Den ganzen Abend lag der Sack vor der T;r. Den ganzen Abend sprang mein Mann im Vorbeigehen dar;ber. Dann ging er zu Bett.
Marina, packte die Ecken der Tasche, schleppte ihn in den Keller und schon, nachdem sie die Tasche in das Loch geh;ngt hatte, sp;rte sie an seinen F;;en eine warme Fl;ssigkeit tropfen.
- Edik! - rief sie entsetzt.
Wie ein Wahnsinniger sprang er auf, packte den Sack und warf ihn hinunter. Marina hielt die blutverschmierte Badehose in ihren H;nden. Das Entsetzen gefror in ihren Augen.
Ihr Mann rannte los, um ein Auto zu holen, sie musste ins Krankenhaus im Nachbardorf gebracht werden.

 Sie brachten sie sp;t in der Nacht ins Krankenhaus. W;hrend der Arzt geholt wurde, wurde Marina in den dritten Stock gehoben und auf die St;hle gesetzt. Ein gro;er, zerzauster Mann mit roten Haaren, unh;flich und ver;rgert, trat ein. Der Mann wurde zu einem ung;nstigen Zeitpunkt aus dem Bett gehoben.
- Lassen Sie das Kind einfach hier. Lassen Sie das Kind einfach hier! - wiederholte Marina wie einen Zauberspruch.
- Wenn der Rachen offen ist, kann man nichts tun... Nun, das habe ich mir auch gedacht. Bereiten Sie die Instrumente vor.
Der Arzt sch;ttete eine halbe Ampulle Jod in den Schritt zwischen seine Beine, was unertr;glich brannte, solange es nicht rauchte und Funken schlug.
- Gott, jemand sollte mal pusten... - weinte Marina verzweifelt.
- Jetzt wird die H;lfte des Krankenhauses anrufen, wir werden zusammen blasen ... - wurde der Arzt w;tend.
     Der Arzt war w;tend, dann stach er mit einem kalten Eisenpfriemchen irgendwo tief in ihren Unterleib, und das Feuer breitete sich ;ber ihren ganzen K;rper aus. Marina wurde fast ohnm;chtig. Es f;hlte sich an, als w;rde man ihr die Eingeweide herausziehen. Das Klirren der Instrumente und das Gebr;ll des Arztes: "Halten Sie die Klappe, oder ich schlage Ihnen in den Magen", verschlimmerten die Verzweiflung der Frau. Marina schrie, ihre Stimme war heiser. Sie wurde von Krankenschwestern und -pflegern aus allen Abteilungen des Krankenhauses festgehalten.
 Pl;tzlich erschien Edik in der T;r.
- Wer zum Teufel ist das? - Der Arzt wurde w;tend.
Er wurde sofort hinausgef;hrt, aber nicht mehr ;ber die Feuerleiter.
Der Patient wurde in die Box gelegt. Quetschungen am Hinterkopf schmerzen, Schwindelgef;hl. Als sie einschlief, konnte Marina h;ren, wie die Patienten die ;rzte um ein Beruhigungsmittel baten.
  Am Morgen kam der Arzt und fragte, wie sie sich f;hle. Sie hat ihn nie wieder gesehen. Sie sagten, er sei entlassen worden, weil er keine einzige Bet;ubungsspritze verabreicht habe.
- Sie haben gestern das ganze Krankenhaus in Angst und Schrecken versetzt", sagte eine junge Frau aus der gyn;kologischen Abteilung, als sie hereinkam. - M;nner aus den unteren Stockwerken hingen sogar an den Fenstern und warteten auf das Ende der Operation. Viele bekamen Beruhigungstabletten.
- War ich so laut? Entschuldigen Sie mich bitte.

Am Abend kam mein Mann. sagte er leise und mit Tr;nen in den Augen:
- Es tut mir alles sehr leid.
- Haben Sie nur Geduld...

Marina war lange Zeit im Krankenhaus. Die ;rzte haben gewarnt:
- Wenn Sie Kinder haben wollen, lassen Sie sich behandeln.
Edik kam zweimal und kam nie wieder zur;ck. Nur ein bekannter Chauffeur, der den kranken Mann nach Hause brachte, sagte sp;ttisch:
- Was wollten Sie? Ein junger Mann braucht eine gesunde Frau im Bett.
- Ich werde ihn nicht st;ren. Er hat jemanden", antwortete Marina gleichg;ltig.

Den ganzen Tag ;ber erinnerte sich Marina an ihr Leben und suchte nach der Ursache f;r ihr Ungl;ck. Irgendwie gab es kein Gl;ck. Irgendwo war es nat;rlich ihre eigene Schuld. Ihr ganzes Leben lang hatte sie versucht, Gutes zu tun, hatte Mitleid mit den Menschen und sparte nicht mit Selbstmitleid. Vielleicht liegt es daran, dass die Welt jetzt freundliche und sch;chterne Menschen wie Relikte t;tet. Entschiedene, entschlossene und vielleicht sogar grausame Menschen sind mehr im Trend, die sagen, was man abgeschnitten hat, und tun, was man abgeschnitten hat. Ich glaube, das muss ich auch noch lernen, aber bisher habe ich es nicht geschafft.
Und etwas bringt mich dazu, nach Hause zu wollen... Was macht der Ehemann dort, im Haushalt? Dann beschloss ich, mir den Tag freizunehmen. Die ;rzte waren einverstanden.
 
...war niemand zu Hause. Nachdem ich den Staub abgewischt hatte, begann ich mit der Zubereitung des Abendessens.
Bald kam ein Auto. Edik ist mit einem M;dchen irgendeiner Farbe ausgestiegen. Hatte er nicht einmal ;ber sie gesagt, dass manche Leute sch;ne gebl;mte Unterw;sche haben, w;hrend sie nur wei;e Lumpen tr;gt?
Marina hatte bereits bereut, dass sie ihrem Mann k;rzlich das Geld, das sie im Krankenhaus verdient hatte, f;r die Ferkel gegeben hatte. Schlie;lich krabbelte sie den ganzen Tag ;ber die W;nde der Kinderstation und malte M;rchenfiguren, damit sich die Kinder besser f;hlten. Sie sollte besser gebl;mte Unterw;sche kaufen.
Zuerst sch;mte sich Edik, dann begann er zu erkl;ren, dass er bei der Kartoffelernte auf dem Feld hilft, und lud Marina sogar ein, mitzukommen.
- Und wer wird unsere reinigen? - In seiner Stimme lag ein vorwurfsvoller Ton.
Das M;dchen ging hinaus, und Edik sch;ttelte sich vor Wut und Hass, seine Augen f;llten sich mit Blut:
- Ich liebe dich nicht und habe dich nie geliebt, ich habe die Nase voll von dir. Ich komme heute Abend zur;ck und bringe dich um.
Er sprang auf die Stra;e, stieg in das Auto und fuhr davon.
Marina hat nicht auf den Abend gewartet. Auch wenn niemand auf der Welt sie brauchte und es irgendwie keine gro;e Freude war, umsonst zu sterben. Sie machte sich fertig und fuhr zur;ck zum Krankenhaus, wobei sie die Schl;ssel einem Nachbarn ;bergab.
Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. ;ngstliche Gedanken ;berkamen sie. Wenn nicht bei ihr, dann bei jemand anderem. Er sollte sie besser umbringen.
Am Morgen nahm sie den ersten Bus nach Hause. Ihr Nachbar traf sie:
- Wei;t du, die ganze Nacht haben die Lukanoffs nach dir gesucht, sie dachten, du h;ttest dich irgendwo erh;ngt. Sie fragten nicht nach dem Schl;ssel, sondern brachen die T;r auf. Ich wei; nicht, wo sie jetzt sind.
- Warum, sehe ich aus, als w;rde ich mich aufh;ngen? - Marina war ;berrascht.
- Es gibt etwas.
Marina stellte das Essen auf den Herd. Der Bus, in dem Ediks Bruder arbeitet, fuhr vor. Marinas Ehemann, seine Br;der und die Schwiegermutter kamen frei.
Als sie Marina sahen, drehten sich die Br;der um und stiegen aus. Die Mutter st;rzte sich auf die Schwiegertochter:
- Ihr kommt nicht miteinander aus, ihr k;mpft wie eine Katze mit einem Hund. Edik hat die ganze Nacht in der Scheune geschlafen, warum hast du die Schl;ssel nicht dagelassen?
Marina ;ffnete den Mund, um es ihr zu erkl;ren, aber sie schlug die T;r zu. Edik war still. sagte Marina leise:
- Sollen wir uns scheiden lassen?
Ihr Mann kam auf sie zu und legte seinen Arm um ihre Schultern:
- Ich kann nicht ohne dich ...
- Du kannst es, deine Mutter steht hinter dir.
- Aber mein Vater steht hinter dir, er wird mich rausschmei;en.
Edik nahm einen Brief von seiner Schwester Klavdia heraus. Er legte sie auf den Tisch. Es schien viele Jahre her zu sein, dass sie ihre Schwestern gesehen hatte. In ihrem Elend und ihrer Einsamkeit wollte Marina die einsame Claudia davor sch;tzen. Obwohl ihre ;ltere Schwester behauptete, dass sie ihre Ehem;nner nicht brauchte, dass sie sich vor deren stinkenden Socken und allem, was mit dem Teilen eines Bettes zu tun hatte, ekelte, glaubte Marina ihr nicht.  Ansonsten... Es stellt sich heraus, dass Klava - eine seelenlose Kreatur, und alle ihre Tr;ume und Gedanken gehen nicht ;ber eine pers;nliche Existenz. F;r sich selbst und um ihrer selbst willen zu leben, war be;ngstigend.

Sie hatte ihr einen Brief aus dem Krankenhaus geschickt, in dem stand, dass sie sie gerne jemandem aus der Gegend vorstellen w;rde.  Als sie die Antwort noch einmal las, wurde Marina blass und griff nach der Tischkante.
- Was ist das?
- Lesen Sie es selbst.
"In jedem Brief, in jeder Handlung suchst du nach einem Verehrer f;r mich. Das ;rgert mich. ;berlassen Sie das mir. Es ist zu sp;t. Ich bin bereits schwanger und werde nach dem Jahreswechsel in Mutterschaftsurlaub gehen.  Es gibt keinen Ehemann und es wird auch keinen geben. Er ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder, also kann er mich nicht heiraten, und ich werde sie ihm nicht ;berlassen. Aber er liebt mich, und ich m;chte ein Baby haben. Du brauchst deinen Eltern nicht zu schreiben, ich werde ihnen selbst schreiben. Und h;r auf mit deiner Kuppelei, du blamierst dich nur und blamierst mich..."
- Na und?
- Wer kann einen Mann verstehen, wenn er allein auf der Welt ist und ein Kind erwartet?
Marina schrieb sofort zwei Briefe. Einer f;r Claudia: "Wenn du willst, komm und bring mich zur Welt", und eine weitere an ihre Eltern, um Klavdia nicht zu beleidigen, falls sie sich entschlie;en sollte, zu ihnen zu gehen.

 


                Kapitel 7

...Schlie;lich wurde Marina nach Hause entlassen, ohne dass eine sichtbare Besserung eintrat. Alle vorhandenen Antibiotika wurden gespritzt, aber ihr Magen schmerzte. Irgendwie hatten die ;rzte anhand des Blutes festgestellt, dass sie nur S;hne haben w;rde, falls sie ;berhaupt Kinder bekommen w;rde. Aber jetzt hatten sie ein strenges Verbot verh;ngt: ein Jahr lang keine Schwangerschaften!
Ich wollte nicht gleich nach Hause gehen, also bin ich zu Tante Caroline gefahren. Die Freunde von Tante Caroline sa;en dort und diskutierten ;ber irgendetwas. Sobald sie Marina sahen, h;rten sie auf zu reden. Tante Caroline setzte sich zu Marina und erz;hlte ihr sofort alles:
- Lebe nicht mit ihm zusammen, er wird dich krank machen, wer braucht dich dann noch? - winkte sie mit der Hand. - Ich w;rde Ihnen lieber alles erz;hlen. Die Polizei ist hinter deinem Eduard her, sie wollen ihn wegen Vergewaltigung ins Gef;ngnis stecken.
Marinas Augen wurden gro;. Ihr blasses Gesicht wurde noch wei;er.
- Ihr Ehemann ist erledigt. Er ging mit seiner Buchhalterin aus, bis sie einen anderen ;lteren und interessanteren Mann fand: den Leiter des Gest;ts. Edik kam zu ihr, sie wollte die T;r nicht ;ffnen, aber sie sprang mit ihr aus dem Fenster. Der Freier rannte weg, damit seine Frau nichts davon erfuhr, w;hrend sie in den Kartoffeln sa;. Eduard trat die T;r ein, suchte nach ihr und durchw;hlte alle ihre Sachen. Sie sah, dass er nicht wegging und rief die Nachbarn um Hilfe. Sie nahmen eine Mistgabel und gingen zum Fenster: "Geht weg", riefen sie, "wir rufen die Polizei". Edik bekam Angst und lief weg. Am n;chsten Tag nahmen sie ihn direkt von der Arbeit mit.

Zu Hause sa; Edik vor dem Fernseher und war still.
- Sagen Sie mir, was haben Sie getan?
- Sie haben es mir bereits gesagt. Also ging ich zu ihr, um ein Fl;schchen zu holen, und sie machten eine gro;e Sache daraus.
Marina sagte nichts weiter, als ob ihr das Wasser im Mund zusammenliefe. Sie lebten allein, schliefen und a;en aber gemeinsam.
Sie riefen sie mehrmals zum Polizeipr;sidenten, aber sie kam nicht. Der Polizist kam nach Hause:
- Sind Sie seine Frau oder nicht? Ihm drohen vier Jahre Haft wegen versuchter Vergewaltigung, plus zwei Jahre mit Zeugen.
- Was hat das mit mir zu tun?
- Es liegt jetzt in Ihren H;nden. Ich muss zu Irma gehen, ihren Mann um Verzeihung bitten und sie dazu bringen, eine Aussage zu machen.
- Das ganze Dorf wird mich auslachen.
- Es liegt an Ihnen.
- Geh, - Edik fiel auf die Knie. - Dann gehen wir weg und leben wie menschliche Wesen. Ich werde alles tun, um dich gl;cklich zu machen.
Marina dachte lange nach und beschloss: Sie sollte nicht daf;r verurteilt werden, dass sie die Familie zusammenhalten wollte. Und so ging sie.
Ich sch;me mich unendlich, in dieses verdammte Buchhaltungsb;ro zu gehen. Sie ;rgerte sich ;ber die Menschen, denen sie begegnete und die ihr lange Zeit hinterher starrten.
Irma sa; an ihrem Schreibtisch. Ihr sch;nes schwarzes Haar war im Nacken zusammengesteckt, und ihre dunklen Augen waren sofort von Tr;nen beschlagen. Marina seufzte und dr;ckte ab:
- Ich bin gekommen... um Vergebung f;r Edik zu bitten... Was im Leben nicht der Fall ist...
- Ich h;tte nicht geklagt, wenn er mir heute Morgen nicht ins Gesicht gelacht h;tte. Wenn Sie einmal ohne Ehemann sind, wissen Sie, wie sich jeder abwischt... Na gut, ich nehme die Aussage an, aber um zu vergeben... - Sie zog theatralisch die Augenbrauen hoch und verschr;nkte die Finger vor der Brust. - Niemals!
Also gut. Marina kam nach Hause, ein wenig fr;hlich. Vielleicht war es wahr - das Leben w;rde besser werden, sie w;rde Freude haben.
Edik sa; mit gesenktem Kopf am Herd. Sie legte ihren Arm von hinten um seine Schultern:
- Das war's, niemand wird dich einsperren, sie hat versprochen, dich wegzubringen...
- Stimmt das? - Ihr Mann sprang auf. - Dann lass uns gehen.
- Wohin?
- Um sich scheiden zu lassen. Wir werden sowieso kein gemeinsames Leben haben.
Marina lachte ;ber seinen unpassenden Scherz. Aber er war schon dabei, seine Stiefel anzuziehen.
- Das ist nicht das, was Sie neulich gesagt haben. Und ich glaube, ich bin schwanger", ;nderte Marina ihren fr;hlichen Gesichtsausdruck in einen verwirrten.
- Du kannst sowieso nicht geb;ren.
  Marina glaubte nicht an diesen dummen Scherz und folgte Edik in den Dorfrat. Warten Sie wenigstens ein paar Tage, um sich f;r die Rettung zu bedanken.
Edik erkl;rte dem Vorsitzenden des Gemeinderats etwas auf Deutsch. Er gluckste und antwortete etwas. Dann wandte er sich Marina mit einem ;berraschten Blick zu:
- Willst du dich wirklich scheiden lassen?
Das Blut wich aus Marinas Gesicht. Eine Sekunde lang k;mpfte sie gegen den Klo; des Unmuts in ihrer Kehle an. Der Klo; gurgelte in ihrer Kehle und brach dann in einem Strom bitterer, verzweifelter Tr;nen aus. All der Groll, der sich in der kurzen Zeit ihres Lebens angesammelt hatte, all der Kummer, der auf diesen mageren Schultern lastete, entlud sich in Verzweiflung. "Herr", rief Marina im Geiste, "warum bestrafst Du mich? Warum hast Du mir dieses Leben gegeben?"
Die M;nner starrten benommen auf die d;nne, blutleere Frau, die sich in nerv;sen Zuckungen kr;mmte.
Die T;r zum B;ro ;ffnete sich und der Vorsitzende der Kolchose trat ein. Edik verschwand augenblicklich. Marina trat leise heraus und zuckte mit den Schultern. Ihr Ehemann, der zur Arbeit ging, warf ihr einen Blick ;ber die Schulter zu:
- Geh zu deiner Mutter, du bist hier fremd und ich bin hier aufgewachsen - die Wohnung geh;rt mir.
Wenn ich nach so viel zerm;rbender Arbeit nach Hause komme", dachte Marina, "habe ich die ganze Kolchose gestrichen, keine Wohnung, und jetzt will mich niemand haben. In der Tat ein Fremder.
Den ganzen Tag ;ber war Marina wie bet;ubt.
Am Abend kam Edik in furchtbarem Zorn und schlug mit den F;usten auf seine Frau ein:
- "Zur H;lle mit euch allen. Der Vorsitzende der Kolchose rief mich bei der Arbeit an, ich solle die Kolchose innerhalb von vierundzwanzig Stunden verlassen. Sie brauchen n;mlich einen Spezialisten mehr.

Edik schlug seiner Frau auf den Kopf und sie wehrte sich nicht einmal. Soll er sie doch t;ten! Was ist das f;r ein Leben? Und dann dachte ich: Das wird er wirklich. Sie sprang auf und rannte los.
Sie wachte im Haus ihrer Tante auf, und erst jetzt weinte sie.
- Wor;ber ist er w;tend?

Bruder Grigorij ging zum Dorfrat. Auch Eduard wurde dorthin beordert. Sie nahmen ihm die Zusage ab, dass er seine Frau nicht ber;hren und nicht einmal in ihrer Wohnung erscheinen w;rde.
Edik zog zu seiner Mutter, und zwei Tage sp;ter kam er mit seinem Bruder mit dem Bus, um seine Sachen abzuholen.
Die neugierigen Nachbarn hatten sich vor dem Haus versammelt. Tante Caroline stand in der T;r und jammerte:
- Oh, du Schamloser, du tr;gst alles, ich w;rde dich nicht ansehen. Du h;ttest irgendwo in einer Ecke einen Stapel gehabt und den h;ttest du genommen... Ich pfeife auf zwanzig kleine Haufen!
- Halten Sie den Mund, Gendarm! - bellte Eduard.
Marina half stillschweigend beim Tragen der Sachen. Der Ehemann hatte nur Zeit zu befehlen:
- Meine Mutter hat die Vorh;nge abgenommen. Schneiden Sie die W;scheleine in zwei H;lften, teilen Sie die W;scheklammern, alles, was Sie zu Hause gebrauchen k;nnen. Z;hlen Sie die L;ffel... Ein Extra? Gib es mir, dann verdienst du es dir selbst. Der K;hlschrank und der Schrank geh;ren mir. Wo ist das Kompott? Behalten Sie die Medizin. Die Kuh geh;rt dir, und ich nehme alle zw;lf Schweine mit, du brauchst sie nicht. Meine Mutter schenkte mir die H;hner. Lade es auf, Bruder.
Marina hat das Kalb in der Hand:
- Ich werde es ihr nicht geben. Ich habe das ganze Vieh selbst gef;ttert.
- In Ordnung, lassen Sie es liegen, wir holen es sp;ter.
Das Auto war bereits vom Hof gefahren, als die Tante die Welpen, die ihre H;ndin zur Welt gebracht hatte, auf den R;cksitz des Wagens warf.
- Solange alles halbiert wird, kann sie die H;ndinnen mitnehmen, und du kannst die Mutter behalten.
 Beide Frauen betraten die durchw;hlte Wohnung:
- Nichts, Hauptsache, sie haben ein Dach ;ber dem Kopf.
Vor Ediks Abreise trafen sie sich zuf;llig. Auf seinem Gesicht war weder Mitleid noch Reue zu erkennen, nur Wut:
- Du wirst von deinem Vater Geld f;r die Scheidung bekommen. Ja, Ihr BH befand sich zuf;llig unter meinen Sachen. Ich habe es den Schwiegert;chtern angeboten, aber die haben nur gelacht. Ihre Gr;;e ist nur gut genug f;r ihre Ohren. Komm rein und hol deine Sachen. Und f;r die Hunde... Ich wollte alle deine Fenster einschlagen... aber das ist mir egal...
- Sei gl;cklich! - Marina drehte sich um und ging langsam davon.
Marina interessierte es nicht mehr, was die Leute ;ber sie sagten oder dachten. Im Prinzip war ich nicht so gl;cklich mit ihr... Nach meiner Heiratund Scheidung habe ich meine abscheuliche Angst vor dem m;nn lichen Geschlecht nicht ;berwunden.  Nichts war ihr so wichtig wie ihr zuk;nftiges Kind. Ja, wie viel h;tte sie f;r ein winziges Lebewesen gegeben, das sie eines Tages "Mutter" nennen w;rde. Ihr ganzes Leben konzentrierte sich auf dieses Ziel, nichts anderes war von Bedeutung.
Verkaufte eine Kuh, ein Kalb. Mehr geschlafen, mehr gegessen. Trotzdem wurde ihr H;schen immer ;fter schmutzig, und Marina wartete verzweifelt auf eine weitere Fehlgeburt. Die ;rzte gaben ihr die Schuld f;r ihre ;berst;rzte Schwangerschaft und wussten nicht, wie sie ihr helfen sollten.
Nachdem die rote Ecke fertiggestellt war, bat Marina den Vorsitzenden um eine Beurlaubung.
- Warum braucht man sie im verregneten Herbst? - Der Vorsitzende war ;berrascht.
- Ich m;chte meine Mutter besuchen, ich kenne eine alte Frau, die dort Menschen heilt.
- Warum sollte ich so weit weg gehen, wenn wir eine wunderbare Oma Bolttante haben, die Wundermittel f;r ungl;ckliche Frauen herstellt. In den Kriegsjahren hat sie in unserem ganzen Dorf Babys entbunden. Und als mein Bein zehn Jahre lang schmerzte und ich sogar hinkte, salbte sie es irgendwo auf meinem R;cken, und die Schmerzen verschwanden. Ich wurde gesund und humpelte nie wieder...

Marina ging sofort in die Stadt. Boltante empfing sie nicht und behauptete, sie sei krank. Das n;chste Mal ging sie mit ihrer Tante Caroline, die sich als entfernte Freundin herausstellte.
Boltante musterte Marina und sagte streng:
- Hatten Sie eine Abtreibung? Hier ist der Deal: Du kommst zu mir, bis du entbindest. Sonst wird Ihnen niemand helfen. Und wenn Sie geb;ren, geb;ren Sie selbst, Ihre Geb;rmutter erholt sich nach der Geburt.
Marina warf sich ihr zu F;;en:
- Helfen Sie mir, ich will nicht verschuldet sein.
- Na gut, na gut. Du wirst einen Sohn haben. Ich werde seine zweite Mutter sein. Du tust genau das, was ich dir beibringe. Und wenn Sie sich nicht wohl f;hlen, kommen Sie direkt zu mir.
W;hrend der gesamten Schwangerschaft verwendete Marina auf Anweisung von Boltante ein kaltes Heizkissen. Die ganze Nacht ;ber flehte sie Gott auf ihren Knien an, ihr ihren Sohn nicht wegzunehmen.
Ob Tag oder Nacht, wenn der blutige Tropf auftauchte, fuhr Marina mit dem Auto und manchmal fast zu Fu; zu der unbezahlbaren Frau. Und sie linderte mit ein paar Streicheleinheiten die Schmerzen, korrigierte die Geb;rmutter, gab Hoffnung und einen Traum.
Marina l;chelte sie dankbar an, eine R;te erschien auf ihren Wangen. Es gibt noch freundliche Menschen auf dieser rauen Erde! Marina brachte ihr immer Fleisch und Butter mit. Und einmal hat sie ein Portr;t von ihr gemalt. Sie sah sich lange an, mit trockenen Tr;nen in den Augen:
- Wie gerne w;rde ich zur Hochzeit Ihres Sohnes gehen.
Die Genossenschaftsbauern fragten sich, warum sie ihre Schwangerschaft fortsetzte. Und Marina lebte mit dem Gedanken an ein Kind.
Als der Bauch bereits sichtbar war, begann Ediks Mutter, sie mit einem schweren Seufzer zu begr;;en.

Das ganze Dorf bereitete sich auf das neue Jahr vor. Marinas Arbeit nimmt zu: Es gilt, den Saal f;r den Maskenball zu streichen, den Bogen, in dem die M;rchenhelden auftreten werden, und die Kost;me der Helden selbst zu schm;cken.
Die K;nstlerin, die auf dem Boden krabbelte und die riesigen Figuren des Weihnachtsmanns, des Schneem;dchens und verschiedener lustiger kleiner Tiere malte, f;hlte sich in ihre Kindheit zur;ckversetzt.
Neujahr war f;r die Kinder das sch;nste Fest, wenn die Mutter Kuchen backte und Geschenkpapier unter dem Baum versteckte. Sie holte aus dem staubigen Dachboden die Kost;me eines Hasen, eines Schmetterlings und einer Schneeflocke hervor, und sie, die mageren kleinen M;dchen, verkleideten sich und setzten sich Kronen auf den Kopf, und f;r einen Moment waren sie in das Reich der M;rchen und des Gl;cks versetzt. Als die Mutter die rosigen Wangen ihrer T;chter betrachtete, ;berkam sie f;r einen Moment die Z;rtlichkeit in ihren Augen.

Marina wusste, dass Edik in der Silvesternacht aus seinem sibirischen Exil in der Kolchose eintreffen w;rde, und so ging sie zum Maskenball. Sie konnte sehen, dass die Wunde in ihrem Herzen noch nicht verheilt war und dass ihre verwundete Seele nicht mit einer dicken Kruste bedeckt war.
Es waren viele Leute da, aber Marina sah ihn sofort, den gr;;ten Mann des Dorfes. Er stand in einem gewissen Abstand zu den anderen, da er offensichtlich nicht auffallen wollte.
Die Musik spielte, die Leute tanzten und Marina stand wie ein Reiher im Sumpf. "Soll ich Edik zum Tanzen auffordern", ;berlegte sie und n;herte sich ihrem Ex-Mann, "um alle herauszufordern, aber warum, das ;berlege ich mir sp;ter..."
- Haben Sie den Verstand verloren? - Edik schreckte zur;ck.
Nachdem Marina eine Weile gestanden hatte, ging sie nach Hause. Zu Hause wartete der Tisch, den sie am Vorabend vorbereitet hatte, auf sie. Als sie das Haus betrat, konnte sie den Geruch der K;che wahrnehmen und hatte das Gef;hl, dass sie erwartet wurde. Die M;bel, die sie mit ihren eigenen H;nden gekauft hatte, die Vorh;nge an den Fenstern, der K;hlschrank und der Fernseher warteten auf sie. Es schien ihr sogar, dass alle um sie herum l;chelten. Seltsame, seelenlose Dinge, aber wie einheimisch.
Marina liebte Feiertage und G;ste, und obwohl sie wusste, dass heute niemand da sein w;rde, kochte sie Kn;del, legte einen Salat auf den Teller und schenkte einen Schuss trockenen Wein ein. "Auf meinen kleinen Jungen!" Eine Tr;ne kullerte ;ber ihre Wange.  Sie ging zu Bett und betete zu Gott f;r ihren Sohn.
 
Der erste Mann in dem Jahr, das begann, war Edik. Er klopfte zaghaft an das Fenster, dann fester, fordernder. Marina ;ffnete die T;r. Edik betrat den Raum mit einem l;ssigen, unbeteiligten Blick, als w;rde er den Stromz;hler ;berpr;fen. Ohne sich auszuziehen, ging sie zum Angriff ;ber, dass sie nicht daran dachte, Kindesunterhalt zu beantragen.
Marina h;rte schweigend zu und sagte schlie;lich: "Komm rein!"
Edik trat ein und war unwillk;rlich erschrocken. Er erwartete, das zerst;rte Haus zu sehen, das er vor sechs Monaten verlassen hatte. Er ging kurzerhand durch die Zimmer, ber;hrte einen nagelneuen Mantel:
- Geh;rt es Ihnen?
- Es ist meins. Ich habe es mit der Kuh gekauft, die ich verkauft habe. Und gebl;mte Unterw;sche.
Edik war w;tend und suchte nach etwas, wor;ber er sich beschweren konnte. Schlie;lich rief er freudig aus:
- Dort h;ngt ein Spinnennetz.
Marina sah eine Spinne auf einem Spinnennetz herabsteigen und l;chelte:
- Es ist ein Gast, der zu mir eilt.
Edik hat sich nicht ausgezogen und ist nicht gegangen. Marina konnte sein m;des Gesicht sehen, die scharfe Glatze auf seinem Kopf, die tr;ben Augen:
- Edik, bist du nicht froh, dass wir einen Sohn bekommen?
- Wie kommst du darauf, dass es ein Sohn ist?
- Die ;rzte stellten anhand des Blutes fest, dass ich nur S;hne haben w;rde.
- Das ist Bl;dsinn. Gehen Sie zur Entbindung nach Hause?
- Ja, das bin ich.
- Bleiben Sie hier.
- Das werde ich, wenn du kommst und mir hilfst.
- Deine Tante wird dir helfen.
Marina grinste und fuhr mit ihrer Hand ;ber seinen kahlen Kopf. Er legte seinen Arm um ihre Schultern und zog sie zu sich heran:
- Wenn du nur w;sstest, wie sehr ich dich vermisst habe.
- Sollen wir uns treffen? Ich werde mich bem;hen, besser zu sein, wenn ich irgendwo schuldig bin...
Marina erwartete von ihm, dass er auch seine Unh;flichkeit, Gleichg;ltigkeit und Faulheit bereuen w;rde, die sie in den Tagen ihres Ehelebens belohnt hatten.
Aber Edik rief nur aus:
- So w;re es schon vor langer Zeit gewesen. Warum hast du das nicht gesagt, als wir uns scheiden lassen wollten? Warum sind Sie nicht auf die Knie gefallen und haben um Vergebung gebeten?
- Was... oh?
Marina keuchte sogar. Sie wollte unbedingt, dass er jetzt geht. Sie starrte gleichg;ltig auf den Fernseher, wo die Schauspieler alberne Gesten machten und h;sslich mit Armen und Beinen fuchtelten. Dann warf sie einen Blick auf Edik. Sein Gesicht war w;tend und angespannt.
- Richtig", schnauzte Marina. - Ich will keinen so zornigen Ehemann wie dich. Immer w;tend auf jemanden. Du wartest immer darauf, dass jemand dein Leben in Ordnung bringt. Und Sie selbst... Wann werden Sie Ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen?
Marina platzte in einem Atemzug damit heraus, mehr um es sich selbst zu beweisen als ihm gegen;ber.
- Nein, wir werden nie zusammen sein, und es ist zu sp;t. Es gibt bereits eine Frau in Omsk, die von mir schwanger ist. Wir werden wahrscheinlich heiraten.
Edik ist gegangen. Marina schloss die T;r mit einem Seufzer der Erleichterung hinter sich. Man kann eine zerbrochene Tasse nicht wieder zusammenkleben, und man muss das Schicksal nicht ;berlisten.
 Die halbe Nacht hat Marina Gott gebeten, ihr ein Kind zu schenken: Lass sie an allem und jedem schuld sein, aber nimm ihr das Kind nicht weg.

Парторг торопился оформить Красный уголок до ухода художницы в декрет и закидывал ее заказами. Марина все также прилежно выполняла задания и радовалась, что все-таки еще для чего-то пригодна людям. А личное счастье... что ж, не она первая невостребованная, не она последняя.
Когда она уже промывала в бензине кисточки, которые надо хранить как зеницу ока, потому что на них был дефицит, и приходилось делать самой из шерсти уха коровы или из зубной щетки, в дверь мастерской осторожно постучали.  В мастерскую вошла сельская почтальонка тётя Поля.
- Золотые руки у тебя, Мариночка, - она присела на край табуретки, давая отдыхать своим ногам со вздувшимися венами. - Мы теперь ежедневно проходим через аллею с твоими плакатами, как на первомайской демонстрации.  Душа радуется.
- Да каждый человек чем-то хорош и полезен, - отмахнулась Марина от хвалебных од.
- Да – да, конечно, незаменимых не бывает. Хотя вот ты уйдешь в декрет, а заменить некем. Рожать-то здесь останешься или к родителям поедешь?
- К маме поеду. Страшно одной.
- Поступай как знаешь.
Она внимательно поглядела в глаза художнице и, вздохнув, протянула ей телеграмму:
- Не хотела тебя расстраивать, но решила показать... Эдик своим родителям прислал...
Марина развернула телеграмму и прочла шесть слов: «Приезжайте, первого марта у меня свадьба». Ее это нисколько не удивило, но вдруг непроизвольно по щекам потекли горячие слезы.
- Не плачь, - успокаивала ее почтальонка. - Я тоже вырастила одна детей. Тогда была война. Мужа забрали на фронт, мне пришлось пеленки шить из старых платьев. Выжили...
Марина поняла, что перевернулась еще одна страница ее жизни. Но дни бегут один за другим, надо жить и работать. В дни отдыха Марина часто просматривает фотографии, и в памяти всплывают дни ее детства и юности. Кажется, как давно все это было. Да было ли все то, что было?
Снег потихоньку тает на дорогах. Растаявшие снежинки собираются в капли, потом в лужи и уже потоком мчатся по колхозным пригоркам. Весна. Оживает все вокруг. На деревьях слышен стук дятла. Коровы вышли рано в поле, а на заборе воробьи греют пустые животы...

            


Kapitel 8

- Kommt her, Jungs, wir gehen durch den Wald in unser Dorf zu unserem Kartoffelacker. Wir werden eine Tasche packen, die f;r eine Woche reicht.
- Und was ist, wenn Papa da mit seinem "Gazi" ;ber uns dr;berf;hrt, - schmollte Markus.
- Bruenchik wird die Stra;e im Auge behalten, wir werden uns ein paar B;sche besorgen, wir m;ssen ja auch leben.
Die drei gingen die staubige, kaputte Stra;e entlang, vorbei an rauschenden Autos, vorbei an grasenden K;hen und Schafen, vorbei an verd;chtigen H;tten, die von deutschen Familien mangels Kundschaft verlassen wurden und in ihre historische Heimat flohen.
Deutsche Familien verkauften ihren jahrelangen Besitz, so gut sie konnten. Was sie nicht verkaufen konnten, wurde an arme Familien abgegeben. Es stimmt, dass es Besitzer gab, die unverkaufte Waren in eine Grube kippten und sie mit einem Traktor planierten. Das Geld, das nicht in Bargeld umgetauscht wurde, wurde in M;lleimern auf Bahnh;fen verbrannt, bevor es ins Ausland geschickt wurde. Aber es waren nur wenige. Die meisten Deutschen glaubten an Gott, an Hoffnung und Gl;ck.
 Die einst millionenschweren deutschen Kolchosen, die Millionen von Tonnen Getreide an den Staat lieferten, lagen in Tr;mmern. Das Weizenfeld ist durch ein Feld mit Murmeltieren und bl;hendem Meerrettich ersetzt worden. M;cken, Hummeln und allerlei anderes Insektengetier schw;rmen dreist in M;nder, Ohren und Augen. Oft liegen halbverfaulte Kadaver von K;hen oder Schafen am Stra;enrand. Die Leute heben sie auf und verf;ttern sie an die H;hner, obwohl es im ganzen Dorf nach F;ulnis riecht. Die H;hner lieben es, W;rmer in das tote Fleisch zu picken.
- Arme Leute, um in Kasachstan eine Tomate anzubauen, muss man ein halbes Jahr lang geb;ckt im Garten stehen. Und man wei; nicht, ob es unter dem Bett noch reift", bedauert Marina.
- Und um ein Glas Milch zu trinken, muss man drei Tonnen Dung transportieren", sagte Markus w;tend.
- Und um S;;igkeiten zu probieren, muss man ein Jahr auf das n;chste Weihnachten warten", seufzte Bruno tief. - Aber letztes Jahr hat unser Vater trotzdem alle Geschenke aufgegessen.
- So Gott will, werden wir nach Deutschland gehen. Ihre Gro;mutter schreibt von dort, dass sie seit zwei Jahren dort lebt und noch nicht alles probiert hat. Ich kann nicht einmal glauben, dass wir sie jemals haben werden.
 Den Rest des Weges zum Kartoffelacker gingen wir schweigend. Wir haben unser Grundst;ck gefunden. Heuschrecken von Kartoffelstr;uchern ragten aus dem Boden. Selbst das Unkraut wuchs nicht gut in der Salzwiese. Die Korrosion hat ihren Tribut gefordert. Und die Ernte hing nur von der Menge des Regens ab.
  Marina grub schnell mit den Fingern in den Kartoffelwurzeln, pfl;ckte die Knollen heraus und schaute immer wieder auf die Stra;e zur;ck. Aus Angst gehorchten ihre H;nde nicht und die Kartoffeln rollten auf den Boden.
- Stehlen Sie hier? - ein vorbeigehender Mann sah sie misstrauisch an.
- Nein, das ist unser Patch. Sie k;nnen die Liste ;berpr;fen.
Er ging und Marcus schlug vor:
- Komm schon, lass uns gehen.
- Wir haben nur zwei Heizkessel... Wei;t du", sagte meine Mutter, "als wir klein waren, haben meine Schwester Elena und ich immer die Eier von den H;hnern gepfl;ckt und sie im Tank des alten Waschbeckens versteckt. Wenn wir ein Dutzend hatten, brachten wir sie in den Laden und kauften von dem Geld B;cher oder S;;igkeiten. Dann hat meine Mutter es herausgefunden und uns mit einem Stock geschlagen.
- Ja, erz;hl mir, wie du eine durchgebrannte Gl;hbirne mit aufgemalten Augen anstelle von Puppen hattest und wie du Geschirrscherben gesammelt hast.
- Ja, das haben wir.

...Nach ihrem Mutterschaftsurlaub ging Marina zu ihren Eltern, um sie zu geb;ren. Niemand war besonders gl;cklich dar;ber. Jeder hatte seine eigenen Dinge zu tun, seine eigenen Sorgen. Lisa k;mpfte mit ihrer Familie, obwohl sie auch mit ihrem zweiten Kind schwanger war.
Ihre Mutter und ihr Vater hatten sich ihr ganzes Leben lang gestritten. Kein einziges Abendessen verlief ohne Streit und manchmal ohne Pr;gel. Ihre Mutter konnte dem Schicksal und ihrem Mann nie verzeihen, dass er sie in ihrem jungen Leben betrogen hatte. Jetzt war er gel;hmt, ging an Kr;cken, niemand wollte ihn, und sie musste sich selbst um ihn k;mmern.
- Aber jetzt geh;rt er dir", beruhigte Marina sie.
- Ja... meine. Ich bin sicher, dass er den Leuten Viehfutter verkauft und die Knie der Frauen ber;hrt.
- So soll es sein! - Pl;tzlich d;mmerte es Marina: - Du musst Daddy schrecklich lieben!
- Sie haben alles im Griff! Ich w;re froh, allein zu leben, um eine Pause von ihm zu haben.
- Warum finden Sie dann keinen Platz f;r sich selbst, wenn er nicht da ist? Du solltest stiller sein, er w;rde lieber zu Hause bleiben.
 Mein Vater, der sein Auto durch einen Moskwitsch ersetzt hatte, war nur noch selten zu Hause. Er fuhr Leute vom Bahnhof ab, verkaufte Getreide und Mischfutter und schloss sich abends in seinem Zimmer ein. Er z;hlte den Erl;s und vergrub ihn in der Mauer, was er mit gro;er Freude tat.
Meine Mutter ging in den Ruhestand, n;hte aber f;r ehemalige Kunden, die sie kannte. Sie n;hte mit Herzblut und schnitt mit Genie;ern ein modisches Kleid aus einem kleinen Stoff. Die Leute von ihrer fr;heren Arbeitsstelle haben sie nie vergessen und ihr zu den Feiertagen Gru;karten geschickt. An politischen Jahrestagen wurde sie mit einer weiteren Medaille f;r ihre Verdienste um das Volk ausgezeichnet.
  Nun, jetzt gibt es auch zu Hause viel zu tun. Enkel und Enkelt;chter sind gekommen. Erst jetzt war Zeit, ein leckeres Abendessen zuzubereiten. M;gen ihre T;chter ihr verzeihen, dass sie hungrig war, dass sie nicht einmal Zeit hatte zu fragen, wie sie die Schule ohne einen Kr;mel im Mund ;berstanden haben. Dass sie kein Gespr;ch von Herz zu Herz gef;hrt hat und ihre mageren, blutleeren K;rper nie an ihre Brust gedr;ckt hat. Dass sie ihre T;chter nicht mit sch;nen Kleidern verw;hnte, dass ihr einziges Interesse im Leben darin bestand, in einer N;herei zu arbeiten, und dass ihr Mann ein Kr;ppel war. Als sie ihre T;chter auf sich allein gestellt lie;, hatte sie nur eine Ermahnung: "Ich habe euch nicht krank oder krumm erzogen, jetzt seid ihr f;r euch selbst verantwortlich.
 Nach der Geburt ihres kleinen M;dchens und ihrem Mutterschaftsurlaub kehrte Klavdia in ihre Stadt Akmola zur;ck, an ihre Arbeit, an ihren Computer, an ihr Soll und Haben.
Sie hatte den Eindruck, dass der Betrieb ohne sie nicht funktionieren w;rde, dass die Leute nicht rechtzeitig bezahlt w;rden, dass das ganze Programm, an dem sie so hart gearbeitet hatte, zum Teufel gehen w;rde und dass die Angestellten ohne die talentierte, scharfsinnige Programmiererin verr;ckt werden w;rden.
In der Fabrik ging die Arbeit jedoch wie gewohnt weiter. Die Leute erholten sich von der fehlenden st;ndigen ;berwachung durch Klavdia, die ein schwarzes Notizbuch ;ber alle Versp;tungen ihrer Kollegen, alle Unzul;nglichkeiten, Fehlzeiten und unentschuldigten Abwesenheiten f;hrte. Allerdings mussten sie jetzt selbst l;nger arbeiten, damit es keinen Verzug beim Lohn gab. Aber moralisch war es viel einfacher.
  Ihre Tochter Kristina blieb bei ihren Gro;eltern. Sie entwickelte sich zu einem lebhaften, interessanten Kind. Und als Marina zu ihren Eltern kam, um zu entbinden, k;mmerte sie sich gerne um das Baby.
  Die Maifeiertage vergingen langweilig und anstrengend. Die Eltern reinigten die Keller nach der ;berwinterung von Gurken und Gem;sevorr;ten, r;ucherten alte, muffige F;sser aus.
 Kurz vor der Geburt kam die ;ltere Schwester. Sie war mit allem und jedem unzufrieden, und hin und wieder kam es zu einem Skandal wegen Kleinigkeiten. Die Hitze auf dem Hof betrug bis zu 45*. Die Sonne lie; den Schiefer auf den D;chern knacken. Die K;ken wurden lebendig unter dem Schiefer gebacken. Hunde, H;hner und Menschen dr;ngten sich in k;hlen Ecken zusammen und sa;en die Mittagszeit aus - den H;hepunkt der Hitze und des Erstickens. Marina trank keuchend unendlich viel Wasser, so dass ihr Bauch vor ihren Augen wuchs.
  Ihre Fruchtblase begann sich zu Hause ohne Schmerzen zur;ckzuziehen. Ihre Mutter lief zu ihrem Vater:
- Starte den Wagen, wir m;ssen Marina ins Krankenhaus bringen.
  Aus Platzmangel wurde ihr ein Bett auf dem Flur zugewiesen. Eine der Frauen in den Wehen, eine ;ltere Frau, kniete dort und verbarg ihr Gesicht zwischen ihren Knien. Die andere, j;ngere Frau, schrie heftig und w;lzte sich auf dem Boden. Ringsherum waren Kasachen. Aber Marina respektierte diese Leute...
 Gulia, die Hebamme, sa; am Tisch und f;llte in aller Ruhe die Krankenbl;tter aus. Offenbar st;rten die t;glich gleichen Bilder die Krankenschwester nicht mehr.
 Marina sa; unbeweglich auf ihrem Bett und h;rte zu, was in ihrem Inneren vor sich ging. Das Wasser lief unter ihr auf das Bett, auf ihre Hausschuhe und auf den Boden. Pl;tzlich kippte etwas in ihrem Magen um. rief Marina aus. Gulia betrachtete ihren Unterleib und zog eine Grimasse:
- Eine Stei;lage. Es wird eine schwierige Geburt, und ich habe heute nicht geschlafen, gestern waren wir im Urlaub in den Bergen...

Die Hebamme hob die alte Frau hoch und f;hrte sie in den Krei;saal. F;nf Minuten sp;ter h;rten alle das winzige Quietschen eines neugeborenen Babys. Ein anderer Mann kam auf die Welt.
Marina hatte unertr;gliche Schmerzen. Es schien, als ob ihr ganzes Inneres nach au;en gedreht w;rde. Ihre Eingeweide brannten wie Feuer, der schmerzhafte Krampf verdrehte ihre Eingeweide zu einem Knoten, und ein unkontrollierbarer Schrei brach aus der Kehle der Frau hervor:
- Gulia, hilf mir.
Aber Gulia antwortete nicht einmal, sondern kritzelte immer noch etwas in ihr Tagebuch. Als sie erleichtert war, lie; Marina den Kopf sinken und wartete voller Angst auf den n;chsten Angriff.
  Der Junge wurde weggebracht, und Minuten sp;ter waren die Schreie von zwei Stimmen zu h;ren. Hier wurde ein weiteres Exemplar geboren. Aber der Mutter ging es offensichtlich nicht gut. Gulia rannte los, um die ;rzte zu rufen. Ist eine Geburt wirklich schwieriger als Wehen? Marina konnte es einfach nicht ertragen.
Pl;tzlich hatte sie das Gef;hl, als ob jemand aus ihr herausklettern w;rde. Die Hebamme brachte sie in den Krei;saal und legte sie auf den kalten Metalltisch. Entweder war es die K;lte oder die Angst, die ihr einen Schauer ;ber den R;cken jagte. Doch der Schmerz h;rte pl;tzlich auf. Marina sah sich entsetzt im Zimmer um und fragte sich, ob sie das Baby unterwegs verloren hatte.
 Eine junge Gyn;kologin traf ein, und sie und Gulia untersuchten die junge Frau.
Marina sp;rte wieder den Druck und rief aufgeregt:
- Kommen Sie bitte her.
Der Arzt und die Hebamme kamen hereingest;rmt. Und Marina, die Angst hatte, dass sie weggehen k;nnten, begann energisch, alles zu dr;cken, was ihr Schmerzen und Leiden bereitete. Etwas Glitschiges kam aus ihr heraus. Marina sah nur die aufmerksamen Augen des Arztes und der verwirrten Hebamme. Die ;rztin holte mit ihren H;nden den Kopf des Babys heraus, ordnete eine Herzuntersuchung an und legte eine Maschine ;ber sein Gesicht.
- Was war los mit ihm?
- Er verschluckte sich ein wenig an seinem Wasser. Erstickung...
  Das Baby wurde mit kaltem Wasser bespritzt und Marina h;rte eine d;nne, kl;gliche Stimme.
- Und der Sohn sah genauso aus wie seine Mutter.
 Sie wickelten das Baby in eine Windel, legten Eis auf den Bauch der Mutter und gingen. Marina betrachtete das winzige Wesen am Nebentisch. Klein, gelblich, versuchte es bereits, die Augen zu ;ffnen, schmatzte mit den pummeligen Lippen, schnaubte und nieste.  K;nnte sie auch ein solches Wunder vollbracht haben? Gott, ich danke dir!

Zwei Frauen f;hrten Marina an den Armen aus dem Krei;saal. Die Ohnmacht machte sie schwindelig und ihre Augen schwammen in schwarzen Kreisen. Eine der Frauen gab ihr einen Schluck kaltes Wasser, das ihr ins Gesicht spritzte. Ihre Augen leuchteten auf. Marina wurde auf das Bett gelegt, und vor dem Fenster stand ihre l;chelnde Mutter. "Danke, Mutti, f;r dein L;cheln, f;r deine Herzlichkeit!"
Auf dem Bett nebenan zappelte dieselbe junge Mutter herum.
- Alle Frauen geb;ren und ertragen, und du machst was, was f;r eine Prinzessin! - warf eine der Krankenschwestern unh;flich.
Bald darauf wurde sie in den Operationssaal gebracht und schlief nach einiger Zeit ruhig in den Armen der ;rzte ein. Es stellte sich heraus, dass sie nach der Entbindung falsch gen;ht worden war und das ganze Blut nicht nach au;en, sondern nach innen in die Bauchh;hle floss. Sie musste neu gen;ht werden.
Schon am zweiten Tag waren Marinas Br;ste voller Milch. Das Kind durfte sie nicht f;ttern, weil es immer noch das Wasser der Mutter aushustete, das es bei der Geburt verschluckt hatte. Alle gaben nach dem F;ttern Milch, aber Marina konnte ihre nicht anr;hren. Sie brannten wie Feuer. Hebammen versuchten, ihr bei der Geburt zu helfen, aber Marina lie; niemanden an sich heran. Und dann brachten sie ihr die Babys anderer Leute, deren M;tter ;berhaupt keine Milch hatten.
Marina hat eine nach der anderen gestillt, aber die Milch wollte nicht weggehen. Sie sah in die Augen der Kinder, die gierig die Milch schluckten, und ihr blieb der Groll im Halse stecken: und mein Sohn hatte Hunger...
Ern;hrte Kosaken fielen wie Fl;he von der Brust und schliefen ein. Endlich haben sie ihren Sohn mitgebracht. Wie oft hat Marina es nicht versucht, das Baby hat die Brust nicht angenommen. In ihrer Verzweiflung nahm die Frau wieder das Kind einer anderen Person, deren Mutter daneben stand und wartete, bis sie an der Reihe war.
Das Baby der Fremden hatte ein Auge zugeklebt, das andere kreiste gierig um seine Achse. Er packte die Brustwarze schmerzhaft mit dem Kiefer, als h;tte er bereits den Mund voller Z;hne. Marina schnitt eine schmerzhafte Grimasse und sah ihren goldenen Sohn an, der neben ihr auf dem Bett lag.
Pl;tzlich ;ffnete er bewusst die Augen, und als ob er etwas verstanden h;tte, sah er seine Mutter mit tiefem Groll an. Marina warf das Baby des Fremden sofort weg und weinte verzweifelt.
Marina f;tterte nicht mehr die Kinder anderer Leute, sondern dr;ckte sie ihrem Sohn durch einen Schnuller in den Mund. Ihr Sohn lernte nach und nach zu s;ugen. Die Gelbsucht ging zur;ck, die Wangen wurden rosig.
Im Nebenzimmer ert;nte eine ver;rgerte Stimme von der neu angekommenen Mutter. Eine vertraute Stimme. Lisa. Sie brachte auch einen Sohn zur Welt, einen schwarzen, gro;en.
- Ich will keinen Sohn, ich mag keine Jungs, - tadelte Elizaveta.
- Warte, er wird mein Favorit sein. Jungen sind n;her bei ihren M;ttern.

Schlie;lich wurden Marina und ihr Sohn nach Hause entlassen. Claudia hat das Zimmer f;r das Neugeborene gewei;t, aber Marina ist auf Ablehnung gesto;en:
- Du machst nicht alles wie normale Menschen, du hast sogar deinen Sohn durch deinen Hintern zur Welt gebracht.
Und woher nimmt man so viel Hass und Wut?! Und woher nimmt man so viel ;berlegenheit gegen;ber anderen?!
Marina liebte ihren Sohn ;ber alles, er war der Sinn ihres Lebens. Sie nannte ihn Marcus. Die ganze Nacht hindurch ;berwachte sie seine Atmung, um festzustellen, ob er krank war.
Ihr Sohn saugte, schlief schnell ein und wachte schreiend auf. Und das vierundzwanzig Stunden lang. Marina, die nicht schlafen konnte, lief wie ein Schatten umher, lie; aber niemanden an ihren Sohn heran. Sie hat ihn selbst gebadet und seinen Bauch massiert.
Aber sie wusste nicht viel ;ber Kinderbetreuung und litt furchtbar darunter. In meinem Herzen beschleunigte ich die Zeit: In drei Monaten w;rde es wahrscheinlich einfacher sein. Nein, Sie m;ssen sich in Sachen Wille, Ausdauer und Geduld weiterbilden und nachts mit Freude aufstehen, nicht mit einem kaputten Kopf.
Das unaufh;rliche Schreien f;hrte dazu, dass ihr Sohn einen Nabelbruch erlitt. Sie fragte sich, was sie tun sollte? W;re es ein Leben lang? Kristina hatte auch einen Leistenbruch, aber Claudia hatte nicht vor, etwas dagegen zu unternehmen.
- Alle Kinder bekommen es von selbst. - sagte sie. - Wenn es nicht verschwindet, ist es Schicksal...
Aber Marina wollte und konnte das nicht akzeptieren. Sie zeigte es dem Arzt. Er hat sein Urteil gef;llt:
- Wir werden die Operation durchf;hren, wenn er 7 Jahre alt ist.
Eine Operation im Alter von 7 Jahren!? Was ist, wenn es schlimmer wird? Ihre Mutter riet ihr, zu ihrer Gro;mutter zu gehen, die mit Beschw;rungsformeln heilt. "Es ist eine S;nde, Menschen B;ses anzutun, aber ich rette mein Kind..." - Marina beruhigte sich und ging zu ihr.
Die Oma schaute das Kind an, las unh;rbar die Beschw;rungsformel, biss ihm in den Nabel und klebte ihm einen kupfernen Nickel auf den Nabel. Sie sagte, wir sollten es eine Woche lang nicht abziehen, selbst wenn wir es baden w;rden. Marina zahlte sie aus und war ihr sehr dankbar. Als sie ihre Z;rtlichkeit sah, begann sie von ihrer Jugend zu erz;hlen.
- Ich war ein sehr schwaches M;dchen", erz;hlte sie Marina. - Ich hatte nicht einmal die Kraft, mich um das Haus zu k;mmern, geschweige denn um einen Ehemann. Ich wurde fr;h verheiratet. Ich habe einen Becher in der Toilette versteckt, und jedes Mal habe ich meinen eigenen Urin getrunken, was mich gerettet hat. Das gab mir die Kraft und Energie, mich um den Haushalt zu k;mmern.
- Sie sind ein guter Mensch! Ich w;nsche Ihnen viel Gesundheit!

Der Sohn l;chelt oder schneidet Grimassen im Schlaf, aber welche Reinheit und Spontaneit;t im Gesicht des Kindes. Das Gute an Kindern ist, dass sie noch nicht vom Leben verw;hnt sind, dass sie noch nicht gerissen sind, dass sie noch nicht die Zeit hatten, das Gift zu entwickeln, wie es Erwachsene tun.
  Marina begann, das Baby mit Milchnahrung, S;ften, Tee und Marmelade zu f;ttern. Markus wurde ruhiger, schlief l;nger und wurde besser. Offenbar reichte die Muttermilch nicht aus.
  Claudia brachte ihre Tochter nach Akmola. Ihre pensionierte Mutter war auf Reisen. Sie besuchte ihre Schwester im Norden und dann ihre Nichte auf Tselina. Und als Elena und ihr Sohn aus Omsk kamen, hatten ihre Eltern ein paar Kisten Obst f;r die Reise gesammelt, und die Mutter fuhr nach Omsk, um bei der Versorgung zu helfen.
Elena mischte sich nie in die Streitereien ihrer Eltern ein, sie lebte nach dem Grundsatz: "Wenn erwachsene Hunde sich streiten, dann misch dich nicht ein, Welpe. Das ist auch richtig so: "Eine unanst;ndige Fehde ist eine unanst;ndige Fehde". Deshalb haben ihre Eltern sie geliebt, deshalb haben sie sie ihr geschenkt. Sie ;rgerte sie nicht mit ihrer Unruhe. Gott sei Dank, sie hatte etwas, auf das sie stolz sein konnte.
Markus nahm intensiv zu, seine Wangen wurden rund, seine Beine pummelig, seine ausdrucksstarke Nase lockte seine Mutter dazu, ihn mit einem Kuss zu ber;hren.
Wenn der Junge aufwachte, begann er mit fr;hlichen Liedern. Marina nahm ihn in die Arme, richtete seine Knautschohren und setzte ihn an den Tisch. Er a; bereits Grie;brei, Kartoffelp;ree und lutschte an einer Scheibe Schmalz. Nach dem Essen hielt er seine eigenen Reden, die nur f;r ihn selbst verst;ndlich waren.
Aber alle waren am;siert, denn er tat es mit Ausdruck, winkte mit den H;nden und wechselte seinen Gesichtsausdruck von fr;hlich zu traurig. Gro;vater mochte es besonders. Marinas Vater stellte seinen Enkel jedem neuen Gast mit den Worten vor:
- "Komm schon, halte eine Rede. Besser als Breschnew...

  Das vergangene Leben war irgendwie in den Hintergrund getreten. Bei der Erziehung meines Sohnes hatte ich alle fr;heren Vergehen vergessen. Und dann kam der Botschafter vom Palast der Pioniere und lud sie ein, als Leiterin der Kunstabteilung zu arbeiten. Marina versp;rte einen Energieschub und beschloss, bei ihren Eltern zu bleiben.
  Wegen des Babys nahm sie nur einen halben Tag lang Unterricht. Aber diese halben Tage wurden zu Hause verbracht. Marina, zus;tzlich zu den Club f;r die Er;ffnung des Museums der Kunst vorbereitet.
Eltern und Lehrer wurden zu offenen Klassen eingeladen. Die Kinder liebten Marina f;r ihr L;cheln und ihre Freundlichkeit, vor allem die Kinder im Waisenhaus. Sie begleiteten sie nach Hause, passten auf ihren Sohn auf, wenn die Lehrerin ihn mitnahm, gingen auf Bergwanderungen.
  Im Dorf - ein au;ergew;hnliches Ereignis. Ein kasachisches Filmstudio ist aus Alma-Ata angereist, um in den Tian-Shan-Bergen unweit des Dorfes den Spielfilm "Hunter" zu drehen. Die Hotelzimmer waren voll von l;rmenden, neumodischen jungen M;nnern mit Kameras, Rucks;cken und breitkrempigen Strohh;ten. In den Kinos;len fanden Publikumsbegegnungen mit ber;hmten K;nstlern statt.
  Aber die Schauspieltruppe brauchte zus;tzliche Leute. Wenn zum Beispiel ein J;ger aus den Bergen herunterkam, um ihn zu treffen, sollte eine Gruppe kasachischer Jungen in Chapanes und langen Nationalm;nteln auf ihn zugehen. Der Bezirksgouverneur hatte eine Gruppe von Jungen aus dem Kunstatelier des Palastes der Pioniere und dessen Leiterin Marina Konstantinowna vom Unterricht abgezogen, um f;r Disziplin und Ordnung zu sorgen.
 Der Bus war voll mit K;nstlern, Kameraleuten, Kindern und Studioausr;stung. Auf dem Weg dorthin kamen sie zu einem ehemaligen Sommerlager, wo sie einen Haufen Requisiten, Stoffe in allen m;glichen Farben und Kleidertruhen aus dem kasachischen Fernsehen sehen konnten.
Die Jungen bekamen mit Schafspelz besetzte H;te, M;ntel und weiche Stiefel. Marina erkannte ihre Haustiere nicht sofort. Sie purzelten fr;hlich die Bergh;nge hinauf und hinunter, jagten sich gegenseitig zum rauschenden Bergbach hinunter und kletterten auf die mit gr;nem Moos bewachsenen Steinbl;cke. Ein m;rrischer alter Mann kam auf Marina zu und warnte sie:
- Passen Sie auf Ihre Kinder auf, verlorene oder ruinierte Kleidung geht auf Ihr Konto.

Der Bus fuhr weiter, die Schlucht hinauf. In der N;he der kurvenreichen Stra;e floss ein Gebirgsbach, der zwischen Felsbl;cken pl;tscherte. Einsame Alycha-B;ume und Berberitzenstr;ucher zierten die Granitk;mme. Am Himmel ;ber den sp;rlichen Behausungen kreiste ein Milan auf der Suche nach Beute.
Drei Wasserkraftwerke, die das Dorf und das Rasthaus versorgen, zogen vorbei. Die h;gelige Stra;e ging allm;hlich in einen zerkl;fteten, felsigen Pfad ;ber.
    Marina und die Kinder beobachteten die Animateure genau. Es kommt nicht jeden Tag vor, dass man mit ihnen zu tun hat. Der Agai mittleren Alters, der die Hauptrolle spielte, sa; ganz vorne und hing seinen ungl;cklichen Gedanken nach, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen. Das Gesicht dr;ckte Gleichg;ltigkeit und Langeweile aus. Nach Marinas Meinung h;tte es temperamentvoll und fr;hlich sein m;ssen.
   In der N;he der Jungen sa;en junge K;nstler, die miteinander flirteten. Ein zotteliger Fotograf sprach sie an und bot ihnen an, ein Souvenirfoto zu machen, und erkl;rte sich bereit, sich zu Hause in Alma-Ata bezahlen zu lassen.
Marina war sehr ;berrascht und schockiert, denn sie hielt die Schauspieler f;r gleichwertig mit den Lehrern - gut erzogen und intelligent, da diese Menschen ein St;ck Kultur und geistiges Erbe in die Gesellschaft einbringen, das die jungen Menschen lernen und in der Praxis anwenden sollten.
   Schlie;lich erreichten wir den Veranstaltungsort. Die K;nstler gingen zum Mittagessen, w;hrend Marina und die Kinder auf dem H;gel zwischen den Felsen zur;ckblieben und einen akuten Hungeranfall bekamen.
  Die genervte Truppe kam schlie;lich aus der weitl;ufigen Jurte heraus und begann, die Videokameras aufzubauen. Alle waren nerv;s und beschimpften sich gegenseitig.
Eine Szene wurde mehrmals gedreht, und je weiter sie ging, desto schlechter wurde sie. Man hatte das Gef;hl, dass der Film allen auf die Nerven ging. Und als sie zu der Szene kamen, als der J;ger aus den Bergen zur;ckkam und die Kinder ihm entgegenliefen, konnte Marina nicht einmal den freundlichen Blick des J;gers in Richtung der Kinder erhaschen. So prima...
W;hrend eine andere Szene gedreht wurde, fanden die Jungen und ihr Anf;hrer einen Unterschlupf hinter einem Felsen, der direkt in eine kleine H;hle gebaut war. Sie wollten hineingehen, aber von dort kroch eine zerlumpte, schmutzige, mit langen grauen Haaren verwirrte alte Frau heraus.
Vor lauter ;berraschung rannten Marina und die Kinder mit furchtbaren Schreien den Grat hinunter, st;rzten und rollten auf das felsige Flussufer.
Was ist das? K;nstlerische Nachahmung oder grausame Realit;t? Es w;re interessant, das Drehbuch zu lesen oder den Film zu sehen, wenn er ver;ffentlicht wird.
Die Sonne war bereits hinter den Bergen verschwunden und leuchtete den Chinesen den Weg, als der Bus schlie;lich ins Dorf zur;ckkehrte. Aufgeregte Eltern dr;ngten sich vor dem Pionierpalast und warteten darauf, dass die Kinder verschwinden w;rden.
Marina Konstantinowna wandte sich an den K;nstler - J;ger, der die Hauptrolle spielte und bat darum, sich in der n;chsten Woche Zeit f;r das Kunstatelier zu nehmen, um zu posieren.
- Was?" Die gleichg;ltigen Augen des J;gers wurden w;tend. - Ich w;rde lieber ins Bad gehen!
  Anl;sslich des Maifeiertags ;berreichte die Bezirksverwaltung Marina eine Anerkennungsplakette des Zentralrats der Allunions-Pionierorganisation f;r ihre hervorragende Arbeit mit den Pionieren, die zweimal mit dem Lenin-Orden ausgezeichnet wurde.
- Von A. Fedulova! - Die Direktorin des Palastes der Pioniere wedelt mit dem Finger mit ihr, als wolle sie sie warnen: "Mach weiter so!
   Zu ihrer Schande wusste Marina nicht, wer A. Fedulova, aber sie streckte sich und antwortete mit einem s;;en L;cheln: "Immer bereit!
Es hei;t, dass Aufregung und Sch;chternheit Marina sch;n und jung aussehen lassen, ihre Augen leuchten naiv und rein, wenn sie vor einem Publikum spricht. Sie war bereit, sich in diesem Moment in Luft aufzul;sen, um nicht zu sehen, wie diese Leute jedes Wort, jeden Blick auffangen.

In Deutschland fragt man sich, wie sie als Lehrerin und Leiterin, als Jugenderzieherin arbeiten, zwei Kinder haben und zweimal verheiratet sein konnte. Es gibt ein Wort daf;r - Sie m;ssen! Ich musste auf Elternversammlungen sprechen, vor den Sch;lern in den Klassen, bei Jugendabenden und Debatten, bei Lehrerverwaltungssitzungen. Peinlichkeit t;tet die Selbstachtung.
Marina wurde von der Leiterin des Pionierhauses Slavkova Nadezhda Fyodorovna unterrichtet:
- Wenn Sie vor einem Publikum sprechen, sehen Sie die Leute nie an, sondern schauen Sie ;ber ihre K;pfe hinweg. Und halten Sie das Mikrofon fest. Das ist sehr hilfreich. Es ist wie ein sch;tzender Strohhalm, hinter dem man seine H;nde versteckt.
Aber sie hat es ausprobiert, es hilft nicht. Ihre Wut auf sich selbst, weil sie kein Taugenichts ist, und ihr Vertrauen in das, was sie sagt, sind ihre Schutzmechanismen. Aber auch das hilft nicht viel weiter. Wie sie im gleichen Atemzug ihre Meinung ;u;ert und dann erst merkt, wie anders sie auf ihre Gegner reagiert h;tte. Deshalb ist es besser, ;ffentliche Reden zu vermeiden.

Der Sommer ging spurlos vorbei, der Herbst verging wie im Flug. Die kalten, frostigen N;chte kamen. Alle Lehrer bereiteten sich auf die Neujahrsferien vor. Sie erstellten Drehb;cher f;r Matineen, besorgten Kost;me f;r M;rchenfiguren, lernten Gedichte und Lieder.
Marina malte Teremki und M;rchentore, bastelte M;rchenfiguren aus Pappmach; und arbeitete bis sp;t in die Nacht. Auf dem Heimweg h;rte sie ihren Vater oft schimpfen:
- "Ich glaube, sie arbeitet nicht, aber sie ist mit M;nnern zusammen. Sie hat das Kind bei uns abgegeben. Bald werden meine Mutter und ich mit unseren Kindern in einem Sarg liegen. Wenn niemand da ist, kann ich meine eigene saure Sahne essen, ohne sie mit jemandem zu teilen. Iss, Mutter, Fleisch", warf er der Mutter ein St;ck Fleisch vom gemeinsamen Teller zu. - Essen Sie!
- Was bin ich, ein Schwein, das so viel isst.
Marina ging, ohne ihre Suppe aufzuessen, in ihr Zimmer und schloss sich und ihren Sohn ein. Morgens nahm sie das Kind mit und ging fr;h zur Arbeit. Obwohl die Kinder gerne mit ihrem Sohn spielten, fiel es Marina schwer, sich auf ihren Unterricht zu konzentrieren.
Es gab viele Bestellungen f;r Silvesterpartys von Unternehmen, und die Lehrer arbeiteten unerm;dlich bis zum Einbruch der Dunkelheit. Eines Tages wurde Marina von Gennady Skorokhod, dem Leiter des Fotoklubs, nach Hause begleitet. Er ging zu Fu; und erz;hlte mir von sich:
- Solange ich mich erinnern kann, hatte meine Mutter Bluthochdruck. Der Blutdruck meines Vaters ist immer noch normal, und er ist 85 Jahre alt. Er hat auf sich selbst aufgepasst. Jedes Jahr besuchte er Sanatorien. Seit der 6. Klasse habe ich angefangen, mein eigenes Geld zu verdienen, mein Vater hat es verwaltet. In der 8. Klasse starb meine Mutter.
Sechs Monate sp;ter kam meine Stiefmutter, meine Tante m;tterlicherseits, hinzu. Sie hat uns wirklich gef;ttert, unsere W;sche gewaschen, aber sie hat uns gezwungen, ihre Mutter anzurufen. Und das konnte ich nicht tun. Sie stritt sich st;ndig mit meinem Vater und ging zu ihrer Mutter nach Hause. Er w;rde sie zur;ckbringen, uns auf die Knie zwingen, uns um Verzeihung bitten und uns Mutter nennen. Nach der neunten Klasse arbeitete er als Hafenarbeiter. Ich verdiente den ganzen Sommer ;ber 600 Rubel auf dem Bahnhof und schrieb mich an der Seefahrtsschule in Tuapse ein. Mein Vater hatte das Geld und gab es mir, wann immer ich es brauchte. Morgen ist Elterntag, und ich werde am Morgen das Grab meiner Mutter besuchen.

Als ich zur Schule ging, habe ich Kaninchen gez;chtet. Um 5 Uhr morgens aufgestanden und zum Gras holen gefahren. Dann ging er zur Schule. Abends wieder Gras und der Garten. Wenn ich weglief, ohne zu fragen, bestrafte mich mein Vater mit einem G;rtel oder setzte mich auf Knien in die Ecke auf Salz, Weizen oder Mais. Er stand so lange da, bis ich ihn um Vergebung bat. Er war sehr gierig. Vor der Schule sagte er: Leg die Kaninchen weg, wo immer du willst. Er hatte ein Motorrad. Ich bat ihn, sie in die Fleischfabrik zu bringen, aber er sagte nein.
Schluchzend vor Unmut packte ich zehn von ihnen in eine Kiste und fuhr sie zehnmal mit dem Fahrrad in die zehn Kilometer entfernte Nachbarstadt.
In der Seeschule, als ich knapp bei Kasse war, belud ich Wagen, schleppte Kadaver zur Fleischfabrik, grub die Datschen der Leute aus und schluckte Tr;nen, als ich die reichen Mitsch;ler sah, die meine Eltern ern;hrten. Ich war sch;chtern gegen;ber M;dchen, weil ich ein Penner war.
Aber im Allgemeinen hat es Spa; gemacht. Sie waren jung, sie haben sich nicht entmutigen lassen. Ich bin nie mit leeren H;nden nach Hause gekommen. Ich habe Geld gespart, ich w;rde wenigstens eine Wurst mitbringen. Das hatte ich im Dorf selten. Nach dem College-Abschluss diente ich in der Armee als Panzersoldat in Gori, Georgien, Stalins Heimatstadt. Es lag in der N;he von Zchinwali, wo Ossetien von den Georgiern angegriffen wurde.
 Ich wurde in der Armee durch eine Entlassung besiegt. Sein Kopf wurde an drei Stellen eingeschlagen. Sie wollten ihn ins Gef;ngnis stecken, aber ich hatte Mitleid mit ihm und vergab ihm. Schon bald bekam ich ununterbrochen schreckliche Kopfschmerzen. Ich ging auf die Station, sie gaben mir Aspirin und das war's. Sie lachen, als ob ich eine Krankenschwester w;re. Ich war Unteroffizier, eine Menge Arbeit. Ich habe zwei Tage lang nicht geschlafen. Und am Abend bei der Versammlung wurde ich ohnm;chtig. Der Offizier der Firma trat mich hoch und sagte: Ich versuche, mich Ihnen zu erkl;ren, aber Sie haben geschlafen. Alles brach in mir ab. F;nf M;nner zogen ihn von mir weg. Ich hatte einen Nervenzusammenbruch. Er wurde ins Krankenhaus geschickt. Ich habe einen Monat lang herumgealbert. Sie wollten einen Einstich machen, aber ich habe sie nicht gelassen. Mein Kopf tat immer noch weh. Mein Vater brachte mich zu Hause zu den ;rzten, aber die konnten nichts finden. Nerven, sagten sie, und ein Sch;deltrauma. Mein Kopf tat ununterbrochen weh, sogar bei Merck, als wir uns schon kannten.
Die st;ndigen Schmerzen verschwanden im Alter von 28 Jahren. Aber ich hatte gelegentlich Kopfschmerzen f;r 2-3 Tage am St;ck. Ich wei; nicht, wie ich in diesen 8 Jahren nicht verr;ckt geworden bin. Arbeitete 5 Jahre lang in einem M;hdrescher in Taganrog. Ich hielt mich f;r fehlerhaft. Dort habe ich Erna geheiratet. Oder besser gesagt, sie war aktiv. Bevor wir geheiratet haben, war sie so nett, aber dann fing sie an zu prahlen. Wir h;tten uns fast getrennt. Sie hatten einen Sohn, aber es wurde besser. Wir sind nach Mirki gezogen. Ich bekam eine Stelle als Leiterin des Fotostudios im Pioneer House. Ich mag meinen Job...

Seine Mutter wartete am Tor:
- Nat;rlich ist er verheiratet, und Sie laufen die halbe Nacht mit ihm herum.
- Sie sollten sich sch;men, solche schmutzigen Gedanken zu denken. Sie haben keinen Respekt vor Ihren T;chtern, wenn Sie so etwas sagen.
Ihre Mutter gab ihr eine Ohrfeige, und als Marina ihr Gesicht mit den H;nden bedeckte, fing sie an, ihre H;nde zu ohrfeigen. Ihr Vater lief auf Kr;cken aus seinem Zimmer. Marina, die das eilige Klappern von Kr;cken h;rte, schnappte sich ihren Sohn und schloss sich ein.
Hei;e, bittere Tr;nen kullerten aus ihren Augen, und ihr Herz sprang ihr aus der Brust. Ihr Sohn schaute in das Gesicht seiner Mutter, sch;ttelte dann den Kopf und schrie schrill auf. Marina wischte sich sofort das Gesicht ab, dr;ckte das Kind an ihre Brust und beruhigte es. Es reicht nicht aus, sein Kind zu verw;hnen, wie es manche tun ...

 Ein paar Tage sp;ter kam der betrunkene Vater am Abend nach Hause. Als er an seiner Tochter vorbeiging, stie; er sie hasserf;llt in die Schulter. Dann brach er auf dem Sofa zusammen, lie; seine Kr;cken auf den Boden fallen und schimpfte ;ber seine Tochter, wobei er keine Scheu vor der Wortwahl hatte:
- Wer braucht schon so einen trockenen Splitter? Sieh mal, sie hat das Kind ihrer Mutter verlassen, hat einen Job, die Pioniere k;nnen nicht ohne sie leben. Und sie wei; nur, wie man mit M;nnern schl;ft...
- Ich habe Sie gefragt, und Sie haben Ihre Erlaubnis gegeben, zu arbeiten. Sie haben sich ohne Skandale um die Tochter von Klavdia gek;mmert. Und ich mache alles im Haus, Mutter hat mich in diesem Jahr dreimal besucht, - Marina holte Luft, hielt die Tr;nen zur;ck und fasste sich ans Herz. - Ich kann nicht wie Sie mit Getreide spekulieren...
 Bei den letzten Worten schnappte sich ihr Vater einen Teller vom Tisch und warf ihn seiner Tochter an den Kopf. Der Teller knallte auf Marinas Kopf hinter dem Ohr und klapperte auf den Boden.
- Gott wird dich f;r Kindesmissbrauch bestrafen", rief Marina.
- Zum Teufel mit dir und deinem Gott", schrie der Vater, rollte mit den Augen und spuckte.
 Die Mutter zerrte Marina aus dem Zimmer:
- Legen Sie sich nicht mit einem Betrunkenen an.
 Marina stie; ihre Mutter weg und schloss sich in ihrem Zimmer ein. Sie warf sich auf das Kopfkissen. Sie sp;rte Sch;ttelfrost und Kr;mpfe in ihrer Kehle, die es ihr unm;glich machten, Luft in ihre Lungen zu bekommen. "Warum, warum hat mich das Schicksal so bestraft? Warum lebe ich in dieser Welt?"
 Sp;ter kam ihre Mutter herein, ganz grau, mit verzerrtem Gesicht:
- Verzeih mir, es ist meine Schuld, ich habe Vater gestern gegen dich aufgebracht.
 Man kann verzeihen, aber wer wird die Gesundheit zur;ckgeben? Wie Omar Khayyam sagte: "Wenn du einen Nagel in die Seele eines Menschen schl;gst, denke daran, dass du, selbst wenn du ihn mit deiner Entschuldigung wieder herausziehst, ein Loch hinterl;sst."  Es war nicht der erste Verrat meiner Mutter. Und doch... Ich muss irgendwohin, aber sie hat genug von allem...

Nach den Neujahrsfeiertagen erhielt Marina den Auftrag, ein Portr;t von Mirzakarim Abdekov, dem Leiter der Bezirksverwaltung, anl;sslich seines Jubil;ums zu malen. Sie liebte die Malerei. In dieser Zeit werden Sie gedanklich in eine andere Welt versetzt, und alles andere r;ckt in den Hintergrund. Nichts auf der Welt existiert au;er einer Leinwand, dem grasigen Geruch von ;l und einem Flugzeug in der dritten Dimension. Die auf der Leinwand entstehenden Figuren erwachten langsam zum Leben und hatten bereits ihren eigenen Charakter, ihren eigenen Atem.
Eine vietnamesische Delegation nahm an der offenen Klasse teil. Diese armen Menschen leiden noch immer unter den Folgen des amerikanischen Krieges. In Vietnam wird die zerst;rte Wirtschaft wiederaufgebaut, und die Russen helfen ihnen dabei.
Die Russen helfen im Allgemeinen allen armen und leidenden Menschen, auch wenn sie noch in Sandalen herumlaufen. Ist das nicht der Grund, warum sie vom wohlgen;hrten Westen respektiert und gef;rchtet werden? Die Russen legen keinen Wert auf ein Menschenleben, deshalb k;nnen sie nicht nur H;te und Overalls, sondern auch Bomben werfen, ohne an die Folgen zu denken. Und was gibt es im Prinzip zu verlieren? Stummer Gehorsam und ein erb;rmliches Leben?
Im Unterricht sa;en die Jungs ruhig da und konzentrierten sich auf die Studienaufgabe: das Projekt des zuk;nftigen selbstgebauten Traktors.
- Ein wenig sch;chtern vor den G;sten, ermutigte Marina Konstantinowna die Jungen.
 Der kleine vietnamesische Junge ;bersetzte ihre Worte schnell f;r seine Landsleute. Sie nickten und l;chelten mit vollem Mund.
- Und meine Mutter hat zu mir gesagt", ert;nte die Stimme eines rothaarigen Jungen, Andrej, aus dem Flur, "dass ich voller Fantasien bin.
Im Klassenzimmer herrschte Totenstille.
- Setzen Sie es in die Praxis um", sagte der Lehrer.
 Alle lachten und ein vietnamesischer Junge kniff dem M;dchen neben ihm in den Schenkel. Das M;dchen sprang auf und fing an zu quieken. In diesem Moment kamen der Fotograf und seine Sch;ler hereingest;rmt, blitzten auf und dr;ckten auf den Ausl;ser. Pl;tzlich gab es eine ohrenbet;ubende Explosion, und die Vietnamesen erschraken und kauerten sich zusammen. Es gibt auch Sch;sse!
- Entschuldigen Sie bitte, es ist eine der Fackeln in Flammen aufgegangen.
Der Dolmetscher fl;sterte etwas mit dem Akzent einer Katze und f;hrte die Delegation in ein angrenzendes Klassenzimmer.
Und mein Sohn wartet zu Hause. Er ist jetzt ein Jahr und sechs Monate alt. Diese Zahl bedeutet niemandem etwas, aber f;r seine Mutter ist jeder Tag seines Lebens kostbar. Markus schaut sich gerne B;cher an, spielt mit Spielzeug, riecht an den Blumen, spielt Verstecken und rennt der Katze im Garten hinterher.
Zu Hause ist die Atmosph;re immer noch dieselbe, jede Bewegung, jeder Schritt wird diskutiert. Alle Briefe und Tageb;cher wurden gepr;ft und gelesen. Und wenn Marina sich f;nf Minuten hinlegt, ist sofort eine m;rrische Stimme zu h;ren:
- Es wird nicht genug Arbeit geleistet...

Marina bereitete Mappen mit Zeichnungen vor und schickte sie zusammen mit den Jungen, die sich f;r den Fachbereich Kunst bewerben wollten, an das College. Und als sie eine positive Antwort erhielten, war Marina sicher, dass sie ihren Sch;lern geholfen hatte, einen wichtigen Schritt im Leben zu machen, und beantragte die Entlassung.
- Jetzt bin ich ruhig f;r euch", sagte die Lehrerin zu den Kindern. - Lernen Sie weiter. Wenn ihr schon keine gro;en Maler werdet, dann geht wenigstens zur Schule, um Zeichenlehrer zu werden. Du wirst dir dein Brot verdienen.
Die Kinder wandten sich an den Direktor mit der Bitte, Marina Konstantinowna nicht gehen zu lassen. Der Direktor sagte etwas vage:
- Die besten Mitarbeiter werden entlassen, aber die schlechten werden nicht rausgeschmissen. Sie sollten nicht gehen, Marina Konstantinowna.
- Ich kann nicht mehr bei meinen Eltern leben, ich habe die Nase voll. Und im Allgemeinen kann ich nicht leben, ich bin nicht gut darin, mich zu verstellen und etwas vorzut;uschen.
- Der Bezirk bereitet Sie bereits auf die Stelle des Schulleiters vor und bietet Ihnen eine Wohnung an, allerdings in einem nahe gelegenen Dorf.
- Nein, das habe ich nicht. Ich habe mich bereits entschlossen. Ich will nicht einmal dar;ber nachdenken, ob ich das Richtige tue. Meine Nerven sind angespannt.
 Der Gesch;ftsf;hrer hat den Antrag unterschrieben, obwohl er mich lange ;berredet hat:
- Sag mir, warum gehst du weg?
- Mirzakarim Merkebekovich, sieh mich an - d;nn und nerv;s. Und ich m;chte wie ein Mensch aussehen.
 Er ;ffnete seine Taschen und Validol, Elenium und Citramon kamen zum Vorschein:
- Ich kann nicht ohne sie leben, und ich bin so fett! Und ich gebe meinen Job nicht auf. Man muss sich nur irgendwie an das Leben anpassen.
- Erneute Anpassung. Was ist das f;r ein Leben, wenn man jede Minute die Maske wechseln und sich vor- und zur;ckbeugen muss? Ich m;chte so leben, wie die Natur mich geschaffen hat...
- M;dchen, es ist schwer, so zu leben.

            


                Kapitel 9

Marinas Eltern reagierten auf ihre Abreise mit abf;lligem Schweigen. Nur Gro;onkel m;tterlicherseits, Yosif, mahnte:
- Egal wie schwer es ist, halte es aus und komm nicht zur;ck. Es hat keinen Sinn, hin und her zu gehen. Ein Stein w;chst an einem Ort.
- Jeder braucht Schutz, aber du hast recht, den wirst du hier nicht finden... - Marina wollte etwas sagen, tat es aber nicht, sondern sah ihm nur lange in die Augen. Onkel Joseph wandte sich ab und wischte sich diskret die Tr;nen weg:
- Ich verstehe Sie...

Die ersten Tage lebten Marina und ihr Sohn zusammen mit ihrer ;lteren Schwester Klavdia in einem kleinen Wohnheim in der Stadt Tselinograd, wo jeder Familie ein Zimmer von dreizehn Quadratmetern zugewiesen wurde, mit einer gemeinsamen Toilette und Dusche und einem gemeinsamen Flur, der mit Schlitten, Kinderwagen, T;pfen und Hausschuhen an jeder T;r ;bers;t war.
Die Arbeiter und Angestellten der Maschinenfabrik lebten hier jahrelang, manchmal ihr ganzes Leben lang, und warteten darauf, dass sie an der Reihe waren, eine Wohnung zu bekommen. Hier wuchsen Kinder auf, hier wurde in der Gemeinschaftsk;che gekocht, hier zerrissen die Menschen die Nerven f;r sich und ihre Mitbewohner vor lauter Hoffnungslosigkeit und Leere im t;glichen ;berlebenskampf.
Marina konnte die Bitterkeit ihrer Schwester sp;ren. Klavdia verbarg ihre Abneigung gegen die G;ste nicht einmal und lie; ihre Wut an den Kindern aus. Bevor die ungebetenen G;ste zur T;r hereinkommen konnten, verk;ndete sie sofort ihre Bedingungen und Forderungen:
- Wir geben kein Geld f;r Lebensmittel aus, wir essen unter Ber;cksichtigung der Kosten f;r einen Rubel oder zwei Kartoffeln pro Tag, Brot und Tee. Wir k;nnen manchmal ohne Tee auskommen. Es ist mir eigentlich egal, wenn jemand zu mir kommt, es gibt sowieso nichts zu holen. Elena und Mikhail sind die Einzigen, die in meiner speziellen Position sind, also m;ssen sie vorher anrufen, damit ich etwas kochen kann.
Marina war dar;ber nicht ;berrascht, im Gegenteil, sie w;re es gewesen. Sie erinnert sich daran, wie ihre Schwester stolz darauf war, dass sie in der Badewanne mit dem Wasser einer Sch;ssel baden konnte, und wie sie immer das erste Buch aus der Haust;r mit in die Bibliothek nahm, und das waren immer die Werke von Karl Marx. Sie kaufte sogar die erste Regalausgabe von Prometheus ;ber das Leben und das gro;e Verm;chtnis von Karl Marx, dem Denker, sozialen Aktivisten, F;hrer der Ersten Internationale und Entwickler der Position des ;bergangs vom Kapitalismus zum Kommunismus durch die proletarische Revolution.
 Marina war von Claudias Eigenheiten nicht ;berrascht, genauso wie Claudia dachte, Marina sei das schwarze Schaf der Herde. Aber Marina selbst empfand ihre Anwesenheit als st;rend. Sie sah keinen anderen Ausweg und verbrachte den ganzen Tag mit der Suche nach Arbeit und Unterkunft.
Abends versuchte sie, mit ihrem Sohn l;nger im Freien zu bleiben und war froh, dass es ein hei;er Sommertag war. Marina beobachtete das Stadtleben. Nachdem die M;nner acht Stunden in der Fabrik gearbeitet hatten, setzten sie sich an einen Tisch im Hof und spielten Domino. Die Frauen sa;en mit ihren Kindern in den Sandk;sten und unterhielten sich ;ber die endlosen Dinge des Lebens.
 Manchmal wollte sie die Hoffnungslosigkeit ihrer Situation, ihre Ohnmacht und den Mangel an moralischer Unterst;tzung beklagen. Als Kind hatte Marina in M;rchen gelesen, wie ein Reisender an einer Kreuzung anhielt, um zu entscheiden, wohin er als n;chstes gehen sollte. Aber auf seinem Weg lag immer ein Stein mit einer Inschrift: Gehst du links, verlierst du ein Pferd; gehst du rechts, findest du eine Frau; gehst du geradeaus, verlierst du deinen Kopf...
Aber Klavdia selbst beschleunigte den Wandel in ihrer Beziehung. Sie erfuhr, dass die Wohnungs- und Kommunalabteilung des Werks einen K;nstler f;r die Bereitstellung eines Wohnzimmers ben;tigte.
Eigentlich h;tte sie sich freuen sollen, aber Marina wurde ;bel, als h;tte sie eine Lebensmittelvergiftung. Das ganze fr;here Leben hat sich zu einem Nervenb;ndel zusammengerollt und auf den K;rper wie ein Gift gewirkt. Und weiter geht's: Schlafsaal, Abbau von Beziehungen, Eitelkeit, Flicken alter L;cher und ewige ;konomie.
- Ich habe einen Platz f;r dich gefunden! Aber es kommt oft vor, dass man jemandem hilft und es ihm dann besser geht als einem selbst", schloss Claudia und schob Marina und ihre Sachen zur T;r hinaus.

Wie ein Nebel in einer tiefen Depression war Marina damit besch;ftigt, Dokumente f;r ihren Job zu erstellen, Reparaturen in ihrem Zimmer durchzuf;hren, w;hrend sie st;ndig die innere Stimme h;rte: "Lauf weg von hier!" Die Frau verscheuchte den aufdringlichen Gedanken mit einem anderen Gedanken: "Wohin?" und fuhr fort, ihre Arbeit stupide zu erledigen.
Ihr Sohn erhielt einen Platz in einer Kindertagesst;tte. Sie w;re froh gewesen, wenn sie ;berlebt h;tte. Aber offenbar k;nnen manche Menschen in dieser Welt nicht gl;cklich sein. Marina fehlte die Kommunikation mit Menschen, ihr fehlte ein Freund, mit dem sie ihre Sorgen und Gedanken teilen konnte. Gelegentlich schaute sie bei ihrer Schwester vorbei, aber sie unterbrach jeden Versuch der Ann;herung:
- Lassen Sie uns in Ruhe. Wir brauchen niemanden. Lasst uns so leben, als ob wir uns nicht kennen w;rden. Sonst gew;hnt sich meine Tochter daran, zu Ihnen zu laufen, und das will ich nicht.
Alles, was bis zu diesem Zeitpunkt erlebt worden war, lastete schwer auf Marinas Herz. Sie f;hlte sich wie eine gro;e S;nderin, von allen verlassen und in Schlamm, Blut und Tr;nen getreten. Das Einzige, was sie hatte, war ihr Sohn, f;r den sie weiterleben musste. Aber wie kann sie die S;nden, die auf ihren Schultern lasten, loswerden? Also nahm Marina die Bibel zur Hand. Hier musste sie die Antwort finden.
  Sie fand die Antwort auf der vierten Seite des Evangeliums: "... damit die Menschen euch tun, was ihr wollt, tut ihnen dasselbe. Das ist das Wesen des Gesetzes und der Schriften der Propheten".  "Wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht w;rdig. "...Lernt von mir Sanftmut und Demut des Herzens, so werdet ihr Ruhe finden f;r eure Seelen; denn mein Joch ist gut, und meine Last ist leicht."
 "Ja, ich werde mein Kreuz tragen, so schwer es auch sein mag", versprach Marina in Gedanken, "aber warum sollte ich? Wollte ich den Ehemann wechseln oder abtreiben? Das Einzige, wovon ich tr;umte, war, Kinder zu haben und von jemandem gebraucht zu werden. Denn auf ein wenig Freundlichkeit reagiere ich mit zehnfacher Freundlichkeit, das ist meine Natur. Warum habe ich so fr;h im Leben Trauer gelernt?"
Die Frau hatte keine Zeit, die hei;en Tr;nenstr;me wegzuwischen, und schaute manchmal auf das nasse Taschentuch: "Warum sind die Tr;nen so hei;? Sickert mir nicht schon das Blut aus den Augen?"

Als K;nstler im ZHK zu arbeiten, schien ;berhaupt nicht schwierig zu sein. Papierkram. Wandzeitungen f;r die Ferien f;r zw;lf Wohnheime, Slogans, Jahres- und Monatspl;ne, Mieterlisten, Plakate f;r Vorlesungen, Warnschilder an Toiletten- und Duscht;ren und allerlei mausige Fummeleien.
 Ihr Sohn wuchs in aller Ruhe heran, war aufmerksam und ;u;erte witzige Gedanken, und Marina konnte es nicht lassen, ihm auf die Nase zu hauen. Es wurde sogar zur Gewohnheit, und sie bemerkte im Bus oder bei einem Besuch nicht mehr, dass sie ihre Lippen auf seine pausb;ckige Nase zog.
 Eines Tages, als sie mit ihrem Sohn ;ber den Boulevard ging, traf Marina ihre ehemalige Kollegin Katerina Shevtsova, eine N;herin aus dem Palast der Pioniere. Katya ging z;gig und hielt sich am Arm ihres Mannes fest.
- Oh-oh, und wie bist du hierher gekommen? - Marina war ;berrascht.
- Und was machen Sie hier?
- Ich lebe und arbeite hier.
- Und mein Mann bekam eine Bew;hrungsstrafe, weil er einen Polizisten ins Gesicht geschlagen hatte. Ich habe beschlossen, mich auch hier niederzulassen, n;her bei meinem Mann. Ich suche eine Arbeit und eine Wohnung, dann bringe ich meine Tochter mit. Wo arbeiten Sie?
- Ich bin ein Maler in der Zheko. Komm her, wir brauchen Tutoren und ein Zimmer", bot Marina wie immer aufgeschlossen an.
- Ich werde morgen kommen, und unsere Kinder werden mehr Spa; haben.
 Marina begleitete Katya selbst ins B;ro, so dass sie eine Freundin in der N;he haben wollte, um lange Abende mit Stricken zu verbringen, mit den Kindern im Park spazieren zu gehen, sich an ihren fr;heren Job zu erinnern...
Nach einer kleinen Verhandlung schenkte Katya ihrem Chef zur Beruhigung eine Kristallvase. Es wurde sofort beschlossen, sie einzustellen. Auf dem Weg nach drau;en h;rten die Frauen den ungl;cklichen Satz ihres Chefs:
- "Es laufen eine Menge Leute mit nacktem Hintern herum...
Es bedeutet, dass sie nicht genug bekommen haben.
Katerinas Mann war selten zu Hause. Er arbeitete unter der Aufsicht der Kommandantur von bedingten H;ftlingen, die zu acht Stunden Arbeit in einer Maschinenfabrik verpflichtet waren. Bis neun Uhr abends waren sie frei, und von neun Uhr abends bis zum Morgen waren sie in einem geschlossenen Schlafsaal unter der Aufsicht der internen Polizeidienste.
Katya und die Kinder richteten sich im Schlafsaal ein. Sie bekam ein Eckzimmer mit einer Toilette daneben. Sie ;bernahm auch den Toilettenraum, trat die T;ren ein und verwandelte ihn zusammen mit der Toilette in ein Badezimmer. Das Ergebnis war eine Einzimmerwohnung.

Zu dieser Zeit regnete es in Str;men. Der Himmel war mit grauen Wolken bedeckt, und die ;ste der B;ume wehten die letzten toten Bl;tter weg und schlugen gegen die Fensterscheiben.
Marina hat sich halb auf das Bett gelegt und ihrem Sohn eine Geschichte vorgelesen. Markus sah seine Mutter mit weit aufgerissenen Augen an, die sich offenbar alles in der Realit;t vorstellten. Es klopfte an der T;r, und ohne eine Aufforderung abzuwarten, st;rmte Katya ins Zimmer:
- Komm, Marina, lass uns zu mir gehen.
- Ich habe keine Lust, bei diesem Wetter rauszugehen. Bleiben Sie lieber bei mir, ich werde Sie mit einem Tee aufw;rmen.
- Ich habe Geburtstag und Nadya wird mehr Spa; mit Markus haben.
- Oh, ich habe nicht einmal eine Frisur, und Sie m;ssen das Haus voller G;ste haben.
- Es gibt niemanden, ich schw;re bei Gott!

Wie Marina vorausgesagt hatte, war das Haus voller M;nner. Sie alle haben verd;chtige Gesichter. Marina w;rgte sogar vor Unmut, aber sie war bereits an den Tisch gedr;ngt worden. Ein ziemlich betrunkener junger Mann, der Marina unversch;mt von Kopf bis Fu; musterte, rief aus:
- "Kein b;ses M;dchen.
Sie ist hier bereits ohne sie vorgestellt worden. Marinas Gesicht ver;nderte sich, aus dem zimperlichen Ausdruck wurde ein erschrockener. Die M;nner dr;ngten sich pl;tzlich und gingen zum Rauchen hinaus. Nur Katerinas Ehemann und sein Freund Valery kehrten zur;ck. Die anderen wurden in die H;lle geschickt.
Katerina deckte einen neuen Tisch und stellte saubere Tassen darauf. Die M;nner spielten Karten, Marina kauerte in einer Ecke und schaute alle mit gro;en Augen an.
  Ihre Freundin, die Marina ansah, lachte und erz;hlte verschiedene Geschichten. Auch ihr Mann lachte ;ber Marina und lud sie zum Kartenspielen ein. Valery beachtete sie nicht, sondern spielte mit ihrem Sohn, putzte ihm die Nase und trug ihn, auf dem R;cken hockend, herum. Marina wurde von Valery nach Hause begleitet. Als sie sich am Eingang der kleinen Wohnung trennten, ;bergab er seinen Sohn und fragte ihn:
- "Vielleicht treffen wir uns ja mal?
- Ich wei; es nicht.
Zu Hause fragte Marina ihren Sohn, ob er den Mann mag.
- Ja, er hat mein Auto repariert.
Ich will nicht, dass sich mein Sohn an ihn gew;hnt. Allein der Gedanke an ihn hinter Gittern l;sst einem die Haare zu Berge stehen. Marina dachte, die Menschen w;rden als Menschen ins Gef;ngnis gehen, aber sie kamen als Tiere mit zwei Beinen wieder heraus. Betrachtet man jedoch das Leben eines Tieres, so hat der Mensch viel verloren, da er als Parasit gesehen wird, der alles Lebendige im Namen seines eigenen Bauches zerst;rt. Und die H;nde? Blaue T;towierungen reichen von seinen H;nden bis zum Ellbogen. Wohin k;nnte man mit so einem Ding gehen?
 Einen Monat sp;ter kam Valery auf Marinas Bitte hin vorbei, um Vorh;nge an die Wand zu nageln. Sie hingen an einem Nagel, aber Marina bat Katerina, ihren Mann zu bitten, ihn zu reparieren.
- Meiner hat nur zwei linke H;nde. Er kann nichts tun. Valerij tut alles f;r uns. Er hat die Leitungen verlegt, das Bad repariert und den Stuhl repariert. Wenn ich nicht gewesen w;re, h;tte ich ihn selbst geheiratet. Er ist jetzt seit sechs Monaten geschieden.
- Weshalb war er im Gef;ngnis?
- Seine Frau wollte Geld f;r einen Pelzmantel. Also stahl er zwei K;he aus der Kolchose, gab sie bei einer Sammelstelle ab und bekam das Geld. Bevor er nach Hause kam, waren die Polizisten bereits im Hof. Die K;he hatten Etiketten in den Ohren - von welcher Kolchose. Ich wurde verhaftet, dann gab es einen Schauprozess. Sie h;tten ihm nicht viel gegeben, aber seine Frau wollte ihm das Geld nicht geben. Aber er ist ein guter Mann, ein harter Arbeiter. Hast du gesehen, dass seine Augen verschiedene Farben haben, eine blau, die andere braun?
- Einer von Gott, einer von Satan?!

Valeriu reparierte das Sofa und baute Markus' Flugzeug zusammen, dann lud er sie zu einem Spaziergang durch die Schneestadt ein. Es war mir unangenehm, abzulehnen. Den ganzen Weg ;ber trug Valery seinen Sohn auf dem Arm, erf;llte fraglos alle W;nsche Marinas und sah sie mit einem hilfsbereiten und h;flichen Blick an.
Zu Hause w;rmten sie sich auf und tranken Tee. Markus schlief m;de auf seinem Bett, und Valery, der sein Frauchen mit seinen bunten Augen ansah, erz;hlte von seinem ungl;cklichen Schicksal:
- Vor einem Jahr habe ich f;r einen guten Job ein Ferienhaus bekommen. Wie sehr habe ich mich danach gesehnt, denn ich hatte einen Sohn, der dort wohnte. Als ich ankam, eilte meine Frau herbei, um mich in der Halle zu verabschieden. Aber ich ging direkt in die K;che. Dort sa; ein Mann, der offenbar nicht mit meiner Ankunft gerechnet hatte. Ljudka st;rzte sich sofort auf mich und drohte: "Wenn du uns anfasst, stecke ich dich ins Gef;ngnis! Ich schlief die Nacht im Flur auf dem Sofa und sie waren zusammen im Schlafzimmer. Am Morgen bin ich gegangen, ohne meine Sachen mitzunehmen. Ich will nichts von ihr, Schlampe. Sie haben mir von ihr erz;hlt, dass sie ausgeht, ich habe es nicht geglaubt.
- Was, du liebst sie so sehr?
- Das ist es nicht... Ich, ein Narr in meiner Jugend, wettete mit meinen Freunden, dass ich mit einer Zigeunerin schlafen w;rde. Sie wurde von Zigeunern in unserem Dorf ausgesetzt, und eine Frau zog sie auf. Sie war damals noch keine achtzehn Jahre alt, ich dachte, ich m;sste sie ;berreden. Und sie war kein M;dchen mehr. Also hat sie mich angemacht: "Heirate mich, oder ich bringe dich ins Gef;ngnis". Sie haben geheiratet. Dann bekamen wir einen Sohn. Am Anfang hatten wir ein gutes Leben. Dann haben sie mich eingesperrt. Ich habe mein Bestes f;r sie getan. Mein Leben war lausig...
 Valery neigte seinen Kopf zum Tisch, sein blondes Haar fiel ihm ;ber die Schultern. Er versuchte, mit einem Klo; im Hals fertig zu werden, und wischte sich die Tr;nen mit der Handfl;che weg, die er sich auf die Wangen schmierte.
Gott, wie viele ungl;ckliche Menschen gibt es auf dieser Erde. Er ist dem Schicksal ebenso wenig gewachsen wie sie. Das ist es, was getan werden muss, um Marinas Schicksal von einer Art Fluch zu befreien: Man muss einem ;hnlich ungl;cklichen, einsamen Mann die Hand reichen. Da der Mann weint, bedeutet das, dass all ihr Kummer und ihre Pr;fungen nichts im Vergleich zu dem sind, was er durchgemacht hat.
 Marina beschlie;t, ihr Schicksal mit dem Mann zu verbinden, dem das Schicksal Unrecht getan hat. Zwei ungl;ckliche Menschen, die beide arm sind und hinter deren R;cken es nichts als menschliches Spucken und allgemeines Unverst;ndnis gibt, werden sich leichter verstehen.
Die Wahrheit war, dass sie ihn nicht heiraten wollten, sie glaubten an nichts. Wir k;nnten so leben, unsere Kinder gro;ziehen, aber rechtlich gesehen k;nnten wir Fremde sein. Es schafft eine gewisse Distanz", dachte Marina, "zwischen den Menschen und sch;tzt sie vor der freiz;gigen Macht des Mannes ;ber seine Frau.

Gennady Skorokhod, ein ehemaliger Mitarbeiter des Pionierhauses in Mirki, kam unerwartet aus Karaganda zu Besuch nach Tselinograd. Er beklagte sich lange und ausgiebig ;ber sein Leben.
"Erna ist eine Diebin. Gerichtsprozess, Amnestie. Das Haus wurde verkauft, fast alles wurde f;r Schulden ausgegeben. Wir zogen nach Karaganda in das Dorf Petrowka. Wegen der Wohnung ging er als Elektriker arbeiten. Sie gaben mir in zwei Wochen einen Job.
Ich arbeitete als Elektriker, Erna war Verk;uferin. Sie arbeitete mit den Einrichtern zusammen. Sie fingen an, mir zu erz;hlen, dass sie sie wegen des Geldes an der Nase herumf;hren w;rde. Am Neujahrstag 1985 erfuhr ich, dass sie seit einem Jahr mit einem Familienvater - Valera Rohleder - zusammen war. Er hat vier Kinder. Ich sagte ihr, sie solle sich beruhigen, aber es n;tzte nichts. Sie hat mich zu Wutausbr;chen und Skandalen gezwungen.
Sie rief die Polizei, als ob ich sie verpr;geln w;rde. Die Nachbarn bestanden darauf, dass dies eine L;ge war. Der Polizist sagte, ich m;sse gehen, sonst w;rden Sie im Gef;ngnis landen. Auch ihre Schwestern schimpften mit ihr, aber sie schenkte niemandem Beachtung. Wir lebten zusammen, wir stritten und vers;hnten uns, aber sie ging immer weiter weg. Im Juni ging ich zu meinem Vater, um dort zu bleiben. Mein Vater und meine Stiefmutter haben mich nicht akzeptiert, sie sagten, ich solle zur;ckgehen.
Ich habe sehr darunter gelitten, dass ich meinen Frauen keine Liebe gegeben habe. Ich lebte wie ein Roboter. Aber ich liebe Kinder sehr. Ich glaube nicht, dass ich meine Familie damals h;tte verlassen k;nnen, oder besser gesagt, meine Kinder im Stich lassen k;nnen, zumal Erna vor Gericht stand. Das w;re verachtenswert gewesen. Und sie ist abenteuerlustig. Sie k;nnte mich ohne Weiteres auf die Stra;e setzen. Sie hat mir sehr viel Leid zugef;gt. Aber Gott m;ge sie richten! Als Mutter ist sie gut! Ich habe ihr schon vor langer Zeit verziehen. Aber ich habe keine Beziehung zu ihr. Auch wenn sie es versucht hat. Ich erwarte st;ndig gemeine Dinge von ihr, ich vertraue ihr nicht.
In der Apotheke nahm ich zwei Packungen Elenium, um meine Nerven zu beruhigen. Als ich ankomme, gibt es einen Stapel Vorladungen. Weitere Skandale, Provokationen... Am 3. August wurden wir vom Gericht geschieden. Ich fragte mich, wohin ich gehen sollte. Schwesternschaft, Freundschaft. Ich habe den Besitz nicht geteilt, wie k;nnte ich ihn meinen Kindern wegnehmen?
Vor der Scheidung sagte meine Frau, dass ihr 5.000 Rubel fehlten. Sie zerlegten den gesamten Haushalt, f;gten hinzu, was sie f;r das Auto gesammelt hatten, und gaben es zur;ck. Sp;ter habe ich herausgefunden, dass sie mich betrogen hat. Ihre Schwester sagte das. Ich habe Tatiana kennengelernt. Ich schlief eine Nacht, kam nach Hause - der Koffer stand vor der T;r. Ich bin gestresst, Sie wissen, wie das ist. Ein Zustand, an den ich mich lieber nicht erinnern m;chte. Also beschloss ich, Selbstmord zu begehen. Ich bin zur Arbeit in die Elektrowerkstatt gegangen und habe 70 Elenium-Pillen geschluckt. Ich dachte, ich w;rde sterben. Morgens im Krankenwagen aufgewacht. Die Jungs kamen morgens zur Arbeit, ich war bewusstlos, sie riefen das medizinische Team.
Ich lag im Krankenhaus und der Arzt kam auf mich zu. Ich sagte ihm, dass ich sowieso nicht ;berleben w;rde. Sie brachten mich schnell in die Anstalt. Ich musste einen Monat lang bei den Idioten bleiben. Erna spottete, dass ich nicht tot sei. Tatiana hat mich besucht. Nach meiner Entlassung begann ich bei ihr zu wohnen. Erst ein Jahr sp;ter begann ich mich von dem Stress zu erholen. Im Dezember 1986 erhielt ich einen Gutschein f;r das Sanatorium Mirka. Da hielt ich am Pioneer House an. Ich erz;hlte Nadezhda Fjodorowna von meinem Leben. Sie sagte zu mir: "Was f;r ein sch;nes Paar ihr wart, und es ist schade, dass sich eure Wege getrennt haben. Tatiana war schwanger, sie sagte mir, es sei zu sp;t f;r eine Abtreibung.
Sie hat mich vor die Tatsache gestellt. Ehrlich gesagt hatte ich nicht viel f;r sie ;brig. Und als das Kind geboren wurde, schmolz ich wie ein normaler Mensch. Es war schmerzhaft f;r mich, meine eigenen Kinder zu sehen, es wurde immer schlimmer. Aber ich habe Unterhalt gezahlt und ihnen ;ber meine Tanten st;ndig Geschenke gemacht. Es hat lange gedauert, bis diese Wunde bei mir verheilt war. Ich arbeitete als Fotograf f;r eine Kooperative in Karaganda. Ich sah sie also oft, aber mein Herz blutete. Erna fing an, mich zur;ckzurufen. Ich habe ihr gesagt, dass ich lange gewartet habe, und jetzt, wo das Baby da ist und ich nicht mehr zur;ckkomme, glaube ich dir nicht. Sie war w;tend und machte alle m;glichen b;sen Dinge, aber ich habe nicht reagiert. Ich habe mich an Tatiana gew;hnt, aber ich habe sie nicht geliebt, ich habe um meiner Kinder willen gelebt. Es ist schwer, ohne Liebe zu leben, das wei;t du. Ich k;mpfte mit Tatiana, wollte oft mehrmals gehen, sie fiel auf die Knie und bat mich, nicht zu gehen. Ich hatte Mitleid mit ihr und dem Kind. Wir wohnten in einer Einzimmerwohnung. Wir bekamen 1990 eine Zweizimmerwohnung. Tatyana wurde schwanger, um eine Dreizimmerwohnung zu bekommen, aber sie sagte, es sei noch zu fr;h, also stimmte ich zu.
Im August 1990 bekamen wir eine Zweizimmerwohnung, und im Februar wurde meine Tochter geboren. Ich habe sie gewarnt, dass ich sie Marisha nennen w;rde. Tatiana hat mich immer wieder gefragt, warum. Sie wollte ihre Tochter nicht Marina nennen. Wir haben Zettel aufgeschrieben, welchen Namen wir haben wollten. Ich dachte, es w;rde sowieso so laufen, wie ich wollte, und das tat es auch.
Als die Sowjetunion zusammenbrach, begann der Wahnsinn, das m;ssen Sie inzwischen mitbekommen haben. 1993 waren die Tschetschenen, ein Schl;ger, hinter mir her. Sie sagten mir, ich solle Tribut zollen. Ich habe abgelehnt. Ich wurde zweimal schwer verpr;gelt. Ich arbeitete als Elektriker in der Relaisstation des Fernsehturms - hoch hinter dem Dorf. Ich sa; allein auf einem H;gel. Sie kommen mit Waffen, sie machen mir Angst. Sie sagen: Jetzt werden wir euch erschie;en, und vorher werden wir eure Kinder vergewaltigen. Einmal schlugen sie mich zusammen und brachen mir eine Vene in der Stirn. Ich lag die ganze Nacht bewusstlos. Es spritzte eine Menge Blut, ich wei; nicht, wie ich ;berlebt habe. Es dauerte einen Monat, bis ich mich erholt hatte. Ich wollte auf den Boden fallen, weglaufen, aber ich hatte gro;e Angst um die Kinder. Dieser Gauner hatte die Nachbarschaft in den Schmutz gezogen. Die ganze Nachbarschaft war ver;ngstigt. Dann lassen sie es bleiben. Menschen wurden ausgeraubt. Wohnungen und Autos wurden beschlagnahmt. Doch dann bekam Nasarbajew Wind davon und sie wurden verhaftet.
- Warum sind Sie gekommen? - fragte Marina.
- H;ltst du mich warm? Werde ich bei Ihnen wohnen? Ich habe dir ein franz;sisches Parf;m und ein Holzk;stchen als Souvenir gekauft.
- Herzlichen Dank! Daf;r ist es ein bisschen sp;t. Und dann... Eure Frauen sind im Weg, und ich will nicht der Grund f;r die Spaltung sein...
Sie gingen zu Katerina zum Mittagessen. Gennady kehrte zu seiner Familie zur;ck. Er ist auch depressiv...

 Nachdem sie ein Jahr lang zusammen gelebt hatten, zogen die drei in das Haus ihrer Eltern im S;den. Valery schlief wenig, a; wenig, sa; den ganzen Tag auf dem Dach, reparierte den Schiefer und den Schornstein.
Abends schlenderten er und Marcus durch die kasachischen Gassen und sprangen ;ber Gr;ben, die sich schlangenf;rmig von den Bergen herabzogen. Vor dem kleinen Haus der Gemeindeverwaltung sprang Valery in ein Blumenbeet und brach ein paar Rosenzweige ab. Der Hausmeister sprang aus dem Geb;ude, sch;ttelte die Faust und bedrohte lachend das fl;chtende Paar.
  Als sie an der Nachbarin von Tante Gasha vorbeikam, die mit zusammengepressten Lippen auf einer Bank sa;, lachte Marina und warnte sie:
- Eines Tages wird sie zu dir kommen und dir sagen, warum du mit dieser gefallenen Frau zusammenlebst!
- Ich schlage ihr sofort die Z;hne aus", packte er Marina am Arm, hob sie hoch und wirbelte sie um sich herum. Der Nachbarin fiel die Kinnlade herunter.
- Marina hat sich aus seinen Armen losgerissen, - jetzt wird sie sich einen noch heimt;ckischeren Trick f;r uns ausdenken.

  Als Marina in ihre Stadt zur;ckkehrte, musste sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass sie schwanger war. Sie schluckte bittere Tr;nen und schluchzte wie ein Kind.
- Na und? Lass es sein! - Valeriy beruhigte sie.
- Du verstehst nicht, ich bin nicht verheiratet, ich habe kein Geld und bin auch nicht gesund.
- Lass uns heiraten...
- Ich m;chte eigentlich noch einen Sohn, aber ich glaube nicht mehr an ein gl;ckliches Familienleben.

  Die Registrierung fand in der Gemeindeverwaltung des Bezirks statt, ohne G;ste, ohne Zeugen. Nach der Zeremonie sprang ein Fotograf auf die beiden zu und z;ckte seine Kamera.
- Nicht", sagte die Frau und deutete auf ihren Bauch. Der Fotograf l;chelte verst;ndnisvoll und verschwand.
 Valery ging vorneweg nach Hause, Marina eilte hinterher. Jetzt hatte sie einen neuen Nachnamen - Kalinina. Es war entweder Russisch oder Khohlian. Als sie sich ihrem Mann n;herte, l;chelte sie schuldbewusst:
- Wenigstens hast du mir heute Blumen gekauft...
- Was?" Valery blieb stehen und blickte Marina w;tend an. Sie wollen Blumen?
Marina wurde blass. Ihr Herz krampfte sich zusammen, so dass es f;r eine Weile aufh;rte zu schlagen. Dann h;pfte es auf und ab und schlug in rasendem Tempo.
- Herr, m;ge sich die Erde auftun und mich f;r immer und ewig verbergen", rief Marina innerlich, "warum ich, warum ich?

Marina lebte und lauschte dem neu entstehenden Leben in ihrem K;rper. Sie f;hlte sich deprimiert, weinte st;ndig, a; ;berhaupt nichts mehr, Kartoffeln und Nudeln verursachten nur noch Sodbrennen in ihrem Magen. Und das Schlimmste war, dass meine Beine schmerzten. Manchmal waren sie so eng, dass sie in den Augen dunkel wurden, und meine Knie waren von Adern geschwollen. Es schien keine lebende Zelle zu geben, die nicht schmerzen w;rde.
Ich erinnerte mich an Boltantes Rat und nutzte w;hrend meiner gesamten Schwangerschaft die Erk;ltung und betete zu Gott, um diesen schrecklichen Zustand loszuwerden. Aber es war kein Ende in Sicht. Marina hatte den Eindruck, dass Gott ihr ein unertr;glich schweres Kreuz auferlegt hatte, das sie nicht mehr tragen konnte, wie sie es ihm versprochen hatte. Es schien ihr, dass er sie nicht mehr pr;fte, sondern auslachte.
Aber die Schmerzen hatten einen anderen Ursprung und Marina eilte zum Arzt. Der Arzt brachte sie ins Krankenhaus, um sie am Leben zu erhalten. Marcus wurde in den S;den zum Haus seiner Gro;mutter gebracht. Auf diese Weise ist es friedlicher.

Im Krankenhaus erhielt Marina Injektionen, die ihre Geb;rmutter fest und undurchdringlich machten, so dass keine lebende Seele entkommen konnte.
Ringsherum waren Frauen wie sie, nur in einem anderen Schwangerschaftsalter. Im Nebenzimmer h;pfte ein vierzehnj;hriges M;dchen mit geistiger Behinderung herum. Sie freute sich so sehr ;ber ihre Schwangerschaft, dass sie jeden mit Geschichten ;ber ihr zuk;nftiges Kind bel;stigte, ohne ihren Gespr;chspartner auch nur eines Blickes zu w;rdigen. Ihr Kiefer klappte herunter und entbl;;te ihr rosa Zahnfleisch. Sie wusste nicht, dass die ;rzte sie auf eine Operation vorbereiteten, die sie ganz und gar der Mutterschaft berauben sollte. Marina hatte Mitleid mit der ungl;cklichen Kreatur.
Die Operation war noch im Gange, als eine Krankenschwester ein Tablett mit einer Blase, in der sich ein lebender fr;hgeborener F;tus bewegte, aus dem Operationssaal holte und f;r weitere Experimente in einen Schrank stellte.
Marina fragte sich zunehmend, wie viel Leid es auf der Erde gab und ob Gott nicht sehen konnte, dass die Menschen nicht zum Besseren wiedergeboren werden, sondern sich langsam in seelenlose, aggressive Tiere verwandeln.
 
Nach zwei Tagen setzten bei Marina die Wehen ein. Sie wurde in den Schwangerenraum gebracht, wo sie sich nur hinlegen durfte, weil ihre Bewegungen das Baby im Mutterleib umdrehen k;nnten. Eine junge Frau sa; neben ihr auf dem Bett, schrie verzweifelt und kniete gelegentlich nieder. Die andere lag erstaunlich ruhig da und lie; sich bereitwillig von den ;rzten betasten, abh;ren und injizieren.
Marinas Gesicht war schmerzverzerrt, und wenn die Wehen zun;chst vor;bergehend aufgeh;rt hatten, lie; der stechende, brennende Schmerz jetzt keinen Augenblick nach. Die Frau schrie heiser um Hilfe, aber die ;rzte gingen ihrer Arbeit nach und schenkten der Frau in den Wehen keine Beachtung.
Endlich kam eine Krankenschwester und schaute ungl;cklich in die Windel. Sofort verwandelte sich ihr w;tendes Gesicht in ein konsterniertes: "Blut...", und sie rannte davon.
 Eine Minute sp;ter kam der Arzt hereingerannt:
- Steh auf, lass uns ins B;ro gehen, aber sei geduldig, wir haben dir einmal Morphium gegeben, das zweite Mal geht nicht, der F;tus wird sterben. ;brigens, warum haben sie dir Konservierungsspritzen gegeben, du musst doch schon vor langer Zeit entbunden haben. Sie w;rden jetzt weniger leiden.
- Woher soll ich wissen, was die ;rzte mit mir machen...
Marina wurde auf die Couch gelegt. Ihr Kopf pochte mit unertr;glichen Schmerzen auf dem Kissen. Der Arzt gab ihr eine Ohrfeige:
- Beruhige dich, wir stehen kurz vor der Entbindung.
 Sie ;ffnete ihre Geb;rmutter mit den H;nden, woraufhin der Schmerz sofort nachlie;. Marinas steifer K;rper lag auf der Couch in einem entspannten Sack.
- Komm schnell zum Entbindungstisch, - der Arzt machte keine Pause, - sie eilte herbei, - sie schrie mehr als alle anderen, mal sehen, wie du entbindest.
 Marina kletterte auf den hohen Metalltisch. Aus irgendeinem Grund waren sie immer nackt, wahrscheinlich um Energie und Handarbeit zu sparen und die Laken nicht unn;tig zu waschen. Sie zog ein Paar Frischhaltefolien-Stiefel an, die sie mit Jod betupfte.  Der Arzt und die Krankenschwestern stellten sich um ihre Beine und ihr Becken herum auf.

Am Nebentisch lag eine Frau in den Wehen, an der die Auszubildenden ;bten. Sie wurde dazu ;berredet, zu schmollen. Schlie;lich sagte jemand lachend:
- Oh-oh, der Mann klettert, Beine in Gr;;e 41 sind zu sehen.
Nach ein paar Sekunden weinte das Baby und strampelte mit den F;;en.
- Komm schon, du.
Marina begann verzweifelt zu schmollen, es schien, als w;rde ihr Gehirn gleich platzen. Aber sie konnte ihren K;rper nicht sp;ren, obwohl ihr Bein mit einer Metalls;ge abges;gt worden war. Sie war sogar ;berrascht, als die Sanit;ter etwas Schleimiges und Bewegliches herausholten.
- Wen haben Sie erwartet? - L;chelnd schaute er in die Augen von Marina - du hast einen Sohn, ein wundersch;ner Junge wird das sein.
- Ich danke Ihnen!
Die Krankenschwester hob das Kind hoch und die Mutter sah Valerys R;cken und Beine, nur in verkleinerter Form.
- Geht es ihm gut? - Marina machte sich Sorgen.
- Ihm geht es gut, er ist nur d;nn und wiegt 2.400. Blau;ugig.
"Drei blaue Augen schlagen ein braunes", l;chelte Marina vor sich hin.
 Sie legten ihr Eis auf den Bauch und bedeckten sie mit einem Plaid. Eine junge Frau wurde an den dritten Tisch gebracht. Ihr elastischer, gebr;unter K;rper spannte sich bei den St;;en an. Sie quiekte verzweifelt und schmollte, aber das Baby erschien nicht. Dann wickelten die ;rzte ein Handtuch um ihren Bauch und dr;ckten es zusammen, um der Frau in den Wehen zu helfen, sich von dem F;tus zu befreien. Das M;dchen h;rte kaum ein Quietschen und beruhigte sich mit einem Nieser. Alle drei wurden auf die Station verlegt. Die Kinder wurden ebenfalls auf die Kinderstation gebracht.
  Zwei Tage lang brachte niemand die Babys, weil man darauf wartete, dass die M;tter Milch bekamen und die Babys ihre Atemwege frei bekamen.
  W;hrend des Wartens auf die Babys verbrachten die M;tter den ganzen Tag damit, sich ;ber ihre Schwangerschaften zu unterhalten, wobei sie sich gegenseitig unterbrachen. Sveta, die als erste entbunden hat, erz;hlte mir stolz, wie sie w;hrend der Schwangerschaft ;berall mit dem Motorrad hinfuhr, w;hrend Bekannte und Verwandte sich emp;rten: Du wirst das Baby ruinieren.
- Aber siehst du, ich habe einen Bogatyr geboren! Mein ;ltester Sohn wird so gl;cklich sein. Er wartet auf einen Bruder, f;r den er bereits einen Namen ausgesucht hat - Romka.
- Ich sch;me mich so", l;chelte die junge Tatjana, "dass ich w;hrend der Geburt geschrien habe. Aber jetzt habe ich eine Tochter. Ich habe sie noch nicht richtig gesehen, aber ich liebe sie jetzt schon so sehr. Wir werden sie Aljonka nennen.
Marina schwieg die meiste Zeit ;ber und betrachtete das Foto ihres ;ltesten Sohnes. Er sah sie mit offenen Augen an, und Marina schluckte die Tr;nen hinunter und betete zu Gott, er m;ge ihren Kindern Gesundheit und ein besseres Leben schenken, als sie es hatte.
 Am Abend kam der Kinderarzt mit einer Mappe voller Papiere unter dem Arm herein. Alle waren auf einmal still. Der Arzt nahm das erste Blatt heraus und sagte langsam:
- Wer wird Yevtushenko Tatiana sein? Ihre Tochter hat ein normales Gewicht, eine normale Gr;;e und eine normale Entwicklung, aber... W;hrend der Schwangerschaft haben Sie vielleicht die ganze Zeit auf einer Seite geschlafen, und das Gesicht des M;dchens ist zu einer Seite geneigt und eine Zehe ist abgeflacht. Ihr Rat", sie schaute die blasse Mutter sanft an, "gehen Sie nach der Entlassung in die Kinderklinik an der Revolutionary 72, wo der Arzt Ihrem Kind eine Massagekur verabreichen wird. Es ist schwierig, die Situation vollst;ndig zu bereinigen, aber man muss tun, was man kann. Ihr Baby wird Ihnen heute Abend gebracht.
Die anderen Frauen wichen zur;ck und warteten auf ihr Urteil.
- Swetlana Knjasewa. Ein Sohn von Gewicht und Gr;;e. Aber... Bereiten Sie sich darauf vor, ohne das Kind entlassen zu werden, Sie brauchen es nicht.
- Was soll das hei;en, Sie brauchen ihn nicht?
- Er hat Anomalien des Herzens, der Eingeweide und des Kopfes. Er ist nicht lebensf;hig.
- Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein. Das kann nicht sein! - Swetlana zitterte vor Schluchzen.
- Nach dem Gespr;ch kommen Sie bitte in mein B;ro.
 Marina dr;ckte sich mit blassem, geschwollenem Gesicht in das Bett.
- Und du, Kalinina, das Kind ist nicht schlecht, aber sehr schwach, dystrophisch. Wir werden ihn noch nicht f;ttern, er hustet immer noch das Wasser der Mutter.
Der Arzt ging. Die Frauen weinten leise in ihre Kissen. Und drau;en vor dem Fenster warteten ihre Ehem;nner auf die Kreationen menschlicher K;rper, die in den Schnee fielen und sich gegen die bittere K;lte in ihre Pelzm;ntel h;llten.

  Sie brachten ihre Tochter zu Tatiana. Sie legte das Kind an ihre Brust und bedeckte es mit einem Taschentuch.
 Swetlana stand den ganzen Tag vor der T;r der Kinderstation und zog ihre Br;ste mit einer Windel herunter. Jeden Morgen wurden ihr Elenium-Tabletten auf den Nachttisch gelegt.
 Und Marina litt unter ihren Br;sten. Sie schwollen an wie Trommeln und brannten unertr;glich. Nachts brachten sie sie in die Kinderkrippe, um die hungrigen Kinder zu f;ttern. Nachdem sie ges;ugt hatten, fielen sie zufrieden und beruhigt zur;ck.
- Kann ich meinen Sohn sehen?
- In Ordnung, aber setzen Sie eine Maske auf.
Sie wurde in die hinterste Ecke gef;hrt, wo ein blasser, magerer, kleiner Junge lag, der im Vergleich zu den anderen allein war. Er lag still und Marina beugte sich vor, um seinen Atem zu sp;ren.
- Sie werden ihn morgen f;ttern d;rfen", beruhigte die Krankenschwester sie.
Zur;ck auf der Station wusch Marina lange ihre Br;ste mit warmem Wasser und Seife, schmierte Synthomycin-Salbe auf ihre rissigen, blutenden Brustwarzen und legte sich hin, um auf den Morgen zu warten, der ihr Baby bringen sollte.

  Am Morgen wurde ein eng gewickeltes Baby zu Marina gebracht. Er verzog das Gesicht und schmatzte mit den Lippen. Marina legte ihn an ihre Brust. Er umklammerte die Brustwarze hartn;ckig mit seinem kleinen rosa Kiefer. Die leicht verheilten Wunden auf seiner Brust ;ffneten sich wieder und brannten vor Schmerz. Marina st;hnte und biss sich auf die Lippen. Auf dem Bett neben ihr liegend, schnupperte Swetlana vorsichtig in ihre Richtung. Marina drehte sich leicht um, um den w;tenden Blicken der Frau auszuweichen.
  Am Abend versammelten sich gl;ckliche V;ter und M;tter auf den gegen;berliegenden Seiten der Fenster und wischten sich unbemerkt die unerwarteten Tr;nen ab.
- Ihr Mann hat Ihnen das ;bliche mitgebracht", die Frau vom Dienst legte eine T;te Karamell auf Marinas Bett, "sagen Sie ihm, er soll lieber Kefir mitbringen.

Valery und seine Schwester Klavdia kamen, um Marina und das Baby abzuholen. Die Mutter wurde mit Blumen beschenkt, die ;rzte erhielten Sekt und S;;igkeiten. Valery taumelte mit bleichem Gesicht auf die Beine.
- Sind Sie nicht krank? - Marina machte sich Sorgen.
- Nein, sie lie;en mich nicht von der Arbeit weg, ich musste Blut spenden, um f;r zwei Tage entlassen zu werden.

Zu Hause drehten sie ihren Sohn um und begannen, in einem Trog zu baden. Valery hatte Angst, die kleinen Gliedma;en seines Sohnes zu ber;hren. Aber Marina hatte bereits Erfahrung mit Kindern, und so badete sie das Kind, schmierte es im Schritt mit abgekochtem ;l ein, stillte es und brachte es ins Bett.
  Marcus wurde hereingebracht, und er passte stundenlang auf seinen kleinen Bruder auf, trank ihn aus der Flasche und band Spielzeug fest, damit Brunchy die bunten Figuren betrachten und weniger weinen konnte.

Marina nahm f;r die Dauer ihres Mutterschaftsurlaubs eine Stelle als Hausmeisterin in einem kleinen Studentenwohnheim an. Sie ging hinaus, um den Hof zu reinigen, w;hrend die Leute noch schliefen. Die Arbeit h;tte ihr gefallen, w;re da nicht der kleine Brunchik gewesen, so zerbrechlich und mager.
Eines Tages kam sie von der Arbeit nach Hause, und Brunchik war l;ngst aufgewacht, das Laken und die Decke waren verstreut, und er lag nackt, abgemagert und etwas zappelnd auf dem Boden und weinte nicht mehr.
Marina nahm ihn sofort in die Arme und weinte verzweifelt. Sie beschloss, ihn mit zur Arbeit zu nehmen, im Kinderwagen zu schlafen und seinen Zustand zu ;berwachen.

Sp;ter rannten Mutter und Sohn gemeinsam vor dem betrunkenen, aggressiven Valeriy davon, als sie seinen Geburtstag feierten. Markus war zu Besuch bei Elisabeths Gro;mutter.
Katja und die Kinder kamen vorbei. Sie sa;en, tranken auf das Geburtstagskind, a;en zu Abend... Danach war Valeriu nicht mehr er selbst. Er fing an, gegen die W;nde zu h;mmern und alle zu beschimpfen. Marina und ihr Sohn kauerten voller Angst an der Wand und erwarteten nichts als Schlimmes von ihm...
Katya ging mit den Kindern nach Hause. Valera ging zu ihr, um sie zu verabschieden... W;hrend er weg war, wollte Marina von zu Hause weglaufen und ihren Sohn mitnehmen. Aber wohin soll ich fliehen? Alle hatten schon die T;ren vor der Nase geschlossen, als sie sie mit den Kindern sahen.
Vielleicht in den Lagerraum...? Es mag zwar zementig und kalt sein, aber wenigstens w;rde sie ihre Frau und ihr Kind nicht finden und umbringen, wenn sie betrunken ist.
Das hat sie getan. Sie schnappte sich eine Decke und schl;pfte durch die T;r der Speisekammer, bevor ihr betrunkener Mann auftauchte. Zwischen dem Ger;mpel sah sie ein Kinderbett (Gott sei Dank!), breitete es aus, legte die Decke und das Baby darauf. Brunchy war im Schlaf beunruhigt, aber sie gab ihm schnell einen Schnuller, damit, Gott bewahre, Valery es nicht h;rte und die T;r aufbrach.

Pl;tzlich musste sie sich ;bergeben. Das passierte oft, wenn sie etwas feierten. Es muss wahr sein, was ihr Mann gesagt hatte, dass er sie vergiften wollte, um sich zu befreien. Wie froh w;re sie gewesen, wenn er sie von sich selbst befreit h;tte, so ein undankbarer Trottel und Perverser. Sie ;bergab sich irgendwo in den Eimer und begann zu lauschen, was drau;en vor sich ging. Von drau;en kamen Schritte, ein Rascheln und das Zuschlagen der T;r. Dann lie; alles nach.
An ihren Sohn gekuschelt, fiel sie in einen unruhigen Schlaf. Am Morgen stand sie fr;h auf und ging leise in ihr Zimmer. Ihr Mann war verschwunden, nur seine Jacke lag auf dem Bett ihres Sohnes. Er muss es in einem Anfall von Wut dorthin geworfen haben...
Am Ende des Tages war er ausgen;chtert und kam gut gelaunt von der Arbeit nach Hause. Ich habe gerade Marina gefragt:
- Wo hast du dich versteckt? Nicht im Lagerraum?
- Meinst du, ich soll die ganze Nacht auf dem Zementboden liegen, w;hrend du deine Dummheiten machst? Ich war bei meinem Nachbarn...
Er hat sich beruhigt... f;r jetzt.

                Kapitel 10

 Valery kam wieder fast jeden Tag betrunken von der Arbeit nach Hause und das tat Marina sehr weh. Es schien, als ob alles, was eine Frau ihm geben konnte, auch einem Mann fehlte. Das einzige Problem war das Geld. Valerys Gehalt reichte aus, um die L;cher zu stopfen, und Marina sparte und z;ckte Pfennige bis zu ihrem n;chsten Gehaltsscheck.
An den Wochenenden gingen sie zu viert auf den Markt. Die Menschen dr;ngten sich um die St;nde, suchten sich das sch;nste Obst und Gem;se aus und f;llten ihre Taschen mit k;stlichen hei;en ger;ucherten W;rsten, hausgemachtem H;ttenk;se und Doppelrahm.
Marina schaute nicht einmal auf die Theken, sie schaute unter die F;;e der Verk;ufer, der schwarzhalsigen, frechen Aserbaidschaner, wo Kisten mit M;ll und halb verfaultem Obst standen. Voller Scham bat sie die beiden um einen kleinen Preis. Obwohl die Verk;ufer den M;ll nach dem Handel wegwarfen, gelang es ihnen dennoch, mit Marina einen besseren Preis auszuhandeln. Valery und seine Kinder standen in der Ferne, um sich nicht vor den Leuten wegen der verdorbenen Ware zu blamieren.
Als sie nach Hause kamen, wusch Marina das Obst, schnitt das Faule heraus und legte es auf einen Teller. Die Jungen st;rzten sich auf das Essen und quietschten vor Vergn;gen. Ihre Mutter verbarg ihre Augen, bereit, Tr;nen aus ihrem dumpfen Dasein zu vergie;en, und war bereit, ihren Kopf gegen die Wand zu schlagen, wenn es nur helfen w;rde. Alle Ehem;nner arbeiten und alle haben genug, warum sollte sie also immer eine undichte Tulu flicken m;ssen!

Eines Tages lag Bruno schlafend in seinem Bettchen. Pl;tzlich weinte er so sehr, dass er sich weinend zusammenrollte und dann sofort verstummte. Marina eilte zu ihm und sah, dass er blau anlief und keine Lebenszeichen von sich gab. Sie packte ihn voller Angst. Ihr Mann kam hereingest;rmt, packte seine Beine und sch;ttelte ihn aus Angst um sein Leben. Er h;rte kaum ein Kr;chzen und begann zu atmen. Er war also am Leben.
Marina hatte bereits einen Krankenwagen gerufen und sa; wie festgenagelt auf ihrem Sitz, um sich von dem Schock zu erholen. Ihr Mann hielt Brunchik. Die Sanit;ter kamen und begannen, ihren Sohn zu untersuchen.
- Jetzt ist alles normal", erkl;rte der Arzt. - Er verschluckte seine Zunge, w;hrend er weinte, und sch;ttelte nur seine Beine, seine Zunge wird wiederhergestellt werden.
- Sehen Sie, der Vater macht sich mehr Sorgen um seinen Sohn, und die Mutter sitzt da, als ob es ihr egal w;re... - bemerkte die Krankenschwester.
Was wei; sie ;ber die Gef;hle der Mutter...

Der Vorfall lehrte sie eine Lektion f;rs Leben. Eines Tages sa; sie mit ihren Nachbarn auf einer Bank, w;hrend die Kinder in der N;he spielten. Ein Mann kam heraus und setzte sich auf eine andere Bank zu den M;nnern. Seine Tochter lief mit ihren Schlittschuhen unter dem Arm hinter ihm her. Sie rannte fr;hlich die Stufen hinunter und fiel auf der letzten Stufe hin.  Sie schrie, hob vor Schmerz den Kopf und lief blau an, ohne zu atmen oder zu weinen.
Ihr Vater sprang auf sie zu und begann sie an den Schultern zu sch;tteln. Es half ihr nicht, ihr wurde nur schwarz vor Augen.
- Nimm den Kopf runter... - rief Marina, die bereits aus Erfahrung wusste, dass sie ihre Zunge verschluckt hatte.
Der Mann senkte den Kopf zur;ck, was den Zustand des M;dchens noch verschlimmerte. Dann sprang Marina auf und senkte den Kopf des M;dchens fast bis zu den Knien, und jeder h;rte ihr kl;gliches Quieken. Das M;dchen wich zur;ck, aber Marina riet ihr, sie zu Hause zu lassen.
Alle Mieter seufzten friedlich.

   In jenem Sommer reisten sie auf Valerys Wunsch alle zusammen in seine Heimat im fernen Norden Kasachstans zu seinem Vater und seinen sechs Br;dern, die alle genauso unruhig im Leben standen wie Valery.
Als Marina sich auf ihren Urlaub vorbereitete, wusste sie noch nicht, in welche entlegenen Gebiete sie reisen w;rde. Aber der Respekt vor den Verwandten ihres Mannes und die Bitte von Valery, seinen Br;dern seinen Sohn zu zeigen, ein Abbild seines Vaters, nur in Miniaturform, veranlassten sie, es zu tun.
   Nachdem Marina die Verwandten ihres Mannes gez;hlt hatte, bereitete sie Geschenke f;r sie alle vor, da sie aus den Erz;hlungen ihres Mannes wusste, wie elend sie lebten.
  Das Dorf, zu dem die Kalinins einen ganzen Tag lang erst mit dem Zug und dann mit dem Bus gereist waren, lag verstreut in einem nicht austrocknenden Sumpf und hatte nur eine einzige schwenkbare Laterne f;r das ganze Dorf.
Armut und Misswirtschaft zeigten sich in den fadenscheinigen Strukturen der Behausungen, die irgendwo gebaut worden waren. Ausgeh;hlte Stra;enspuren schl;ngelten sich zwischen den H;usern wie Ranken in einem Eisennetz.
Vor dem Haus von Yurka wurden sie von einer Gruppe hungriger, zerlumpter Waisen empfangen. Der ;ltere Junge trug ein M;dchenkleid, der mittlere nur seine Hose, und der j;ngere war v;llig nackt. Letzterer trug lediglich ein Paar Damen-Capronstr;mpfe und Gummistiefel. Er hielt die Str;mpfe mit beiden H;nden und benutzte sie deshalb nicht, sondern lief um die Kinder herum. Durch den Schlamm und die klebrigen Haare war es schwierig, Gesichter und Geschlecht zu unterscheiden.
 Nachdem Marina die Geschenke verteilt hatte, dachte sie, Luba w;rde neue Kleidung f;r die Schularbeiten der Kinder weglegen, aber sie zog die nackten Kinder sofort an und zog ihnen Schuhe an, und sie liefen in die Berge, um Krieg zu spielen.
Die Wirtin wusste zwar, dass G;ste kommen w;rden, machte sich aber nicht die M;he, das Abendessen zuzubereiten. Den ganzen Abend ;ber unterhielten sich alle, sabberten und knurrten sich die M;gen. Die m;den Kinder kehrten zur;ck, fielen in ihre schmutzigen Betten und warfen ihre neuen Kleider ab, die Farbe und Form verloren hatten.
Es waren mehrere Kinder aller Altersgruppen und Gr;;en und mit unterschiedlichem Grad an Grimmigkeit. Das sind sie also: Fickende Babai und ihre kleine Schwester... Heilige Schei;e...
Wir verbrachten die Nacht bei Bruder Yuri, seiner Frau und seinen sechs Kindern.  Marina und ihre Kinder wurden auf das Bett in der Vorratskammer gelegt, wo es Brot in den Regalen gab und in den Ecken des Raumes Ratten aus riesigen L;chern hervorkamen.
- Mama, wir haben Hunger", riefen Markus und Bruno.
Marina brach in der Dunkelheit Brotscheiben ab und die drei kauten, w;hrend sie dem endlosen Geplapper ihrer Br;der hinter der Mauer lauschten.
Valery schlief in demselben Zimmer wie seine Gastgeber. Und Marina w;re nicht ;berrascht gewesen, wenn sie erfahren h;tte, dass er im selben Bett schlief. Eine primitive Gemeinschaft.

Die Mutter der Br;der ist schon vor langer Zeit gestorben. Ihr Herz lie; sie im Stich. Sie folgte den Launen ihres Mannes und wurde im Geiste der Kulaken erzogen, wo die Frau als Dienerin und wortlose Sklavin angesehen wurde. Sie zog ihre f;nf S;hne und eine Tochter, Galina, auf.
Tag und Nacht arbeitete sie im Kuhstall und h;tete die K;he von morgens bis abends, um mehr Milch an die Regierung zu liefern und mehr Geld f;r die ewig hungrigen K;ken nach Hause zu bringen.
Die S;hne wuchsen praktisch allein auf, beobachteten die ungesunde Beziehung ihrer Eltern und saugten die Fl;che ihres Vaters auf, die sich st;ndig wie ein Schwamm ;ber den Kopf ihrer Mutter ergossen.
Der Vater schlug seine Frau oft und erlaubte ihr nicht einmal, den Kopf ;ber den Topf zu heben. Nach den regelm;;igen Gr;ueltaten wurde die Mutter aus einer Blutlache gezogen, weil sie bef;rchtete, eines Tages nicht mehr aufstehen zu k;nnen.
Der ;ltere Juri k;mmerte sich um die J;ngeren, heiratete fr;h Ljubka und bekam seinen eigenen Haushalt. Seine Frau war faul und konnte nur noch Kinder geb;ren. F;r sie verlief die Veranstaltung problemlos und ohne erkennbare Komplikationen. Sie selbst sagte:
- Als ob sie Durchfall h;tte...

  W;hrend seiner Arbeit als Chauffeur hatte Yurka einen Streit mit einem Freund, bei dem es um eine Kleinigkeit ging: Yurka wollte ihm das staatliche Benzin aus seinem Lastwagen nicht verkaufen. Der Freund fing einen Faustkampf an, und Yurka holte aus und schlug ihm auf den Kopf. Der Freund brach sofort zusammen und fiel zu Boden, ohne ein Lebenszeichen von sich zu geben.
Valerys Bruder, der zitternd alle Heiligen anrief, sch;ttete kaltes Wasser ;ber seinen Freund und versuchte, ihn zur Vernunft zu bringen. Die Gerichtsmediziner diagnostizierten eine Hirnblutung als Folge des chronischen Sch;deldrucks. Der Schlag beschleunigte lediglich das Gesamtergebnis. Yuri wurde zu f;nf Jahren Gef;ngnis verurteilt.
Ljubka war, w;hrend ihr Mann seine Strafe verb;;te, mit ihrer Freundin Irka unterwegs und ;berlie; die Kinder ihrem Schicksal. Juris Schwester Galina trieb sich bei ihnen herum. Am Morgen wurden die Betrunkenen, die nackt schliefen und auf deren K;rper Fliegen krabbelten, von ihren Verwandten nach Hause geschleppt.
Irka klammerte sich an den mittleren Bruder der Kalinins, Alexander. Es machte ihm nichts aus, mit ihr zu leben, aber ihr ekelhaftes Verhalten und ihr Mundgeruch hinderten ihn daran, sie offiziell zu heiraten.
Sashka, der in der Armee gedient hatte und in sein Heimatdorf zur;ckgekehrt war, brach gleich am n;chsten Tag in den kollektiven Schweinestall ein und stahl zwei Ferkel. Er wurde f;r zwei Jahre inhaftiert.
  Und hier wurde ein anderer Bruder, Valery, schnell mit einer minderj;hrigen Zigeunerin verheiratet, um ihn wenigstens vor dem Gef;ngnis zu bewahren. Doch innerhalb von zwei Jahren stand er vor Gericht: Er wurde beschuldigt, zwei K;he gestohlen zu haben. Bei der Verhandlung sa; Valery mit gesenktem Kopf und verfluchte sein Schicksal und alles, was damit zusammenhing. Als das Urteil verk;ndet wurde: sechs Jahre Gef;ngnis, sprang er von der Anklagebank auf und beschimpfte die Anwesenden. Daf;r bekam er ein zus;tzliches Jahr.
  In der Tasche des gewaschenen Kleides seiner Mutter befanden sich immer Herztabletten. Sie konnte nicht mehr im Liegen schlafen. Sie schlief in einem Sessel sitzend. Einer der S;hne, Gennady, der flei;ig gedient hatte, ;berredete seine Mutter, alles stehen und liegen zu lassen und gemeinsam in die Stadt zu gehen.
- Wo kann ich hingehen? - Die Mutter schluckte bittere Tr;nen und sch;ttelte wiederholt den Kopf.
Gennady, der den M;dchennamen seiner Mutter annahm, ging in die Stadt, arbeitete in einer Fabrik und mietete ein Zimmer bei einem ;lteren Ehepaar, wo er fast wie ein Sohn lebte.
Als Alexander vom Land zur;ckkam, lernte er eine geschiedene Frau kennen und blieb bei ihr. Irka weinte und weinte, und eines Tages beschloss sie, die Frau, f;r die sie auserw;hlt worden war, zu t;ten.

W;hrend Sascha auf dem Hof arbeitete, kam Irka zu seinem Haus, machte eine Szene und packte ihre Rivalin an den Haaren. Letztere konnte sich nicht daran erinnern, dass sie eine Dose Fliegenspray aus dem Fenster geholt und ihr damit ins Gesicht gespritzt hatte. Durch die Verbrennung ger;tet, begann ihr Gesicht augenblicklich zu einem verkohlten Kopf zu schrumpfen. Mit einem verzweifelten Schrei floh Irka zur T;r hinaus.
Die Operation, die auf Kosten von Sashkas Mitbewohnerin durchgef;hrt wurde, dauerte f;nfeinhalb Stunden, jedoch ohne zufriedenstellendes Ergebnis. Ein Auge blieb in ihrem Gesicht, der Rest war ausgel;scht und zu kolloidalen Narben geschrumpft, in denen man ein kleines Loch zum Atmen sehen konnte.
Sashka selbst k;ndigte seinen Job und machte sich auf die Suche nach dem Gl;ck, in der festen ;berzeugung, dass er auf dieser Erde nicht des normalen menschlichen Gl;cks w;rdig war, sondern nur den Abschaum der Menschheit einsammeln sollte. Er heiratete eine gro;e, selbstherrliche Frau mit sechs Kindern, von denen eines noch in ihrem Bauch war. Was mit ihm geschah, wei; niemand, es gibt nur Ger;chte, dass er mehrmals aus der Schlinge gezogen wurde.
Mein j;ngerer Bruder, Leonid, kehrte aus der Armee zur;ck, ohne zwei Jahre gedient zu haben. Er wurde aus gesundheitlichen Gr;nden entlassen. W;hrend seiner Dienstzeit war er als Heizer im milit;rischen Hauptquartier t;tig.
Lenya und sein Partner bespr;hten das Holz mit Benzin, damit es besser brannte. Als sie die richtige Temperatur auf dem Thermometer erreicht hatten, setzten sie sich an den behelfsm;;igen Tisch und spielten Karten.
Diesmal wurde der Benzinkolben aufgedeckt, da die Temperatur auf dem Quecksilbermessger;t nicht gut anstieg. Sergei und ein Freund schm;ckten gerade ein Album mit Fotos von ihrem Dienst, als eine Explosion einschlug. Mit brennendem K;rper gelang es Leonid, seinen verkohlten Freund den Flammen zu entrei;en, aber er atmete nicht mehr.
Kaum au;er Atem kam die Mutter von einem Besuch bei ihrem Sohn Valery nach Hause. Um ihren Kummer zu lindern und sich von der Stra;e zu erholen, ging sie nicht in ihr eigenes Haus, sondern wandte sich an das Haus ihres ;ltesten Sohnes. Ohne zu essen, legte sie sich auf die Stra;e. Das angespannte Herz hatte aufgeh;rt zu schlagen.

  Ihr Vater heiratete ohne zu ;berlegen eine m;rrische alte Frau aus dem Nachbardorf. Sie zwang den alten Mann, sein Haus zu verkaufen und zu ihr zu ziehen, wobei er das gesamte Geld mitnahm.
  Die ;brigen Kinder wurden obdachlos auf der Stra;e zur;ckgelassen. Galina ging in die Stadt, um zu studieren, kehrte aber bald schwanger zur;ck. Die Kolchose wies ihr eine kleine Wohnung zu, in der sie begann, ihren Sohn aufzuziehen. Ihre j;ngeren Br;der lebten anfangs bei ihr.

Galina kam am Morgen und machte Juris Frau Vorw;rfe, weil sie nicht f;r die G;ste gekocht hatte. Sie, die auf dem Sofa lag, warf w;tend:
- Was n;tzt das, ihr seid gute Gastgeberinnen, es liebt euch sowieso niemand, und ich w;rme meinen Pygm;en f;r die Liebe auf.
- Yurka schl;gt dich nicht genug. Ein Mann arbeitet den ganzen Tag hart und zu Hause gibt es nichts zu essen...
Galinas Haus war sauber, Familienfotos hingen an den W;nden, und Marina hatte den Eindruck, dass der Geist seiner Mutter noch immer hier war. Ihr Sohn Andrei krabbelte auf dem Boden.
Galina sch;ttete die Suppe auf die Teller und die G;ste st;rzten sich auf das Essen, wobei sie sp;rten, wie sich die Hitze in ihren Adern ausbreitete und ihre Gesichter rosa f;rbte.

Nach dem Abendessen wurden die G;ste in das Nachbardorf gebracht, um ihren Vater zu besuchen. Marina wollte nirgendwo anders hin als nach Hause. Doch Valery sah seine Frau flehend an.
Das Dorf, in dem ihr Vater lebte, war etwas sauberer, wahrscheinlich weil es dort weniger H;user gab. Valerys Vater war ruhig und zur;ckhaltend, und Marina fragte sich, ob er wie das Monster aussah, das seine Ex-Frau ins Jenseits geschickt hatte. Und Valeri, so grinste sie bitter, war auch ein bisschen ein Engel vor den Leuten. Marina hat ihren Mann oft gefragt:
 - Wie kommt es, dass Sie sich vor anderen als bescheiden und f;rsorglich darstellen, aber zu Hause ein echter Sadist sind?
- Es ist mir egal, was die Leute ;ber mich sagen...
- Spielt es eine Rolle, was Ihre eigene Familie von Ihnen denkt? Menschen werden kommen und gehen und bei uns leben...
- Und wo willst du von mir wegkommen?
Woher hat ein russischer Mann so viel Stolz? Und je ;rmer ein Mensch ist, desto arroganter ist er. Wahrscheinlich, weil es nichts anderes gibt, womit man eine Frau erobern kann, als mit der Faust.
- Oh, was f;r wei;e Kinder du hast", jammerte Valeries Stiefmutter. - Ja, wie sollte Luba Zeit haben, sich um sechs von ihnen zu k;mmern? Obwohl... Sie ist mit Irka befreundet, dem ein;ugigen M;dchen, das von ihrem Lohn trinkt. Die Kinder haben nichts zum Anziehen f;r die Schule. Immerhin gibt es auf dem Hof eine Kuh und ein Schwein, das vor kurzem geferkelt hat. Aber wir mussten einige von ihnen auf einmal t;ten - sie hatten menschliche F;;e statt Hufe...
- Das kann nicht sein!
- Die Jungs albern herum...
Welche Garantie gibt es, dass sie keine menschlichen Gehirne hatten? Dreck, Dunkelheit und nichts Heiliges! Und das ist das Land, das der ganze Westen f;rchtet...

Bevor sie nach Hause fuhr, hatte Marina einen Badetag. Nachdem sie das ganze Haus gewaschen und den Katzenkot vom letzten Jahr weggekratzt hatte, kochte Marina einen gro;en Topf Nudeln mit aufgeschlagenen Eiern, die sie zuvor in einem Gesch;ft gekauft hatte.
Sie stellte einen gro;en Trog in die Mitte der H;tte, und die Jungen sch;tteten Wasser in einen Bottich, der auf dem hei;en Herd stand. Sie w;rmten das Haus, in dem es nach Rattenl;chern roch. W;hrend Marina ihre Kinder badete, dr;ngten sich Yurkas Kinder mit leuchtenden Augen in ihren schmutzigen Gesichtern um den Trog.
  Nachdem sie ihre S;hne in Handt;cher gewickelt hatte, wandte sich Marina an die anderen:
- Und wer will schon baden?
Alle sprangen in freudiger Erwartung auf und ab. Marina hat mit den ;lteren Kindern angefangen. Die Kinder planschten im hei;en Wasser, prusteten und lachten fr;hlich. Der letzte wollte sich nicht waschen lassen und Marina ;berredete ihn eine Viertelstunde lang, in den Trog zu steigen. fl;sterte Jurijs Tochter ihr leise zu:
- Er kackt seit zwei Tagen, es ist ihm peinlich. Sein H;schen ragte heraus.
Marina rief die Vermieterin an, um ihren Sohn zu waschen. Als sie ihre Schl;ge h;rte und ihn mit den letzten Worten verfluchte, w;nschte sie sich, sie h;tte ihn selbst gebadet.
Nach dem Bad setzten sich alle vor den Fernseher und Marina war ;berrascht, die h;bschen Gesichter von Yurkas Kindern zu sehen.
  W;hrend Marina die Kleinen badete, fuhr Valery in das Viertel zu seiner ersten Frau, einer Zigeunerin. Nun, sie w;rde sich nicht in die W;nsche ihres Mannes einmischen. Sie wusste, wen sie heiraten w;rde.

 


                Kapitel 11

Als sie zu Hause ankam, war Marina bereit, den Boden zu k;ssen, den sie betreten hatte, aber das Warten auf einen weiteren Saufgelage ihres Mannes verdarb ihr die Laune. Es war ein kalter Herbst, es regnete und ein feuchter, b;iger Wind wehte.
Die Stadt, in der Marina lebte, lag in einem ausgetrockneten Sumpfgebiet, so dass sich schon bei leichtem Regen gro;e Pf;tzen in der Stadt bildeten. Und im Sommer wurden die Menschen von M;cken und Moskitos angegriffen.
 Die Kinder waren oft krank. Valeri k;mmerte sich ;berhaupt nicht um den Haushalt, kam zu sp;t nach Hause und hatte immer einen Kater.
 Einmal kam er sp;t in der Nacht, als Marina, ersch;pft vom Tag, buchst;blich vor Ersch;pfung zusammenbrach, sich aber nicht hinlegte und auf ihren Mann wartete. Es war zu einer Tradition geworden, man wusste nie, was man von einem betrunkenen Ehemann zu erwarten hatte. Er st;rmte buchst;blich in den Raum, die Augen rot vom ;berm;;igen Alkoholkonsum und Schlafmangel:
- War die Polizei bei uns zu Gast?
- Nein, was hast du wieder getan?
- Sieh her", Valeriy schob sich seine schlammigen Stiefel mit einer Art Stolz unter die Nase, "hier gibt es Blut und Rotz, Tr;nen und Sabber. Ich habe einen der Kasachen get;tet.
Als er das totenbleiche Gesicht seiner Frau und ihre entsetzten Augen bemerkte, begann er mit tierischem Vergn;gen zu schildern, wie er diesen Schurken mit seinen Stiefeln ins Gesicht geschlagen hatte, so dass seine Augen, seine Nase und seine Lippen zu einer glatten Masse verschmolzen waren. In Valerie herrschte ein Geist der Gewalt, wie eine Droge, die einem ein Gef;hl des H;henflugs vermittelt.
- Der Bastard m;sste mir immer noch beweisen, dass ich seine Uhr gestohlen hatte... W;re da nicht der Wachmann, der mit seiner Frau auf dem Gel;nde lebt, h;tte ich ein Schnitzel aus ihm gemacht. Ich gehe jetzt schlafen, und morgen fr;h gehe ich fr;h zur Arbeit. Wenn die Polizei kommt, sagen Sie ihr, dass Sie bei der Arbeit sind. Obwohl ich sie alle gewarnt habe - wenn sie sich ;berhaupt die M;he machen, zur Polizei zu gehen, werden sie ihre eigene Mutter nicht wiedererkennen.
Nach einer Minute ert;nte lautes Schnarchen im Raum, und die Alkohold;mpfe verteilten sich im ganzen Zimmer. Nachdem sie sich ein wenig von dem Schock erholt hatte, faltete Marina sorgf;ltig seine Kleidung, die auf den Boden geworfen worden war. Aus seiner Hosentasche fiel die Uhr eines anderen Mannes heraus. Der Abschaum!
Marina warf ihren Mantel ;ber und eilte zur Baustelle, die sich im D;mmerlicht der Nacht kaum abzeichnete.
Mehr ihrer Intuition als ihren Augen vertrauend, tastete Marina nach der T;r des Pf;rtnerhauses, das direkt im Inneren des im Bau befindlichen Hauses errichtet worden war. Sie zerrte an der T;r und klopfte an der Promenade.
- Wer ist denn sonst noch da? - Ich h;rte eine heisere Stimme im Schlaf. Ein zerzauster Kopf lugte aus dem T;rrahmen.
- Ich war es, die Frau von Valerie. Ich wollte fragen, was mit dem Kasachen ist, lebt er noch? Vielleicht braucht er Hilfe?
- Sie brachten ihn ins Krankenhaus. Er lebt, aber ich denke, er wird f;r immer verkr;ppelt sein. Gehen Sie nach Hause, sie werden es schon selbst herausfinden.

Der Vorfall wurde nie wieder erw;hnt, aber von diesem Tag an wurde Marina ein Gef;hl der st;ndigen Angst und Verachtung eingefl;;t. Sie folgten ihr ;berall und in allem. Tag und Nacht. Sie bekam Angst vor Menschen, Dunkelheit und Verkehr.
Der Gedanke an eine Scheidung verfolgte sie min;tlich, aber sie musste ihn aufgeben, als eine junge Frau, die die Scheidung eingereicht hatte und von ihrem Mann zerst;ckelt worden war, auf einer Bahre aus einem Nachbarhaus getragen wurde.
Sie musste irgendwie leben, ihre Kinder gro;ziehen und so tun, als ob alles in Ordnung w;re. Aber Marina konnte nicht aufh;ren, daran zu denken, diesem Teufel zu entkommen. Und sie begann, sich ;ber das Leben von Frauen mit ;hnlichen Schicksalen Gedanken zu machen. Es stellte sich heraus, dass nicht wenige, wenn nicht sogar alle, ungl;cklich und mittellos waren. Viele waren bereits im Jenseits, zertrampelt unter den schweren Stiefeln ihrer Ehem;nner oder erdrosselt mit einem Kissen.
Aber es muss doch einen Ausweg geben! Eine Anzeige bei der Polizei ist eine bew;hrte M;glichkeit. Mehrmals nahmen sie ihn mit, hielten ihn ;ber Nacht in einer Entzugsanstalt fest und verlangten am Morgen von seiner Frau eine Geldstrafe f;r geleistete Dienste.
Nach solchen Gottesdiensten konnte der Ehemann seine Frau jedoch nicht schlagen, da er f;r die Nacht an den Armen aufgeh;ngt oder in eine Schale gelegt wurde, in der er nicht einmal die Knie beugen konnte, und zwei oder drei Stunden lang auf Bodenwellen durch die Stadt gefahren wurde. Nach einer solchen Fahrt w;rden die Menschen buchst;blich ersch;pft und zerschlagen aussteigen.  Aber das macht mich nur noch verbitterter und hasserf;llter gegen;ber meiner Frau, den Beh;rden und der gesamten Menschheit.
- Ich hasse alle... - rief Valery noch einmal.
- Man bekommt von den Leuten, was man ihnen gibt", betonte Marina.

Nachdem sie die Adresse einer evangelischen Kirche herausgefunden hatte, ging Marina mit gro;er Hoffnung auf Gott dorthin. Es gab keinen anderen Ort, an den man gehen konnte, und niemanden, zu dem man gehen konnte. Nach zwei Stunden Gottesdienst flehte die Frau verzweifelt, Gott m;ge sich ihrer erbarmen und ihr die Last ihres Kreuzes ein wenig erleichtern.
Sie betrachtete die Gesichter der Heiligen, die an den W;nden abgebildet waren, und betete unter Tr;nen. Am Ende des Gottesdienstes forderte der Pastor die Verzweifelten auf, herauszukommen und Bu;e zu tun.
  Ein Mann mittleren Alters kam heraus, wandte sich an die Anwesenden und sagte mit zittriger Stimme:
- Mein ganzes Leben lang, seit ich klein war, habe ich mein Leben Gott gewidmet. Ich habe versucht, alle seine Befehle zu befolgen, den Menschen zu helfen, ehrlich zu dienen, aber daf;r habe ich nur Ungl;ck erfahren. Meine Frau ist tot, meine Tochter ist krank, und ich muss die ganze Zeit hart arbeiten, um die Situation meiner Familie zu verbessern. Warum ist Gott so unbarmherzig zu mir? Warum bekomme ich nichts als Elend und Krankheit?
Der Mann, der seine Trauer nicht mehr sp;ren konnte, schluchzte und bedeckte sein Gesicht mit den H;nden. Der Pfarrer antwortete ruhig:
- Sie sollten Gott daf;r danken, dass er Ihnen Pr;fungen schickt und Sie immer noch ungebrochen sind, ihn immer noch lieben und an ihn glauben. Du bist ein wahrer Sohn Gottes. Lasst uns alle gemeinsam f;r Gottes Diener beten....
 Eine Frau kam heraus und fragte einfach:
- Warum haben manche Menschen Gl;ck auf dieser Welt (sie haben Gesundheit, Geld und einen guten Ehemann), w;hrend andere in allem Pech haben?
- Diejenigen, die hier alles erhalten haben, werden im Jenseits nichts erhalten, - war die Antwort, - "Sammelt euch nicht Sch;tze auf Erden, wo Motten und Blattl;use fressen... K;mmert es dich nicht, was du essen oder trinken sollst, um dein Leben zu erhalten? Ist die Seele nicht wichtiger als Nahrung oder Kleidung? Dein Schatz ist dort, wo dein Herz und deine Seele sind".
 Die andere Frau wollte Gott f;r die erf;llte Bitte danken, aber der Pastor hielt sie davon ab:
- Schreien Sie nicht, gehen Sie in Ihr Zimmer und danken Sie ihm im Stillen von Herzen.

 Pl;tzlich erhielt die Familie Kalinin eine Vorladung zum Gericht wegen eines Streits, wie Marina dachte, aber auf der Vorladung stand ein Vermerk: eine Forderung nach Unterhalt f;r das Kind.
- Meine Ex-Frau reicht es ein", beruhigte Valeriy sie.
 Sie will also Valeriy zur;ck. Sie will nicht in Vergessenheit geraten.

Marina und Valery kamen zur Verhandlung, als die Richter und Zeugen bereits im Gerichtssaal waren. Sie sa;en auf der rechten Seite des Gerichtssaals, seine Frau Lyudmila, eine Roma-Frau, auf der linken Seite. Ihr Mann blieb im Korridor.
 Nachdem der Richter die Erkl;rung des Kl;gers noch einmal gelesen hatte, wandte er sich an Valery:
- K;nnen Sie uns bitte sagen, mit wem Sie jetzt zusammenleben?
- Mit Marina in der kleinen Wohnung in der Fabrik.
- Werden Sie Ihrer ersten Frau Unterhaltszahlungen leisten?
- Das hat sie nicht. Ich habe ihr Pakete geschickt, manchmal auch Geld.
Marina war so aufgeregt, dass ihr Herz zu schmerzen begann. Sie legte Validol diskret unter ihre Zunge. Der Prozess ist ein Lynchmord! Keine Angeklagten, keine Verteidiger. Ein Richter und eine Schar von Schaulustigen. Die Entscheidungen werden auf der Grundlage der ;berzeugenden Argumente der Streitparteien getroffen. Moralisch oder materiell.
- Geld spielt f;r mich keine Rolle", sprang das Zigeunerm;dchen auf, "was f;r mich z;hlt, ist, warum sie zusammenleben. Er kam zu mir, das bedeutet, dass er mich immer noch mag...
- Ach, das ist es", schnappte Marina von ihrem Platz aus, "du bist nur sauer, weil wir miteinander schlafen?  Also, nimm ihn weg, oder glaubst du, ich lebe so gut mit ihm? Er hat meine Seele aufgerieben...
Ein emp;rtes Raunen ging durch den Saal.
- Reg dich nicht so auf", beruhigte der Richter Marina, "und du", wandte er sich an Valeriu, "kl;rst das irgendwie mit deinen Frauen. Ist es m;glich, den ersten wegen des zweiten zu beleidigen?
Marina winkte ab, beruhigte sich ein wenig, grinste und warf Ljudmila zu:
- Wenn Sie ihn so sehr lieben, warum haben Sie ihn dann betrogen?
Es herrschte Stille im Saal, alle ihre Sympathisanten warteten fragend auf ihre Entschuldigung, dann k;nne man Marina wegen Meineids anklagen, aber sie h;rte nur eine erstickte Antwort:
- Das werde ich sp;ter tun...
Im Publikum kam es zu einer Explosion der Gef;hle. Ihre Antwort ver;rgerte das Publikum, das mit der verlassenen und gedem;tigten Frau mitf;hlte. Ohne das Ende des Satzes zu h;ren, kamen Rufe aus dem Publikum: "Es ist alles klar... Es ist an der Zeit, es zu beenden..." Die Zigeunerin, die mit einem solchen Ergebnis nicht rechnete, senkte ihren Kopf.
- Eheleute Kalinin, unterschreiben Sie hier, dass Sie mit der Zahlung von 25 % Unterhalt einverstanden sind, und Sie k;nnen gehen, und Sie, - er deutete auf den Zigeuner in der Kasse, - unterschreiben Sie hier, und Sie k;nnen den Saal ebenfalls verlassen.
Das Verfahren ist beendet. Marina und Valery waren die ersten, die den Gerichtssaal verlie;en. Ludmilas Mann wartete im Korridor und lehnte sich an die Fensterbank. Was f;r ein Zeuge!
- In meinen Hemden, der Bastard! - sagte Valery ver;rgert und ballte die F;uste. Marina zerrte an seinem ;rmel, er brauchte bei der Verhandlung keinen Streit mehr.

Um den Unterhalt f;r das Kind zahlen zu k;nnen, ohne das ohnehin geringe Einkommen ihres Mannes zu schm;lern, nahm Marina w;hrend ihres Mutterschaftsurlaubs einen Job als Hausmeisterin in ihrem Wohnheim an und begann, jeden Tag, wenn die Leute noch schliefen, H;fe, Vorg;rten und Blumenbeete zu reinigen.
Im Sommer musste sie das Gras auf den Rasenfl;chen m;hen, die Blumen mit einem Schlauch gie;en und den von den Einwohnern und Kindern verstreuten M;ll auffegen, w;hrend sie im Winter die Schneeverwehungen auf den Stra;en und Zufahrten zum Haus beseitigen musste. Marina genoss die k;rperliche Arbeit an der frischen Luft.
 Die Kinder waren ;lter geworden und hatten weniger Krankheiten. Jetzt hatte sie etwas freie Zeit zum Lesen. Abends liebte Marina es zu lesen. In Gedanken schwebte sie nach Amerika, wo der erste Pr;sident George Washington war und wo sie verzweifelt gegen die Irokesen k;mpfte. Dann segelt sie mit einem Schiff nach Frankreich, wo sie an Hunger und Fieber stirbt, um in den Dienst des K;nigs zu treten und den Titel eines Chevaliers zu erhalten.
Vor allem aber liebte sie es, in Biografien gro;er M;nner oder Enzyklop;dien ;ber gro;e Entdeckungen zu st;bern. Nein, die Welt besteht nicht aus einem schmuddeligen kleinen Gemeinschaftsraum, in dem sie wie ein Ivasi in einer Blechdose haust. Die Welt ist interessant. Die Welt ist sch;n. Geld ist f;r sie nicht wichtig, ein interessantes Leben ist f;r sie wichtig.
Alexandra Tovstonogova, die Leiterin der Werksbibliothek, kannte Marinas Geschmack und ;berlie; ihr Stapel von Abenteuerromanen. Sie wollte sich jedoch nicht mit ihrem Verhalten abfinden:
- Warum verhalten Sie sich so? Warum machen Sie unserem deutschen Volk Schande? Dich vor jedem Schei;kerl erniedrigen? Glauben Sie, dass alle so ehrlich und erb;rmlich sind? Sie sind heimt;ckisch und b;se! Du hast Angst, mit ihnen Tee zu trinken, du nimmst kein Geld f;r deine Arbeit, du machst es allen recht. Sehen Sie, wie ich lebe. Ich habe Leser, die B;den wischen, Vorh;nge aufh;ngen, Tische umstellen und um Hilfe bitten. Zu Hause ist es genauso: Wenn sie etwas nicht so machen, wie ich es will, stelle ich alle auf den Kopf.
- Ihr Mann hat wahrscheinlich Angst, ein Wort zu erwidern, und meiner fuchtelt mit den F;usten herum.
- Sagen Sie das nicht. Mein Mann ist gemein, aber als er mich einmal schlagen wollte, habe ich ihn auf die Couch geworfen und ihm ins Gesicht geschlagen. Er tut es nicht mehr. Und ich lasse ihn nachts nicht in meine N;he. Er flippt aus, es ist furchtbar. Ich bin angewidert, das ist alles. Nicht nur er, alle M;nner. Ich habe Liebhaber, aber ich hasse sie trotzdem. Und Sie, kommen Sie, ordnen Sie sich neu. Alle M;nner sind auf der gleichen Stufe wie Sie, also kennen Sie Ihren eigenen Wert. Haben Sie keine Angst, Unh;flichkeit zu reagieren, und im privaten und fluchen, lassen Sie sie sp;ter beweisen, aber das n;chste Mal denken - ob mit Ihnen zu verwirren.
- Sie haben wie immer Recht. Ich hasse mich selbst. Ich habe mich in eine Art Trottel verwandelt. Es ist mir sogar peinlich, wenn meine Familie mir sagt, ich sei eine Art Schlampe, weil ich schon einmal verheiratet war.  Und ich kann nicht erkl;ren, dass ich keinen Mann in meinem Bett brauche, sondern eine normale, erf;llte Familie.
- Jesus, warum musst du dich vor ihnen rechtfertigen? Du k;nntest sagen: "Ja, ich will einen Mann, darauf basiert die ganze Welt, und du bist nur eifers;chtig!" oder "Es ist nicht meine Schuld, dass M;nner mich wollen und dich nicht ansehen!" und sie werden dich in Ruhe lassen.
- Auf keinen Fall, ich w;rde einen Herzinfarkt bekommen, wenn ich das sagen w;rde. Sie halten sich lieber f;r etwas Besseres als alle anderen auf der Welt.

Der ;lteste ging zur Schule. Es war eine angenehme Erfahrung. Vielleicht wird Markus in der Schule st;rker und freier im Geist. Marinas Eltern haben Markus im Sommer das Lesen und Schreiben beigebracht. Doch schon am ersten Tag riss sich Markus mit ver;ngstigten, tr;nen;berstr;mten Augen von der Hand seiner Mutter los.
Marina war aufgebracht und bereit, ihr Kind aus der Kinderschar herauszurei;en, es an ihre Brust zu dr;cken und nicht mehr loszulassen, bis es lernte, f;r seine Identit;t, f;r seine Freiheit zu k;mpfen, was Marina selbst nicht konnte.
Um ihrem Sohn die Schule schmackhaft zu machen, hat Marina einen Kuchen gekauft, Kn;del gebacken und Claudia und ihre Tochter eingeladen. Ihre Tochter war in der zweiten Klasse, aber Kinder brauchen trotzdem ab und zu eine Party.
Claudia hat sich bereit erkl;rt, zum Abendessen zu kommen. Marina deckte den Tisch, Markus lief los, um Christine zu holen. Das M;dchen kam in ihrer Schuluniform, ordentlich gek;mmt, aber ihre Strumpfhose war l;chrig.
- Ich habe ihr nicht absichtlich neue gekauft", sagte Claudia stolz und zeigte ihr, wie man Kinder richtig erzieht, "das ist ihre Strafe daf;r, dass sie darin herumgelaufen ist und sie zerrissen hat. Schlie;lich habe ich ihr gesagt, sie solle die alten tragen.
- Aber das wissen sie in der Schule nicht und k;nnten dich missverstehen.
- Und ;brigens", wandte sich Claudia an ihre Tochter und tat so, als ob sie die Meinung anderer Leute ;berhaupt nicht interessiere, "warum hast du dich nicht wieder umgezogen? Du wirst deine Uniform schmutzig machen und ich muss sie sp;ter waschen...
- Komm schon, verdirb es nicht f;r die Kinder. Ich werde ihr ein Handtuch f;r ihren Scho; holen.
- Nein", schrie Claudia w;tend, ihre Augen weiteten sich, "du ziehst dich jetzt sofort um.
 Christina sprang von ihrem Stuhl auf und rannte mit einem Blick des hilflosen Widerstands nach Hause.
- Warum sollten Sie das tun? Schlie;lich sehen unsere Kinder die Freude nicht so, wie sie ist.
- Ich werde ihr nichts g;nnen. Ja, vielleicht schlage ich sie zu sehr, ich verw;hne sie nicht mit Essen, und sie war ihre ganze Kindheit lang allein eingesperrt, weil ich auch nachts oft auf der Arbeit bin. Du wei;t sehr gut, dass ich keine Kinder mag, Arbeit ist alles f;r mich! Und ;berhaupt, ich hasse Menschen, ich brauche niemanden, ich lebe gern allein.
- Was gibt es da zu hassen? Alle sind ungl;cklich.
- Beurteilen Sie nicht jeden nach sich selbst. Sie haben gew;hlt, was Sie wollten. Und ich habe Geld. Und ich bin stolz darauf.
- Ich gebe niemandem die Schuld. Nur wenn wir uns gegenseitig moralisch helfen w;rden, anstatt mit den F;;en aufzustampfen, h;tten wir alle ein anderes Leben.
- Und wer hat Elena geholfen? Sie ist ein besserer Mensch als der Rest von uns.

- Sie hatte die Hilfe aller.
- Ich wei;, dass ihre Position stark von seinen Verwandten abh;ngt, aber man muss ihr zugute halten, dass sie in der Lage ist, alle anzuf;hren und nicht am Meer zu warten. Auch ich stehe fest auf meinen F;;en und erwarte keine Hilfe von irgendjemandem. Nicht von meinen Eltern, nicht von Gott. Ich glaube ;berhaupt nicht an Gott, denn ich habe viel gelesen und bin materialistisch erzogen worden, nicht mit wahnhaften Vorstellungen.
Marina hat ihr nicht widersprochen. Es war sinnlos. Einer Person f;llt es nicht schwer, ihre Gedanken ;ber ihr Verhalten zu kauen. W;hrend sie anderen beibringt, wie man lebt, denkt sie nicht einmal daran, selbst zu lernen.
Nachdem sie der Person alles, was sie von ihr h;lt, ins Gesicht gesagt hat, ohne bei der Wahl der b;sartigen Bezeichnungen zu zimperlich zu sein, kann sie sich hinsetzen, gut essen, schlafen und die gleiche Person um einige Gefallen bitten, als ob nichts geschehen w;re. Und ist wirklich ;berrascht, dass die Leute sich abwenden und buchst;blich wegspringen, ohne ihr gleichg;ltiges, egoistisches Gesicht zu sehen. Typisch f;r ihren Vater.

Vergeblich warteten alle lange Zeit, Christina erschien nicht. Claudia kam zwar zu sp;t zur Arbeit, beschloss aber, nach Hause zu laufen. Aber ihre Tochter ging nicht an die T;r. In der Wohnung herrschte eine verd;chtige Stille. Claudia war es leid, gegen die T;r zu h;mmern, und rannte zu Marina, die ganz zerzaust war:
- Ich gehe zu meinem Chef und bitte um einen Wasserhahn, um ;ber den Balkon in die Wohnung zu gelangen. Was ist, wenn sie da drin vergiftet wird?
- Nein, was machst du da? Ich werde jetzt zu dir gehen und versuchen, mit ihr zu reden.
Aber Claudia h;rte nicht mehr zu, sie schlug die T;r zu und verschwand dahinter. Nachdem Marina das Mittagessen f;r die Kinder auf den Tisch gestellt hatte, ging sie zu Claudia nach Hause. Hinter der T;r war es ganz still, aber sie sp;rte eine lebendige W;rme dahinter. Sie rief Kristina leise zu:
- Ich bin's, Mama ist nicht da. ;ffnen Sie bitte die T;r.
Sofort schwang die T;r auf und ein blasses kleines M;dchen st;rzte in Marinas Arme:
- Wenn du w;sstest, Tante Marina, wie schlimm mein Leben ist...
- Ja, ich wei;. Aber was kann ich tun? Ich w;rde dich ja zu mir nach Hause mitnehmen, aber du wei;t, dass es zu Hause noch schlimmer ist. Wenn Sie Geld oder Hilfe brauchen, k;nnen Sie immer auf mich z;hlen. Jetzt komm zu uns, du musst etwas essen.
Marina nahm das M;dchen an der Hand und ging die Stra;e hinunter, wobei sie vorsichtig fragte:
- Haben Sie keine Schmerzen?
- Nein, nur manchmal kann ich meinen K;rper nicht sp;ren.

- Das kommt von den Nerven. Haben Sie Mut, so Gott will, werden wir diese Tortur ;berstehen. Es ist nur so, dass deine Mutter ungl;cklich ist und du sie verstehen musst.
Christine, die bereits ein schlichtes, altes Kleid trug, betrat Marinas Zimmer. Claudia, die am Tisch sa;, sprang von ihrem Stuhl auf und eilte schluchzend zu ihrer Tochter, um sie zu umarmen:
- Warum sollte ich mich so sehr f;rchten? Schlie;lich habe ich niemanden auf der Welt au;er dir. Ich wei;, ich bin fies und gemein, aber wenn dir etwas zust;;t, warum sollte ich dann noch leben?

Als er betrunken das kleine Zimmer betrat, in dem Marina und ihre Familie lebten, verlor Valery das Gleichgewicht und st;rzte direkt auf Marcus, der auf der Couch sa;.
Marina sah die Augen ihres Sohnes voller Entsetzen. Sie zitterte vor Wut, Angst und Hilflosigkeit. Und schon war Valery aufgestanden, ging zu seiner Frau hin;ber, legte ihr ein Taschentuch um den Hals und begann, ihr die Kehle zuzudr;cken. Markus sprang auf seine Mutter zu und griff ihr an den Rock. Valery stie; ihn w;tend weg und schrie:
- Oh-oh, hassen mich die Kinder? Ist dein Vater nicht gut? Du hast die Kinder gegen mich aufgebracht. Keine Sorge, eines Tages werde ich dir die Eier abschlagen. Komm schon, iss!
Marina, zitternd vor tierischer Angst, zu einem j;mmerlichen Klumpen gepresst, stellte einen Teller mit Kn;deln auf den Tisch. Valery hat den Wutanfall noch nicht ;berwunden, und er rollt mit seinen roten Augen, r;ttelt den Tisch auf die Seite, die Kn;del sind auf dem Teppich und an den W;nden verstreut.
Marina hatte schon lange bemerkt, dass ihr Mann es genoss, sich wie ein Diktator zu f;hlen, wenn er Macht und Autorit;t besa;, selbst ;ber ein schwaches Gesch;pf. Damit konnte er in seinen eigenen Augen als harter Kerl punkten. Er umklammerte seine Beute mit der Faust, richtete sich auf und betrachtete das zappelige Aussehen seines Spiels.
So wie der Himmel die Form der Wolken ver;ndert, ;nderte sich der Gesichtsausdruck seiner Frau von einschmeichelnd zu hasserf;llt, als er sie gehen lie;. Er schlug erneut mit der Faust auf den Tisch und brachte ihren mageren K;rper zum Zittern. Sie hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, ihn so selten wie m;glich zu sehen und so zu tun, als h;tte sie au;erhalb dieses Zimmers etwas zu tun. Das machte ihn wahnsinnig w;tend.
Wenn es ihr vorher noch gelang, mit ihm zu argumentieren, ihren Standpunkt zu beweisen, sah sie ihm jetzt nicht einmal in die Augen, die wie ein Schatten aufblitzten. Valery sp;rte mit jeder Zelle ihre Einstellung: "Fass die Schei;e nicht an, dann stinkt sie nicht!"
Er f;hlte sich also beschissen und ging zu seinen Saufkumpanen, um Wodka zu holen. Er beklagte sich bei ihnen ;ber seine Frau, die ihn nicht mit offenen Armen empfing oder sich um ihn k;mmerte, sondern in einer Ecke kauerte, bereit, mit den W;nden zu verschmelzen. Einer von ihnen lachte immer schief:
- Wie k;mmern Sie sich selbst um Ihre Familie?
- Mein Job ist es, acht Stunden zu arbeiten, der Rest ist reine Frauenarbeit.

...Den kleinen Bruno auf den Arm nehmend, Marcus vor sich herziehend, war Marina auf der Stra;e, ohne sich ihrer selbst bewusst zu sein. Sie rannten um die Ecke des Hauses, jagten, halbnackt, wussten nicht, wo sie die kalte Nacht verbringen sollten.
Sie hatten bereits die Nacht in den H;usern ihrer Nachbarn verbracht, weil sie sich f;r ihr wertloses, gescheitertes Leben sch;mten. Und Marina, die immer Angst vor allem und jedem hatte, wollte sterben. Besser ein schreckliches Ende als ein endloser Schrecken!
Und die Kinder? Immerhin sind sie so h;bsch, die besten der Welt, und sich von einem Bastard verspotten zu lassen... Nein, so lange dein Herz schl;gt, musst du sie vor dieser grausamen Welt sch;tzen.
Eine Arbeitskollegin von mir, Nadya, wohnt nebenan. Da sie keinen Ehemann hat, ist die Wahrscheinlichkeit gro;, dass sie sie nicht rausschmei;t. Nadya wollte ihn nicht hinauswerfen, warnte ihn aber, dass ein Mann sie nachts aufsuchen w;rde. Um ihre Betten nicht zu verwechseln. Marina wartete nicht auf die anderen G;ste, sondern berief sich auf dringende Angelegenheiten und brachte die Kinder nach drau;en. Sie legte ihre Arme um die erfrorenen Kinder und ging zum Haus ihrer Schwester Klavdia. Was, wenn sie sie rausgeschmissen h;tte? Aber Klavdia presste ihre Lippen zusammen und lie; sie herein.
 Am Morgen gingen Marina und die Kinder nach Hause, als ihr Mann bereits bei der Arbeit war. Vor dem Abendessen war sie dabei, das Haus zu putzen und die W;sche zu waschen, als es pl;tzlich an der T;r klopfte. Claudia stand mit grauem Gesicht in der T;r und hielt ihr einen Umschlag hin:
- "Das ist der Brief, den ich den ganzen Morgen geschrieben habe. Ich hoffe, Sie lesen ihn bis zum Ende...
Claudia drehte sich um und ging weg. Marina kannte den Inhalt ungef;hr. F;r alle war sie ein Abschaum und ein Bastard, das lausige Schaf in der Herde. Alle, die so gut im Leben standen, waren erschrocken und ver;rgert ;ber Marinas ungl;ckliches, schmutziges Leben. Sie wollte den Brief wegwerfen, ohne ihn zu lesen, aber man muss die Arbeit der Leute respektieren. Wenn es ;berhaupt Bl;dsinn ist.
  "Ich war die ganze Nacht wach und habe ;ber dein Leben nachgedacht. Und jetzt habe ich beschlossen, Ihnen zu schreiben, da ich nicht alles sagen konnte. Vielleicht wollen Sie ihn nicht lesen, aber lesen Sie bitte bis zum Ende. Ich m;chte, dass du verstehst, dass du dein Leben falsch lebst. Zun;chst einmal hast du dein ganzes Leben lang deine Eltern genervt, sie besucht, ihnen auf die Nerven gegangen, und das nicht, weil du sie so sehr vermisst, sondern weil du ihr Haus f;r dich haben willst. Und zwar nicht, weil du immer allen etwas schenkst, weil du ihnen ein gutes Gef;hl geben willst, sondern weil du dir auf diese Weise Liebe verdienen willst. Und zwar nicht, weil Sie Valery geheiratet haben, weil Ihr Sohn einen Vater braucht, sondern weil Sie einen Mann in Ihrem Bett brauchen. Und damit Valery Ihnen nicht davonl;uft, haben Sie seinen Sohn zu diesem Zweck geboren, nicht weil Sie nicht abtreiben k;nnen. Und alles, alles was du tust, ist falsch, deshalb leidest du dein ganzes Leben lang und lebst im Elend..."

"So ein Unsinn! Von jemandem etwas zu wollen. Und ich mache es ganz falsch", grinste Marina. - Und wie man es richtig macht, wo wird es gelehrt? Aus irgendeinem Grund stellte sie sich das Gesicht des ehemaligen russischen Pr;sidenten Gorbatschow vor, der von den Fernsehbildschirmen aus fragte: "Sie verurteilen mich daf;r, dass ich die Perestroika im Lande falsch begonnen habe, also sagen Sie mir den richtigen Weg, geben Sie mir Ratschl;ge!"
"Warum hassen wir uns so sehr und m;gen uns nicht? - Marina dachte, als sie auf dem Sofa sa; und den Brief in den H;nden hielt: "Wir sind in einer nicht gerade wohlhabenden Familie aufgewachsen, warum gibt es dann kein Mitgef;hl f;reinander, keine freundliche Anteilnahme, sondern nur eine zimperliche Distanziertheit? Wahrscheinlich weil. Da wir unser ganzes Leben lang gegeneinander gek;mpft hatten, hatten unsere Eltern uns nicht erzogen, hatten unseren Kindern keine Liebe und keinen Respekt f;reinander eingefl;;t. Und ich?" Marina sah die Kinder entsetzt an. - Hatte ich nicht die Erziehung meiner S;hne mir selbst ;berlassen, indem ich mich mit einem seelenlosen Egoisten einlie;, wie es meine Mutter mit meinem Vater tat? Ich vertraue mein Leben Gott an und trage mein Kreuz, das sich vor Schmerz und Gewalt windet, und bringe damit meinen Kindern Elend. Nein, ich muss mein Leben ;ndern, koste es, was es wolle. Schon heute, schon jetzt..."
 Marina hat den Brief von Claudia noch einmal gelesen: "...du willst, dass das Haus an dich geht..." Marina sah ;berrascht auf: "Glaubt Clava das wirklich? Oder nur, um den Mann zu bei;en, den sie mehr hasst? Schlie;lich wei; sie, dass es nicht nur ihr Vater ist, der im Haus ihres Vaters w;tet, moralisch bankrott, unf;hig zu gehen, unf;hig, ein normales Leben zu f;hren, w;hrend sein Charakter auf der Liebe zur Freiheit beruhte.
Aber es gibt auch eine unheilige Kraft, die in diesem Haus lebt und es nicht zu einem Zuhause machen will. Als kleines M;dchen hatte Marina Angst, allein im Haus zu bleiben, und das lag nicht daran, dass sie schon seit ihrer Kindheit zu ;ngsten und Zw;ngen neigte. Wenn sie einen dunklen Raum betrat, sprang eine Katze von der T;r aus auf Marina zu und kratzte sich an ihrem K;rper, und auf dem Weg nach drau;en wurde sie oft an ihren Kleidern aus der Dunkelheit gezogen. Mit einem Schrei rannte sie hinaus auf die Stra;e.

Die Mutter, die w;tend auf ihre Tochter war, ging ins Haus und schaute in alle Ecken und unter die Betten: "Du siehst immer Monster!" Aber nach einer Weile sagte sie selbst, dass sie beim Erhitzen des Herdes ein Baby schreien h;rte, und gestern rieb sich eine Nachbarskatze an ihren Beinen, und sie konnte die ganze Nacht vor Schmerzen nicht schlafen, bis sie am Morgen ihre Str;mpfe in den Herd warf...".
Da sie keine W;rme und kein Verst;ndnis fand, beeilte sich Marina, eine eigene Familie zu finden, sogar eine H;tte zu errichten, aber voller Sympathie und Mitgef;hl. Aber offensichtlich war es nicht Schicksal. Das Schicksal liebt die Gerissenen, die Zwielichtigen.
Und Claudia selbst? Wie zynisch muss sie sein, um ihre Gedanken und W;nsche auf andere zu werfen! Schlie;lich hat sie vor kurzem im Elternhaus stolz eine Aussage gemacht, ohne zu ber;cksichtigen, dass es noch eine Mutter gibt, die ihre Ecke verdient hat: "Ihr schlaft alle mit M;nnern und Kinder tragen den Namen eines anderen. Nur meine Tochter ist in unserem Familiennamen geblieben, daf;r sollte Papa mir sein Haus ;berlassen. Und ich, als der Ehrlichste und Anst;ndigste, werde es einem Waisenhaus schenken, wenn der Staat mir daf;r eine Wohnung zur Verf;gung stellt".
Wow, da sitzen wir aber sch;n und schauen weit weg. Von Ehrlichkeit kann nat;rlich keine Rede sein. Es wird niemanden ;berraschen, wenn sie bald beweist, dass sie ihre Tochter in einem Kohlfeld gefunden hat. Sie versichert allen, dass sie gl;cklich ist, dass sie keine M;nner mit ihren stinkenden Socken braucht, dass sie unabh;ngig und reich ist. Warum ist dann so viel Zorn in ihrem Herzen?

Am Abend kam Valery v;llig n;chtern nach Hause. Marina sa; in tiefer Nachdenklichkeit am Fenster. Er ging auf seine Frau zu und sagte leise:
- Es tut mir leid. Ich wei; nicht, was mit mir passiert ist.
- Sag mir nur eins: Warum hasst du mich so sehr? Warum hassen mich alle? Sicher, ich bin nicht die h;bscheste, nicht die beste Ehefrau, aber ich gebe mir M;he.
- Ich bin verdammt egoistisch, ich will nur umsorgt werden, gelobt, in den Arm genommen werden...
- Es ist unm;glich, dem B;sen immer mit Freundlichkeit zu begegnen. Mein Herz ist nicht aus Eisen. Ich bin furchtbar m;de.
- Ich wei;, ich bin ein Narr, es tut mir wieder leid. Und das ist f;r dich", packte er ein Paket in Zeitungspapier aus, "ein Kaffeeset zu deinem Geburtstag. Du hast gestern Geburtstag gehabt.

- Sag mir", Marina sah ihren Mann mit verzweifelten Augen an, "habe ich dich mit meinem Sohn gefesselt? Wenn du nicht mit mir leben willst, dann lass es. Sieh mal, wie viele junge und h;bsche M;dchen hier sind...
- Wer l;sst sich heutzutage noch von Kindern einschr;nken? Es gibt so viele vaterlose Frauen da drau;en. Und noch etwas: Geh nicht mehr zu deiner Schwester, sondern lieber zu anderen Leuten. Ich habe Klavdia heute Morgen gesehen und wei;t du, was sie gesagt hat? Dass du b;se bist, dass du schon als Kind so warst und dass du es verdient hast, geschlagen zu werden.
- Das kann nicht sein, denn sie ist meine eigene Schwester.
- Das ist also die Art von Schwester, die Sie haben. Wenn Sie mir nicht glauben, fragen Sie sie, ich habe keine Angst. Ich m;chte eigentlich nicht mehr, dass sie zu uns kommt.
Der Ehemann legte den Arm um die Schultern seiner Frau.
- Ich verstehe, wie schwer es f;r Sie ist, mit Ihren Eltern, Ihren Schwestern und uns Ehem;nnern. Wegen deines g;tigen, verzeihenden Herzens dem;tigen wir dich alle, weil wir selbst im Sumpf versinken. Aber wir alle wenden uns an Sie, weil wir W;rme brauchen. Was k;nnen wir tun, so ist das russische Volk - wenn Sie es uns geben, sind wir bereit, Ihnen die Hand abzubei;en.
 Markus, der seinen Eltern gefolgt war, kam auf seine Mutter zu und dr;ckte sich an ihre Brust:
- Ich habe dir auch gesagt, dass es Tante Klava schlecht geht, und du hast Mitleid mit ihr und l;dst sie zu uns ein.
- Sie ist einsam und ungl;cklich. Wie man so sch;n sagt: "Ein Hund kann nur vom Leben eines Hundes bei;en..."
Aber Valery drehte sich selten zu seiner Frau um. Wenn seine Frau jemals auf den Gedanken k;me, ihm im Nacken zu sitzen... Ihr Platz war am Herd und an der Tr;nke.

 Auf Anraten einer ebenso ungl;cklichen Frau hat Marina ihre Gro;mutter aufgesp;rt - Tante Masha, die ihr das Schicksal voraussagt. Es scheint l;cherlich, an das Unwirkliche zu appellieren, aber ein Ertrinkender greift nach Strohhalmen.
 Die Frau schaute Marina aufmerksam in die Augen und lie; sie eintreten:
- Ich akzeptiere nicht jeden, wie Sie sehen. Es kommen die, die mir alles stehlen, was sie in die Finger bekommen, und die, die den Menschen B;ses antun wollen. Aber Gott hat mich auf die Erde geschickt, um Gutes zu tun, um Menschen zu helfen.
- Ich m;chte nur wissen, warum ich ein so schweres Schicksal habe und was meine Schuld ist.
- Schauen wir mal...
Sie setzte sich auf einen Stuhl und stellte eine brennende Kerze auf den Tisch. Marina sa; ihr gegen;ber und zitterte vor Angst vor der Hellseherin.
- Halte die Karten in deinen H;nden, so dass sie mit deinen Sorgen gef;llt sind", und w;hrend sie aus dem Fenster auf die sich im leichten Wind wiegenden Bl;tter schaute, sagte sie irgendwo im Raum:
- Ihr Vater ist ein Invalide, er geht auf Kr;cken. Oh, sein Charakter ist schwierig, willensstark, aber sein Schicksal ist auch ungl;cklich.
- Woher wussten Sie das?
- Die B;ume haben mir das gesagt.
 Sie nahm die Karten, legte sie auf den Tisch und spritzte sich die H;nde:
- Was f;r eine zerst;rte Blume! Wie h;ltst du das alles aus? Zwei Frauen haben dich gleichzeitig in ihren Bann gezogen. Die eine ist die Nachbarin deiner Mutter, die dir die T;r vor der Nase zugemacht hat, so dass du kein Geld, keine Gesundheit und kein Gl;ck hast. Und die andere ist die Ex-Frau deines Mannes, ach, so stark... Zigeuner oder so etwas, hat deinen Mann dazu gebracht, dass er mit niemandem zusammenleben kann. Ich kann ihm auch nicht helfen, aber Gott ist st;rker, geh zu ihm...
Tr;nen traten heftig aus Marinas Augen.
- Sie haben was? Weine niemals, das ist nur ein Weg zu Hexen. Im Prinzip ist Ihr Mann nicht schlecht, aber er kann mit niemandem zusammenleben, er hat einen D;mon in sich. Als er sie besuchte, mischte sie ihm einen Zaubertrank in seinen Schnaps. Er hat dich mit F;;en getreten. Lauf vor ihm weg... Auch wenn du es nicht kannst, l;sst er dich nicht los. Nur wenn Sie an einen Ort gehen, an dem Sie eine Erlaubnis ben;tigen. Oh, du Armer, er wird auch fremdgehen, bring morgen seine Unterw;sche mit, ich werde versuchen, dir zu helfen... Seine Ex-Frau war neulich bei Ihnen zu Hause, als Sie arbeiteten. Ihr Mann hat sie nach Hause gebracht, und sie hat auch kleine Gegenst;nde in Ihrem Haus verstreut, um einen Skandal zu verursachen. Du bist jetzt schwanger. Dein Sohn wird eine Kopie deines Mannes sein. Er beh;lt Sie nur bei sich, weil er nicht allein sein will. Er liebt niemanden, und auch wenn er sich ;ber dich lustig macht, wird er dich nie loslassen. Sie haben zwei Wege in die Zukunft: einen f;r Sie und Ihre Kinder, um von ihm wegzukommen, wo er nicht an Sie herankommt, und den anderen f;r Sie, um zu bleiben und dieses miserable Leben weiterzuziehen. Bete und Gott wird dir helfen...
- Wie lange werde ich leben? Werde ich Zeit haben, meine Kinder wieder auf die Beine zu bringen?
Sie senkte ihren Kopf und fuhr dann fort:
- Ihr Mann wird furchtbar deprimiert sein. Wenn er nicht zur Vernunft kommt, wird ihn die Depression umbringen...
Dann fing sie an, ;ber ihre Tochter zu sprechen, wie sie gemein ist, schreit und flucht, Geld verlangt und sie ;berhaupt nicht respektiert.
- Heutzutage sind alle jungen Leute so! - Marina versuchte, sie zu beruhigen: "Gleichg;ltig gegen;ber ihrem Alter, als ob sie ewig leben w;rden...
- Aber du bist nicht so...

Marina erinnerte sich, dass eine Nachbarin neulich gesagt hatte, eine Frau habe nach Valery gefragt. Und sie sah ein langes Haar auf dem Kopfkissen... Wenn sie ihren Ex so sehr liebt, warum nimmt sie ihn dann nicht? Marina w;re daf;r sehr dankbar. Sie stellte ihrem Mann die gleiche Frage, woraufhin er sie abwimmelte:
- Sie hat mit allen M;nnern in unserem Dorf geschlafen und dem von nebenan...
Sie sah ihn mit flehenden Augen an:
- Valera, lass uns am Sonntag zusammen in die Kirche gehen. Gott wird uns helfen, wollt ihr nicht gut leben? Wir sind nicht so jung, dass wir versuchen, uns gegenseitig zu testen. Ich verbiete Ihnen nichts, aber machen Sie sich nicht ;ber uns lustig. Lasst uns in Frieden leben.
- Kirche? Was hat mir dein Gott Gutes gegeben? Was? rief mein Mann w;tend.
- Er gab dir die beste Frau der Welt...
Diese unversch;mte Behauptung lie; ihn zusammenzucken.

Marina ging allein in die Kirche und betete st;ndig unter Tr;nen, dass wenigstens die Kinder vor der b;sen Hand gesch;tzt seien. Sie war st;ndig auf der Suche nach dem Grund f;r ihr Pech. Es scheint, als habe das Schicksal sie ihrer Sch;nheit und ihres Charmes beraubt und ihr ein Leben auferlegt, in dem sie vor Kreaturen mit zwei Beinen kriechen muss. Als man ihr sagte, sie sei h;bsch und schlank, war sie sogar beleidigt - lachen Sie nicht!
Allerdings ist Katerina eine Rothaarige mit einer angeborenen Warze auf der Nase und hatte sogar schon Liebhaber. Sie sagt, aus Rache daf;r, dass ihr Mann sie betrogen hat. Wir haben einen Wettbewerb - wer ist wer? Er h;ngt Fotos seiner Geliebten ;ber dem Bett auf, und Katya bekommt von ihrer sogar eine Art Extra-Zahlung in Form von Badreparaturen oder einem Eimer Ranetki. Dann k;mpfen sie.
Manchmal bemerkte Marina, dass Katya und Valery nach den gemeinsamen Familien-Teepartys unter irgendeinem Vorwand verschwanden und ;bergl;cklich zur;ckkamen. Marina tat so, als sei alles in Ordnung, in der Gewissheit, dass das Schicksal selbst sie eines Tages f;r ihre Tr;nen und die Psychose der Kinder bestrafen w;rde.
Gibt es ;berhaupt gl;ckliche Familien? - Nehmen wir zum Beispiel Sveta, eine kasachische Mitbewohnerin, die sich auch in der K;che beschwert:
- Ihr Mann kommt von der Arbeit nach Hause und schl;ft ein. Ich sage ihm, dass er sich zuerst die F;;e h;tte waschen sollen, und er sagt, indem er sich eine Decke ;ber den Kopf zieht: "Ich werde schlafen und mich dann sp;ter waschen. Sie Idiot! Er fesselt mich an das Bett und vergewaltigt mich. Jeder vergewaltigt mich. Ich fuhr per Anhalter zu meiner Mutter im Dorf. Im Auto sitzen zwei Chauffeure, die ernst aussehen. Nein, sie wickelten mich hinter einen Strohhaufen und zogen mich aus dem F;hrerhaus. Rufen: "Ich bin syphilitisch." Und sie sagten: "Dann t;te mich!"
Das war v;llig unkultiviert und arrogant.


 


                Kapitel 12

Nach ihrem Mutterschaftsurlaub nahm Marina eine Stelle als K;nstlerin in einer gro;en Maschinenfabrik an. Sie malte Portr;ts der wichtigsten Arbeiter, der gesamten Politb;rogarde, erf;llte unz;hlige gesellschaftliche Verpflichtungen, gestaltete Hochzeiten und Beerdigungen. Sie war auch Stammkundin in der Schule, im Kindergarten und in den umliegenden Gesch;ften.
Sie hat nie jemanden abgewiesen und Tag und Nacht gearbeitet. Doch die dankbaren Gesichter der Menschen, die Belobigungen und die gelegentliche Pralinenschachtel brachten ihr keine Freude und kein Gl;ck. Sie lebte in st;ndiger Erwartung der brutalen Gewalt ihres Mannes und hatte selbst schon vergessen, wann sie in den letzten zehn Jahren nachts friedlich geschlafen hatte.
Die Kinder erkrankten eines nach dem anderen an allen m;glichen Infektionskrankheiten. Sie hatten auch Masern, Windpocken und Halsentz;ndungen gehabt. Dann lag Valery mit einem Magen-Darm-Virus im Krankenhaus, gefolgt von Marina mit einer Lungenentz;ndung. Die Krankheiten nahmen kein Ende, und dann schloss mein Mann Freundschaft mit einem gewissen Nikolai. Und das Trinken und Feiern ging weiter, Tag und Nacht. Ein Schwein kann wirklich ;berall Schmutz finden. Es ist peinlich, den Leuten in die Augen zu sehen. Und Ihre eigene, von chronischer Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit gepr;gte, zu zeigen. Wer braucht schon den Kummer anderer Leute? Wir haben alle unsere eigenen.
Mein ;ltester Sohn hat wieder Mumps. Seine Ohren sind schlaff, sein Gesicht ist blass. Und es regnet bei dem herbstlichen Wetter, und es hat am Morgen stark und leicht geregnet. Die Stimmung ist so miserabel wie der heutige freie Tag. Am Morgen hatte sich Valery mit seiner Frau wegen einer Kleinigkeit gestritten und war in einem Anfall von Wut in die Scheune gelaufen, ohne ein Wort zu sagen. Marinas Herz war aufgew;hlt. Sie hatte schon Angst, noch einmal den Mund aufzumachen. Jedes Wort wurde sofort als Vorwand f;r einen Skandal gesehen, und sie versuchte noch weniger, in seine Richtung zu schauen.
  Marina bereitete gerade das Abendessen vor, als ihr ver;rgerter Mann ins Zimmer st;rmte:
- Du sitzt hier, und ich bin wie der letzte Bastard in der Scheune, als ob ich mehr br;uchte als alle anderen. Zieh dich an, Marcus, du kommst jetzt mit mir...
- Er geht nirgendwo hin, siehst du nicht, dass er krank ist? Ihr Schuppen wird nicht verschwinden.
- Ich sagte, zieh dich an!", rief Valeriu.
- Er wird nirgendwo hingehen...", wehrte Marina ihren Sohn ab und sah ihren Mann mit kalten Augen an.
 Mit einem bestialischen Knurren st;rzte sich Valery auf seine Frau. Mit eisernem Griff ballte er seine Kiefer zusammen und schlug ihren Kopf gegen die Wand.
- Je mehr man einen Hund schl;gt, desto anh;nglicher wird er. Ich wei;, wo ich zuschlagen muss, damit die Miliz keine Spuren findet... - Valery knurrte h;misch.
 Marinas Augen verfinsterten sich, in ihrem Kopf klingelten die Glocken. Die Frau fiel auf die Knie, warmes Blut floss ihr in den Mund. Valery, der das Blut sah, stie; ein wildes Knurren aus, packte sie am Arm und schleppte den schlaffen K;rper in ein anderes Zimmer. Beim Anblick des halb ge;ffneten blutigen Mundes, der halb blassen Augen seiner Frau, die von dumpfem Schrecken erf;llt waren, blieb er stehen und warf den K;rper auf das Sofa. Er schlug die T;r zu und verschwand dahinter.
  Marina lag lange Zeit mit dem Gesicht nach unten. Ein ;berw;ltigender Hass auf ihren Mann str;mte von irgendwoher durch ihre Adern. Dieser hei;e Hass stieg durch die Arterien auf, ergoss sich in alle kleinen Kapillaren, bis er das Gehirn erreichte und pl;tzlich durchdrang: "T;te!" Das war der Ausweg aus dem ganzen ungl;cklichen Schicksal. Wenn Gott nicht helfen will, soll Satan helfen. Die Zeit im Gef;ngnis zu verbringen, aber zu wissen, dass es keinen weiteren Tierqu;ler und Sadisten auf der Welt gibt, der das Leben und die Gesundheit von ihr und ihren Kindern verletzt...

Marina stand auf, wie bet;ubt, mit glasigen, verzweifelten Augen. Valery sa; bereits still vor dem Fernseher und beobachtete seine Frau in aller Ruhe. Ihm fiel die unheimliche Ver;nderung an ihr auf. Er f;hlte sich unwohl. Marinas H;nde verrichteten ihre Arbeit - sie f;tterte die Kinder, brachte sie ins Bett, und ihre Augen starrten ohne zu blinzeln auf denselben Punkt.
  Als die Kinder in ihrem Zimmer eingeschlafen waren, zog Marina sich aus. Sie zog ein wei;es Nachthemd an, schaltete das Licht aus und wollte sich gerade neben ihre S;hne legen, als sie ein Rascheln vor der T;r h;rte. Wenn er sie auch t;ten wollte, dann nicht hier, nicht vor den Kindern. Es war nicht einmal ein schwerer Gegenstand in der N;he, und wie h;tte sie ihre Hand gegen ihn erheben k;nnen? In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie ein Lebewesen angegriffen, au;er Fliegen mit einer Klappe...
 Sie stand am Fenster, das vom Mondlicht durchflutet war. Seine Schritte gingen am Kinderzimmer vorbei und kehrten dann zur;ck. Der ganze K;rper der Frau war mit kaltem Schwei; bedeckt. Die T;r ;ffnete sich, und Valery, der die wei;e Statue sah, schrie auf und schloss die T;r. Nachdem er wieder zu sich gekommen war, ;ffnete er die T;r, ging auf die versteinerte Frau zu, legte seinen Arm um ihre Schultern und weinte:
- Es tut mir leid, es tut mir leid. Ich bin ein arroganter Narr, ich wei; nicht, was ich tue. Es tut mir leid, ich werde dich nie wieder anfassen. Und wenn ich das tue, dann gehe ich selbst weg. Es tut mir leid, ich kann nicht auf dich verzichten...
- Ich wei; es nicht, aber ich bin nicht mehr f;r mein Handeln verantwortlich.
 Nach einem kurzen Schweigen sagte Valery leise:
- Vielleicht sollte ich wirklich weggehen...
- Ja, es w;re f;r uns alle besser. Ich will die S;nde nicht auf mich nehmen.

 Von diesem Abend an ging Valery erst nach seiner Frau ins Bett und bedeckte seinen Kopf mit einem Kissen.
Nachdem Marina die Dokumente gesammelt hatte, reichte sie bei Gericht die Scheidung ein und warnte den Polizeibeamten, dass sie im Zusammenhang mit der Scheidung von ihrem Mann bedroht sei.
 Am Abend informierte Marina ihren Mann ;ber ihre Entscheidung, sich scheiden zu lassen.
Aber er hatte sich bereits von dem gestrigen Eindruck und seinem Versprechen erholt und grinste schief:
- Finden Sie etwas, das mir Angst macht! Wo willst du denn hin, um von mir wegzukommen?
Doch ein paar Tage sp;ter kamen zwei Vorladungen. Man teilte Valery mit, dass er sich drei Monate lang einmal pro Woche bei der Polizei melden m;sse. Der zweite lud die Kalinins zu einer Scheidungsverhandlung ein.

Dieser Tag war wahrscheinlich ein Tag der offenen T;r am Hof. Es wurden viele Klagen vor Gericht verhandelt. Die G;nge waren voll von Menschen. Das Verfahren verlief langsam. Eine ;ltere Frau bel;stigte alle mit ihrem Problem: Ein Nachbar hatte ihren Hund gefressen und aus dem Fell einen Hut gemacht.
  Marinas M;digkeit und Aufregung lie;en ihre letzte Kraft und Hoffnung dahinschmelzen. Die Richter machten eine Mittagspause. Die Kl;ger, Angeklagten und Zeugen verteilten sich nerv;s auf die nahe gelegenen Buffets. Marina kaufte im Laden eine Flasche Kefir und einen Sajka. M;hsam stopfte sie ihn in ihren Mund.
 Nach der Mittagspause trieben die Beisitzer den Rest der Anwesenden in den Gerichtssaal. Sie alle begannen, ihre Angelegenheiten zu regeln. Schlie;lich wurde Marinas Erkl;rung verlesen.
- Mit einer solchen Aussage sollten Sie sich nicht scheiden lassen, sondern ins Gef;ngnis gehen", f;gte der Richter hinzu. - In Ordnung, das ist deutlich genug. Ich hoffe, dass alle Genossen damit einverstanden sind, sich von den Ehepartnern scheiden zu lassen, - er sah sich bei seinen Kollegen um. - "Genossin Kalinina, unterschreiben Sie hier, dass Ihr Mann wei;, dass Sie sich scheiden lassen wollen. Wir schicken die Entscheidung zu Ihnen nach Hause.

- Jetzt seid ihr einander fremd, aber wir k;nnen nichts f;r die Unterkunft tun. Sie entscheiden, wo Sie leben wollen", verk;ndete der ;ltere Mann mit der Brille feierlich.
- Er wird mich niemals so verlassen", weinte Marina verzweifelt und war kurz davor, auf dem Flur in Tr;nen auszubrechen.
- Nun, was k;nnen wir tun. Dies ist nicht der Westen. Sie wissen, dass es in diesem Land einen Mangel an Wohnungen gibt. Und wir k;nnen auch nicht ;ber Sie wachen.
 Marina unterschrieb mit zittriger Hand und ging in die Luft. "Fremde, Fremde, Fremde", schallte es der Frau durch den kranken Kopf. - Wof;r, f;r was hatte sie zehn Jahre ihrer Jugend geopfert? Wen hatte sie erw;rmt? Wem hat sie alles gegeben, was eine Frau einem Mann zu bieten hat? Wie ist es richtig, nach der Bibel zu leben: "Streue keine Diamanten vor die S;ue, sie werden sie sowieso zertrampeln" oder "Liebe die Menschen wie dich selbst"? Man kann die Bibel nicht mit dem Verstand verstehen, also nutzen die Menschen sie zu ihrem Vorteil. Gibt es wirklich einen Gott? Warum ist er so ungerecht?

Valery erfuhr, dass sie geschieden waren, aber eine Vorladung zur Polizei einmal pro Woche sch;tzte ihn vor Gewalt. Er knirschte nur mit den Z;hnen, dachte ;ber etwas nach, traf offenbar eine Entscheidung und ging weiter, ;bersprang seine Sachen und ging ins Bett.
Marina hatte in letzter Zeit wie eine verw;hnte Maschine gelebt. Gleichg;ltigkeit gegen;ber allem in ihrem Gesicht. Mit ihren Gedanken weit weg von sich selbst, h;rte sie manchmal nicht, wenn man sie ansprach. Sie konnte eine Stra;e nicht ;berqueren, ohne vorher alle ihre Gehirnzellen zu konzentrieren. Sie hatte Angst vor breiten Stra;en. Diese Stra;e teilte sich vor ihren Augen sofort in kleine Quadrate, und Marina kam sich vor wie eine kleine Ameise, die zwischen ihnen hin und her lief.
Ihr geistiger Zustand verschlechterte sich in der Nacht. Wenn sie die Augen schloss, hatte sie das Gef;hl, als w;rden ihre H;nde wachsen. Sie wurden gr;;er und gr;;er, wie zwei Steinbl;cke, an die sich ihr kleiner Kopf schmiegte. Sie sprang aus dem Bett, schaltete das Licht an und fand normale H;nde vor. Oder sie w;rde pl;tzlich kopf;ber in ein schwarzes Loch fallen, und es g;be keine M;glichkeit, irgendetwas in den Griff zu bekommen. Manchmal erholte sich die ersch;pfte, verletzte Seele, indem sie Fl;gel anlegte und nach oben flog, wo sich ein klarer, blauer Himmel voller Frieden und Gl;ck auftat. Alle Zellen des K;rpers waren mit blauem, transparentem Sauerstoff gef;llt. Sie flog durch den Himmel, als w;re sie in der Astralebene.
Und tags;ber ging es dann wieder von vorne los. Sie erschauderte bei jedem Rascheln, jedem Ger;usch. Der Gedanke, dass der Bus, in dem sie sa;, umkippen w;rde, lie; sie nicht mehr los. Bei jedem Ruck der R;der wurde sie blass und schwei;gebadet. Die Reise in die Stadt hat sie viel Herzschmerz gekostet.
   Ein bekannter Arzt, ein Allgemeinmediziner, kam wie nebenbei vorbei und begann, sie zu ;berreden, ins Krankenhaus in die neurologische Abteilung zu gehen.
- Bin ich verr;ckt? - Marina sah sie mit weit aufgerissenen Augen an.
- Wenn Sie mich das fragen, dann nicht mehr.  Sie m;ssen sich nur ausruhen. Im Ausland verwenden es alle normalen Menschen, um ihre Gesundheit zu erhalten. Schlie;lich sind Stress und Depressionen ein Begleiter intelligenter, sensibler Menschen.  Sie werden selbst sehen, dass dort haupts;chlich Lehrer und Doktoren der Wissenschaften sitzen. Sie sollten es selbst verstehen: Dumme und leere K;pfe leiden nicht an Depressionen.
Mit Nachdruck gesagt. Und Marina stimmte zu.
In der Neurosenabteilung des regionalen psychiatrischen Krankenhauses wurde Marina nackt ausgezogen, von Kopf bis Fu; untersucht, als ob K;rperformen in der menschlichen Psyche irgendeine Bedeutung h;tten, ein Hemd und einen Morgenmantel angezogen und in eine der vielen Abteilungen in eine Koje gebracht.
Auf den Stationen sa;en Frauen, die die bunten Pillen, die ihnen verschrieben wurden, von allen Seiten begutachteten, als h;tten sie eine Art der Verabreichung auf ihnen stehen. In den G;ngen liefen die Kranken umher, schwankten in verschiedene Richtungen, orientierungslos und ohne gesunden Menschenverstand. Halb schlafend, halb nackt, legen sie sich weiter hin. Die eine weinte unaufh;rlich, die andere sprach den ganzen Tag ;ber ihre Krankheit.
Ihr Bettnachbar, ein Technologe in einer Chemiefabrik, konnte nach einer Tumoroperation seit zwei Monaten nicht mehr schlafen und litt sehr darunter. Der Arzt hatte ihr eine Riesendosis Schlaftabletten verschrieben.
Marina erhielt au;erdem ein Dutzend blaue und rosa Pillen. Nachdem sie geschluckt hatte, fiel sie sofort in einen tiefen Schlaf. Nach drei Tagen in der Schwerelosigkeit beschloss Marina, dass sie nicht alle verschriebenen Pillen schlucken sollte, da sie sonst nicht mehr in der Lage sein w;rde, zur Normalit;t zur;ckzukehren. Schlie;lich musste sie auch an die Kinder denken. Wie geht es ihnen? Marinas Herz klopfte ;ngstlich.
 Bei ihrer Visite fragte die ;rztin jede Patientin nach ihrem Befinden. Eine ;ltere Frau, die neben der T;r lag, begann weinerlich zu weinen:
- Ich habe geh;rt, dass Sie mich entlassen wollen, aber glauben Sie mir, ich bin noch nicht ganz gesund. Wenn ich Grausamkeiten im Fernsehen sehe, muss ich weinen.
- Schauen Sie nicht fern! Also gut", seufzte der Arzt, "ich werde einen neuen Termin f;r Sie vereinbaren.
Er wandte sich an den Kantinenangestellten:
- Erleben Sie irgendwelche Ver;nderungen?
- Mein Kopf tut weh. Wenn ich schlafe, tut es noch mehr weh...
- In Ordnung, Sie werden auf ein "Echo" untersucht.
Elka war die N;chste. Sie sa; mit gesenktem Kopf.
- Und wie geht es uns?
- Mein Herz schmerzt. Ich habe jede Stunde Corvalol genommen. Ich habe Angst, dass ich wieder ohnm;chtig werde, genau wie zu Hause. Das letzte Mal bin ich in die Toilette gefallen und mit dem Gesicht auf der Toilette aufgeschlagen. Ohne Riechsalz kann ich nirgendwo hingehen.
- Das Kardiogramm hat zwar keine Auff;lligkeiten gezeigt, aber wir werden trotzdem eine ;berholung durchf;hren. Und du," wandte er sich an Marina, "wie geht es dir?
- Ich habe keine Schmerzen, ich m;chte nach Hause gehen.
- Nein, wir haben Patienten f;r mindestens einen Monat, oder sogar zwei oder drei.
Marinas Augen f;llten sich mit Tr;nen:
- Die Kinder sind zu Hause.
- Nun, Kinder. Sie brauchen eine gesunde Mutter. Sieh nur, wie d;nn du bist, zuerst werden wir dich insulinieren. Es wird Ihnen bald besser gehen.
 Je l;nger Marina im Krankenhaus war, desto schlechter wurde ihre Psyche. Sie beobachtete Menschen, die sich gerne in die H;nde von Apothekern begaben und in einem schwerelosen Zustand blieben.
Die Mischung aus chemischen Elementen, die der K;rper aufnimmt, schaltet das geistige Bewusstsein des Einzelnen vollst;ndig aus, l;sst aber das Unterbewusstsein auf eine v;llig andere Weise arbeiten. Die umgebende Realit;t wurde von einer Person wahrgenommen, die vor;bergehend den Boden unter den F;;en verlor, als ob sie auf dem Kopf st;nde. Die Gegenst;nde in der Umgebung nahmen eine lebendige Form an und die Lebewesen wurden zu beweglichen Zielen.
Im Wissen um die Unwirklichkeit der Wahrnehmung griffen die Menschen zu neuartigen Pillen und hielten eine chronische Form der psychischen St;rung aufrecht, die zu Recht zu einer Behinderung f;hrte. Aber sind die in psychiatrischen Kliniken registrierten Menschen wirklich krank? Nein! Sie alle haben gesunde innere Organe, Muskeln und Gehirne. Vor;bergehende Depressionen werden mit Hilfe von ;rzten und medizinischem Fachpersonal zu einer einfachen Art von Sucht.
Trotz ihres gescheiterten Lebens war Marina nicht bereit, zwischen Himmel und Erde zu leben. Sie war bereit, bis zum Ende zu k;mpfen. Schlie;lich musste es ein Ende geben, einen Ausweg!

Diesen Ausgang stellte sie sich in Form einer freundlichen Fee vor, die sich zu ihr beugte und ihr einfache, aber wahre Worte zufl;sterte.
Es gibt viele ;ltere Frauen, deren Kinder in Afghanistan get;tet wurden oder die von ihren Kindern verlassen wurden. In der Regel haben diese ;lteren Menschen einen v;lligen Zusammenbruch ihrer k;rperlichen und geistigen Kr;fte.
Marina beobachtete sie und wurde von der Vorstellung ergriffen, wie grausam die Welt war. Und noch mehr war sie von der Natur beeindruckt. W;hrend dieser Stunden brachten alle Abteilungen des Krankenhauses ihre Patienten an die frische Luft. Ein junger Mann aus Afghanistan wurde in einer Reihe gef;hrt. Einer von ihnen rannte auf den Hof, zog sofort seine Hose aus und fing sich etwas ein, das wie L;use aussah. Der Stock einer Krankenschwester l;uft ;ber seinen R;cken. Ein anderer geht mit hoch erhobenen Beinen ;ber imagin;re Hindernisse. Viele sitzen einfach auf der Reling und rauchen ununterbrochen. Sie werden wie Schafe in die Krankenstationen getrieben, und die randalierenden werden an die Betten gefesselt, indem man ihnen starke Schlafmittel in die Venen spritzt.
  Valeri kam mit den Kindern an. Marina betastete die K;rper der Kinder, sah ihnen in die Augen - war alles in Ordnung?
- Das Gericht kam mit Ihrer Aussage, um die dort beschriebenen Fakten zu ;berpr;fen. Sie haben mich bei der Arbeit auseinandergenommen, ich habe mich so gesch;mt...
- Wann werden Sie sich vor Ihrer Familie sch;men?
Aber Valery fuhr fort:
- Sie sagten, sie w;rden zu dir kommen und fragen, wie wir leben, also sagst du ihnen, dass du es aus Bosheit geschrieben hast und dass nichts dergleichen passiert ist.
- Ist das nicht wahr?
- Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich nicht mehr anfassen werde.
- Das hast du mir schon hundertmal gesagt. Ich habe dir hundertmal verziehen, und du nutzt das aus. Aber du wirst meine Freundlichkeit erst zu sch;tzen wissen, wenn du allein bist.

   Die Besuchszeit war vorbei und Marina begleitete die Kinder zum Tor. Das Tor, das immer verschlossen war, stand offen, und sie ging mit ihnen im Bademantel und in Pantoffeln zur Bushaltestelle. Eine Minute sp;ter kam die Krankenschwester hereingerannt:
- Der Arzt hat durch das Fenster gesehen, dass du aus dem Tor gegangen bist, und mich geschickt, um dich zu holen.
 Nachdem sie die Kinder gek;sst hatte, ging Marina in Tr;nen aufgel;st mit der Krankenschwester zur;ck ins Krankenhaus. Die Krankenschwester schaute Marina genau an und sagte mit Mitleid in ihrer Stimme:
- Lauf weg von hier, ich habe auch einmal hier gelegen und verstanden - hier heilen sie nicht, sondern verkr;ppeln die Seelen der Menschen. Die Medikamente, die hier verabreicht werden, entziehen die Menschen der realen Welt und machen sie von ihr abh;ngig. Die Menschen bekommen chronische Angst in ihrer Seele, die sie mit diesen Drogen zu ;bert;nen versuchen, und die Menschen kommen immer wieder hierher zur;ck, und manche werden lebenslang behindert. Manchmal hat ein einziger Stress oder Schock einen Menschen f;r eine Weile au;er Gefecht gesetzt, und ;rzte sind hier keine Helfer. Es ist notwendig, sich selbst zu kontrollieren, sich weniger darum zu k;mmern, "was die Leute sagen", und sein Leben nur auf sich selbst zu st;tzen. Aber das Wichtigste ist, die Ursache des Stresses zu beseitigen, sich von der ansteckenden Quelle zu befreien.
- Ich danke Ihnen. Ich werde versuchen, von hier wegzukommen und mein Leben neu zu beginnen.
- Ich bin froh, dass Sie mich richtig verstanden haben.

Marina wurde zu einem Gespr;ch mit dem Arzt vorgeladen. Der Arzt schaute der Frau aufmerksam in die Augen und fragte sie:
- Nehmen Sie die von uns verschriebenen Tabletten nicht?
- Warum nicht? - Marina versuchte, den Arzt so aufrichtig wie m;glich anzuschauen.
- Denn ich habe jahrelang in einem Krankenhaus gearbeitet. Ich glaube, wir haben Ihre Behandlung falsch diagnostiziert, wir werden eine andere versuchen.
- Sagen Sie, ist es ;berhaupt m;glich, die Nerven eines Menschen zu heilen?
- Das zentrale Nervensystem kann.
- Aber nicht die zentrale?
- Sie sehen, es h;ngt von ;u;eren und inneren Umst;nden ab.
- Ich verstehe... Lass mich nach Hause gehen.
- Ruhen Sie sich noch ein wenig bei uns aus, warum m;ssen Sie sich um das Leben sorgen?
- Ich habe keine Lust, mich der Armee der S;chtigen anzuschlie;en.
- In Ordnung", sagte der Arzt und sah mich pr;fend an. - Sie nehmen die Tabletten von der Krankenschwester. Sie werden eine Woche lang zu Hause bleiben und dann entscheiden, ob Sie zur;ckgehen oder wieder arbeiten gehen. Ich m;chte Sie davor warnen, dass Ihre Kollegen Sie m;glicherweise nicht so behandeln wie bisher. Sie wissen ja: "Wir sehen nicht den Balken in unseren eigenen Augen, sondern den Strohhalm in den Augen der anderen". Macht nichts, du musst dir dein eigenes Leben aufbauen. Andernfalls wird es Ihnen ergehen wie dem gro;en Dichter Sergej Esenin, der das letzte Jahr seines Lebens in einer psychiatrischen Klinik verbrachte, dann entlassen wurde und von seinen Freunden mit Emp;rung und Spott bedacht wurde und sich schlie;lich erh;ngte.
- Ich glaube nicht, dass es so weit kommen wird.
- Nun, jetzt kannst du alles im Leben tun, sogar t;ten - du hast jetzt eine Bescheinigung aus der Nervenheilanstalt und es ist nicht deine Schuld! - sagte mit einer gewissen Begeisterung die Abschiedsworte und schickte Marina nach Hause, als ob er ihr gr;nes Licht geben w;rde. Marina sah den Arzt entgeistert an: Musste sie immer noch zwischen Gut und B;se w;hlen? Gott sch;tze sie und bewahre sie davor!
Marina packte ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Weg. Die freie Luft schlug der Frau ins Gesicht, so dass ihr schwindelig wurde, ihr Herz vor Angst klopfte und sie eine Tablette nehmen wollte. Sie zog eine kiloschwere Schachtel mit bunten Drogen heraus und warf sie nachdenklich in einen M;lleimer. "Nein, besser der Tod als die Sucht!"

Die Kinder vermissten ihre Mutter. Sie kuschelten sich an sie, als sie zu Bett gingen, und baten sie, ihnen etwas aus ihrem Leben zu erz;hlen.
- Was kann ich Ihnen noch sagen? Ich glaube, ich habe Ihnen alles gesagt, was ich wei; und was ich gesehen habe. Ich erz;hle Ihnen von den Au;erirdischen, die ich eines Nachts getroffen habe. Ich habe Au;erirdische besucht. Alle sagen, sie k;nnen sich nicht erinnern, wie sie dorthin gekommen sind. Ich wei; es auch nicht. Ich wei; nicht, warum, aber ich war allein auf einem Planeten. Man konnte keine Sterne sehen, der Himmel war dunkel, aber wir hatten einen Boden unter den F;;en, den wir nicht betreten haben. Wer waren wir? Ich und eine Reihe von Au;erirdischen, die irgendwo auf dem Planeten vorbeikamen. Ich war begeistert, dass ich auf dem R;cken durch die Luft reiten konnte, und tat es immer wieder. Es gab menschen;hnliche Wesen, die vorbeigingen, aber nicht so, wie sie dargestellt wurden, mit gro;en K;pfen und gro;en Augen. Es handelte sich um gro;e, menschen;hnliche Wesen, die etwa 120 Zentimeter gro; waren und einige Zentimeter ;ber dem Planeten schwebten. Sie trugen ;hnliche Uniformen, hatten eine Glatze und sahen einander ;hnlich. Aber man konnte den Unterschied zwischen einem Mann und einer Frau erkennen. Die Frauen hatten h;bschere Gesichter, aber alle liefen weiter und ignorierten mich gleichg;ltig. Ich lachte vergn;gt und sah sie mit Bedauern an: Wussten sie nicht, was f;r einen sch;nen Planeten sie hatten? Ein Mann sah mich an und l;chelte. Ich war froh, dass sie eine Seele hatten. Und wieder glitt ich um den Planeten. Dann verschwand alles.


                Kapitel 13

Die Arbeit brachte Marina immer wieder in ein Gleichgewicht mit der Au;enwelt. Man muss sich seine Ma;nahmen vorher zu Hause ;berlegen und sie dann bei der Arbeit umsetzen. Sondern um etwas Neues zu schaffen, das von niemandem sonst gefordert wird.
Sie arbeitete als K;nstlerin in einer Werkstatt, die N;gel, Schrauben, Bolzen und andere Befestigungsmittel herstellte. Marina war fasziniert, als sie sah, wie der Eisendraht, der in das eine Ende der Maschine geschoben wird, aus dem anderen Ende in die Schachtel mit den fertigen N;geln herausflog. In anderen Werkst;tten gibt es andere Aufgaben und andere Mitarbeiter.
Sie malte nicht nur Plakate und Slogans, sondern schlug ihrem Vorgesetzten auch vor, im Laden eine Allee progressiver Menschen mit gemalten Portr;ts anzulegen. Dies wurde herzlich und dankbar aufgenommen.
Und die Arbeit in Schwei; begann. Zun;chst rief sie Arbeiter aus der Werkstatt und malte deren Portr;ts nach dem Leben. Um sie nicht abzulenken, begann sie dann, sie nach ihren Fotos zu malen. Alle Arbeiter liefen mit gesenktem Kopf durch die Werkstatt und betrachteten stolz ihr Portr;t.
Dann begann sie, die andere H;lfte der Werkstatt zu dekorieren: die Verchromung von ma;gefertigten Eisenteilen mit Nickel. Dort wurden die Eisenteile in ein gro;es Fl;ssigkeitsbad getaucht und mit einer gl;nzenden, sch;nen nickel;hnlichen Schicht ;berzogen.
Dort traf Marina ein unscheinbares M;dchen, unattraktiv, aber ehrlich und aufrichtig. Ihr Name war Nadia. Sie war nicht gut darin, all ihre Teile zu verchromen: Sie waren alle vom Regen zerfressen. Sie wurde mehrmals gewarnt, dass sie den Plan vermasselt, und gezwungen, eine weitere Sitzung abzuhalten.
Sie erz;hlte Marina, dass sie, wenn sie zu Besuch kam, immer eine Per;cke auf dem Kopf trug. Eines Tages kam Nadezhda mit einer Per;cke zur Geburtstagsfeier einer Freundin. Sie ;ffnete die T;r und gab mir eine leichte Ohrfeige mit den Worten: "Warum kommst du immer zu sp;t?"
- Der Schlag meiner Hand schleuderte meine Per;cke zur Seite und hinterlie; ein B;ndel meines fl;ssigen Haares auf meinem Kopf. Alle l;chelten und ich war verlegen... Ich musste sie wieder aufsetzen und mich an den Tisch setzen. Ein Mann scherzte, um mich zu ermutigen: "Schau, wie gro; meine Nase ist, du kannst mit deiner Nase wie ein Reiher Wasser aus einer Karaffe trinken. Alle haben gelacht, und der Abend war toll.
Aber das war noch nicht das Ende ihrer Begegnung. Am Abend verabschiedete er sich von ihr. Sie lud ihn nach Hause ein und warnte ihn, dass ihre Mutter nicht zu Hause sei. Sie arbeitet nachts. Irgendwie verstanden sie sich schnell, und schlie;lich gab sie sich ihm mit all ihrer Offenheit und rohen Z;rtlichkeit hin. Sie verabredeten ein weiteres Treffen und er ging.
- Nachdem er gegangen war, merkte ich, dass ich weder sitzen noch gehen konnte. Ich hatte schreckliche Schmerzen im Bauch und zwischen den Beinen. Ich habe einen Krankenwagen gerufen. Wie es der Zufall so will, kam ein Freund von uns. Sie warf einen Blick darauf und sagte, dass dies nach dem ersten Geschlechtsverkehr passiert und warnte mich, meinen Freund ein paar Tage lang nicht in meine N;he zu lassen. Lass es heilen. "Bitte sagen Sie meiner Mutter nichts davon, sonst bringt sie mich um..." "Nat;rlich nicht! Das ist Ihre Sache!"
Sp;ter wurde Nadia entlassen, weil sie ihre Ziele nicht erreichte und das Unternehmen mit ihrer mangelhaften Leistung im Stich lie;. Nadezhda bekam eine Stelle in einem anderen Milchabf;llbetrieb als Arbeiterin in einem gef;hrlichen Beruf. Auch Marina stand auf der Liste.
Eines Tages beschwerte sich Nadya bei ihr, dass die Arbeiterinnen sich dar;ber beklagten, dass nicht genug Milch f;r alle da sei und dass sie die H;lfte der Milch mit leeren Kannen an ihre Arbeitspl;tze verteilen m;ssten.
- Verd;nnen Sie die Milch mit Wasser, dann haben alle genug", scherzte Marina, l;chelte und ging.
Am n;chsten Tag waren wieder alle unzufrieden. Alle hatten genug Milch, aber sie war bl;ulich gef;rbt. Die Milch sollte per Kelle mit Wasser verr;hrt werden, nicht umgekehrt. Aber man kann es nicht allen recht machen...

Im Haus war es eine Weile still, und Marina ruhte sich mit Leib und Seele aus, indem sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben nach dem Abendessen hinlegte, was ihrem Mann die Augen in den Kopf trieb:
- Was machst du da?
- Ich werde anfangen, so zu leben wie du - schlafen und essen.
Die Jungen konnten nicht gl;cklich mit ihrer Mutter sein. Sie hatte keine Zeit, diese zarten K;rper zu streicheln und ihnen die k;hlen Nasen zu k;ssen.
- Mama, welches Datum haben wir heute?
- Der neunundzwanzigste.
- Morgen ist also der neunundzwanzigste Tag, der bald ein Feiertag ist?
- Morgen ist der Drei;igste. Die Ferien stehen vor der T;r, aber Sie m;ssen noch Ihre Hausaufgaben machen.
- Ein Junge in unserer Klasse hat seine Hausaufgaben nicht gemacht, seine Mutter hat ihn verpr;gelt und er hatte ein Erdbeben im Kopf, er war sogar im Krankenhaus.
- Nun, ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird, denn Sie lernen f;r sich selbst. Je besser Sie lernen, desto besser ist die Arbeit. Also gut, mal sehen, was du auf Russisch kannst...
- Sie m;ssen sich einen Dialog zwischen Menschen ausdenken und aufschreiben.
- Wei;t du noch, wie Papa und ich reden?
Markus dachte dar;ber nach und sagte dann:
- Mit Zorn.
Marina lachte. Kinder sind die ehrlichsten und aufmerksamsten Menschen. Spiegel der Realit;t. Und das macht es traurig.
  Nachdem sie ihre Hausaufgaben gemacht hatte, gingen Marina und Markus zum Kindergarten, um Brunchik abzuholen. Unterwegs zupft Markus an seinem ;rmel:
- Sieh mal, die Dame tr;gt keinen Hut, sie wird eine Lungenentz;ndung bekommen... Und da, sieh mal, ein Oberschenkel von einer Puppe liegt herum.
 Marina l;chelt gl;cklich und h;lt die kleine Hand ihres Sohnes in der ihren.
Bruno wurde auf einem Schlitten nach Hause getragen:
- Wow, du bist aber schwer heute!
- Ich habe heute um Nachschub f;r den Kefir gebeten...
Markus zupft wieder am ;rmel seiner Mutter:
- Schau, deine Schwester Tante Clava tr;gt ihren neuen Mantel und ist sehr stolz.
- Nun, sie will auch heiraten.
- Es nimmt sie sowieso keiner, sie hat braune Canapoos auf dem R;cken...

Valery war bereits zu Hause, wartete auf das Abendessen, fummelte an der Uhr herum und steckte einen F;llfederhalter in die Vertiefung des Uhrwerks.
Bruno zog seine Stiefel aus und lief auf seinen Vater zu:
- "Papa, wenn du stirbst, gibst du mir dann eine Uhr?
- Das werde ich, das werde ich.
Valery setzte sich an den Tisch und schluckte, fast ohne ein St;ck Fleisch zu kauen, sagte er:
- Heute haben wir auf der Arbeit gestreikt. Den ganzen Tag f;r einen Penny Sie frieren Rotz, und unsere B;roangestellten, wie Sie kommen, trinken Tee, und bekommen mehr als wir. Wenn es die Warteschlange nicht g;be, h;tte ich l;ngst alle aufgegeben.
- Du bekommst deine Wohnung sowieso nicht, ich habe geh;rt, dass wir sie jetzt nur noch gegen Geld kaufen, aber wo k;nnen wir sie bekommen? Die Kinder werden erwachsen, wir m;ssen ihnen neue M;ntel kaufen... Ich h;tte gerne ein eigenes kleines Haus", tr;umte Marina, "irgendwo auf dem Dorf mit einem Hof und einem Garten. Und ein H;ndchen, das im Garten heruml;uft. Habe ich recht, Jungs?
- Oh, ich m;chte ein K;tzchen, - sagte Brunchik.
- Und ich mag kleine K;ken. - Markus steckte sich einen L;ffel Brei in den Mund und r;mpfte die Nase. - Zucker in den Brei, Mama.
 Valery wischte sich die Lippen mit einer Serviette ab, warf sein Bein ;ber das Sofa und schnarchte ins Zimmer.
  Es klopfte an der T;r. Der Postbote stand in der T;r und hielt ein Formular in die H;he. Marina weckte Valery und reichte ihm das Telegramm:
- Wahrscheinlich ist es eine Ente", beeilte sich seine Frau, ihn zu beruhigen, indem sie das ergraute Gesicht ihres Mannes betrachtete, "denn erst vor einem Monat hatten wir Galja zu Gast.
- "Geht weg, Galja ist tot", las Valery wieder, "aber wir m;ssen trotzdem gehen...
Er telefonierte, um einen Urlaub zu vereinbaren, und Marina begann, ihren Koffer zu packen. Zwei Stunden sp;ter wurde Valery von seiner Familie zum Zug gebracht.
- K;nnte Bruno mit mir kommen? - z;gerte er. - Es ist be;ngstigend, allein zu sein.
- Mein Sohn w;rde mir nur im Weg stehen. Denken Sie an Gott, er wird Ihnen helfen.
- Wie kann Gott helfen? Neulich sah ich einen Teufel mit H;rnern, der mich verfolgte... und er holte mich ein.
Marina nahm Herztabletten aus ihrer Handtasche und gab sie ihrem Mann mit auf den Weg, sagte sie:
- Sie sollten weniger trinken. Du kannst wegen deines Wodkas alles verlieren.
- Was habe ich denn da? - Valery grinste b;se.
- Eines Tages wirst du es verstehen...

Iraida Dehanovna Choi, Redakteurin der Fabrikzeitung, betrat Marinas Kunstatelier. Ihr schmal;ugiges, dunkelh;utiges Gesicht mit hervorstehenden Wangenknochen zeugt von einer edlen koreanischen Abstammung. Marina l;chelte freundlich, stand auf und legte ihre B;rste beiseite, um ihr entgegenzukommen. Sie wischte die Farbe, die an der Seite des Glases heruntergelaufen war, mit ihrem Finger am Rand des Halses ab.
- Sie arbeiten mit Farbe wie mit saurer Sahne", bemerkt der Redakteur bewundernd.
Marina wischte sich die H;nde mit einem mit Benzin getr;nkten Tuch ab und richtete sich auf:
- Ich bin bereit. Was kann ich f;r Sie tun?
Iraida lachte ;ber Marinas spielerisches Verhalten:
- Man hat mir gesagt, dass Sie der beste K;nstler unserer Fabrik sind, und ich m;chte Sie bitten, ein Portr;t - eine Skizze nach dem Leben - von einem Drechsler unserer Fabrik zu zeichnen, der vor kurzem den Titel "Meister der Goldenen H;nde" erhalten hat, und wenn es den Wunsch gibt, eine Notiz ;ber seine Arbeit zu zeichnen.
- Gut", sagte Marina einfach, "ich mag diese Art von Arbeit.
- Ich sehe Sie morgen in meinem B;ro.

In einer nahegelegenen Bibliothek las Marina die Fachliteratur ;ber Dreharbeiten, um sich im Gespr;ch mit dem gro;en Meister nicht zu profan zu verhalten, skizzierte Beispielfragen und lie; darunter Platz f;r Antworten. Sie reibt sich die H;nde in der Erwartung, einen lebhaften Mann zu treffen, der seine Arbeit liebt und dessen Kopf voller Ideen ist, sein Handwerk zu perfektionieren, und l;dt ihn in ihre Werkstatt ein.
Ein blonder Mann kommt herein und setzt sich mit gelangweiltem Blick auf einen Stuhl. Seine pummeligen wei;en H;nde fallen ins Auge. Die Deutschen sagen, dass der erste Eindruck der wahrste ist, aber Marina wei; ganz genau, dass er auch falsch sein kann. Sie weist den Eindruck zur;ck, dass er faul ist. Sie h;lt ihre Hand zum Sch;tteln hin, er streckt seine widerwillig aus. Nun gut, zum Gesch;ftlichen.
 W;hrend er eine Skizze im Skizzenbuch anfertigt, beginnt der K;nstler, ihn mit einem L;cheln, das zu einem offenen und freundlichen Gespr;ch einl;dt, nach seinem Alltag zu fragen:
- Petr, als Kind hast du wahrscheinlich davon getr;umt, ein Drechsler zu werden.
- Nein, ich h;tte nie gedacht, dass ich Drechsler werden w;rde. Irgendwo muss man ja arbeiten...
- Nun, - nicht aufgeben Marina, - f;r eine Schicht Sie wahrscheinlich ;ber-erf;llen den Plan, die Arbeit mit der Stimmung?
- Ja, so weit wie m;glich.
Marina wird sichtlich nerv;s, das Gespr;ch kommt nicht zustande.
- Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Tiere zu Hause halten? Angeln, Eishockey?
- Nein, ich sehe fern.
- Erz;hlen Sie mir die interessanteste Begebenheit aus Ihrem Leben, - stellt Marina ihre letzte Frage.
- Ich kann mich an etwas nicht erinnern. Zuhause, bei der Arbeit.
Schlie;lich lie; der K;nstler ihn gehen. Er ging mit einem Seufzer der Erleichterung hinaus. Und sie starrte fassungslos auf die T;r. Was soll man ;ber ihn schreiben? Kein einziger Anhaltspunkt, aus dem man eine Geschichte machen k;nnte. Nun, ich werde einfach ein allgemeines Klischee aufstellen: "...Lernen wir einen netten Mann kennen, einen Enthusiasten seiner Arbeit, mit einer brennenden Flamme in seiner Brust - Pjotr Aleksejewitsch...". Ich bin angewidert, aber ich muss mein Versprechen halten.

Zwei Tage sp;ter erscheint eine Zeitung mit einem Artikel und einem gro;en grafischen Portr;t des Handwerkers der "Goldenen H;nde".
  Am selben Tag trifft Marina eine Arbeiterin aus der gleichen Werkstatt, die sie w;tend macht:
- Warum haben Sie ;ber unseren Dreher geschrieben? Ja, er ist der Faulste. Er hat nur Zeit, zum Buffet zu laufen, um Kuchen zu holen.
 Marina gibt dieses Gespr;ch an den Redakteur weiter. Sie zuckt mit den H;nden:
- Warum haben sie ihm den Titel selbst verliehen?
;brigens, wer vergibt Titel? Oder hat die Verwaltung auch daf;r einen Plan?

 In ihrem B;ro wartet ein Ingenieur f;r Landmaschinen. Wie er erkl;rte, h;ngen alle neuen Technologien von ihm ab, und es h;ngt auch von ihm ab, ob die neuen Produkte hergestellt werden oder nicht.
- Wo ist also das neue Produkt? - Marina rief aus: "Niemand nimmt das Alte, und es gibt keine M;glichkeit, das Neue zu entwickeln.
- Dies ist ein sehr komplizierter Prozess; die Maschinen m;ssen f;r jedes neue Teil neu ausger;stet werden. Und dann sind alle neuen Proben lahm.
- Wie kommt das?
- Das liegt daran, dass wir weder Reifen noch die richtige Art von Eisen haben. Kurz gesagt, es ist das Fehlen eines Arms, eines Beins oder sogar eines Herzens... - Nun, das ist die Art und Weise, wie wir die Perestroika im Lande durchf;hren - ohne H;nde, ohne Beil, wurde die H;tte gebaut.
Der Ingenieur lachte:
- Ja, wir haben die alte Welt zerst;rt, wir haben keine neue aufgebaut, wer nichts war, dem blieb nichts. Aber...", er stand auf und streckte die Hand nach vorne, "egal wie unser Land geschlagen wurde, wir sind trotzdem aufgestanden und haben weitergemacht. Und unser Land war wieder einmal ganz vorne mit dabei. Dies ist eine schwere Zeit f;r uns alle, aber glauben Sie mir, wir werden einen Ausweg finden...
- Sie sind wie ein roter Kommunist. Ich habe geh;rt, dass es in Moskau einen Putsch gegeben hat und die Kommunistische Partei abgeschafft wurde.
Die Miene des Ingenieurs ver;nderte sich, das L;cheln verschwand augenblicklich von seinen Lippen:
- Russland wird noch mehr weinen. War es schlecht, in einer kommunistischen Gesellschaft zu leben? Du", er packte Marina am Kragen ihres Mantels und sch;ttelte sie, "ich wette, dieser Mantel stammt noch aus der Zeit, als die Kommunisten regierten!
- Du hast Recht, das ist das Einzige, was ich in meinem Leben kaufen k;nnte - Marina r;ckte den Kragen ihres Mantels zurecht - mir pers;nlich ist das egal, ich denke wie viele Leute, die an der Macht sind: Kommunisten, Kapitalisten, Tschuktschen oder Irokesen, Hauptsache, wir werden rechtzeitig f;r unsere Arbeit bezahlt und k;nnen normal leben.

Eine Woche sp;ter kehrte Valery zur;ck, ausgelaugt, mit aschfahlem Teint und gequ;lten Augen, die glitzerten.
- Was ist passiert? - Marina st;rzte auf ihren Mann zu.
- Nach dem, was ich gesehen habe, habe ich seit einem Tag nichts mehr gegessen.
- Nun, das erz;hlst du mir sp;ter, wirf deine schmutzigen Klamotten ab und geh dich waschen, w;hrend ich das Abendessen aufw;rme.
Seufzend und st;hnend ging Valery unter die Dusche, lie; sich auf einen Stuhl fallen und streckte die Beine aus. Marina schenkte eine Sch;ssel mit rotem Borschtsch ein, mit dem scharfen Geruch von Tomaten und Sauerkraut, und stellte eine Sch;ssel mit Schnitzeln hin. Valery schluckte zun;chst widerwillig die Suppe, dann mit Appetit die Schnitzel.
- Und was ist mit Galka?
- Die Frau ihres Nachbarn liegt im Krankenhaus. Galka fuhr ins Krankenhaus, um nach ihr zu sehen, und traf dort ihren Mann. Als Zeichen des Dankes lud er Galka zu sich nach Hause zum Tee ein. Und vergewaltigte sie in seinem Haus. Sie muss sich gewehrt haben, denn sie hatte Prellungen und einen ausgeschlagenen Zahn. Sp;ter kam ein Nachbar zu Galkas Freund und sagte leise: "Bringt sie weg". Als ich ankam, lag sie in der Leichenhalle. Meine Br;der und ich brachten ihr Kleidung f;r die Beerdigung mit. W;hrend wir warteten, gingen die Br;der raus, um Zigaretten zu holen, und ich h;re Rufe vor der T;r: "Gebt mir die Kleider. Ich hatte Angst, hineinzugehen, aber es gab nichts zu tun. Als ich hineinging, nahm der Arzt die Eingeweide aus Galkas Bauch und warf sie in die Sch;ssel auf dem Boden. Eine Krankenschwester stand neben mir und mampfte ein Sandwich. Ich wei; nicht mehr, wie ich auf die Stra;e gekommen bin, aber ich habe dieses Bild immer noch im Kopf. Ich bekomme keinen Bissen in die Kehle.
- Beruhigen Sie sich und versuchen Sie, nicht daran zu denken.
Aber Valeri hat sich betrunken. In der Familie herrschten wieder Angst, Verwirrung und Rebellion.

Marina fing an, zus;tzlich in der Redaktion zu arbeiten, was ihr gro;e Freude bereitete und eine Art Ventil in seinem verwunschenen Kreis von Fl;chen darstellte.
 Nach einiger Zeit wurde sie in das B;ro des Parteivorsitzenden des Betriebs gerufen.
- Wir sind mit Ihrer Arbeit zufrieden, - sagte der Parteioffizier und erhob sich von seinem Stuhl, um Marina zu treffen - so haben wir eine Anfrage: Arbeit als Lehrer in der Jugendherberge, gibt es eine vollst;ndige Aufschl;sselung und bei der Gestaltung der visuellen Propaganda und die Beziehungen mit dem Team von Mietern. Jeder versucht, sich auf einen h;heren Platz zu setzen, einen Nachbarn anzupicken und einen niedrigeren zu beschmutzen. Wir wissen, dass Sie ;ber umfangreiche Erfahrungen im Umgang mit Menschen verf;gen. Helfen Sie uns!

Marina betrat das B;ro des Frauenwohnheims einer gro;en Fabrik in der Stadt mit einem zukunftsweisenden Plan in der Hand. Bevor sie ihre Arbeit aufnahm, machte sich Marina mit den Rechten und Pflichten einer Erzieherin vertraut, ging die Szenarien f;r Jubil;umsfeiern durch, lernte das Arbeitsumfeld kennen und stellte fest, dass nicht die Arbeit an sich schwierig ist, sondern die Beziehungen zwischen den Menschen, die schwierig sind. Nun w;rde sie es nicht mehr mit leblosen Gegenst;nden zu tun haben, sondern mit konkreten Menschen.
 Das Land befindet sich in der Perestroika. Aber trotzdem sollte der Erzieher vor, w;hrend und nach der Perestroika immer in Uniform sein, immer ;ber aktuelle Informationen verf;gen, wissen, was im Land und im Ausland vor sich geht, die menschliche Psychologie verstehen.
 Am Morgen kamen die neuen Klassenkameraden ins Lehrerzimmer, um sich mit der neuen Lehrerin vertraut zu machen. Der Ruhm der st;ndig wechselnden Betreuer war nicht gerade rosig. Die Hausmeisterin Jelisaweta Stepanowna erz;hlte Marina von den Vorg;ngern, wobei sie sich st;ndig die H;nde spritzte und den Kopf sch;ttelte:
- Welche Art von Studenten bildet unser p;dagogisches Institut aus? Zuk;nftige Lehrer, und fast alle rauchen, wechseln ihre Freunde wie Handschuhe, und du h;ttest h;ren sollen, wie sie mit uns reden: "Das geht dich nichts an!" und das war's. Es ;berrascht nicht, dass die Mieter uns auch nicht runtermachen - ein schlechtes Beispiel ist ansteckend. Und da war einer, der lief die Stockwerke auf und ab und klopfte an die T;r: "Gibt es etwas zu essen?" Sind Sie auch von einer p;dagogischen Schule gekommen?
- Nein, ich bin K;nstlerin von Beruf.
- Ah, - der Hausmeister seufzte entt;uscht, - das ist in Ordnung, aber bedenken Sie, es ist sehr schwer, mit M;dchen zu arbeiten. Sie machen, was sie wollen. Der, den wir in die Entbindungsklinik schicken. Deshalb rennen die Kinder auf dem Boden herum. Und wenn man versucht, etwas zu sagen, halten sie einfach den Mund: "Warst du besser?"
Eine schwarz;ugige, dunkelhaarige Frau, die Empfangsdame, betrat das B;ro:
- Ist Ihr Name Marina Konstantinovna? Hallo, ich bin Tanya. Unsere Tutorin Olga Semjonowna, mit der Sie zusammenarbeiten werden, ist noch ein Zugvogel. Seien Sie vorsichtig mit ihr. Sie nimmt alles mit nach Hause, raucht und bringt den M;dchen bei, wo sie sich ;ber uns beschweren k;nnen. Oh, du wirst es schwer haben mit ihr.
- Es wird alles gut werden.

Marina war gerade dabei, die Liste der Mieter durchzugehen, als eine stark geschminkte Frau mit roten Haaren sch;chtern das B;ro betrat:
- Ich bin hier f;r die Miete zust;ndig. Mein Name ist Lida. Wissen Sie, wir haben eine ganze Liste von Schuldnern; wir m;ssen sie in den Werkst;tten anhand ihrer Lohnnummern ausfindig machen und sie aus der Lohnabrechnung herausnehmen.
- Wie w;re es, wenn wir die Namen der Schuldner in gro;en Buchstaben aufschreiben und in der Halle aufh;ngen?
- Das ist keine schlechte Idee... Wei;t du, komm heute Abend zum Tee zu mir. Wir wohnen nicht weit von Ihnen entfernt in einer kleinen Wohnung.  Sie haben Raum 4, wir haben Raum 46.
- Das ist irgendwie unangenehm, und wie w;rde Ihr Mann dar;ber denken?
- Er ist nicht hier. Er ist auf einer Gesch;ftsreise zur Kolchose. - Sie lachte und f;gte verwirrt hinzu: "Er nahm meine Badehose vom Stapel der Schmutzw;sche. Ich habe ihn gefragt, warum. Er sagte: "Ich werde riechen und mich an dich erinnern. Er ist ein seltsamer Kerl, er kommt nach der Arbeit nackt nach Hause, er nimmt mich mit wo und wann er will, aber er kocht sehr leckeres Essen... Er kann H;hnchen problemlos in einem Wasserkocher kochen.
- Ich habe irgendwo gelesen, dass man Albtr;ume bekommt, wenn man keine Kinder bekommt, bevor man drei;ig ist. Sie brauchen ein Baby und alles wird sich von selbst regeln.
- Wir werden keine Kinder bekommen, obwohl die ;rzte sagen, dass wir beide gesund sind. Es ist wahr, ich bin als Kind in einem Sumpf geschwommen. Die alten Leute sagen, dass man im Sumpf nicht schwimmen darf, weil dort Hexen leben. Kann ich wirklich ein Kind aus einem Waisenhaus aufnehmen?
- Es ist eine gro;e Verantwortung, und mein Mann wird nichts dagegen haben.
- Es wird ihm nichts ausmachen... Nur wissen Sie, es gef;llt mir nicht, dass er, wie viele russische Ehem;nner, nach der Arbeit zuerst in ein Caf; geht. Er isst viel Braten und kommt dann mit mir nach Hause, um Salzkartoffeln und Nudeln zu essen. Und dann l;gt er mich an, weil er meinen Gehaltsscheck verloren hat. Egoistischer Mistkerl. Wie kann man ein Kind entf;hren? Obwohl, wenn du dich scheiden l;sst...
- Ja, eine Frau in Russland ist ein fl;gelloser Vogel.

  Nach dem Mittagessen traf die zweite Tutorin, Olga Semjonowna, ein. Sie flog ger;uschvoll ins B;ro, f;hlte sich wie eine vollwertige Herrin, verteilte Parf;m auf dem Tisch, rollte ihr langes Haar aus und begann, sich lustvoll zu kratzen, so dass das Haar knarrte und vor Vergn;gen st;hnte. Dann steckte sie es sich in den Nacken und setzte sich Marina gegen;ber an den Tisch, blickte ihr mit ihren dunklen, selbstgef;lligen Augen tief in die hellen Augen und verzog die Lippen zu einem L;cheln, das sie schlie;lich sagte:
- Wir werden zusammenarbeiten, das kann ich mir vorstellen. Die Schuldirektorin hat mir erz;hlt, dass du ein K;nstler bist. Sie haben keine Ahnung, wie sehr wir einen K;nstler brauchen. Alle B;den und Flure m;ssen renoviert werden, und ich werde die p;dagogische Arbeit ;bernehmen.
- Ja, aber ich bin als Erzieherin eingestellt worden, aber nat;rlich werde ich auch die Dekoration ;bernehmen.
- Sie k;nnen sich nicht vorstellen, wie viele Berichte, Entwicklungen, Skripte. Man kann sie nicht einfach schreiben. Ich habe das P;dagogische Institut absolviert", betonte sie, "ich habe einen Abschluss. Ich bin verpflichtet, die Menschen aufzukl;ren.
Marina erkl;rte nicht, dass sie sieben Jahre lang dieselbe Arbeit im Palast der Pioniere verrichtet hatte:
- Nun, wir werden sehen.
- Haben Sie eine Familie?
- Ein Ehemann und zwei Kinder, und Sie?
- Ich habe einen Sohn, der aufw;chst, allerdings meist bei seiner Gro;mutter. Und ich bin ein freier Vogel, ich habe h;ufig Besuch vom KGB.
- Wow, die haben keine Angst, sie sind ja schlie;lich die H;ter des Gesetzes.
- Jesus, wenn sie sich treffen, fordern sie mich auf, nackt vor ihnen zu tanzen.
- Was, v;llig nackt?
- Wenn es ein paar von ihnen sind, tanze ich in meinem Badeanzug... und sie sitzen auf St;hlen und trinken Cognac. Aber... Jetzt habe ich Schutz. Wei;t du, ich habe das in meinem Leben schon erlebt, ich h;tte fast den Verstand verloren... Ich habe fr;her in einer Gef;ngnisbibliothek gearbeitet. Nun, ich habe einen getroffen und ihn mit nach Hause genommen. Und am Morgen, als ich ein Bad nahm, rannte er weg und nahm meine Sachen - meinen Mantel, meine Nerzm;tze, meinen Schmuck. Sie k;nnen ihn immer noch nicht finden, und ich habe keine Schulden mehr. Wie gef;llt Ihnen unser Manager?
- Sie ist in Ordnung, sie ist umg;nglich.
- Ja, gesellig... Sie besticht M;dchen, damit sie mit ihr schlafen, macht teure Geschenke und l;sst jeden rein. Die W;sche und die M;bel aus dem Schlafsaal sind zusammen mit dem Zimmerm;dchen nach Hause gegangen... Haben Sie Tanya, den Quartiermeister, gesehen? Sie hat ihren eigenen Mann get;tet.
- Was Sie nicht sagen? Was f;r ein Albtraum!
  Marina kam nach Hause, m;de und kaputt. Sie legte sich auf das Sofa. Markus kam vorbei:
- Mama, bist du krank?
- Nein, es ist nur mein Herz, das schmerzt.
- Du bist d;nn und dein Herz ist d;nn.
- Mein Liebster! - Marina umarmte ihren Sohn. - Wie ich dich liebe!

Und bei der Arbeit ist es ein t;glicher Kampf. Hin und wieder gibt es Beschwerden von M;dchen. Einer wurde die Strumpfhose gestohlen, ein anderer rauchte in dem Zimmer, in dem die M;dchen schliefen, der dritte wollte nicht im Dienst sein, sie schw;nzten die Arbeit, die Jungs blieben lange weg und so weiter und so fort.
  Bei jedem Treffen verlangten die M;dchen, dass sowohl Jungen als auch Verwandte ohne zeitliche Begrenzung einen Freifahrtschein erhalten. Weg mit den Hausmeistern auf den Etagen, Selbstverwaltung, Bereitstellung von kleinen Wohnungen f;r alleinerziehende M;tter, kostenlose Tanzveranstaltungen! Das sch;ne Wort "Freiheit". Die Schuldirektorin h;lt sich den Kopf:
- Wissen Sie, was dann passieren wird?
- Warten Sie - Marina Konstantinovna hat das Wort ergriffen - sie haben mit etwas Recht. Wir besch;tzen sie zu sehr. Aber lassen Sie mich Sie fragen", wendet sie sich an die Mieter, "warum rennen Sie zu uns, wenn Ihre Besucher Sie beleidigen? Verwalte dich selbst! Und ich kenne viele M;dchen, die froh sind, sich hier nach der Arbeit auszuruhen, in unserer eigenen Kantine zu essen, zu leben und zu lernen. Und zum Zeitvertreib gibt es Diskotheken, Videotheken, Caf;s und Restaurants. Aber als wir Sie baten, sich an der Anpflanzung von B;umen und Str;uchern auf dem Gel;nde des Wohnheims zu beteiligen, ist kein einziger aufgestanden. Man kann faul sein, aber nicht in diesem Ausma;.
Die M;dchen gehen mit gesch;rzten Lippen davon. Und wenn sich M;dchen verschiedener Nationalit;ten stritten, nahm der Skandal sofort den Geist der nationalen Zwietracht an, und manchmal musste der KGB eingeschaltet werden. Aber selbst das war f;r Marina nicht so be;ngstigend wie Vortr;ge und Reden vor Publikum. Hunderte von Augen beobachteten einen, und zwar nicht dumm, sondern ziemlich gebildet, und um keinen Unsinn zu reden, musste man sich sorgf;ltig vorbereiten, ;ber die politischen und wirtschaftlichen Angelegenheiten des Landes Bescheid wissen, die Entwicklung der Produktionsanlagen verfolgen, wissen, wo jeder Einwohner arbeitete, wie und wo seine Eltern lebten, denn nichts konnte die Schuldigen mehr bestrafen, als die Eltern ;ber das Verhalten ihrer Kinder in der Gesellschaft zu informieren. Wenn ein Junge oder ein M;dchen ;ber die Ermahnungen des Nachhilfelehrers schmunzelnd das Bein ;ber den Kopf wirft, dann wirft er oder sie sich bei der Erw;hnung eines Briefes an die Eltern buchst;blich zu deren F;;en und bettelt um Gnade.
Aber Marina hat zu viel von den Jungen gesehen, man kann sich nur wundern, warum sie sich f;r jede falsche Bewegung gei;elt.

Dies war das erste Mal, dass Marina mit Alla sprechen musste, einem kleinen, h;bschen kasachischen M;dchen, das fast jeden Tag alle mit ihren Streichen ;berraschte. Das erste Mal war ich bei ihr am Bett, wo sie wegen ihrer gebrochenen Beine nicht aufstehen konnte. Nachts sprang dieses M;dchen aus dem ersten Stock direkt in die Arme ihres Liebhabers, der sich nicht sehr bem;hte, sie zur;ckzuhalten. Gebrochen, in einem Nachthemd, trug er sie in die Lobby des Wohnheims, legte sie neben die bet;ubten Hausmeister und ging. Nur eine Woche sp;ter wurde dieselbe Alka in der eisigen Winterk;lte gebracht, ohne Mantel und Stiefel, in einem zerschlissenen Kleid und betrunken. Sie fanden sie in der Werkstatt, wo sie verr;ckt war.
Jetzt sprach Marina streng und drohend zu Alla. Das M;dchen weinte und versprach, sich zu bessern.
- Warum sind Sie so? - Marina sah ihr mit m;tterlicher Aufmerksamkeit in die Augen.
- Mein Freund hat mich betrogen, was erwartet mich jetzt noch im Leben?
- Glauben Sie mir, 80 % der M;dchen werden betrogen und verlassen. Der gleiche Prozentsatz wird von M;nnern betrogen. Sei bescheiden, weiblich und jemand wird dich lieben.
Alla sah Marina mit Hoffnung in den Augen an, und irgendwie glaubte Marina, dass sie sich bessern w;rde. Aber es verging kein Monat und... gab es einen weiteren Notfall.
 Alla wurde am Morgen von der Polizei abgeholt. Sie hatte die halbe Nacht damit verbracht, sich vor einer Gruppe von M;nnern zu verstecken, mit denen sie den Abend verbrachte, und diese dachten daran, sie zu entkleiden. Das M;dchen hatte den Verstand, sich zu wehren und wegzulaufen, und obwohl sie geschlagen wurde, gelang es ihr, sich am ersten Kontrollpunkt, den sie finden konnte, zu verstecken. Marina war sich sicher, dass dieser Vorfall dem M;dchen gut tun w;rde, und am Abend schaute sie in ihrem Zimmer vorbei. In einer Rauchwolke sa; Alla vor dem Spiegel und kaschierte ihre blauen Flecken mit Puder.
- Wohin gehst du?
- Zum Tanz...
- Tanzen? Was ist danach passiert? Sie werden dich jetzt umbringen... Ziehen Sie sich aus und Sie gehen nirgendwo hin. Wusstest du, dass die Schulleiterin die Papiere f;r deinen Rauswurf vorbereitet? Morgen findet eine ;ffentliche Sitzung mit der Betriebsleitung ;ber Ihr Verhalten statt. Du solltest lieber zu deinen Eltern gehen. Wirklich, - seufzte Marina, - wenn sie dich akzeptieren werden.

- Nein, schauen Sie, was die M;dchen tun - lief Marina am Morgen ins B;ro Stellvertreter Tanya - Alka mit ihrer Kleidung verschwunden, und nicht die M;he, in W;sche drehen. Und wenn sie die Handt;cher mitgenommen hat, muss ich dann daf;r bezahlen?
- Schneiden Sie die anderen in zwei Teile. Hauptsache, sie geht zu ihren Eltern und nicht in den Knast.
- Und was fehlt ihnen? Warm, trocken, leben und leben lassen. Nein, sie wollen Liebe. Dummk;pfe! Diese Liebe macht sie ungl;cklich. Gott sei Dank bin ich jetzt frei von dieser Liebe. Er war kein Ehemann, er war ein Wegelagerer.
- Wo ist er hingegangen?
- Ja, er starb im Gef;ngnis. W;hrend wir zusammen wohnten, musste ich mit meinen Kindern in der Nachbarschaft herumlaufen. Als er betrunken war, hat er versucht, mich umzubringen. Hat die Kinder erschreckt. Ich war bei der Polizei. Und er ist auf der Flucht. Er l;uft eine Woche lang herum und kommt dann zur;ck, um mir ins Gesicht zu schlagen. Das ist mein ganzes Leben. Das ging so weit, dass ich ihn am liebsten umgebracht h;tte. Ich hatte keine Kraft mehr. Ich schickte die Kinder ins Dorf, steckte die T;rklinke in einen blanken Eisendraht und wartete auf ihn. W;hrend ich wartete, schlief ich auf dem Sofa ein. Pl;tzlich l;utete es an der T;r. Ich sprang aus dem Schlaf auf und griff nach dem T;rknauf. Es hat mich getroffen. Ich bin gegen die gegen;berliegende Wand geflogen. Sehen Sie, ich habe ein lebenslanges Brandmal. Und mein Mann hat ein Gesch;ft gestohlen und ist entkommen. Sie erwischten ihn irgendwo im Ural und sperrten ihn ins Gef;ngnis. Der Polizist aus der Nachbarschaft rief mich k;rzlich an und sagte: "Das war's, Tatiana, lebe frei. Ihr Mann ist im Gef;ngnis gestorben, und Sie m;ssen nicht wissen, warum. Er ist tot, und das war's.

  Unter den Angeh;rigen begann eine Massenumsiedlung in die historische Heimat. Offensichtlich war die Welle der deutschen S;ldner aus der Zeit Katharinas II. vorbei. Deutsche bauten St;dte, bauten Brot an, schleppten die Kolchosen auf ihrem R;cken, gebaren Kinder und starben. Es war an der Zeit, in ihre Heimat zur;ckzukehren.
Russland hatte die Grenzen ge;ffnet, und die ersten, die sich auf die Eroberung des Westens st;rzten, waren die Russen selbst. Die Deutschen, die in einem flei;igen und religi;sen Geist erzogen wurden, blickten mit Bedauern und Besorgnis auf ihr bisheriges Leben zur;ck und sammelten zweifelnd die Dokumente f;r ihre Abreise. Sie begannen, die Archive nach Spuren ihrer verschwundenen Vorfahren zu durchforsten.
Ihre Eltern erhielten bald die Antwort auf ihre Anfrage, dass der Vater ihrer Mutter als Verr;ter verhaftet und einige Tage nach der Urteilsverk;ndung erschossen wurde. Es gab keine Informationen ;ber die Existenz eines Grabes.
 Marina stellte sich vor, wie ihr Gro;vater vor einem Gewehr stand, seine Schuld nicht verstand und ratlos die letzten Tr;nen schluckte. Ihr Herz krampfte sich vor Schmerz zusammen. Ihre Gro;mutter hatte zehn Kinder allein aufgezogen und war an Krebs gestorben. Sein Gro;vater v;terlicherseits war krank, als er abgef;hrt wurde, um f;r schuldig befunden zu werden, aber er starb auf dem Weg dorthin, noch bevor er das gef;lschte Urteil h;rte. Seine Frau verhungerte, bevor sie von ihrem Mann h;ren konnte.
Marinas Eltern selbst best;tigten, dass sie die deutsche Staatsangeh;rigkeit besa;en und ihre Jugend w;hrend des Zweiten Weltkriegs in den Mauern der Trudarmy verbracht hatten.

Helena und ihre Familie waren die ersten, die nach Deutschland gingen. Sie hatten vier Jahre lang auf eine Entscheidung gewartet, als sie endlich die Aufforderung erhielten, das Land zu verlassen. Die Vorbereitungen begannen. Elena und Michael reisten durch ganz Russland auf der Suche nach interessanten Dingen, die sie an ihre ehemalige Heimat erinnern. Auf dem Weg dorthin hielten sie beim Haus ihrer Schwester.
Marina hat gerade Kn;del mit Beeren gemacht. Nach dem Essen legte sich Mikhail auf das Sofa:
- Nun, wenn du keinen Durchfall bekommst, k;nnen wir heute zu deinen Bekannten in die Porzellanfabrik gehen und ein paar Sets kaufen.
Marina und Elena machten einen Spaziergang zu den n;chstgelegenen Gesch;ften.
- Lebt ihr so nah beieinander", fragte Marina Elena nach den Geheimnissen des richtigen Familienlebens, von dem ihre Verwandten und Freunde glauben, dass ihr es f;hrt, "dass ihr euch nie streitet, dass eure Meinungen immer ;bereinstimmen?
- Fast nie, aber ich stimme ihm immer zu und mache die Dinge auf meine Art. Im Allgemeinen muss man lernen, schlau zu sein, zu wackeln und die Ellbogen auszufahren, wenn es sein muss. Und noch etwas, damit Ihr Mann nie jemand anderen als Sie ansieht - erz;hlen Sie ihm alle m;glichen gemeinen Dinge ;ber Menschen, vor allem Frauen. Er wird von ihnen angewidert sein und ganz Ihnen geh;ren.
- Aber es ist nicht fair, es ist nicht ethisch...
- Die Hauptsache ist, dass Sie Ihr eigenes Nest bauen.
- Und willst du zu einer Gro;mutter gehen, sie ist eine gute Wahrsagerin und du kannst sie fragen, ob es in Deutschland gut f;r dich sein wird?
Elenas Augen leuchteten auf:
- Sagt sie die Wahrheit?
- Ich wei; es nicht genau, aber bei mir kommen viele Dinge zusammen. Es stimmt, dass sie nicht jeden akzeptiert, aber sie hat mich gut behandelt, ich denke, sie wird es tun.

Die Gro;mutter musste mit einem Shuttlebus erreicht werden. Eine halbe Stunde sp;ter standen sie vor der T;r ihrer Wohnung. Marina dr;ckte den Klingelknopf. Die T;r ;ffnete sich lange Zeit nicht, aber dahinter war ein R;tteln zu h;ren. Schlie;lich ;ffnete sich die T;r und der zerzauste, graue Kopf einer alten Frau wurde hinter der T;r sichtbar:
- Ah, ich dachte, meine Tochter w;re wieder gekommen, um Geld zu verlangen. Die Kinder wollen nicht helfen, sie wollen nur Geld. Nun, kommen Sie herein.
- Tante Masha, sieh dir meine Schwester an, ist alles in Ordnung?
- Jetzt", sagte sie zu den jungen Frauen, die ihr gegen;ber sa;en, und z;ndete eine Kerze im Kerzenleuchter an.               
Elena und Marina starrten ihre Gro;mutter aufmerksam an und versuchten, kein Wort zu verpassen.
- Oh, dein Mann liebt dich wahnsinnig", sie schaute Elena tief ins Gesicht, was diese verlegen machte, "und dein Haus ist voll. Sie leben gut. Ihre Eltern helfen Ihnen auf beiden Seiten, und Ihr Mann hat zwei Jobs. Sie haben eine gute Beziehung zu Ihrem Mann, aber Sie lieben einen anderen. Der andere ist auch in dich verliebt und du triffst ihn oft..." - sie sah sich die Karten genau an: "Er ist also auch verheiratet!
Marina sah ihre Schwester verwirrt an und bedauerte, dass Oma Unsinn redete, aber Helena nickte zustimmend. Marina bedr;ckt, dass es keine Modellfamilie auf der Welt gibt, sondern nur eine in der Schale und eine ohne. Und der Darm wurde aus demselben Teig hergestellt.
 Und die Gro;mutter sprach bereits ;ber ihre Zukunft:
- Ihr fahrt als Familie ins Ausland, aber du denkst daran, bei jemand anderem zu wohnen, Lena. Ich sage dir also, meine Liebe, wenn du mit deinem Mann weggehst, wirst du dort gut leben, und wenn du bei einem anderen bleibst, wird sich dein Mann erh;ngen, und du wirst immer noch nicht gut leben, denn dieser Mann kann nicht mit anderen leben, er ist fertig. Es liegt an Ihnen.

 Als sie nach drau;en trat und ihre Lungen mit frischem Sauerstoff f;llte, schaute Marina Elena an und erwartete zumindest eine Rechtfertigung. Und Elena antwortete:
- Wei;t du, seit ich mit Mikhail zusammenlebe, habe ich zwei Kinder bekommen, aber ich habe immer noch keine Lust auf Sex. Es stimmt, dass es mir in letzter Zeit ein bisschen Spa; gemacht hat, aber sonst...
- Wahrscheinlich liebst du Michael einfach nicht, - sagte Marina leise und hatte Mitleid mit ihrer Schwester, - ich erinnere mich, als ihr befreundet wart, liefst du einem h;bschen Kerl hinterher - einem kasachischen Aschken und schriebst sogar Gedichte f;r ihn.
- Ja, aber da wusste ich, dass mir niemand mehr geben w;rde als Mikhail...
- Nun, wenn Ihnen ein Palast mit einem ungeliebten Mann wichtiger ist als eine H;tte mit einer Geliebten...
- Und was hat Ihnen Ihre Liebe gebracht? Armut, Elend, Krankheit?!
- Meine Liebe hat mir Kinder geschenkt, die ich furchtbar liebe.
- Und wann werden wir f;r uns selbst leben? Meine Tochter hat den gleichen Charakter wie meine Schwiegermutter, die ich hasse.
- Was haben Sie also beschlossen? Bei wem werden Sie bleiben?
- Eigentlich wollte ich bis jetzt nicht mit Michael nach Deutschland gehen...
- H;ren Sie mir zu: Wenn der Mann fertig ist, legen Sie sich nicht mit ihm an. Sehen Sie, wie ich von demselben gequ;lt werde. Und Michael liebt dich, auch das ist wichtig.
- Tja, es gibt keine andere Wahl", seufzte Elena bitter, und Marina tat sie von Herzen leid. Sie hatte keine Ahnung, dass Elena, die immer mit ihrem ;berfluss zufrieden war, so tiefe Risse in ihrem Leben hatte. Es ist nicht alles Gold, was gl;nzt. Und auch die Reichen weinen...
  Die Schwestern kehrten nach Hause zur;ck, als ihre Ehem;nner bereits mit ihrer Beute aus dem Porzellanladen gekommen waren: f;nf Madonna-Essgeschirre und drei Teesets mit Vasen.

- Du h;ttest ja auch ein Zhiguli nach Deutschland kaufen k;nnen", schlug Marina l;chelnd vor, als sie ihre Verwandten beim Packen beobachtete.
- Nun, ich war noch nicht in einer psychiatrischen Klinik... - Mikhail sah seine Frau bedeutungsvoll an und grinste h;misch, in Anspielung auf Marinas j;ngste Vergangenheit. Elena klopfte ihm diskret auf die Schulter. "Keine Sorge, ich werde mich nicht erh;ngen wie Esenin", dachte Marina bei sich, sagte es aber laut:
- Sie haben noch einen langen Weg vor sich...
  Mikhails abf;lliger Tonfall begann sie zu irritieren, obwohl ihre innere Stimme ihr sagte, dass seine zimperliche Haltung gegen;ber Menschen nicht auf Elenis Vorschl;ge zur;ckzuf;hren war. Sie schaute ihre Schwester an und fragte sich, ob sie jemals die bitteren Fr;chte ihres eigenen Einflusses w;rde ernten m;ssen.
Marina hatte immer versucht, Gutes ;ber ihre Schwestern und Freunde zu sagen; nicht umsonst hie; es: "Schlecht ist der Vogel, der sein eigenes Nest beschmutzt. Dann war sie sich sicher - Gott hat es so eingerichtet: Frauen, die herumtrampeln, bekommen einen treuen Ehemann, aber sie verlieren dabei ihre Kinder. Kinder verzeihen ihren Eltern nicht, wenn sie l;gen. Was ist wichtiger? Und ob Marina das beurteilen soll...


 



                Kapitel 14

Marina und Olga Semjonowna teilten ihre Aufgaben auf, um ihre Arbeit zu erleichtern. Olga Semjonowna ;bernahm die Arbeit des sozialen und politischen Klubs "Sobesednik" und Marina ;bernahm den Fotoklub, den Klub "Junge Hostess" und den neugierigen Klub "Erudite", der mit dem Fernsehklub "Was? Wo? Wann?
Der Young Hostess Club organisierte Tische mit einem Samowar und einem Teeservice, an denen sie Teepartys abhielten und Gespr;che ;ber verschiedene Themen f;hrten, Lektionen ;ber Herztaktiken f;r M;dchen lernten und den Haushalt f;hrten.
Einmal im Monat wurden die Jungen aus dem M;nnerzimmer zu einer Teeparty eingeladen. Zu dieser Zeit versammelten sich die jungen Leute in gro;er Zahl. Die Jungen und M;dchen wetteiferten beim Singen, Reden und sogar beim geselligen Beisammensein. Marina war ;berrascht, dass die st;rkere H;lfte besser und schneller war als die M;dchen. Und letztere betrachteten das Leben im Allgemeinen n;chterner, aufmerksamer und taktvoller. Die M;dchen sind dabei die Verlierer, aber sie sind zuk;nftige Ehefrauen und M;tter. Obwohl, wenn wir sie testen, werden die Rollen nach der Heirat wahrscheinlich vertauscht sein.
Manchmal lud Marina Dozenten der "Znanie"-Gesellschaft ein, und zu den Themen "Ethik des Familienlebens" oder "H;flichkeit im Alltag" lud sie ihre neue Bekannte, Nadeschda Iwanowna Cholodowa, eine Erzieherin von Strafgefangenen auf Bew;hrung, ein. Marina verneigte sich vor dem Erfahrungsschatz und der Gro;z;gigkeit dieser Frau. Als Dank f;r ihre Hilfe entwarf Marina St;nder f;r den H;ftlingsschlafsaal. Sie verbrachte dort viel Zeit, und Marina war entsetzt, als sie Szenen von H;ftlingsk;mpfen sah. Unter den Str;flingen, oder wie sie genannt wurden, Str;flinge auf Bew;hrung, gab es Leute, die Informationen ;ber ihre Mitbewohner weitergaben. Die Informanten wurden vergewaltigt und vom Dach des f;nften Stocks geworfen.
Die Polizisten sa;en in ihren Hubschraubern und tranken Kaffee, w;hrend Nadezhda Ivanovna wie ein Ass durch die Etagen lief, Beziehungen und Konflikte regelte, Sitzungen und Seminare abhielt, Pausenr;ume und Besucherzimmer organisierte und so weiter bis ins Unendliche.
Manchmal schloss sie sich im Kinderzimmer ein und weinte leise. Sie w;re fast wieder vergewaltigt worden. Nadezhda Ivanovna ging mit den Papieren in eine der Stationen und wollte einen jungen Mann beauftragen, einen Aufsatz zum Geburtstag von Vladimir Vysotsky zu schreiben, dessen Werk von der heutigen Jugend so sehr gesch;tzt wurde. Nachdem er die T;r fest verschlossen hatte, wandte sich der junge Mann mit einer Art wildem Grinsen an den Tutor:
- Los, zieh dich aus!
- Sie haben was? Ich bin alt genug, um deine Mutter zu sein...
- Was ist der Unterschied? Alle Katzen sind nachts gleich.
Gut, dass der diensthabende Mann gerade vorbeikam...

Nadeschda Iwanowna schlug die Papiere ihres j;ngsten Gespr;chspartners nach: "... verurteilt wegen Vergewaltigung einer Frau, die mit einem Tampon in der Vagina von einem Gyn;kologen ;ber das ;dland nach Hause ging...".  Ja, der Buckel wird derjenige sein, der den Buckel macht.
Der B;rgermeister dieses Bezirks ;berh;ufte beide Frauen mit Arbeit und achtete streng auf deren Einhaltung. Gro;, mit grauem Haar, mit dicken ;berh;ngenden Augenbrauen, Major ;hnelte einem Portr;t von Tschekist aus der Zeit von Dzerzhinsky, und irgendwie, bei der Vorbereitung der n;chsten Stadtausstellung von Werken, bot Marina ihm
- W;ren Sie bereit, f;r mich zu posieren?
Er sah die junge Frau verwirrt an und sagte unbestimmt:
- Also gut.
Als Marina den Raum verlie;, blickte der Major zur;ck zu seinen Kollegen:
- Was ist "Popo-zing"?
- Die Hose ausziehen und aufstehen", lachten die Mitstreiter.

Brauchen junge M;nner viel? Eine Arbeit, die ihnen gef;llt, eine interessant gestaltete Freizeit, eine M;glichkeit, sich geistig und k;rperlich zu entwickeln. Und die Betriebsleitung hat viel getan, um jungen Menschen viele M;glichkeiten zu bieten.
F;r die Zukunft plante Marina die Er;ffnung von selbsttragenden N;h- und Schneiderkursen sowie die Vermietung von Haushaltsger;ten und Sportausr;stung. Sie erwog auch, die Schirmherrschaft ;ber die Fabrikschule und einen der Kinderg;rten zu ;bernehmen, wo sie ein Puppentheater auff;hren, das Spielzimmer dekorieren und alles selbst machen w;rde, mit den H;nden dieser M;dchen, die Tag und Nacht auf ihren Betten liegen und zu faul sind, um ein Buch zu lesen.
Um die Interessen und W;nsche der Bewohner zu ermitteln, f;hrte Marina einen Test durch. Die Ergebnisse zeigen, dass nur 26 % der M;dchen Sport treiben. Interessengruppen wurden von 38 % gefunden. Es gibt jedoch einen gro;en Prozentsatz von Personen, f;r die an ihrem Wohnort noch keine Freizeitaktivit;ten organisiert werden. Diesem Problem hat sich Marina angenommen.
 Zun;chst lernte sie den m;nnlichen Heimleiter der Spedition kennen, um gemeinsame Abende zu veranstalten und so den Prozentsatz der Eheschlie;ungen zu erh;hen. Auf dem zweiten Platz hat Marina beschlossen, ein Caf; zu er;ffnen, in dem sich die M;dchen selbst bedienen, sich unter den besten Mietern mit ihren Verehrern einladen und dementsprechend schneller heiraten k;nnen. Die W;nde helfen zu Hause.
Um ihre Zukunftspl;ne in die Tat umzusetzen, schreibt Marina oft Artikel in der Werkszeitung, um die schlummernde Verwaltung des Werks, von der das Schicksal des Wohnheims abh;ngt, aufzur;tteln. Ihre Artikel und Beitr;ge beeindruckten die Leser durch Marinas k;hnes Denken, ihre beneidenswerte Entschlossenheit und ihre Beharrlichkeit bei der Suche nach neuen Erziehungsmethoden.
Der Redakteur beobachtete Marina genau. "Diese sch;chterne Frau", schrieb sie in einem Dankesartikel zum Pressetag, "hat die Gabe der Freundlichkeit, ein tiefes Verst;ndnis f;r die menschliche Seele und die F;higkeit, nur das Gute im Menschen zu sehen. Wir haben den Eindruck, dass die meisten ihrer Ver;ffentlichungen auf diese Eigenschaften zur;ckzuf;hren sind. Wenn n;tig, wei; Marina Kalinina jedoch, wie man aus der Position eines B;rgers heraus spricht - scharf und kritisch".
- Ich glaube, du machst dich selbst fertig", ermahnte Iraida Marina, "dabei hat Gott dir ein so gutes Herz und eine so gute Hand gegeben. Geben Sie Ihre Gedanken auf. Du solltest lieber mit meiner Tochter malen, sie wird diesen Sommer Modedesignerin studieren. Ich bezahle daf;r.
- Gut, sie soll morgen in mein B;ro kommen und einige ihrer Arbeiten mitbringen. Ich werde sehen, was sie tun kann.
- In Ordnung, abgemacht.
Am n;chsten Tag betrat ein schlankes, h;bsches M;dchen mit schr;gen, tr;gen Augen das B;ro mit einer Mappe unter dem Arm. Julia legte ihre Bleistift- und Aquarellzeichnungen auf dem Tisch aus. Ein Blick gen;gte Marina, um den Grad ihres K;nnens festzustellen. Den Zeichnungen fehlte es an Volumen, die Perspektive war ung;nstig, und das Layout lie; zu w;nschen ;brig, aber sie konnte die Stimmung in jedem Blatt sp;ren, und die Farben waren in kr;ftigen Flecken ;bereinander gelegt.
- Und? - fragte das M;dchen mit einem scharfen Blick in den Augen.
- Nicht schlecht. Aber ich bitte Sie, die Bl;tter aufzubewahren und sie nach unserer Sitzung mit neuen zu vergleichen. Sie werden mir von Ihren Fehlern erz;hlen. Und heute werden wir uns direkt mit den Grundgesetzen der Malerei besch;ftigen. Wie Sie selbst wissen, existiert nichts auf der Welt au;erhalb von Gesetzen. Und es gibt nur sechs von ihnen in der Malerei, und man muss sie kennen. Aber es gibt so viele Arten der bildenden Kunst, von der Grafik bis zur Alla prima. Aber das ist alles f;r sp;ter. Heute werden wir uns mit dem Gesetz der Perspektive befassen, das einfach definiert ist: Alles, was sich in die Ferne bewegt, wird zu einem Punkt. Ich werde es Ihnen an einem Beispiel zeigen..."

Nach mehreren Inspektionen mit der regionalen Gewerkschaft und Vertretern des st;dtischen Exekutivausschusses wurde das Wohnheim, in dem Marina arbeitete, als das beste unter den anderen Wohnheimen der Stadt anerkannt. In diesem Zusammenhang wurde Marina beauftragt, ein Seminar f;r Lehrer von Jugendherbergen abzuhalten, in dem sie ;ber die wichtigsten Arbeitsmethoden, ;ber die Ma;nahmen zur Verringerung von Disziplinarverst;;en, ;ber die Sauberkeit und Ordnung in den Wohnr;umen und ;ber Clubs und Kurse, in denen M;dchen zu Hostessen ausgebildet werden, sprechen sollte.
  W;hrend des Seminars betonte Marina Konstantinovna insbesondere die Verantwortung der Erzieherinnen, st;ndig zu lernen und ihre Arbeit zu verbessern, und teilte ihre Pl;ne f;r das kommende Jahr mit.
Viele Teilnehmer, die daran zweifelten, dass es in Wohnheimen Spiegel gibt und die B;den mit Palasen bedeckt sind, gingen staunend und bewundernd durch die Etagen.
Am Ende des theoretischen Teils nahmen N. A. Belkanov, Kandidat der p;dagogischen Wissenschaften des CSPI, und A. G. Knysh, gro;er Enthusiast des "Flight"-Clubs, mit ihren Sch;lern an der Jugenddebatte "Was bedeutet es, modern zu sein?" teil. Die Teilnehmer des Disputs stritten dar;ber, ob sie unsere Zeit m;gen oder lieber in der Zeit von Puschkin und Lermontov leben w;rden. Ihre Ansichten waren unterschiedlich, aber sie hatten eines gemeinsam: Sie alle wollten sich selbst finden, ihre F;higkeiten entdecken, ihre Passivit;t ;berwinden und lernen, frei zu denken.
Am Ende bedankte sich Belkanov f;r das angenehme Gespr;ch, zeigte sich erstaunt ;ber die Vielfalt der Interessen der jungen Arbeitnehmer, w;nschte sich eine ;hnliche Diskussion mit den Studenten des Instituts und schloss das Seminar mit den folgenden Worten:
- In den Tagen der Perestroika haben wir nun die M;glichkeit, ehrlich und interessant zu leben und zu arbeiten, zum Nutzen von uns selbst und anderen. Lassen Sie uns das ausnutzen!

 Die Jugendlichen des Wohnheims lebten alle mit der Hoffnung, so bald wie m;glich ihr eigenes Caf; zu er;ffnen. Marina hatte bereits Skizzen f;r die Inneneinrichtung angefertigt, die der Werksverwaltung vorgelegt wurden. Sie hatte auch die Genehmigung f;r die Anschaffung von Musikger;ten, M;beln und schalldichten Stoffen f;r die W;nde erhalten. Das Ganze stie; auf ein durchbrochenes Gitter - die Trennwand, die das Caf; vom Foyer trennte -, aber das war in den Augen der Fabrikleitung ein gro;er Aufwand.

Zwischendurch gab Marina Julia, der Tochter des Herausgebers, Unterricht. Gemeinsam bereiteten sie eine Mappe mit Skizzen f;r den Zulassungsausschuss vor, studierten alle Gesetze der bildenden Kunst, arbeiteten alle m;glichen Techniken durch. Marina verlangte, dass das M;dchen das grafische Bild von Licht und Schatten gr;ndlich ausarbeitete, sie mochte keine verschwommenen, mit den Fingern verschmierten Volumen auf dem Blatt. Aquarelle waren weniger erfolgreich. Yulia konnte nie verstehen, wie man ein Blatt Aquarellfarbe mit einem ;ppigen, aber transparenten Strich verwischen konnte.
- Keine Angst vor Farbe, keine Angst vor Pinseln. Sie alle sind Ihre Freunde und Helfer. Ein gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Wir haben selbstgemachte Pinsel und Honigfarbe, aber man kann damit tolle Sachen malen. Wann gehen Sie zu Ihren Pr;fungen?
- Bald, in einem Monat.
- Dann musst du den Gipskopf wieder anmalen, es ist Jahre her, dass die Pr;fung auf deinem Kopf war. Und skizziere f;nf oder sechs Skizzen aus dem Leben zu Hause.
- Ich wei; nicht einmal, was ich zeichnen soll.
- Ein guter K;nstler sieht die Sch;nheit sogar in einem Geschirrsp;ltuch. Und ich gebe Ihnen die Adresse meiner Freundin Natka, die in der Stadt lebt, in der Sie sich bewerben wollen. Sie ist immer noch Single und lebt allein. Du wohnst bei ihr und bekommst dann einen Schlafsaal.
- Ich danke Ihnen f;r alles.

  Es gab einige Konflikte mit meiner Lehrerin Olga Semjonowna. Das sagte sie nach dem Seminar, an dem sie aus Stolz nicht teilgenommen hatte, und sah Marina trotzig in die Augen:
- Du wurdest als K;nstler eingestellt, also zeichne. Sie haben kein Recht, Menschen ohne Bildung zu erziehen.
- Und Sie? Wenn wir gegen das Rauchen und den Alkoholismus k;mpfen, laufen Sie in den Zimmern herum und drehen sich eine Zigarette und rauchen manchmal zusammen mit den Bewohnern. Mit Ihrem unmoralischen Verhalten f;rdern Sie Ausschweifungen in den Wohnheimen und verschiedene negative Verhaltensweisen wie Diebstahl und Betrug. Sagen Sie mir, warum haben Sie eine durchbrochene Serviette aus dem Zimmer der "Jungen Hausfrau" sowie einige Abonnements mit nach Hause genommen?
- Das muss bewiesen werden!
- Nur wir beide haben die Schl;ssel. Und dann beschreiben Sie im Arbeitsprotokoll T;tigkeiten, die Sie ;berhaupt nicht gemacht haben. Du versteckst dich irgendwo in R;umen.
- Ha-ha-ha, und Sie glauben, dass Sie einen Bonus bekommen werden?
- Trotzdem m;ssen wir arbeiten, damit uns die Leute nicht in den R;cken fallen.

- Haha, aber ich bin ein freier Vogel, ich ziehe mich besser an als du und ich lebe besser als du. Ich muss nicht wie du einen Platten bekommen. Obwohl Sie einen Mann und Kinder haben, haben Sie nie genug Geld f;r Essen oder Kleidung.
Marina war verletzt von diesen giftigen Worten, aber sie wollte sich nicht geschlagen geben und sagte leise:
- Sie haben Recht, aber auch Sie befinden sich in einer wenig beneidenswerten Situation: Einsamkeit ist ein Ungl;ck. Nur so k;nnen Sie sich r;hmen, dass Sie von den H;tern des Gesetzes besucht werden - den Besch;tzern Ihres Hauses. Wenn die Katastrophe eintritt, glauben Sie mir, es wird keine da sein.
Marina hatte nicht erwartet, dass ihre Worte eine solche Wirkung auf Olga haben w;rden. Sie wich zur;ck, ihr Gesicht verfinsterte sich. Aber immer noch versuchend, an Land zu schwimmen, warf sie w;tend:
- Hast du keine Angst um dich, um deine Kinder, ich habe viele Bekannte unter denen, die im Gef;ngnis waren?!
Marina lachte fr;hlich dar;ber:
- Wir haben hier gleiche Kr;fte. Es gibt genug Banditen f;r alle.
- Was? Wollen Sie mir Angst machen? Nun, ich habe nichts zu verlieren. Ich werde der Volkskontrolle dar;ber schreiben und auch dar;ber, dass der Hausmeister und der Gesch;ftsf;hrer das Wohnheim bestehlen und viele andere Dinge.
- Schreiben Sie, aber vergessen Sie nicht, ;ber Ihr Verhalten am Arbeitsplatz und zu Hause mit dem KGB zu schreiben.
- Dies ist meine pers;nliche Angelegenheit.

Marina kam nach Hause wie eine ausgequetschte Zitrone, ersch;pft und todm;de. Zu Hause erz;hlte ihr Mann den Kindern, dass sie nichts tun k;nnten, und dass er in ihrem Alter bereits G;nse auf der Wiese h;tete. Marina war furchtbar verletzt, als ihre Kinder missbraucht wurden, und sie setzte sich sofort f;r sie ein:
- Ja, erst mit vierzehn beherrschte ich die Technik des Fotografierens, mit einundzwanzig wurde ich K;nstlerin, mit dreiundzwanzig konnte ich backen und kochen, mit vierundzwanzig eine Kuh melken, Butter schlagen, Wurst machen, mit achtundzwanzig n;hen, stricken ... und wir alle verlangen von den Kindern, dass sie das schon mit acht Jahren tun.
- Na, na", brummte Valery ruhiger, "du solltest deiner Mutter danken, sie besch;tzt dich, sonst w;rdest du dir deinen Arsch jeden Tag von mir verdienen.
Marina hat saftige Fleischkoteletts gebraten, Kartoffelp;ree gekocht und ein Glas Gurken aus der Speisekammer mitgebracht. Alle setzten sich an den Tisch, die K;pfe auf ihre Teller gesenkt.
- Warum sind Sie so aufgebracht? - Valeriy sah seine Frau aufmerksam an.
- Wie schwer es ist, mit Menschen zu arbeiten. Der Zorn und die Eifersucht, die jeder hat, zerfressen die Seele eines Menschen wie rostiges Eisen.
- Sie sind derjenige, der es am meisten braucht!

Nach mehreren Inspektionen durch Mitglieder des Volkskontrollkomitees in Verbindung mit Informationen, die sie von Olga Semjonowna Kochetkowa, einer Mitarbeiterin des Wohnheims, und dem Gewerkschaftskomitee erhalten hatten, verlor die Direktorin die Geduld und sammelte, ohne sich lange damit aufzuhalten, denunziatorische Dokumente, vor allem, dass Olga Semjonowna zuvor wegen Diebstahls von B;chern aus der staatlichen Sammlung aus der Bibliothek entlassen worden war, f;gte mehrere Verweise wegen Schulschw;nzens hinzu und Olga Semjonowna wurde nach Angaben des Wohnheimpersonals entlassen.

 Marina freundete sich mit Kholodova an, oder wie man sagt, "verstand sich gut". Nadezhda Ivanovna sprach oft ;ber sich selbst:
- Jetzt dreht sich alles um die Perestroika, und ich denke, es geht mich nichts an. Ich habe mein ganzes Leben lang ehrlich gearbeitet und ich denke, das wird auch so bleiben.
Marina, geb;ndigt durch ihren Adel und eine Art stolzer Aufopferung, nahm jedes Wort, jede Bewegung wahr.
- Sie und ich, Marina Konstantinowna, sind uns irgendwie ;hnlich. Wir widmen uns beide den Menschen und leiden daf;r.

Der achte M;rz, der Tag der Frau, r;ckte n;her, und Marina, die es liebte, den Menschen nette ;berraschungen zu bereiten, schrieb einen langen Artikel in der Zeitung ;ber die Arbeit von Nadeschda Iwanowna. Der Artikel trug den Titel "Ich werde von meinem Kameraden erz;hlen" und begann mit den folgenden Worten: "Wie kann man das Leben messen? Durch die gelebten Jahre oder durch das, was du tun konntest, was du den Menschen geben konntest..."
"...Der Beruf des Erziehers ruft nicht immer respektvolle Gef;hle in den Menschen hervor. Aber nur Lehrer wissen, wie hart und m;hsam die Arbeit ist, die viel moralische St;rke erfordert...
...Ein junger Mensch ist in Not, in Schwierigkeiten, und er geht mit seinen Sorgen zum Vertretungsp;dagogen. Sie wei;, dass sie zuh;ren und verstehen kann, und hilft, einen Ausweg aus der Situation zu finden. Die Menschen verlassen Kholodova meist mit einem L;cheln der Hoffnung. Aber auch Nadeschda hat kein einfaches Leben gehabt, und manchmal w;nscht auch sie sich Unterst;tzung, einen Rat, ein einfaches, warmes Wort ...
...Das Schwierigste f;r einen Erzieher ist es, ;ffentliche Veranstaltungen in einem Studentenwohnheim zu organisieren. Es muss viel getan werden, um das Interesse der jungen Menschen zu wecken. Doch zun;chst ist es notwendig, die f;r die Veranstaltung verantwortliche Person zu treffen, um ein Gespr;ch zu f;hren. Und au;erdem n;ht Nadezhda Ivanovna ein neues Kleid, aber ein solches, das sonst niemand hat. Und das alles mit ihren eigenen H;nden.
Wie viele unvergessliche Abende hat Kholodova im Laufe der Jahre in ihrem Studentenwohnheim verbracht. Unvergesslich sind die Begegnungen mit Amantai Ustazhanov, dem Delegierten des sechsten Treffens der Union der K;nstler, und mit dem Dichter Vladimir Gundarev, der ihr eine Sammlung ihrer Gedichte ;berreicht hat. Sie hatte auch eine r;hrende Begegnung mit ihrer Mutter, der Heldin Praskovya Vasilyevna Kucherenko, die ihre zwei S;hne und vier Kinder gro;zog, die w;hrend des Zweiten Weltkriegs eine Familie bildeten.
  K;nstler sind h;ufig zu Gast bei den jungen Fabrikarbeitern. Nach einem anderen Konzert verabschiedete sich Margarita Lee, eine Schauspielerin aus Alma-Ata, von Nadezhda Ivanovna:
- Das ist das erste Mal, dass ich erfahre, wozu eine Erzieherin in den Wohnheimen da ist.
Ist das nicht eine Belohnung f;r harte Arbeit!".

Nach der Ver;ffentlichung des Artikels in der Zeitung erhielt Marina viele Danksagungen an Nadezhda Ivanovna:
- Endlich wurde ;ber eine echte Person geschrieben. Wir verneigen uns vor ihr.
Der Zeitungsredakteur rief an und teilte mit, dass Marina offiziell als freiberufliche Korrespondentin eingestellt worden sei und dass sie daher eingeladen sei, sich dem Journalistenteam f;r einen Abend anzuschlie;en, der dem Frauentag gewidmet sei.
 Marina stand an der Garderobe und suchte nach einem passenden Kleid aus ihrem sp;rlichen Kleiderschrank, als das Telefon erneut klingelte: Der Wohnheimleiter wurde dringend gerufen. "Wahrscheinlich wieder ein Notfall", dachte Marina irritiert und ging zur Leiterin des Wohnheims, Galina Haimowna.
Sie begegnete ihr mit einem kalten Blick in ihren braunen Augen:
- Sagen Sie mir, was war das f;r ein Artikel, den Sie da geschrieben haben? Ist sie wirklich eine so gute Lehrerin?
- Ist sie das nicht?
- Es ist einfach, einen Knopf zu dr;cken, um die Gefangenen zu holen, die verpflichtet sind, an ihrem Ziel anzukommen. Ich werde ihr nie verzeihen, dass sie schlecht von mir gesprochen hat... Nun, wegen Ihnen wurde Iraida Dehanovna heute ger;gt, weil sie ungepr;fte Fakten in die Zeitung gebracht hat. Und das in ihrem Urlaub. Ich habe bereits beim st;dtischen Parteikomitee und bei unserem betrieblichen Parteikoordinator angerufen, und ich glaube, der Redakteur ist nicht in Festtagsstimmung.
Marina erstickte sogar vor lauter Unh;flichkeit:
- Wie konntest du nur? Sie wissen sehr gut, dass Kholodova die beste Erzieherin ist, und pers;nliche Rechnungen zu begleichen... ist unmoralisch... und dann... Wissen Sie, Galina Khaimovna, das Schicksal straft f;r solche Dinge...
Die Schuldirektorin lachte:
- Marina, ich wei;, dass du ein gutes Herz hast, aber du solltest lieber ;ber unser Wohnheim schreiben, dass du der Erste in der Stadt warst, wie die Perestroika fest in unser Leben eingezogen ist und wie wunderbar wir ihre Gebote erf;llen.
Marina err;tete vor Emp;rung:
- Welche Perestroika? Menschen vernichten, die Ihnen nicht gefallen? ;ber die W;rde des Menschen lachen? In der Tat: ein Pferd von vorne, eine Kuh von hinten und ein Mann auf allen Seiten...
Ein paar Tage sp;ter erfuhren alle, dass Galina Chaimowna vom st;dtischen Parteikomitee bef;rdert worden war. Jetzt leitete sie nicht mehr nur ein Wohnheim, sondern alle zw;lf. Als erstes versuchte sie, "die Atmosph;re im Team zu verbessern": Sie entlie; alle langj;hrigen und erfahrenen Mitarbeiter, die mit ihren Managementmethoden nicht einverstanden waren, insbesondere Nadezhda Kholodova.
Marina f;hlte sich vor Nadezhda Iwanowna zutiefst schuldig. Galina Chaimovna sa; nun in einem separaten B;ro, hielt den Telefonh;rer in der rechten Hand und rieb mit der linken ihre schwere Goldkette an der Brust. Jeder Hausmeister und jeder verantwortliche Hausmeister musste nun einen w;chentlichen Arbeitsplan zur Diskussion vorlegen und ;ber jede Aktivit;t Bericht erstatten. In der Vergangenheit wurde dies intern erledigt. Die Wohnheimverwaltung hatte einfach ein weiteres uners;ttliches Maul zu stopfen. Das freche, zufriedene L;cheln des neuen Managers stie; Marina vor den Kopf. Letzterer wurde nicht m;de zu wiederholen: ";ber die Leichen, aber ich komme nach oben".
Als sie Kholodova einmal im Laden traf, senkte Marina ihren schuldbewussten Blick und entschuldigte sich bei ihr.
- Ach, Marina, vergiss es. Ich arbeite jetzt in der Buchhaltung eines Tochterunternehmens. Ich mag es sogar, weniger Stress und Verantwortung. Ich stehe schon seit langem allen im Weg. Wisst ihr, was gro;artig ist? Irgendwie wurden wir von der Hauptkommandantur dar;ber informiert, dass in Moskau eine Sitzung von Vertretern der Kommandanturen des Landes ;ber den Erfahrungsaustausch im Rahmen der Pflege, Erziehung und Ausbildung eines neuen Menschen aus dem Kreis der Bed;rftigen er;ffnet wurde. Unser Stadtparteikomitee hat beschlossen, mich mit einem Bericht zur Sitzung zu schicken. Ich habe den Bericht gr;ndlich vorbereitet. Ich wollte meine Gedanken nicht nur in leeren Phrasen ausdr;cken, sondern sie auch mit einer Tatsache, mit einem Beispiel best;tigen. Ich musste den Leuten erz;hlen, wie ich aus einem langj;hrig Verurteilten einen echten Menschen machen konnte, und wenn ;berhaupt. Ich reiste mit Herzklopfen nach Moskau. Im Saal sa;en nur M;nner - Majore und Oberstleutnants - und nur drei Frauen waren bei mir. Pl;tzlich riefen sie: "Steht auf, Gener;le!" Ich bin mit den anderen aufgestanden. Die Gener;le nahmen ihre Pl;tze ein. "Setzen Sie sich!" - lautete der Befehl. Es gab viele Berichte, lange und eint;nige Lesungen. Alle waren m;de. Mein Bericht ;ber das Programm war der letzte. Statt der zuvor vorgeschlagenen zwanzig Minuten erhielten sie nun nur noch zehn. "Ich werde es nicht schaffen", murmelte ich leise, als ich auf dem Podium stand und dem Vorsitzenden ;ber die Schulter blickte. "Nicht mithalten k;nnen!" - sagten seine Lippen bedrohlich. Ich wandte mich an das Publikum und begann zu lesen, wobei ich immer wieder einen Blick auf die Anwesenden warf. Zehn Minuten waren auf der Uhr verstrichen und ich war erst zur H;lfte mit meinem Bericht fertig, als ich mich an den Vorsitzenden wandte und h;rte: "Noch f;nf Minuten." Ich habe weitere f;nf Minuten gelesen und bin wieder gescheitert. Ich wandte mich wieder an den Vorsitzenden und h;rte ein entschlossenes "Fertig!" Ich hatte gerade den letzten Satz zu Ende gelesen, als das Publikum in lauten Beifall ausbrach. Die Gener;le klatschten am heftigsten und riefen aus dem Publikum: "Solche Berichte sollten zuerst gelesen werden!" Der Vorsitzende fl;sterte dem jungen Offizier zu: "Vergeben Sie den Preis!" Am n;chsten Tag wurde mir eine Frauenarmbanduhr mit meinem Namen ;berreicht. Ich war froh, nach Hause zu kommen, und stolz auf meine Heimatkommandantur und auch auf mich selbst, denn man hatte mir eine Stelle in der Zentralkommandantur als Methodiker mit Wohnung angeboten. Es war ein Traum! Aber ich blieb bei meinem kleinen Job. Als ich meinen undankbaren Kollegen meine Uhr zeigte, sch;rzte Galina Haimowna die Lippen und sagte sarkastisch: "Was ist schon dabei, du hast es dir in einem St;ck verdient". Nat;rlich beurteilte sie sich selbst. Wer hat, was er hat, hat Schmerzen, sagt er. Sie hat mit allen Betriebsleitern und sogar mit den Stellvertretern geschlafen. Ihr Mann wurde vergiftet, damit er ihr nicht in die Quere kommt. Ist es an ihr, zu urteilen?! Also, Marina, was auch immer getan wird, es ist alles zum Besten.
- F;r wen ist es besser? F;r das Land oder f;r die Menschen?

Yulia kam nach Hause, nachdem sie ihre Pr;fung nicht bestanden hatte. Marina eilte fassungslos zu ihrer Mutter:
- Wie kommt es, dass Yulias Grafik und Malerei so gut sind wie die jedes aufstrebenden K;nstlers? Ich kann nicht glauben, dass sie sich nicht an alle Gesetze der Malerei gehalten hat...
- Das ist es ja, dieses Mal ging es bei der Pr;fung nicht um Grafik oder Malerei, wie Sie sagen. Die Pr;ferin brachte die Bewerber zu ihren Staffeleien, lief hinaus in den Hof und pfl;ckte Gras und kleine Blumen, einfach alles, was sie im Garten finden konnte. Dann verteilte ich an jeden Testteilnehmer ein Blatt, eine Wildblume und sogar einen Stummel. Meine Julia hat einen d;nnen Grashalm bekommen. Die Aufgabe war einfach: eine Komposition zu machen, indem man sich das vorgeschlagene Werk ansieht, von dem meine Tochter keine Ahnung hatte", warf Irayda Marina einen ver;rgerten und verurteilenden Blick zu.
- Ich bin bereit, Ihnen Ihr Geld zur;ckzugeben, aber ich habe Ihrer Tochter alles beigebracht, was eine professionelle K;nstlerin wissen sollte. Und Komposition ist eine Idee, ein Gedanke in einem Bleistift, wie in der Prosa - der Kern eines Textes, der Nagel.
- Auf welche Idee kann man kommen, wenn man einen Grashalm ansieht?
- Ein Grashalm ist in meiner pers;nlichen Vorstellung eine Linie, ein Strohhalm. Ein Strohhalm kann zum Flechten eines Korbes, einer Nudel, eines Hutes oder eines Teppichs verwendet werden. Es k;nnte alles auf Papier gezeichnet werden...
- Also gut", sagte sie und ihr Blick wurde warm, "du musst mehr mit ihr lernen, damit sie n;chstes Jahr zugelassen wird.
- Sie ist gut in Maltechniken. Sie k;nnten noch einmal an ihrer Vorstellungskraft arbeiten, aber welche Garantie gibt es, dass sie bei der n;chsten Pr;fung keine Kn;pfe oder Papierschnipsel bekommen?
- Sie haben Recht. ;brigens, Natasha aus Omsk l;sst Sie gr;;en. Anfangs war sie nicht freundlich zu Yulia und sprach kaum mit ihr. Aber ich habe ihnen Lebensmittel gebracht und den Strom bezahlt, und am Ende wurden sie sogar Freunde. Natasha hat uns sogar einige ihrer Lebensgeschichten erz;hlt. Sie wissen, dass sie am Stadtrand wohnt und erst sp;t von der Arbeit nach Hause kommt. Eines Tages verfolgte sie ein Mann in einer dunklen Gasse. Natascha rannte mit letzter Kraft, aber er war st;rker, und als er schon auf Armesl;nge heran war, stolperte er und st;rzte zu Boden. Diese wenigen Minuten gen;gten ihr, um auf die Stra;e zu springen, direkt unter die R;der eines vorbeifahrenden Lastwagens. Der Fahrer verlangsamte das Tempo, und sie flog in das Fahrerhaus und schlug die Autot;r zu. Weinend bat das M;dchen um eine Mitfahrgelegenheit nach Hause. Doch der Mann am Steuer drehte sich um und fuhr in eine unbekannte Richtung davon. Als sie auf eine Landstra;e einbogen, bat der Chauffeur sie, ihr die Hand zu reichen. Das M;dchen zappelte in seinem Sitz, weinte so viel wie zuvor und bat darum, nicht angefasst zu werden. Nach ein paar weiteren Kilometern hielt er den Lkw an und warf Natasha auf ein Feld. Wenige Sekunden sp;ter verschwand das Auto in der Dunkelheit. Das M;dchen sah sich in der trostlosen, d;steren Landschaft um, die in der undurchdringlichen Nacht versank, und wanderte auf das einzige Licht zu, das irgendwo in der Dunkelheit leuchtete. Es war ein Bahnhof, wo sie den Rest der Nacht verbrachte und ihre Tr;nen herunterschluckte.
- Armer kleiner Mann", Marina erinnerte sich an die stolzen Augen ihrer Freundin und ihre zimperliche Haltung gegen;ber dem anderen Geschlecht und seufzte: "Ja, es wird schwer f;r sie sein, zu heiraten und nachts nicht allein herumzulaufen.
- Oh, ich muss nach Hause", sagte Iraida Dehanowna eilig, "Vater ist ins Krankenhaus eingeliefert worden. Gestern las ich in der Zeitung einen Artikel ;ber die Vertriebenen zu Stalins Zeiten und erinnerte mich daran, wie er und seine Familie w;hrend der Umsiedlung der koreanischen Bev;lkerung Sibirien auf Schlitten und zu Fu; durchquerten. Und auf dem Weg dorthin starben Menschen vor Hunger. Und seine Familie musste die Leber ihres k;rzlich verstorbenen Gro;vaters essen, um nicht zu verhungern. Die Erinnerungen haben ihn so ersch;ttert, dass er wie gel;hmt war.
- Ja, der Krieg w;rde noch lange Zeit nachhallen. Warum k;mpfen die Menschen weiter? Brot und Kartoffeln waren genug. Nein, ich will mehr... Sie wollen andere Menschen leiden sehen und freuen sich dar;ber, weil Sie sich selbst f;r besser halten als andere. Es ist ekelhaft. Wann werden wir endlich begreifen, dass wir keinen Pfennig wert sind, w;hrend wir Tausende verdienen? Wenn jeder sehen w;rde, wie er unter der Erde liegt und von W;rmern aufgefressen wird, w;rde er aufh;ren, seine sinnlose Energie zu vergeuden, und anfangen, seine eigene Art zu retten.
- Beeilt euch und tut gute Taten... Traurig aber wahr.
- Ich habe geh;rt, dass man sich im Westen am Computer portr;tieren lassen kann, um zu sehen, wie man mit siebzig Jahren aussehen wird. Diese Portr;ts schockieren die Menschen. Wenn jeder ein solches Bild von sich sehen w;rde, w;rde er die Lust an gottfeindlichen Handlungen verlieren.

Es gab noch eine weitere Person, die mit der von der gierigen Galina Khaimovna eingenommenen Position nicht einverstanden war und neue inkompetente "Fieslinge" akzeptierte - es ist die Erzieherin eines m;nnlichen Wohnheims Kulanova Roza Eldarovna, die im Bereich der Erziehung der Jugend ohne kleine zw;lf Jahre gearbeitet hat. Es kam zu einem regelrechten Kampf zwischen der Aufsichtsbeh;rde und Kulanova.
  Nachdem Roza Eldarova von der Heimleitung falsche Verweise erhalten hatte und von ihren neu eingestellten Kolleginnen und Kollegen auf Betreiben von Galina Khaimova schikaniert worden war, schrieb sie ihrerseits in allen Instanzen ;ber die Unangemessenheit ihrer Position als Heimleiterin, ;ber die Nichterf;llung ihrer unmittelbaren Pflichten, ;ber ihr unw;rdiges Verhalten sowohl gegen;ber den Bewohnern, indem sie interethnischen Hass sch;rte, als auch gegen;ber der Betriebsleitung, indem sie intime Beziehungen zu einigen Parteimitgliedern unterhielt. Die Beschwerden wurden gepr;ft, an das Gericht weitergeleitet und an die Betriebsleitung zur;ckgeschickt, wo alle Unterlagen in einer nicht n;her bezeichneten Schublade deponiert wurden.
  Der Leiter der Instandhaltungsabteilung hatte unter dem Druck von Halina Khaimovna eigenh;ndig das Schloss im Erziehungszimmer verstellt, so dass Rosa Eldarovna das Zimmer nicht betreten und somit eine freiwillige Entlassung provozieren konnte, und es wurde ohne jegliche Begr;ndung eine Anordnung mit einem Verweis an die Tafel geh;ngt.
  Roza Eldarovna kam zur Arbeit, stand vor der verschlossenen T;r und ging nach Hause, nachdem sie einen Brief an den OblSovProf ;ber den Dilettantismus des Leiters der Wohnungsaufsichtsbeh;rde geschickt hatte. Drei Monate vergingen, bis der Chef sie schlie;lich in sein B;ro rief, sich f;r ihr un;berlegtes Handeln entschuldigte und ihr drei Monatsgeh;lter aus seiner eigenen Tasche bezahlte. Danach versuchte er, alle Probleme mit Frauen zu vermeiden.
  Aber Galina Khaimovna wollte sich nicht damit abfinden, dass das Ziel nicht erreicht wurde. Nachdem sie Rosa Eldarowna zu sich nach Hause gerufen hat, um einen monatlichen Aktionsplan zu pr;fen und zu genehmigen, schl;gt Galina mit Hilfe ihrer ebenso skrupellosen Freundin die Lehrerin zu Brei.
  Roza Eldarovna kam im Krankenhaus wieder zu sich, wo die ;rzte feststellten, dass sie eine Gehirnersch;tterung hatte.
 Um sich abzusichern, schickt die Heimleiterin sofort einen ihr bekannten Psychotherapeuten, der bei ihr eine schizophrene Diagnose stellt.
 Roza Eldarowna weinte in ihrem Krankenhausbett viel aus Verbitterung und Hilflosigkeit. Perestroika, Glasnost, Demokratie", dachte sie, "das sind nur Worte, um Torten und Bonbonpapier zu signieren. In Wirklichkeit k;nnen Sie nirgendwo Schutz und Gerechtigkeit suchen, ;berall treffen Sie auf langweilige und gleichg;ltige Menschen, die Ihre Probleme nicht verstehen wollen und Sie mit Spr;chen wie "Wollen Sie mehr als alle anderen? Oder sind Sie eine streits;chtige Frau, die ihren Platz einnehmen will?" Obwohl man auf Unh;flichkeit mit Unh;flichkeit antwortet: "Sind Sie an Ihrem Platz?", herrscht ein Gef;hl des Misstrauens gegen;ber allen und allem, was in dem sowjetischen Land vor sich geht.
Roza Eldarovna wurde mit grauem Haar, aber noch entschlossener und k;mpferischer aus dem Krankenhaus entlassen. In ihrem Kopf reifte ein Aktionsplan heran, die letzte Hoffnung auf eine Wende der Ereignisse, eine Wiederherstellung des moralischen Klimas im Team, eine Wiederherstellung der Gerechtigkeit.

Innerhalb von zwei Tagen sammelte sie dreiundsechzig Unterschriften von den Besch;ftigten des Wohnungsamtes, in denen sie das h;ssliche Verhalten der Leiterin, den Druck auf das Kollektiv und die Ausnutzung ihrer Position f;r eigenn;tzige Zwecke beschrieb, w;hrend Roza Eldarowna selbst nur ihren eigenen Aufgaben nachging, was zu einem R;ckgang der Straftaten im Wohnheim und dem Auftreten von Trunkenheit unter den Mietern f;hrte.
Ein Exemplar brachte sie dem Parteivorsitzenden des Werks als Zeichen der bevorstehenden Gerechtigkeit. Die zweite ging an den Ersten Sekret;r des Regionalkomitees Tselinograd der Partei Kasachstans, Genosse A. Brown.
Alle warteten gespannt auf das Ergebnis, aber nachdem sie ihre Schicht beendet und den Schlafsaal verlassen hatte, bemerkte Rosa Eldarowna sofort einen misstrauischen jungen Mann, der am Eingang herumgestapft war und ihr einen langen, absichtlichen Blick zuwarf. Rosa Eldarivna beschleunigte ihre Schritte. Es war sp;t, und ihr Sohn war allein zu Hause. Sie stiegen gemeinsam in den Bus ein und standen an verschiedenen Bahnsteigen. Sie stiegen auch gemeinsam an der richtigen Haltestelle aus.
  Roza Eldarovna rannte fast auf ihr Haus zu, denn sie sp;rte den Fremden fast auf ihren Fersen. Am Eingang standen zwei Frauen. Die Verwirrung des Fremden kostete die Frau eine Sekunde, in der sie buchst;blich in den dritten Stock fliegen konnte. Als sie mit dem Fu; an die T;r klopfte, blickte Rosa Eldarowna bereits in das Gesicht des Fremden und fragte mehr mit ihren Augen als mit ihrer vor Angst tauben Zunge: "Was wollen Sie?" Doch dann wurde die T;r von ihrem Sohn ge;ffnet, und Rosa Eldarowna st;rzte geschockt zur;ck in den Flur. Der kr;nkliche Sohn hatte seine kranke Mutter wieder gesund gepflegt und ihr diskret die Tr;nen abgewischt.
Eine Woche sp;ter vereinbarte Rosa Eldarovna einen Termin mit A. Braun. Als er die Erzieherin eines gro;en Werks h;rte und seine Augen ;ber die Bewerbung schweifen lie;, w;hlte er sofort die Nummer des Werksleiters und ordnete strikt an, die Leiterin des Wohnheims aus ihrer Position zu entfernen.
 Am Nachmittag verbreitete sich in der Fabrik die Nachricht, dass Galina Chaimovna entlassen worden war. Die Mitarbeiter l;chelten sich an und begl;ckw;nschten sich gegenseitig zu ihrer Befreiung vom Joch der Haim. Der Leiter des ZhKR unterzeichnete den Befehl ;ber die K;rzung des Postens als solchen und gab Galina Haimowna sofort den Auftrag, eine Zweizimmerwohnung zu erhalten.
- Und wozu? - Rosa Eldarowna war verbl;fft.
- F;r einen Ort... - warfen die Mitarbeiter hilflos die H;nde hoch.

...Pl;tzlich erkrankte Brunchik an Gelbsucht. Die ganze Nacht lag er im Bett und w;lzte sich auf seinen H;nden. Am Morgen wurde er mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht. Marina trug ihm die Pakete und schaffte es manchmal, eine der Krankenschwestern zu bitten, ihren kleinen Jungen wenigstens aus dem Augenwinkel zu sehen. Marina weinte und schaute in seine gro;en blauen Augen, die von Tr;nen ;berstr;mt waren.
Nachts kuschelte sich Markus an seine Mutter und fl;sterte inbr;nstig:
- Mutter, Bruno tut mir so leid, ich h;tte ihm nicht wehtun d;rfen. Wenn er aus dem Krankenhaus entlassen wird, werde ich ihn besch;tzen...
- Das ist richtig, mein Sohn, lebt zusammen, denn ihr seid Br;der.

Die Neujahrsferien stehen vor der T;r. In der Nacht zum 31. Dezember wollte Marina unbedingt ihren Sohn sehen und ihn, wenn m;glich, auf die Stirn k;ssen, um ihm Gl;ck zu w;nschen.
Mit vor Angst geballtem Herzen lief sie nachts ;ber den verlassenen, dunklen Markt. Die funkelnden Sterne in der Nacht beleuchteten die Figuren der zuf;llig vorbeikommenden Passanten. "Gott helfe, dass dieser Tag nicht der letzte ist!"
An der Pforte des Krankenhauses holte sie eine Validol-Tablette heraus, um ihre Herzrhythmusst;rungen zu beruhigen. Als sie sich der T;r des Krankenhauses n;herte, sah Marina ein riesiges Scheunenschloss, und da sie sich nicht mehr beherrschen konnte und hei;e Tr;nen in den trockenen Frost flossen, sank sie langsam in den Schnee.
 Zu Hause wickelte sich Marina in Decken ein und zitterte. Ihr ;ltester Sohn kroch unter die Bettdecke. Und so schliefen sie ein. Und am Morgen wollte Markus nicht aufstehen, er a; nichts und Marina machte sich Sorgen:
- Was ist los mit dir? Sie sind nicht krank?
- Ich bin nicht krank, ich war gestern nur sehr aufgeregt.
Aber Marina lie; ihn in ein Glas pinkeln, und f;r sie war es klar: Gelbsucht. Wir k;nnen nicht warten, wir m;ssen ins Krankenhaus fahren. Sie rief einen Krankenwagen. Eine ver;rgerte kasachische Frau in einem wei;en Kittel betrat den Raum und griff Marina sofort an:
- "Irgendetwas, einen Krankenwagen. K;nnten Sie die Tests nicht machen, sobald Sie den Kleinen reingelegt haben? Sehen Sie nur, wie sehr die Leber quillt. Bringen Sie ihn in ein Krankenhaus. Wo haben Sie die M;glichkeit, sich die H;nde zu waschen?
Die ;rztin hatte Angst, irgendetwas anzufassen, sie hatte sogar Angst zu atmen, und sie f;llte drau;en die Visitenkarte aus. Marina trug Marcus fast auf ihren Armen hinaus.
 Nachdem er sie und ihr Baby an der T;r des Empfangsraums des Krankenhauses f;r Infektionskrankheiten aus dem Auto gesto;en hatte, wischte der Arzt die T;rgriffe des Krankenwagens mit Alkohol ab und fuhr, die T;r w;tend zuschlagend, davon.
Der diensthabende Arzt war immer noch nicht da. Marcus lag auf der Couch im Wartezimmer, gelb und leblos, und r;lpste gelegentlich in eine Sch;ssel.
Schlie;lich kam die ;rztin f;r Infektionskrankheiten, nahm sich viel Zeit, um die Rezepte aufzuschreiben, und lie; pl;tzlich zitternd ihren Stift auf den Boden fallen. Ein langes, heulendes Heulen war zu h;ren. Marina konnte das Leiden ihres Sohnes nicht l;nger mit ansehen.
- Was sind Sie", rief der Arzt, "Sie k;nnen doch nicht so ... Bringen Sie ihn in die Gelbsuchtabteilung.

Marina ging taumelnd nach Hause. Zu Hause lag Valery auf dem Sofa und sah fern.
- Die Kinder sind krank und du liegst ruhig.
- Was soll ich tun, auf den Boden fallen und mit den Beinen zucken?
- Geh und hol Saft, ich fahre heute Abend ins Krankenhaus, sie m;ssen mehr trinken.

Ein paar Tage sp;ter entlie;en sie Bruno, schmutzig, zusammengerollt und mit Pickeln an den F;;en.
- Mama, Marcus ist dort geblieben, er hat viel geweint, er hat dir einen Brief geschrieben, aber die Schwester hat mir nicht erlaubt, ihn weiterzugeben.
- Ich werde heute Abend ins Krankenhaus fahren und versuchen, ihn zu sehen.
Am Abend wurde Marina ihr Sohn nicht gezeigt, aber man gab ihr einen Brief.
"Mutter, ich habe dich sehr lieb", stand da in Kinderhand geschrieben, "du tust mir leid und ich habe dich sehr lieb. Zu Hause las Marina ihn mehrmals durch, weinte und k;sste den Zettel.
- Du wirst selbst Gelbsucht bekommen", war mein Mann w;tend.
Marina sah ihn mit befremdeten Augen an und legte den Brief unter ihr Kopfkissen. Nachdem sie Bruno ins Bett gebracht hatte, war Marina noch dabei, das Zimmer aufzur;umen, als sie ein Schluchzen unter der Decke h;rte.
- Bist du da, mein Sohn?
Bruno weinte sich jetzt die Augen aus:
- Es ist schade f;r Marcus, er hat geweint und sich an dich erinnert...
- Beruhigen Sie sich, alles wird gut.
- Bitten Sie Gott, Ihnen Gesundheit und Gl;ck zu schenken.
- Aber lass uns zusammen gehen... Rufen Sie ihn an und fragen Sie ihn, was Sie wollen.
Brunczyk setzte sich auf das Bett, schaute auf die Ikone und fl;sterte:
- Hilf uns, Herr, dass wir gesund sind, dass Papa nicht trinkt und dass wir Geld und eine Wohnung haben...
Der Sohn klammerte sich an seine Mutter und schlief ein.
Am Morgen holte Marina Windeln und Ersatzschlafanz;ge und eilte ins Krankenhaus. Endlich gelang es ihr, ihren Sohn zu sehen. Gelb wie eine Karotte, schaute er seine Mutter mit eingefallenen, dunklen Augen an und sprach:
- Ich habe dich so sehr vermisst, dass ich die ganze Nacht wach war. Mein Hals war so wund und mein Kopf schmerzte, dass ich ihn nicht einmal anheben konnte.
- Mein Sohn, - Marina k;sste ihn auf die Wangen und die Augen, - habe Geduld, wir m;ssen heilen. Alles wird gut, haben Sie nur Geduld. Und gurgeln Sie Ihre Kehle mit Urin, pinkeln Sie in einen Becher und gurgeln Sie. Deine Leber ist jetzt krank, du kannst keine Tabletten mehr schlucken.
- Mama, jemand hat mir diesen s;;en Hahn gegeben, ich habe ihn f;r dich aufgehoben, nimm ihn, er ist k;stlich.
- Ich habe es f;r dich mitgebracht, damit du bald wieder gesund wirst. Essen Sie es selbst und werden Sie bald gesund.
Marina hielt Tr;nen nicht f;r eine Schw;che. Das ist ;berhaupt keine Schw;che! Es ist der Beweis, dass man ein Herz und eine Seele hat.

Sp;ter hatte Marina abends eine Malgruppe im Keller des Geb;udes, wo sie die W;nde malerisch bemalte.
Auch ihre Tochter Kristina hat sich dort eingeschrieben. Viele Male hielt Marina Kurse ab, aber eines Tages wurde ihr Keller mit F;kalien ;berschwemmt. Die ganze unvollendete Arbeit war umsonst. W;hrend der Reparatur des Kellers hielt Marina keinen Unterricht ab, und Claudia tauchte auf, zitternd vor Wut, und bevor sie die T;r schlie;en konnte, schrie sie mit gro;en Augen:
- Warum kommst du nicht zum Unterricht? Es ist immer Cristina, die stundenlang auf dich wartet. Sie bekommen einen kostenlosen Gehaltsscheck und tun nichts. Ich werde zum Vorstand gehen und ihm sagen, dass Sie f;r nichts bezahlt werden. Nur damit Sie es wissen!
Sie schlug die T;r zu.
Marina ging stillschweigend zum Vorstand, um ihren Job zu k;ndigen und sich mit niemandem herumschlagen zu m;ssen, ohne allzu viel ;rger zu bekommen. Sie wurde gefragt:
- Weshalb?
- Damit Leute wie Claudia sich und uns nicht verw;hnen!
- Was f;r ein Bl;dsinn! Sie kann mich mal. Wir wollen Ihren Job, nicht ihren.
- Wie auch immer... Sie l;sst mich nicht in Ruhe arbeiten...
- Es ist schade, dass... Vielleicht ;ndern Sie Ihre Meinung ja doch noch... Komm, du bist immer willkommen.

In diesem Moment grollte der Donner und es regnete wie aus Eimern. Es war, als ob die Welt untergegangen w;re. Marina trat auf die Veranda und beobachtete das Treiben in der Natur. Pl;tzlich kamen Markus und sein Freund um die Ecke gerannt und standen unter dem Vordach.
- Wo ist Brunchik?
- Er ist da dr;ben und rennt uns hinterher...
- Warum hast du ihn dann zur;ckgelassen, sieh dir den Regen und die Blitze an...
Sie rannte dorthin, woher die Jungen gekommen waren. Der kleine, ver;ngstigte, zitternde Brunchik rannte durch ein Dickicht von Dornenb;schen. Marina packte ihn und dr;ckte ihn an ihre Brust. Das Wasser lief ihm vom Kopf, und mit gro;en Augen klammerte er sich an seine Mutter und weinte.
- Habt keine Angst. Ich w;rde lieber sterben, aber ich lasse nicht zu, dass du verletzt wirst...
Sie sah dieselben Augen in den Augen ihres Sohnes, als die ;lteren Jungen an die T;ren der Nachbarn klopften und dann wegliefen und den kleinen Brunchik zur;cklie;en. Die Nachbarn liefen hinaus, und als sie die Tr;nen in seinen Augen sahen, schickten sie ihn sofort zu Marina, weil sie annahmen, dass es andere taten.


                Kapitel 15

Nachdem Marcus entlassen worden war, war Marina f;r den Genesungsprozess noch mit den Kindern im Krankenstand.
Am Morgen, nachdem sie ihren Mann zur Arbeit begleitet hatte, wollte sie gerade mit den Kindern ins Bett gehen, als es an der T;r klopfte. Als sie feststellte, dass Valery etwas vergessen hatte, ;ffnete sie ungl;cklich die T;r. Unter ihrem Hut blickten skeptische graue Augen auf sie herab.
- Oh", erschrak Marina und zog sich den Morgenmantel ;ber die Brust, "warte einen Moment.
Als sie sich anzog und das Zimmer aufr;umte, fiel ihr endlich ein, wo sie diese Augen gesehen hatte. Edward! Marina war so aufgeregt, dass sie, als sie den Staubsauger einschaltete, nicht sofort merkte, warum er nicht saugte. Und erst als sie den sp;ttischen Blick Ediks bemerkte, wurde ihr klar, dass der Schlauch nicht mit dem Staubsauger verbunden ist.
Marina war in ihrem Herzen w;tend - er war gekommen, um ihre Armut, ihr beengtes, elendes Leben zu sehen.
- Ich sehe, dass Sie ;ber mein Kommen gar nicht gl;cklich sind.
- Warum bist du nie gekommen, und jetzt auf einmal... ;brigens, warum sind Sie gekommen?
- Ich habe das Recht, meinen Sohn zu sehen. Und... Gesch;ft.
Eduard begann, die Geschenke f;r die Kinder zu verteilen, dann umarmte er Marcus und fragte ihn:
- Kennen Sie mich?
- Er kennt dich nicht", fl;sterte Marina ihm zu, "es gibt keinen Grund, das Kind zu traumatisieren.
- Aber wenn er erwachsen ist, wird er es mit Sicherheit herausfinden.
- Wahrscheinlich, aber ist das notwendig?
Nachdem sie Manty mit Schweinehackfleisch gekocht hatte, setzte Marina alle an den Tisch.
- Marina, - begann Eduard, - ich bin mit dem Einverst;ndnis meiner Frau gekommen. Nun, wir brauchen Ihre Unterschrift f;r die Ausreise nach Deutschland. Meine Eltern sind schon da. Meine Mutter arbeitet als Hausmeisterin in der Dresdner Kunsthalle. Nat;rlich werden Sie nicht unterschreiben, bevor ich den Unterhalt gezahlt habe. Ich habe etwas mitgebracht, wir sind auch nicht so reich.
- Nun, ich werde das Geld nicht ablehnen, auch wenn ich dadurch in den Augen der anderen wie ein Schlampe dastehe. Ich muss Kinder gro;ziehen. Das Geld soll mich f;r mein Elend mit dir entsch;digen.
- Okay, aber du bist diejenige, die ein Baby f;r sich selbst haben wollte.
- Sie haben recht, aber glauben Sie mir, ich gebe mehr, als ich gebe.
- Das ist Ihr Fehler. Stimmt es, dass Sie und Ihr Mann bereits geschieden sind?
- Und wer sagt Ihnen das?
- Tante Caroline.
- Sie hat mir auch erz;hlt, dass Sie sich eine Frau mit einer 12-j;hrigen Tochter genommen haben.
- Hat sie das? - Er verschluckte sich, dann hob er stolz den Kopf. Ich habe sie als M;dchen genommen.
Seltsam, damals, als ich noch j;nger war, schien er der beste Mann zu sein, den ich je getroffen hatte. Und jetzt - gro;, kultiviert, r;cksichtsvoll - kann sie gar nicht glauben, dass er ihr damals so viel Kummer und Dem;tigung bereitet hat. Und was f;r einen meisterhaften Griff hatte er entwickelt! Aber seine echte Stolz, Bewunderung f;r sich selbst, ;berlegenheit ;ber andere, dr;ckte auf Marina die Erinnerungen an das Leben zusammen, und sie freute sich zu sich selbst - nein, ein wenig verloren, sie haben nicht einen Seelenverwandten, und das ist sehr wichtig f;r zwei. Aber wo k;nnte sie einen Seelenverwandten finden? Weder bei den stolzen Intellektuellen, noch bei den schmutzigen Lumpensammlern.
 Nach dem Abendessen gingen Marina und Eduard zum Notar, um die Dokumente aufzusetzen. Sie beschlossen, dass er die Nacht bei seiner Schwester Claudia verbringen w;rde. Sie gingen nach Hause, um seinen Koffer zu holen.
 Valery sa; in der Mitte des Raumes und reparierte den Fernseher. Ihr Mann wirkte auf Marina d;nn, verfinstert und ungl;cklich. Um Missverst;ndnisse zu vermeiden, ging sie sofort auf ihn zu und sagte in feierlichem Ton:
- Valera, das ist Edik. Er ist gesch;ftlich hier.
- Nun, er ist hier und er ist hier", rief er w;tend und wandte sich an die Kinder: - Wo hast du meinen Schraubenzieher hingelegt?
Marina fuhr fort:
- Lasst uns zusammen gehen und ihn nach Clava bringen.
- Ich will nicht, lass die Kinder mit dir gehen, wenn sie wollen.
- Nun, zieh dich an.
Die Jungen begannen sofort, sich fr;hlich anzuziehen. Auf dem Weg dorthin fl;sterte Edik Marcus zu: ";berlege dir, was du willst, und ich kaufe es morgen f;r dich.
- Hat Ihnen mein Mann gefallen? - fragte ihn Marina, die die Antwort schon im Voraus kannte.
- Sie h;tten einen besseren finden k;nnen.
- Wenn es dir besser ginge, warum hast du dann nicht bei mir gewohnt?
- Wir waren jung und dumm.
 Wir sa;en eine Zeit lang bei Claudia. Wir haben nur ;ber Deutschland gesprochen. Brunczyk wurde w;tend und Marina ging nach Hause.
Zu Hause lag Valery auf dem Sofa. Er sah seine Frau an und l;chelte verschmitzt:
- Wo sind Sie denn so lange mit ihm herumgetorkelt?
- Es waren viele Leute beim Notar. Machen Sie keine Eifersuchtsszene. Du gehst jedes Jahr zu deinem Zigeunerm;dchen und ich sage kein Wort.
- Ich brauche euch nicht beide! Es ist ekelhaft, wie du auf Zehenspitzen vor ihm gehst. Ich h;tte auch mehr Geld von ihm nehmen sollen.
- Das ist ekelhaft. Du bezahlst deine auch nicht, ich muss sie von meinem Gehalt abziehen...

Am n;chsten Tag, nachdem er Markus das versprochene Tischhockey gekauft hatte, fuhr Eduard zu ihm nach Hause. Marina ging zur Bushaltestelle, um ihn zu verabschieden. Aus irgendeinem Grund f;hlte sie sich sehr traurig, ihre Augen wurden sogar feucht. Es schien ihr, als sei eine weitere wichtige Seite ihres Lebens f;r immer umgebl;ttert worden, und auf der neuen Seite war bereits eine Aufzeichnung der Fortsetzung ihrer Trauerwanderung zu sehen, ohne dass ein Ende in Sicht war.

Marina hatte den Roman Das h;ssliche Entlein fertiggestellt, den sie inmitten der Hektik des Lebens geschrieben hatte. Am Morgen, nachdem sie es mit zur Arbeit genommen hatte, ging sie gerade die Seitenfolge durch und korrigierte einige Abs;tze, als der Galvaniseur Vitaly hereinkam. Ein hochgewachsener junger Mann, der bereits eine beginnende Glatze auf dem Kopf hat, aber aufmerksame Augen und einen unendlichen Humor in seinen Gespr;chen, er strahlt Vertrauen und Reinheit aus.
- Was machen Sie dort schon? Hast du das Besteck, das du der Welt schenken wolltest, fertig bemalt, damit alle ein bisschen mehr Freude in dieser Welt haben?
- Seien Sie nicht ironisch. Nein, heute muss ich Manuskripte vorbereiten, die ich morgen Wladimir Gundarew, einem Mitglied des kasachischen Schriftstellerverbandes, ;bergeben werde, um sein Urteil zu f;llen: "Sein oder nicht sein!"
- Wer, wer? Gundarew? Ich kann seine Antwort also schon vorwegnehmen: "Werfen Sie Ihren Papierkram in den Papierkorb". Anscheinend wirst du die Welt wieder auf irgendeine Weise retten. Oder besser gesagt, Sie haben unser wertloses Dasein gemalt, damit die Leser nach der Lekt;re pl;tzlich erkennen, wie oberfl;chlich und armselig unser Leben ist und dass wir um jeden Preis zusammenhalten und gemeinsam ein sch;nes neues Leben aufbauen m;ssen.
- Sie haben Recht, wie immer. Genau das werde ich tun.
- Sie verbl;ffen mich mit Ihrer Naivit;t. Wissen Sie denn nicht, dass Ihr Gundarew ein alter Kommunist ist und es ihm nur gefallen wird, wenn es voller Slogans ist: "Vorw;rts zum Sieg des Kommunismus!" oder "Es lebe die kommunistische Partei - der Geist, die Ehre und das Gewissen unserer Zeit!"
     - Ich hoffe, er arbeitet auch im Sinne der Perestroika.
- Menschen, die mit dem Parteibuch gut gelebt haben, brauchen keine Perestroika. Die neue Regierung hat dies getan und muss dem armen Volk ihr neues Bild pr;sentieren und das alte verdecken. Unser russisches Volk kann nicht mehr leben und arbeiten, ohne mit einem Schlagstock auf den R;cken geschlagen zu werden. Warum also die Methoden der F;hrung ;ndern, wenn nur die Slogans ge;ndert werden k;nnen. Zum Beispiel - "Perestroika ist Pluralismus plus Inflation des ganzen Landes!" Ton? Das ist es, was n;tig ist, um es zu beweisen.
- Ich verstehe das alles, aber Sie wissen, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, werde ich nicht ruhen, bis ich es getan habe.

 Marina wurde am Kontrollpunkt lange beobachtet, bevor sie zu dem Dichter Vladimir Gundarev vorgelassen wurde. Als sie in den dritten Stock hinaufging, wurde sie von dem Dichter bereits an der T;r seines B;ros mit einem freundlichen L;cheln begr;;t:
- Es ist immer eine Freude, neue Leute kennenzulernen. Jede neue Bekanntschaft ist Nahrung f;r den Geist und das Herz, besonders f;r Schriftsteller. Haben Sie das gewusst?
- Ja, nat;rlich.
Gundarev setzte Marina auf den Stuhl ihm gegen;ber und begann, sich an ihr zu laben. Nachdem sie ihr ein wenig von sich erz;hlt hatte, f;hlte Marina zum ersten Mal keine Steifheit oder Sch;chternheit. Wahrscheinlich ist der Abdruck seiner Biografie, die sie studiert hatte, bevor sie hierher kam, in ihrer Seele geblieben. Da auch er mehr als einmal verheiratet gewesen war, w;rde er ihre Sorgen und ihren Wunsch, einen Weg in die Freiheit zu finden, verstehen.
 Sein l;chelndes Gesicht zuckte manchmal nerv;s, und Marina, die bef;rchtete, dass ihr Besuch bei ihm eine unbestimmte Irritation ausl;ste, beeilte sich, sich zu verabschieden und lie; ihre Manuskripte zur;ck. Gundarev ernannte Marina in einem Monat zu seiner Nachfolgerin.

Nachdem sie eine Wohnung bekommen hatte, beschloss meine Schwester Klavdia, den Beruf zu wechseln. Wie alle anderen auf der Welt glaubte sie, dass ein Wechsel des Arbeitgebers ihr Leben zum Besseren wenden w;rde. Sie lief erfolglos durch die Stadt, um Vorstellungsgespr;che zu f;hren, bei denen sie immer wieder abgewiesen wurde. Sie besuchte ihre Schwester Marina, die mit ihrer Suche nach Gl;ck langweilig und zimperlich war. Und nun erz;hlte Claudia, die ihre Sorgen teilte und sogar eine geizige Tr;ne vergoss, wie die Beamten sie von Kopf bis Fu; musterten, als k;me sie von einer M;llhalde und w;rde von Marina beraten:
- Wirklich, lassen Sie sich die Haare beim Friseur machen, kaufen Sie sich ein einmalig teures Gesch;ftskleid und schicke Schuhe und jedes Unternehmen wird Sie gerne einstellen...
- Ich wusste es", Claudia sprang w;tend auf und wollte gerade die T;r zuschlagen, "du benimmst dich wie eine Hure und dein Rat ist derselbe. Sie wollen meine umfassende Erfahrung mit dem Computer, nicht mein Aussehen...
- Es ist eine Begr;;ung in einem Kleid und eine Begleitung auf eine vern;nftige Art und Weise und es gibt kein Entkommen davon...
Aber Claudia konnte ihre Worte nicht mehr h;ren. Ihre schweren Schritte waren bereits auf der Stra;e zu h;ren. Aus irgendeinem Grund musste Marina lachen. Doch wieder klopfte jemand an die T;r. Ihre Nachbarin rannte mit einem Schrei herein:
- Haben Sie gesehen, was in den Gesch;ften los ist? Es wird zu einer Geldinflation kommen, so dass die Menschen alles aufkaufen, was sie brauchen und was sie nicht brauchen. Die Menschen haben schlie;lich Geld. Aber haben Sie genug f;r ein ganzes Leben?!
- Nat;rlich nicht, aber bis sich die Leute daran gew;hnt haben... Oh, ich muss auch noch ;l von der Kolchose holen.
- Warum aus der Kolchose?
- Es ist nat;rlich und hat einen h;heren Fett- und Vitamingehalt.
- Und man macht es wie meine Oma: Sie kauft Butter im Laden und weicht sie dann in Salzwasser ein.
- Und wozu?
- Zur Erh;hung des Fettgehalts.
- Es ist, als w;rde unsere Schulleiterin zwei Stunden lang Milch kochen, damit das ganze Wasser verdampft und die Sahne im Topf bleibt. Wenn die Milch einen Fettgehalt von drei Prozent hat, wei; man nicht, ob nach einem so langen Kochvorgang ;berhaupt noch etwas ;brig ist.
Valery kam von der Arbeit nach Hause. W;hrend Marina das Abendessen zubereitete, klopfte es erneut an der T;r. Es war wie ein Tag der Besuche. Als Marina den verst;rten Altyn, das M;dchen, das in der Jugendherberge unter ihrer Obhut lebte, sah, rief sie aus:
- Ist etwas passiert?
Marina winkte Valery zu, eine Weile herauszukommen. Sobald sich die T;r hinter ihm schloss, warf sich Altyn an Marina und schluchzte:
- Erinnern Sie sich, ich habe Ihnen erz;hlt, dass ich in einen Mann verliebt war und er mir gegen;ber v;llig gleichg;ltig war. Aber ich hatte noch Hoffnung, und jetzt... er heiratet meine Freundin. Sie sieht zwar h;bsch aus, aber sie wei; nicht einmal, wie man Tee kocht. Wei;t du, ich habe seit drei Tagen weder gegessen noch geschlafen. Mir ist schwindlig. Ich wei; es nicht, aber ich werde etwas dagegen tun.
- Zun;chst einmal: Beruhigen Sie sich. Setzen Sie sich, trinken Sie einen Tee mit mir und wir werden dar;ber reden. Glauben Sie mir, M;nner sind es nicht wert, sich das Leben zu nehmen. Und ich war verliebt, als ich jung war, und er hat eine andere geheiratet. Ich wollte mich auch aufh;ngen. Und jetzt sehe ich, wie sie leben: Skandale, Betrug, ich bin so froh, dass das Schicksal uns nicht zusammengef;hrt hat.
- Was werde ich jetzt tun?
- Sie brauchen eine Ablenkung. Sie m;ssen eine Reise vom Komsomol-Komitee bekommen. Du wirst hingehen, du wirst Spa; haben. Du wirst sehen, wie viele wunderbare Menschen es gibt, dass du nicht allein bist und dass dein Freund nicht der Einzige ist. Versprich mir, dass du jetzt nach Hause gehst, ein Beruhigungsmittel nimmst und ins Bett gehst. Und morgen werden Sie Ihr Leben mit einem L;cheln beginnen und sehen, ob all Ihre Sorgen klein und unn;tig erscheinen.
Als Altyn ging, fragte Marina ihren Mann:
- Haben Sie zuf;llig einen einzigen Mann f;r Altyn in Ihrer Brigade?
- Nein. Es gibt einen Mann in den Drei;igern, aber er wird nicht heiraten. Er sagt, wenn er sich Frauen beim Stuhlgang vorstellt, wird ihm schlecht.
- Ja? Soll er sich doch f;r den Rest seines Lebens selbst anschauen und seine F;kalien durch ein R;hrchen saugen, wenn es auf nat;rliche Weise eklig ist.

 Der Sommer kommt. Die V;gel nisten bereits in den B;umen, und einige der k;hnen V;gel br;ten bereits Eier aus. Die Hausfrauen tragen Decken und Kissen in den Hof, um den Schwei; des Winters abzutrocknen, und dann h;rt man die ganze Nacht das Klatschen von St;cken auf den Kissen. Die Kinder h;ngen am Karussell, und die Eltern ;berlegen, wohin sie ihre Kinder in den Sommerferien schicken sollen.
Marina sollte in diesem Sommer zur Untersuchung ihres Magens, der nicht richtig funktionieren wollte, ins Krankenhaus gehen. Also beschlossen sie, die Kinder zu ihrer Mutter ins Dorf zu schicken.
Bevor sie eine Fahrkarte f;r den Zug kaufte, hielt sie bei der Schriftstellervereinigung. Gundarev begr;;te sie kalt und ohne ein L;cheln, nur sein nerv;ser Tick war noch deutlicher zu sp;ren, was schon B;nde sprach. Heute wollte er die Moral nicht anheizen und w;rdigte sie nur mit ein paar Floskeln:
- Entschuldigen Sie, aber wie k;nnen Sie so etwas schreiben? Es ist durchaus verst;ndlich, dass 80 % unserer Bev;lkerung so leben. Aber warum deswegen schreien? Wer interessiert sich schon f;r unser schmutziges Leben?
Marina grinste, als sie sich an die Worte des K;nstlers Vitaly erinnerte, und fragte einfach:
- Was soll geschrieben werden?
- Nur die positiven Aspekte des Lebens des Helden.
- Nat;rlich ist es einfacher und ruhiger, zu leben und so zu tun, als ob alles in Ordnung w;re. Neben den M;rchen gibt es auch die Realit;t. Aber vielleicht sollten wir unsere Augen ;ffnen und versuchen, etwas zu ;ndern.
- Was ist das?
- Wir sollten endlich anfangen, die Frau als Mutter, als Erzeugerin zu respektieren. Geben Sie ihr Menschenrechte, nicht nur Pflichten.
- Ich kann Ihnen nicht alles sagen, was ich Ihnen gerne sagen w;rde, aber ich werde Sie bitten, mit meinem Kollegen zu sprechen. Sie hat sich auch mit Ihrer Arbeit vertraut gemacht.
Er f;hrte Marina in ein angrenzendes B;ro, wo zwei Frauen an einem Tisch eifrig etwas auf ein Blatt Papier schrieben.
- Ludmilla Matwejewna, w;rden Sie bitte mit der Genossin Kalinina sprechen?
Die T;r schloss sich fest hinter ihm. "Ich hoffe, sie bringen mich nicht zum Erschie;ungskommando", schoss es mir durch den Kopf. Ludmilla Matwejewna hob ihr Gesicht vom Tisch und nahm die Manuskripte aus der Schublade:
- Entschuldigen Sie, aber Sie schreiben solche Dinge und sch;men sich nicht daf;r?
- Ich schreibe, was ich sehe, und w;hrend ich sehe, was ich schreibe.
- Ja, aber die Berufung eines Schriftstellers ist es, den Menschen Licht, G;te und Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu bringen..." Bei diesen Worten zuckte die linke Seite ihres Gesichts und sie bedeckte sie mit einer verwirrten Hand: "Entschuldigen Sie, sehen Sie, das ist das Ergebnis meines bitteren Lebens, das ich gelebt habe. Ich habe so viel gelitten, dass ich jetzt keine Angst vor dem Tod habe.
- Und Sie schreiben, dass Sie im Leben gl;cklich sein m;ssen.
Nach einem kurzen Schweigen fuhr sie fort:
- Bevor Sie Ihre Arbeit vor Gericht bringen, m;ssen Sie sie mehrmals ;berarbeiten, neu arrangieren und ;berarbeiten lassen. Ich habe zum Beispiel k;rzlich meine Geschichte an eine Zeitschrift in Alma-Ata geschickt, und buchst;blich am n;chsten Tag hatte ich die Idee, die vierte Zeile am Ende zu ;ndern. Daf;r musste ich ein Flugticket nehmen und in die Redaktion fliegen.
- Ich habe verstanden, danke.
Marina, die ihre idiotische Schrift mitnahm, rannte fast nach Luft.
"Was will ich eigentlich? - Marina dachte, als sie die Allee der Stadt entlangging, - In der Tat, es ist viel angenehmer, einen Liebesroman zu lesen als die Schreie einer ungl;cklichen Frau, die alle vern;nftigen Gesch;pfe zur Liebe und zum Mitleid mit der Natur um uns herum auffordert.
Marina warf das Manuskript w;tend in den erstbesten M;lleimer. Die Passanten gingen eilig ihren Gesch;ften nach. Es war ihnen egal, dass das Land in Aufruhr und moralisch ruiniert war. Alles, was z;hlte, war, was sie heute auf den Tisch bringen konnte, um ihre Familie zu ern;hren.
Aber eines fiel ihr auf: Fast alle Menschen, die mit dem Schreiben zu tun hatten, litten mehr oder weniger an den Nerven. Es versteht sich von selbst, dass eine belastende Lebenserfahrung oder eine moralische Katastrophe den Menschen zum Schaffen zwingt. Menschen, die in ihrem Herzen Schmerz tragen, wollen sich davon befreien, indem sie Informationen nach au;en werfen, nach Verst;ndnis und Mitgef;hl suchen und sich vielleicht mit einer erfundenen positiven Emotion tr;sten.

      Am Hauseingang traf Marina ein kleines M;dchen namens Swetlanka, das im Sand herumtobte. Es war niemand zu sehen.
- Wo ist deine Mutter?
- Ausruhen nach der Arbeit.
Marina hatte immer davon getr;umt, ein kleines M;dchen zu adoptieren, da die ;rzte sagten, sie w;rde nur S;hne bekommen. Und wie sehr w;nschte sie sich eine sanfte und freundliche Tochter, die mit ihren S;hnen aufw;chst! Aber mit so einem Mann w;rde sie nicht einmal stottern.
Nastias Nachbarin bekam pl;tzlich ein kleines M;dchen von zweieinhalb Jahren - pausb;ckig, fr;hlich, aufgeweckt und weltoffen. Sie hat selbst einen kleinen Sohn und eine Tochter.
Wie mir Nastya erz;hlte, wurde ihre Schwester von ihrem Mann mit einem Messer get;tet. Er wurde inhaftiert und ihre Tochter wurde ihr ;bergeben, wor;ber sie nicht sehr gl;cklich war:
- Sie frisst sehr viel und kann nicht stillsitzen - sie ist zu aktiv...
Den ganzen Tag ;ber ging das M;dchen allein und unbeaufsichtigt. Sie war ein Baby und verstand nicht, was sie tun konnte und was nicht. Manchmal fand man sie in einer schlammigen Pf;tze, wo sie sa; und wie ein Spatz herumspritzte.
Marina schlug Nastya vor, Swetlanka zu adoptieren, aber sie wurde w;tend:
- Erst erziehst du deine eigenen S;hne, dann erziehst du die von anderen...
Ihr Sohn Igor kam oft zu Markus gelaufen und sie spielten zusammen. Oft zeigte er Marina seinen wackeligen Zahn. Marina wollte, wie ihr Vater, sehen, welches es war, und dr;ckte es schnell hinein. Der Zahn w;rde ausfallen und Igor w;rde vor Angst weinend zu seiner Mutter laufen und sich beschweren.


            


                Kapitel 16

Nachdem Marina die Kinder zu ihrer Mutter in den S;den geschickt hatte, ging sie ins Krankenhaus, um sich untersuchen zu lassen. Ihr Magen machte sich oft bemerkbar, ihr Herz krampfte, und sie hatte fast t;glich Kopfschmerzen. Ein magerer K;rperbau, ein Gesicht mit eingefallenen Z;gen, Nervosit;t, Lethargie und chronische M;digkeit wurden von den ;rzten als Anzeichen f;r eine Fehlfunktion der Schilddr;se angesehen.
An den Wochenenden konnte Marina nach Hause laufen, um sich umzuziehen und die B;cher zu wechseln. Die Wohnung wurde ihrem Mann zum freien Wohnen ;berlassen, wo sich eine verd;chtige Gesellschaft von Alkoholikern und Schl;gern ansammelte, so dass Marina nicht lange dort blieb.
Nach den morgendlichen Tests las sie, dachte viel an die Kinder, erinnerte sich an ihre s;;en kleinen Nasen und prallen kleinen Lippen und betete unabl;ssig, dass Gott sie in Zeiten der Gefahr besch;tzen und ihnen helfen m;ge. Aus irgendeinem Grund tat mein Herz f;r sie weh.  In der Nacht des zweiundzwanzigsten Juni r;hrten die Frauen auf der Station die schlafende Marina:
- Stehen Sie schnell auf, es ist ein einmaliges Erlebnis...
- Was ist passiert?
- Ein nicht identifiziertes Flugobjekt. Das ist eine Art Omen f;r uns.
Marina sah eine leuchtende Kugel, die sich zehn Kilometer vom Boden entfernt sanft und ger;uschlos am klaren Himmel bewegte. Nur vor dem Ballon war ein heller Bogen zu sehen, der die Stra;e zu beleuchten schien. Der Ballon flog in Richtung der Kazakhselmash-Fabrik und begann langsam auf den Boden zu fallen.
 Die Frauen warteten lange auf die R;ckkehr des Ballons, aber er zeigte einen kleinen Sonnenaufgang am Horizont und wollte nicht auftauchen.
  Eine Woche sp;ter kam Valeri ins Krankenhaus und hielt seine Hand ;ber sein Herz:
- Sie haben mich freigestellt, ich habe ein Ticket zu meinem Vater bekommen, aber ich wei; nicht, ob ich es schaffen werde. Ich habe wahrscheinlich zu viel getrunken, mein Herz klopft.
- Oh, ich w;nschte, ich k;nnte dir den Kopf einschlagen, dass du in den Graben f;llst und nie wieder aufstehst, - warf Marina ihm vor und nutzte seine Hilflosigkeit aus.
- Fluchen Sie nicht, ich ekele mich vor mir selbst...
Nachdem sie Marina zur direkten Untersuchung eine Magensonde mit einem Spiegel in den Hals geschoben hatten, was ihr das Gef;hl gab, mit einem Spatenstiel im Hals gewesen zu sein, und nachdem sie zahlreiche Tests durchgef;hrt hatten, um eine Krankheit festzustellen, kamen die ;rzte zu dem Schluss, dass es nichts Besonderes gab, ihr Magen war normal, abgesehen von einer stark ausgepr;gten vegetativen vaskul;ren Dystonie.
"Ich tue nur so", dachte Marina entt;uscht und hoffte, dass die ;rzte etwas finden, sie heilen und ihr ein normales Leben zur;ckgeben w;rden. Oder vielleicht hatte die Frau, die sie als Kind zu Hause behandelt hatte, recht, als sie sagte, dass die ;rzte zwar nichts fanden, aber fast alle Menschen an einer nicht ganz so harmlosen Krankheit litten: einem Bauchvorfall.
Die Menschen mit Abszessen entwickeln sich ihrer Meinung nach nicht gut, schlafen und essen nicht gut und sind st;ndig krank. Unter einem Bauchvorfall leidet der ganze K;rper, denn es kommt zu einer unzureichenden Durchblutung, zu einer vorzeitigen Entleerung, zu Verwachsungen des Darms und der Geb;rmutter, wodurch Frauen keine Kinder bekommen k;nnen und M;nner Impotenz entwickeln, und dies geschieht nicht nur durch harte Arbeit, sondern auch durch die Tatsache, dass Eltern in der Kindheit ihre Kinder an den H;nden hochheben und sogar dadurch, wie ein Mann aus dem Bett aufsteht. "Ein Bauchh;hlenvorfall", f;gt sie hinzu, beeintr;chtigt nicht nur Herz und Magen, sondern auch das Seh- und H;rverm;gen. Die Menschen beginnen, Probleme mit dem Sehen und H;ren zu haben, weil sich die inneren Gef;;e verschieben.
- Und was halten Sie von Asthma? - Die ;rzte sagen, dass es sich um eine Form von Allergie handelt, aber ich beobachte das schon seit vielen Jahren: Es ist nichts anderes als ein Riss der Rachenschleimhaut. Die Luft str;mt nicht direkt in die Lunge, wie sie sollte, sondern durch einen Schlitz im Kehlkopf. Wenn ich eine medizinische Ausbildung gehabt h;tte, h;tte ich meine Dissertation ;ber viele Themen schreiben k;nnen...

In der Krankschreibung gab der Arzt Marina allgemein g;ltige Empfehlungen f;r die Durchf;hrung von Erholungsma;nahmen: gut essen, sich keine Sorgen machen, Zeit zum Ausruhen.
- Sag mir", fragte Marina, "was musst du tun, um gesund zu sein?
- Machen Sie rechtzeitig einen Stuhlgang!
Dies ist eine neue Theorie in der Medizin. Fr;her verk;ndeten die ;rzte, dass man sich richtig und rechtzeitig ern;hren solle, aber... wenn man sich die riesigen B;uche der Leute ansieht... macht es Sinn.
 Als Marina aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ging sie zur Arbeit, nachdem sie vorher zu Hause angerufen hatte:
- Geht es Ihnen gut? - fragte Marina besorgt, als sie die d;nne Stimme des J;ngsten h;rte. - Etwas beunruhigt mein Herz.
- Ja, keine Sorge.
Die Nerven liegen blank, und sind sie noch da? Doch am n;chsten Tag h;rte Marina Brunos Stimme vom Fenster aus:
- Mama, Mama...
Marina schaute ;berrascht und entsetzt aus dem Fenster. Es war niemand da. Es muss das Kind von jemand anderem gewesen sein, aber die Stimme war ;hnlich. Am n;chsten Tag wiederholte sich das Ganze. Sie eilte zur Gegensprechanlage, wartete zwei Stunden lang und erfuhr schlie;lich, dass die Dauerkarte nicht zu Hause war. Marina wollte ihre Schwester kontaktieren, die in der N;he ihrer Mutter wohnte, und h;rte eine ver;rgerte Stimme:
- Warum rufen Sie st;ndig an? Was sind Sie alle nyemnye? Es ist alles in Ordnung. Klavdia wohnt jetzt bei uns, sie wird bald hier sein und uns alles erz;hlen.
Tats;chlich stand Klavdia eine Woche sp;ter vor der T;r und ;berreichte eine Melone als Geschenk ihrer Mutter.
- Wie geht es den Kindern? - Marina schaute ihrer Schwester scharf in die Augen, aber sie wandte den Blick ab.
- Es geht mir gut.
- Ich denke st;ndig, dass etwas nicht stimmt. Sehen Sie sich das Portr;t an, das ich neulich von Marcus gemalt habe - ich habe gestern Tr;nen in seinen Augen gesehen.
- Nehmen Sie sich eine Auszeit und gehen Sie.
- Ich habe mich bereits beworben, ich werde in einer Woche hingehen.
Claudia verabschiedete sich und ging.
Nach dem Kauf von Geschenken, Butter, die es in der Stadt im ;berfluss gab, auf dem Land aber kaum, und den von ihrem Vater so geliebten gesalzenen Bonbons ging Marina schlie;lich zu ihren Eltern. Eine eint;gige Bahnfahrt schien Marina endlos lang zu dauern.
Als sie die Schwelle zum Haus ihrer Eltern ;berschritt, sah sie ihre Kinder friedlich am Tisch sitzen. Ohnm;chtig von dem Stress, den sie erlebt hatte, sank sie in ihrem Stuhl zur;ck und wischte sich die Tr;nen weg.
- Dann wasch dir die H;nde und setz dich zu uns an den Tisch", sagte die Mutter, um ihrer Tochter die Suppe einzuschenken.
- Wie war Ihr Urlaub? - Marina l;chelte und blickte in die Augen von Marcus, der neben ihr sa;.
Sie nahm seine Hand und strich sanft ;ber seine Finger. Doch dann bemerkte sie, dass die Haut an einigen von ihnen straff war und eine andere Farbe hatte:
- Welche sind das?
Marcus sprang schluchzend vom Tisch auf und rannte ins Haus. Marina sah ihre Mutter verst;ndnislos an. Ihr Vater senkte den Kopf.
- Lass uns gehen, ich werde dir alles erz;hlen.
Marina und ihre Mutter gingen in das Haus und n;herten sich ihrem weinenden Sohn, der auf dem Bett lag.
- Ich habe ihn nicht in Sicherheit gebracht", schluchzte die Mutter und bedeckte ihr Gesicht. Dann beruhigte sie sich ein wenig und begann, Marcus zu entkleiden. Die rechte K;rperseite ihres Sohnes war weinrot gef;rbt, als h;tte man ihm die Haut abgezogen.
- Nein, nein, was ist es? - Marinas Kopf sch;ttelte sich, sie schnappte mit dem Mund nach Luft und konnte den Schock nicht verkraften.
- Marcus und Bruno liefen herum und spritzten Wasser aus der Pumpe, und ich ging in den Garten, um Gem;se zu ernten, nachdem ich zuvor einen Eimer mit kochendem Wasser aufgesetzt hatte, um W;sche zu waschen. Markus rannte ins Badehaus und wollte Wasser aus dem Eimer sch;pfen, aber er bekam einen Stromschlag und schlug beim Fallen auf den Eimer auf. Der Eimer mit kochendem Wasser fiel auf den Boden, wo Markus unter Schock lag, und verbr;hte seine gesamte rechte Seite. Er war bewusstlos. Wir waren lange im Krankenhaus, um ihm das Leben zu retten. Jetzt ist es wirklich besser, es ist alles verheilt, nur die Narben sind noch da, aber die Haut ist immer noch weinrot gef;rbt.
- Warum haben Sie mir das nicht gesagt? Ich habe dich angerufen, ich f;hlte...", schluchzte Marina.
- Wir hatten Angst, dass Sie es nicht aushalten w;rden. Vergib mir, diese S;nde wird mein ganzes Leben lang an mir haften.
- Es ist nicht deine Schuld. Aber ich bat Gott, ich bat ihn so sehr...
- Aber Gott hat geholfen!
- Ja. Aber warum haben meine Kinder so viel Kummer, so viel Leid erlitten, und es nimmt kein Ende...
Nachts lag Marina zwischen ihren beiden S;hnen, umarmte sie und brach in Tr;nen aus. Die Seele weinte direkt, fragte Gott immer wieder: Warum? Warum? Hat der Kummer kein Ende? Warum hat Gott diese Erde gemacht, sie mit Menschen bev;lkert, mit der Natur, um zu leiden, die ganze Zeit im Sumpf zu schwimmen und wieder herunterzufallen. Warum also hat Gott ihr dieses Leiden nicht geschenkt? Sie hat bereits die H;lle durchgemacht, sie h;tte auch diese durchstehen k;nnen. Warum sollte ein unschuldiges Gesch;pf leiden?
Sie w;lzte sich auf dem Bett hin und her und stie; gelegentliche Schreie aus. Doch pl;tzlich schien es, als w;rde ihre Seele aus ihrem K;rper gerissen, und sie fragte sich: Was ist mit den Kindern? Was w;rde mit ihnen geschehen, wenn sie nicht mehr da w;re? Marina zwang sich, sich zu beruhigen und ihren rasenden Herzschlag zu d;mpfen.
Am n;chsten Tag kam ihre Schwester Lisa herein, schaute in Marinas Pokerface und fragte:
- Wie haben Sie die Nachricht aufgenommen? Wenn du nur w;sstest, wie er gelitten hat...
- H;ren Sie auf, sonst bleibt mein Herz stehen.
- Wegen deiner Kinder habe ich noch nicht einmal Ferien gehabt", warf sie ihrer Schwester w;tend zu und ging zur T;r hinaus.
Wie sich herausstellte, waren auch Elena und die Kinder zu Besuch. Sie ging schnell weg, als sie die weggeworfenen Taschent;cher im Hof sah, die an den Ecken mit verdrehten F;den zusammengebunden waren. Sie und ihre Mutter verbrannten sie auf dem Herd im Badehaus. Und warum hat Tante Gasha sie gehasst?

...kam ein Problem nach dem anderen. Klavdia brach sich das Bein, als sie auf einen Schemel stieg, um das N;tigste aus dem Zwischengeschoss zu holen. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht und operiert, wobei die gebrochenen Knochen mit zusammengeschraubten Speichen verbunden wurden.
Ihre Tochter war bei Marina untergebracht. Letztere versuchte, das M;dchen mit rechtzeitigem Kochen, der Kontrolle ihrer Hausaufgaben und einer normalen Freizeitgestaltung zufrieden zu stellen. Jeder wei;, dass die Verantwortung f;r die Kinder anderer Menschen immer gr;;er ist als f;r die eigenen.
Als Claudia mit einem bandagierten Bein auf Kr;cken aus dem Krankenhaus zur;ckkam, sorgte sie f;r einen gro;en Skandal, weil Christina zugenommen hatte (sogar der Knopf an der Sch;rze war weiter nach hinten gerutscht, als er sollte!) und arrangierte das alte Leben: zwei Kartoffeln am Tag, um den K;rper an unvorhergesehene schwierige Lebensumst;nde zu gew;hnen, wie, Gott bewahre, Krieg oder so etwas. Eine Katze war schon an solchen Gewohnheiten verhungert, aber das hielt Klavdia nicht auf.
Der Hausmeister kam zu Marina gerannt:
- Sie sind dringend am Telefon! Von der Gegensprechanlage!
Wer k;nnte das sein? Marina h;rte die besorgte Stimme ihrer Mutter am Telefon:
- "Komm sofort nach Hause. Ihr Vater ist sehr krank. Er m;chte Sie sehen. Sie werden es schaffen, zu entkommen, nicht wahr? Tun Sie etwas und kommen Sie auf jeden Fall.
- Ich werde auf jeden Fall kommen!

 Marina warf den Antrag auf den Schreibtisch des Chefs und ;berredete Claudia, mitzugehen. Sie setzte die drei Kinder auf die Regale des Wagens, lud die Taschen aus und setzte Claudia mit ihrem wunden Bein auf das unterste Regal, w;hrend sie selbst sich auf das freie Regal plumpsen lie;, um zu verschnaufen. Der Zug fuhr an und der Schaffner kontrollierte die Fahrkarten. Nachdem Marina alle B;cher verstreut hatte, wollte sie sich hinlegen, aber die Jungen wollten etwas essen. Sie begann, die Tasche mit den Lebensmitteln auszupacken, als sie einen w;tenden Schrei von Claudia h;rte:
- Das werden wir nicht. Wir haben eine streng festgelegte Ration von zwei Mittagessen.
- Schon gut", warf Marina fr;hlich ein, weil sie bef;rchtete, dass Claudia mit ihrer Geizigkeit allen die Laune verderben w;rde, "ich habe eine Menge Cr;pes gebacken, genug f;r alle! Die Zeit wird schnell vergehen...
Marina verteilte die noch warmen Krapfen an die Kinder, aber Klavdia, die sich auf den Ellbogen erhob, schnappte ihrer Tochter einen Cr;pe aus den H;nden und warf ihn auf den Tisch. Kristinka weinte. Ihre Mutter schrie ihre Tochter an, die daraufhin mit dem R;cken zur Wand stand und verstummte.
- Vielleicht h;ttest du nicht gehen sollen. Es ist durchaus m;glich, dass der Vater gar nicht so schlecht ist, - ;berlegte Marina ruhig und wandte sich an ihre Schwester.
- Das denke ich auch. Und lass mich in Ruhe, ich will lesen.
- Schreien Sie nicht, es sind Menschen in der N;he.
- Was k;mmert mich Ihr Volk? Denkst du, ich wei; nicht, warum du meine Tochter gem;stet hast? Gelobt zu werden... Ja, wir leben mit Christine von zwei Kartoffeln am Tag, aber ich bin stolz darauf, dass ich Geld habe, viel Geld, nicht dass die Familie - sie sah Marina sp;ttisch an - von Lohn und Brot lebt. Ich muss mich f;r nichts sch;men, ich bin sauber und ehrlich. Meine einzige S;nde ist, dass meine Katze verhungert ist.
Als Marina leise in das n;chste Abteil hinter dem Schalter schaute, sah sie leere Pl;tze und fragte den Schaffner, ob es m;glich sei, die Pl;tze zu tauschen?
- Kein Problem.
 Sie brachte ihre Sachen in das n;chste Abteil und sagte Claudia, dass sie in der N;he sein w;rden, wenn sie Hilfe brauchte. Die S;hne, die ihre neuen Pl;tze eingenommen hatten, begannen mit ihren Autos zu spielen, und Marina, die sich auf dem Bett ausstreckte, bedeckte ihre Augen vor M;digkeit.
Als sie ihre T;chter kennenlernte, hob die Mutter ;berrascht die Augenbrauen:
- Warum haben Sie Clava mitgebracht? Du warst der Einzige, den Papa wollte.
- Du warst so aufgeregt am Telefon, dass ich dachte, Daddy sei in Schwierigkeiten.
    "Es ist immer etwas, was ich falsch mache", dachte Marina verbittert.
     Der Vater lag auf seinem Bett, gegen die Wand gelehnt. Marina und die Kinder standen am Bett und schluckten die Tr;nen hinunter. Die Mutter rief dem Vater zu:
- Kostja, Marina ist angekommen.
Der Vater wandte sich ihr zu und l;chelte schwach. Marina k;sste seine faltige, kalte Wange.
- Nicht", sagte ihr Vater, "denn wir wissen nicht, woran ich erkrankt bin.
Claudia kam hoch, humpelte und st;tzte sich auf eine Kr;cke. Marina und die Kinder gingen sofort nach drau;en, um sich zu waschen und auszupacken. Beim Abendessen ohne ihren Vater erz;hlte die Mutter, wie der Arzt auf seine Beschwerde hin, dass er Blut uriniere, ohne Injektionen ein Loch in seinen Bauch machte, aus dem Blut floss, und ihn mit der Diagnose Krebs nach Hause schickte.
Eine ganze Woche lang behandelte seine Mutter ihn, heilte die Wunde an seinem Bauch, legte Kompressen auf seine Beine und machte Luftblasen auf seine wunden Stellen.
- Aber vor allem", fuhr sie fort, "isst er nicht mehr, sondern hustet nur noch Schleim. Ja, Sie wissen, dass unser Nachbar Baba Gasha vor kurzem gestorben ist. Ich will mich nicht vers;ndigen, aber mir scheint, dass sie uns so viele Schwierigkeiten bereitet hat. Sie praktizierte jeden Tag Hexerei, und es ist seltsam, dass sie so schnell starb. Gott mag so etwas normalerweise nicht.
 Am n;chsten Tag, nachdem sie die Kinder nach drau;en geschickt hatte, begann Marina, alle Behandlungen anzuwenden, die sie f;r die gleichen Krankheiten kannte. Sie tr;nkte ein altes Handtuch mit Urin, legte eine Kompresse auf den Bauch ihres Vaters und lie; ihn eine schleimige Abkochung aus Leinsamen trinken, die von Kr;uterkundigen verwendet wird, um den Schleim von der Magenwand zu l;sen.
- Ich kann nicht", sagte mein Vater.
- Langsam, in Schlucken. Morgen k;nnen Sie mehr nehmen.
Nachdem er ein paar Tropfen des Suds genommen hatte, schlief er ein. Marina ging in den Garten, wo es Tomaten- und Gurkenstr;ucher gab, die ihre Mutter gepflanzt hatte, und Himbeerstr;ucher am Zaun. Marina begann, das Unkraut zwischen den Beeten zu zupfen und atmete den Geruch der warmen Erde ein. Die kleinen Bl;ten von Bitterkraut und Distel erinnerten sie an ihre Kindheit, als sie so leicht im Gras lag und die Bewegungen von K;fern oder Ameisen beobachtete, die ihre Nahrung in ihre unterirdischen G;nge zogen, oder dem Gezwitscher der V;gel zusah, die sich aus irgendeinem Grund auf den Zweigen einer Brombeere stritten. Wie sch;n und wie schmerzhaft ist das Leben auf der Erde!
Als Marina zur;ckkehrte, betrat sie vorsichtig, um ihren Vater nicht zu wecken, das Haus und h;rte die Worte von Klavdiya, die ihre Schwester Liza am Telefon anrief:
- Marina hat eine verzweifelte Rettungsaktion durchgef;hrt, das ist ekelhaft. Und Vater schl;ft noch, er h;tte die Zeitung lesen k;nnen. Ich zum Beispiel w;rde das tun, denn es tut nicht weh.
- Du k;nntest deine idiotischen Beobachtungen woanders machen, nicht an der T;r deines Vaters. Er kann alles h;ren.
- Es gibt nichts, was Sie belauschen k;nnten.
"Und was ist das f;r ein Mensch? - Marina dachte an ihre Schwester. - Kranke Menschen machen sie immer nerv;s. Sie hat immer den Eindruck, dass sie ihr Leiden nur vort;uschen oder zumindest ;bertreiben, dass sie mit ein wenig gutem Willen ihren krankhaften Zustand einfach absch;tteln k;nnten. Ihre Tochter wei; das, und wenn sie sich krank f;hlt, verbirgt sie ihren Schmerz vor ihrer Mutter. Sie und niemand sonst erwartet von ihr, dass sie sich engagiert oder mitf;hlend verh;lt.

Marina sah, wie die Kompresse von ihrem Bauch auf den Boden geworfen und der Dekoktstuhl zur Seite geschoben wurde.
- Warum hast du das getan? - fragte sie ihren Vater.
- Nichts wird helfen", winkte er ab und wandte sich ab. Dann drehte er sein Gesicht zu seiner Tochter und sagte schmollend: "Wann werde ich sterben? Ich bin m;de.
- Lebt weiter, es ist Gottes Wille.
- Bring mir Wasser und Rasierzeug. Ich m;chte mich rasieren.
Marina brachte eine Sch;ssel mit Wasser, Seife und ein Rasiermesser. Ihr Vater seifte ihre Wangen ein, schnitt ihr mit schwacher Hand die Stoppeln ab und wusch ihr das Gesicht. Sie nahm alles mit in den Garten und brachte einen frischen Leinsamen-Sud mit. Aber sein Vater r;hrte es nicht an, obwohl er es seltener als fr;her aushustete.
 Einen Tag sp;ter besprachen die Mutter, Claudia und Lisa, wie sie am besten ein Testament f;r das Haus und den Rest des Grundst;cks machen k;nnten. Es wurden viele Optionen genannt, die von allen im Detail bestritten wurden. Marina beteiligte sich nicht an der Diskussion, da ihre Meinung nie ber;cksichtigt wurde. Da sie jedoch bef;rchtete, dass diese Argumente die Krankheit ihres Vaters noch verschlimmern w;rden, f;gte sie leise ihren Vorschlag ein:
- Der Vater soll der Mutter eine Schenkungsurkunde f;r das gesamte Haus ausstellen, und das war's.
Diese L;sung gefiel allen und wurde akzeptiert. Am n;chsten Tag wurde ein Anwalt hinzugezogen und die Papiere wurden mit der Unterschrift des Vaters beglaubigt.
 Am Abend kam die Mutter zu Marina:
- Lass uns gehen, Papa ruft nach dir und den Kindern. Er ist nicht bereit, die Kommunion und den Glauben anzunehmen. Vielleicht k;nnen Sie ihn ;berreden?
Alle vier dr;ngten sich um das Bett des Vaters. Er wandte ihnen m;hsam den Kopf zu und sagte leise:
- Gehen Sie nach Hause. Es gibt nichts, was Sie jetzt noch tun k;nnen. Wenn ;berhaupt, wird dich deine Mutter anrufen.
Er schaute Marina mit m;den und ersch;pften Augen an und f;gte hinzu: - Verzeihen Sie mir...
- Nein", rief Marina, "du bist es, der mir verzeiht, dass ich ein falsches Leben f;hre...
- Wenn wir Geld brauchen, wird Mama uns welches geben.
- Warum Geld, wir brauchen Gesundheit.
- Das ist wahr. Nun, geh, was gibt es hier zu sitzen...

Nachdem sie in der Stadt Tselinograd aus dem Zug gestiegen war, nahm Marina ein Taxi, setzte Klavdia und die Kinder in ein Taxi und gab ihre Adresse an. Nachdem sie bezahlt hatte, bat Marina den Chauffeur, Klavdia zu ihrem Haus zu bringen, aber sie hatte ihre Tochter bereits hinausgeschoben und war dabei, selbst zu gehen:
- Wir m;ssen hier aussteigen, sonst m;ssen wir wieder bezahlen.
- Wohin gehst du auf Kr;cken?
- Ist schon gut, ich werde schon irgendwie hinkommen.

    Zwei Monate sp;ter rief die Mutter an, die bereits mit ruhiger Stimme vor vollendete Tatsachen gestellt wurde:
- Komm r;ber, Daddy ist tot, wir haben alles vorbereitet. Es ist hei; drau;en.
- Wir werden bald dort sein.

Verwandte, Freunde und Bekannte verabschiedeten meinen Vater auf seine letzte Reise. An seinem Krankenbett sang der Kirchenchor Gebetslieder f;r die Ruhe seiner Seele. Der Sarg wurde dann auf die Ladefl;che eines Autos gestellt, und die gesamte Prozession folgte dem Auto zum Friedhof am Ufer eines Gebirgsbachs.
Ein Metallzaun war um das Grab errichtet worden, und ein Marmordenkmal mit einem Foto meines Vaters war aufgestellt worden. Grigorij, der als Vertreter der Verwandten v;terlicherseits aus einer nordkasachischen Kolchose gekommen war, nahm lebhaft an der Beerdigung teil. Er entschuldigte die anderen Verwandten, indem er ihre Abwesenheit mit dem pl;tzlichen Tod von Onkel Kostjas Bruder begr;ndete. Die Verwandten wussten nicht, wie sie sich aufteilen sollten, um die beiden Geschwister, die sich aufgrund von Krankheit nie zum letzten Mal sehen konnten, zu schicken.
Im Nu verdunkelte sich der Himmel mit Wolken und warmer Regen fiel.
- Das sind Tr;nen! - Lizaveta sagte: "Papa hat seine S;nden mit seinem Leiden abgewaschen.
 
Nach der Beerdigung st;tzte sich Claudia noch ein paar Tage lang auf ihre Kr;cke und bel;stigte alle mit ihrem giftgetr;nkten Gezeter. Alle versuchten, den kranken Mann zu meiden. Marina versuchte allein, ihre Angriffe von den Menschen auf sich selbst zu lenken und die w;tende Schwester zu bes;nftigen, was ihr das meiste Geld einbrachte. Die Gespr;che unter ihren Verwandten drehten sich nun um die Umsiedlung in ihr historisches Heimatland Deutschland. Und Claudia versuchte, Marina zu bei;en, stie; sie mit ihrer Kr;cke, warf und spuckte:
- "Wer mit Russen geschlafen hat, dem wird Deutschland nicht verzeihen! Verr;ter!
- H;r auf", sagte meine Mutter und fasste sich an den Kopf, "Papa ist noch bei uns, und du machst eine Szene.
- Er muss sehen, wer hier einen Skandal macht", verteidigte sich Marina.
- In Ordnung, leg dich nicht mit Claudia an", zog Grigorij sie am Arm und war nicht erfreut, als Claudia sich nun gegen ihn wandte:
- Und du gehst auch noch nach Deutschland, als ob das Land solche Schmarotzer braucht. Die kommen schon von alleine! Sie warten dort auf dich! Bleibt in eurer lausigen Kolchose!
- Marina, bring mich zum Bahnhof", sagte Grigorij.
Bevor sie abreisten, lud Lisa alle zu einem Abschiedsessen in ihr Haus ein. Am Tisch sa;en alle still und ersch;pft von ihren Gef;hlen. Der Vater, der nicht mehr unter ihnen weilte, scherzte mit seinem Schwiegersohn, was dieser jedoch nicht beachtete. Neben ihrer Mutter sa; nun auch Lisas Schwiegermutter, Tante Sarah. Jeder starrte auf seinen eigenen Teller, die Unterhaltung war nicht gut. Marina schaute die einsamen alten Frauen an, die mit h;ngenden Gesichtern neben ihr sa;en, und versuchte, sie mit einem dummen Scherz aufzuheitern:
- Warum sitzt ihr M;dchen so traurig da? Wenn Sie Ihre eigenen Verehrer finden k;nnten, w;rden Sie fr;hlicher aussehen.
- Was ist mit Ihnen los?
     Marina merkte, dass sie wieder einmal Unsinn gesagt hatte und senkte den Kopf. Eine Art D;mon steht neben ihr.
Nach dem Abendessen gingen alle nach Hause. Es lastete so viel auf ihren Schultern, dass sie sich unter dem Gewicht beugen mussten.
Nachdem sie die Kinder in einer Sch;ssel mit Wasser erfrischt hatte, brachte Marina sie ins Bett. Die Mutter lag bereits im Bett und seufzte h;ufig. Marina zog sich aus, deckte sich mit der Decke zu und blickte mit offenen Augen in die Dunkelheit. Dieses Dorf hatte sich schon immer von anderen D;rfern dadurch unterschieden, dass, sobald die Sonne unterging, totale Dunkelheit im Dorf herrschte. Man konnte die ausgestreckte Hand nicht sehen. Das lag daran, dass das Dorf am Fu;e des Tien-Shan-Gebirges lag und die gleitenden Strahlen den dicken Granit nicht durchdringen konnten.
Marina wollte gerade die Augen schlie;en, als sie pl;tzlich das Ger;usch der Kr;cken ihres Vaters zu h;ren glaubte, die sich n;herten. Sie zuckte im Bett vor Angst zusammen. Ihr Vater ging zu Marinas Bett hin;ber, dr;ckte seinen Finger auf ihren Kopf und fragte: "Warum hast du das zu deiner Mutter gesagt?" "Das wollte ich nicht, es war nur ein dummer Scherz." "Denk das n;chste Mal nach und mach das nicht noch einmal!" "Es tut mir leid..." Das Klappern der Kr;cken verstummte und am Bett ihrer Mutter wurde es still. Marina bedeckte ihren Kopf mit einer Decke.
- Die ganze Nacht ;ber hat mich mein Vater gequ;lt", sagte Mutter am Morgen. Marina schwieg und ging, um ihre Sachen zu packen.


      

                Kapitel 17

 Als sie in Tselinograd ankam, eilte sie zu der Kirche, in der sie schon lange nicht mehr gewesen war. Der Gesang der alten Frauen beruhigte Marina und brachte ihre Gedanken in den richtigen Fluss: Sie musste ihre Kinder wieder auf die Beine bringen, der Rest war unwichtig. Und f;r die Chance, nach Deutschland zu gehen, um endlich frei zu sein von der Gewalt Valerys, der nicht nur nicht will, sondern auch nicht versucht, die Dinge zum Besseren zu wenden, ist Marina Gott dankbar.
Wenn er Marina nur helfen w;rde, die Freiheit zu sp;ren, das gl;ckliche L;cheln ihrer Kinder zu sehen, in der Gewissheit, dass sie in wenigen Minuten keine Tr;nen mehr vergie;en m;ssen, wenn sie die eisernen Schl;ge ihrer F;uste auf ihren zerbrechlichen K;rper einstecken m;ssen. Und es war alles Marinas Schuld, ihre Schuld, weil sie Angst hatte, allein zu leben, weil sie eine Art Fata Morgana des Gl;cks suchte. Ihr Vater hatte Recht, als er sagte: "Wozu braucht ihr Ehem;nner? Glauben Sie, dass man Ihnen ein Glas Wasser bringt, wenn Sie krank sind? Sie werden dich ;bergehen und weitergehen".
Marina gr;belte... Ihr Schicksal gleicht dem der j;ngeren Tochter von K;nig Lear. Er liebte die ;lteren Kinder und hasste die j;ngere, weil sie Kinder einfach liebte und bereit war, das letzte zu geben. "Ein solcher Mann hat keinen Respekt vor sich selbst", dachte K;nig Lear. So verschenkte er sein K;nigreich an den ;ltesten und nichts an den J;ngsten. Er wird es sowieso wegwerfen. Und die ;lteren, die ihren Teil des Guten genommen hatten, brauchten ihren Vater nicht mehr und warfen ihn aus ihrem Anwesen. Der Vater klopfte an die T;r der j;ngsten Tochter, und sie empfing ihn mit Ehrfurcht. Die ;lteren erh;ngten den J;ngeren aus Neid und Geldgier. Und der Vater wurde verr;ckt. So ist das Leben nun einmal. Solange sein Vater gab, wurde er gebraucht, sobald er alles gab, wurde er nicht mehr gebraucht.

Vater, wie sehr hat er sie verletzt, aber war er gl;cklich? Hat er so viel G;te und L;cheln erhalten? Er schleppte seine toten Beine und arbeitete wie ein Pferd, das gesunden M;nnern in nichts nachsteht. Er stand nicht am Bahnhof und bettelte bei den Passanten um Almosen. Mit einer bescheidenen Invalidenrente arbeitete er als Teilzeitkraft in der M;hle, schleppte Getreides;cke und kroch auf dem Boden, um die S;cke in die Maschine zu laden. Ja, er verw;hnte seine Kinder nicht mit Geld und zeigte auch nicht seine Liebe zu ihnen, aber er verlangte es auch nicht von anderen.
- Oh Gott! Vergib meinem Vater all seine S;nden", sagte Marina mit tr;nenersticktem Blick auf das gro;e Jesus-Portr;t, das an der Wand in der N;he der Veranda hing und seine Arme zu den Menschen ausstreckte. - Er nahm nicht am Abendmahl teil, bevor er starb, aber war sein Leben so sch;n? Vergeben Sie ihm und nehmen Sie ihn zu sich!
Tr;nen liefen ;ber Marinas Wangen, und ihre Augen, die von den Tr;nen befreit waren, sahen die geschlossenen Augen von Jesus. Es traf sie wie ein Blitzschlag. Seine Augen waren zuvor offen gewesen. Sie sch;ttelte ihren K;rper, zappelte in ihrem Sitz und schnappte mit dem Mund nach Luft. Sie sah wieder in seine Augen. Sie waren abgedeckt. Was hat das zu bedeuten? Abneigung gegen das Zuh;ren oder Zustimmung?
  Nachts sah Marina ihren Vater: Er sa; in einem Stuhl ohne Kr;cken, umgeben von jungen M;dchen. Sein Gesicht zeigte ein zufriedenes L;cheln. Aber nach einer Weile sah Marina ihn wieder auf Kr;cken, mit h;ngendem Kopf und Elend in seinen Augen.

Marinas Mutter erhielt einen Anruf aus Deutschland. Die wenigen Monate, die sie ohne ihren Mann gelebt hatte, hatten ihr Nervensystem schwer ersch;ttert. Hatte sie fr;her davon getr;umt, endlich von den Skandalen, der st;ndigen Nervosit;t im Haushalt und dem Alleinsein loszukommen, f;rchtete sie nun dieses Schicksal - die Einsamkeit.
Sie wurde von Angst, Verzweiflung und einer wertlosen Existenz heimgesucht, die von allen W;nden des anstrengenden Hauses gedr;ckt wurde. Die Vorladung nach Deutschland kam gerade noch rechtzeitig. Und so begannen die Vorbereitungen, um einen K;ufer f;r das Haus und das Auto zu finden.  Nachdem sie alle Kopien ;ber einen Notar gemacht hatte, fand sie sofort einen K;ufer f;r das Auto. F;r einen symbolischen Preis versprach ein Mann mittleren Alters, ein Notar mit kasachischer Staatsangeh;rigkeit, ihrer Mutter gr;nes Licht f;r die Ausreise. Die Mutter war sofort einverstanden, zumal es f;r eine alleinstehende Frau gef;hrlich wurde, mit einem Auto zu leben.
 Ein Nachbar kaufte das Haus f;r eintausend Deutsche Mark, die die Mutter f;r sich und ihre T;chter in f;nf Teile aufteilte. Nachdem sie alle Gesch;fte erledigt hatte, rief sie Marina an, um sie abzuholen, bevor sie in ihre historische Heimat fuhr.
 Marina kam mit dem Zug, um sie abzuholen. Alle versammelten sich ein letztes Mal zum Mittagessen in Elizabeths Haus. Lisa z;hlte ihren Anteil am Haus ab, den Rest musste ihre Mutter direkt an die anderen verteilen. Marina bot an, ihr Geld in Tselinograd in Briefmarken umzutauschen, was auch m;glich war, wenn auch nur in begrenztem Umfang. Aber Lisa traute ihr nicht. Nun, das ist weniger ein Problem.
 Marina sah ihre Mutter im Zug an und hatte Mitleid mit ihr. Wie viel Kraft muss man haben, um alle H;rten des Familienlebens zu ertragen und trotzdem menschlich zu bleiben. M;nner sind in dieser Hinsicht viel schw;cher als Frauen und leiden mehr unter ihren pers;nlichen Fehlern. Deshalb sterben sie auch h;ufiger, weil sie sich nicht f;r andere verantwortlich f;hlen.
- Mutter, erz;hl mir, wie Tante Sarah, Lisas Schwiegermutter, gestorben ist. Ich habe sie n;mlich vor nicht allzu langer Zeit bei der Beerdigung meines Vaters bei bester Gesundheit gesehen. Und diese einsame Frau tut mir wirklich leid.
- Deshalb ist Lisa w;tend auf dich. Sie ist nur von Ihrer Sorge um sie angewidert.
- Aber wir werden selbst Schwiegerm;tter sein, ;lter und wahrscheinlich auch einsam. Wo ist die Sicherheit, dass wir nicht von unseren zuk;nftigen Schwiegert;chtern mit F;;en getreten werden?
- Vergessen Sie es! Das ist alles Vergangenheit, auch wenn es Sarah nat;rlich ein bisschen leid tut. Lisa hatte versucht, sie loszuwerden, indem sie im Dorf verbreitete, sie sei schmutzig und fast eine Hexe, w;hrend sie selbst die heiligen Feste in der Kirche besuchte, wo ihre Kinder Konzerte gaben. Und die Leute glaubten ihr. Nat;rlich war es eine S;nde, aber sie verteidigte ihr Recht auf eheliches Gl;ck.
- Und was geschah dann?
- Tante Sarah hat die Firma, bei der sie ihre Rente bezieht, um eine kleine Wohnung gebeten. Sie kann ihr eigenes Haus nicht mehr ziehen. Sie sagten ihr, dass sie das nicht d;rfen, solange sie ihr eigenes Haus hat. Tante Sarah musste das Haus dringend verkaufen, aber sie bekam nie eine Wohnung. Sie wurde auf der Stra;e zur;ckgelassen.
Sie irrte umher und fragte nach einer Ecke, bis sich ihr neuer Vermieter erbarmte und sie vor;bergehend in der Sommerk;che auf dem Hof wohnen lie;. Die K;che war schlecht geheizt und Sarah erk;ltete sich. Sie wurde im Krankenhaus mit Blaulicht behandelt, aber wie so oft im Leben: "Wenn es ;rger gibt, ;ffne das Tor."
Eines Tages setzten sie sie unter das Blaulicht und verga;en sie. Statt der angenommenen zwanzig Minuten lag sie dort zwei Stunden lang. Ihr Blut brannte. Sie konnte nicht essen, ihr K;rper wurde schwarz. Lisa konnte es zun;chst nicht glauben, sie dachte, ihre Schwiegermutter wolle auf diese Weise nur Mitleid erregen. Aber Tante Sarah lag im Sterben. Lisa bereute es und bat sie um Vergebung. Aber sie kehrte ihr den R;cken zu und starb. Ich nehme Daddy auch ;bel, dass er nur dich um Vergebung gebeten hat und nicht mich.
- Oh Mutter, wir sollten uns nicht gegenseitig um Vergebung bitten, sondern versuchen, uns zu bemitleiden und uns nicht gegenseitig im Leben zu beleidigen.
- Habe ich nicht schon genug f;r deinen Vater getan? Und er gab das ganze Geld seiner Geliebten. Ich habe alle W;nde durchw;hlt, aber ich konnte nichts finden.
- Was f;r eine Geliebte f;r einen kranken Mann?! Und das Geld... nun, das ist sein Recht, es wegzulegen. Vielleicht war sie gar nicht da. Es ist m;glich, dass Papa es Mikhail und Lena gegeben hat, als sie kamen, um sich zu verabschieden und nach Deutschland zu gehen. Er hat sowohl mich als auch Klava gefragt, aber wir haben sie ihm nicht gegeben, weil ich sie nicht hatte und Klavdia sie in ihrem Buch aufbewahrt hat... Dann gingen wir zu meinem Vater... Sie wollten ein Gesch;ft in Deutschland er;ffnen...
- Ich wusste nichts davon...
- Sie k;nnen Klavdia fragen...
- Ja, was bringt es, sich jetzt zu erinnern? Ich mache mir jetzt mehr Sorgen, weil ihr beide so unfreundlich seid. Ich war krank vor Sorge, als ich sah, wie ihr euch bek;mpft habt.
- Ich versuche nur, mich zur;ckzuhalten und mich aus den Streitereien meiner Schwestern herauszuhalten. Denn ich vermute, dass sie es m;gen, Menschen zu dem;tigen, ihre schmutzige W;sche zu waschen und sich ;berlegen zu f;hlen, wie moralische Vampire. Und ich habe einen solchen Mann. Glauben Sie, ich bin ;berrascht, wenn ich h;re, dass ich an dem gescheiterten Schicksal meiner drei Schwestern schuld bin? Angeblich, weil die Schwiegereltern mehr Respekt vor mir haben. Aber ich respektiere einfach meine ;ltesten, wer auch immer sie sind, und meine Schwestern verstehen das - sie wollen geliebt werden, und das ist der einzige Weg, Liebe zu verdienen: indem man die Menschen selbst liebt! Ich suche nicht nach jemandem, dem ich die Schuld f;r mein schweres Schicksal gebe; irgendwo ist es wohl meine eigene Schuld.
- Nicht jeder liebt dich, nur weil du eine Menge M;nner hattest", sagte Mama w;tend.

- Mein Problem ist, dass ich sehr leichtgl;ubig bin! Ich erz;hle jedem alles, und andere sind noch s;ndiger, halten aber alles geheim, damit sie sauber erscheinen. Aber Gott sieht alles... Psychologen nennen es Versuch und Irrtum, wir nennen es Hurerei. Ich habe meine Ehem;nner aufgegeben, ohne mich an ihre Hosen zu klammern, weil ich eine reine Beziehung, gegenseitiges Verst;ndnis suchte. Ich bin zutiefst angewidert von all der Theatralik und den Tricks, die die Leute bei der Jagd nach Ehem;nnern anwenden. Wir sind alle ungl;cklich und wollen nicht offen zugeben, dass unser Leben gescheitert ist, also suchen wir die Schuld bei jemandem, der nichts damit zu tun hat. Zuerst versuchte ich, mich mit meinen Schwestern anzufreunden, ihnen die Hand zur Freundschaft zu reichen, aber sie hatten alle Angst, sich mit mir schmutzig zu machen. Ich war besorgt, und irgendwann wurde mir klar: Ich musste zur Seite treten. Lebe mein Leben. Weint meinen Kummer, freut euch an meinem Gl;ck. Und ich f;hlte mich so viel besser, als ob ich einen Sack voller Probleme anderer Leute losgeworden w;re. Man sagt, dass es ein Zeichen f;r schlechte Erziehung ist, wenn man in der Familie eines anderen herumschn;ffelt. Ich m;chte nicht in der Familie eines anderen herumschn;ffeln und ich m;chte nicht, dass sie ihre Nase in meine stecken.  Wenn ich das lausige Schaf der Herde bin, dann mach weiter. Das Wichtigste f;r mich ist, dass ich meine Kinder zu anst;ndigen Menschen erziehe. Die Zeit wird zeigen, wer Recht hatte.
- Meine Mutter hat uns auch gesagt: Riech erst einmal an deinen Nebenh;hlen, wie sie stinken. Aber Sie k;nnen sich nicht vorstellen, wie schmerzhaft es ist, Kinder zu sehen, wenn sie keinen Frieden schlie;en. Wenn deine S;hne gro; sind, wirst du dich daran erinnern.
- Nein, ich werde sie nicht zwingen, durch ihr eigenes Blut zu leben. Jeder von ihnen soll sich Freunde suchen, die seinen Interessen entsprechen, damit das Leben friedlich und freudig und nicht zur H;lle wird.
- Dann war ich wohl eine schlechte Mutter f;r dich.
- Nicht schlecht. Es ist nur so, dass ich zu sp;t dran war, um einen Besen zu stricken. Du h;ttest schon fr;her ;ber Elternschaft nachdenken sollen. Es ist bekannt: Was in der Kindheit in einen Menschen investiert wird, tr;gt er sein ganzes Leben lang. Aber philosophisch gesprochen, wenn man einen Samen s;t, erntet man eine Gewohnheit, wenn man eine Gewohnheit s;t, erntet man einen Charakter, wenn man einen Charakter s;t, erntet man ein Schicksal. Es ist eine Schande, dass manche von uns diesen Staffelstab blindlings an unsere Kinder weitergeben. Siehst du nicht, wie die Kinder meiner Schwestern die Menschen ansehen? Evaluieren! Und das im Teenageralter, wenn es an der Zeit ist, auf sich selbst, ihr Aussehen und ihr Handeln zur;ckzublicken. Warum?! Solche arroganten Eltern werden die gleichen Kinder haben...
- Das hat unser Nachbar mit uns gemacht. Sie hat meine M;dchen ungl;cklich gemacht.
- Vielleicht, und ich glaube das auch. Aber wir sollten von der Vernunft beherrscht werden, nicht wahr?!
Mutter und Tochter starrten aus dem bespritzten, schummrigen Fenster des Zuges und dachten bei sich. Vor dem Fenster erstreckte sich die endlose kasachische Steppe bis zum Horizont, und in der N;he der Eisenbahn waren die halb zerst;rten Lattenz;une zu sehen, die verhindern sollten, dass das Gleisbett mit Sand bedeckt wurde.
Marina las das Gedicht nachdenklich:

In dem Dorf Mirki steht unser Haus...
In ihr gibt es ein fremdes Leben und eine andere Lebensweise.
Wir tr;umen oft von unserem Innenhof und dieser Veranda,
Fast das ganze Dorf kam, um sich zu verabschieden.
Wer weinte, wer lachte, wer ihm alles Gute w;nschte.
Wir verlie;en ihn, und er stand still...
Wenn er eine Stimme gehabt h;tte, h;tte er zu uns sagen k;nnen:
"Verlass mich nicht, ich bin fast wie eine Mutter f;r dich.
Als wir beide uns verliebten, war ich bei dir,
Bei jedem schlechten Wetter habe ich dich getr;stet und gew;rmt.
Als Kinder geboren wurden, wusste ich das auch.
Du hattest G;ste, ich habe mich gemeinsam gefreut!
All die Hochzeiten und Geburtstage, die ich mit dir gefeiert habe.
Vor Kummer und Ungl;ck habe ich dich bewahrt.
Doch nun ist die Zeit gekommen Und nun ist die Stunde gekommen
"Das Leben hat uns in einem Augenblick entschieden und getrennt.
Jetzt sind wir verstreut, wir sind weit weg von ihm,
Aber wir werden immer von unserer Heimat und unseren Landsleuten tr;umen.

Marina hasste ihren Mann, weil er in einer Zeit der Lebensmittelknappheit den Kindern bei der Arbeit zu Neujahr Bonbonpapier schenkte, das er mitbrachte, sich an den Tisch setzte, schnell verschlang und einen Haufen Bonbonpapier zur;cklie;. F;r die Kinder war es einfach ein Traum, die S;;igkeiten zu probieren. Schlie;lich konnte Marina diese Unversch;mtheit nicht mehr ertragen und sagte leise, vorwurfsvoll:
- Heben Sie wenigstens ein paar S;;igkeiten f;r die Kinder auf.
Er schob eine fast leere Tasche beiseite. Zum Gl;ck hat er sie nicht geschlagen, sondern nur seinen aufgebl;hten Bauch gestreichelt. Nur um ihren Bauch zu f;llen! Egoist!
- Mit einem Ehemann muss man clever sein! Man muss gut zu ihm passen, mit ihm ;bereinstimmen und sich dann umdrehen und die Dinge auf seine Weise erledigen. - Diese Erfahrung machte auch Elena, als sie sie besuchte. - Sie m;ssen das Geld auf Ihrem Sparkonto sammeln und d;rfen es nicht einfach irgendjemandem geben.
Elena lebt nach dem Prinzip: "Mein Hemd ist n;her an meinem K;rper", obwohl sie ihn nicht mag, h;lt sie sich an seiner Hose fest. Er sichert ihnen auf Biegen und Brechen das Leben. Marina hingegen lebt nach dem Prinzip: "Was nach unten geht, geht nach oben". Ihren Ehem;nnern die Freiheit zu geben, sie zu anderen Frauen gehen zu lassen und auf ihr Gewissen zu hoffen. Aber in der heutigen Welt - welches Gewissen? Es ist allen peinlich: M;nnern, Frauen, Jugendlichen und Kindern. Denn sie sch;tzt sich selbst nicht im Geringsten, ist von Angst und Traurigkeit zerfressen. "Man kann sein eigenes Gl;ck nicht auf dem Ungl;ck anderer aufbauen!"
Viele fragen Marina, warum sie sich nicht um sich selbst k;mmert. Elena zum Beispiel spart nicht mit Make-up und Schmuck, mit teuren Anz;gen und Lederschuhen. Frauen sollten ihren Wert kennen. Aber du bist wie eine kleine Maus in deinem Loch, und wenn du ein bisschen Geld hast, gibst du es sofort weg.
- Vielleicht ist das wahr", entschuldigt sich Marina, "aber wie soll ich mich an hungrige Kinder irgendwo erinnern, an Menschen, die an den Kriegsfronten gestorben sind, an Opfer von Banditen, die nie gelernt haben, wie das Leben ist? Ich kann mir also nicht alle Privilegien des Lebens leisten, um f;r meinen Bauch zu leben.
- Daran sind die Menschen selbst schuld. Wir m;ssen irgendwie handeln, nicht sitzen und weinen. Sie lieben es, sich zu beschweren!
Marina konnte nie verstehen oder akzeptieren, dass Elenas Ideale, Tr;ume, Reichtum, Sicherheit und Erfolg eine Fata Morgana, eine Illusion waren. Und das Leben ist Arbeit, Sparen, Leiden, Alter und Tod. Man muss Widrigkeiten durchleben und andere in Not und Trauer unterst;tzen. Dann werden Sie in schwierigen Situationen unterst;tzt, nicht von Menschen, sondern von Gott!

Marina versuchte, es allen recht zu machen und war sehr gehemmt. Sie fand nur Freude an s;;en kleinen Tieren - Hunden und Katzen. Aber sie starben schnell. Sie wurde dadurch seelisch verletzt und verstand fr;h, dass das Leben ein grausames, gef;hrliches und unvern;nftiges Spiel ist. Und es sind die St;rksten, die ;berleben, aber nicht die Freundlichsten, Gro;z;gigsten.
Der freundliche Mensch oder das freundliche Tier stirbt schnell an Stress, an Mitleid f;r alle, an Mitschuld. Er isst sich selbst bei lebendigem Leib. Sein Herz zerbricht vor allen anderen und er wird ein Opfer des irdischen Lebens.
Die Starken, Gewaltt;tigen und M;chtigen verachten das Leid der anderen und sind bereit, sich zu erheben und zu zeigen, was sie k;nnen. Es ist die H;lle.
Aber die Schrift sagt: "F;rchtet euch nicht vor denen, die den Leib t;ten, aber die Seele nicht t;ten k;nnen" (Mt 10,28). Warum also hat Gott die Erde erschaffen? Zu leiden.... Das Leiden lehrt die Geduld, die Geduld lehrt den Willen. So sollten wir zu Gott zur;ckkehren: gel;utert und abgeh;rtet. Um eine Familie zu gr;nden, reicht es aus, zu lieben und geliebt zu werden. Um sie zu bewahren, m;ssen wir Geduld und Vergebung lernen. Geduld und Vergebung sind wunderbare Eigenschaften, aber das Leben ist zu kurz, um es lange auszuhalten.

So war es auch bei den Schwestern: Es gab keine Harmonie, kein Verst;ndnis. Jeder hat seine eigene Linie verfolgt, niemanden zur Seite genommen, alle Gedanken und Handlungen prallten aneinander ab. Und Marina w;nschte sich so sehr, in ihrer kleinen Schwester eine echte Freundin zu haben. Aber es ist nicht passiert und wird wahrscheinlich auch nie passieren.
Vielleicht ging es den anderen Schwestern auch so, aber keine wollte Kontakt aufnehmen. Selbst unter den Zwillingsschwestern gab es keine gegenseitige Zuneigung. Als Kinder l;sten sie ihre Probleme k;rperlich: Elena schlug ihr immer auf die Nase, Marina zerkratzte ihr das Gesicht. Wie eine Katze mit einem Hund. Eine Mutter, die ihre Kinder ansah, sagte immer zu den Leuten, die sie traf: "Was f;r b;se und gemeine Kinder ich habe!" Diese Worte machten ihre Kinder noch m;rrischer und unfreundlicher.

 


                Kapitel 18

Die Mutter ging nach Deutschland und hinterlie; eine Erbschaft von 200 Mark aus dem Gesamterl;s des verkauften Hauses, die auf f;nf Familien aufgeteilt wurde. Sie nahm die Unterlagen mit, um mit Marina zu telefonieren. Aber wie lange muss sie noch warten? Das wei; niemand.
Das war's! Marina war allein und es gab niemanden, bei dem sie sich verstecken oder Hilfe suchen konnte. Sie sah sich am Scheideweg des Lebens stehen und mit beiden H;nden die H;nde ihrer S;hne halten. Ihr Mann sa; auf ihrem R;cken, und aus seinem Mund tropfte schwerer alkoholischer Speichel. In seiner Tasche befanden sich 200 DM. Wie soll man weiterleben?! Welchen Weg soll ich einschlagen? Links oder rechts? Oder geradeaus? Es gibt keine Karte, keinen Reisef;hrer, der die richtige Richtung weist.
Entweder sie bleiben und warten jahrelang auf den Anruf ihrer Mutter oder sie gehen in die Kolchose, wo sie ein Ferkel und H;hner aufziehen und im Gem;segarten Gem;se anbauen k;nnen, in der Hoffnung, dass sie nicht verhungern. Es w;re eine gute Idee, einen Taugenichts als Ehemann um die Ecke zu bringen. Er wird uns einholen. Und zerrt ihn an den Haaren in seine H;hle, wie er es schon tausendmal getan hat. Wie wird man den Sack los, der sich mit seinen Z;hnen an den mageren R;cken einer Frau geklammert hat? Er lebt nicht und l;sst andere nicht leben.
Die Gerichte in Russland lassen sich zwar scheiden, bieten ihnen aber keine getrennte Wohnung an. Und Kinder werden erwachsen. Sie brauchen Nahrung und Kleidung, eine warme Ecke und eine ruhige Atmosph;re. Marina schmunzelte bei dem Gedanken: Hatte sie das alles schon als Kind? Alles spontan und unaufgefordert. Niemand hatte sie jemals gefragt, ob sie in ihrem Leben etwas gegessen hatte, wovon sie tr;umte, wor;ber sie traurig war? Wen interessiert das? Jeder ist mit seiner eigenen Pers;nlichkeit besch;ftigt und sucht nach herausragenden Merkmalen in sich selbst.

Marina w;hlte die Kolchose, wo sie Edik heiratete. Er und seine Verwandten sind schon lange in Deutschland, auch auf ihrer Seite. Die deutsche Kolchose - der Million;r ist nach Deutschland gezogen, in seine historische Heimat. Brot wird nicht mehr angebaut - es gibt keine flei;ige Kraft, die den Pflug zieht, keinen Treibstoff f;r Traktoren und M;hdrescher. Sie haben die Zahl der Rinder reduziert - sie haben sie gegen Zucker, Kohle und Maschinen eingetauscht.
Seltsamerweise war die kasachische Bev;lkerung sogar zufrieden. Den wenigen verbliebenen Deutschen riefen sie unter den Fenstern der H;user zu: "Geht weg und lasst uns eure H;user", und die Deutschen hatten es eilig. Sie hatten es eilig, dieses undankbare Land zu verlassen, in dem sie so hart gearbeitet hatten, in dem der Boden mit Schwei; und Tr;nen getr;nkt war und in dem ihre Vorfahren begraben waren.
Einige Friedh;fe werden mit Erde eingeebnet, und anst;ndige H;user, die wegen Wertminderung aufgegeben wurden, werden in St;cke gerissen, um wackelige kasachische Behausungen zu flicken. Einige haben in ihren G;rten Jurten aufgestellt. Schafe grasen auf Obstplantagen. Verlassene Getreidefelder waren von Unkraut ;berwuchert. Intellektuelle aus der kasachischen Bev;lkerung gingen nach Russland. Und buchst;blich in f;nf Jahren hat sich Kasachstan, reich an Brot, ;l und Gold, in eine verbrannte Steppe verwandelt.
Kranke Auswanderer verbrachten ihre Ferien in der alten Heimat und w;rmten ihr Herz mit dem Gedanken, dass sie immer wieder zur;ckkehren k;nnten. Aber als sie mit der Entfremdung vor Ort konfrontiert wurden, als sie in unbeheizten Wohnungen ohne Wasser und Gas lebten, fassten sie sich ein Herz und kehrten zur;ck, ohne das Ende des Urlaubs abzuwarten, und wurden allm;hlich den Schock und die Nostalgie los. All ihre jahrelange Arbeit an der Erschlie;ung von Neuland war umsonst.
Sie wollten Autonomie und Macht, also trennten sich einige Volksrepubliken von der Sowjetunion und verwandelten die Republiken unwissentlich in Ruinen. Terroranschl;ge, Volksaufst;nde, Revolten und allgemeine Psychosen brachen hier und da aus, wobei man die einfache Wahrheit verga;: "Ein Mann kann sich nicht selbst auf dem Feld verteidigen". Es ist nicht abzusehen, wohin sich der Extremismus ausbreiten wird und wer sonst noch versuchen wird, sein Volk, seine Kultur auszul;schen. Etwas ;hnliches geschieht in den Familien selbst, in den Einheiten, die eine Nation, ein Land ausmachen. Ehem;nner, die zu Anf;hrern und Tyrannen erzogen werden, ruinieren ihre Familien und sterben selbst in der Schei;e. Jeder ist blind und taub, jeder lebt nur einen Tag. Und morgen ist morgen.
 Es gibt ein Omen, dass es besser ist, nicht an die alten Orte zur;ckzukehren. Aber auch die neuen bringen kein Gl;ck. Und es gibt keine Hoffnung auf Besserung. Alle guten Gef;hle f;r ihren Mann wurden von ihm get;tet. Wir m;ssen an die Kinder denken.
Marina schlug vor, dass Valery in der Stadt bleiben sollte, und nannte mehrere Argumente daf;r: der Besitzer selbst in einem Gemeinschaftsraum, die fr;here Arbeit, die fr;heren Freunde - Banditen und Betrunkene. Was braucht ein verlorener Mann sonst noch? Nein, er war der erste, der seine Koffer packte.
Sie fanden schnell ein kleines Haus in der Kolchose, das mit Grassoden ;berwuchert war, mit dem einzigen zertrampelten schmalen Weg im breiten Hof, f;r 300 Deutsche Mark. Vornehme Villen gibt es zuhauf zu kaufen, aber woher das Geld nehmen? Nicht genug f;r diese Scheune.
W;hrend Marina und ihr Mann die fehlenden hundert Mark durch den Verkauf ihrer Habseligkeiten aufbrachten, wurden sie im Hof in der Sommerk;che direkt auf dem Fu;boden untergebracht, wo die Bazillen aus den Ritzen liefen und den Mietern nachts in die Ohren zu steigen drohten. Aber ihr Mann trank nicht, die Kinder rannten fr;hlich mit dem Hund ;ber den Hof, a;en Beeren im Garten, und Marina war bereit, jahrelang auf dem Zementboden zu liegen, solange das L;cheln auf den Gesichtern der Kinder nicht verschwand.
Manchmal brachten die Leute ihnen Milch und Butter. Marina weinte Tr;nen der Dankbarkeit gegen;ber den Menschen, aber ihr Magen weigerte sich hartn;ckig, das fette Essen anzunehmen. Ihr Magen wurde zu Stein, ihr zerrissenes Herz schmerzte. Schon vor ihrer Abreise hatte Marina Herzanf;lle - Tachykardie - gehabt. Ihr Herz klopfte pl;tzlich in einem rasenden Rhythmus und verengte die Arterien in ihrer Kehle. Marina schnappte mit dem Mund nach Luft, dr;ckte ihren krampfenden Bauch zusammen und brach in kalten Schwei; aus.
Diese Angriffe fanden zwei- bis f;nfmal pro Jahr statt. Die ;rzte reichten mir ihre H;nde. Und Marina lebte damit, ohne sich bei irgendjemandem zu beschweren, da sie jede Minute einen neuen Angriff erwartete. Was soll man machen, sie wurde zur falschen Zeit geboren und bekam all die unmenschlichen Tests von oben, wie ein Kaninchen im Labor eines Forschungsinstituts. Marina war in Eile und hatte gro;e Angst, dass sie ins Jenseits gehen und die kleinen Kinder auf der Stra;e zur;cklassen w;rde.
Nachdem sie das Haus abbezahlt hatten und eingezogen waren, entdeckten die Kalinins, dass die fr;heren Eigent;mer Kohle und Brennholz zu ihrem Verwandten in der n;chsten Stra;e geschmuggelt hatten, obwohl dies laut Vertrag zum Haus geh;rte.
- Geh zu ihm", ;berredete der Nachbar Marina, "er soll es zur;ckgeben. Sie sollten ein Gewissen haben.
- Nein, Gott richtet...
  In der Nacht brach ein Gewitter aus. Es regnete unaufh;rlich. Es schien, als ob eine zweite Weltflut gekommen w;re. Alles Leben stand still, nur das Rauschen des Regens st;rte das Herz.
Aber der Tag war gekommen. Die Stra;en, die B;ume, die H;user gl;nzen wie nach einer Generalreinigung, nur die Scheune in der n;chsten Stra;e ist v;llig eingest;rzt, ihr Dach und ihre W;nde sind mit dem Brennholz und der Kohle vermischt. Alles musste bezahlt werden.
 Marina hat schnell einen Job gefunden. Sie wurde als Zeichen- und Mallehrerin an die Schule geholt. Valery erhielt einen Milchwagen, um die Milch von den Bauernh;fen abzuholen. Die Kinder gingen zur Schule. Es w;re sch;n gewesen, am Leben zu sein. Aber ist das m;glich? "Die Freude kriecht wie eine Schnecke, die Trauer rennt wie wild."
 Der Rest des Mobiliars wurde in den Zimmern neu angeordnet. Die alte Kommode wurde an die Wand genagelt, damit sie nicht durch wiederholte Umz;ge auseinander f;llt. Auf dem Dach des Hauses wurden Eisenbetten gefunden. Sie bekamen zwei verfr;hte Ferkel, aber es war ihr eigener Betrieb. Was ihnen fehlte, war eine Krankenschwester - eine Kuh.
Und es muss Marina in den Sinn gekommen sein, ihre Schwester Elena, die seit vier Jahren in Deutschland lebte, um 200 Mark f;r den Kauf einer Kuh zu bitten. "IN DEBT! - betonte Marina in ihrem Brief und err;tete vor Verlegenheit, denn es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie ihre Verwandten um Geld bat: "Ich werde es ihnen zur;ckzahlen, wenn ich dort bin.
Irgendwie kam ihr nicht sofort der kluge Gedanke, dass diese Menschen noch nie Hunger erlebt haben und dass ein wohlgen;hrter Mensch einen hungrigen Menschen nie verstehen wird. Daf;r bekam ich einen Schlag auf die Nase. Das Antwortschreiben enthielt Zeilen mit einem zynischen Unterton: "Glauben Sie, dass das Geld hier vom Himmel f;llt? Wir z;hlen hier jeden Cent.
- Und was wollten Sie? - Claudia reagierte gelassen: "Geld f;r Geld. Wo ist die Garantie, die Sie ihnen mit Ihren Problemen geben werden? Deshalb haben ihr alle Kristalle zum Geburtstag geschenkt, und dir Taschent;cher.

Fisch im Wasser, Vogel in der Luft. Das ist richtig, jedem das Seine.
In diesem Sommer haben Marina und die Kinder Beeren und Pilze f;r den Winter gesammelt. Den halben Sommer ;ber standen sie geb;ckt im Gem;segarten, um Gem;se und Kartoffeln anzubauen. Wir haben Kohle gekauft.
Im Herbst kauften sie eine Kuh. Mit dem Geld meiner Schwester Liza, die auch nach Deutschland gehen wollte, aber es war nicht einfach, das ganze Geld umzutauschen, und die Zeit wurde knapp, w;rde eines Tages die zweite Inflation stattfinden: zuerst der Umtausch von russischem Geld in russisches modernisiertes Geld, dann von russischem modernisiertem Geld in kasachisches Geld. Und zwar nicht eins zu eins, sondern vierzig zu eins. Und das bedeutet einen weiteren Verlust von Ersparnissen, die die Menschen ;ber Jahre hinweg angesammelt haben, indem sie auf Vergn;gen und Erholung verzichteten. Nur f;r den Fall, dass es sich um einen schlechten Fall handelt. Armut.
Einen Teil gab Lisa an Claudia, zwei Teile an sie. In direktem Verh;ltnis. Ein bis zwei... Marina sch;mte sich sogar. Im Grunde genommen hielt sie ihre Schwestern f;r seelenlose, geizige und eifers;chtige Menschen. Im Prinzip k;nnte Lisa wie manche deutsche Familie ihre Ersparnisse, die sie in unmenschlicher Arbeit angesammelt hat und nun in der angestammten Heimat verfolgt, einfach in einer Sch;ssel verbrennen, damit die Kinder ein besseres und wohlhabenderes Leben haben, als sie es hatten, die Eltern ihr Fett abbekommen, um zu ;berleben, die stundenlang an den Kassen stehen und ihr verdientes Geld erbetteln. Aber Lisa und Adam haben die schwierigere Sache gemacht...
H;tte Marina im Voraus gewusst, dass Lisa und Adam ihr bei ihrer Ankunft in Deutschland das Geld zum Kurs in D-Mark abnehmen w;rden, h;tte sie es nie angenommen. Sie h;tte aber auch sagen k;nnen, wie Claudia: "Ich habe sie nicht darum gebeten", oder die einfache Wahrheit: "Valeriu hat alles behalten." Aber mit Geld war nicht zu spa;en und schon gar nicht ohne. Sie gab stillschweigend die 600 DM und lebte ihr ganzes Leben nach dem Grundsatz: kein Kredit, obwohl ein Ziel, aber richtig. Die Wahrnehmung der Kindheit tr;gt also doch nicht!

In den Ferien konnte Marina nun S;;igkeiten und Obst f;r die Kinder kaufen. Beim Anblick des gl;cklichen L;chelns der Kinder wischte Marina unmerklich die Tr;nen weg. Aber sie konnte sich nicht allein freuen. Allein mit ihrer Schwester, die in der Stadt lebt, konnte sie nicht zufrieden sein. Und obwohl Marina wei;, dass Claudia ;ber gro;e Ersparnisse verf;gt, ist es nicht die Schuld ihrer Schwester, dass das Blut ihres Vaters in ihren Adern flie;t, was sie dazu brachte, ihr Geld in der Wand zu vergraben und von zwei Kartoffeln am Tag zu leben. Was war die Schuld ihrer Tochter?
Also begann Marina, ihr Pakete mit Schmalz, Mehl und Gr;tze zu schicken. Anstelle von Dankbarkeit erhielt sie zimperliche Antworten: "Wir wollen Ihre stinkenden Produkte nicht!" Marina war nicht beleidigt.
Die Menschen haben eine Art zu sagen: "Gib mir nichts, damit ich dir nichts schulde. Und sie brauchte nichts von Klavdia, nicht einmal ein einfaches "Danke", das ihre Schwester einfach nicht in ihrem Wortschatz hatte. Das Wichtigste war, dass sie a;en, denn Marina wusste, dass sie nicht verhungern w;rden.

Die Zeit vergeht. Die Natur hat keine Zeit, von der Sommerkleidung auf die Winterkleidung umzusteigen. In ihrer st;ndigen Arbeit bemerkt sie nicht, wie die Tage und Jahre vergehen. Jetzt war Claudia an der Reihe, ins Ausland zu gehen. Alle sind nach Deutschland gegangen - warum sollte es ihr schlechter gehen? Ihr eigenes Leben ist ihr lieber, ihr eigenes Hemd ist ihr n;her am K;rper.
Nachdem sie alles, was sie hatte, verkauft hatte - ihre Datscha, ihre Wohnung -, kam Klavdia zu Marina in ein abgelegenes Dorf, in der Hoffnung, dass sie hier ihre verbliebenen Habseligkeiten verkaufen konnte, die die von Mist bedeckten dunklen Bauern so dringend ben;tigten. Sie konnte die Kisten mit Elektroger;ten und Kleidung kaum ins Haus schleppen. Aus der Christbaumkugel ragte ein k;nstlicher Weihnachtsbaum, der sich laut ihrer Schwester die ganze Zeit ;ber an den Saum der Passanten geklammert hatte. Unbedingt kaufen! Das neue Jahr ist bald da!
Aber in der Kolchose hatten die Menschen l;ngst Pakete aus Deutschland erhalten und lebten in Wohlstand, und niemand interessierte sich f;r die Habseligkeiten einer erfrorenen Frau, die am Eingang des Dorfladens im Schnee gestrandet war.
Und obwohl Claudia ;ber das abnorme Regime in Marinas Familie, das fettige Sofa, auf dem sie ihrer Tochter verbot, sich zu setzen, damit sie sich nicht schmutzig machte, Skandale machte, tat Marina ihr erfolgloses Bieten schrecklich leid. Bevor sie ging, um sie wenigstens von den hartn;ckigen Nadeln des Baumes zu befreien, kratzte Marina M;nzen aus ihrem Portemonnaie, so viel wie Claudia daf;r verlangt hatte, und kaufte es wie f;r ihre Nachbarin, die am Morgen vorbeigekommen war und das Geld zur;ckgelassen hatte.
Marina brachte den Baum sofort nach drau;en und warf ihn auf das Dach, wo er wahrscheinlich bis heute liegt. Zus;tzlich zu ihren Kisten und Kugeln hatte Marina Fett, Schmalz und Mehl hinzugef;gt und zur;ckgeschickt, nachdem sie zuvor den Vater eines Sch;lers gebeten hatte, sie gegen eine geringe Geb;hr in die Stadt zu fahren.
Beim Einsteigen ins Auto warf Claudia immer noch giftige Stacheln in Marinas Richtung, wahrscheinlich um sich von der negativen Energie zu befreien, die sich bei der erzwungenen unangenehmen Kommunikation mit ihrer Schwester angesammelt hatte. Je geringer die Intelligenz, desto lauter die Beleidigungen...
Marina w;nschte ihnen eine gute Fahrt, schloss die Autot;r und zwang sich, die Grenze der Geduld nicht zu ;berschreiten und ihre Schwester f;r ihre undankbare Haltung zu hassen. "Es ist nicht ihre Schuld, es ist nicht ihre Schuld, sie ist nur ungl;cklich!" - ;berredete Marina sich selbst und t;uschte ein L;cheln auf ihrem Gesicht vor.
- Gott, und warum l;ufst du auf Zehenspitzen vor ihnen herum, du bist f;r sie sowieso ein Abschaum und liebst nur sie selbst, - sagte Valery entr;stet - ich bin sogar ;berrascht, dass sie mir nicht alle m;glichen Gemeinheiten ;ber dich zugefl;stert hat.
- Du bist genau derselbe. Ich erwarte nicht deine Liebe. Jesus hat den Menschen Gutes getan, ohne daf;r einen Dank zu erhalten.
- Ja, nun, du bist ein Heiliger...
- Ich bin kein Heiliger. Ich bin nur ;berrascht, dass Sie ewig leben werden.

An welchem Tag und zu welcher Stunde Claudia und ihre Tochter nach Deutschland aufbrachen, wusste niemand. Keiner war ;berrascht oder beleidigt. Es lag in Claudias Natur, niemandem etwas zu schulden.

 In Marinas Haushalt gab es viele hungrige M;uler. Und es war notwendig, mehrmals Essen hineinzuwerfen, damit alle nicht nur still sind, sondern auch etwas zur;ckgeben: Milch, Eier, Fleisch und Fett. Sie kochte geschmolzenen K;se aus Quark mit Backpulver, schlug Butter, machte Wurst aus Leber, ertr;nkte Fett aus Schweinefett und stellte Seife aus mit Essigsoda vermischten Abf;llen her. Konzentrierte Fl;ssigkeiten wurden an einige Kolchosbauern aus Deutschland geschickt, um der Seife einen wohlriechenden Duft und eine zarte Farbe zu verleihen. Damit wird sie zurechtkommen. Keine Akademiker...

Von morgens an ging Marina jeden Tag zur Arbeit in die Schule. Sie liebte ihre Arbeit. Die Kinder sind jung, neu und kennen ihren Wert. Dies war nicht ihre Generation, in der niemand eine Stimme hatte, niemand seinen Charakter, seinen sozialen Status zeigte. Alle waren sich einig. Misserfolgreiche und ausgezeichnete Sch;ler wurden nur durch ihre Noten im Register unterschieden. In der Klasse herrschte der Geist der kollektiven, internationalistischen und gegenseitigen Hilfe. Alle trugen die Oktobersterne auf der Brust, sp;ter die Pionierkrawatten, und waren stolz darauf. Die Eltern waren f;r alles verantwortlich.
Wir wollten unsere Eltern nicht umsonst beunruhigen. Die Erziehungsmethoden waren der G;rtel. Jetzt hatten die Sch;ler eine Zeit der Freiheit, eine Zeit, in der sie ihr Potenzial entdecken konnten, ohne den G;rtel, ohne Pionierorganisationen und Komsomol-Aufgaben. Manchmal waren diese Gelegenheiten krimineller Natur. Und die Lehrer waren f;r alles verantwortlich. Aber f;r Marina waren die menschlichen Seelen ihr Element.
Sie betrat das Klassenzimmer und f;nfundvierzig lebhafte, intelligente Augen starrten sie an. Und das nicht nur, um f;nfundvierzig Minuten lang zu stehen und Unsinn zu murmeln, sondern um Kindern beizubringen, Sch;nheit zu sehen und zu schaffen. Es waren die Kinder ihrer Dorfbewohner, ihrer Nachbarn, ihrer Kollegen. Es war eine andere, neue Generation, eine, die Betrug und Verrat nicht duldete. Es war eine Generation von freieren, energischeren B;rgern. Und Marina war stolz auf sie und freute sich. Solche Menschen w;rden sich nicht aus einer elenden, von Komplexen gepr;gten Existenz herausschleppen.
Wie immer begann sie den Unterricht mit der Erl;uterung neuer Inhalte, aber mit einer v;llig neuen Methode. Die Methode der Argumentation, der Offenbarung und des Meinungsaustauschs. Sie gab "jungen M;nnern" und "M;dchen" - wie sie die Sch;ler ansprach - Argumente an die Hand und wurde nicht m;de zu fragen: "Was h;ttet ihr getan? Was meinen Sie?" Und die Kinder haben ernsthaft ihren Standpunkt dargelegt und argumentiert. Nicht ernsthaft - das kann man nicht. In diesem Alter ist die Meinung der Kameraden besonders wichtig.
Marina bemerkte, dass die Kinder Anatomie nicht mochten. Es gefiel ihnen nicht, sich mit den Funktionen menschlicher Organe zu befassen, aber ein zuk;nftiger K;nstler braucht das. Um den Aufbau des menschlichen Gesichts zu erkl;ren, zeichnete Marina die Proportionen an die Tafel und erkl;rte die Bedeutung der einzelnen Linien. Damit es sich einpr;gt und im Ged;chtnis bleibt.
- Das Gesicht ist in drei gleiche Teile unterteilt: Der obere Teil ist die Stirn. Der mittlere Teil - von den Augenbrauen bis zur Nasenspitze. Der untere Teil - von der Nase bis zum Ende des Kinns. Wenn wir eine Symmetrieachse einzeichnen, ist es leicht zu erkennen, dass die linke Seite mit der rechten identisch ist. Es sei denn, du bist ein Freak... K;nnen Sie mir folgen? Du musst alles in dein Skizzenbuch zeichnen. Du kannst deine Eltern zu Hause zeichnen, indem du dir das Diagramm ansiehst. Wenn man die Gesetze und Methoden eines jeden Unternehmens kennt, ist alles im Leben leicht und einfach. Sogar in den Weltraum fliegen.
Die Jungen kramten in ihren Papieren.
- Schauen wir uns den wichtigsten Teil des Gesichts an - den mittleren Teil. Hier sind die Sehorgane - das wichtigste Element des menschlichen K;rpers. ;ber dieses Organ nehmen wir Informationen auf und bereichern unseren Wissensschatz, wir begreifen und erinnern uns visuell (es ist besser, einmal zu sehen als hundertmal zu h;ren) und tauschen sie dann in Form von k;rperlichen Handlungen wieder aus. Wohin sollen wir also in diesem Abschnitt die Augen richten? Der mittlere Teil ist wiederum in drei Teile gegliedert. Der obere Teil ist genau dort, wo die Augen sein werden. Der Abstand zwischen den Augen entspricht dem eines Auges. Wer nicht an diese Proportionen glaubt, kann ein Lineal nehmen und an einem Nachbarn messen. Aber es ist besser, es visuell zu tun, sonst tut man sich gegenseitig weh.

Die Jungen begannen lachend, den Abstand zueinander zu messen.
- Das ist es, konzentriere dich. Im Kunstunterricht wirst du nicht mehr so viel herumalbern wie fr;her. Du wirst arbeiten und Noten vergeben. Das Zeichnen und Musizieren ist ein wesentlicher Bestandteil eines kultivierten Menschen. Schauen wir uns nun das Auge selbst an. Was ist das? Der Augenwinkel beginnt an der Tr;ne, die sich direkt an der Nase befindet. Schauen wir uns doch einmal kurz gegenseitig an. Wozu ist die Augenh;hle ;berhaupt da? Vielleicht braucht eine Person sie gar nicht und Sie m;ssen sie nicht zeichnen. Aber es ist ein sehr wichtiges Organ. Es gibt eine ;ffnung im Tr;nensack, die durch einen Kanal in die Nasenh;hle f;hrt. Wenn wir weinen, flie;t ein Teil der Tr;nen unsere Wangen hinunter, ein Teil flie;t durch die Tr;nenfl;ssigkeit in die Nasenh;hle. Deshalb schn;uzen wir uns die Nase, wenn wir weinen, und bei Infektionskrankheiten flie;en Tr;nen. Wahrscheinlich hat jemand bemerkt, dass manchen Menschen in der K;lte die Tr;nen ;ber die Wangen laufen. Dies ist das erste Anzeichen daf;r, dass der Tr;nenkanal verschmutzt und verstopft ist. Die Feuchtigkeit des Auges flie;t nicht durch den Kanal, sondern l;uft an den Wangen hinunter. In solchen F;llen ist es notwendig, einen Arzt aufzusuchen, um die Kan;le mit einer Plastiknadel zu reinigen. Wenn man dem Tr;nenkanal nicht folgt, kann man eine Kieferh;hlenentz;ndung bekommen.
- Gott, was f;r Schrecken du uns erz;hlst... - h;rte man die Stimme von Svetlana, einer Otlichnitsa-Studentin.
- Marina legt die Kreide auf den Tisch, wenn du kein Interesse hast, dann malen wir einen Apfel.
- Nein, nein", riefen die Kinder, "wenn es euch nicht gef;llt, h;rt nicht zu. Fahren Sie bitte fort, Marina Konstantinowna...
- Beachtet sofort, junge Leute, dass es auf beiden Seiten des Gesichts in der Mitte Ohren gibt. In der gleichen horizontalen Ebene wie die Nase. Interessanterweise haben die Ohren die gleiche Gr;;e wie die Nase.
- Swetas Ohren sind l;nger als ihre Nase", sagte Andrej mit einem Augenzwinkern.
- Sveta hat normale Ohren, - sagte Marina streng, - eine andere Sache ist, dass jeder Mann seine eigene individuelle Form hat. Umrisse. Scharf, abgerundet, viereckig, was dem Gesicht die ;hnlichkeit mit V;geln oder Tieren verleiht. Dar;ber reden wir das n;chste Mal. Ziehen Sie nun visuell eine Linie von der Mitte der Augen bis zum unteren Rand, um die Position der Lippen zu bestimmen. Die Lippenwinkel befinden sich auf der H;he der Augenmitte. Zeichnen Sie dies auf das Papier und merken Sie es sich.
Beim Zeichnen ;berlie; Marina es den Kindern, ihre F;higkeiten zu entdecken. Nachdem Marina das neue Thema "Kabinettprojektion" oder "Zeichnen eines Teils im Schnitt" erkl;rt hatte, lie; sie die Kinder zun;chst ohne Ma;stab auf Papier skizzieren, wobei sie sich gedanklich ein abgeschnittenes St;ck Eisen mit allen Konsequenzen vorstellten. Erst dann w;rden sie das Teil ma;stabsgetreu zeichnen.
 Die Jungen liebten vor allem den Bauunterricht. Der Lehrplan der Schule sah keine technischen Arbeiten vor, aber Marina f;hrte sie nach eigenem Ermessen ein, um die Vorstellungskraft und das praktische Denken der Kinder zu f;rdern. Sie gab ihnen einfach die Aufgabe, ein Modell zu entwerfen, zum Beispiel ein spezielles Messer zum Schneiden von K;se. Eine, die es in der Natur noch nicht gibt.
Im Klassenzimmer herrschte Totenstille. Jeder ist in Gedanken bei seinen Projekten. Tarasov skizziert bereits seine starke Idee eines K;seschneiders, der von einem hydraulisch betriebenen Elektromotor angetrieben wird. W;hrend sie ihn beobachtet, wie er die Antriebselemente herauszieht, l;sst Marina beil;ufig einen Satz ins Klassenzimmer fallen:
- Ich sehe schon einige tolle Ideen, aber man sollte immer die Kosten der Maschine ber;cksichtigen, die man herstellt. Was, glauben Sie, w;rde Ihre Mutter schneller kaufen, ein verbessertes billiges Messer oder ein teures Elektroauto?

Die besten Projekte wurden pr;miert und an die Zeitschrift Young Technician geschickt. Auf interessante Ideen kommen nicht viele Menschen, aber die besten sind die von schwierigen, unruhigen Sch;lern. Schwierige Sch;ler wurden nicht von langweiliger Geografie und Grammatik angezogen, sie wollten sich mit bewegten Objekten und fantastischen Ideen besch;ftigen.
Nach dem Unterricht kommt Marina immer m;de ins Lehrerzimmer. Ein junger kasachischer Lehrer, ein ehemaliger Zootechniker in einer Kolchose, kommt zu ihr. Sie ist dazu berufen, die kasachische Sprache zu unterrichten, da sich das Land im ;bergang zu einem auf der Muttersprache basierenden Kommunikationssystem befindet. Wie in Deutschland oder in China. Im politischen Programm zur Umgestaltung der Republik stand nicht die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln an erster Stelle, sondern der Unterricht der kasachischen Sprache.
- Oh, ich kann mir nicht vorstellen", die kasachische Lehrerin fasst sich zum x-ten Mal an den Kopf, "was wird morgen passieren?! Ich habe eine offene Klasse, und ich kenne selbst keine kasachische Grammatik. Bereiten Sie einen Krankenwagen mit einer Trage vor!
- Schreib ein Diktat, - Marina winkte mit der Hand.
- Oh, danke", Aliya Jasymbekova ergriff Marinas Arm, "Du hast mich vor einem Herzinfarkt bewahrt.
- Der Rektor will dich sehen", nickte der Physiklehrer Marina zu, die in Richtung Rektorent;r ging.
Marina klopfte an das B;ro des Direktors und ;ffnete die T;r.
- Marina Konstantinowna, bitte setzen Sie sich. Zun;chst m;chte ich mich bei Ihnen f;r die Dekoration des Museums der Kolchose bedanken. Zweitens haben wir die Ergebnisse des st;dtischen Malwettbewerbs f;r Schulkinder erhalten. Vier von f;nf Pl;tzen sind unsere! Der f;nfte Platz ging an die Young Naturalist School. In diesem Zusammenhang habe ich zwei Vorschl;ge f;r Sie. Erstens habe ich eine Petition von Sch;lern der 7. Klasse erhalten. Sie wollen, dass du ihr Klassenlehrer bist. Es ist eine schwierige Klasse, und Walentina Iwanowna kann sie nicht bew;ltigen. Und zweitens, wie w;re es mit der Idee, ein Kunstatelier f;r begabte Kinder zu er;ffnen?
- Was den ersten Punkt betrifft, so kann ich dem leider nicht zustimmen. Die Jungs dort sind gro;artig, aber es w;rde meine ganze Energie und Zeit in Anspruch nehmen. Und ich habe einen Haushalt und zwei Kinder. Und dann", Marina z;gerte, aus Angst vor dem ironischen Spott des Direktors, "bin ich Fernstudentin im Fachbereich Poesie.
- Schreibst du etwa Gedichte?
- Ich versuche es nur.
- Komm schon, nur einen...
- Hier, eine Triole:

"Wir sind als Kinder mutig weitergegangen,
Mit einer roten Krawatte um unseren Hals
Und wir glaubten, dass wir an der Reihe sein w;rden:
"Wir sind immer bereit f;r jeden von uns...
(F;r Lenin ruft die Partei)
Im Feuer und im Wasser.
Das ist alles schon lange vorbei,
Wohin sollen wir jetzt gehen?
Wem sollten wir folgen? Warum sollten wir leben?
Werden wir morgen noch leben?
Alle sind voll mit Waffen
Und Kinder in Schulen sind lausig.

- Ja, jeder lacht gerne ;ber den Kummer des Landes.
- Ich lache nicht, ich weine. Und mein erstes Gedicht habe ich geschrieben, als ich noch zur Schule ging:

Von der Schulbank bis zum grauen Haar
Bis die Bewegung der Gedanken eingefroren ist,
Der leninistische Geist durchdringt uns
Das Wort "Mutterland" ist uns heilig.
Und wenn ein neues Problem auftaucht
Unsere jungen Gesichter werden grau werden.
Wir, die W;chter der friedlichen Arbeit,
Wir werden in der Lage sein, unsere Grenzen zu verteidigen.
Und jetzt ist unser Blick in die Ferne gerichtet,
Die Jugend wandelt auf den Stra;en des Ruhmes
Wir wollen weder Blut noch Krieg,
F;r uns sind Frieden und Freundschaft das Wichtigste.
- Merken Sie den Unterschied? - Und nach einem Moment der Stille f;gte sie hinzu: "Ich bin einverstanden, ein Isostudio zu er;ffnen. Aber lassen Sie uns erst einmal alle Bewerber akzeptieren. Anerkennung h;ngt nicht immer vom Talent ab. Talent kann in einer Person auf der gleichen Ebene wie Faulheit vorhanden sein. Inspiration, eigene unerm;dliche Energie, hoher Ehrgeiz und Eitelkeit machen einen Menschen schlie;lich besser als andere. Ein solcher Mensch erreicht alles, was er will. Und es ist w;nschenswert, dass die Kinder nach Abschluss der zweij;hrigen Kunstatelierkurse Zertifikate und Empfehlungen f;r die Zulassung zu h;heren Bildungseinrichtungen erhalten.
- Einverstanden! Wie sieht es mit Materialien aus? Sie wissen selbst, dass die Schule arm ist und auch die Kolchose kaum atmen kann.
- Die Kinder und ich werden unsere eigenen Staffeleien und Pinsel herstellen, und die Leinwand wird aus alten Fenstervorh;ngen oder Leinent;chern bestehen.
- Ich werde also die Arbeit des Kunstateliers in den Perspektivplan der Schule aufnehmen und dem Schulamt des Bezirks melden?
- Ja, bitte.

Marina war fanatisch, was ihre Arbeit anging. Sie war eine fanatische Mutter. Kinder und Arbeit waren ihr heilig. Sie muss auch eine fanatische Ehefrau gewesen sein, sonst h;tte sie nicht so viele Nerven und Gesundheit an Ehem;nner verschwendet, die ihre Freundlichkeit und Aufopferung nicht zu sch;tzen wussten. M;nner m;gen keine Retterfrauen. Sie lieben starke Frauen, erobernde Frauen, die sie f;hren und leiten w;rden.
Leistung zu erbringen ist das Los des m;nnlichen Geschlechts, wie Soldaten in einer Division. Dies ist seit primitiven kommunalen Zeiten bekannt. Wer kam auf die Idee, dass M;nner das st;rkere Geschlecht sind? Wahrscheinlich hat er auf die Schultern geschaut, nicht auf das breite Becken. Der Mann ist der Kopf, die Frau ist der Hals. Wo der Hals sich dreht, schaut der Kopf hin.
In der Regel sind geschiedene Frauen sanft, freundlich und unabh;ngig. Starke Frauen sind alle verheiratet. Sie nehmen sich selbst, indem sie die Ellbogen einsetzen und gegen Ethik und Gewissen versto;en. Sie haben mehr Liebhaber als die Geschiedenen, obwohl es eigentlich andersherum ist. Menschen, die kein Gewissen haben, haben das Zeug dazu!
Valeriu wurde gebeten, zus;tzliche K;lberrationen zu liefern. Es gab Kunden f;r das kostenlose Futter. Sie haben mit Wodka bezahlt. Es gibt nichts Schlimmeres als Wodka! Und das Rad begann sich wieder zu drehen, im alten Kreis.
Ihr Mann kam von der Arbeit nach Hause und konnte kaum aufstehen, manchmal sogar gar nicht. Marina zog ihm die Stiefel aus, legte eine Decke ;ber ihn und wendete den zornigen Blick ab. H;ufiger war es jedoch umgekehrt. Ohne eine volle Kehle rannte er hektisch durch das Haus, fegte alles weg, was ihm in den Weg kam, und suchte nach einem Gegenstand, der seine wilde Fantasie erf;llte. Er musste etwas tun, um zu sp;ren, wie sein K;rper in seinen H;nden bebte und vor Schmerz zitterte, dann w;rde sein Adrenalin anschlagen und sein Geist w;rde sich beruhigen und er w;rde einschlafen.
Zuerst war es ein Wasserkocher, der in einem Wutanfall an der K;chendecke zerschellte, dann ein Stuhl, der in winzige Splitter zersplitterte. Gelegentlich fand man ein Schwein, das auf dem Hof herumlief, sich schaufelte, keuchte und quiekte, dass es das ganze Dorf verfolgte. Eine Kuh, die mit Mistgabeln durchbohrt wurde.
H;ufiger aber war es Marina. Sie besch;tzte ihre Kinder, ihre Haustiere, jeden, der schwach und wehrlos war, bis zum Tod. Valery schlug Marina brutal und professionell. Es gab keine Anzeichen von Schl;gen in ihrem Gesicht. Er war w;tend ;ber die Unnahbarkeit und den unverhohlenen Hass in Marinas Augen, die ihn zuvor mit einem w;hlerischen, abh;ngigen Ausdruck erw;rmt hatten.
 Nachdem sie die ganze Nacht im Stall bei den seufzenden Rindern gesessen hatte, sich die Tr;nen abgewischt hatte und vor Ersch;pfung zusammengebrochen war, konnte sie am Morgen immer noch in die Schule gehen und Unterricht geben, w;hrend sie ihre Augen voller Verzweiflung und Herzschmerz verbarg. Sie hatte Angst, dass die Leute lesen w;rden, wie ungl;cklich sie war und wie schrecklich und einsam es war, in dieser Welt zu leben.
 Wenn alle im Haus einschliefen, rannte sie hinaus in den Hof und starrte lange in die Sterne, schrie in ihrem Herzen und rief nach Gottes Hilfe. Oder zumindest Au;erirdische, wenn Gott sie auch hasste, wie alle anderen auf dieser Welt. Sie bat nicht um Geld, um einen guten Ehemann, um Gesundheit - es war sch;ndlich, Gott darum zu bitten, wenn die Kinder in Gefahr waren. Sie bat nur um die Kraft, diese H;lle zu ertragen und die Kinder wieder auf die Beine zu bringen.
W;hrend sie l;chelte und den Menschen half, k;mpfte Marina verzweifelt gegen die feurige Hy;ne, die ihr Kraft und Geduld raubte. Und eines Tages hielt sie es nicht mehr aus und wollte das Kreuz, das sie schwei;- und blutgetr;nkt trug, wegwerfen. Sie stand am Tor ihres Hauses und bewachte die H;hner vor der Katze, als Leute aus einem Nachbarhaus kamen, den Sarg auf einen Lastwagen luden und ihn langsam zum Friedhof fuhren.
Vor ein paar Tagen waren dieser Nikolai und seine Frau bei einem Freund zu Gast. Bevor die Party zu Ende war, kam der Ehemann zu seiner Frau und sagte, dass er nach Hause gehen w;rde, um sich zu erh;ngen, und sie k;nne immer noch mit ihm abh;ngen. Swetka hielt seine Worte f;r einen dummen Scherz und ging, nachdem sie noch eine Weile gesessen hatte, nach Hause. Seine Leiche wurde in der Scheune gefunden und war bereits kalt.
 Der Leichenzug bewegte sich langsam an Marina vorbei. Sie sah das gelbe Profil des toten Mannes im Sarg und w;nschte sich, sie w;re es gewesen. Doch dann wurde ihr klar, was mit den Kindern geschehen w;rde. Wer will sie schon in diesem grausamen, gleichg;ltigen Land? Nein, sie musste mit aller Kraft k;mpfen, den Kindern helfen, auf die Beine zu kommen, auch wenn ihr Herz nicht mehr schlug und ihr K;rper sich nicht mehr bewegte. Es ist be;ngstigend, zu sterben, ohne den Kindern etwas zu hinterlassen.
 
Nur einmal hat Marina versucht, den Polizisten aus der Nachbarschaft anzusprechen, aber der war ehrlich:
- Ich gehe bald in den Ruhestand und m;chte mich in meinen letzten Tagen nicht mit allem m;glichen Abschaum herumschlagen m;ssen. Finden Sie, dass der Beruf des Polizisten so sch;n ist? Es ist schmutzig! Ich bin froh, dass ich das bald wie einen schlechten Traum in Erinnerung behalten werde.
Marina hatte Mitleid mit dem Polizisten. Vielleicht hat Valeriu ihm auch Milch f;r eine Flasche eingeschenkt. Eine Hand w;scht eine Hand.

In letzter Zeit war Valeri immer sp;ter gekommen. Die halbe Nacht sa; Marina am dunklen Fenster und wachte ;ber den Frieden der Kinder. Ob ihr Mann betrunken war oder nicht, konnte sie an der Gestalt erkennen, die ihr erschien. Und wenn er beim Eintreten an den T;ren r;ttelte, die Hunde trat und Marina das Messer unter dem Kopfkissen versteckte. Es war ein letzter Ausweg. Es war entweder er oder sie.
Als Valery mit seinem j;ngsten Sohn einen Ausflug machte, kam er p;nktlich und nicht betrunken an. Also erlaubte Marina ihrem Sohn, mit seinem Vater zu fahren.
Bruno erz;hlte seiner Mutter einmal nach einer anderen Reise, dass sein Vater ihn zwang, die K;lber in einem der St;lle einzusperren, und dass er sich mit einer dicken Tante im Auto einschloss. Und er sah ihre Hausschuhe aus dem Taxifenster ragen. Mein Sohn phantasiert gerne. Und selbst als Valery selbst seinem Sohn mehrmals auf die Schulter klopfte und sagte: "Warten Sie, bis ihre Tochter erwachsen ist, dann werden wir zusammen fahren", nahm Marina das nicht ernst.  Wer braucht diesen Trunkenbold?
  Doch eines Tages kam Polina, eine gute Freundin aus der Zeit ihrer ersten Ehe, zu ihr.
- Ich wollte es dir nicht sagen", begann sie und zog einen traurigen Ausdruck ;ber ihre Augen, "aber ich sehe, dass du allein k;mpfst... Es braucht einen Groll gegen M;nner. Meiner hat auch immer getrunken und gefeiert und ist dann irgendwo auf einer M;llkippe gestorben. Die Stadtverwaltung zwang mich, ihn zu begraben. Sie identifizierten ihn anhand der Einkerbungen an seinem Ges;;. Damals in der Armee hatte er auf der rechten Seite eine Maus und auf der linken Seite eine Katze ausgestochen. Wenn er l;uft, f;hlt es sich an, als w;rde eine Katze eine Maus jagen. Warum musste ich so viel Geld f;r eine Beerdigung ausgeben? Weil du mich schikaniert hast? Kurz gesagt, das Gehen geh;rt Ihnen, und das schon seit langem.
- Dicke Wade? - fragte Marina ruhig.
- Ja, Olga. Sie lebt in Bogdanovka. Kennen Sie das schon?
- Nein, aber mein Sohn hat es mir einmal erz;hlt. Ich bin ;berrascht, dass ihn noch jemand anschaut.
- M;dels schrecken vor nichts zur;ck. Solange ein Mann in der N;he ist.
- Ist sie verheiratet?
- Ja, aber sie hat ihre jetzt rausgeschmissen. Sie wohnt bei ihrer Tochter. Regen Sie sich nicht zu sehr auf, sie sieht aus wie ein Schatten. Aber sie haben auch eine Menge Nerven. Valerka geht auf die sitzenden K;lber zu und sagt leichthin zu Olga: "Lass uns gehen". Und sie gehen und ziehen dabei ihre Hosen aus.
- Ich bin sogar froh, dass er eine Frau gefunden hat. Vielleicht verschwindet er dann f;r immer. Es ist einfach eine Schande vor den Sch;lern.
Valera kam wie immer betrunken nach Hause. W;hrend Marina das Abendessen kochte, versuchte er immer wieder, sie in ihrem betrunkenen Zustand in einen Streit zu verwickeln. Sie war angewidert von seinem betrunkenen, frechen L;cheln, seinen betrunkenen Handlungen und seinen Gespr;chen ;ber M;nner in betrunkenem Zustand. Marina zog die Augenbrauen hoch und sah ihn mit unverhohlener Abscheu an.
- Kannst du mich nicht in echt sehen? Deine Augen sagen es... Du nimmst zu viel auf dich! Shal-Lava!



                Kapitel 19

Valery a; und beobachtete Marina irritiert. Sie sa; neben ihm und wusste nicht, wohin sie ihre H;nde legen sollte, was sie sagen sollte, um das Gespr;ch in Gang zu halten, und wie sie sich setzen sollte, ohne ihren Mann zu ver;rgern. Er konnte es nicht mehr ertragen:
- Sieh mich nicht so an, wie Lenin die Bourgeoisie ansieht.
- Soll ich rausgehen und du in Ruhe essen?
- Warum? Bleiben Sie! Reden Sie einfach keinen Unsinn und tun Sie nicht so, als ob Sie die Zeitung lesen w;rden... H;ren Sie auf, mir auf den Mund zu schauen und mit dem Finger zu zeigen.
- Was soll ich nun tun?
- Setzen Sie sich und halten Sie den Mund!
In ein paar Minuten...
- Warum sagst du nicht etwas? Sind Sie beleidigt oder so?

Sein Gesicht ist wei; geworden. Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck schrecklichen Hasses. Sie dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde. Die Versch;rfung seiner Gesichtsz;ge und der kratzige Blick in seinen Augen brachten sie zur Besinnung. Er starrte um sie herum wie ein gejagtes Tier. Sein Blick fiel auf das Tafelmesser und sie wusste in dieser Sekunde, was er vorhatte.
Valery stie; Tassen und Teller um und eilte zu dem Tisch. Marina, die sich ihrer selbst nicht bewusst war, eilte zur T;r. Sie rannte den Korridor entlang und fand sich im Viehstall wieder, aber als sie das Stampfen hinter sich h;rte, rannte sie nach drau;en in den Hof, wo er sie wahrscheinlich erwischen w;rde.
Sie h;rte ein polterndes Ger;usch. Es war ein w;tender Valery, der sich am Eingang in der Matte verhedderte und mit all seiner Kraft zu Boden st;rzte. Erst im Innenhof wurde Marina die Ausweglosigkeit ihrer Situation bewusst. Sie versuchte es mit den Latten, die an der Scheune standen und deren scharfe Enden durch die Seiten genagelt waren. Sie w;hlte eine breitere Latte mit einem l;ngeren Nagel, um sie auf den Kopf zu treffen. Und lass den Nagel in seinen Tempel gehen, und lass diese S;nde Gott wird ihr nicht vergeben, aber es ist unm;glich, so weiterzuleben...
Marinas ganzes Leben in den letzten Jahren erschien ihr wie ein Albtraum. Kann sie wirklich mit diesem ekelhaften, unh;flichen, grausamen Mann zusammenleben? Und es gab eine Zeit, in der sie ihn bemitleidete, um ihn warb, ihn sch;tzte... Was f;r eine N;rrin sie war! Wir sollten in verschiedene Richtungen weglaufen. Immerhin l;sst er sie nicht gehen, sondern beh;lt sie als Dienerin. Soll sie doch mit anderen Narren leben. Man braucht nur zu pfeifen, und schon kommen die Frauen angerannt. Von h;chster Qualit;t!

Aber er lief nicht weiter, sondern kehrte zu dem Haus zur;ck, in dem die ver;ngstigten Kinder sa;en. Er begann, sich ;ber sein Schicksal zu beklagen:
- "Schlage eine Frau mit einem Hammer, und sie wird eine Frau aus Gold sein!" - Nur so k;nnen Sie Ihr Ziel erreichen: Sie in die Knie zu zwingen und sie lebenslang zu verspotten, so wie wir im Gef;ngnis verspottet wurden.
Um sich zu beruhigen, ging er am n;chsten Morgen zu Olga. M;nner sind wie Tiere, die eine Frau mit einer verwundeten Seele zur;cklassen und sich in den Wald der Unterhaltung und des Vergn;gens begeben.

 Marina war nicht eifers;chtig auf seine schmutzigen Erlebnisse. Und da sie Valerys Wesen gut kannte, war sie sich sicher, dass es nichts anderes war als ein Beweis f;r ihn selbst, dass er in diesem Leben etwas bedeutete. Dass er ein Mann war! Doch nun hatte Marina den festen Entschluss gefasst, ohne ihn nach Deutschland zu gehen. Jeder Mensch bekommt, was er verdient. Und sie begann langsam zu packen.
 Marina bat Valery, ihr auch Milch zu bringen.  Ihr Separator arbeitete Tag und Nacht. Sie gab die saure Sahne und die Butter an zwei Frauen weiter, die sie auf dem Markt der Stadt zum doppelten Preis verkauften.
  Marina begann, Tropfen f;r Tropfen Geld zu sparen. In ihren Briefen dr;ngte sie ihre Mutter, den Anruf so schnell wie m;glich zu t;tigen. Ihre Mutter antwortete mit denselben Worten: "Habt Geduld!" und schickte einmal im Jahr ein Paket mit sch;biger, aber qualitativ hochwertiger Kleidung und sch;n verpackten S;;igkeiten. Als er die gebrauchten, leicht abgenutzten Socken anzog, sagte Valery zynisch: "In diesen Socken m;ssen f;nf Neger gestorben sein!
- Bedanken Sie sich auch daf;r. Wenigstens sind wir bekleidet.
- Ihre Verwandten sind gierig. Die ganze Goebbels-Rasse ist so.
- Deutschland ern;hrt Russland, alle afrikanischen L;nder. Eine andere Sache ist, dass Sie selbst nicht besser leben wollen. Es ist einfacher, Wodka zu trinken und die Frauen anderer Leute zu ficken und die Familienarbeit jemand anderem zu ;berlassen, denn sonst wissen wir, wie wir uns die Fresse einschlagen k;nnen.
- Bringe ich Ihnen kein Gehalt?
- Ihr Gehalt reicht gerade aus, um Zigaretten zu kaufen.
- Wenn du zu mir kommst, trete ich dir gleich die Eier ab.
- Einem Narren Gutes zu tun ist wie Wasser auf das Meer zu gie;en...

Marina hatte durch den Verkauf von saurer Sahne eine gewisse Summe Geld gesammelt. Aber das Geld hielt Valery auf Trab. Er beschloss, sie f;r einen guten Zweck einzusetzen. Er argumentierte gegen;ber Marina, dass es besser w;re, mit dem Geld einen alten Zaporozhets zu kaufen und die saure Sahne zu verkaufen.
- Alle Lehrer sitzen bereits auf dem Basar.
- Nimm es, du wirst es sowieso nicht mehr los. Du gehst zu Olga in Bogdanovka.
Valeriy hat den Verk;ufer schnell gefunden. Nach seinen Worten Zaporozhets alt und reparaturbed;rftig, aber Valery hat Mechaniker in seiner Garage, sie sind ausgezeichnete Jungs, sie werden das Auto in f;nf Minuten zu machen. Schweren Herzens gab Marina ihrem Mann einen Beutel mit Geld.
Valery fuhr mit dem Verk;ufer zu einer unbekannten Werkstatt in der Stadt und blieb dort einen ganzen Tag lang. Sie kamen betrunken und w;tend an.
- Geh schon, ich habe dir ein Auto auf dem Hof gekauft", warf Valery Marina zu und grinste b;se.
Nachdem der Verk;ufer gegessen hatte, eilte er nach Hause, und Valery legte sich auf das Sofa und schlief tief und fest. Marina ging hinaus in den Hof, um die Fr;chte ihrer Arbeit zu sehen, und fiel fast in Ohnmacht. In der Mitte des Hofes stand die verfallene Karosserie eines Autos aus der stalinistischen ;ra, bis oben hin vollgestopft mit Teilen, die wahrscheinlich vom Autofriedhof stammen. Der Motor selbst lag auf dem R;cksitz, und es war unklar, ob er f;r diese Konstruktion oder eine andere Antiquit;t bestimmt war.
Am Morgen schluckte Marina Tr;nen der Ver;rgerung hinunter und machte ihrem Mann leise Vorw;rfe, w;hrend sie Bratkartoffeln a;. Laut kann, wird nicht schlagen. Er ist der Meister! Er hat immer Recht, auch wenn das wei;e Zeug gar nicht wei; ist. Ich w;rde seinen leeren Kopf gerne mit einem Brecheisen zertr;mmern.
- Sie wollten ein Auto, ich habe es f;r Sie gekauft. Machen Sie jetzt damit, was Sie wollen.
Marina holte die Nachbarsjungen und schleppte die Schrottkiste zur;ck zum Haus des Verk;ufers. Der Eigent;mer war nicht zu Hause. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei der Frau um ihre Kollegin, die Mathematiklehrerin Valentina Ivanovna. Sie sagte, ihr Mann sei in wichtigen Angelegenheiten verreist, um Schulden zu verteilen. Marina bat mich, ihm zu sagen, wenn ihr Mann noch ein Gewissen habe, solle er es ihnen zur;ckzahlen.
- Niemand hat Sie gezwungen", antwortete Walentina Iwanowna und schloss die T;r.
 Das Geld wurde nicht zur;ckgegeben. Das Geld kam und ging. Nur der Schmerz in ihrem unteren R;cken blieb. Walentina Iwanowna tat bei der Arbeit so, als ginge sie das alles nichts an. Das ist richtig.
Zu dieser Zeit hatten sie einen Hund namens Malysh. Er wurde den Kalinins von Leuten geschenkt, die in eine neue Heimat gezogen waren. Er wohnte bei ihnen, ging aber immer zu dem alten Haus, in dem die neuen Besitzer bereits wohnten. Nachts kam er zur;ck und jammerte. Sie lebte zwei Jahre lang bei uns, bevor sie nachts zu heulen begann. "Wahrscheinlich macht er einen Spaziergang..." - sagte Marina und lie; sie f;r einen Nachtspaziergang raus. Es war Winter, und die N;chte waren frostig und unerbittlich. Es lag ;berall Schnee.
Am n;chsten Morgen war Babe nicht mehr da. Am n;chsten Tag kam er nicht mehr nach Hause. Wir warteten einen Monat lang auf ihn, suchten nach ihm, aber es gab kein Zeichen von ihm. Marina dachte, er sei tot, weil er w;tend war und nicht zulie;, dass sie ihn ber;hrten.
Die Kalinins hatten ihn bereits vergessen, als Marina pl;tzlich einen so lebhaften Traum hatte, dass sie aufwachte und den Schock nicht verwinden konnte. Das Baby war blutverschmiert und sagte ihr das sehr deutlich: "Wenn du mich damals nicht h;ttest gehen lassen, wo der Wind weht, w;re mir nichts passiert!" erwiderte Marina leise und verzweifelt: "Ich habe dich nur einen Spaziergang machen lassen..."
Den ganzen Tag ;ber qu;lte sie ihr Gewissen, in ihrem Herzen bat sie um Vergebung daf;r, dass Babe durch ihre Schuld etwas zugesto;en war.
Abends, als Marina von der Arbeit nach Hause kam, erz;hlte ihr Sohn ihr davon:
- Geh und sieh im Zwinger nach, Malysh ist wieder da.
Marina glaubte es nicht, ging aber sofort nachsehen. Babe gab es wirklich. Abgemagert, mit einem zertr;mmerten Hinterteil des K;rpers. Seine Hinterbeine schleiften hinter ihm her.
Marina nahm ihn fast weinend mit in den warmen Schuppen, begann ihn zu pflegen, zu f;ttern und seine Wunden mit Jod zu behandeln. Bald begann er zu gehen, musste aber unter Schmerzen Stuhlgang haben. Auch Toshka rannte herum und wedelte mit dem Schwanz. Er war der treue Freund von Baby.
"Verzeih mir, Baby!"

Marina erkl;rte Valery offen und ruhig, dass sie ;ber seine Geliebte Bescheid wisse und dass es ihr nichts ausmache. Im Gegenteil, sie w;rde sich freuen, wenn er sein Gl;ck findet. Valery sah Marina dankbar an, wahrscheinlich weil sie keine Szene gemacht hatte.
Jetzt fuhr er in den Ferien und an den Wochenenden nach Bogdanowka. Marina kaufte Olga und ihrer Tochter Geschenke, kleidete Valery mit sauberer Unterw;sche und einem Hemd ein und schickte sie in den Urlaub.
Sie f;hrte selbst den Haushalt, versorgte K;he, Schweine und eine Katze, kroch stundenlang auf den Knien durch den Gem;segarten, um einen Vorrat an Gem;se und Kartoffeln f;r den Winter anzulegen. Vor dem Schlafengehen, wenn sie auf ihr Bett fiel, kuschelte Marina mit den Kindern und erz;hlte ihnen interessante Geschichten aus ihrer Kindheit, las M;rchen und Geschichten vor. Die Jungen kuschelten sich an ihre Mutter und sagten, sie sei die beste Mama der Welt.

Als sie Marinas Verhalten gegen;ber ihrem Mann beobachteten, kamen einige der Kolchosbauern zu dem Schluss, dass sie nur so tat, als sei alles normal, w;hrend andere hinter ihrem R;cken schelmisch grinsten: nicht umsonst, und es war an der Zeit, dass Valerka einige Konsequenzen zog. Und Marina war gl;cklich ;ber diese Tage und Minuten und hoffte, dass er eines Tages f;r immer dort bleiben w;rde. Aber Valery kam zur;ck, warf seine Hose mit Blut und Sperma in die Ecke und fragte sich, ob seine Frau nicht froh war, ihn wiederzusehen. Marina warf ihre Hosen in den Ofen, weichte ihre Hemden im Waschbecken ein und rannte zur Arbeit, weil sie diese abscheuliche Kreatur weder sehen noch h;ren wollte.

In der Schule begann der Unterricht im Isostudio. Das hat den gr;;ten Teil meiner Zeit und Energie in Anspruch genommen. Neben dem Erlernen von Mal- und Zeichentechniken bereiteten die Kinder zusammen mit ihrer Lehrerin eine Ausstellung von Volkskunst vor.
Die Kinder stellten malerische Teppiche her und malten in ;l auf Leinwand. F;r die Ausstellung bereitete die Schule ein kleines Konzert und eine Messe f;r die G;ste der Stadt und der Umgebung vor. Es gab ein Buffet und ein Kino. Korrespondenten aus der Zeitung buchst;blich nicht verlassen Marina, vypryvayuschaya von ihren Methoden der Arbeit mit Kindern und Pl;ne f;r die Zukunft. Ihre Sch;lerinnen und Sch;ler jubelten vor Freude, als einige der Gem;lde bei der Ausstellung sofort ausverkauft waren.
- Marina Konstantinowna", sprang Serjosha Zaitsev freudig auf, "was kann ich mit diesem Geld wohl kaufen?

- Ich w;rde Ihnen raten, richtige Farben und Pinsel zu kaufen und neue Bilder zu malen.
- Nein, ich w;rde lieber meiner Mutter ein Geschenk kaufen.
- Das ist auch keine schlechte Idee.

Der Vorsitzende der Kolchose, ein gut aussehender Mann mittleren Alters, meldete sich.
- Wie leben Sie hier, Marina Konstantinowna? - l;chelte er und sah ihr in die Augen. - Ich freue mich, dass Sie bei uns Arbeit gefunden haben. Viele Menschen finden jahrelang keine Arbeit.
- Danke, es ist alles in Ordnung.
- Ist es das? Ich habe geh;rt, Sie haben Probleme mit Ihrem Mann? Wir erinnern uns noch mit einem L;cheln daran, wie du einmal alle wieder auf die Beine gebracht hast, als dein Mann nicht nach Hause gekommen ist. Wir mussten die ganze Nacht im Schneesturm und bei f;nfzig Grad Frost auf einem Kirovac nach seinem Milchwagen suchen, w;hrend Ihr Mann erfroren war, wie Sie uns versicherten. Und er schlief in Bogdanovka mit dem Kalb in seinen Armen.
Was sollte Marina zu dieser unversch;mten Bemerkung sagen? Sie wusste, dass der Vorsitzende selbst ganz offen eine Geliebte hat, so dass sich niemand traute, sich bei ihm ;ber seine M;nner zu beschweren. Alle Frauen sind f;r ihn nur eine St;tze f;r einen Mann.
Sind es Menschen? Sie wurden geschaffen, um das Haus zu bewachen, Kinder zu erziehen und f;r ihre M;nner zu sorgen. Sogar der franz;sische Schriftsteller Nicolas Chamberlain hat sich dazu ge;u;ert: "Ohne Frauen w;re der Anfang unseres Lebens ohne Hilfe, die Mitte ohne Vergn;gen und das Ende ohne Trost. M;nner brauchen Urlaub. Jeden Tag, jede Stunde. Sonst erscheint das Leben leer und sinnlos.
- Das ist nat;rlich l;cherlich. Aber ich habe nichts gegen seine Liebe zu einem Kalb. Vielleicht mag ein Mann es wirklich lieber auf Stroh als auf wei;en Laken...
- Haben Sie ihr das gesagt? - Die Augen des Vorsitzenden leuchteten auf.
- Was haben Sie gesagt?
- Dass es ihr nichts ausmacht.
- Warum sollte ich ihr das sagen?
Der Vorsitzende zuckte mit den Schultern und ging zu dem Armenier, der einen F;cher ;ber den Kebab-Grill schwenkte.

Nachdem die Kinder ihr Mittagessen bekommen hatten, fuhr Marina mit dem Fahrrad nach Bogdanovka. Sie h;rt nicht auf die Menschen, sie h;rt nur auf deren Ratschl;ge. Alle sind klug, alle wissen, wie man lebt. Sie ist der einzige Lappen an der T;rschwelle, an dem sie sich die F;;e abwischen kann.
- Mutti, nicht", rief Markus ihr nach.
- Wir sollten jetzt ein Ende haben", winkte ihre Mutter ab.

  Sie sah den Milchwagen ihres Mannes vor Olgas Haus, den ihr ein Passant zeigte. Unbeeindruckt und gedem;tigt betrat Marina das Haus. Valery sa; in der Ecke des gro;en, leeren Raumes und putzte mit einem Lappen irgendeinen Teil des Wagens. Sie ging an ihm vorbei wie ein sch;biger Stra;enhund und n;herte sich dem breiten R;cken und dem kr;ftigen Hintern einer Frau, die Kartoffeln sch;lte. Sie hielt die Kartoffeln mit den Fingern nahe an die Augen und schnitt die Schale fein ab, die in Sp;nen auf die auf dem Boden ausgebreitete Zeitung fiel.
- Hallo, ich bin Marina. Ich bin gekommen, um mit Ihnen auf eine nette, freundliche Art zu sprechen.
 Die Frau drehte sich zu ihr um, und Marina wandte zitternd und erschrocken die Augen ab. Auf ihrem breiten, runden Gesicht, das einem Kolobok glich, konnte sie zwei Augen erkennen, und direkt darunter befand sich eine ;ffnung f;r ihren Mund. Sie setzte ihre kleine runde Brille auf und musterte Marina skeptisch von Kopf bis Fu;.
- Ich wollte sagen", beeilte sich Marina zu sagen, da sie bef;rchtete, hinausgeworfen zu werden, ohne sich den Vorschlag bis zum Ende anzuh;ren, "dass es mir nichts ausmacht, wenn ihr zusammenwohnt. Sie k;nnen sogar unsere Kuh, das Schwein und das Haus mitnehmen. Lassen Sie uns einfach in Ruhe.
Olga fing an, mit einem Fu; auf den Boden zu treten wie ein Pferd, das von einer Zikade gestochen wurde:
- Sind Sie hierher gekommen, um mir zu sagen, wie ich mein Leben leben soll? Es gibt eine zweite Mutter...
Die erste ist also auch nicht zufrieden mit dem Verhalten ihrer Tochter... Valery kam angerannt. Jammernd und mit dem Schwanz wedelnd bat er Marina zu gehen.
- Ich meine es ernst mit dir, sonst k;nnte es anders sein", schloss Marina entschlossen und ging auf die Stra;e hinaus.
Valery lief ihr nach:
- Warum sind Sie hierher gekommen? - Er fragte seine Frau zur;ck, dann erhellte sich sein Gesicht bei dem Gedanken, der ihm kam, und er grinste: "Ah, du bist so eifers;chtig auf mich, dass du all diese Kilometer zu Fu; gekommen bist...
- Ich bin nicht eifers;chtig", sah Marina ihn ruhig an, "ich wollte nur sichergehen, dass du nur Schei;e erz;hlst. Du wirst meine Dem;tigung bitterlich bedauern und mit dem Kopf gegen die Wand schlagen. Du, nicht ich!
 Und mit einem L;cheln lachte sie vergn;gt:
- Warum haben Sie eine solche Kuh gefunden? Ich bekam sogar Angst. Du sagtest, du magst keine dicken und bebrillten Frauen. Du solltest dir bessere Liebhaber als Ehefrauen suchen, damit du dich nicht dein ganzes Leben lang verfluchst. Oder eine bessere Ehefrau?
- Sie sind alle gleich... Ich wei; nicht, ich habe das Gef;hl, ich verliere den Verstand.
- Sie sollten weniger trinken. Wo sie rauchen, trinken sie. Wo sie trinken, gehen sie aus. Glieder der gleichen Kette. Du solltest es wissen, du hast viel ;bung.
Marina stieg auf ihr Fahrrad und fuhr los, ohne sich umzudrehen. Sie h;rte seinen Ruf lange Zeit.
Auf dem Waldweg zwischen den Kolchosen sprang Marina von ihrem Fahrrad. Die Sonne brannte. Das Ger;usch von M;cken und Spechten war in der Luft zu h;ren. Gelegentlich schreit ein Wiedehopf. Marina legte sich auf das Gras, das mit gelben L;wenzahnk;pfen ;bers;t war, schaute in den Himmel und atmete den abgestandenen Geruch von Bl;ttern und Pilzen ein.
Der Himmel war blau mit wei;en Wolkenfetzen. Sie fragte sich, ob der Himmel in Deutschland der gleiche oder ein v;llig anderer war. Sie hatte geh;rt, dass es dort oft regnete. Es ist also grau. Ich w;rde diesen Himmel, die Felder und den Wald gerne nach Deutschland bringen. Oder andersherum, ihre hier.
Marina hat Deutschland noch nie gesehen, aber sie schreibt, dass es dort das ganze Jahr ;ber frische Sahne und Erdbeeren gibt. Warum kann man das nicht hier tun? Gibt es nicht genug Land, auf dem man K;he weiden oder Obst und Gem;se anbauen kann? Alle Fragen werden von den Beh;rden mit einer Antwort beantwortet: "Es gibt keinen Treibstoff". Woher kommt also der Treibstoff im kleinen Deutschland? Der Westen sagt: "In Russland gibt es keinen Meister. Die Menschen sind Waisenkinder, nur die Mutigen und Schlauen ;berleben". Das ist schade! Bei solch klarem Himmel, duftenden W;ldern und warmer Erde hat uns Gott selbst gesagt, wir sollen leben und uns vermehren.
Bruno, der das Warten nicht ertragen konnte, schrieb einen Brief an seine Gro;mutter:
"Hallo, liebe Oma! Vielen Dank f;r das P;ckchen. Der Trainingsanzug und der Strickpulli haben mir sehr gut gefallen. Ich m;chte Sie bitten, einen kurzen Anruf zu t;tigen. Papa hat bereits angefangen, mit einer anderen Frau auszugehen und sehr viel Wodka zu trinken. Meine Mutter weint sehr stark und ist krank. Es gibt nichts zu essen, es gibt nichts im Laden. Die Kuh wird bald geb;ren. Ich gehe zur Schule, ich bin querschnittsgel;hmt, ich mag die Schule. Wir haben einen schwarzen Hund, er ist sehr b;se. Und da sie w;chst, braucht sie mehr Futter, und wir n;hen ihr immer die Hose von den Z;hnen, wenn wir sie rauslassen und mit ihr spazieren gehen. Die Schweine k;nnen einen Sack Futter in zwei Tagen fressen. Es geht sehr schnell ;ber das Futter der Tiere. Im Sommer ist das in Ordnung. Wenn man sie rausl;sst, fressen sie das Gras sofort auf. Wenn das Gras ein wenig w;chst, fressen sie es wieder. Das ist alles, ich habe Ihnen ein wenig ;ber unser Leben erz;hlt. Auf Wiedersehen, Zeit f;rs Bett. K;sschen, Brunchy."


      

Kapitel 20

- Ich brauche deine Erlaubnis, nach Deutschland zu fahren", zerrte Marina an der Schulter ihres betrunkenen Mannes.
- Sie werden verbluten, um es zu bekommen.
- Aber Sie haben es selbst gesagt, als ich die Dokumente sammelte: "Wozu brauche ich Ihr faschistisches Deutschland?" Was nun?
- Sie werden nirgendwo hingehen. Willst du mich wie einen Hund zur;cklassen?
- Aber du hast mir selbst bewiesen, dass alle Frauen verr;ckt nach dir sind.
- Ja, wenn du pfeifst, versammeln sie sich in einer Herde. - Valery drehte sich auf die andere Seite und schnarchte.
Alkohol ist ein gro;artiges L;sungsmittel! Sie l;st Ehe, Freundschaft, Familie, Beruf, Leber und Gehirn auf... Aber keine Probleme!

Der Anruf kam unerwartet, man k;nnte sogar sagen heimlich. Alle Verwandten hofften nicht, dass Valery sie mit den Kindern gehen lassen w;rde, und hatten Angst, dass er die Vorladung einfach vernichten w;rde. Also schickten sie es ;ber Michaels Schwester, die es per Post an Marina weiterleitete.
 Zuerst winken alle Russen Deutschland ab, und als sie an der Reihe sind, rennen sie voraus und dr;ngen alle zur Seite. Noch immer blicken die Deutschen mit blinzelnden Augen auf ihr ehemaliges Heimatland zur;ck.
Ihre Kindheit und Jugend haben sie hier verbracht, in guten wie in schlechten Zeiten. Hier bauten sie gut gebaute H;user und arbeiteten hart, um Brot und Fleisch anzubauen. Sie lie;en nicht nur alles zur;ck, was sie verdienten, sondern bekamen manchmal nicht einmal ihre Arbeitsb;cher. Fahr zur H;lle, iss frische Sahne und Erdbeeren. Weinen Sie noch ein bisschen ohne uns. Und die Deutschen weinten und waren bereit, in der neuen Heimat wieder zu pfl;gen, aber schon mit der Hoffnung, dass sie die Kinder in Afghanistan nicht verbrennen, in Tschetschenien nicht abgeschlachtet werden w;rden.

Die Eile bei der Bearbeitung der Dokumente begann. Marina wurde mit einem Mann zusammengebracht, der den Papierkram schneller erledigte. Sie musste fast alle Ersparnisse, die sie heimlich von ihrem Mann angesammelt hatte, weggeben. Welches Geld, wenn die FREIHEIT vor ihr lag.
 Aber sie war immer noch da, und zwar irgendwo in einer Blackbox. Marina hoffte, dass Valery zustimmen w;rde, dass sie die H;lfte des Viehs, das sie selbst aufgezogen hatte, verkaufen durfte. Aber besoffen wie ein Schweinchen, hat er einen Unfall gebaut. Gut, dass die Milch nicht auf den Boden versch;ttet wurde. Er hat nur das Fahrerhaus besch;digt und ist ohne einen Kratzer durch die Windschutzscheibe gefahren. Es hei;t, Betrunkene bauen keine Unf;lle. Betrunkene sind wie Gummipuppen. Ich musste die H;lfte der Rinder schlachten, um sie zu Fleisch zu verarbeiten und die Autoreparaturen zu bezahlen. Verschwendung von ;rger. Freie Arbeit!

- Morgen schnitzen wir das Schwein", sagte Valery, als er ins Bett ging.
- Aber morgen ist Samstag", protestierte Marina, "ich habe Schule.
- Ihr Unterricht ist mir schei;egal. Die Kinder wollen nicht zur Schule gehen, sollen sie mir doch helfen. Es wird nur so sein, wie ich gesagt habe. Es wird nie so sein, wie du gesagt hast.
Am Morgen ging Marina mit schwerem Herzen zur Arbeit. Den ganzen Tag bei der Arbeit war sie damit besch;ftigt, an zu Hause zu denken. In der Pause sah sie einen ehemaligen Kollegen. Sie hatte ihren Job im Winter gek;ndigt und war zu ihrem Mann in die Stadt gezogen. Ich war es leid, auf meinem Bauernhof zu arbeiten: G;lle s;ubern, Schweine gegen Mumps und K;he gegen Gonorrh;e behandeln, Rinder k;nstlich besamen und Gem;se im Garten anbauen. Besser ein Gew;chshaus, aber aus einem Gesch;ft. Und der Mann k;nnte das Trinken aufgeben. In der Stadt ist eine strengere Kontrolle am Werk. Beim Anblick ihres geschwollenen Gesichts mit den err;teten Wangen, den mit dem B;geleisen gegl;tteten Falten und den freudestrahlenden Augen konnte sich Marina nicht verkneifen zu fragen:
- Warum bist du so h;bsch geworden? Ich pers;nlich habe mich in der Stadt nicht besser gef;hlt...
- Meinem Mann wurde der halbe Magen herausgeschnitten, also hat er aufgeh;rt zu trinken.
- Ich w;nschte, sie h;tten etwas aus meinem herausgeschnitten... - Marina seufzte.
Der Unterricht war endlich vorbei und sie eilte nach Hause.
Als sie sich ihrem Haus n;herte, sah Marina ein totes Schwein in der Mitte des Hofes liegen. Die Frucht der Arbeit eines Jahres. Niemand sonst. Ihr Herz tat weh. Sie eilte ins Haus. Es ist auch keine Menschenseele in Sicht. Sie eilte in die Scheune. Die Kinder kauerten in verschiedenen Ecken und starrten ihren betrunkenen Vater mit gro;en, entsetzten Augen an.
Er hockte in der Mitte des Schuppens und versuchte, die Flamme des Schwei;brenners anzufachen. Die Flamme verblasste und brach dann mit einer Feuerzunge hervor, die an Valerys Kopf leckte. Seinem Gesicht fehlten bereits Augenbrauen und Wimpern, die Haare auf seinem Kopf waren geschmolzen.
Marina begann liebevoll, Valery zu ;berreden, wenigstens f;r eine halbe Stunde einzuschlafen. Man kann Betrunkenen nichts B;ses antun. Betrunkenheit ist wie eine L;tlampe, man wei; nie, wann sie zustechen wird.
Valery strampelte zuerst und fragte sich laut, wozu er ;berhaupt einen Schwei;brenner brauchte, dann hievte er sich auf Marinas R;cken und zog seine Beine zum Bett. Kaum hatte er das Bett mit einem Fu; ber;hrt, hallte ein schweres Schnarchen durch den Raum.
Marina sprang auf den Hof und versuchte, den hundertachtzig Kilogramm schweren Kadaver, der auf alten Zylindern gestapelt war, aus der T;r zu heben. Doch das Schwein r;hrte sich nicht, sondern flatterte nur mit seinen kalten Beinen. Auf der Suche nach Arbeitskr;ften umkreisten sie die Nachbarl;nder. Wie es der Zufall wollte, sa;en nur Frauen zu Hause. Sobald Marina die T;r hinter sich geschlossen hatte, dr;ckten sie ihre Stirnen gegen die Fensterscheibe und beobachteten die n;chste Aktion des Dorflehrers.
Marina legte das ;ltuch auf den Boden und drehte den Kadaver auf die andere Seite, so dass das Schwein auf der Einstreu lag. Sie schickte die Kinder los, um etwas zu essen zu holen und sich warm anzuziehen, w;hrend sie mit der sp;rlichen Flamme des Schwei;brenners begann, die Haare auf der Haut des Schweins zu verbrennen.
Nach der Verbrennung wusch sie die Leiche mit hei;em Wasser und nahm ein Messer zur Hand. Marina wusste, dass das Braten und D;mpfen mit kochendem Wasser mehrere Male erforderlich ist, um dem K;rper die gew;nschte Weichheit und Saftigkeit zu verleihen. Aber nicht zu den guten Sachen. Sie wollte retten, was noch zu retten war, solange sie noch etwas Kraft hatte. Seit dem Morgen kein einziges Tautropfen im Mund. Wir m;ssen uns beeilen. Einem betrunkenen Mann kann man kein Messer in die Hand geben. Ein Mensch ist schlimmer als eine Bestie, wenn er eine Bestie ist.
 Marina gab den Kindern jeweils eine Sch;ssel:
- Du bringst die Fleischst;cke in die Speisekammer. Ich habe dort einige Wachst;cher ausgelegt.
 Zum ersten Mal in meinem Leben musste ich selbst ein Schwein schlachten. Wie machen Sie das? Wie ein Huhn, nehme ich an...
  Sie schnitt den Bauch von der Leiste bis zur Kehle auf. Sie hat das Brustfell mit ihrem Finger zerrissen. Die D;rme kamen sofort heraus, rosa, d;nn und grau-blau in B;ndeln.
Nachdem sie den Anus herausgeschnitten und den Kehlkopf abgetrennt hatte, band sie ihn mit einer Schnur zusammen, damit die F;kalien nicht versehentlich auf das Fleisch fielen, sch;ttete Marina den Inhalt in ein gro;es Becken und stellte es in die Ecke des Hofes. Hunde, Katzen und H;hner st;rmten ebenfalls dorthin und streckten die D;rme ;ber den ganzen Hof. Der Besitzer warf den Hunden den Magen um. Die Katzen knabberten bereits an ihren Schw;nzen, knurrten und schnaubten.
 Als Marina ihren Kopf in die Bauchh;hle steckte, begann sie, Lunge, Herz, Leber und Nieren vorsichtig zu entfernen. Die Kinder nahmen die Leber mit ins Haus. Die Mutter begann, den Kadaver in St;cke zu schneiden. Entweder waren die Messer stumpf oder Marinas Kraft lie; sie im Stich, aber sie konnte kein St;ck abschneiden. Und dann kam die Axt ins Spiel. Holz hacken, Splitter fliegen. Tr;nen flossen aus Marinas Augen. Entweder aus Hilflosigkeit oder aus Verbitterung und Verzweiflung.
- Nicht weinen, Mama", flehten die Kinder, die bereit waren, im ganzen Dorf in Tr;nen auszubrechen.
Sashka, Valeriy's Ersatz, kam auf den Hof.
- Valerka hat mir gegen;ber geprahlt, dass du heute ein Schwein schlachten wirst. Er hat f;nf Kilo versprochen, ich habe G;ste.
- Schneiden Sie es selbst, so viel Sie wollen.
- Wo ist er?
- Schlaftrunken, - Marina wischte sich die Tr;nen mit dem ;rmel weg, - Vielleicht kannst du helfen?
- Ich kann nicht, die G;ste warten. Nein, du bist auch gut. Du stehst da und w;schst deine Tr;nen. Nehmen Sie eine Axt und schlagen Sie Ihrem Mann den Kopf ein. Na los, hab keine Angst, er schiebt sie zur T;r.
- Das kann ich nicht tun. Wenn ich k;nnte, h;tte ich ihm schon l;ngst den Kopf eingeschlagen. Wie kann man danach leben?
- Das erste Mal, wenn du t;test, stiehlst, verpr;gelst oder vergewaltigst, ist es be;ngstigend. Beim zweiten Mal ist man gleichg;ltig, dann bekommt man Lust, und dann ist es professionell, f;r Geld.
- Ich will gar nicht erst anfangen. Es braucht nicht viel Intelligenz, um hinterh;ltig zu sein.
- Wer w;rde es noch zu sch;tzen wissen? - Sashka winkte mit der Hand und ging, das P;ckchen unter dem Arm.
 Marina schnitt das Gulasch in einen Topf und stellte ihn auf das Feuer.
  Am Morgen wachte Valery als Erster auf. Nachdem er ein paar Scheiben kaltes Fleisch aus dem Kessel geschluckt hatte, begutachtete er die mickrige Arbeit seiner Frau. Kann eine Frau etwas Sinnvolles schaffen? Nachdem er die Fleischst;cke, die auf den auf den Tischen und dem Boden ausgebreiteten ;lt;chern lagen, untersucht hatte, ging er in den Hof hinaus und lie; die T;r offen.
W;hrend er sich im Bad zurechtfand und in der Ogonyok-Zeitschrift bl;tterte, mit der er sich gerade abwischen wollte, schnappte sich einer der Hunde ein St;ck aus der Speisekammer und schleppte es in den Hof, wo er das Fleisch von den Rippen abknabberte.
  Mit einem Tritt in die Seite st;rmte Valery ins Haus und st;rzte sich mit seinen F;usten auf seine Frau:
- Habe ich ein Jahr lang ein Schwein gef;ttert, nur um es sp;ter den Hunden vor die F;;e zu werfen?
- Du hast die T;r also selbst offen gelassen", versuchte Marina ihn aufzuhalten, als sie in die K;che ging.
- Ist es wieder meine Schuld? Mein ganzes Leben lang bin ich b;se", packte er sie am Hals und warf sie auf die Waschmaschine, begann mit der Faust auf ihre Brust zu schlagen.
Marina biss die Z;hne zusammen, st;hnte leise und wunderte sich, dass ihr Geist noch in ihrem K;rper war, obwohl ihr K;rper kalt und gef;hllos war wie ein Schwein von gestern.
- Schlag deine Mutter nicht", kam Marcus' schnippische Stimme von hinten, "das wirst du noch bereuen.
- Was?" Valeries Augen waren blutunterlaufen, "Ich werde euch Bastarde zur Vernunft bringen...
Er packte alle auf einen Arm und warf sie auf das Sofa. Sechs eingefallene, gequ;lte Augen starrten ihn an. Er drehte sich um und rannte aus dem Haus. Kater. Irgendwo in einer Hintergasse.
     Das ganze Dorf diskutierte ;ber die Nachricht, dass die Kalinins ein Schwein geschlachtet hatten. Dieses Ereignis fand zum ersten Mal in der Geschichte der Kolchose statt.
 
Marina sa; in dem dunklen Zimmer am Fenster, wartete auf ihren Mann und wachte ;ber den Schlaf der Kinder. Es war bereits die dritte Stunde der Nacht. Es war dreizehn Jahre her, dass Marina richtig geschlafen hatte. Warum bestrafte Gott sie auf diese Weise? Nat;rlich hatte ihre Mutter Recht, wenn sie sagte, dass sie sich ihre Ehem;nner selbst aussucht. Gott hatte damit nichts zu tun. Sie hat einfach den falschen Weg eingeschlagen. Es gab keine Schilder an den Kreuzungen, die einem sagten, was einen erwartete. Gl;ubige sagen, dass es Gott ist, der pr;ft. Wer hier alles bekommt, bekommt dort nichts. Aber Marina wird vielleicht nicht allen Tests standhalten k;nnen. Ihr Herz ist nicht aus Eisen, und wie kann man das den Leuten sagen? Jeder hat seinen eigenen Kummer, seine eigenen Sorgen. Einmal beklagte sich Marina bei ihrer Kollegin, dass sie es nicht ertragen k;nne, mit ihrem Mann zusammenzuleben:
- Du willst ihn ficken, deshalb l;sst du dich mit ihm ein.
 Ja, du hast ihn bis ;ber beide Ohren gefickt. Wenn du aufh;rst, wirst du wieder eine Hure sein.
...Das Tor ;ffnete sich mit einem Ger;usch. Er ist also betrunken. Der Milchwagen fuhr in den Hof und st;rzte fast den Brunnen um. Eine junge Frau sprang aus dem Taxi. Marina kennt sie. Sie ist eine neue Laborantin in der Molkerei, die mit ihrer Tochter von ihrem Mann in der benachbarten Kolchose weggelaufen ist. Eine neue Verbindung. Sie streiten ;ber irgendetwas und steigen wieder in das Taxi ein.
Marina kann sich nicht erinnern, wie sie in den Hof gekommen ist. Sie ;ffnete die T;r und rief der Frau laut zu, wobei sie das Motorenger;usch unterbrach:
- Mit wem legen Sie sich an? Er ist ein Trunkenbold und ein Schl;ger.
- Ich wei;.
- Was wollen Sie also von ihm?
- Ich kann nirgendwo wohnen.
- Du k;nntest wenigstens warten, bis ich mit den Kindern weg bin. Haben Sie ein Gewissen gegen;ber Menschen.
- Sie sollten ein Gewissen haben. Es ist drei Monate her, dass ich den Anruf erhalten habe, und Sie sind immer noch hier.
- Ich w;rde kriechen, wenn man mich lie;e.
- Geh schlafen", schrie Valery Marina an und dr;ckte auf das Gas. Die Laborantin st;rzte nach vorne und schlug mit dem Kopf auf die Windschutzscheibe. Der Motor heulte auf, der Wagen flog auf die Stra;e und riss das Tor aus den Angeln.
 Dreckskerl, Dreckskerl. Marina beschloss, morgen eine Genehmigung aus ihm herauszupr;geln oder irgendwo in den Hinterw;ldern Russlands unterzutauchen. Genug ist genug. "Ein Stein w;chst an einem Ort", sagte Onkel Yosif zu ihr, aber sie tat es nicht. Verflucht und vergessen.

Am Morgen war Marina seltsam ruhig und schweigend gleichg;ltig und ging die Sachen im Schrank durch. Valery schlief auf dem Sofa in einem tiefen, unruhigen Schlaf. Auf dem Boden stapelten sich drei Kleiderstapel. Eine zum Mitnehmen. Ein anderes, um es zu verkaufen oder zu verschenken. Wer wird kaufen? In der Kolchose gibt es kein Geld. Und die Reichen nehmen nicht mit, was sie tragen. Marina brachte den dritten in den Hof und verbrannte ihn im Feuer. Dort waren bereits B;cher, von ihr gemalte Bilder, Kinderspielzeug und andere Kleinigkeiten hingeschickt worden. Die Kinder beobachteten schweigend, was ihre Mutter tat:
- Mama, warum tust du das?
- Das war's, wir gehen. Ich werde das Zeug verbrennen, dann das Haus. Zum Teufel damit.
- Haben Sie den Verstand verloren? - Valeriy hob seinen Kopf vom Kissen.
- Wenn Sie mich nicht wie einen Menschen gehen lassen wollen, gehen wir trotzdem irgendwo hin. Bleib auf dem Aschehaufen mit deinen Huren.
- Gib mir deine Papiere", stand Valery von dem durchn;ssten Sofa auf, erschrocken ;ber Marinas Entschlossenheit. Sie hat nicht gescherzt.

Nach einem halben Tag hielt Marina eine Genehmigung in den H;nden, mit der sie ihr Heimatland verlassen und fliehen konnte. Sie k;nnte in die T;rkei oder nach Afrika gehen, wo es keine Gesetzlosigkeit, Trunkenheit und Diebstahl gibt.
Sie nahm das Papier mit zur Visastelle, aber ihre Seele war immer noch nicht beruhigt. Sie konnte nicht glauben, dass sie ihre Familie jemals wiedersehen w;rde. Dass ihre Kinder eines Tages Sahne und Erdbeeren schmecken w;rden. Dass sie nicht auf einem Stuhl am Fenster schlafen w;rde, sondern im Bett, wie jeder normale Mensch.
Dasselbe muss auch Valery durch den Kopf gegangen sein, der f;r einen Moment von den alkoholischen D;mpfen befreit war. Oder vielleicht hatten ihm seine Freunde bei der Arbeit die Augen daf;r ge;ffnet, dass der Urlaub f;r ihn f;r immer vorbei sein k;nnte.
Als er von der Arbeit nach Hause kam, war er am Rande des Wahnsinns. Er schlug das gekochte Mittagessen mit der Hand auf den Boden und befahl Marina, sich in der Mitte des Raumes auf den Boden zu setzen.
- Jetzt werde ich dich umbringen.
Marina schaffte es, den Kindern "Lauft!" und sich selbst zuzurufen: "Hilf mir, Herr!" Valery legte seine schwerf;llige Faust auf Marinas Kopf, als es an der T;r klopfte. Ein Nachbar kam vorbei und versprach, gestern beim Aufbau eines neuen Tores zu helfen. Valery l;ste sich von seiner Frau und schaute seinen Nachbarn mit einem schweren Blick an:
- Was wollen Sie?
- Tut mir leid, dass ich gestern nicht kommen konnte. Ich bin heute frei.
- Warum zum Teufel bist du heute gekommen? Ich habe Sie gestern gefragt.
Valery war w;tend und stie; einen Teller mit Wurst um. Die Wurst rollte auf dem Boden unter dem Sofa.
- Jeder ist ein Mistkerl. Ich hasse alle...
Ein Nachbar beruhigte ihn, Valery donnerte ein dreist;ckiges Schimpfwort, und Marina nutzte den Augenblick, sprang auf den Hof, packte die Kinder auf den Armen und rannte durch den Garten zu den Nachbarn.
...sa; Marina zwei Stunden lang in der Ecke des Schuppens des Nachbarn und zitterte vor Angst. Die Kinder dr;ngten sich sofort an ihre Seite. Liza, die Nachbarin, stand neben ihr und ;berredete sie, ins Haus zu gehen.
- Was bist du, er ist im letzten Stadium der Tollwut. Was ist, wenn er reinkommt und uns alle umbringt? Du solltest deinen Vater bitten, uns zu besuchen. Wenn er schl;ft, sollten wir nach Hause gehen und ein paar Dokumente und so holen. Ich werde nicht mehr dorthin zur;ckkehren.
- Geh nicht weg, Mom. Ich bin ver;ngstigt.
- Wir k;nnen nicht ohne Papiere gehen, mein Sohn.

Ein paar Stunden sp;ter wurden Marina und die Kinder in eine benachbarte Kolchose am Salzsee gebracht. Marina schaffte es, ihre Papiere zu holen, indem sie zwischen dem zerbrochenen Geschirr ;ber den Boden kroch, w;hrend Valery nur mit seiner Hose bekleidet auf dem Sofa schlief, die Beine in verschiedene Richtungen gespreizt.
Die Dorfverwaltung hatte ihnen ein kleines Haus zur Verf;gung gestellt, in dem sie bis zu ihrer Ausreise nach Deutschland wohnen konnten. Die Dinge, die an ihrem Platz lagen, hatten noch die W;rme ihrer H;nde. Und es ist be;ngstigend und schmerzhaft und traurig, aber unser Leben bringt Traurigkeit in die Seele.
Zwei Monate lang lebte Marina auf dem Salzsee und dachte ;ber ihr fr;heres Leben nach. Und warum ein gescheitertes Leben? Schlie;lich hatte sie von dem wichtigsten Ziel ihres Lebens getr;umt: Kinder zu bekommen. Aber zu welchem Preis?!

Heute Nacht tr;umte sie, dass ihr Rock aus den N;hten platzte. Ich frage mich, was das bedeuten w;rde. Aber f;r Spekulationen ist keine Zeit. Sie muss sich die Erlaubnis einholen. Sie erhielt den Anruf, dass es fertig sei. Und das, nachdem sie die T;ten mit den Geschenken zum I.A.D. gebracht hatte. Sie hat also schon alle gef;ttert.
Beim OVIR gaben sie mir meine Dokumente und l;chelten zum ersten Mal. Zuvor sahen sie mich mit Unglauben und Verachtung an, als w;re ich ein Verr;ter an meinem Land.
- Ich habe eine Genehmigung! Ich habe die Flugtickets bereits gebucht. - Marina lief auf Marcus zu und l;chelte ;ber das ganze Gesicht. Markus schaute ungl;ubig auf den Zettel, f;r den er so viel durchgemacht hatte, und sah dann seine Mutter an:
- Die N;hte Ihres Rocks haben sich gel;st.
Marina zog ihren Rock herunter und warf ihn, nachdem sie dar;ber nachgedacht hatte, in den Ofen. Das alte Leben war aus den Fugen geraten. Die Ampel an der Kreuzung gab gr;nes Licht in Richtung Westen. Du musst mit den Kindern auf die andere Seite rennen, bevor das schwere Gewicht namens "Ehemann" aus dem geliebten Graben steigt und dir um den Hals f;llt.
- Bald werdet ihr eure Gro;mutter sehen, meine Schwestern.
- Man sollte meinen, dass sie dort auf einen warten", grinste Marcus.
- Du hast Recht, aber wir machen das f;r uns selbst. Ich bin mir nicht sicher, ob meine Schwestern lernen, allein zu leben. Das Land kann ver;ndert werden, der Charakter und die Gewohnheiten nicht. Aber jeder hat bekommen, wovon er getr;umt hat: Liza - eine warme Toilette, Lena - ein ;ppiges Nest, Klavdia die Idee der Akkumulation, und wir, wenn Gott will, die Freiheit von Gewalt und Tyrannei. Und es w;re eine S;nde, wenn wir, nachdem wir all dies erhalten haben, undankbar in der W;sche anderer w;hlen, uns streiten und in schmerzhaften Narzissmus verfallen w;rden.
- Wir sind froh, dass wir dich als Mami haben und nicht deine Schwestern", legte Marcus seiner Mutter den Arm um die Schultern, "aber ich m;chte auch nicht, dass du das h;ssliche Entlein bist.
Marina k;sste ihren Sohn auf die Nase.
- Wir sollten jedoch nicht zu hart ;ber die Menschen urteilen. Was ein Mensch sich selbst antun kann, kann auch sein Feind seinem Feind nicht antun. Jeder leidet unter seinen eigenen Fehlern, und wir wollen hoffen, dass sich alles und jeder zum Besseren wendet.
Marina war bereits zweimal verheiratet, beide Male erfolglos. Sie hat ihre ganze Seele, ihre Jugend und ihr Geld in ihre M;nner gesteckt, und ihre M;nner haben sie ohne die geringste Dankbarkeit f;r andere Frauen verlassen, die schlimmer waren als sie und sich um nichts k;mmerten. Und selbst wenn sie es sp;ter bereuten, gab es kein Zur;ck mehr. Der Zug war weg...
Sie erschien allen mit einem k;nstlich belebten Gesicht oder einer verdrehten M;rtyrerfratze, die stummes inneres Weinen ausdr;ckte. Ich wollte eine schwarze Schutzbrille aufsetzen, damit die Leute, die sie ansehen, nicht in ihrem Schlamassel im Leben w;hlen, sondern an ihr vorbeigehen.
Wie Valery sagte: "Ich w;rde lieber stehlen, als jemanden um etwas zu bitten..." Es ist eine solche Dem;tigung, herumzugehen und zu fragen, einschmeichelnd zu schauen, mit den Gef;hlen der Seele zu vibrieren und nicht frei von einem Gef;hl der W;rde zu sein, abh;ngig zu sein. Auch hier kann er vor seiner ersten Frau nicht wagen, "Nein!" zu sagen.
Marina hatte Mitleid mit ihrem Mann. Tief in ihrem Inneren hoffte sie, dass er zur Vernunft kommen, sich beruhigen und dar;ber nachdenken w;rde, was ihn in Zukunft erwartete. Einsamkeit - wenn er sich nicht ;ndern w;rde. Oder, wie ihre Gro;mutter ihr in Tselinograd vorausgesagt hatte, eine schwere Depression, die ihn in den Selbstmord treiben w;rde.
Schlie;lich ist er ein Opfer, ein Opfer der Zigeunerin, und er muss sich zusammenrei;en, um nicht mehr in ihrem Haus aufzutauchen, wo er durch Hexenbeschw;rungen gefesselt ist und Wodka trinkt, um sicherzustellen, dass sie funktionieren. Sie trank ihn jedes Mal, wenn er seinen Bruder besuchte.
Marina dachte, sein Verstand w;rde sich durchsetzen. Aber er wurde immer aggressiver und gewaltt;tiger gegen;ber ihr und den Kindern. Sie musste eine Entscheidung treffen: "Sein oder nicht sein", oder - oder... Bis zur letzten Minute rechnete sie damit, dass er Bu;e tun w;rde und dann ein menschliches Leben f;hren w;rde.
Aber eine Woche vergeht, und dann ist alles wieder vorbei... Er spielt nur mit ihr wie mit einer seelenlosen Puppe. Und Marinas K;rper schmerzt, ihre Seele schreit und schreit nach Befreiung. Sie war seine Retterin, seine Tr;sterin, und er hat es ihr nur mit brutalen Streichen heimgezahlt.
Marina hat Mitleid mit ihm, so wie sie mit jedem Mitleid hat, der ihr Unrecht tut. Die Menschen wissen selbst nicht, was sie tun. Und sie braucht nur ihre Kinder aus den Z;hnen des Teufels zu rei;en und sie wieder auf die Beine zu stellen. Also hei;t es "Nein!" Wir m;ssen Kasachstan ohne ihn in Richtung Deutschland verlassen. Es ist gut, das zu beschlie;en, aber es ist schwieriger, es zu tun. Nur wenn Gott hilft...
Gott ist ;berall und immer bei allen Menschen. Aber warum gibt er ihr solche Pr;fungen? Wozu dienen diese Versuche? Um die Seele zu verh;rten? Aber sie kann auch gebrochen werden. Gott rettet alles, was er geschaffen hat. Aber was ist ihre Schuld? Er gibt ihr also Pr;fungen f;r etwas. Und wof;r, wei; ich nicht...
Manchmal, wenn sie aufwachte, w;nschte sie sich, Gott h;tte ihre Seele in den Himmel geholt. Und dieses sterbliche Fleisch, durch den Tod von neuen Verfolgungen des Schicksals befreit, wurde nicht der Verwesung zu Asche ;berlassen, um sich in ewiger Ruhe mit der Erde zu vermischen. Doch das Leben l;sst sie nicht los und mit ihm das Leid, die Krankheit, die Verfolgung... Sie muss diese Last tragen, aber ihre Seele k;mpft noch immer mit ;ngsten und Kraftverlusten.
Sie f;hlte sich oft krank. Sie war so schwach, hungrig und ersch;pft, dass sie instinktiv hart f;r ihr Brot arbeiten wollte. Moralische Dem;tigung und k;rperliches Leid musste sie viele Male ertragen. Sie verdiente Geld mit drei Jobs, aber als sie das Geld bekam, verschwand es sofort an einem unbekannten Ort. Sie hatte nicht einmal Zeit, um Nudeln f;r das Abendessen ihrer Familie zu kaufen. Worum ging es da eigentlich? War es wirklich wahr, was ihre Gro;mutter damals gesagt hatte, dass die Zigeunerin alle T;ren zum Geld, zur Gesundheit versperrt hatte...
Mit vierzig war Marina genauso m;de von den allt;glichen Sorgen und frustrierten Nerven durch die t;gliche ;berarbeitung und den negativen Einfluss ihres Mannes. Das Schicksal war unbarmherzig und sie ging zu ihren Krankheiten durch die Fehler ihres Lebens. Aber sie hatte den eisernen Willen und das Durchhalteverm;gen, alle Pr;fungen durchzustehen, denn sie hatte den Sinn des Lebens, die Motivation: Kinder.
Marina war immer in einem vertrauten, langweiligen Trott, immer bereit, ihren Koffer und ihre Kinder zu nehmen und einen neuen Ort zu suchen, weit weg von den Misshandlungen durch ihren Mann. Aber ihr Schicksal hat sich nicht ge;ndert, noch immer hat sie sich nicht von dieser schweren Last befreit.
Neben ihrer Arbeit war sie auch K;chin, Putzfrau und W;scherin im Haus. Abends war es ihre Pflicht, die Schl;ge ihres Mannes zu ertragen. Manchmal wollte sie die W;nde hochklettern, denn es kostete sie oft den Rest an Energie und Hoffnung, dass sich die Dinge zum Besseren wenden w;rden. Und vor lauter M;digkeit k;mmerte sie sich um nichts mehr. Nur ihre Kinder gaben ihr die Kraft zu leben. Sie versuchte, den Kindern so viel Aufmerksamkeit zu schenken, wie sie konnte, wollte sich ihnen hingeben - so wie sie es in ihrem Herzen war. Sie wollte so sehr das Gef;hl haben, dass man sie brauchte, dass sie nicht hoffnungslos war, dass all ihre harte Arbeit - der Druck eines Berges von W;sche und schmutzigem Geschirr - nicht vergeblich war. Sie wollte ihnen ein sorgloses Leben erm;glichen.
Ihre Familie sagt: "Du bist selbst schuld". Und wenn man selbst schuld ist, muss man daf;r geradestehen und daf;r leiden. Alle Schwestern leben mit Unterst;tzung ihrer Eltern, nur sie nicht: "Du bist selbst schuld..." Nun, es gibt nur noch eines zu tun: k;mpfen, suchen, finden und nicht aufgeben...
So traurig es auch sein mag, die Tatsache bleibt, dass M;nner Frauen schlagen. Nat;rlich nicht alle von ihnen. Aber es gibt Menschen, die dies mit beneidenswerter Regelm;;igkeit tun und ihre Wut ;ber ihr gescheitertes Leben an Frauen und Kindern auslassen. Solche M;nner k;nnen einem nur leid tun. Sie sind im Prinzip moralische Monster, komplexierte Pers;nlichkeiten, denen das Leben entzogen wurde, sei es aufgrund ihres schwachen Charakters, sei es aufgrund ihrer Erziehung oder aus anderen Gr;nden. Auf diese Weise versuchen sie, ihr Leben selbst zu bestimmen und ihre Bedeutung und Macht zu demonstrieren. Es ist klar, dass das Ausma; dieser Macht von Person zu Person unterschiedlich ist. Jemand wurde Napoleon und jemand wurde ein Familientyrann.
Der Mensch, der einen Sohn gro;gezogen, ein Haus gebaut und einen Baum gepflanzt hat, ist nicht unbedingt ein richtiger Mann. Sehr oft ist es eine gew;hnliche Frau!
- Mama, - fragte Markus ernsthaft vor seiner Abreise nach Deutschland, - warum bist du immer zu ihm zur;ckgegangen, wenn Papa uns gefunden hat?
Marina dachte einen Moment lang nach und antwortete dann traurig:
- Ich hatte Angst, dass er, wenn wir nicht nach Hause zur;ckkehren w;rden, meine Eltern abschlachten und dann auf dem Feld nach Wind suchen w;rde... Ich habe mich in diese Schlinge verstrickt, ich werde sie selbst entwirren... Es tut mir leid, dass du diese ganze M;he mit mir auf dich nehmen musstest. Aber ich denke, wir haben eine gl;ckliche Zukunft vor uns...

...Der Flug nach Deutschland wurde von der kasachischen Aeroflot verschoben. Jeder Passagier wurde in eine provisorische, speziell ausgestattete Kabine gelassen, und irgendetwas wurde mit ihnen gemacht, das wei; niemand. Die Leute kamen mit roten Augen heraus und zuckten mit den Augen.
Alle waren nerv;s und schwitzten. Marina war fast die letzte in der Warteschlange. Hunger, Stress und Schlafmangel machten sich bemerkbar, als schwarze Flecken vor ihren Augen auftauchten. Die Kinder zerrten an den H;nden ihrer Mutter. Marina k;mpfte, um nicht in Ohnmacht zu fallen... sah sie pl;tzlich Valery auf sich zukommen. Sie war mit kaltem Schwei; bedeckt.
Valery n;herte sich Marina mit einem faltigen Gesicht und einem Pokerface:
- Ich habe den Zeitpunkt Ihrer Abreise ;ber die Deutsche Renaissance-Gesellschaft erfahren.
- Also", sagte Marina fest und tat so, als h;tte sie keine Angst vor ihm, "wenn ihr uns jetzt in Ruhe lasst, habt ihr die Chance, mitzukommen. Ich habe alle Kopien Ihrer Dokumente.
Er schickte die Kinder los, um etwas Sprudelndes zu kaufen. Die S;hne rannten weg, und er nahm etwas heraus und legte es unter seinen Fu;. Marina hat es zun;chst nicht bemerkt. Erst als er sie ;berreden wollte, hinter den Tresen zu gehen und dort ein paar Worte mit ihr zu wechseln, erhob sie sich von der Bank und er folgte ihr, wobei das lange K;chenmesser abrutschte und zu Boden fiel.
- Oh, was ist das? - Marina war erschrocken. - Es ist mein Messer, das ich mitgenommen hatte. Woher kommt sie?
- Es ist meins. Gib es zur;ck", drohte Valery.
- Nein", sagte Marina leise und steckte es in ihre Tasche, "das m;ssen meine Kinder herausgenommen haben ...
In diesem Moment kamen die S;hne angerannt, und Valery konnte sich immer noch nicht beruhigen.
- Also gut. Na ja... Auf seine Weise, aber ich liebe dich immer noch", erkl;rte Valery, nahm Brunchiks Hand und f;hrte ihn zum Ausgang der Flughafenhalle. Markus klammerte sich an seine Mutter:
- Er wird uns nicht wegfliegen lassen. Dann fliege ich eben selbst zu meiner Gro;mutter.
- Warte", st;rmte Marina aus dem Flughafen, ihr Herz pochte. In der Menge der Raucher fand sie Valery, die die Hand ihres Sohnes hielt und ihm etwas ins Ohr fl;sterte.
- Wir sind dran", ergriff Marina fest die Hand ihres Sohnes und f;hrte ihn in den Flur.
     Sie kaufte jedem ein Cola-Br;tchen, a; es aber nicht selbst. Kr;mpfe zogen ihre Kehle und ihren Magen zusammen. Sie h;tte ein Schild schreiben und es sich um den Hals h;ngen sollen: "Es tut mir leid, dass ich auf die Welt gekommen bin!" Und das ist ihr Fehler. Sie m;ssen sich nicht nach Ihrem Mitleid richten, sondern nach Ihrem Bed;rfnis.
Marina wird gesagt, dass sie nicht gebraucht wird, dass man sie nicht liebt, dass man sie verfolgt und einen anderen heiratet, und sie sieht sie trotzdem mit treuen Augen an. Erinnern Sie sich an die Worte von Miami: "Lieber verhungerst du, als etwas zu essen, und lieber bist du allein als mit jemandem zusammen.
Endlich war sie an der Reihe. Sie schob die Kinder vor sich her und betrat mit einiger Erleichterung die Folterkabine. Ein dicker kasachischer Mann in einer Fliegeruniform stellte ihre Tasche auf den gl;henden Tisch. Eine Videokassette mit einem russischen Zeichentrickfilm "Na warte!" und eine Kristallvase, das einzige Andenken an ihre Nachbarin Lisa und an ganz Kasachstan in ihrer Person, erschienen auf dem Bildschirm.
- Was sollen wir also tun? - Der Mitarbeiter der Fluggesellschaft fragte.
- Und warum? - Marina hat das nicht verstanden.
- Nun, du hast eine Kassette in deiner Tasche... Wahrscheinlich unkontrolliert.
- Ich kann es im Prinzip lassen...
- Und wozu? Wie viel Geld haben Sie?
- Ich habe nur zehn D-Mark in der Tasche.
- Nun, in diesem Buch ist es schnell gesagt.
Marina schob schnell ein St;ck Papier in das Buch von Aitmatov "Meine Pappel im roten Tuch", als ob sie stehlen wollte, und h;rte: "Komm rein". Mit rosigen Wangen und blassem Gesicht kam sie aus der Kabine.
- Wie viel wurde Ihnen in Rechnung gestellt? - Fragte der Beifahrer neben ihr.
- Zehn.
- Und ich schulde Ihnen f;nfhundert", sch;rzte die Frau ver;rgert ihre Lippen.
Die Leute stiegen gerade ins Flugzeug, als Marina eine Art verzweifelten, entfernten Schrei vom Flughafen h;rte. Sie sah sich um und bemerkte die schwach sichtbare Silhouette von Valery in der Ferne hinter dem Zaun... Zu sp;t...
Schon im Flugzeug erinnerte sie sich an den Vorfall und war entsetzt: Dieses Messer hatte er mitgenommen, um sie zu t;ten, und sie hatte nicht einmal darauf geachtet. Sie schauderte und sagte zu sich selbst: "Danke, Herr! Du hast uns gerettet! Vielen Dank!"

Das Flugzeug gewann an H;he und die Stimme der Stewardess war ;ber das Funkger;t zu h;ren:
- Bitte schnallen Sie sich an. Unser Flug "Tselinograd - Hannover" wird von der ukrainischen Agentur Aeroflot durchgef;hrt. Die Flugzeit betr;gt f;nf Stunden.
Zun;chst bewegte sich das Flugzeug auf der Landebahn. Die Geschwindigkeit des Flugzeugs stieg, die Triebwerke dr;hnten in einem unglaublichen Rhythmus. Gerade als meine Trommelfelle zu platzen schienen, hob das Flugzeug pl;tzlich vom Boden ab und schoss leise nach oben. Es war, als ob er mitten in der Luft stehen geblieben w;re. Die ;belkeit begann zu vergehen...
F;nf Stunden bis zu einem neuen Leben. Oder eine Fortf;hrung der alten?!



                Teil 2

Seien Sie nicht neugierig, seien Sie nicht gen;sslich: "Wer, mit wem? Wann? Und warum?",
Denn das Leben eines anderen ist ein dichter Wald, man kann ;ber sein eigenes stolpern.
Richtet nicht ;ber Menschen, ihr seid keine G;tter! Sei nicht neidisch, Neid ist so schwarz.
Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg, und jeder Mensch hat sein eigenes Leben!
         


                Kapitel 21

Marina und ihre Kinder zogen in ein anderes Land, in der Erwartung, ihr Leben zum Besseren zu wenden. Sie wurde aus einer allgemein vorhersehbaren Vergangenheit gerissen und in ein Meer des Unbekannten geworfen. Sie musste sich auf etwas einstellen, auf das sie nicht vorbereitet war, mit dem sie keine Erfahrung hatte und das sie nicht kannte.
Marina musste sich an ein neues Land, an eine neue Kultur anpassen. Sie sah sich mit einer neuen Sprache, einer neuen Umgebung, einer neuen Wohnung, neuen, meist getragenen Kleidern und einem neuen Job konfrontiert.
Alles war so ungewohnt. Nach dem Umzug verst;rkte sich das Gef;hl der Einsamkeit und Isolation. Aber Gott hatte eine Bestimmung f;r sie. In dem neuen Land kam sie durch ihre Krankheit in die Gemeinschaft mit Jesus...

Marina kam mit ihren Kindern gerade noch lebend in Deutschland an. Sie war auf Biegen und Brechen vor dem B;sen, der Gewalt, dem Hass und dem Mangel an einem Platz zum Ausruhen und Leben geflohen, um der Kinder willen, die keine gl;ckliche Kindheit erlebt hatten.
Obwohl auch sie nichts Gutes gesehen hatte, war es wahrscheinlich ihre Schuld, und so beeilte sie sich, die Kinder in ihre historische Heimat zu bringen und zu versuchen, das Schicksal ihrer gesamten Familie zu verbessern.
Bei ihrer Ankunft wurden Marina und die Kinder sofort untersucht. Es war, als w;ren die Menschen aus Auschwitz gekommen - ihre gequ;lten K;rper hatten kein Blut mehr. Doch zu unserer gro;en ;berraschung zeigten die Tests, dass alle mehr oder weniger gesund, aber stark abgemagert waren.
Nun, sie musste all ihre verbliebene Kraft und Energie in eine Faust b;ndeln und f;r die Zukunft ihrer Familie, f;r all die Menschen, die litten, k;mpfen, um auf jede erdenkliche Weise zu helfen. Aber was sie erwartete, das wusste nur Gott...
Die Angst vor dem Unbekannten war noch immer in ihrer Seele pr;sent. Sie waren wie gejagte Tiere. Im Umsiedlungslager, wo ihre Papiere kontrolliert und ihre Identit;t ;berpr;ft wurde, hatten sie Angst, aus dem Tor zu gehen und durch den Draht am Zaun zu schauen, um zu sehen, wie die Menschen im Westen leben.
Die W;chter wiesen freundlich auf das Tor, um sie einzulassen, aber sie, vom Sozialismus gequ;lt, traten mit einem schuldbewussten Gesichtsausdruck zur;ck. Alle Neuank;mmlinge wurden aufgereiht, um die verd;chtig d;nnen und abgemagerten Personen auszusondern. Darunter waren auch Marina und die Kinder.
Sie wurden in einen separaten Raum gebracht und streng und leise befragt:
- Woran sind Sie erkrankt?
Sie hatten einen besorgten Ausdruck auf ihren Gesichtern. Sie hatten Angst und sahen aus wie M;rtyrer: Sie k;nnten abgewiesen werden und m;ssten zur Verweigerung des Falken zur;ckkehren.
- Nein, wir sind nur hungrig und wollen uns ausruhen. Wir haben seit Jahren weder gegessen noch geschlafen.
Die Beamten sahen sich verwundert an und lie;en sie zum Mittagessen gehen.
Dann schliefen sie zw;lf Stunden lang. Marina wurde nur durch das Brummen der Autos geweckt. Es schien, als ob ihr misshandelnder Ehemann gekommen war, um sie abzuholen. Ihre Handfl;chen waren mit kaltem Schwei; bedeckt. Und so war es jeden Tag.
Im Westen erkennt man seine Leute an den Trainingsanz;gen und den Gesichtern, die sich umschauen. Sie haben sie mit Zwiebelsuppe gef;ttert. Eine Orange, Kaffee und ein Muffin. Sie dachten, es sei das Paradies!
Und die Natur? Immer feucht und neblig, wie eine Wolke am Himmel. Weder hei; noch kalt. Nur die H;user schienen in dem nebligen Dunst der m;rchenhaften Natur nur schemenhafte Umrisse zu sein.

Marina und ihre S;hne wurden in einer Notwonung untergebracht, wo alle Umsiedler zun;chst mit Etagenbetten untergebracht werden. Sie wurden mit den notwendigen Utensilien und der Bettw;sche ausgestattet. Ihnen wurde die Kleidekamera gezeigt, ein Raum f;r gebrauchte Kleidung, die f;r Pfennig gekauft und getragen werden konnte. Das war keine Schande, zumal sie dort Hemden und Kleider von gro;artigen Stylisten fanden und alle Austidlerinnen sie sich einfach schnappten, damit sie nicht von anderen genommen wurden. Es schien ihnen, dass sie in den Himmel gekommen und reich geworden waren.
Die Kinder kletterten auf dem Schuppen herum, wo die Leute ihre alten Sachen und M;bel abstellen und ein Auto morgens ankommt und den ganzen M;ll abl;dt. Aber f;r die Kinder war es interessant, bis dahin unbekannte elektronische Ger;te und ausgefallene M;bel zu sehen und zu erwerben. Schon der ganze Keller war voll mit allen m;glichen Dingen, aber die Kinder trugen und schleppten alles fr;hlich in den Keller. Sie besuchten eine Schule f;r Aussiedlerkinder aus aller Welt und lernten Deutsch.
Marinas Neffe Alex trieb sich immer auf dem Hof von Notwonung herum. Er versammelte verd;chtige Typen und feierte dort bis zum Morgen. Marina mochte das nicht und fuhr ihre Kinder immer nach Hause. Sie durften nur bis zehn Uhr nach drau;en.
Oft rannte Alex zu ihrem Haus und bat um etwas zu trinken, weil er sich krank f;hlte. Sein Gesicht war rot und seine Augen waren entz;ndet. Marina rief Elena an und sagte ihr, dass ihr Sohn krank sei und sie ihn nach Hause bringen solle. Sie beruhigte ihn:
- Es ist eine Allergie. Sie wird von selbst vergehen. Und die Tatsache, dass er die ganze Nacht unterwegs ist, l;sst ihn lernen, sich zu verteidigen...
Dann fand Marina heraus, dass Alex s;chtig war. Sie wusste nicht, was ein S;chtiger ist, sie hatte nur geh;rt, dass es sich um eine Sucht handelt, die einen Menschen nach und nach auffrisst.
- Warum erz;hlst du Elena nicht davon? - Marina war entr;stet ;ber Mikhails Schwester.
- Wir wollen nicht schuldig sein, sie soll es selbst herausfinden, aber nicht von uns. Wir wollen nichts wissen - keine N;rgler, keine Minzbonbons...

Zun;chst arbeitete Marina als Teilzeitputzkraft in einer Schule, weil sie die Sprache lernte. Die anderen Familien sa;en nur herum, a;en Erdn;sse und tranken Bier. Es war schwer f;r sie, da sie noch keine Pause vom kasachischen Leben hatte. Aber ihr Gewissen lie; es nicht zu, dass sie sich hinsetzte und deutsches Brot a;. Ihre ;ltere Schwester Klavdia hat sie davor gewarnt:
- Sie haben die deutsche Nation bereits verraten, indem Sie eine Russin geheiratet haben, und jetzt gehen Sie nach Deutschland, um deutsches Brot zu essen?
Sie lebte in Kasachstan, arbeitete ihr ganzes Leben lang drei Jobs und verdiente nicht einmal ein St;ck Brot. Und was erwartet sie jetzt? Bis zu ihrem Tod verdiente sie ihr Geld mit Brotbacken...
Am Abend kamen sie zusammen, tranken Tee und sahen sich die Pr;sentation von T;pfen, Kosmetiksets, Decken aus Naturwolle, Ziegenpantoffeln und Pelzrollkragen an.
Marina gab ihrer Mutter den Schl;ssel, damit sie sich manchmal um die Kinder k;mmerte oder ihnen zumindest ab und zu eine Suppe kochte. Doch schon am ersten Tag begegnete ihr ihre Mutter mit kalten Augen und tadelte sie:
- Ich habe Ihre Koffer und Schubladen durchforstet und dabei so viel Unn;tiges gefunden. Und es gibt einen M;lleimer ohne Plastikt;te... Es ist Zeit, deutsch zu sein. Ich habe dich nach Deutschland gerufen, jetzt habe ich ein Recht auf dich. Tun Sie, was ich sage.
Marina wollte sagen: "Wie lange bist du schon ein echter Deutscher, denn du hast vergessen, dass wir in den Siedlungen den M;ll auf die M;llkippe geworfen haben und ihr Mann den Haufen dann zu den Feldern der Kolchose gebracht hat, so wie alle anderen auch. Warten Sie noch ein bisschen, dann sind wir auch Deutsche. Da Sie uns nach Deutschland gerufen haben, haben Sie nun das Recht, mich zu dem;tigen, mich zu verurteilen, mich zu verw;hnen... Und Yelena und Michael haben dich gerufen, haben sie auch das Recht, dich zu verspotten? Ich habe den Schl;ssel nicht gegeben, um ;ber meine Armut zu sprechen, sondern um mir zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen." Aber auch sie sah ihre Mutter kalt an und sprach leise:
- Gib mir den Schl;ssel und geh nach Hause.

Dies war die erste Erfahrung, die ihre Familie und Freunde machten, um ihr in schwierigen Situationen zu helfen. Es stellte sich heraus, dass es nicht die letzte, sondern eine dauerhafte Entscheidung war.
Nach einem Monat hatte Marina offenbar eine gro;e Anziehungskraft. Die Nachbarn sagen, es sei eine Anpassung an ein v;llig anderes Klima. Was auch immer es war, sie zitterte vor Fieber, ihr K;rper war ersch;pft und sie lag einfach nur st;hnend da.
Zu dieser Zeit erschien Frau von R;den, Markus' Lehrerin, um Marina die Klassendekoration machen zu lassen. Aber als sie sah, in welchem Zustand sie war, ging sie sofort los, um ihre Mutter aus dem Signorenheim abzuholen.
Elisabeth vergn;gte sich einfach in der Gesellschaft ;lterer Menschen - sie feierten den Geburtstag eines ;lteren Herrn. Sie konnte es sich leisten, da sie von Kindheit an gut Deutsch sprach. Gleichzeitig brachte sie einen mit ihren eigenen H;nden gebackenen Kuchen mit. In dem Moment, als die Lehrerin eintrat, wurde ein Tanz angek;ndigt, und alle begannen, sich paarweise um den Tisch zu drehen.
Frau von R;den bat sie, zu ihrer Tochter zu gehen, da diese im Fieber lag. Elisabeth war w;tend, aber sie sch;mte sich, es zu zeigen und musste mit ihr gehen. Marina lag da und st;hnte unwillk;rlich. Sie hatte das Gef;hl, als ob alle ihre Knochen nach au;en gedreht w;rden.
 Die Lehrerin ging. Ihre Mutter zog Marina ungl;cklich saubere Unterw;sche an, da die alte Unterw;sche ganz nass war, und rannte sofort nach Hause, in der Hoffnung, dass sie sich noch nicht getrennt hatten. Nun, so soll es sein! Sie hatte ihre Aufmerksamkeit und W;rme nicht verdient.
Die S;hne umgaben ihre Mutter schweigend und sahen sie mitleidig und ;ngstlich an. Ihre Augen waren voller Sorge. Wieder einmal hatte der Herr ihr geholfen! Abgesehen von den ;ngstlichen Augen der Kinder, sp;rte sie den Blick des Herrn. Am n;chsten Morgen f;hlte sie sich besser.

Deutsch ist in Deutschland eine sehr schwierige Sprache. Einige begreifen es sofort, und viele haben eine Sprachbarriere mit der weichen Aussprache von Endungen und Verben an zweiter Stelle. Und ohne Sprache ist der Mensch in der Gesellschaft wie ein Affe im K;fig.
Marina kann ohne die russische Sprache und die russische Kultur nicht leben. Obwohl die Russen viele M;ngel haben: Sie respektieren ihre Eltern nicht, sie trinken viel Alkohol, sie erziehen ihre Kinder nicht. Aber es ist immer noch ihr eigenes Land, wenn auch ein armes...
Marina erhielt einen Deutschkurs. Es waren 23 Personen aus Russland. Ihr Lehrer war Rudolf Weber, ein ;lterer Mann mit Glatze, immer mit einem Brot und einem Buch in der Hand.
Die Deutschlehrerin war von Marina angetan. Er mochte ihre Schlankheit und Sch;chternheit, aber das Wichtigste war ihr Interesse an Kunst und Kultur. Eines Tages brachte Marina ihm ein Buch von Dale Carnegie als Geschenk mit:
- Lesen Sie seine Schriften, dann werden Sie wissen, wer Recht hat und wer nicht. Er wird Sie vor vielen Missverst;ndnissen bewahren.
- Dieses Carnegie wird uns schon in der Schule beigebracht. Sie sind von diesem ganzen psychoanalytischen Gerede gequ;lt. Ich sehe keine globale Ver;nderung bei Ihnen. Und es kostet so viel! Bringen Sie es lieber zur;ck in die Buchhandlung.
  Und er dachte, wie klug er war. Sein L;cheln wurde freundlich und zufrieden. Um mit ihm mitzuspielen, belohnte sie ihn mit einem entz;ckenden L;cheln. Er war wie eine Katze, die sich in der Freude r;kelte, am Fell ihres Halses geschrubbt zu werden, und dabei zu schnurren begann.

Die Kinder gingen zur Schule. Bruno hat flei;ig gelernt und war gut in der Schule. Marcus hingegen war wie immer unwillig und vers;umte eine Menge Unterricht. Er hatte nicht die Geduld, sich diese l;stige Algebra, Physik und Chemie anzuh;ren. Ich habe mich gefragt, ob sie sich im Leben wirklich als n;tzlich erweisen w;rde.
- Ich hasse die Schule! Hausaufgaben machen, am Schreibtisch sitzen, Tests schreiben und vor allem an der Tafel stehen, w;hrend man ver;chtlich angeschaut wird, als ob man ein Wissenschaftler w;re. Und wenn sie dich nach dem Unterricht verlassen, m;chtest du am liebsten von der Schule weglaufen, ohne auch nur einen Blick auf diese b;sen Lehrer zu werfen.
- Glauben Sie, dass Lehrer etwas Besonderes sind? Sie schauen auch unauff;llig auf die Uhr und warten auf das Ende der Stunde. Und sie z;hlen auch die verbleibenden Tage bis zu den Feiertagen. Sie w;rden auch von der Schule weglaufen, ohne auf die Sch;ler zu achten, die ihnen die Nerven rauben. Aber... der Lohn h;lt sie auf. Sie gehen gehorsam zur Arbeit und tun so, als ob sie mit Herzblut dabei sind. Zuerst schon, aber dann tun sie nicht mehr so, als w;ren sie davon angewidert.
Das v;llige Fehlen jeglicher Pr;senz - wenn die Sch;ler von den Erkl;rungen des Lehrers weg sind und irgendwo in den Wolken schweben - ist eine v;llige Zerstreuung.
Nachdem er die Schule verlassen hatte, begann Bruno, seine Mutter unh;flich und aggressiv zu behandeln. Manchmal schleicht sich ein Schimpfwort ein. Verachtung f;r sie war zu h;ren, Sarkasmus. Aus seinem Mund kamen b;se Worte und seine w;tenden, schielenden Augen blitzten. Die Mutter wiederholte:
- Warum hast du mich so sehr gehasst? Warum? Weil Sie so viele Schulden haben und sie nie enden? Gehen Sie nicht in die L;den und kaufen Sie keinen chinesischen Ramsch. Gold ist nicht etwas, das gl;nzt. Oder Sie sehen Ihren Bruder an. Ich bin stolz darauf, dass du arbeitest, aber verteile das Geld nicht. Sie sind jung und Schulden sollten Sie nicht von Ihren Zielen abhalten. Du wolltest dein eigenes Haus, also sparst du daf;r... Man muss klug arbeiten und sein Geld klug ausgeben...
- Geht es Ihnen besser? Du hast nicht einmal einen guten Pullover und sagst mir, wie ich sparen und Geld ausgeben soll. Sie sind paranoid!
- Es ist nicht Paranoia, die einen paranoid macht, es ist Wahnsinn!

Da sie mehrere Jahre in Deutschland gelebt hatte, schauten die Deutschen Marina an, aber sie wandte ihren Blick sch;chtern ab. Vielleicht haben sie sie angeschaut, wie verklemmt sie war.
Egal, ob sie im Zug, auf der Stra;e oder in einem Gesch;ft war, alle M;nner richteten ihre Aufmerksamkeit sofort auf sie als ein unbekanntes Wesen. Das muss an ihrem sch;chternen L;cheln liegen oder an der kantigen Bewegung ihres K;rpers, als wollte sie sagen: "Schaut mich nicht an, ich bin sch;chtern!"
Ihr ganzes Leben lang hatte sie Frauen mit Kindern, ;ltere M;nner und Kinder mit einem L;cheln und Sanftmut vor sich in der Schlange stehen lassen. Angeh;rige sagten:
- Sklavensucht. Es ist Zeit, sich zu ;ndern. Das ist nicht die russische Mafia...
Die M;nner der Stadt gaben ihr damals den Spitznamen: "Miss Germany's most shy". Ein ;lterer Mann sagte, dass es solche Frauen in Deutschland nicht mehr gibt. Einige sind stolze Karrieristinnen, andere sind eingefleischte Feministinnen, mit denen man nicht nur keine Familie gr;nden, sondern auch nicht kommunizieren m;chte. Sie werden nachtragend und streits;chtig. Deshalb gibt es in Deutschland auch so viele Junggesellen.
Marina war nicht nur sch;chtern, sondern auch angeschlagen, eingesch;chtert und hatte eine Menge Probleme und Komplexe. Sie versuchte, es allen recht zu machen, aber sie liebte die Menschen und war gesellig. Deshalb mochten ihre Verwandten sie nicht.

Einmal wurde Marina in die Schule eingeladen, in der ihr ;ltester Sohn Markus und Einwanderer aus Kasachstan und Russland lernten, um ihr Zeichenunterricht zu geben. Anfangs war sie sch;chtern, aber schon nach zehn Minuten stand sie in ihrer Lehrerkleidung da und erkl;rte den Kindern, wie man B;ume, H;user und Menschen zeichnet.
Dann gab sie den Kindern eine Aufgabe: Sie sollten eine Lichtung mit einer H;tte und verschiedenen B;umen drum herum zeichnen. W;hrend die Kinder malten, stand der Lehrer, der die Aufsicht hatte, auf und ging eine rauchen. Marina sch;ttelte den Kopf und bemerkte, dass sie sich nicht an den Erwachsenen ein Beispiel nehmen und solche Fehler machen sollten.
- Gehen Sie in den Lebensmittelladen und sehen Sie sich das ger;ucherte Fleisch an. In der durchsichtigen Verpackung ist das Fleisch rosa, aber eine Seite, die beim R;uchern au;en war, ist schwarz. Genau die gleiche Lunge haben Raucher, nur dass wir die Kruste nicht abschneiden k;nnen und dass ger;uchertes Fleisch keineswegs gut f;r gesunde Organe ist. Das gilt umso mehr, wenn lebendiges Blut durch die Adern flie;t. Die Ausf;hrungsg;nge verstopfen, das Blut wird dicker und es kann zu Herzinfarkten und Schlaganf;llen kommen. Und wir tun es mit unseren eigenen H;nden. Und die Menschen, die uns am n;chsten stehen, leiden, weil sie zu Passivrauchern werden. Drogen haben eine viel schlimmere Wirkung. Sie haben eine verheerende Wirkung auf die Seele. Und das ist unser Hauptorgan. Wenn ein Mensch k;rperlich behindert ist, ist er immer noch ein Mensch, aber wenn Drogen wirken, wird er zu einem Monster. Es ist ihm nicht mehr peinlich, seine Hose auszuziehen und in Gesellschaft zu pissen. Es scheint f;r ihn selbstverst;ndlich zu sein, unrasiert herumzulaufen, seine Z;hne sind locker, er lebt in Schmutz und Dreck. Er ist ein Schmarotzer in der Gesellschaft, der seine Umgebung ansteckt. Er befindet sich st;ndig in einem somnambulen Zustand. Sie m;ssen sich selbst respektieren. Es ist schwer f;r Sie in diesem Moment, schauen Sie sich um, jemand anderem geht es schlechter, aber er lebt und genie;t das Leben. Sie sollten niemanden beneiden. Sie sind heute in einer schlechten Situation, und die andere wird morgen noch hundertmal schlimmer sein. Wir wissen nicht, wer f;r was bestimmt ist.
Die Jungen h;rten mit angehaltenem Atem zu. Pl;tzlich kam der Testlehrer herein, und Marina h;rte auf zu reden und fuhr mit dem Zeichenunterricht fort.

Um ein einigerma;en normales Leben f;hren zu k;nnen, setzte sich Marina auf die Warteliste f;r einen kleinen Gartenbaubetrieb. Der Gesch;ftsf;hrer nahm ihre Papiere entgegen, setzte sie auf die Warteliste und sagte, als er h;rte, dass sie ohne ihren Ehemann gekommen war, scharf und mit pr;fendem Blick zu ihr:
- Also... Wir haben viele ;ltere alleinstehende M;nner, die Pflege und F;rsorge brauchen. Da wir dich von Russland nach Deutschland gebracht haben, solltest du Deutsche heiraten und dich um sie k;mmern. Ich werde selbst eine finden, ob Sie sie wollen oder nicht. Und versuchen Sie, sich zu weigern...
- Sie m;ssen Ihre Kinder erst einmal auf die Beine bringen!
Er sah Marina bedrohlich an und ballte die F;uste. Marinas Seele geriet in Aufruhr, ihr Herz krampfte sich vor Aufregung zusammen. War sie auch hier allen etwas schuldig? Sie haben ihr nicht einmal eine Pause geg;nnt.
Und eine ;ltere Dame sagte, als ihre Katze in ihren Hof rannte: "Jetzt m;chte ich, dass ein kleiner Hitler dich verbrennt - Einwanderer in der Gaskammer...".
Sie m;ssen die T;ren schlie;en und nicht ans Telefon gehen. F;r sie gibt es nirgendwo eine Heimat... In Russland waren sie Faschisten, in Deutschland waren sie Russenschweine.
 Die Angst packte sie. Sie hat sich nicht in die Warteschlange f;r die Gartenarbeit eingereiht. Aber man muss f;r die Kinder leben und ihren Stress nicht zeigen. Wie Markus' Lehrerin Frau von R;den sagte: "Immer nach vorne schauen! Schauen Sie sich nicht um: wer hat was gesagt, wer hat was getan... Die Hauptsache ist, dass Sie Ihr Leben aufbauen und gr;;ere H;hen erreichen...".
Zun;chst arbeitete Marina als Verk;uferin, dann als N;herin, sie zog ihre Kinder auf und erzog sie, ertrug stillschweigend alle H;nseleien und den Spott der Einheimischen, denn Deutsch fiel ihr schwer, bis... nahm das Leben eine andere Wendung, eine noch schrecklichere... Aber es kommt noch mehr...

Marina schaut oft auf ihre Handfl;chen, wo sich Spuren von blutenden Wunden aus Kasachstan befinden, genau an der Stelle, wo die N;gel in die Handfl;chen Jesu geschlagen wurden... Sie haben sich wieder zu erkennen gegeben. Die Wunden an ihren Handfl;chen brannten und schmerzten, aber sie versteckte sie und zeigte sie niemandem.
Wurde ihr ein neues Verfahren in Aussicht gestellt? "Herr, vergib und besch;tze! Mach dir vern;nftige Gedanken - wie man richtig lebt! Aber es soll nicht ihr Wille sein, sondern der deine, Herr!"
Der einzige Fehler war, dass sie mit ihrem Kampf allein war und niemand ihre Versuche teilte, das Leben freundschaftlich und fr;hlich zu gestalten, denn es schien ihr, dass die Zukunft aller Kinder davon abhing.
Aber als sie auf Hindernisse stie; (sich nicht in die Angelegenheiten anderer Leute einzumischen, nichts und niemandem etwas zu verheimlichen), verstand sie, dass hier jeder f;r sich selbst lebt und sich niemand f;r die Probleme anderer interessiert.
Und Marina begann, ihren eigenen Weg f;r ihre Familie zu gehen, aber es war ein neues Land und neue Gesetze, die man erst lernen musste, indem man durch alle Qualen der H;lle ging. Die Schwestern sagten: "Wir haben alles selbst gemacht, und man muss es auch selbst machen.

Als Onkel Joseph, der bereits seit acht Jahren in Deutschland lebte, erfuhr, dass sie nach Deutschland kam, weinte er ;ber diese Nachricht:
- Und ich dachte, dass Marina nie wieder zu uns kommen w;rde, dass sie in Kasachstan bleiben m;sste. Gott sei Dank!
Marina war fassungslos ;ber sein Verhalten und sehr dankbar, dass es noch Menschen auf der Welt gibt.
Bald fand sie heraus, dass Tante Caroline und die Familie ihres Sohnes Kristjan aus Telman ebenfalls in ihre historische Heimat gezogen waren. Zun;chst lebte sie bei ihrem Sohn, doch dessen Frau nahm ihr das ganze Geld weg und setzte sie auf die Stra;e.
Tante Karolina kehrte nach Russland zur;ck, um ihre Tochter zu sehen, aber ihr Sohn holte sie zur;ck nach Deutschland und sie begannen, gemeinsam in der von ihm gemieteten Wohnung zu leben.
Sie wurde sehr krank und ihre Beine wurden von den ;rzten abgenommen. Sie bewegte sich in einem Rollstuhl. Eines Morgens fand ihr Sohn sie tot im Rollstuhl neben der Toilette. Sie hatte Verfolgung, Missbrauch und Missachtung durch andere Menschen erlitten. M;ge die Erde mit ihr gehen und der Himmel mit ihr! Schade nur, dass Marina ihre Tante nicht lebendig erwischt hat, sie h;tte sie gerne um Verzeihung gebeten und sie bei sich aufgenommen. Aber...
Ihre Enkel haben in Deutschland ein Gesch;ft er;ffnet: die Herstellung von Granitdenkm;lern f;r die Gr;ber der Verstorbenen. Jeder hat sein eigenes Schicksal, sein eigenes Kreuz. Jeder lebt, so gut er kann. Das ;berleben des St;rkeren.

In Deutschland ist die Einsamkeit ein st;ndiger Begleiter eines jeden Erdenb;rgers. Sind die Zeiten der Verzweiflung und Einsamkeit eine Folge der Fehler, die sie gemacht hat, und gibt es niemanden, mit dem sie den Schmerz ihrer Seele teilen kann?
Marinas Gedanken wirbelten oft in ihrem Kopf herum:
"Aushalten lernen, leiden lernen... Und in allen N;ten des Lebens lerne ich, mit einem L;cheln zu wiederholen: "Ich werde es schaffen! Ich habe schon Schlimmeres gesehen..."
Was soll man tun, wenn es unter den Verwandten und Freunden niemanden gibt, der mitf;hlt, versteht und nicht geht? Warum l;sst der himmlische Vater zu, dass ein Mensch schmerzhafte Einsamkeit erlebt?
Am Abend las sie: "Der Herr Jesus Christus hat seine J;nger st;ndig gelehrt, dass alle, die gottesf;rchtig leben, verfolgt werden, und sie sogar vor dem Martyrium gewarnt (Lukas 21:12,16). Aber viele Heilige, die vor uns gelebt haben, sind denselben blutigen Weg des Kreuzes gegangen. Warum sind wir nicht in der Lage, dasselbe im Namen Jesu Christi, unseres Herrn, zu erfahren?

In Deutschland leben die Menschen auf dieselbe Weise wie in Kasachstan. Wer mit Geld kommt, ist reich, Hauptsache das erste Kapital, dann kann man Geld f;r ein Haus, ein Auto, Reisen verdienen. Und diejenigen, die ohne Geld hierher kommen, leben in Armut, von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck. Und in Russland denken sie, dass sie in Deutschland gl;cklich leben und dass gebratene Enten durch den Himmel fliegen.
Das stimmt nicht, jeder Mensch ist anders. Koreaner, Kasachen, T;rken und Bulgaren kommen alle hierher. Marina arbeitete mit einem Mann, einem Kasachen, in einem Pflegeheim f;r ;ltere Menschen. Er k;mmerte sich um die Gro;m;tter, wusch sie, zog sie an, pflegte sie. Er rannte mit Schaum bedeckt von einem zum anderen und wurde schnell m;de.
Sie beobachtete ihn und sagte dann: "Laufen Sie nicht so, Sie ruinieren Ihre Gesundheit. Lass es lieber ruhig angehen, bediene eine Oma, trinke einen Kaffee und dann noch einen". Er h;rte auf sie und tat das Gegenteil: Er war den ganzen Tag nicht zu finden. Seine Gro;m;tter haben sich nicht gewaschen, nicht gebadet, sind mit ihren Kleidern ins Bett gegangen. Er war so ersch;pft, dass er nicht mehr arbeiten wollte.
F;r Marina gibt es keinen Unterschied: Russisch, Ukrainisch, Deutsch, Tatarisch, Bulgarisch, Koreanisch und so weiter. Es gibt nur zwei Nationalit;ten auf der Welt: Menschen und Nicht-Menschen...

Warum ziehen Menschen von Russland nach Deutschland und ver;ndern sich zum Schlechteren? Es gibt eine eindeutige L;sung. Der Wille! Hier k;nnen Sie tun, was Sie wollen! Das ist Demokratie! Wir sprechen von einer geistigen Qualit;t, die sich auf den physischen Zustand auswirkt.
In den Menschen kommen sofort die Charaktereigenschaften zum Vorschein, die bisher im Verborgenen lagen. Schlie;lich musste man fr;her um ein St;ck Brot k;mpfen, um ein halbwegs normales Leben, um Kinder aufzuziehen.
 Hier muss man sich keine Sorgen um Essen und Kleidung machen, man muss nicht hart arbeiten, um von der Verwaltung gelobt zu werden und Vertrauen in die eigene St;rke zu gewinnen. Der Staat tut alles f;r Sie. Stolz, Selbstsucht, Neid und Hass sind die Manifestationen davon in der Seele.
Manche halten sich f;r etwas Besseres als alle anderen, weil sie es angeblich zu Wohlstand gebracht haben, die Menschen belehren, wie sie leben sollen, und ;ber alle und jeden urteilen. Wer dort Kommunist war, ist jetzt ein echter Christ.
Die Hauptsache ist, dass die Menschen sie daf;r respektieren, dass sie etwas im Leben erreicht haben, egal auf welchem Weg. Es ist nat;rlich einfacher, sich das zu schnappen, was einem am n;chsten ist, die Fahne zu schwenken und alle m;glichen Propagandamittel in die Massen zu tragen, solange die Leute einem folgen. Und die Menschen folgen ihnen wie Schafe. Solche Hochstapler werden als Antichristen bezeichnet ... Und es gibt viele solcher Menschen - Austr;ger aus den ;stlichen L;ndern in Deutschland. Sie wollen Macht um jeden Preis!
Pastor Klumb, ein Angestellter der Kirche, in die Marina manchmal geht, sagte einmal:
- Ich kann die Russen nicht verstehen, die alle Arten von Goldschmuck kaufen, als ob sie keinen Mangel h;tten. Wir versuchen, unsere Errungenschaften nicht zu zeigen, vor allem in der Kirche, und versuchen, uns unter die Menge zu mischen und nicht aufzufallen. Menschen aus Russland kommen und kaufen sofort H;user, kaufen teure Autos, durchw;hlen Gesetze auf der Suche nach Verg;nstigungen und Zulagen. Menschen, die kein Gewissen haben, was haben die schon! Und vor nicht allzu langer Zeit haben wir ihnen geholfen, so gut wir konnten: Wir haben sie mit M;beln versorgt, wir haben ihnen kostenlos Berufe beigebracht... Jetzt gibt es einfach kein Geld und keine Lust, den Undankbaren zu helfen.
Diese Russen glauben, dass jeder auf sie neidisch ist, deshalb sind sie stolz und k;mpfen st;ndig um die F;hrung. Sie stehen immer im Rampenlicht, sie feiern gerne Partys - um die Leute anzuschauen und sich zu zeigen. Sie kontrollieren die H;he ihrer Position. Sie wissen ;ber jeden Bescheid, sowohl ;ber Erfolge als auch ;ber Misserfolge. Das ist es, worauf es ihnen ankommt: immer etwas, womit sie ihren Gegner belagern k;nnen. Sich an der Spitze zu f;hlen, ist nat;rlich prestigetr;chtig, aber man muss auch an Ehrlichkeit und Integrit;t denken...
Sie handeln nach dem Verstand, w;hrend gute Menschen nach ihrer Seele handeln. Die Menschen sind in Seelen und Verstand unterteilt.
Menschen mit Seele: Die Seele fliegt ewig, baut Schl;sser, Luftschl;sser und ist bereit, sich f;r die Liebe zu verbrennen. In ihnen leben hohe Gef;hle, Ideale der Liebe, der Z;rtlichkeit, der Freundlichkeit, der Sch;pfung. In ihnen lebt ein Traum! Ihre Seele strebt, phantasiert, plant, schafft.
Ihr Verstand tut das nie! Diese Menschen sind bodenst;ndige und wankelm;tige Konservative. Sie leben nur f;r sich selbst, selbst wenn sie Almosen geben. Selbstverliebte, unkultivierte und unh;fliche Taktlosigkeiten werden von ihnen als raffiniert und klug eingesch;tzt. Sie leiten Diskussionen und erwecken in ihren Augen den Anschein von Selbstbehauptung, ;berzeugungskraft und Diskussionsf;higkeit mit katastrophaler ;berheblichkeit und krankhaftem Narzissmus.
Es ist niedertr;chtig, wenn die eigenen Worte hohe ;berzeugungen und die eigenen Handlungen niedrige.... Dies sind die Sekten, die Menschen f;hren.... Und davon gibt es hier viele.
Marina wandte sich wieder an Pastor Klumb:
- Es schien mir, als h;tte ich alle Gebote des Herrn gehorsam eingehalten, den Schmerz, den Spott und die bissigen Bemerkungen meiner Mitmenschen ertragen. Und das, was ich lange Zeit zu meiner Familie, zu meinem Schutz, zu meiner Zuflucht gemacht hatte, wurde zu meinem Gef;ngnis. Gott schien mich nach einer bestimmten Absicht und einem h;heren Plan in die Sache hineinzuziehen. Wenn ich aus dem Gef;ngnis unseres Kummers, unseres Leidens und unserer Trauer heraustrete, um das Zeichen der Verhei;ungen zu sehen, dann macht mich die Gefangenschaft in den Pr;fungen Gottes weiser, "hungriger und durstiger".
- Wie es geschrieben steht (Phil. 8,10): "Um den Herrn zu erkennen, muss man an seinen Leiden teilnehmen..."
- Meine Schwester sagt mir, dass alles Elend, alle Schmerzen und alles Leid von Satan kommen.
- Wie", mahnt die Pfarrerin, "sollen wir die Heilige Schrift verstehen, die besagt, dass der Satan Jesus Christus, unseren Herrn, vierzig Tage lang versucht hat und ihm nicht Krankheit, Armut und Vergessen seiner Lieben, sondern Ehre, Ansehen und Wohlstand angeboten hat. Aber er hat sich das nicht ausgesucht, die Hauptsache war f;r ihn, Gott zu lieben und seinem Willen zu gehorchen. Wir hingegen schieben unsere Leiden auf Satan, klagen und jammern ;ber zeitliche Schwierigkeiten und geben unseren Verwandten und Freunden die Schuld. Die Menschen verrieten ihn, verspotteten ihn, traten ihn mit F;;en, spuckten ihm ins Gesicht und kreuzigten ihn. Aber er liebte die Menschen trotzdem und trug unsere S;nden am lebensspendenden Kreuz. Gott dachte, dass alle Menschen gut sind, nur b;se M;chte bewegen sich zu ihnen. Aber wir betrachten alle Menschen als unsere Feinde, und wir sagen, dass wir Gott lieben. Wir sollten das Leben richtig verstehen. Es ist schwierig, aber es lehrt uns, einander zu verstehen, geduldig zu sein, Mitgef;hl und Liebe zu haben.
Marina erlebte den gleichen Schock, als sie in Deutschland ankam, bevor sie den Sprachtest machte. Am Tag vor der Pr;fung brach der Ehemann ihrer Schwester in die Wohnung ein. Marina wusste bereits, dass er unter einer kranken Fantasie und Gr;;enwahn litt.
Die Leute beschwerten sich, dass er seine Nase in Familienangelegenheiten steckte und nicht davor zur;ckschreckte, seine schmutzigen Verd;chtigungen ;ber die K;pfe der Leute zu streuen.
Marina verstand ihren Schwiegersohn auf der einen Seite. Jeder k;mpft auf seine eigene Weise f;r sein Gl;ck. Die Wahrheit ist, dass diese Methode zu chronischer Einsamkeit f;hrt. Und sein Besitzer ist v;llig perplex: Sein ganzes Leben lang hat er den Menschen beigebracht, wie man richtig lebt, und sie haben ihn nicht verstanden.
F;r Marina waren die unversch;mten Worte ihres Schwiegersohns jedoch ein Schlag:
- Sie sind nach Deutschland gekommen, wo Sie ein neues Leben beginnen m;ssen. Alles, was in der Vergangenheit war, muss man abwerfen, und daf;r zu den Beamten gehen und ehrlich zugeben, von wem die Kinder sind, von denen man unehrlich Geld genommen hat, die man durch ein unfreundliches Wort beleidigt hat ...
- Die Kinder sind nicht die von Vanya, Mitina oder Sasha. Es sind meine Kinder, nur meine. Und ich habe mehr Geld gegeben als ich genommen habe. Sie sollten Ihre Frau fragen: Wie, wann, warum und woher? - war die einzige Antwort, die Marina geben konnte, die vergeblich versuchte, ihr Kinn unter Kontrolle zu halten, die vor Unmut zitterte und kaum die Tr;nen zur;ckhalten konnte, die wie eine Lawine herunterzukommen drohten.
Seitdem zweifelt Marina an der Schizophrenie ihres Schwiegersohns und an ihrem Wunsch, ihn jemals wiederzusehen. Gott, in Russland saugt ein betrunkener Ehemann Blut aus einer mageren, wehrlosen Kreatur. Ich dachte, ich sei endlich frei. Nein, es l;uft noch ein Vampir frei herum. Wieder einmal gilt: Je geringer die Intelligenz, desto lauter die Beleidigungen...
    Elena setzt ihrem Mann einen sch;nen Maulkorb auf und zwirbelt ihn nach Belieben. Und er gehorcht sogar gerne. Es hat sich gelohnt, ihn zu z;hmen, damit er den Mund h;lt. Aber wenn sie ihm einen Befehl gibt: "Fass!", st;rzt er sich f;rmlich auf das Opfer.
Schwester Elena, ihr Mann und ihre Kinder lebten bereits seit acht Jahren in Deutschland und betrachteten sich als erfahrene Alteingesessene, so dass sie, wenn eine neue Familie ankam, lautstark in ihre Wohnung st;rmten und ihr Lebenswissen weitergaben.
Die wichtigsten Kriterien waren, dass die Familie keine russischen Filme anschaute ("Habt ihr die russischen S;ufer noch nicht satt?"); keine russischen Zeitungen abonnierte, da dort nur Unsinn geschrieben wurde; die Kinder durften nachts spazieren gehen, um Selbstst;ndigkeit zu lernen; sie kauften keine Autos, solange sie Sozialhilfe erhielten, und vor allem gingen sie direkt zur Arbeit, da sie nicht verpflichtet waren, Nachz;gler zu f;ttern, die nicht gekommen waren, um ein neues Leben zu beginnen, sondern um der Arbeiterklasse im Nacken zu sitzen.
 Die verbl;fften Menschen schlossen eilig die T;r hinter sich. Schwester und Schwiegersohn fragten sich, warum die Leute so undankbar waren und ihnen den R;cken zukehrten, obwohl sie ihnen f;r die kostenlose Unterweisung fast auf den Knien danken sollten.

Marina versuchte erfolglos, ihnen zu erkl;ren, dass Menschen, die ihre Heimat gewechselt haben, wie eine Pflanze in einem Topf sind. Wenn Sie die Pflanze in einen anderen Topf ohne die alte Erde umtopfen, kann sie krank werden oder sterben.
Ihre Argumente wurden von ihrer Schwester und ihrem Schwiegersohn als kindisches Geschw;tz empfunden. Sie konnten nicht verstehen, dass jede Familie ihre eigenen Regeln und Traditionen hatte, die man nicht von einem fremden Glockenturm aus sehen konnte, zumal die ersten Siedler von den Einheimischen mit Musik begr;;t und mit Geld, Privilegien und Arbeitspl;tzen ;berh;uft wurden, und die Nachz;gler m;ssen sich den losen Hang der neuen Stra;e hinaufk;mpfen, nicht weil die Nachz;gler Faulenzer, Flegel und Faulpelze waren, sondern weil die Fr;hank;mmlinge Geldgierige und Unternehmer waren, die den Deutschen einen Schrecken eingejagt hatten und in kurzer Zeit ihre eigenen H;user mit Autos, Saunas und Sommerh;usern erwarben, w;hrend die Nachz;gler nichts bekamen.

Am n;chsten Tag war Marina auf dem Weg zu einer Pr;fung bei einem hohen Beamten, der, nachdem er sich ihre Deutschkenntnisse angeh;rt hatte, ein Urteil f;llen musste: "Bleib in Deutschland!" oder "Zur;ck nach Russland!" Sie befand sich immer noch unter der schmutzigen Haube ihres "geliebten Schwiegersohns", und so war es einfach unwichtig, ob sie bei diesem Schurken bleiben oder zu dem alten zur;ckkehren w;rde.
Marina sa; auf dem angebotenen Stuhl wie ein Igel im Nebel. Von irgendwoher kam eine Stimme:
- Warum haben Sie und Ihr Mann sich getrennt?
 - Er war ein Trunkenbold. Ich habe f;r zwei gearbeitet, meine Kinder gro;gezogen, hatte einen Gem;segarten und ein Schwein.
- Haben Sie eine Menge Geld mitgebracht?
Marina ist sogar von einer solchen Frage aufgewacht:
- Zwei S;hne und ein W;schesack - das ist mein ganzes Geld.
- Und wo ist das Schwein hin?
- Ich habe es bei meinem Mann gelassen. Er braucht etwas, worauf er trinken kann.
- Wohin sind Sie in Deutschland geflogen?
- Hannover.
- Was ist das f;r eine Stadt?
- Das ist Deutsch. Haben Sie noch nie davon geh;rt?
Marina sah die Beamtin mit einem verurteilenden Blick an, so wie sie in Russland in der Schule ihre schwachen Sch;ler ansah.
- Nein, ich f;hle mich, als w;re ich derjenige, der den Sprachtest macht.
- Wozu ist das ;berhaupt gut?
- Um zu pr;fen, ob Sie der deutschen Nation angeh;ren.
- Ist es f;r Sie wichtiger, Deutsch zu k;nnen oder rein arisch zu sein?
- Deutsch.
- Und wenn ich Chinesisch lerne...
- Fahren wir mit dem Test fort. Schreiben Sie nun auf ein Blatt Papier den Namen der Stadt, in der Sie mit dem Flugzeug gelandet sind.
Mit einem Seufzer schrieb sie 'Ganover'.
- Das war's! "Hannover" wird mit einem "H" geschrieben und gelesen. In Ordnung, geh...
- Was soll das bedeuten?
- Wir schicken Ihnen das Ergebnis nach Hause", lachte der Inspektor aus irgendeinem Grund.
 Sie sollte sich bei ihrem lieben Schwiegersohn bedanken, sonst h;tte sie so stark gezittert, dass alle Worte auf Deutsch und Russisch herausgekommen w;ren. "Andere haben es schlimmer!" Hier sind die rettenden Worte f;r alle Gelegenheiten. Da es Menschen gibt, denen es schlechter geht als Ihnen, ist es schon m;glich zu leben.

Marina selbst fand die Sprache schwierig. Sie schnappte beim Sprechen einige bekannte W;rter aus der deutschen Sprache auf, und die S;tze bauten sich von selbst auf, und sie verstand die Rede. Jemand hatte ihr gesagt, dass die Sprache, in der man denkt, die Muttersprache ist (muttersprache). Sie wollte wirklich ernsthaft Deutsch lernen, weil sie in Deutschland leben und arbeiten muss.
Es gibt keinen Weg zur;ck nach Russland, ein Schauder, der bis heute nachhallt. Am Abend, wenn alle nach Hause kommen und die Autos vor dem Haus geparkt sind, stellt sich Marina mit Angst und Schrecken vor, dass ihr Vater oder ihr Ehemann gleich hereinkommen und ihre b;se Orgie beginnen wird.

Nur die Briefe ihrer Freundin Natasha Novikova erhellten ihr Leben. Sie bewahrte sie auf und las sie oft wieder.
"Hallo Marina! Ich f;rchte, dass mein Brief Sie in Lugansk nicht erreichen wird, denn diese Nachricht wird 1,5 Monate brauchen, bis sie bei Ihnen zu Hause ankommt, genau wie bei Ihnen, Sie werden bereits in Deutschland sein. Ich m;chte nicht, dass unsere Beziehung wegen unseres ekelhaften Postdienstes so l;cherlich endet. Marina, ich freue mich sehr f;r dich, ich freue mich, dass du mit den Kindern nach Deutschland gehst. Ich denke, egal wie schwer es f;r Sie dort ist, Sie haben all die schlimmen Dinge hier bereits ;berstanden. Ich bin sicher, dass das Leben Sie f;r Ihre Liebe zu den Menschen, Ihre harte Arbeit und Geduld und Ihre Hingabe an Ihre Kinder belohnen wird. Es sollte nicht anders sein! Sie schreiben an mich. Ich freue mich immer, von Ihnen und Ihren Briefen zu h;ren. Ich m;chte noch nicht ;ber mich selbst schreiben. Wir sind lebendig. Das ist alles, was ich im Moment schreiben kann. Wenn ich lese, wie viel und was Sie zu tun haben, was Sie tun, bewundere ich Sie und w;nsche Ihnen immer mehr Gesundheit und Kraft, um das alles zu ;berstehen, zu ertragen. Ich k;sse dich. Ich bin sehr froh, dass Sie mir trotz meines ungerechtfertigten Schweigens von Zeit zu Zeit schreiben und so unsere Beziehungen aufrecht erhalten. Ich w;nsche Ihnen, dass Sie mit leichtem Herzen nach Deutschland gehen. Ich denke, dass harte Arbeiter wie Sie sich ;berall niederlassen werden. Ich w;nsche Ihnen viel Gl;ck und Freude an Ihrem neuen Wohnort. Auf Wiedersehen. K;sse, Natalia. 26.07.96".
"Hallo Natasha, ich habe mich sehr ;ber deinen Brief gefreut, den ersten aus Deutschland. Ich habe sie jedoch im Mai erhalten und erst im August geantwortet, und nicht etwa, weil ich eine Antwort hinausz;gere, weil ich Sie vergessen habe oder unsensibel geworden bin, sondern - kaum zu glauben - wegen Geldproblemen. Ich habe schon lange nicht mehr gearbeitet. Ich kann keinen Job in einem Designinstitut bekommen und ich kann keinen Beruf aus;ben. Nat;rlich w;rde ich jede Arbeit annehmen, solange sie mir Geld einbringt, von dem ich leben kann, aber ich kann noch keine finden. Ich suche... Ich habe Mascha und meine Mutter. Wenn sie nicht w;ren, w;sste ich nicht, was ich tun w;rde. Kummer, Scham... Vielleicht ist das der Grund, warum ich noch keine Briefe geschrieben habe. Ich hoffe, es klappt alles. Wie geht es Ihnen? Ich kann mir vorstellen, wie schwer das f;r Sie ist! Aber es ist gut, dass Ihr Traum wahr geworden ist und Sie drei Kasachstan verlassen haben. Wie geht es Ihren S;hnen? Vermissen sie dich nicht? Vielleicht werden sie den neuen Lebensstil schneller akzeptieren als Sie, weil Sie es f;r Ihre Kinder getan haben! Ich freue mich, dass Ihre Mutter lebt und gesund ist. Wie lebt sie sich ein, hat sie sich an die neue Lebensweise, die Sprache, die Menschen gew;hnt? Wie bleiben Sie mit Ihren Schwestern in Kontakt? Ich interessiere mich f;r alles! Unser Sommer ist sehr hei;, seit drei Monaten ist die Temperatur nicht mehr unter 30 Grad gefallen. Die einzige Rettung ist der Gedanke, dass es weitere Jahreszeiten geben wird. Meine Gurken und Tomaten sind bereits reif. In diesem Jahr gibt es keine Kirschen - sie sind im letzten Winter abgestorben. Meine Mutter ist f;r den Garten zust;ndig. Ich habe weder ihre Kraft noch ihre Energie. Ich lecke st;ndig mein Haus. Jetzt ist es besser als damals, als du bei mir zu Hause warst. Ich habe die Decke gestrichen, tapeziert, gefliest und den Bodenbelag verlegt. Ich n;he, ich stricke, ich habe einen K;rschnerkurs gemacht. Das tue ich auch. K;sse, Natasha. 10.08.98".

"Hallo Marina und deine S;hne! Ich m;chte mich bei Ihnen f;r das Paket bedanken, das ich gerade noch rechtzeitig zu Ostern erhalten habe. Marinochka, du bist so f;rsorglich, das ist sehr r;hrend und sehr sch;n. Tut mir leid, dass ich lange nicht geschrieben habe, in diesem Fall bin ich wohl unverbesserlich, irgendwie f;llt es mir sehr schwer, einen Stift in die Hand zu nehmen. Wir genossen alle Leckereien, dekorierte Eier gef;rbt, immer noch Zitronensaft verwenden - originell und sehr praktisch Verpackung. Ganz zu schweigen von S;;igkeiten, ich bin eine schreckliche Naschkatze! Ich trug eine Badehose und eine leichte Strumpfhose, meine Mutter mochte ein paar Blusen, eine Jacke und ihren Pelzmantel, der ihr allerdings ein bisschen zu eng und f;r unsere Winter zu kalt ist. Marinotschka, vielen Dank f;r diese aufmerksame Haltung, ich freue mich, mit Ihnen zu sprechen, aber ich bitte Sie, schicken Sie mir nicht noch mehr Pakete, denn Sie leben auch finanziell bescheiden und unterst;tzen die Kinder. Ich f;hle mich unwohl. Wir leben ein ertr;gliches Leben, zumindest hatte ich noch nie besseres Essen, auch nicht, als ich gearbeitet habe. Mascha hilft mir sehr, meine Mutter bekommt eine Rente, und ich verdiene Geld mit N;hen. Wir haben bereits Zucker gekauft, einen halben Sack Mehl, der vom letzten Jahr ;brig geblieben ist, die Kartoffeln, die wir im Herbst kaufen, reichen in der Regel bis zum neuen Jahr, und wir machen auch eine Menge Gurken und Marmeladen. Schreiben Sie mir, vielleicht wollen Sie etwas aus Russland bekommen? Das deutsche Geld ist sicher angekommen. Ich werde es noch nicht ausgeben. Ich glaube, ich werde mir ein Geschenk von Ihnen kaufen. Ich kann nicht die Kleidung anderer Leute tragen, auch wenn sie sch;n ist. So ist das nun mal! Nochmals vielen Dank! Ich schreibe nicht, weil das Leben eint;nig ist, weil es keine gro;en Ereignisse gibt. Alle meine Unternehmungen sind Wochenendausfl;ge zu Mashas Haus. Manchmal gehen wir einkaufen. Die Preise sind heutzutage unversch;mt. Im Sommer gehen wir manchmal einfach in der Stadt spazieren, die allm;hlich immer besser wird. Mich zieht es immer noch aufs Land, aber man kann nicht mit Mascha in den Wald oder aufs Feld gehen, das ist unheimlich, und man f;hlt sich nicht wohl. Und Mascha lehnt solche verr;ckten Ideen entschieden ab. Das ist alles, was es zu sagen gibt! Ich liebe es, Ihre Briefe zu erhalten, sie sind energischer als meine. Ich bin immer wieder erstaunt ;ber Ihre Unverw;stlichkeit im Leben und frage mich, woher Sie die Zeit und die Kraft nehmen, etwas anderes zu tun als Ihr t;gliches Brot zu essen. Gestern war das Fest der Heiligen Dreifaltigkeit, zu dem ich Sie begl;ckw;nsche! Wissen Sie, was dieses Symbol bedeutet? Ich habe mit vielen Leuten gesprochen, und sie scheinen alle Schwierigkeiten zu haben, zu antworten. Auf Wiedersehen. K;sse, Natasha. 31.05.99".

      


                Kapitel 22

Die Beamten hier nehmen die "Russen" schon in den ersten Tagen bei der Gurgel und fragen sie, was sie dort zu tun pflegten.
Ihre Berufe sind vielf;ltig, manche l;ngst vergessen: Freizeitorganisator, Schulleiter, M;hdrescher, Schweinez;chter, Wachmann, Bademeister.
Die Beamten haben keine Ahnung, was Hausmeister, Musiker und Agitatoren in Russland tun?
Marina zum Beispiel verbrachte drei Monate damit, ihre T;tigkeit in ihrer ehemaligen Heimat (schriftlich!) nachzuweisen: Malerin und Dekorateurin.
 - Beschreiben Sie Ihren fr;heren Arbeitsalltag", fordern die B;rokraten.
 So schreibt Marina:
- Jedes Jahr, jeden Monat, habe ich die sozialen Verpflichtungen f;r die Fabrik, die Werkstatt, die Brigade und mich selbst neu geschrieben. Sie zeichnete Portr;ts der Mitglieder des Politb;ros mit Medaillen auf der Brust. Sie malte mit einem Pinsel Slogans: "Ruhm der KPdSU - wir haben alles! Sie fertigte Schablonen f;r Chauffeure an: "M;de, ruh dich aus!", "Zu Hause wartet man auf dich!" ;lgemalte Stra;enschilder f;r die sechzehn br;derlichen Republiken unter der Losung: "Proletarier aller L;nder, vereinigt euch!" Sie dekorierte Hochzeiten und Beerdigungen.
Sie best;tigten ihr lediglich ein Dienstalter von 60 % und rechneten ihr sogar den Betrag an, den sie ihrer Meinung nach in deutschen Mark verdient hatte. Ja, die Arbeit adelt den Menschen, und die Best;tigung ist noch mehr!
Hier gibt es keine Brigaden der "kommunistischen Arbeit", wo jeder wei;, "wer was wohin zu tragen hat", und deshalb braucht es keine roten Parolen, die die Massen zum Kampf, zum Suchen, zum Finden und zum Nicht-Aufgeben aufrufen. Hier ist es anders: Wenn du gut leben, dein Leben genie;en, arbeiten willst, wenn du nicht willst, sitzt du einfach nur da.
Also machte Marina eine Ausbildung zur Serviceassistentin.
Ein Jahr sp;ter erhielt sie ein Zertifikat, das ihr bescheinigte, dass sie auf Deutsch kochen, auf Deutsch putzen, W;sche waschen und b;geln, verkaufen, ;ltere Menschen betreuen und am Computer tippen konnte. Also ein bisschen von allem.
 
In der Gruppe befanden sich zwanzig Frauen aus Russland und f;nf Einheimische.
Die russischen Frauen, die in reiche Pullover gekleidet waren, Goldschmuck trugen und eine breite Brust und H;fte hatten, speisten ausgiebig und legten ein halbes H;hnchen mit Senf, Salate, gew;rzt mit Oliven;l oder Erdnussbutter, und Schokoladenriegel hin.
Die einheimischen Deutschen blinzelten ihnen ;ngstlich zu, nahmen ihre Zigaretten und eine Tasse dicken Kaffee und liefen in den Raucherraum, wo sie im dichten Rauch die Gestalten ihrer Landsleute in farblosen Kapuzenpullovern kaum erkennen konnten.
    Am ersten Tag unterrichtete ein Friseur, ein Assistenzprofessor, den Kurs. Die Lehrer an den Hochschulen hier sind Assistenzprofessoren. Sie schaute alle an und beruhigte sie:
     - Ich bringe Ihnen bei, wie Sie sich gut kleiden und j;nger aussehen k;nnen.
Alle sahen sich an: Bist du immer noch schlecht gekleidet?! B;geln Sie Ihr Hemd lieber selbst!
Und der Dozent f;gt hinzu:
- Ich will keine Rehe mehr auf deinem Kopf sehen!
 Eine weitere Lektion betraf die Pflege von Kranken und ;lteren Menschen.
- 'Nichts f;r ungut', sagt die Krankenschwester, 'aber Sie riechen so ;bel...
- Ja, ja", pflichteten die f;nf Einheimischen begeistert bei, "es macht uns krank. Wir sollten nicht nur unseren Kopf, sondern auch unseren K;rper jeden Tag waschen.
 Die "Russen" nahmen daran Ansto;. Wenn Sie Russen hassen, sagen Sie es einfach!
- In Russland", f;hrt der Dozent fort, "hat man die Tradition, samstags ins Bad zu gehen, aber hier haben wir die Zivilisation! Duschen Sie jeden Tag, kaufen Sie ein Deo, wechseln Sie jeden zweiten Tag die Kleidung!
 Endlich, eine lange Pause. Wir k;nnten in den Laden gehen. Und lassen Sie sich von den Einheimischen mit gro;en Augen anstarren, wenn sie jeden Tag ihre vollen Taschen aus dem Laden schleppen.
Was, sie kaufen auf dem Heimweg ein Br;tchen mit einem Kohlblatt in einer Scheibe, das ist ein Abendessen f;r zwei mit einem Partner. Und sie haben Ehem;nner und Kinder. Die normale Gesellschaft besteht aus Familieneinheiten, das muss man ber;cksichtigen. Obwohl ihnen in den Sprachkursen beigebracht wurde: "Vergesst euer sowjetisches Sprichwort: "Einer f;r alle und alle f;r einen!" Hier: "Jeder f;r sich!"
Es gibt eine lange Mittagspause, so dass noch Zeit bleibt, sich lauthals auf Russisch zu unterhalten.
In der Ecke ist Zinkas (jetzt Selma) trompetende Stimme zu h;ren. Sie kaut auf den N;geln und erz;hlt, wie sie vor kurzem bei einem Frauenarzt war:
- Die ;rzte fragen: Wie viele Schwangerschaftsabbr;che hatten Sie schon? "Siebzehn", sage ich. Sie haben sich sogar schlecht gef;hlt, sie haben mir nicht geglaubt. Soll ich ihnen sagen, dass wir einen Mangel an Konfettis hatten?
Zhenka, jetzt Oygheniya, unterbricht sie mit zufriedener Stimme:
- Mein Mann und ich sind am Samstag nach Holland gefahren. Wir haben f;nf Kisten Mandarinen, f;nfzehn Dosen Kaffee und zehn Kilo R;ucherfisch mitgenommen.

- Warum, gehen Sie zur;ck nach Russland? - Ludmila, jetzt Ludia, tut so, als w;re sie ;berrascht.
- Es ist nur so, dass dort alles dreimal billiger ist. Stimmt, dann musste ich die H;lfte davon wegwerfen. Es ging schief.
- Und mein Mann, ein einheimischer Deutscher", weint Valentina, eine Ukrainerin, "beschloss pl;tzlich, sich scheiden zu lassen. K;nnte es sein, dass er mich mit einem anderen gesehen hat? Ich telefoniere viel, brenne viel Licht, habe viele Br;der und backe viele Kuchen, wenn man in der Cafeteria ein St;ck f;r seinen Tee kaufen kann. Als ich gestern nach Hause kam, waren alle meine Kleider mit Etiketten versehen. Auf manchen steht sein Name, auf manchen mein Name. Im K;hlschrank hat er zwei F;cher f;r sich und eines f;r mich. Er gab mir einen Meter in der Speisekammer, aber er stellte eine gemeinsame Box f;r schmutzige W;sche.
- Schauen Sie, was Deutschland tut! - W;hrend des Zweiten Weltkriegs hat sie Russland nicht in die Knie gezwungen, aber jetzt hat sie die gesamte deutsche Bev;lkerung aus Russland geholt, die gesamte Pferdest;rke nach Deutschland. Sie wissen, dass Russen nur Wodka trinken und mit den H;nden winken k;nnen. Mit jedem Deutschen, der geht, f;llt Russland langsam auseinander und verrottet wie ein ausrangierter Fisch.
- Ich w;nschte, ich w;re dort geblieben, um zu pfl;gen und zu s;en.
Eine weitere Lektion begann: die K;che. Der Koch des Dozenten bat jeden, ein russisches Gericht zuzubereiten, und die Einheimischen ein deutsches Gericht. Sie bekamen Geld f;r Lebensmittel.
Sie kochten einen riesigen Bottich Borschtsch mit Fleisch, Kohl, Paprika und Tomaten. Und die Eingeborenen - eine blassgr;ne geriebene Gem;sesuppe f;r jede Muschi. Sie haben auch die Kalorien gez;hlt.
Macht nichts, das n;chste Mal, wenn sie eine ganze Sch;ssel Pelmeni oder Piroschki mit Kartoffeln machen, werden sie sich die Finger lecken.
Dann hatten wir einige Kurse f;r M;nner ;ber elektrische W;stenrennm;use. Etwa eine Stunde lang erkl;rte ihnen der Elektromeister, welches Teil wie funktioniert.
- Ich habe mich gefragt, warum bei einigen K;hlschr;nken die Gefrierf;cher oben und bei anderen unten sind.
- Solange sie funktionieren, geht es uns nichts an, wie sie es tun. Daf;r haben wir M;nner.
- Und wo bleibt Ihre Emanzipation?
- Hier ist es", ruft Zelma aus der Ecke und bei;t gen;sslich einen weiteren Nagel ab: "Wir lernen und arbeiten, w;hrend unsere M;nner auf Sofas liegen und Bier trinken. Mein Mann hat aus einer Kaffeemaschine schon eine Mondscheinmaschine gemacht, und ich habe dummerweise den Schrott aus Russland mitgeschleppt. Jetzt liegt es im Keller.
- Warum erschrecken Sie die Deutschen? - Die ;lteste, Katarina, ist entr;stet.
- Sollen sie doch von uns lernen, mit ihren H;nden und ihrem Kopf zu arbeiten.

In einem Hauswirtschaftskurs erkl;rte die stellvertretende Hausfrau allen, woher Milch- und Fleischprodukte kommen und wie sie verarbeitet werden. Es stellt sich heraus, dass Milch in Europa immer noch von K;hen produziert wird und auch das Fleisch von ihnen stammt. Und sie dachten, es wird hier synthetisch hergestellt.
    Dann habe ich einen Film gezeigt, wie Rinder im Westen gez;chtet werden. Nach dem Film fragte die Dozentin, was uns am besten gefallen hat.
    - Zelma meldete sich als Erste zu Wort, als ein Stier auf eine Vogelscheuche sprang und dann ein Mann mit einer Dose aus der Vogelscheuche herauskam.
    - Das wurde speziell f;r die k;nstliche Befruchtung von Rindern hergestellt, - sagte der Dozent.
- Ich dachte, sie w;rden eine Spritze benutzen, um Sperma aus den Eiern von Stieren zu gewinnen. Deshalb gibt es hier auch so viele Schwule.
Die ehemalige Sekret;rin Tania hat uns sofort eine Geschichte ;ber ihre russische Kuh erz;hlt:
- Mein Mann und ich haben einmal unsere Kuh zum Stier gebracht. Wir haben sie in das Gehege gelassen und dann das Tor ge;ffnet, wo der Bulle ist. Der Bulle kam zitternd heraus und rollte mit seinen roten Augen. Er stampfte mit den Hufen auf den Boden und flog... zu mir. Ich wei; nicht mehr, wie ich ;ber den Zaun gekommen bin. Bis heute schmollt mein Mann immer noch.
- Ist deine Kuh nicht sauer auf dich?
Die Dozentin lachte so sehr, dass ihr Farbe und Tr;nen aus den Augen traten und ihr das Herz weh tat.
- Warum haben Sie Angst vor den Deutschen? - Katarina lie; nicht locker.
Wenn m;nnliche Assistenzprofessoren in ihre Klassen kommen, wird die Gruppe nerv;s. Es gibt f;nfundzwanzig Mitsch;lerinnen, aber eine von ihnen riecht wie ein Mann. Es stimmt, die M;nner sind alle Weicheier, wie die einzige geschiedene Regina sagte.
Im Englischunterricht brachte uns ein polyglotter Professor bei, uns auf Englisch zu verst;ndigen: soap - soup, go - go, hello - gut moning, goodbye - gut bye. Und wir k;nnten zumindest Deutsch lernen.
Pl;tzlich fragt mich Regina auf Englisch:
- Haben Sie Kinder?
- Nein", antwortet der nicht allzu gro;e, aber gut aussehende Polyglotte.
- Warum? - Sie fragte sich aufrichtig.
- Eine Menge Arbeit...
Regina ist noch mehr ;berrascht:
- Nur zwei Minuten...
 Der arme Dozent lachte zun;chst, setzte sich dann aber hin und nahm diesen Dialog auf Englisch, Deutsch und Russisch auf. Es stellt sich heraus, dass er auch schlecht Russisch kann. Und die Frauen hier haben es k;rzlich St;ck f;r St;ck auseinandergenommen.
Der Deutschunterricht wird ebenfalls von einem Mann erteilt. Sein Name ist Wolfgang. Er ist jung, hat eine Glatze und ist sexuell sehr besch;ftigt. Er fragte sie immer wieder, warum sie so fr;h in Russland heiraten w;rden. Er fragte sie alle, wie alt sie waren, als sie zum ersten Mal heirateten. Die Umfrage ergab 18 bis 23.
 Der Dozent hat den Rest seiner Haare auf dem Kopf:
- Sind Sie noch verliebt?
- Die Frauen zucken mit den Schultern, "aber die Liebe ist am zweiten Tag verflogen.
- Warum also heiraten? Ich sollte mir eine schwarze Brille kaufen, damit ich sie nicht jeden Tag sehen muss.
- Das ist die richtige Art, Kinder zu erziehen.
- Wozu sind sie da? Das sind Ungeheuer!
- Willst du nicht", sagte Regina und schlich sich an mich heran, "dass ein zweiter kleiner Wolfgang heruml;uft?
- Es gibt bereits eine, das reicht.
Die M;dchen ermutigen Regina: Mach ruhig mit ihm rum, auch wenn er kahl ist, aber ein Deutscher. Und er hat sie selbst in die Pizzeria eingeladen.

- Wie ist es gelaufen? - Die Frauen fragen mit leuchtenden Augen.
- Schei; auf diese Deutschen! - Er isst kein Fleisch, er sagt, es sei totes Fleisch. Er bestellte eine Pizza: ein Fladenbrot mit einem Haufen zerrissenen Krauts darauf. Er knuspert sie wie ein Hase und fragt verschmitzt: "Haben Sie in Russland schon einmal eine Toilette gesehen?" Und dann schaut er unter den Tisch und sagt, meine Schuhe seien altmodisch. Und ein Kleid aus der Zeit der Revolution. Au;erdem trug er schmutzige Jeans und seine Schuhe waren hinten zerknittert, wahrscheinlich zu eng. Er schaute lange auf meine H;nde, die von der harten Arbeit in Russland aufgeraut waren. Ich versteckte sie unter dem Tisch, betrachtete seine glatten, wei;en H;nde und konnte nicht umhin, meine Beleidigung herunterzuschlucken: "Haben Sie jemals mit diesen H;nden gearbeitet? "Das habe ich! Ich hielt Zeitungen in meinen H;nden. Ich verbringe meine Freizeit in Bibliotheken und suche nach der Antwort auf die Frage, warum und wieso Deutschland in der Renaissance gebaut wurde. Und ich schreibe B;cher ;ber den Energie-Informationsaustausch. Ich bin gerade dabei, mein zweites Exemplar fertigzustellen. "Es ist gro;artig! - Ich bewundere: "Zeig mir die Entw;rfe...". "Ich habe sie einfach in meinem Kopf geschrieben." "Ah", sage ich entt;uscht, "morgen stolperst du also ;ber die T;rschwelle und hast alles vergessen." Er wurde aus irgendeinem Grund w;tend und sagte, ich k;me aus einer anderen, r;ckst;ndigen Welt. Nein, die Einheimischen und ich verstehen uns nicht. Wo sind unsere M;nner, diese alkoholkranken Bastarde?
- Und dort sind sie, die mehr oder weniger Guten, mit ihren Frauen, - erz;hlt uns Katarina, - und die Schurken sind in deutschen Gef;ngnissen. Sie erfuhren, dass 70 Prozent der Menschen in den Gef;ngnissen Russen sind. Aber in den Ausgabestellen f;r Drogenabh;ngige sind nur ein Prozent Russen. Unsere M;nner wissen, wie man trinkt. Sie sollten sich freuen, dass sie nicht verhungern, dass sie den Krieg nicht sehen. Warum nicht arbeiten? Solange man sich bewegt, lebt man. Die Deutschen arbeiten in Rollst;hlen und freuen sich, die Sonne zu sehen.
- Und du, Regina, lernst, auf Deutsch zu leben, - ruft Zelma aus der Ecke, - frei und mit jedem, dann brauchst du keine schwarze Brille zu kaufen.
- Dick Wolfgang, - am n;chsten Tag klammerte sich Regina an das Publikum und kicherte, - magst du die Russen nicht so sehr?
- Warum nicht? Sehr appetitliche Br;tchen sogar. Als Kind habe ich mir allerdings Russen mit H;rnern, Hufen und einem Schwanz vorgestellt.
- Warum mit H;rnern? - Regina war beleidigt, - vielleicht waren mein Gro;vater und deiner Br;der?
- Was f;r ein Bl;dsinn! - murmelte Wolfgang und dachte ;ber etwas nach.

Die Computer waren interessante Aktivit;ten. Zuerst dr;ckten sie mit zitternden Fingern auf die Tasten, aber dann gelangten sie ins Internet.
- Sveta", rief Marina aus der hinteren Ecke, "kannst du mir zeigen, wie man einen eingescannten Text aufspie;t?
- Ich zeige dir, wie ich meinen eigenen Text kritzle.
- Ja, - lacht Olga, eine ehemalige Buchhalterin, - nur die Russen k;nnen Endungen an Fremdw;rter anh;ngen.
- Nun, die m;chtige russische Sprache ist noch reicher geworden.
- Lassen Sie mich Ihnen zu diesem Anlass ein Lied singen, das mein Mann immer singt:
Hier kommen die Weinachten,
Die G;ste sind endlich gekommen.
Wir setzen uns an den Tisch,
M;ssen richtig essen
Wir werden lange hier sitzen,
Essen, trinken und br;llen.
Und dann gehen wir in das Wohnzimmer,
Tanne wartet immer auf uns.
Wenn jemand hier tanzt,
Wenn die ;berraschung.
Nach Geschenke, warten Sie bis zum Morgen,
Ganz besondere Kiddies.
Packen Sie Ihr Geschenk aus,
Und dann nach Haus gehen.

Die f;nf Einheimischen schafften es nicht bis zum Ende der Schule und verstreuten sich einer nach dem anderen. Und die "Russen" haben noch mehr als das transportiert. Hier und bis zur Praxis.
Die ;bung besteht im Wesentlichen darin, sich neben einen Deutschen zu stellen und ihm bei der Arbeit zuzusehen. Nun, wenn Sie ein Gewissen haben, k;nnen Sie helfen. Sie sind schockiert. Was ist, wenn sie es nicht tun k;nnen? Es ist nicht der russische Stil, schlecht zu arbeiten. Sie haben in Russland gelernt, wie man Wurst, Butter und K;se herstellt, aber sie sind nicht in der Lage, mit Computermaschinen Geschirr zu sp;len oder W;sche zu waschen.
Aber dann stellte sich heraus, dass sie es alle k;nnen. Und zwar nicht schlechter, sondern sogar besser als die Einheimischen.
Sie verteilten sie ;ber die ganze Stadt, um zu ;ben. Die einen gehen in die Kantine, die anderen in den Laden und Marina ins Altersheim, um die W;sche der alten Leute zu waschen.
Und?!  Lasst uns vergessen, wer wir waren! Die Arbeit ist gar nicht so schlecht. Man kann es nicht mit den H;nden machen, man kann es nicht mit den Augen machen. Man legt die Lappen mit Handschuhen in die Maschine, stellt das Programm f;r jede Sorte ein, und das war's. Sie w;scht, sp;lt, wringt aus und trocknet ab. Und du bleibst den ganzen Tag hier und legst deine Kleidung nach Namen geordnet in spezielle Fenster. Man muss nicht nur die Kn;pfe b;geln und ann;hen, sondern auch jedes Teil richtig falten.
Ihr Vorgesetzter war nicht ein au;erordentlicher Professor, sondern ein Professor. Ihrer Meinung nach isst, kleidet und lebt Marina auf die falsche Art und Weise. Sie sollte nur drei Bananen am Tag essen - Energielieferanten, plus eine Nachtsch;ssel Salat mit Beerentee. Tragen Sie Barfu;schuhe, auch im Winter. Gehen Sie einmal pro Woche zum Fettabsaugen ins Studio.
- Kann ich es mir als berufst;tige Frau erlauben, mich einzucremen und eine halbe Stunde lang in einer Zelle zu liegen? Ich werde f;nf Zentimeter d;nner", erkl;rt die W;scherin und l;sst ihren Einwand nicht gelten.
Nach zwei Tagen Bananenleben sank Marinas Blutdruck, und unter ihren Augen bildeten sich blaue Ringe. Ihre Beine waren kalt und ihr ganzer K;rper schmerzte, und es gab keinen Grund mehr, das Fett abzusaugen. Um sich keine achtst;ndige Vorlesung anh;ren zu m;ssen, a; sie auf der Toilette Schnitzel mit Brot.
Vor kurzem las Marina eine Anzeige in einer russischen Zeitung: "Wer gesund sterben will, ruft uns an, wir k;nnen helfen. Es war genau der gleiche Fall.

Seit mehreren Jahren sucht ihre Mentorin nach einem Freund - einem Partner, einem Lebenspartner. Die Anforderungen sind gering: Er muss sich um sich selbst k;mmern, jeden Morgen mit ihr um den See laufen, abends eine Beethoven-Sonate h;ren und ihren Papagei genauso lieben wie sie.
Bis einer gefunden wurde, denn diese arme Frau wurde in einem Zeitalter der Verr;ckten geboren. Wie sich herausstellte, war ihr Mann verr;ckt, und nun ist auch die Freundin ihrer Tochter verr;ckt. Die Tochter steht kurz vor der Geburt eines weiteren Verr;ckten. Und ihre Mutter ist verr;ckt, und Marina ist wie sie. So ist es! Manche Menschen haben kein Gl;ck mit ihren Mitmenschen.
;ltere Mieter kamen manchmal auf der Suche nach verlorenen Socken zu ihnen. Sie sa;en lange Zeit zusammen und sprachen ;ber ihr Schicksal. Marina h;rte sich die Geschichten ;ber die Schicksale der Menschen sehr gerne an. Und alte Menschen lieben es, wenn man ihnen zuh;rt. Und so begannen die alten Leute, in die Waschk;che zu gehen.
Sie setzten sich an den runden Tisch und ordneten ihre Socken und Unterw;sche. Bei einem Nieser liefen sie zum Honig und zwangen sie, warme Leggings anzuziehen. Sie bat sie, die Post zu verschicken und abzuholen, Verwandte anzurufen und im Laden S;;igkeiten zu kaufen.
Ihre Mentorin war schockiert: Alle alten Menschen waren bereits verr;ckt geworden, obwohl sie noch lebten.
Marinas Praktikum war vorbei. Nachdem sie eine Einladung erhalten hatte, als W;scherin in einem Altersheim zu arbeiten, ging sie dennoch in ein Bekleidungsgesch;ft. Auch hier geschehen interessante Dinge.


                Kapitel 23

Die Briefe kamen aus ihrer Heimat Kasachstan. Lisa Graft, ihre Mitbewohnerin aus der fr;heren Siedlung, vermisste sie sehr und schrieb ihr aus ihrer Heimatsiedlung:
"Hallo liebe Marina und deine S;hne! Unsere Familie sendet Ihnen unsere herzlichen kasachischen Gr;;e! Wir haben Ihren lang erwarteten Brief und Ihr Foto erhalten. Sie k;nnen sich nicht vorstellen, wie viel Freude das war! Vielen Dank, dass Sie uns nicht vergessen haben. Ihre schlechte Gesundheit ist sehr schlecht, aber was k;nnen Sie tun? Man muss Nerven wie Drahtseile haben, um mit Narren zu leben! Sie haben Gl;ck, dass Sie Ihren Ex-Mann los sind, denn jetzt wissen Sie, dass Sie ihn nirgendwo mehr treffen werden.
Er will sein Haus verkaufen, aber niemand will es kaufen. Jeder hier sagt, dass du ihn herausforderst. Manche glauben es, manche nicht. Er war irgendwo unterwegs, und der arme Wanja war auf dem Hof. Er s;uberte alles in seinem Garten, seinem Haus und seiner Scheune. Die Kuh hat gekalbt, es gibt nichts zu f;ttern. Er hat kein Heu mehr, er hat alles Heu, das er auf dem Dach hatte, aufgefuttert.
Marina, k;mmere dich um deine verbleibende Gesundheit, die kann man nicht f;r Geld kaufen. Wir sind so froh, dass du weg bist, es ist schlimmer als hier, nirgendwo. Und normale Menschen w;rden nicht glauben, wie wir hier leben. Es ist schwer, und das mit solchen Taugenichtsen von Ehem;nnern. Hier schreitet die Polizei nur ein, wenn ein Ehemann seine Frau t;tet, aber es gibt niemanden, den man anrufen kann. Hier ist es an der Tagesordnung, so dass es f;r andere eine ;berraschung und Ungl;ubigkeit ist. Wir leben hier nicht, wir leiden. Geld gibt es immer noch nicht, und die Preise im Kolchosladen sind hundertmal teurer als bei den H;ndlern. Der Vorsitzende unserer Kolchose schlachtet Rinder und tauscht sie gegen Dieselkraftstoff und Mais- und Weizensamen ein - die Aussaat steht bevor und es gibt nichts.
Es gibt eine Menge H;user zu verkaufen, aber die Leute k;nnen sie nicht verkaufen, niemand kommt mehr hierher. Wir fahren auch nach Deutschland. Mein Cousin hat uns eine Folmacht geschickt. Ich f;llte es aus und schickte es zur;ck. Jetzt m;ssen wir nur noch warten, aber wir w;rden zu Fu; gehen, wenn wir k;nnten. Und meine Eltern k;nnen es nicht erwarten, sie bekommen keine Rente... Darunter leiden wir.
Ihr Ex-Mann hat schon lange nicht mehr gearbeitet, er wurde wegen Trunkenheit entlassen. Er hat Vanka zu unserer B;ckerei geschickt, um Gutscheine zu holen, die sie ihm jetzt nicht mehr geben, und er will essen. Aber er hat immer noch eine Kuh, wir werden sie bald h;ten. Ich wei; nicht, was seine Kuh frisst, aber er trinkt fast jeden Tag.
Ein gro;es Hallo von meinen Eltern. Sie sagen, dass zumindest Marina dort ein anderes Leben sehen wird. Ja, das ist wahr. K;ss deine S;hne. Achten Sie auf Ihre Gesundheit! Wir umarmen dich. Lisa."

"Hallo! Meine Eltern, besonders mein Vater, werden oft krank. Fr;hling, keine Vitamine - das ist der ganze Grund! Wir essen Brot und Kartoffeln - Gott sei Dank. Andere sehen das nicht einmal. Ich will hier raus, das ist alles, was wir brauchen.
Wir freuen uns sehr, dass wir mit Ihnen korrespondieren k;nnen. Sie sind wie eine Familie f;r uns. Danke, dass Sie da waren. Der Vater ist immer noch krank, die Mutter l;uft immer noch herum und melkt die Kuh. Mein Sohn und ich arbeiten im Garten.
Ich bin so d;nn geworden, es ist furchtbar, so wie du es warst. Alles h;ngt von mir ab. Diese Nachtschichten haben mich aufgefressen, wir arbeiten ohne jeden freien Tag. Es war ein furchtbar hei;er Sommer. Auf den Feldern ist nichts mehr zu sehen, alles ist verbrannt. Dieses Jahr gibt es auch keine Kartoffeln, die werden aus Russland geholt und f;r viel Geld verkauft. Die Kolchose atmet kaum noch.
Aber wir leben noch, wir bauen alles im Garten an, wir salzen Gem;se f;r den Winter ein. Aber alles ist unver;ndert. Oh, ich kann es kaum erwarten zu gehen! Mein Sohn wird bald 20 Jahre alt! Ich werde alt, aber ich freue mich f;r ihn, er ist ein guter Junge und es gibt nichts, was ich noch brauche.
Marina, es ist gut, dass du Freunde hast. Ich wei; es, weil viele dich gr;;en und weil ich dich habe, was sehr viel ist... Ich m;chte euch alle sehen und umarmen, ich w;rde wahrscheinlich trauern, wenn ich euch treffen w;rde. Ich habe in letzter Zeit viel geweint, es ist schwer zu leben... Auf Wiedersehen. Seien Sie nicht krank! Gott segne Sie! Von uns allen ein gro;es Hallo und vielen Dank f;r die P;ckchen. Lisa und alles, alles, alles."

"Hallo aus Kasachstan! Wir haben Gr;;e von Ihnen erhalten, danke, dass Sie uns nicht vergessen haben! Unsere Arbeit und unser Leben ;ndern sich nicht. Die Menschen verhungern, und was ist in Russland los? Das ist ein Alptraum! Soldaten sind wie Hungernde - kein Essen, keine Uniformen. Sie tragen das, was sie in der Armee tragen, und dienen in der gleichen Kleidung, und sie sind hungrig.
Marina, letzte Woche haben sie ein Kosakenm;dchen beerdigt, das als Sekret;rin an deiner Schule gearbeitet hat. Sie kennen sie! Sie lebte bei ihrer Schwiegermutter und ihrem kranken Mann. Sie wurde misshandelt und ihr Mann schlug sie immer wieder mit einer Kr;cke. Sie floh in die Stadt, um bei einem Freund zu leben. Ich wei; nicht, was dort passiert ist, aber sie haben sie vom Balkon geworfen.
Sie starb auf dem Operationstisch - ihre Milz war geplatzt, man konnte sie nicht mehr retten. Jetzt verklagen ihre Eltern sie. Ihre Mutter verlor fast den Verstand. Sie begraben ihre Tochter hier, und sofort trifft ein Telegramm ein, dass ihre Mutter verstorben ist.
Wir sitzen abends ohne Licht, wir schalten den K;hlschrank nicht ein. Im Sommer werden wir uns von Mehl und Eiern ern;hren, ohne K;hlschrank ist nichts zu retten. Wir k;ssen und umarmen euch alle, meine Lieben. M;ge Gott Sie segnen und besch;tzen! K;sse, Lisa und unsere ganze Familie“.

Auch von Valerius Ex-Ehemann kamen Briefe. Nat;rlich waren sie traurig, aber wenn sie ihn nach Deutschland bringen w;rden, g;be es dort wieder S;ufer, Partys, Schl;ge und Misshandlungen... Marina hatte diese Erfahrung bereits gemacht. Sie hatte es schon oft erlebt, hatte ihn von seinen Saboteur-Freunden weggezerrt, von den Frauen, die herumliefen, von der Armut... Aber ein Schwein findet ;berall Schmutz. Und er gibt ihr, wie auch seinen Schwestern, die Schuld f;r alles. Weil sie in allen Situationen ein Mensch geblieben ist, ein Vorbild f;r ihre S;hne.
"Hallo! Marina, nat;rlich tut es mir leid. Ich wei; nicht, wer Ihnen geschrieben hat, dass ich einen Freund mit meiner Tochter mitgenommen habe - das ist nicht wahr! Vielleicht haben sie Vanka mit einem M;dchen verwechselt, denn er rennt in deiner roten Jacke ;ber den Hof. Ich lebe jetzt seit zwei Monaten allein. Erst zog eine Freundin bei mir ein, dann habe ich sie rausgeschmissen. Du schreibst, dass ich, bevor dein Bett kalt wurde, eine Frau hereinbrachte. Was hat Ihr Bett damit zu tun? Wenn Sie nicht schreiben wollen, tun Sie es nicht.
Ich habe um nichts gebeten: keine Briefe, keine P;ckchen, keine Vorladungen. Ich hatte das Gef;hl, dass ich nichts davon bekommen w;rde, als ich mich von Ihnen verabschiedete. Bin ich so ein Idiot, dass ich jemanden vor den Jungen einer anderen Person bringen w;rde, der den ganzen Tag bei mir ist?
Selbst Malyshev fragte sich, woher Sie davon wussten, wer es geschrieben hat? Sie haben mich weggeworfen wie einen untauglichen Hund. Ich werde auf meinen Pass warten und dieses verdammte Dorf verlassen. Ich habe es zum Umtausch gegeben. Narr, ich habe auf dich geh;rt: lebe in Frieden, heirate eine gute, freundliche Frau... und was bekomme ich? Dass ich ein Schurke bin!? Ich habe dir doch gesagt, dass alles in Ordnung sein wird! Was gut... Und Bruno sollte nicht beleidigt sein, ich habe ihn nicht im Stich gelassen und du auch nicht... du hast mich im Stich gelassen.
Und was das Haus und alles andere angeht, habe ich dir gesagt: Verkauf es, ich brauche es nicht. Du wolltest es nicht. Vielleicht hast du recht, du h;ttest jemanden mitbringen sollen. Es tut mir leid! Auf Wiedersehen oder Auf Wiedersehen. Aber ich liebe euch alle auf meine eigene Art und Weise und wir bleiben Freunde. Valera".

Ja, ich habe Mitleid mit ihm! Aber du h;ttest fr;her daran denken sollen, als Marina nachts auf der Suche nach ihm herumlief. Wie sehr sie ihm verzieh, ihn akzeptierte, ihn bemitleidete... Und er lachte und spottete...

 "Hallo meine Familie! Ich habe einen Brief von Ihnen erhalten, f;r den ich Ihnen sehr danke und den ich Ihnen sogleich beantworte. Ich habe Sie im letzten Moment verabschiedet, als Sie das Flugzeug bestiegen. Die Jungen liefen voraus, w;hrend du mit deinen Taschen hinterherliefst. Ich rief dir zu, aber du hast mich nicht geh;rt. Ich habe das Flugzeug abheben sehen.
Marina, du wei;t, wie sehr ich dich vermisse, wie schlecht ich mich ohne dich f;hle. Du kommst nach Hause und hast niemanden, mit dem du reden kannst. Tags;ber ist es in Ordnung, Wanja kommt jeden Tag, aber abends ist es eine Schande. Ich h;tte nie gedacht, dass ich mit vierzig allein sein w;rde.
Wanja hatte bereits einen Konflikt mit seinem Vater, er kam zweimal, er sagte, er solle ihn rauswerfen. Wie kann ich ihn rausschmei;en? Ich erkl;re ihm, dass wir ihm ja nichts B;ses antun w;rden. Aber er sagt, er sei nicht interessiert. Er wird zum Dorfrat gehen und mich vor dem ganzen Dorf verherrlichen. Ich wei; nicht, was passieren wird.
Ich wusste, dass es nicht funktionieren w;rde, und Sie wissen es auch! Es w;re etwas anderes, wenn die Kinder es tun w;rden, aber man muss warten, bis man vollj;hrig ist. Wie kommen Sie mit dem neuen Klima zurecht, wie geht es den Jungs, wie geht es Ihnen - vermissen Sie Ihr Zuhause? Hier ist es warm, kein Schnee, trocken.
Bruno, herzlichen Gl;ckwunsch zum Geburtstag, ich w;nsche dir alles Gute, dass du auf deine Mutter h;rst, ihr hilfst, dich ihrer erbarmst, denn du hast sie ein Leben lang ganz f;r dich. Wie geht es Markus, hast du Freunde gefunden? Wie geht es Ihnen? Nicht krank? Ich liebe euch alle.
Selbst die Bestie vermisst dich. Ich bin gerade mitten in der Renovierung. Wenn ich nach Hause komme, quieken die Hunde sogar und springen. Ich gehe die Kuh melken, ich ziehe das Sweatshirt an, das du getragen hast, der Geruch muss geblieben sein - sie leckt mich ab, w;hrend ich sie melke. Muska, die Katze, l;uft auch hinter mir her. Ich habe einen Brief an meinen Bruder Yurka geschrieben, aber ich wei; nicht, wer mich besuchen kommt.
Wei;t du, Marina, ich wei; nicht, wie ich weiterleben soll, ganz ehrlich! Niemand kommt zu mir, und ich will es auch nicht. Im Fr;hjahr werde ich wahrscheinlich nach Novopokrovka zur;ckkehren, ich kann es hier nicht aushalten. Ich schreibe jetzt und mir laufen die Tr;nen herunter. Ich w;rde alles geben, um zusammen zu sein. Schreiben Sie wenigstens ;fter. Lass Brunczyk schreiben, Marcus und dich. Entschuldigen Sie diesen ungl;cklichen Brief. Auf Wiedersehen. Einen dicken Kuss an euch alle, meine Lieben! Valera. 30. 10. 96 г."

"Hallo meine Lieben! Ich habe Ihre Postkarte und Ihr Paket erhalten, wof;r ich Ihnen sehr danke. Um ehrlich zu sein, habe ich auch nicht mehr erwartet. Nach Ihrem Brief an Malyshev habe ich mein Verhalten erkannt und Sie sehr vermisst. Sie wissen, wie schwer es ist, allein zu sein, wenn niemand auf Sie wartet. An Neujahr w;rde ich gerne zu meinen Verwandten nach Hause fahren, aber ich habe kein Geld, kein Urlaubsgeld. Und es kommt keine Antwort von ihnen. Ich habe sie bereits im Oktober angeschrieben.
In der Kolchose ist es jetzt schwierig. Ich wollte Stroh holen, aber sie haben es abgelehnt. Und das Vieh braucht etwas zum F;ttern. Ich habe an Silvester ein Schwein geschlachtet, sa; allein zu Hause und habe ferngesehen. Vanka kam zuerst, ich gab ihm alle seine Sachen und S;;igkeiten und er nahm sie mit nach Hause. Dann ist er in mein Haus geklettert und hat an einem Tag alle Konserven und alles andere gefressen.
Sie sagen mir, ich solle eine gute Frau finden, aber wo kann ich eine finden? Sie wissen ganz genau, dass es keine gibt. Das ist es, was Sie bekommen, wenn Sie einen Strick um den Hals haben wollen. Oft schalte ich eine Kassette mit Brunos Stimme ein, h;re sie mir an, und mir kommen die Tr;nen, und mir ist schlecht ums Herz.
Was kann ich Ihnen noch schreiben? Schreiben Sie mehr ;ber sich selbst, wie geht es Ihnen? Auf Wiedersehen. Ich warte, K;sschen. Valera".


                Kapitel 24

Die Kinder sind erwachsen geworden. Marina trennte sich schlie;lich von ihrem Mann und sie zogen weit weg von ihm. Die Kinder sahen sie nicht als Freundin, wie es ihr schien, und so war jeder Versuch von ihr, ihnen ihre Seele zu ;ffnen und W;rme zu vermitteln, eine Last f;r sie, und alle ihre Worte waren m;hsames Geschw;tz, dem sie zuh;ren musste, w;hrend sie a;en.
Alle sagten ihr: Lebe f;r dich selbst. Sie war f;r andere nicht mehr n;tzlich. Was bedeutete es, f;r sich selbst zu leben? Zugegebenerma;en war sie angewidert, sich selbst in diesem Moment zu sehen. Bis zu einem gewissen Punkt versuchte sie noch, sich einzureden, dass sie sich in den Spiegeln nur schlecht reflektiert. Doch irgendwann wurde ihr klar, dass sie sich selbst hasste.
Marina machte ihren S;hnen Vorw;rfe wegen ihrer st;ndigen M;digkeit, ihrer Schlaflosigkeit. Ihr ;u;eres war grau, verblasst, von einer Schicht aus Staub und Spinnweben umh;llt, d.h. einer Schicht aus allem Schlechten im Leben. Auf ihrem Gesicht standen schwarz auf wei; der jahrelange Stress und all die Dinge, die sie ungl;cklich machten.
Der Kampf gegen diese b;sen M;chte kostete sie den Rest ihrer Energie und Ausdauer. Aber f;r sie aufzugeben, bedeutete zu sterben. Oft schien es ihr, dass der einfachste und effektivste Weg, all ihren Qualen ein Ende zu setzen, darin bestand, ihr Leben aufzugeben. Sie war verzweifelt und wurde nur von dem Gedanken getragen, dass man dem Leben eine zweite Chance geben muss. Schlie;lich hatte sie nichts mehr zu verlieren, wenn sie den Entschluss gefasst hatte, alles Leid auf einen Schlag zu beenden. Es lohnte sich also, alles zu versuchen, was ihr auch nur einen Hoffnungsschimmer versprach.
Marina verfiel in einen Zustand niedergeschlagener Gleichg;ltigkeit und begann, fast eine Handvoll Pillen zu schlucken - Nahrungserg;nzungsmittel zur Erhaltung des K;rpers. Doch die M;digkeit hielt an. Ihre verzweifelten Versuche, sich zu ;ndern, w;rden zu einer schlechten Gesundheit f;hren, die ohnehin schon nicht gut genug war. Sie musste nur ihre Gesundheit ganz einpflanzen lassen, zerrissen, verst;mmelt.
Nach ihrer gescheiterten Erfahrung mit Di;tpillen war Marina noch m;der geworden. Von einer Person mit durchschnittlicher Energie wurde sie zu einer Person mit wenig Energie.
Marina w;rde zu Bett gehen und nicht genug Schlaf bekommen. Am Morgen stand sie noch m;der auf als am Abend. Sie hat auch viel geweint. Vielleicht hatte sie sich nie schlechter gef;hlt.
Marina war krank und ungl;cklich, und es schien ihr, dass dies nun f;r immer war. In ihrem Herzen suchte sie nach einer wirksamen Anwendung von etwas, das ihre Situation auf einen Schlag verbessern k;nnte. Es war der hartn;ckige Unwille, sich mit ihrem beklagenswerten ;u;eren und Inneren abzufinden, der sie anspornte. Sie sah abgeh;rmt aus.
Sie braucht wahrscheinlich eine qualifizierte Behandlung. Die Tr;nens;cke unter ihren Augen, die Kurzatmigkeit, das hagere Gesicht... Marina f;hlte sich, als w;re ihr Leben zu Ende, und sie w;rde mit ihrer ersch;pften Seele und ihrem schlaffen K;rper auf dem Grund einer dunklen Grube ohne Licht und Luft bleiben, deprimiert, dann kraftlos mit den F;usten gegen die Wand schlagen, dann verzweifelt und die H;nde fallen lassen.
Gott allein ist der Faden, der sie manchmal aus dem schrecklichen Labyrinth herausf;hrt.

Eines Tages machte sich Marina Sorgen um ihren Sohn und betete zu Gott, dass die Hitze drau;en abk;hlen w;rde, damit Marcus nicht so hart arbeiten m;sste. Er liefert und montiert M;bel. Seine Gesundheit ist nicht schlecht, aber wie sie ist seine Psyche instabil. Er reagiert sofort auf verschiedene Abweichungen von der Norm der Umwelt, sowohl moralisch als auch materiell, und seine Stimmung und Gesundheit h;ngen davon ab. Sein Tonfall wird schlechter, seine Laune ist gleich null, sein K;rper ist wie ein Sack Kleie, es f;hlt sich an, als w;re ein Lastwagen ;ber dich hinweggefahren.
Es sind ;ber 30 Grad drau;en. Sie versteht, wie schwer es f;r ihren Sohn ist, zu arbeiten, vor allem, wenn sie ihren Kollegen ihre schwache, sensible Natur nicht zeigen will.
Sie war so besorgt um Marcus, dass sie bereit war, selbst zu schrauben und Bretter zu bohren, durch die stickige Stadt zu fahren, zu schwitzen und zu h;ren, wie es um ihren K;rper bestellt war.
Marcus versteht sie und macht sich Sorgen, wenn sie in der gleichen Situation ist. Wenn sie die Sirene eines Krankenwagens in verschiedenen Teilen der Stadt h;ren, halten sie sofort inne und fragen sich, ob es sich um ihre Familie handelt. Wenig sp;ter setzen sie ihre Arbeit fort, in der Hoffnung, dass der ;rger am Tor vorbeigeht. Es ist, als ob sie durch dieselbe Nabelschnur verbunden w;ren.
Marina hat das Gef;hl, dass er sie wie eine Tochter behandelt: Er gibt ihr Ratschl;ge, warnt sie, schimpft manchmal mit ihr:
- Du bist fast f;nfzig und denkst und handelst wie ein Kind. Hat dich das Leben nichts gelehrt?
- Es tut mir leid", sagt sie mit einem gewissen Groll. - Alle sind so klug, nur ich bin dumm.
- Sie sind nicht dumm, aber Sie sind zu vertrauensvoll und zu ehrlich.
- Das ist es, was Sie sind!
- Warum hast du mich so auf die Welt gebracht?
- Hier, sieh mich an und lerne. Wiederholen Sie nicht meine Fehler.
Dann lachen sie gemeinsam. Sie merken, dass sie sich wie Kinder zanken.
Brunczyk h;rt ihnen zu und kichert, weil er denkt, dass sie nicht ganz normal sind. Sie sind mit ihm zerstritten. Er glaubt, dass seine Mutter ihn nicht liebt. Sie liebt nur den ;ltesten. Dummkopf! Sie ist nur manchmal frustriert, wenn er jeden Tag seine nervt;tenden Schlager aufdreht und allen seinen Geschmack und seine Regeln aufzwingt. Sie ;bert;nt es nur, wenn ihre Nachbarn mit einem Stock gegen die W;nde schlagen. Ihr Nachbar sagt:
- Magst du es auch, wenn du deine Musik zu laut laufen l;sst?
Wie soll man ihr erkl;ren, dass sie es weder ihr noch ihrem Sohn recht machen wird und dass sie bereit ist, Opfer zu bringen, weil sie ihren Sohn und ihre Nachbarn liebt, aber es ist nicht ihre Schuld, dass jeder einen anderen Geschmack hat. Sie kann nicht zwischen zwei Feuern hin- und hergerissen sein. Als Marina ihr Fenster streichen wollte, roch ihre Nachbarin die Farbe und ihre Lippen kr;uselten sich:
- Haben Sie keine Angst, dass es eine Beschwerde dar;ber gibt, dass Sie streichen, und dass einige Leute in dem Haus, in dem Sie wohnen, den Geruch nicht m;gen?
- Ich streiche das Fenster, siehst du das nicht?
Die Nachbarin selbst putzt jeden Freitag die Fenster und reibt sie mit einer M;nze, damit sie bis nach Berlin gl;nzen. Und Marina ist es egal, wie jemand lebt. Es ist, als ob die Nachbarn nichts anderes tun, als sie zu beobachten.

Fr;her haben die Kinder den Ratschl;gen ihrer Mutter mit offenem Mund zugeh;rt, aber jetzt haben sie es offenbar satt - sie sind angewidert von ihrem mahnenden Ton. Sie stimmt zu und versucht, ihnen weniger ins Gesicht zu sehen. Dennoch sind sie st;ndig mit etwas unzufrieden. Sie sind gerade erwachsen geworden, sie brauchen einen Tapetenwechsel. Das ist der Lauf der Welt. Erst die Mutter, dann die Frau. Sie ist nicht beleidigt. Marina selbst verstand und begann ihre Mutter zu sch;tzen, als sie selbst Mutter wurde.
Trotzdem ist sie manchmal beleidigt: Sie hat kein Privatleben, nur W;sche waschen, kochen, putzen. Und das wird nicht gew;rdigt, und man fragt sich sogar: So funktioniert die Welt, womit ist sie unzufrieden?
Marina r;t ihren Kindern oft, mehr B;cher zu lesen.
- Warum, fragen sie sich. - Wer liest sie heutzutage noch?
- Je mehr man liest, desto kl;ger wird man. In jedem Buch finden Sie mindestens einen Satz, eine Zeile, an die Sie sich Ihr ganzes Leben lang erinnern werden, die Teil Ihres Wissens wird und vielleicht sogar zu einem Kompass, einem Leitfaden f;r Ihr Leben wird, der Ihre Welt ver;ndern kann. Man k;nnte meinen, dass mein Buch "Das weise Wort des Friedens" und "How to Stop Worrying and Start Living" von Dale Carnegie ist. Diese B;cher sind Sammlungen der gleichen Phrasen - Leitf;den, Gedanken - Mentoren, weise Spr;che f;r alle Gelegenheiten. Denken Sie dar;ber nach!
F;r Marina ist es wirklich nicht schwer, alles selbst zu machen, auch wenn ihre Gesundheit zu w;nschen ;brig l;sst. Au;erdem ist sie froh, dass sie sich noch bewegen und etwas f;r die Kinder tun kann, damit sie noch einmal auf dem Sofa liegen k;nnen. "Wenn wir sterben, dann ruhen wir", sagte sie oft zu den Kindern.
"Aber sagen Sie keine verletzenden Worte! Sei still, toleriere die ;berf;rsorge deiner Mutter, ihre Sorgen und ihre Bereitschaft, dir eine Schulter zu bieten. Wenn das vorbei ist, wird die Welt anders aussehen. Es wird hart und be;ngstigend sein. Wenn du jetzt etwas Falsches tust, versteckst du dich sofort hinter dem R;cken deiner Mutter und sie wird dich mit ihrer Brust besch;tzen - ob zu Recht oder nicht. Jetzt h;rst du sie im geschlossenen Schlafzimmer schluchzen und h;ltst es f;r ein kurzes Schluchzen oder sogar f;r eine theatralische Szene, denn sie kommt mit einem L;cheln und der Hoffnung auf einfachen Respekt wieder zu dir heraus und glaubt in ihrem Herzen, dass "sich alles r;hren wird und die Qualen verschwinden werden".
In letzter Zeit hat sie zugenommen, was zu f;nf Kilo Fettablagerungen an den H;ften gef;hrt hat. Marina war peinlich ber;hrt und hasste diese f;nf Kilo, denn sie verwandelte sich sofort von einem M;dchen in eine Oma. Auch die Kinder begannen, sp;ttisch in ihre Richtung zu schauen. sagte sie mit einem Anflug von Unmut:
- Ich frage mich, was f;r Ehefrauen Sie haben werden...
Trotzdem bestellte er ein Fitnessger;t.
- Wozu brauchen Sie es? - Er ;berraschte den Chauffeur, der ihn zu ihnen fuhr.
- Um Fett zu verlieren!
- Du bist schon d;nn! - Er war noch mehr ;berrascht.
Eine m;de, langweilige Frau mit einem erdigen Teint war das, was Marina weiterhin jeden Tag im Spiegel sah. Mit 50 sah sie wie 65 aus. Sicherlich w;rden viele Frauen ihren Zustand der st;ndigen Depression verstehen. Schlie;lich will man in den Spiegel schauen und das alte junge und sch;ne M;dchen sehen, nicht eine Frau mit vielen Problemen, die sich in ihrem Gesicht widerspiegeln ...
Sie wollte gut aussehen; sie hat Kinder und Enkelkinder, sie hat einen Job, die Leute schauen sie an... Nach und nach wurde sie immer komplexer. Sie hatte keine Lust, in die ;ffentlichkeit zu gehen. In die Gesch;fte zu gehen, um Dinge zu kaufen, war f;r sie ein Fremdwort. Ihre Laune wurde sofort getr;bt, als sie sich in einem gro;en Spiegel und bei gutem Licht sah, wo jede Falte deutlich zu sehen war.
Dann begann sie zu denken, dass ihre Kinder sie bestimmt verlassen und sie nicht mehr besuchen w;rden, denn es gibt junge und sch;ne M;dchen um sie herum, warum sollte er eine alte Mutter brauchen, die nur noch eine einzige Falte anstelle eines Gesichts hat?

Eines Tages hatten sie alle drei einen Streit. Der J;ngere sagte etwas Verletzendes ;ber seine Mutter, der ;ltere ;ber den J;ngeren, und Marina stellte sich zwischen sie, trennte sie und sagte, sie sollten sich beruhigen.
Bruno schrie sie an, dass sie ihn hasse, weil sie auf jedem seiner Schritte herumhacke. Marina versicherte ihm, dass sie, wenn sie ihn nicht lieben w;rde, leise schnarchen w;rde, anstatt die ganze Nacht darauf zu warten, dass er von seinem Ausflug zur;ckkommt.
Der Streit war von aggressiver Natur. Die S;hne waren bereit, sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen. Da sie keinen Ausweg sah, warf Marina eine Vase durch die Glast;r. Alles zerbrach mit einem Krachen und die S;hne beruhigten sich.

Nachdem er die ganze Nacht mit einer Playstation in der Hand vor dem Fernseher gesessen hatte, sagte Bruno, dass Filme in der Nacht immer interessant sind, aber tags;ber - dieser nervige Bundy und die gelben M;nner mit den Lupenaugen - schon langweilig sind. Und um ihn wach zu halten, trank er einen Liter Pepsi und f;hlte sich schlecht. Er beklagte sich bei ihr, dass sein Magen schmerzt.
- Leg dich hin", sagte seine Mutter besorgt. - Ich massiere dir den Bauch, dann gehen die Bl;hungen weg und du f;hlst dich besser.
Aber die Bl;hungen gingen nicht weg, sondern er begann, Mageninhalt zu erbrechen und h;ufig zur Toilette zu gehen. Marina hasste Pepsi, die Playstation, seine coolen Actionfilme und dachte, das sei alles schuld. Sie w;rde alles aus dem Fenster werfen, um es nie wieder zu sehen.
Nachdem sie ihn ein paar Stunden lang beobachtet hatte, beschloss Marina, ihn ins Krankenhaus zu bringen. In Deutschland ist es besser, direkt ins Krankenhaus zu gehen als zu einem Arzt. Der Arzt nimmt sich viel Zeit f;r die Untersuchung und stellt nicht immer eine genaue Diagnose, und mit der Zeit kann es zu sp;t sein.
Nach einer Ultraschalluntersuchung und einem Urintest diagnostizierten die ;rzte eine Blinddarmentz;ndung. Sie begannen, ihn auf die Operation vorzubereiten. Der Arzt sah die Tr;nen seiner Mutter, reichte ihr die Papiere zur Unterschrift und sagte beruhigend:
- Alle Organe werden mit Sensoren verbunden sein. Alles ist unter Kontrolle. Die Operation ist nicht kompliziert, keine Sorge!
Der Sohn l;chelte, als er auf dem Rollbett davonfuhr:

- Nicht weinen, wir schaffen das schon!
Die Operation dauerte eineinhalb Stunden, was f;r sie eine Ewigkeit war. Marina sa; am Krankenhaussee und betete zu Gott um Hilfe f;r ihren Sohn, wobei sie st;ndig um Vergebung bat. Angst und Beklemmung dr;ckten auf ihre Brust und ihr Herz. Dann stand sie eine halbe Stunde lang an der T;r des Operationssaals und betete immer noch zu Gott, dass er ihr Kind besch;tzen m;ge, das das Schicksal in diesem Leben nicht so verw;hnt hat.
Schlie;lich wurde er aus dem Operationssaal gerollt. Er war fiebrig, sein Gesicht blass und abgemagert. Marinas Augen quollen ;ber vor lauter Tr;nen. Sie brachten ihn auf die Intensivstation und lie;en sie dort bleiben. Sie wischte sich mit der Hand Tr;nen auf die Wangen und dr;ckte ihre prall gef;llte Brust zusammen.
- Nicht ausflippen", warf der junge Arzt ihr zu. - In zehn Minuten wird es ihm besser gehen. Es ist immer so - die Bet;ubung l;sst nach. Es ist besser, mit ihm zu sprechen. Das ist jetzt wichtig f;r ihn!
Er ging, und sie streichelte ihrem Sohn das Haar und erz;hlte ihm irgendeinen Unsinn. Der Sohn hat nur gefragt:
- Warum kann ich nicht schlafen? Ich bin so schl;frig!
- Habt Geduld, bald werden sie euch auf die Station bringen, dann werdet ihr schlafen.
Beim Anblick ihres hilflosen Sohnes flehte Marina im Geiste um Vergebung f;r all das Unrecht, das ihm angetan worden war, und machte sich Vorw;rfe, dass sie seinen W;nschen nicht nachgekommen war, gemeinsam PlayStation zu spielen, ins Kino zu gehen, Coca-Cola zu trinken und diese Monster-Actionfilme zu sehen.
"Ich werde alles tun, was du mir sagst, mein lieber Sohn: Pepsi trinken, die Kn;pfe des verhassten Joysticks dr;cken, bardischen Heiserkeitsliedern lauschen, dich den Computer benutzen lassen - das ist alles materiell, nicht ewig - sorry, nur nicht krank werden! Ich werde es ignorieren und gerne deine Position einnehmen - die eines jungen, ungeduldigen, neugierigen K;rpers, das verspreche ich dir!"
"Danke!" - sagten Sie, entweder als Antwort auf meine Gedanken oder f;r Tr;nen.
"Danke f;r was? Weil ich Sie nicht besch;tzt habe? Weil du mit deinem betrunkenen, egoistischen Vater Schluss gemacht hast? Weil du immer zu wenig Geld hast und ich dich nicht mit Taschengeld verw;hnen kann? Weil wir nie die Art von Festen und gro;en Feiern haben, die alle aus den GUS-L;ndern haben? Ich habe eine Meinung ;ber die Russen: F;r sie sind Geld, Status und materielle Stellung das Wichtigste, w;hrend Aufrichtigkeit, Reinheit und gegenseitiges Verst;ndnis den Menschen fremd sind, wahrscheinlich weil sie nicht die H;lle erlebt haben, die wir erlebt haben. Es ist gut, dass wir kein Geld haben, denn sonst w;rden die menschlichen Werte nur auf eines hinauslaufen: noch mehr zu bekommen. In Deutschland lebt jeder f;r sich selbst, ist meine Haltung, an die N;chstenliebe zu denken, also nicht l;cherlich? Es tut mir leid, dass du so eine Mutter hast...".

Bruno wurde nach einer Woche entlassen. Er wurde von seinem Freund Andrei besucht. Oft unterhielten sie sich laut im Zimmer, und Marina ermahnte ihn, ruhig zu sein, um ihn zu beruhigen:
- K;nnen Sie leise sein? Es gibt noch mehr kranke Menschen unter Ihnen. Sehen Sie, wie sie leiden.
Die Freunde gehorchten und zogen sich in den Saal zur;ck. Sp;ter wurde er entlassen...

Marina hatte immer noch Angst vor allen Menschen und hatte schreckliche Tr;ume, aus denen sie schwei;gebadet und mit Herzrasen erwachte. Sie wusste, dass es einige Zeit dauern w;rde, bis ihre ;ngste und ihr Stress abklingen w;rden.
Die Betreuung der Kinder, die Suche nach einem Arbeitsplatz und das Erlernen der Sprache haben viel Zeit und Energie gekostet. Zwei S;hne allein aufzuziehen, war schlie;lich harte Arbeit. Sie lernte Pavel kennen, als er ihren Fernseher reparierte. Er war verheiratet. Er war j;nger als sie, hatte eine Glatze und goldene H;nde: Er konnte alles reparieren, reparieren, reparieren. Sie hatte nie daran gedacht, eine pers;nliche Beziehung zu ihm zu haben. Aber er behandelte sie sofort als eine Frau, die Respekt verdient.
Paulus sagte einmal nach vielen Besuchen:
- Lass uns Tee trinken...
- Also gut. Ich dachte, Sie w;ren zimperlich, wenn es darum geht, bei mir zu trinken oder zu essen, wie die Familie sagt.
- H;ren Sie nie auf das, was die Leute aus Eifersucht sagen. Leben Sie Ihr Leben in Frieden. Achten Sie niemals auf Klatsch und Tratsch ;ber sich selbst. Nur weil Affen sprechen gelernt haben, hei;t das nicht, dass man ihnen zuh;ren muss... Wenn Sie wollen, bringe ich Ihren Jungs bei, wie man Elektronik versteht. Als ich klein war, habe ich mir aus den Materialien, die ich hatte, einen eigenen Computer gebaut. Jetzt wei; ich alles ;ber Computer und das Internet, ich kann dir mit allen Programmen helfen.
- Sie sind eine unsch;tzbare Sch;pfung! Und wie der Wissenschaftler sagte: "Ich f;rchte, dass der Tag kommen wird, an dem die Technologie die einfache menschliche Kommunikation ;bertreffen wird. Und die Welt wird eine Generation von Idioten bekommen."
- Wenn man sich vor allem f;rchtet, ist das Leben nicht lebenswert.
- Was ist mit Ihrer Frau? Wie werden Sie zu mir kommen, und was werden Sie Ihrer Frau sagen?
- Meine Frau liebt mich schon lange nicht mehr, und ich habe sie auch nicht mehr geliebt. Ich bin Russe, sie ist Deutsche. Sie sagt, ich sei aus dem Schlamm zu den Prinzen gepfl;ckt worden. Und daf;r muss ich bei ihr zu Kreuze kriechen.
- Und was ist, wenn in der russischsprachigen Bev;lkerung das Gerede ;ber uns beginnt? Wie das Sprichwort sagt: "Die Zunge eines Menschen ist klein, aber wie viele Leben hat er gebrochen..."
- Wenn das Gerede losgeht, gibt es keinen Grund, sich aufzuregen. Wissen Sie: W;rmer pfl;cken nur die besten Fr;chte. Es gibt Leute, die dich anspucken und so tun, als ob du sie beleidigt h;ttest und um Vergebung bitten m;sstest. Jeder Mensch hat Tugenden, f;r die es sich lohnt, seine Fehler zu verzeihen.
 Sie verstand, dass er sie verstand und akzeptierte ihn als Freund, so dass sie etwas N;tzliches f;r ihre Kinder tun konnte - ihnen moderne Technologie beibringen - Elektronik...
Sie verlangte im Allgemeinen nichts von ihm, nur ein wenig Zuneigung und W;rme. Wie gut war es, mit ihm all ihre Sorgen und ;ngste zu vergessen. Aber die Depression in ihrer Stimme hallte noch immer in seinem Herzen und seiner Seele wider.
- Du bist die ganze Zeit deprimiert", wiederholte Paul, "das kannst du nicht machen! Man hat das Gef;hl, dass man von Idioten umgeben ist. Du siehst die Welt mit farblosen Augen, und deine Familie und Freunde lassen dich die Welt nicht mit bunten Augen sehen...
- Ich ;berdenke jeden Schritt, den ich mache. Und ich vergebe mir selbst nicht. Es ist schwer, so zu leben!

Die Streitigkeiten traten schnell ans Licht. Ihre Mutter und ihre Schwestern wurden w;tend und waren Marina gegen;ber noch hasserf;llter. Elena erfuhr von ihrer Beziehung zu Pavel, und dass Marina wieder das Herz des sch;nsten Mannes gewonnen hatte. Obwohl Marina schon in jungen Jahren ihre Verehrer hatte, ;rgerte es sie, dass alle M;nner nicht auf ihre h;here Bildung, ihren Reichtum, die ;u;ere Sch;nheit, die sie mit allen Mitteln schafft, schauen, sondern eine arme, unansehnliche, allzu bescheidene Frau wie Marina erreichen... Und was k;nnte Marina mit Pavel gemacht haben? Sie ist so eine Schlampe!
Elena lud Pavel zu sich nach Hause ein, als wolle sie eine Satelitka einschalten, um russische Programme zu sehen. Sie f;hrte ihn durch das zweist;ckige Haus, verw;hnte ihn mit einem Fischsouffl; und nannte ihn "Du". Schlie;lich vereinbarte sie mit ihm, dass er jeden Monat eine Stange Zigaretten f;r ihren Sohn liefert, die er illegal in Polen bezieht.
Als Pavel Marina all dies erz;hlte, fasste sie es ruhig zusammen:
- Nun, geh zu ihr. Ich halte dich nicht zur;ck...
Pavel grinste.
Aber er ging trotzdem zu ihr. Er mochte die Art, wie sie kochte, und eines Tages schlug er ihr vor:
- Wie w;re es, wenn ich jeden Tag nach der Arbeit bei dir esse?
- Das ist eine Menge Druck, der auf mir lastet!

Die Gedanken an Paul hielten sich hartn;ckig in Marinas Kopf und verdammten ihre Gedanken. Denn was sie sich erlaubt hatte, ihm anzutun, war unbestreitbar unmoralisch und unverzeihlich. Sie war den Verlockungen des Mannes zu leicht und zu schnell erlegen und war nun ;berzeugt, dass alle eine schlechte Meinung von ihr hatten. Sonst h;tte er es wahrscheinlich nicht gewagt, ihr direkt anzubieten, seine Geliebte zu werden. Trotz ihrer inzwischen unbestreitbaren Verderbtheit und Verdorbenheit m;ssen die Menschen sie verachten. Aber wie kann man in dieser Welt ;berleben, wenn man alles selbst l;sen muss?
Marina seufzte zum x-ten Mal schwer. Er k;nnte nat;rlich auch zu dem Schluss kommen, dass sie eine Person ist, die nicht so streng ist und daher leicht zug;nglich. Er bringt den Kindern Actionfilme und Lieder-CDs mit und erkl;rt ihnen, wie man den Computer, den Fernseher, die Videokamera und das Telefon benutzt. Er bringt ihnen bei, wie sie verschiedene Anwendungen im Internet freischalten k;nnen. Er ist ein Experte f;r Computer und Elektronik. Er tut es als Zeichen der Dankbarkeit f;r geleistete Dienste. Auch die Kinder sind gl;cklich, denn so etwas hat ihnen noch nie jemand erkl;rt. Sie wollten einen Freund, und Paul tat alles, worum sie ihn baten.
- Ich habe schon immer, und jetzt erst recht, eine verwandte Schulter, ein Gef;hl der Sicherheit vermisst.
Er legte seinen Arm um ihre Schultern. Sie presste sich an ihn. Der Wunsch, geliebt zu werden, lie; sie kapitulieren. Nur ihr Mutterinstinkt brachte sie in die Realit;t zur;ck.
 Paul k;sste sie erneut auf die Lippen. Die Pflicht gegen;ber der Familie war h;her als der Wunsch zu lieben und geliebt zu werden. Aber was f;r eine Macht er ;ber sie gewonnen hatte, wenn er sie das vergessen lassen konnte, wenn auch nur f;r einen Moment...



                Kapitel 25

Marina, die mit Bruno Kung-Fu ;bt, sp;rt pl;tzlich einen stechenden Schmerz in der Brust, als h;tte eine Kugel die rechte Seite ihrer Brust durchschlagen. Sie konnte nicht tief durchatmen, der Schmerz in ihrer Lunge war stechend. Sie bedeckte ihre rechte Seite mit ihrer Handfl;che und sagte ihrem Sohn schwach, er solle einen Krankenwagen rufen.
Er war so erschrocken ;ber ihren Zustand, dass er sich nicht einmal bewegen konnte. Marina ging vorsichtig zum Telefon und sagte mit schwacher Stimme ihre Adresse und dass etwas mit ihrer Lunge nicht in Ordnung sei.
Sie untersuchten sie zun;chst in der Zelle und diagnostizierten eine Lungenembolie. Marina sah Bruno an, w;hrend er auf die Diagnose wartete, und ermutigte sie, indem sie nickte, dass sie es schaffen w;rde! Sie l;chelte zur;ck, um ihm den Schrecken zu nehmen. Sie erhielt Schmerzmittel und eine Infusion - eine ganze Zisterne mit blutverd;nnender Fl;ssigkeit.

Zwei Wochen lang lag Marina dort und k;mpfte mit dem unsichtbaren Gerinnsel, das so pl;tzlich in ihren K;rper eingedrungen war. Ihr Sohn kam jeden Tag und schaute seiner Mutter mit ;ngstlichen Augen in die Augen. Offenbar hat er sich auch geschworen, den Abwasch zu machen, sie nicht mit unbedachten ;u;erungen und Forderungen zu verletzen und sie nicht als allm;chtige Mutter zu sehen, sondern als schwache, wehrlose Person, die ihm alles verzeiht und nur ;ber sich selbst urteilt, dass sie vielleicht etwas falsch gemacht hat, nicht aufgepasst hat und ob es die Schuld ihres Sohnes war, dass er seinem Vater so ;hnlich war.
Nachdem sie von Marinas Krankheit erfahren hatte, versuchte ihre Mutter Elizabeth, alle Verwandten zu versammeln und durch das Ungl;ck Frieden zu stiften, indem sie alle versammelte und ihre Tochter ins Krankenhaus brachte. Sie hoffte, dass sich alle endlich gegenseitig die vergangenen Vergehen verzeihen und Ruhe und Frieden finden w;rden.
Alle gingen hinein, nur ein Schwiegersohn, der seinen Stolz nicht brechen konnte und Angst hatte, durch Marinas Probleme beschmutzt zu werden, blieb drau;en und wartete auf alle.
Die Schwestern fragten sie trocken, wie es ihr gehe, sie waren still. Marina sah ihre Ungeduld und sagte ihnen, sie sollten gehen und sich um ihre eigenen Angelegenheiten k;mmern. Endlich schaute Liza durch sie hindurch, als w;rde sie sie mit einem Speer durchbohren, verzog den Mund und sagte ver;chtlich:
- Solche kranken Menschen, die wir haben, werden aus dem Haus auf die Stra;e geworfen. Welche Hilfe gibt es f;r die Familie von solchen Patienten? - Sie k;nnen nicht auf sich selbst aufpassen...
  Sie kannte die Schw;chen von Schwester Lisa: Verurteilung und Verachtung von Menschen, Unzufriedenheit mit dem Leben, Unzufriedenheit mit dem eigenen Schicksal, und so lie; sie ihre ganze Negativit;t an den Einsamen, Kranken und Schwachen aus. Marina verstand, dass der Teufel durch ihre Schwester wirkte, und verurteilte sie keineswegs. Sie hatte Adams Mutter auf dieselbe Weise beurteilt, als sie auf dem Sterbebett lag. Doch der Groll gegen ihre Schwestern ;berw;ltigte die Vernunft und verdrehte ihren K;rper und Geist. Alle, die ihr Leid sahen, packten sofort zusammen und gingen.
Man lie; sie bespuckt liegen und ;berlie; sie ihrem Schicksal. Sie wurde von Sch;ttelfrost geplagt, und der Teufel packte sie an der Kehle und begann sie zu w;rgen. Marina zappelte und schnappte nach Luft.

Der Arzt f;hrte alle Patienten aus der Station und schloss die T;r, so dass sie selbst in Ruhe gehen konnte. Marina f;hlte sich mit Schlamm bedeckt, zusammen mit dem menschlichen Blut, das aus den Wunden tropfte, die die Z;hne und Klauen derselben Menschen in ihrem Herzen hinterlassen hatten. Aus ihren Augen flossen blutige Tr;nen der Verzweiflung, des Mitleids f;r diese Menschen, der Geduld f;r die Vergewaltiger.
M;nner und Frauen sahen sie mit grausamer Verachtung an, ihre Lippen verzogen sich zu einem b;sartigen L;cheln, ihre Augen fuhren hasserf;llt ;ber das Opfer, in ihrem Herzen wussten sie, dass sie B;ses taten, ergriffen von der Versuchung des Teufels, sie stie;en herzzerrei;ende Schreie aus und dachten, dass sie, da Gott dies zulie;, seines Reiches Gottes unw;rdig war und es keine Vergebung f;r sie gab.
Ja, Jesus war in der gleichen Situation, aber er wusste, dass Gott ihn besch;tzt, und wer brauchte sie? Nicht Gott, nicht der Teufel. Sie hat es also verdient, und Gott bestraft sie nicht umsonst f;r das ganze gescheiterte Leben ihrer Familie.
Die Menschen beginnen, sich noch mehr zu verh;rten und f;gen sich Wunden zu - Wunden der Rache f;r die kleinen und gro;en S;nden, die ihnen widerfahren. Jede Minute wird Jesus gekreuzigt. Doch sie betete weiter, st;hnte und weinte leise: "Herr! Hilf mir, gib mir die Kraft, den Angriffen des Teufels zu widerstehen, und gib mir die Geduld, mein Kreuz mit W;rde zu tragen!"
Marina lag still und leidend da: "Warum hassen sie mich alle? Warum haben sie sich alle gegen mich verschworen? Wahrscheinlich brauchen sie nur einen Schuldigen, weil in ihren Angelegenheiten etwas nicht stimmt. Deshalb haben sie sich f;r den einsamen Mann entschieden, der von niemandem gesch;tzt wird. Gott, der Allm;chtige, besch;tze!"
Konfuzius sagte einmal: "H;te dich vor denen, die dir Schuld zuweisen wollen, denn sie gieren nach Macht ;ber dich..."
Der Teufel lie; sie immer noch nicht los und erw;rgte sie, die vor Ohnmacht zitterte. Er verlangte eine Antwort: "Sag einfach JA, und fang an, wie alle anderen zu leben, materielle G;ter mit gerechten und ungerechten Mitteln zu erwerben, dich vor allen m;glichen Schwierigkeiten zu sch;tzen, um leicht und unabh;ngig zu leben, und dann werde ich dir erlauben, in dieser Welt gl;cklich zu sein... in dieser Welt..." "NEIN", antwortete sie, "ich will keine irdischen Werte, ich will nach Hause zu meinem Vater kommen und in dieser und in der n;chsten Welt ehrlich und sauber leben.
Sie erinnerte sich an die Vorhersagen des Nachbarn ihres ;lteren Pfingstbruders, Peter Izaak, als dieser vor einigen Jahrzehnten zu Marinas Vater gerannt war und ihm einen prophetischen Traum erz;hlt hatte. Er sah ein riesiges, in Flammen stehendes Kreuz ;ber dem Haus von Marinas Familie. Die Eltern versuchten daraufhin, den Traum zu vergessen, aber er blieb tief in Marinas Seele h;ngen.
"Wer sind die Richter?" - sagte jemand intuitiv zu ihr. - Verjage die Verwandten, die dich einst verraten haben. Lernen zu ertragen, lernen zu verlieren... Und in allen Schwierigkeiten des Lebens lerne, mit einem L;cheln zu wiederholen: Ich werde es schaffen! Ich habe schon Schlimmeres gesehen..."

Marina beruhigte sich und lag ruhig und friedlich auf dem Bett. Leise betraten die Patienten den Raum und schauten den Patienten ehrf;rchtig an. Der Arzt kam herein, schaute sie sorgf;ltig an und ging wieder hinaus, sie muss ;ber ihren Zustand informiert worden sein. Die Patientin hat wohl nicht verstanden, was mit ihr geschehen ist...
Marina wurde mit dem Taxi nach Hause gebracht. Schwach, bedeckt von einem unsichtbaren Schleier der Angst um alle Menschen und um sich selbst, der Angst und der Unausweichlichkeit des Schlimmsten. Obwohl die ;rzte ihr mitgeteilt hatten, dass sich das Gerinnsel aufgel;st hatte, nahm sie vorsichtshalber weitere sechs Monate lang Blutverd;nnungstabletten. Es schien ihr, als w;rde ein ungebetenes Blutgerinnsel durch ihren ganzen K;rper wandern: mal in ihrer Niere, mal in ihrem Herzen, mal in ihrer Lunge...
Marina begann, alle um Vergebung f;r ihre b;sen Taten zu bitten. Alle jubelten und staunten und forderten weitere Segnungen. Marina f;hlte sich schuldig an all den S;nden des Lebens, die sie nichts angingen. Die Tatsache, dass sie geboren wurde und lebte, war bereits eine S;nde f;r alle anderen.
Der Teufel versuchte immer noch, Marina in Versuchung zu f;hren. Die Menschen freuten sich und jubelten - "endlich gibt es auch in ihrer Stra;e ein Fest!" Aber warum vergn;gte sie sich nicht mit den anderen, sondern sa; da und wartete darauf, dass sich jemand beruhigte und zu ihm kam".

Marina akzeptierte dies als eine Strafe Gottes f;r ihre Unzucht. Paul kam zu ihr ins Krankenhaus, wo sie unter einem Blutverd;nnungssystem lag, und legte ihr eine Schachtel mit Pralinen hin.
Sie bemerkte, dass er zimperlich auf ihre blutige Hand blickte und bat ihn, nicht mehr zu kommen. Er kam zur;ck, als sie entlassen wurde, aber Marina war entschlossen, eine S;nde, die sich nicht wiederholen sollte.
Pavel fing an, jedem alle m;glichen L;gengeschichten ;ber sie zu erz;hlen... Geizkragen! Sie wollte nur einen Schluck lebendigen Wassers, so wie ein Sterbender nach Leben strebt... In ihrem Herzen konnte Marina nicht lachen, nicht f;hlen und nicht lieben, nur Schmerz und verzweifelte Traurigkeit brannten in ihrem Herzen weiter.
Marina dachte immer, sie wolle ihn. Sie wollte ihn als Belohnung f;r ihr Leiden. Gott wei;: Sie war in ihn verliebt. Nichts und niemand: keine Fl;che, keine rachs;chtige Zigeunerin, keine w;tenden Verwandten, nicht einmal ihre eigenen ;ngste, nichts w;rde sie dazu bringen, ihn aufzugeben. Marina wollte lernen zu lachen, zu lieben und gl;cklich zu sein, und sie war zum x-ten Mal bespuckt worden.

Alles in mir schmerzte. Marina hatte Angst, nach drau;en zu gehen, in den Laden zu gehen, am Seeufer entlang zu spazieren. Markus, der sie aufmuntern wollte, schlug ihr vor, ihr Handy mitzunehmen und im Notfall sofort einen Krankenwagen zu rufen und die Adresse anzugeben: "Ich liege auf der Stra;e am See zwischen drei Pappeln". Sie lachte, aber dieses scherzhafte Engagement tr;stete ihre m;de Seele nicht.
Offensichtlich ;bermannte die Aufregung Marinas Seele und brach eines Morgens in Form eines Herzinfarkts - Tachykardie - aus. Nachdem sie drei;ig Herztropfen getrunken hatte, sp;rte sie immer noch das Flattern ihres zerrissenen Herzens und eine schreckliche Schw;che.
Marcus rief einen Krankenwagen, aber bei einer solchen Diagnose wussten die ;rzte nicht, wohin sie sie bringen sollten. Gl;cklicherweise endete der Anfall und sie erkannte eines: Die moderne Medizin hat gro;e Erfolge erzielt, aber nur, wenn der Computer eine genaue Diagnose stellt. Die Diagnose der Seele ist noch nicht per Computer oder durch Abtasten erkennbar. Man sieht es dem Computer nicht an, aber die Seele schmerzt und weint mehr als der K;rper.
Marina wollte ihre S;hne nicht beunruhigen, aber irgendwie kam es ihr einfach so ;ber die Lippen:
- Ich bin v;llig fertig, ich bin ersch;pft - alles tut weh.
- Warum sollte man sich dar;ber wundern - sieh nur, was f;r ein Leben du gef;hrt hast! Sch;ttel es ab! Tut Ihr Bein weh? Sch;tteln Sie ihn ein paar Mal kr;ftig, dann f;llt er zur;ck...
- Oder es f;llt ab... Es ist wie: "Um stark zu sein, muss man seine Muskeln trainieren, um klug zu sein, muss man seinen Verstand trainieren."
Sie lachten beide, beide vor Schmerz. Ja, die Trauer tr;gt manchmal zur Intelligenz bei, manchmal nimmt sie diese weg.

Sp;ter kam Marcus mit einem Buch in der Hand zur;ck:
- Ich wei;, welche Medizin Sie brauchen. Es hat Ihnen schon einmal geholfen. Er legte das Buch von Dale Carnegie auf das Bett: How to Stop Worrying and Start Living. L;chelnd schlug sie die erste Seite auf, die sie finden konnte, und las den Satz: "Wahren Seelenfrieden erreicht man, indem man sich mit dem Schlimmsten abfindet." "Danke, Carnegie! Danke, Seelenheiler! In der n;chsten Welt werde ich vor dir niederknien, nach dem Allm;chtigen!"
Sp;ter wachte Marina mit einem schrecklichen Gef;hl der Sehnsucht und des Ungen;gens auf. Warum? - fragte sie sich. Denn den ganzen gestrigen Tag hatte sie der Gedanke an das k;rzliche Gespr;ch mit ihrem j;ngsten Sohn geplagt. fragte Brunczyk, der die Antwort bereits im Voraus kannte:
- Hatten Sie schon einmal Freude in Ihrem Leben? K;nnen Sie sich an Momente erinnern, in denen Sie wirklich gl;cklich waren? Ist es das wert, so zu leben, wie Sie es tun?
- Ich lebe mein Leben so, wie ich es kann. Ich habe mich immer um das Wohlergehen meiner Familie bem;ht; habe um Gesundheit gek;mpft, um die Liebe und den Respekt meines Mannes und von euch - den Kindern -, um Frieden und Ruhe in der Familie, um eure gl;ckliche Kindheit... Aber die einzige Freude war, dass ihr, meine S;hne, geboren wurdet. Aber was wartete auf Sie? Ich sehe mich um: der gleiche Kampf. Und so tr;umte ich davon, euch aus den F;ngen des B;sen und der Gewalt, aus der Dunkelheit der H;lle zu befreien und neue Lebensbedingungen f;r euch zu schaffen. Deshalb habe ich Sie nach Deutschland gebracht. Als ich dich befreit sah, mit deinem Brot, konnte ich in Frieden sterben, ohne jegliches Gl;ck in meinem Leben, aber in dem Wissen, dass ich alles erf;llt hatte, was mein Schicksal f;r mich vorgesehen hatte.
- Was ist der Sinn des Lebens, wenn es Ihnen so schlecht geht?
- Das B;se bek;mpfen und gewinnen!

- Es ist schwer zu gewinnen, wenn man krank ist. Ich habe viele kranke Menschen gesehen, in Rollst;hlen, ohne einen Arm oder ein Bein. Ich habe gesehen, wie Kinder in der Schule etwas sagten und lachten, w;hrend sie in einem Rollstuhl sa;en und dachten, sie st;nden ;ber den Dingen, und dann direkt in die Menge fuhren, bereit, jedem die Knochen zu brechen, der noch keine Zeit hatte, sich zu erholen. Wie soll er k;mpfen, wenn er nichts mehr im Leben sieht, nur noch Ressentiments.
- Wir m;ssen die Krankheit von zwei Seiten betrachten: Einerseits gibt Gott ihm das, damit er inneh;lt und ;berlegt: Ist sein Leben richtig? - Zum Nachdenken. Und zum anderen: ein Beispiel f;r Geduld zu geben, damit die Nachbarn ;ber ihr Leben nachdenken, den Kranken ansehen und Mitgef;hl haben - den Schmerz und die Verzweiflung des anderen teilen k;nnen. Hier schaut Gott hin - wie sich Menschen in Extremsituationen verhalten. Oder sie bleiben Menschen, ertragen all das Leid, die Dem;tigung, den Schmerz und gewinnen, oder sie werden zu Tieren, die all das nicht ertragen k;nnen, sondern jammern, sich beschweren und jemanden suchen, dem sie die Schuld f;r ihr eigenes Leid geben. Denn wer einen kranken Menschen ansieht, empfindet kein Mitleid, sondern ein Gef;hl des Ekels - und des Besiegtseins. Es gibt viele Beispiele daf;r, aber Sie k;nnen es mit eigenen Augen sehen. Nach meinen Beobachtungen stehen diejenigen, die in Kasachstan freundlich, gutherzig und h;flich waren, wenn sie fallen, sich gestresst, deprimiert und nerv;s f;hlen, erst auf den Knien auf, ertragen den Schmerz und stehen dann auf und werden noch freundlicher, liebevoller und f;rsorglicher zu allen, auch zu den Gesunden. Und das B;se und Schlechte bleibt meist gleich, wenn nicht noch schlimmer. Das ist es, worum es bei unserem Dasein auf der Erde geht.
- Und ist sie es wert, daf;r zu leben?
- Ja, wenn du diese Erde verl;sst, wirst du die H;lle abwerfen und deine Seele wird in den reinen Himmel gehen, voller Freude und Ruhe.
- Was ist also der Grund daf;r? Warum dieses Leiden auf der Erde?
- Gott hat dich zur Pr;fung gemacht - ob deine Seele durch Feuer und Schwert geh;rtet ist, um dir ein gl;ckliches Leben im Himmel zu schenken - freudig und unbeschwert. Diejenigen, die Liebe, Geld, Aufmerksamkeit, W;rme an alle gegeben haben, werden von Gott zur;ckerhalten, die anderen, die nur genommen und nichts gegeben haben, werden nichts erhalten.
- Und was macht man mit der Schale? Wozu und wer braucht sie?
- Sie brauchen es nicht, es wird Krankheiten, Leiden, Hunger und K;lte ausgesetzt sein. Sie wird zu Staub, so dass sich aus dem Staub andere Muscheln entwickeln k;nnen. Das Leben ist ein Kampf, aus dem man siegreich hervorgehen muss! Der Sieg muss mit Leib und Seele errungen werden! Denke jede Minute daran, dass du frei von weltlichen Versuchungen bist - sei nicht stolz, nicht neidisch, h;ufe keine materiellen G;ter an, die wertlos sind...
- Ja, es ist schwer, in der Welt zu leben, wenn dein Herz jeden lieben muss!

Marina hat Angst vor ihren Schwestern, deren Ehem;nnern und Kindern. Sie sind w;tend auf sie. Wahrscheinlich, weil ihre Schwestern schlecht ;ber sie reden und kein einziges gutes Wort ;ber sie verlieren. Warum? Dieses R;tsel wurde ihr von ihrer Freundin Irina Buls entschl;sselt. Sie sagte einmal:
- Alle sind nur neidisch auf dich. Sogar ich!
- Warum? Weil ich nichts habe.
- Daf;r, dass Sie trotz aller Schwierigkeiten des Schicksals so gut geblieben sind, wie Sie sind.
Es stellt sich heraus, dass Neid die Ursache des B;sen ist.

Marina las das Buch "Heile dein Leben" der amerikanischen Psychologin Louise Hay. Das Buch beschreibt dasselbe Leben wie ihres. Bis zu ihrem 50. Lebensjahr hatte sie alle ihre eigenen Sorgen und die der anderen ertragen, und nach 50 fand sie sich in einem Krankenhausbett wieder, allein und unerw;nscht. Wie Marina war auch sie ersch;pft von all ihren Sorgen und Entt;uschungen. Dann hat sie sich zusammengerissen und eine Methode der Selbstheilung entwickelt, bei der sie vorschl;gt, dass jeder sich selbst lieben sollte, allen Menschen in seiner Umgebung W;rme und Liebe schenken und das Gleiche von ihnen erhalten sollte. Das Problem ist, dass die Menschen sich selbst nicht m;gen, weder ;u;erlich noch innerlich. Sie sind dick oder d;nn oder dumm oder zu w;tend... Und es nimmt kein Ende. Es ist notwendig, sich selbst so zu sch;tzen, wie er ist. Wertsch;tzen und lieben. Nat;rlich nicht, um arrogant und trotzig zu sein, sondern einfach, um Ihren K;rper, Ihren Geist und Ihre Umwelt zu respektieren. Und wir wissen nicht, wie wir das machen sollen. Deshalb schl;gt Louise Hay vor, dass wir alle lernen, wie man das macht. Sie hat all ihren Schmerz und ihr Leid durchlebt und m;chte nun allen sagen, dass wir sogar Krebs heilen k;nnen, wenn wir uns selbst lieben, all die harten Gef;hle vergessen und uns nicht f;r die Fehler, die wir gemacht haben, die Schuld geben.
Marina hat dieses Buch sofort f;r sich selbst und f;r ihre Schwestern gekauft, die ebenso nachtragend, w;tend oder in die Enge getrieben sind. Es zu kaufen und als Neujahrsgeschenk zu verschenken, damit alle es lesen und ein neues, freudiges Leben beginnen k;nnen. Und sie tut dies nicht, um pl;tzlich geliebt zu werden, sondern um sich selbst, das Leben und die Menschen um sie herum zu lieben.

In Marina herrscht eine Art Intoleranzwahn. Und so trat die Krankheit auf ihren Schwanz, als ob sie sagen wollte:
- Es reicht! Sie m;ssen sich ausruhen und entspannen. Sagen Sie sich ;fter: Ich bin ruhig, ich bin ruhig, ich bin ruhig...
- Aber wie kann ich ruhig sein, wenn mein Unternehmen steht.
- Und wer braucht Ihr Unternehmen? Legen Sie sich hin, lesen Sie, schlafen Sie, ruhen Sie sich aus und denken Sie nicht an Kinder. Sie sind erwachsen und tragen f;r sich selbst die Verantwortung.
- Aber vielleicht habe ich ihnen nicht genug gegeben, Liebe zum Beispiel. Und ich muss es in Ordnung bringen.
- Du hast ihnen genug Liebe gegeben, um sie egoistisch zu machen. Willst du das weiterhin tun?
- Nein. Ich werde es reparieren...
- Das Einzige, was helfen kann, ist Krankheit. Leg dich einfach hin und lass sie dar;ber nachdenken, was sie ihrer Mutter angetan haben. Und Sie schweigen, anstatt zu jammern und Vorw;rfe zu machen. Sie werden es nicht verstehen. Sie werden w;tend werden. Sie werden es ;bel nehmen. Und sie werden dir den Tod w;nschen. Es ist besser, wenn Sie den Mund halten. Manchmal gen;gt es, ein oder zwei Worte mit einem L;cheln zu sagen, das ist alles. Lass sie nachdenken, sich Sorgen machen, damit der j;ngere Sohn nicht sagt: "Du bist nicht krank, du bist nur dumm!" Denken Sie daran: Sie waren im Restaurant. Alle gingen gemeinsam voraus, und du gingst hinterher, erstarrt, weil du nur leicht bekleidet warst, was dich noch mehr l;hmte. Du bist allein gegangen, hast dein Bein geschleift und deinen gel;hmten Arm umklammert. Genauso wie Brunos j;ngster Sohn, der wie Claudia immer sagte, dass er erst dann glauben w;rde, dass du krank bist, wenn du stirbst, wartete er, als er dich endlich in der Realit;t sah, ein erfrorener Spatz, und ging mit dir und sagte leise, wie um dich zu beruhigen: "Kein Grund, sch;chtern zu sein. Schau, niemand schaut dich an, alle sind mit sich selbst besch;ftigt". Sie antworteten, als ob Sie sich entschuldigen wollten: "Ich glaube, die ganze Welt sieht mich an und lacht.

- Nun, ich bin wirklich sch;chtern...
- Ich kann es in deinem Gesicht sehen... Man kocht das Essen mit einer Hand, serviert es den Kindern mit einer Hand, und die andere Hand h;ngt gel;hmt an der Seite, und niemand bemerkt sie mehr. Sie gew;hnen sich daran. Wenn sie sehen, dass du wirklich krank bist, fragen sie sich, ob sie so viel von dir verlangen sollen, ob es nicht besser ist, dir zu helfen. Nehmen Sie nicht alles auf sich. Erziehen Sie Ihre Kinder zu unabh;ngigen und willensstarken Menschen.
- Das l;sst sich leicht sagen... Ich habe Mitleid mit ihnen!
- Bemitleiden Sie sich selbst!
- Wenn Sie anfangen, sich selbst zu bemitleiden, werden Sie Ihre Position und Ihr Verhalten hassen. Nein, besser das als gar nichts...
- Es liegt an Ihnen. Aber h;ren Sie auf meinen Rat: Ruhen Sie sich mehr aus.
- Wenn wir tot sind, werden wir ruhen... - Dann dachte sie eine Weile nach und fragte: "Und wann wirst du, Krankheit, mich verlassen? Wann werde ich frei und gesund sein?
- Wann wirst du endlich begreifen, dass du so nicht leben kannst: f;r andere, f;r andere leiden... Noch nicht... Wenn du das nicht verstehst, wirst du nie geheilt werden. Alle Krankheiten kommen von den Nerven, das wissen Sie! Und deine Nerven liegen blank wie eine Feder. Sie schrumpfen und schrumpfen vor Stress und Sorgen, aber eines Tages wird die Feder nicht mehr halten und in ihrem Bauch platzen. Dann halt dich fest...
- Was sagt Gott dazu?
- Er sagt: "Mach dir keine Sorgen um morgen. Sie haben heute schon genug Sorgen."
- Er urteilt also ;ber mich?
- Er hat Ihnen und anderen die Wahl gelassen und beobachtet, ob Sie den richtigen Weg gew;hlt haben? Er hilft, unterst;tzt - das k;nnen Sie selbst sp;ren. Und wenn Sie nicht auf ihn h;ren, bringt er Sie zu sich selbst.
- Oh, wie be;ngstigend das ist... Ich habe Angst! "Es ist nicht be;ngstigend zu sterben, es ist be;ngstigend zu sterben."
- Es ist nicht be;ngstigend, wenn Ihr Gewissen rein ist!



                Kapitel 26

Zum ersten Mal in ihrem Leben hat Marina ein ganzes Jahr lang nicht gearbeitet. Sie war arbeitslos geworden. Vorher hatte sie die Arbeitslosigkeit nicht verstanden. Was n;tzte es, zu Hause in vier W;nden zu sitzen, abgeschnitten von der Gesellschaft, von der Au;enwelt. Es war be;ngstigend, sich in ihre Lage zu versetzen. Trotzdem musste ich wegen meiner Krankheit ein Jahr lang zu Hause zwischen den T;pfen und Pfannen sitzen, mit der ewigen Frage: Was soll ich heute kochen? Fast in der Umarmung eines stechenden Fernsehers, mit einem st;ndig zweifelnden Kommentator "Aber...".
Marina wurde beim Hausarzt angemeldet, der ihr Blut abnahm und Tests durchf;hrte, die zeigten, wie d;nn ihr Blut war. Sie nahm Tabletten und der Arzt entschied, ob sie mehr oder weniger brauchte. Sie hatte Schmerzen am ganzen K;rper. Sogar ihre Rippen. Wenn es kalt war, fror sie an den F;;en, und wenn die Temperatur ;ber 25 Grad lag, kochte ihr Blut.
Dennoch nahm sie einen Job auf einem Basar an, wo sie f;r eine Gesch;ftsfrau Hemden b;gelte, als Hobby oder einfach, um allen zu beweisen: Ich will und werde arbeiten. Weil sie 100 Euro verdiente, wurde sie von den Beh;rden nicht mehr bezahlt. Im Gegenteil, es trafen Rechnungen f;r einige Ausgaben ein, die ihr angeblich einmal gegeben worden waren. Marina schob die Schulden auf sich selbst, wurde nachtragend und k;ndigte ihren Job in der Basis. Entweder f;r einen Lohn arbeiten oder gar nicht arbeiten - so lautet die Schlussfolgerung f;r die Bewohner der kapitalistischen L;nder.
Eigentlich ist es gar nicht so schlecht, den ganzen Tag herumzuliegen und nichts zu tun, wenn man sich nicht die M;he macht zu denken, dass einen niemand braucht. Aber Marina ist gelangweilt davon, den ganzen Tag Seifenopern zu sehen, sie ekelt sich vor erhitzten Konzentraten, und eines Tages schaltet sie den Computer ihres Sohnes ein und schreibt einen Brief an das Arbeitsamt, damit es ihr eine Vollzeitstelle in diesen Berufen gibt: N;herin, Verk;uferin, Reinigungskraft, Maler, Hausmeisterin.
Ich k;nnte auch hinzuf;gen: Lehrer, Korrespondent, Haush;lterin..., aber mit schlechter deutscher Konversation... Es war ein Tabu f;r sie. "Man kann vergessen!"
Die Mitarbeiter des Arbeitsamtes reagierten schnell. Dreimal wurde sie zu einem Vorstellungsgespr;ch vorgeladen, jedes Mal pr;fte ein neuer Pfarrer ihr Bewerbungsschreiben auf Echtheit und Richtigkeit, und schlie;lich wurde ihr eine Stelle in der N;herei des st;dtischen M;bellagers angeboten.
Auf der Einladung, die verschickt wurde, stand statt des Namens Marina der Name Masha. Als sie im Krankenhaus lag, h;rte eine t;rkische Frau, die die B;den schrubbte, ihren Namen und sagte ver;chtlich:
- Wir haben russische Mashki und Natashki in der T;rkei - Prostituierte, die kommen und unsere M;nner stehlen und die Familie zerst;ren.
- Ich bin keine Prostituierte", nahm ich Ansto;. - Ich brauche Ihre M;nner nicht. Sie schlagen ihre Ehefrauen...
- Ja, das tun sie, aber wenn sie auch ausgehen, gibt es ;berhaupt kein Leben mehr...

In der Einladung waren Datum und Ort des Treffens angegeben. Marina legte den Zettel aus irgendeinem Grund an einer auff;lligen Stelle beiseite und pr;gte sich das Datum ein - 26. September. Am 24. September lag sie im Bett, denn es war noch fr;h, um aufzustehen. Das Telefon ratterte mit einem fordernden Piepton. Mit einem G;hnen hob sie es auf und h;rte sofort die besorgte Stimme des Chefs:
- Sie scheinen heute einen Termin zu haben, warum sind Sie dann nicht da?
- Schlie;lich sollst du am 26...
- Schauen Sie sich die Einladung genau an.
- Nun...
Auf der Einladung stand tats;chlich der 24. September. Ihr Gesicht wurde rot vor Scham und Hilflosigkeit.
- In der Tat, der 24... Erschie; mich... (Erschie;en Sie mich).
- Warten Sie. Ich werde nun entscheiden, was zu tun ist...
Zwanzig Minuten sp;ter stand Kommissar Peter Heinrich vor ihrem Haus und klingelte an der T;r. Marina sprang heraus, ganz zerzaust von der Schandtat, nahm ihre Unterlagen und richtete eilig ihr Haar.
Mehrere Frauen mittleren Alters wuselten im Empfangsbereich herum und unterschrieben bereits den Arbeitsvertrag. Marina, in St;ckelschuhen und in Begleitung ihres Chefs, sah aufreizend aus und erntete unverdienterma;en misstrauische Blicke von den Umstehenden. Besch;mt, um das Mindeste zu sagen...
Zun;chst fand ein Treffen aller Teilnehmer statt, bei dem sich alle vorstellten und ;ber den Stand der Studie informiert wurden. fragte der Leiter der Sitzung pl;tzlich:
- Ihr raucht wohl alle?
Alle nickten freudig und best;tigten, dass sie alle Feministinnen waren. Marina war die Einzige, die ihren Kopf senkte. Aber die Lehrerin ;berlegte etwas und fragte dann, zu Marina gewandt:
- Und Sie, Frau Kalinina, wahrscheinlich nicht?
Sie nickte verlegen und zog den Kopf ein und antwortete leise:
- Ich brauche es nicht...
- Das dachte ich mir schon. Du bist der ;lteste, und du siehst der J;ngste aus.
Alle Frauen haben ver;chtlich gekichert:
- Aber sieh nur, wie komplex sie ist und sich vor allen und jedem sch;mt, w;hrend wir befreit und frei sind und vor niemandem Angst haben.
- Deshalb sieht sie feminin aus... - holte er tief Luft und setzte seine Lektion fort.

Nachdem die Chefin ihre Dokumente noch einmal gelesen hatte, entspannte sie sich ein wenig, und ihr w;tender Gesichtsausdruck wandelte sich in einen wohlwollenden. Der unterzeichnete Vertrag lag in Marinas H;nden, aber sie war immer noch so besorgt, dass sie Magenkr;mpfe bekam und in einer Umarmung aus Stress und Nervosit;t flatterte. Sie beruhigte sich mehr oder weniger, als sie in einer Zeitschrift einen Test in die Hand bekam, bei dem es um die Frage "Sind Sie eine F;hrungspers;nlichkeit?" ging. Nat;rlich hielt sie sich nicht f;r eine F;hrungspers;nlichkeit, aber eines der Ergebnisse, "Armes Lamm", passte mehr oder weniger zu ihr, und sie beruhigte sich, nachdem sie die Ratschl;ge f;r solche Personen gelesen hatte:
"...Wirklich, man kann nicht vor allem so ;ngstlich sein, so wenig Vertrauen in sich selbst haben, und der Sinn des Lebens besteht darin, den Wunsch zu erkennen, Schwierigkeiten zu vermeiden! Es ist unm;glich, sich gegen alles Schlechte zu versichern, aber die st;ndige Sorge um das, was passieren kann, t;tet die Lust am Leben v;llig. ;berlegen Sie, wie viele Talente Sie haben. Vergraben Sie Ihre Talente nicht in der Erde. Atmen Sie tief durch, leben Sie das Leben, ohne zur;ckzuschauen.
Haben Sie keine Angst, Fehler zu machen - jeder macht sie! Man kann sich nur in einem Punkt ernsthaft irren - wenn man sein einziges Leben nicht wirklich lebt. M;glicherweise f;hlen sich Menschen Ihres Typs in einer ruhigen T;tigkeit au;erhalb der lauten Gesellschaft besser. Auch das ist m;glich. Suchen Sie selbst! Ihren Platz im Leben zu finden und in Harmonie mit ihm zu leben, ist die Manifestation Ihrer inneren F;hrung.
Marina war beruhigt. Kann sie nicht n;hen oder kann sie nicht etwas anderes tun? Eine gute Schule geh;rte der Vergangenheit an - in Kasachstan, wo man mit den eigenen H;nden n;hen, Wasser tragen, jemandem die Haare schneiden, erziehen und f;hren musste. Und was hier noch schwieriger ist, wenn es ;berall mechanisierte Maschinen gibt, die Zivilisation. Und wenn jemand moralisch beleidigend ist, k;nnen Sie antworten: "Du kannst mich lecken...".
Die Arbeitstage begannen sich in die L;nge zu ziehen. W;hrend Marina es schaffte, in einer halben Stunde einen ganzen Arbeitstag lang zu n;hen, schnitten die anderen nur die schr;gen Teile zu. Shefinia hatte keine Zeit, ihr Aufgaben zu geben. Ruth kam her;ber und warnte sie leise:
- Du darfst nicht so schnell arbeiten! Sie st;ren nur die t;gliche Routine. Geh und rauch eine!
- Du wei;t, dass ich nicht rauche. Und wenn Sie wie Sie arbeiten, k;nnten Sie einschlafen.

Marina freundete sich mit einer jungen Frau namens Ruth an und schlug ihr vor, nach Moskau oder St. Petersburg zu gehen. Als sie dies h;rte, warnte einer ihrer Kollegen sie, sie solle es sich gut ;berlegen, bevor sie gehe. Denn eine Bekannte von ihr fuhr dorthin und nahm keinen Pelzmantel mit, wie sie gewarnt worden war. Sie ging nur in einer warmen Jacke. Aber das Hotel in Moskau war im Winter nicht beheizt, und sie bedauerte es tausendmal, dass sie ;berhaupt nach Moskau gekommen war.
Doch am n;chsten Tag wurde in Radio und Fernsehen berichtet, dass die Terroristen in Moskau ein Kulturzentrum mit siebenhundertf;nfzig Menschen in ihre Gewalt gebracht haben. Fast drei Tage lang hielten sie ihn geschlossen und drohten, ihn in die Luft zu sprengen. Junge Tschetschenen, mit Sprengstoff bewaffnet, standen herum und warteten darauf, dass die Menschen zu Allah zur;ckkehren. Fast die ganze Welt lebte in gespannter Erwartung von etwas Schrecklichem. Alle beteten zu Gott, unschuldige Opfer und ungerechtfertigte Todesf;lle zu verhindern. Allgemeine Psychose und Panik. Denn es betrifft alle und man wei; nicht, wer der N;chste ist. Auf Putins Anweisung wurde Gas in den Raum freigesetzt, wodurch die Situation gerettet wurde.
Und die Kollegen haben nicht erw;hnt, dass sie wieder nach Moskau fahren.


Marina zeichnete ein Portr;t von Herrn Peter Heinrich, dem Leiter von Help Kaliningrad, der in Krawatte und Anzug mit einem h;bschen Gesicht und freundlichen Augen am Computer sitzt.
 Sie bedankte sich mit diesem Geschenk f;r die Unterst;tzung ihres Sohnes bei der Suche nach einem Arbeitsplatz und der Vermittlung eines solchen. Das Portr;t hat ihm sehr gut gefallen. Es gefiel ihm, dass Marina pl;tzlich so unerwartet seinen Charakter erfasste und ihn in ;l wiedergab. Logischerweise ist das unm;glich, denn sie hat ihn nur ein paar Mal gesehen. Aber sie muss es von Herzen gemalt haben, als ein Zeichen der Dankbarkeit f;r das Gute, das er getan hatte. Er h;ngte es in seinem B;ro auf und war stolz auf sich.
Am Telefon lud er Marina in ein Restaurant ein, aber sie lehnte nach einigem Z;gern ab.
- Warum? - Herr Heinrich keuchte ver;rgert: "Warum k;nnen Sie nicht einfach ja sagen und nicht jeden Schritt, den Sie in Deutschland tun, durchdenken?
- Es geht nicht um Komplexe, auch wenn es daran nicht mangelt. Solange ich keine gl;cklichen Funken in den Augen meiner Kinder und kein fr;hliches L;cheln in ihren Gesichtern sehe, kann ich mir keine gl;cklichen Momente leisten. Solange Verwirrung und Angst in den Kindern leben, muss ich ihren Zustand teilen. Es tut mir sehr leid.
- Also gut", stimmte er ;berrascht und unterdr;ckt zu und legte auf.
Marina seufzte erleichtert: Es war gut, dass er sofort verstand.
Aber er rief sie eine Woche sp;ter an, immer noch ersch;ttert und verwirrt:
- Als Sie mir sagten", sagte der Chef mit zittriger Stimme am anderen Ende der Leitung, "dass Sie nicht gl;cklich sein k;nnen, solange die Kinder ungl;cklich sind, habe ich zwei N;chte lang nicht geschlafen. Ich verstehe dich, du magst hundertprozentig Recht haben, aber ich habe noch nie eine Frau gehabt, die Nein gesagt hat. Niemals! Wir sind alle froh, wenn uns jemand einl;dt, und wegen der Kinder zu unserem Nachteil abzulehnen... Das ist das erste Mal, dass ich in meinen sechsundvierzig Jahren so etwas erlebt habe. Jeder lebt f;r sich selbst, und wo ist die Garantie, dass die Kinder, wenn sie gl;cklich sind, auf dich zur;ckblicken - in welcher Stimmung du bist?
- Sie m;ssen mich nicht angucken. Es ist ihre Pflicht, sich um ihre Kinder zu k;mmern und ihnen auf jede erdenkliche Weise zu helfen. Da wir Kinder haben, k;nnen wir nicht essen, wenn das Kind hungrig ist, wir haben kein Recht, uns zu freuen, wenn das Kind traurig ist, wir k;nnen nicht gl;cklich sein, wenn das Kind ungl;cklich ist.
- Und wann leben wir f;r uns selbst?
- Dann brauchen Sie keine Kinder zu haben!
- Nein, du musst deine Lebenseinstellung ;ndern, sonst machst du dich kaputt.
- Mein Kopf ist kein Computer, man kann nicht ein Programm herausnehmen und ein anderes einf;gen...
- Trotzdem: Lernen Sie, auf Deutsch zu leben.
- Was soll das bringen? Ein echter Deutscher kann ich sowieso nicht sein. Meine Enkelkinder werden wie Sie denken und nach deutschen Ma;st;ben leben, und ich w;nsche ihnen nur Gl;ck und Wohlstand. Es ist meine Pflicht, meinen Kindern zu helfen. Wenn ich sehe, dass sie in ihrer Familie, mit ihrer Frau und ihren Kindern, gl;cklich sind, dann werde ich zustimmen, mit Ihnen ins Restaurant zu gehen.
- Das wird vielleicht nie geschehen.
- Nun, das ist Schicksal!
- Das ist doch Unsinn! Ich verstehe Sie sowieso nicht.
- Wirklich, mein Deutsch l;sst sehr zu w;nschen ;brig.
- Was hat Deutsch mit ... zu tun? - sagte Heinrich ihr vorwurfsvoll.
Der H;rer hat geklingelt.
In Deutschland haben die Menschen warme, bequeme Toiletten. Das war in Kasachstan nur ein Traum. Dort verursacht die Def;kation nur eklige Gef;hle der Zimperlichkeit, bei denen Fliegen in der Luft fliegen und auf dem Hintern landen, was dazu f;hrt, dass man sich unwohl f;hlt und es schneller tun m;chte.
Was f;r Toiletten haben die Deutschen? Sch;ne Zimmer mit Fenstern, L;ftung, Blumen, Spiegeln. Ein Mann verbringt dort einen bestimmten Teil seines Lebens. Er kommt herein, nimmt die neueste Zeitung in die Hand oder schaltet das Radio ein. Dann setzt er sich an das benachbarte Waschbecken, schamponiert, dr;ckt einen Knopf zum Trocknen und einen weiteren zum Einspr;hen mit Deodorant. Das nennt man eine Toilette - den Behandlungsprozess.
Und in Kasachstan gab es Toiletten. Schmutzige, reparaturbed;rftige, unzureichend ausgestattete Sanit;ranlagen. Die Leute gingen in ihnen auf die Toilette. "Not" ist ein Wort, das aus der Armut kommt, aus einer schrecklichen Existenz in Schmutz, Lumpen und Armut. Die Haltung gegen;ber dem Prozess ist ekelhaft und zimperlich.
Ein Toilettengang war etwas, f;r das man sich sch;mte, ;ber das man nicht nur nicht sprach, sondern das man auch nicht erw;hnte oder laut aussprach. Die Toiletten waren der letzte Ort, an dem man sich aufhielt, irgendwo im Hinterhof, manchmal sehr weit vom Haus entfernt. Wie war es, im Winter nachts dorthin zu gehen?
Bis heute sind alle Toiletten in den H;usern des Dorfes einfach nicht auf dem neuesten Stand. Es gibt nicht nur keine Hocker, sondern auch kein Backloch. Es liegen einfach Bretter herum, die nicht an den Boden genagelt sind.
Marina erinnert sich an Besuche bei den Verwandten ihres Mannes. Dort ging jeder in die Scheune und setzte sich, wo er wollte. Du hattest Angst, nicht auf den Haufen deines Nachbarn zu treten. Wenn man dann ein Gewissen hatte, musste man alles mit Stroh abdecken. Im Fr;hjahr wurde dieses Stroh als D;nger in den Garten gebracht.
Dass der Prozess angenehm sein sollte, damit Sie sich wohl f;hlen, muss nicht einmal erw;hnt werden. Die Zivilisation dringt immer noch langsam in das arme Russland ein.

In Deutschland gab es noch ein weiteres Problem: die telefonische Kommunikation. Marina stand viele Jahre lang bei der Telekom (Deutschlands wichtigster Telefonanschluss in alle L;nder, St;dte und Gemeinden). Sie riefen fast nie irgendwo an und zahlten viel Geld. Andere riefen in anderen L;ndern an und zahlten weniger. Zun;chst verstand Marina nicht, was los war, und versuchte, sich mit Vertretern der Telekom in Verbindung zu setzen, um den Grund f;r diese teuren Dienstleistungen herauszufinden. Man sagte ihr, sie sei missverstanden worden und versicherte ihr, dass alles in Ordnung sei.
Sp;ter kam es zu einem Umschwung bei den Kommunikationskampagnen in Deutschland und die Kampagnen O2, 1+1 und andere erschienen. Sie wechselte gerne zu einem anderen System, das das Internet bot: Telefon, Internet und Fernsehprogramme. Und das alles f;r 30 Euro. Fr;her hat sie 60-70 Euro nur f;r das Telefon bezahlt.
Dann fand sie heraus, dass der Telekom-Chef tats;chlich diejenigen betrogen hatte, die alleinstehend waren oder nicht gut Deutsch sprachen. Er wurde aus seinem Amt entlassen. Jetzt hat der neue Chef damit begonnen, die Telekom zum Wiedereintritt aufzufordern und denjenigen, die sich der Telekom angeschlossen haben, Vorteile zu bieten.
Aber die Kampagne hatte so viel Respekt und Glaubw;rdigkeit verloren, dass es ekelhaft war, ihren Ermahnungen und Anpreisungen ;berhaupt zuzuh;ren. Und es hie;, in Deutschland sei alles erlaubt... Das Vertrauen schwindet, sobald man unehrlichen F;hrungskr;ften begegnet...


                Teil 3
   

 

                Kapitel 27

Das Schicksal mag es nicht, wenn man es um etwas bittet. Es mag es, wenn man ihm das Recht gibt, zu w;hlen. Wenn ein Mensch krank ist, tr;gt er seine Krankheit mit sich herum, verh;tschelt sie wie ein Kind, hegt und pflegt sie, w;hrend sie ihm noch mehr M;he, Mitleid und Nerven abverlangt. Aber sobald man es vergisst, ignoriert und aus Zeitmangel wegwinkt, verschwindet es sofort, und man erinnert sich nur noch beil;ufig daran: "Wirklich, ich hatte auch mal diese Plage!"
Aber Marina hatte seit langem einen Krankheitsanfall, den sie nicht verkraften konnte. Und warum?
- Diese Frage kann nur unser geliebter Herr beantworten", antwortete unser Hausarzt, "Geduld, Glaube, Hoffnung und Liebe lernen...
- Davon habe ich genug. Aber es ist auch m;glich, den Verstand zu verlieren.
- Du hast selbst gesagt, dass du jeden Schmerz, der f;r deine Liebsten bestimmt ist, auf dich nehmen w;rdest, erinnerte Marcus seine Mutter.
- Ja, um deinetwillen bin ich bereit, alle Intrigen und Versuchungen des lebensspendenden Kreuzes zu ertragen. Kinder sind alles, was ich auf dieser Welt habe. Ich k;nnte es nicht ertragen, wenn ihnen etwas zusto;en w;rde", wiederholte Marina.
Es spielt keine Rolle, wie alt Ihr Kind ist - drei Jahre alt, sechs Jahre alt, f;nfundzwanzig oder zweiunddrei;ig. Und es ist egal, wo sie hingehen - in den Kindergarten, in die Schule, in den Laden oder in die Disco. Das Herz wird immer am falschen Fleck sein. Eine Mutter wird erst erleichtert sein, wenn das Arschloch nach Hause kommt!

Fast zwei Jahre lang besuchte Markus die Fahrschule, wo ihm alle Regeln des Stra;enverkehrs und des Autofahrens beigebracht wurden. Der Lehrer lobte ihn, lie; ihn aber nicht zur Pr;fung antreten. Was ist mit Ihnen los? Es geht um so viel Geld...
- Er sagt, ich sei noch nicht bereit, die Pr;fung zu bestehen, weil ich mich nicht gut konzentrieren k;nne.
- Du hast Angst vor den Stra;en... Also gut, versuchen Sie es noch ein paar Wochen und h;ren Sie dann auf. Nicht jeder kann... Bevor Sie gehen, beten Sie zu Gott!
Marina wei; nicht, was ihr das Gl;ck gebracht hat, aber bald brachte Markus ihr einen neuen F;hrerschein, auf den er sehr stolz war. Als sie es sah, weinte sie vor Gl;ck.

Nachdem er die Schule verlassen hatte, begann Bruno, seine Mutter unh;flich und aggressiv zu behandeln. Manchmal rutschte ein Schimpfwort heraus. Ich h;rte Verachtung f;r sie, Sarkasmus. Aus seinem Mund kamen b;se Worte und seine w;tenden, schielenden Augen blitzten. Die Mutter wiederholte:
- Warum hasst du mich so sehr? Und warum? Weil Sie so viele Schulden haben und sie nie enden? Gehen Sie nicht einkaufen und kaufen Sie keinen chinesischen Ramsch. Gold ist nicht, was gl;nzt. Ich bin stolz darauf, dass du arbeitest, aber verteile das Geld nicht. Sie sind jung und Schulden sollten Sie nicht von Ihren Zielen abhalten. Du wolltest dein eigenes Haus, also sparst du daf;r... Man muss klug arbeiten und sein Geld klug ausgeben...
- Geht es Ihnen besser? Du hast nicht einmal einen guten Pullover und sagst mir, wie ich sparen und Geld ausgeben soll. Sie sind paranoid!
- Ein solches Leben macht nicht paranoid, es macht verr;ckt!
- Sie sind nicht krank, Sie sind dumm.
- Ihre Aussagen verunreinigen Sie. Seien Sie vorsichtig! Onkel Mikhail nannte mich auch verr;ckt, und nicht nur das... Gott ist nicht Timothy, er sieht ein wenig. Worte kommen wie ein Bumerang zu ihrem Besitzer zur;ck. Vielleicht ist das der Grund f;r die Krankheit seines Sohnes! Tut Bu;e und sagt diese Worte nicht mehr...

Bald kam Bruno nicht mehr nach Hause. Er machte eine Ausbildung zum Schlosser und Stahlarbeiter + Schwei;er. Er sollte am Abend zu Hause sein oder zumindest sagen, wohin er gegangen ist. Aber er war es nicht.
Die Zeit hatte f;r sie jede Bedeutung verloren. Sie stellte sich vor, wie er jetzt am Seeufer lag und derjenige, der ihm den Kopf eingeschlagen hatte, neben ihm sa; und lachte. Der Mutter gingen alle m;glichen negativen Gedanken durch den Kopf. Sie suchte ;berall nach ihm und konnte ihn nicht finden. Marina war allein mit der Nacht, als sie durch die n;chtlichen Alleen und am Ufer des Sees entlang ging, mit schweren Gedanken, aus denen es kein Entkommen gab. Die Erinnerungen an ihre schwierige Kindheit zerrten an ihrer Seele. Die Sorge beseitigt nicht die Probleme von morgen, sondern nimmt uns den Frieden von heute.
Schmerz geh;rte ebenso zu ihrem Leben wie Freude. Der seelische Schmerz war so stark, dass es sich anf;hlte, als ob der k;rperliche Schmerz sie zerrei;en w;rde. Die Traurigkeit verschlang sie. Seit sie Kasachstan verlassen hat und nach Deutschland gezogen ist, hat sie sich nicht mehr so gequ;lt, weil ihr klar war, dass nichts auf der Welt das Geschehene ;ndern kann.
Damals hatte sie nicht geweint, sondern nur ihre Lippen vor Kummer, Gewalt und Missbrauch zusammengepresst. Aber jetzt weinte sie - aus Verbitterung, aus Einsamkeit, aus der Tatsache heraus, dass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen musste. Sie st;hnte und w;lzte sich im Bett hin und her, w;hrend sie sich vorstellte, dass Bruno vielleicht in diesem Moment irgendwo bet;ubt lag und an der Gewalt eines Wahnsinnigen starb.
Wenn der Morgen graut, muss sie sich wieder auf den Weg machen, um ihren lieben Sohn zu suchen, der seinem Vater innerlich und ;u;erlich so ;hnlich ist. Und das macht ihn umso bedauernswerter.
Am fr;hen Morgen rief sie seinen Freund Andrej an. Aber er sagte, er wisse nichts. Sp;ter, als er dar;ber nachdachte, sagte er ihr, Bruno sei bei ihm zu Hause, aber in einer anderen Wohnung. Es stellt sich heraus, dass er die ganze Zeit im Haus derselben Frau war, die jedem nacheinander ein Geschenk macht.
- Er verliebte sich Hals ;ber Kopf in sie, die ihn zu einem Mann machte. Er schl;ft nachts nicht, sitzt auf dem Balkon und h;lt Wache, um sicherzustellen, dass keine weiteren M;nner in ihrem Haus auftauchen", so Andrei.
- Und was isst er?
- Sie macht ihm eine Pizza aus dem Laden. Es ist nicht einmal gekocht.
- Alle Jungs sind zu ihr r;bergegangen, und Bruno treibt sich bei ihr herum, schlussfolgerte Marcus.
- Ja, Liebe ist b;se, und du wirst eine Ziege lieben. Kein Wunder, dass es Hormone sind. Aber du h;ttest mich warnen k;nnen. Bin ich so grausam?
Beim n;chsten Mal rief Alla selbst an und fragte nach Bruno. Bruno war gerade in der Schule, aber Marina sagte:
- Alla, wenn du willst, kannst du mit meinem Sohn befreundet sein, ich habe nichts dagegen.
Es ist besser, offen zu leben als im Verborgenen. Um ihren Segen wird ohnehin niemand bitten. Und die Nerven werden ruhiger. Vielleicht ist sie nicht freiwillig zur Prostituierten geworden. Vielleicht war es nicht ihre Entscheidung. Nun, das Leben wird es zeigen...

Alla beklagte sich st;ndig ;ber ihre Verwandten, und Bruno tat es ihr gleich, indem er sagte, seine Mutter sei schlecht. Er wurde aggressiv und sprach unfl;tig mit ihr.
Marina l;chelte schuldbewusst und sagte leise:
- Ich habe dich in der Fahrschule f;r ein Auto angemeldet. Ich werde f;r alles bezahlen. Sie m;ssen nur flei;ig zur Schule gehen und lernen, wie man Auto f;hrt.
- Ich brauche das nicht...
- Du w;rdest die Tatsache verbergen, dass du mich ein wenig hasst...
Marina wusste, dass Bruno oft den Unterricht verpasste und nicht immer gut fahren konnte. Sie glaubte nicht mehr daran, dass er jemals einen Beruf ergreifen w;rde. Doch nach eineinhalb Jahren Studium stand er vor der Wohnungst;r und zeigte seiner Mutter seinen F;hrerschein. Gott sei Dank! Sie hatte diese Ausbildung f;r sie bezahlt! Jetzt m;ssen sie allein weitermachen und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen...

F;r Marcus steht die Armee auf arischem Boden bereit. Die Armee ist eine Gehorsamsmaschine, ein Schlafsaal. Marcus ist ein Mann der Konfrontation. Die Maschine ist st;rker als ein Mensch, sie kann einen Menschen k;rperlich und geistig vergewaltigen. Hier tritt man aus freien St;cken in die Armee ein, aber er selbst wollte ein richtiger Mann werden. Und um seine Sch;chternheit und seine sowjetischen Komplexe zu ;berwinden.
Markus ging schlie;lich zum Empfangszentrum. Auf dem ganzen Weg dorthin zitterte er vor Angst, wie ein Herbstblatt im Wind. Marina beruhigte ihn: "Es wird schon alles gut gehen!"
Angesichts seines Leids war sie bereit, selbst zur Armee zu gehen, w;hrend ihr Sohn zu Hause bleiben w;rde. Marina hatte viel Verrat und Qualen ertragen m;ssen und wollte das nicht f;r die Kinder. Zu Hause und W;nde helfen! Und sie war es gewohnt, ihr ganzes Leben in Wohnheimen zu verbringen. Darin liegt auch eine gewisse Ironie. Es kommt darauf an, wie Sie sich verhalten, wie Sie die Umwelt wahrnehmen!
Aber mein Sohn nahm die neue Umgebung schmerzlich auf und benahm sich wie ein kleines Kind. Er rief an und weinte, er k;nne nicht in der N;he von M;nnern sein, wo sie schnarchen und aufspringen, wenn sie sagen: "Wach auf!"
Sie machte sich gro;e Sorgen um ihn und rief in der Nacht ihren ehemaligen Chef, Herrn Heinrich, an. Fragte sie mit einem Schauer in der Stimme: "Was ist in einem solchen Fall zu tun?" Schlie;lich ist er ein Ex-Soldat. Er antwortete:
- Ihr Sohn sollte morgen fr;h nach dem Aufstehen nicht mit den anderen in die Klasse gehen, sondern dort bleiben und dem Kommandanten sagen, dass er krank ist und einen Arzt aufsuchen muss. Dann gehen Sie in die Krankenstation und sagen ihm, dass er nicht dienen kann, dass er geistig behindert ist. Und geistig nicht f;hige M;nner sollten keine Waffen tragen.
Das taten sie auch. Er wurde f;r eine Weile entlassen und zur Untersuchung zu einem Psychiater geschickt. Marina und Markus wurden an die regionale Poliklinik ;berwiesen. Sie stellten sich in einer Schlange an und wurden in die Arztpraxis gebracht.
Der Arzt selbst schien schizophren zu sein. Seine Augen liefen. Die Per;cke auf seinem Kopf, die v;llig zerzaust war, rutschte immer zur Seite. Er verteilte Papiere - einen sechsseitigen Test, den sie Punkt f;r Punkt ausf;llen und ankreuzen mussten.
Marcus hat alle dritten Fenster durchgestrichen - die schlimmsten. Dann unterschrieb er es und gab es dem Therapeuten. Er korrigierte seine Per;cke und schickte alle in den K;hlraum, um die Entscheidung abzuwarten. Zwanzig Minuten sp;ter brachten sie ihren Bericht in einem versiegelten Umschlag und warnten: ";ffnen Sie den Umschlag nicht, sondern geben Sie ihn pers;nlich dem Milit;rarzt.
Auf dem Heimweg juckte es der Mutter in den H;nden, den Umschlag zu ;ffnen. Vielleicht gab es dort eine Diagnose: Entz;ndung der Schlauheit und ihr Sohn war diensttauglich. Marina ;ffnete ihn im Bus, ohne auf die ver;ngstigte Stimme ihres Sohnes zu h;ren:
- Tu es nicht, sie werden es merken...
- Ich muss genau wissen, wie die Entscheidung ausf;llt...
Auf dem Papier standen neben den Stempeln vier Worte: "Untauglich". Sofort erhellte sich der ganze Ort... Sie hat ihren Sohn den H;nden der H;lle entrissen und ihn aus dem Sumpf gezogen. Da ihr Sohn psychisch labil war, war es ihre Schuld: Warum hat sie zum zweiten Mal einen Mann geheiratet, der ihnen das Leben zur H;lle gemacht hat... Aber sie wusste noch nicht, dass sie selbst dorthin gegangen war...

Marina schlief in dieser Nacht viel ruhiger. Sie tr;umte, sie sei in einen Sumpf gefallen und kletterte, so gut sie konnte, um wieder herauszukommen, wobei sie sich am steilen Ufer festhielt. Aber der klebrige Lehm sickerte durch ihre Finger und verhinderte, dass sie sich an etwas festhalten konnte. Ihr K;rper gleitet wieder in den Sumpf hinunter. M;de legt sie sich am Ufer nieder, um sich auszuruhen, die F;;e bleiben im sumpfigen Schlamm stecken... Und sie wachte auf.
Sie erinnerte sich, dass ihr Vater ihr erz;hlt hatte, dass auch er etwas ;hnliches getr;umt hatte. Sie erinnerte sich daran, dass ihr Vater ihr erz;hlte, er habe denselben Traum gehabt und sei in den Sumpf gefallen, wo er ersch;pft und verzweifelt umhergetrieben sei. Dann bemerkte er eine Insel und ruhte sich dort aus... Danach hatte er einen Arbeitsunfall, bei dem ein Pfosten ;ber seine Schulter auf ihn fiel und seine Wirbels;ule besch;digte. Er war gel;hmt. Er wurde behindert.
Aber als sie sich daran erinnerte, verdr;ngte sie den Traum, denn es war keine Zeit daf;r. Pl;tzlich tat das linke Ohr weh. Es schmerzte irgendwo im Inneren, m;hsam und schmerzhaft... Sie ging mit ihrem Sohn zu einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Sie nahmen die verschriebenen Tabletten. Sie nahm sie ein, aber ihr Zustand verschlechterte sich. Ihr war ;bel und sie musste sich alle halbe Stunde ;bergeben. Marina dachte, sie sei von etwas vergiftet worden, aber es kam nur Galle heraus. Sie hat also nichts gegessen oder getrunken. Zur Mittagszeit hatte sie einen Schlaganfall. Diagnose: Nervliche ;beranstrengung, Dehydrierung. Wie eine Wahrsagerin sagte: "Wir alle wiederholen die Krankheiten unserer Eltern..."

Marina wuselte wie eine Ameise mit dreifacher Kraft: Sie schleppte eine riesige Last namens "Familie" auf ihrem R;cken. Sie trug, sackte unter dem Gewicht zusammen und schleppte nicht - sie schleppte, stolperte und hielt f;r einen Moment inne, um den Schmerz in ihrem Herzen zu beruhigen und Luft zu holen. Warum sollte man sich jetzt ;ber das Leben ;rgern? Es war meine eigene Schuld, ich hatte alle verw;hnt. Und der Selbsterhaltungstrieb funktioniert nicht einmal. Es ist kaputt und kann sich nicht selbst aufl;sen.

Unmengen an Geld, Gesundheit, Nerven, Geduld und Willen werden f;r Kinder verschwendet. Es ist die Liebe, die durch Leiden und erhabene Fesseln hindurchgeht. Was haben Sie davon? Inquisitoren oder Mutters;hnchen? Oder echte M;nner? Das Leben wird sich zeigen! Und wer wird korrigieren? Das Schicksal! "Das Schicksal ist ein bedeutungsloses Wort, deshalb ist es so tr;stlich." Jemand sagte...
Marinas Lebensaufgabe ist es, zu geben. Wenn nichts mehr da ist, um W;rme und Zuneigung zu geben. Es ist langweilig, f;r sich selbst zu leben. Die Trag;die der Einsamkeit ist die Unm;glichkeit, etwas zu geben.

Marina wartete auf Marcus, der von der Armee zur;ckkam, aber er tauchte erst um 12 Uhr nachts auf. Sein Telefon ging nicht ran. Marina dachte, er sei von einem Auto angefahren worden, oder Banditen h;tten ihn getroffen und get;tet, oder er habe sich verlaufen und sei in die andere Richtung gegangen. In dieser Nacht kam Bruno auch nicht, um zu ;bernachten.
Zu dem, was Marcus angeblich passiert war, kam noch der Gedanke an Bruno, der bet;ubt am Seeufer lag. Sie stellte sich das alles so lebhaft vor, dass sie Sch;ttelfrost versp;rte, und als sie auf dem Bett lag, f;hlte sie sich nicht mehr menschlich, und es schien sogar, als w;rde sich ihre Seele von ihrem K;rper trennen...
Aber um 12.30 Uhr kam Marcus herein und begann, sich auszuziehen. Sie konnte nicht aufstehen, um ;ber vergangene Aff;ren zu sprechen, was ihren Sohn ;berraschte. Sagte nur mit schwacher Stimme: "Was ist so sp;t? Geh ins Bett." Sie hatte nicht einmal mehr die Energie, etwas zu tun. Und das machte sie traurig, denn sie ahnte, dass es daf;r einen Grund gab.

Am n;chsten Tag konnte sie das Bett nicht mehr verlassen. Ihr war ;bel und sie erbrach sich nicht mit Erbrochenem, da sie nichts gegessen hatte, sondern nur mit durchsichtigem Speichel. Sie trank nicht, sie a; nicht und am Abend war sie dehydriert.
Marina stand auf, um einen Eimer zu holen, sp;rte aber, wie ihr rechtes Bein zur Seite gezogen wurde und sie ihren Arm nicht mehr sp;ren konnte. Schnell legte sie sich auf das Bett und bat ihren Sohn, einen Krankenwagen zu rufen. Aber ihr Sohn verstand sie nicht. Und sie hat sich selbst nicht verstanden.
Was war es? Noch nie in ihrem Leben hatte sie von einer solchen Krankheit geh;rt. Aber sie sp;rte keinen Schmerz. Sie hat viel geredet, aber ihr Sohn hat sie nicht verstanden. Dann fragte er, ob sie einen Krankenwagen rufen solle, woraufhin sie bejahend nickte.
Der Krankenwagen kam schnell. Sie wickelten sie in eine Decke und trugen sie zum Auto. Unterwegs zwickte Pfleger Marina in die Haut an seinem Arm und stellte fest:
- Dass sie kein Wasser getrunken hat? Als er ihre Haut anhob, stand sie noch immer.
- Sie hat nicht getrunken, sie hat nur ger;lpst.
- Verstehe! Stress. Ihr Nervensystem konnte es nicht ertragen...
Als man sie ins Krankenhaus brachte, fiel sie in ein Koma. Marina war neun Stunden lang weg.
Sie sp;rte nicht einmal die Infusionen, die ihr gelegt wurden, sie wurde gebadet und ihre Mutter besuchte sie. Um zw;lf Uhr nachts kam Marina zu sich. Damals beschlossen die ;rzte, sie in das Bezirkskrankenhaus in Krefeld zu bringen.
Doch zun;chst wurde sie in einen Isolierraum mit einigen Kisten und F;ssern gesteckt. Sie wurde auf ein Bett ohne Matratze gelegt, entweder um zu sterben oder um wieder zu leben. In der Kiste kam sie wieder zu sich. Sie lag da und fragte sich, was mit ihr geschehen war.
Sie wollte die Decke mit ihrer Hand zurechtr;cken, aber ihre Hand lag oben. Marina weinte leise. Am Morgen wurde sie in eine Krankenstation gebracht. Die Diagnose stand in ihrer Krankenakte: Schlaganfall mit rechtsseitiger L;hmung, Depression und Parese der Gliedma;en.
Viele Menschen besuchten sie, so auch Michael. Er erz;hlte ihr von den Gesetzen Gottes, und sie h;rte ihm ohne Interesse zu, da sie seine Vorstellungen nicht teilte. Sie war still... Dies war in ihrer Position logisch. Helena sagte ihm, sie sei irgendwo im Weltraum und er solle seine Energie und Zeit nicht verschwenden. Sie ging und kam nie wieder zur;ck.

Marina dachte die ganze Zeit: "Jesus Christus wurde teuflischer Taten beschuldigt, aber was ist mit mir... Ich wei;, dass der Herr mich besch;tzt, denn vor langer Zeit h;tte ich sterben k;nnen, aber ich bin von den Toten auferstanden, um den Kindern und allen, die in Not sind, zu helfen. Ich sagte zu den Schwestern: "Es tut mir leid, wenn etwas nicht stimmt." Wieder beschuldigten sie mich: "Da du um Vergebung bittest, bist du selbst schuld!" Meine Mutter h;rt sich auch an, wie meine Schwestern ;ber mich urteilen. Aber was ist meine Schuld? Wie kann ein kranker Mensch verspottet, bespuckt, mit F;;en getreten und gehasst werden? Immerhin bringen sie mich damit bis zum Ende um und sp;ren die S;nde nicht. Warum sind wir so unfreundlich? Es ist in Ordnung, sich gegenseitig nicht zu helfen, aber nicht, B;ses zu tun. Ist es die Angelegenheit von Tante Gasha, die uns noch betrifft? Wir haben einmal einen Mann getroffen, der mit den Toten kommunizieren kann. Er fragte Tante Gasha, warum sie das B;se tut. Nach einer Weile des Schweigens, so sagte er, antwortete sie: "Warum helfen Sie den Nazis?" Dieses Stigma wird f;r immer bleiben".

Sie lag dort etwa einen Monat lang. Anhand einer Aufnahme unter ihrem Ohr wurde festgestellt, dass sie ein Blutgerinnsel in ihrer Vene hatte, was zu einer schlechten Sauerstoffversorgung ihres Gehirns und schlie;lich zu einem Schlaganfall f;hrte. Zu den Nebenwirkungen geh;rten eine L;hmung der rechten K;rperh;lfte, eine Parese des rechten Beins, Schluckst;rungen, ein zur Seite gerichteter Mund und ein nicht mehr korrektes Sprechen, das eher an eine Trunkenheit erinnert. Der Ged;chtnisverlust machte Marina am meisten Sorgen. Es dauerte lange, bis sie sich an den Namen ihres Sohnes erinnerte, wenn sie ihn anrufen wollte.

Wenn ein Mensch einen schweren seelischen Schlag erleidet, wird dieser Mechanismus genannt: eine Art biologischer Konflikt - Schock, Schlaflosigkeit, Gewichtsverlust, K;lte der Gliedma;en und das Einsetzen des Schlaganfallwachstums. Krankheiten wie Herzinfarkt, Diabetes, Krebs und andere Krankheiten k;nnen auftreten. Es handelt sich um einen sehr ernsten, sehr akuten, dramatischen und isolierenden Schock, der sich gleichzeitig auf drei Ebenen bemerkbar macht: in der Seele, im Gehirn und im Organ.
Es gibt bestimmte Anzeichen, die Konflikte deutlich von Problemen im Alltag unterscheiden. Marina erlebt eine st;ndige Anspannung des sympathischen Nervensystems. Diese Situation ;ndert sich erst, wenn die Person den Konflikt l;st. Bei einem biologischen Konflikt ger;t die Person in einen anhaltenden Stress, der krank macht.
Was diese biologischen Konflikte sind und wie sie sich von intellektuellen oder psychologischen Konflikten oder Problemen unterscheiden, hat Marina w;hrend ihrer Zeit im Krankenhaus zu verstehen versucht. Biologische Konflikte oder Belastungen haben eine ganz andere Qualit;t. Sie ist in das archaische Verhaltensprogramm unseres Gehirns eingebettet. Stress oder Konflikte haben sie bereits in einem Sekundenbruchteil assoziativ getroffen. Bei Rechtsh;ndern ist laut Dr. Gerd Hammer die linke Gehirnh;lfte betroffen, wobei das Kleinhirn rechtsseitig gest;rt ist.
Entscheidend ist nicht, was passiert ist, sondern wie die Person das Erlebnis in einem geistigen Moment erlebt hat. Was kann getan werden, um dem Patienten zu helfen? Man sollte den Inhalt des Konflikts nicht mehr erleben. An dem Punkt, an dem der biologische Konflikt gel;st ist, zeigen sich deutliche Anzeichen auf der psychischen Ebene, im Gehirn und auf der Ebene der Organe. Die Gliedma;en werden warm, der Appetit verbessert sich, das Gewicht normalisiert sich, der Schlaf verbessert sich. Es kann auch zu M;digkeit und Schw;che kommen, wenn man sich ausruhen m;chte. Dies ist ein positives Zeichen. Das ist die Aufl;sung des Konflikts.



 

                Kapitel 28

Marina fuhr mit Tr;nen in den Augen vom Krankenhaus zur Reha. Sie w;rden nicht den ganzen Weg austrocknen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie weiterleben sollte. Sie hatte keine Ahnung, wie ihr Leben aussehen w;rde. Marina konnte nicht in Ruhe warten, wie viele ihrer ungl;cklichen Freunde: "um geheilt zu werden oder in den Armen ihres Schwagers zu sterben". Sie war von Unmut ;berw;ltigt: "Warum ich? Warum, wenn ich allein bin und alle Probleme, finanzielle, sprachliche, famili;re und andere, auf mir lasten, selbst eine solche Krankheit wie ein Schlaganfall? Diese Gedanken brachten sie zum Weinen und ihr Herz zersprang vor Kummer.
Und das, nachdem sie eine Stelle als N;herin angenommen hatte. Sie n;hten Vorh;nge und alle m;glichen Dinge auf Bestellung, und es schien ihr, dass sie mit dem vielen Herumlaufen und der Nervosit;t des "sitzenden Lebens eines Hundes" zufrieden war.
Sie arbeitete inmitten der Raucher, hielt sich die Nase mit einem Taschentuch zu und nahm Bestellungen auf. Zweimal am Tag ging sie zu ihrem Chef und bat um einen Job. Ein Kollege kam einmal auf sie zu und sagte leise:
- "Lassen Sie sich Zeit! Deutschland hat alles, man muss sich nur Zeit nehmen. Ich habe die Naht erst gestern geschnitten und heute gen;ht.
- Aber es ist so langweilig und der Tag zieht sich hin", antwortete Marina und l;chelte sie an.  Und da haben Sie es.

Zur;ck im Krankenhaus sch;mte sich Marina f;r ihre Lage und versuchte, sich zu waschen, die Z;hne zu putzen und sogar zu baden, obwohl ihre rechte K;rperh;lfte unertr;glich schmerzte und ihr Bein durch den Nervenschock zitterte. Aber wer sollte sich um sie k;mmern, ihren Kopf und ihre Beine waschen, geschweige denn ihren Unterleib? Das Pflegepersonal, Frauen und M;nner, zuckte mit den Schultern und ging auf seine Zimmer.
Marina wurde von Verwandten und Bekannten besucht, und sie erkannte, dass Freunde sehr n;tzlich sind. Alle kamen, brachten Blumen und l;chelten, und sie machte sich Sorgen, dass sie sie von ihren pers;nlichen Angelegenheiten ablenken w;rde. Ihre Mutter und ihre S;hne kamen regelm;;ig zu Besuch, wof;r sie ewig dankbar war. Ihr Sohn rief noch vor dem Schlafengehen an, um ihr gute Nacht zu sagen, und Marina betete zu Gott, dass er ihnen in ihrer Not helfen m;ge.

Im Spa begr;;ten sie sie mit einem L;cheln und waren sehr ;berrascht, ihr trauriges Gesicht zu sehen.
- Es gibt viel mehr kranke Menschen auf der Welt... Und im Allgemeinen kommt es darauf an, wie man es wahrnimmt", erkl;rte der Verwalter achselzuckend.
Marina war in einem Zimmer mit einem deutschen Bauer untergebracht, der recht tolerant und freundlich war. Ihre Mitbewohnerin machte sich angesichts ihrer Sorgen nicht die M;he, Fragen zu stellen, und wunderte sich nur, dass Marina selbst unter Tr;nen das Bett wusch und umzog. Sie nahm an verschiedenen Terminen teil, die gut f;r ihre Muskeln und Knochen waren, und hatte das Gef;hl, dass sie nicht aus ihrer Depression herauskam.
Die Angst warf eine Decke ;ber sie. Sie hat aufgeh;rt, alles um sie herum wahrzunehmen. Sie sah nur sich selbst, aber nicht in einem guten Licht. Sie stellte sich vor, dass sie langsam zu Staub zerfiel. Sie untersuchte die Form ihres Gesichts. Die Falten schienen jeden Tag gr;;er und tiefer zu werden. Sie hatte Angst vor dem Leben.

Als sie dem Tod f;r einen Moment ins Gesicht sah, erkannte sie pl;tzlich die verg;ngliche Welt um sie herum, die vergebliche Eitelkeit der Menschen. Ihr hilfloser Kampf um materielle G;ter, Ruhm und Ehre. Alles w;rde eines Tages verschwinden. Sie bekam Fleischesfieber und Seelenkr;mpfe und litt unter Hoffnungslosigkeit. Pl;tzlich wurde ihr klar, dass die Kinder im schlimmsten Fall ohne Mittel dastehen w;rden.
Marina begann verzweifelt, die Motive durchzugehen, die ihre famili;re Situation so schnell wie m;glich wieder in Ordnung bringen w;rden, so dass die Kinder wenigstens am Anfang fest auf dem Boden stehen k;nnten. Sie ging in Gedanken alle m;glichen und unm;glichen Vorschl;ge und Umst;nde durch und erinnerte sich an das, was die Leute ihr ;ber ihre Absichten und Ma;nahmen zur Rettung der Situation erz;hlt hatten.
Die deutsche Vollversicherung f;r alles und jedes kam ihr in den Sinn. Die Deutschen versichern sich vom Hausdach bis zum Gartenzaun, vom Autounfall bis zur defekten Treppe, vom Kristall bis zum K;figvogel. Ihrer Meinung nach war dies eine gro;artige L;sung.
Marina hatte ihr Leben versichert. Unterzeichnung eines Vertrags, in dem festgelegt wird, dass die Kinder im Falle ihres Todes einen bestimmten Betrag zur H;lfte erhalten. Sie atmete erleichtert auf. Der Versicherungsvertreter begann, nachdem er die Papiere geheftet hatte, darauf zu dr;ngen, eine zus;tzliche Versicherung f;r das Grundst;ck und f;r den Fall abzuschlie;en, dass sie das Auto zerkratzen w;rden. Sie breitete ihre H;nde aus:
 - Ich habe nichts zu stehlen. Ein Dieb bricht also ein, durchw;hlt die Schubladen mit den ;brig gebliebenen Bechern von verschiedenen Diensten, so dass wir, Gott bewahre, das Auto von jemandem zerkratzen und einen bestimmten Betrag zahlen, der nur 10 % dessen betr;gt, was ich mein ganzes Leben lang zahlen muss.
Er sch;rzte die Lippen, sagte, es sei ihr Recht, "wir sind arm und ihr k;nnt noch ;rmer werden", schlug die Mappe zu und ging.
Sie war erleichtert und doch... Die Kinder, so schien es ihr, f;hlten sich wie Waisenkinder. In Kasachstan waren alle arm und deshalb gl;cklich, und hier wurden die Menschen durch Schritte definiert.

In der Zwischenzeit schmerzte alles in mir. Eine Niere brannte, eine Lunge pochte, ihr Magen war angespannt. Ihr Herz schlug st;ndig gegens;tzlich. In ihrer Verzweiflung ging sie zu ihrem Arzt und sagte ihm mit gro;en Augen voller Schmerz und Verzweiflung, dass sie nicht lebe, sondern existiere, und dass sie mit einem Klumpen Schmerz und Trauer zur;ckbleibe. Er hat sie nicht mit Worten wie "Schicksal" und "Geduld" beruhigt oder eingelullt. Er erkundigte sich nach der Familie, der Arbeit, dem Erreichten und schloss dann mit gesenkten H;nden:
- Nun, es wurde nicht zu wenig erreicht. - (Gut, dass er nicht gesagt hat, dass es Zeit ist, in Rente zu gehen!) Dann f;gte er hinzu: - Ich kann es nicht ;ndern.
Gut gesagt. Eine Sorge weniger, sonst w;rde sie zu ihm rennen und ihn um Hilfe bitten. Jedenfalls beschwerte sie sich irgendwie bei ihrer Freundin Irina:
- "Ich glaube, ich werde sterben.
- Nun, irgendwann musst du es tun... Es wird nie hundert Tote geben, aber es wird auch nie einen geben...
Nach diesen Worten wurde Marina klar, dass sich niemand f;r ihr Leiden interessierte. Jeder war auf sich selbst konzentriert. Und doch litt sie in den N;chten und sprach mit sich selbst: "Was war mit mir los? Warum hatte der Herr mich ausgew;hlt? Oder ist das das Ende und ich muss f;r alles bezahlen? Warum weine ich so viel und mache mir Sorgen um meine Krankheit? Denn es war schwer oder leicht f;r mich, aber ich konnte auf mich selbst aufpassen, ich konnte auf mich selbst aufpassen. Jetzt bin ich hilflos. Gott helfe mir, dass ich f;r andere kein Fels in der Brandung bin, vergib mir f;r meine vergangenen, gegenw;rtigen und zuk;nftigen Fehler... Und ich habe viele davon. Ich war beleidigt, weil meine Verwandten mich nicht verstanden, obwohl ich sie vielleicht auch nicht verstanden habe. Und ich habe mein Leben nicht so gelebt, wie sie es von mir wollten... Obwohl ich versuchte, niemanden zu st;ren und, Gott bewahre, niemandem etwas anzutun. Aber ich glaube, ich habe es getan. Nicht umsonst ist mein verstorbener Vater nachts zu mir gekommen und hat mit dem Finger auf mich gezeigt, und ich habe es abgetan... Ich wei;, dass Hemingway auch an Depressionen litt und dann sein Leben durch Selbstmord beendete. Und ein Schriftsteller, der von seinen Lieben missverstanden und missbraucht wurde, litt auch sehr unter Depressionen. Als der Arzt sah, dass die Tabletten ihm nicht halfen, riet er ihm, jeden Tag eine Geschichte von M. Zoshchenko zu lesen. "Nein, das wird mir nicht helfen", sagte er niedergeschlagen, "denn das sind meine Geschichten. Sie verstehen uns nicht und sie versuchen es auch nicht. Und wir schreiben, was wir sehen, nat;rlich von unserem Turm aus, und f;gen damit unbewusst geliebten Menschen und Verwandten Schmerz zu."
Marina w;lzte sich auf ihrem Kissen hin und her. Ihre Seele wurde buchst;blich zerrissen. Nachts betete sie, Gott m;ge ihr alle S;nden vergeben und ihr Seelenfrieden schenken. Warum? Warum? Obwohl... vielleicht hat Jesus sie vor dem Tod bewahrt, indem er ihr eine Taube als Heiligen Geist schickte und ihr Zeit und Gelegenheit gab, ihre Situation zu verbessern. Denn nicht umsonst hei;t es in der Schrift: "Diese Krankheit dient nicht dem Tod, sondern der Herrlichkeit Gottes, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde" (Johannes 11,4). Was immer getan wird, geschieht nach Gottes Willen. Wenn die Menschen dir helfen - wird Gott dir helfen, aber wenn Gott dir hilft - wird dir niemand helfen!

Aber Marina konnte sich nicht beruhigen. Sie verstand, dass sie so sehr geschlagen oder beleidigt werden musste, dass sie sich wieder wertlos f;hlte, dass sie kein Selbstmitleid hatte und keine Angst vor dem Tod hatte. Wie damals... Sie hatte geheiratet, um ihn zu retten, und alles, was sie bekam, waren Beleidigungen und Schl;ge f;r nichts, f;r gar nichts.
Und was in der Welt w;rde sich ;ndern, wenn sie stirbt... Nur die Kinder brauchen sie noch. Nun, sie wird f;r sie leben, und wenn die Zeit gekommen ist, wird sie sich von ihnen allen in Frieden verabschieden. Wie auch immer sie ihr Leben gelebt hat, sie hat es gelebt.
Aber mit jedem neuen Tag kamen neue depressive Ausbr;che. Marina beschloss zu versuchen, sich irgendwie zu helfen. Sie begann Shilajit zu trinken, Tinkturen, Kompressen zu machen, Rotlichtbestrahlung, Massagen und Gebete... Es ging ihr besser. Sie wei; nicht, wof;r es war, aber sie ist dankbar f;r alle Heilmittel. Sie hat immer noch einige Seitenschmerzen, eine Verdunkelung der Augen und gelegentliche Ohnmachtsanf;lle, aber sie ist jetzt ruhiger. Wie Dale Carnegie sie lehrte, hat sie das Leben akzeptiert, wie es ist, und findet ihr Gl;ck in dem, was sie umgibt, nicht in dem, was sie gerne h;tte. Sie m;chte sich im Jenseits zu den F;;en von Gott, Jesus, D. Carnegie, Luis de Fenius, Bolttante und all jenen verneigen, die zu ihr und den Menschen auf der Erde freundlich waren: gro;z;gig, ehrlich und unersetzlich...
Seit ihrer Kindheit hatte Marina es eilig, weil sie gesundheitliche Probleme hatte: Sie wollte heiraten, Kinder bekommen, eine Ausbildung machen, einen guten Job bekommen. Ihr ganzes Leben ist ein Kampf! Deshalb hat sie das Interesse am Leben verloren.
sagte Marcus tr;stend:
- Gott hat Ihnen diese Krankheit mit Absicht gegeben. Stellen Sie sich vor, Sie s;;en in der Hitze und atmeten das Nikotin der Zigaretten ein, und man wei; nicht, wie es geendet h;tte.
Ihr Sohn hatte Recht, aber Marina konnte ihre Situation trotzdem nicht akzeptieren. Und pl;tzlich las sie unwillk;rlich eine Zeile aus dem Buch von L. Plett: "...das charakteristische Merkmal der Wei;en ist, dass wir immer in Eile sind und immer irgendwo in Eile sind. Manche Menschen gehen so weit weg, dass sie schlaflose N;chte haben und depressiv werden. Unter ihnen gibt es sogar solche, die aus diesem Grund Selbstmord begehen, nur weil die Dinge nicht so laufen, wie sie es gerne h;tten. Aber Selbstmord zu begehen ist etwas Schreckliches, das in die ewige Verdammnis f;hrt! Schwarze Menschen sind in dieser Hinsicht nicht wie wir; sie sind normalerweise langsam und gem;chlich...
Die Kraft des Heiligen Geistes gibt uns die F;higkeit, ein Zeuge f;r Christus zu sein, das hei;t, ein M;rtyrer. Die Kraft, weder nach links noch nach rechts zu schauen, sondern VORW;RTS zu gehen, die Kraft, in den Tod zu gehen und in ihn hineinzugehen, wie Stephanus, der M;rtyrer. Als Steine auf ihn flogen, leuchtete sein Gesicht wie das eines Engels, und er sah den Himmel ge;ffnet. Was tun wir, wenn Menschen unfreundliche, verletzende Dinge zu uns sagen? Dann schlie;t sich der Himmel f;r uns und die H;lle ;ffnet sich. Aber wie Stephanus sagte: "Vergebt ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
Marina, die an einer Krankheit leidet, hat sich immer gefragt: Was h;tte Jesus an ihrer Stelle getan? Von Kindheit an war sie auf Christus ausgerichtet - Geld, Jubil;en, Lumpen und diverse Partys mochte sie nicht. Sie wollte eine eng verbundene Familie gr;nden und daf;r sorgen, dass alle gesund sind. Aber es hat nicht geklappt. Marina war zweimal verheiratet, aber sie konnte ihren Ehem;nnern deren Saufgelage und Ehebruch nicht verzeihen und verlie; sie. Sie h;tte ihnen vergeben und sie segnen sollen. Sie segnet sie jetzt, weil sie andere Frauen und Kinder haben, und diese Kinder leiden wahrscheinlich auch unter ihrem Missbrauch. Marina ist jetzt krank, aber sie sagt immer wieder: "Auch wenn mich alle verlassen, Jesus Christus ist bei mir".
    - Herr! Ich ;bergebe mich Dir! Ich ergebe mich v;llig! Nimm mein Leben! Mach mit mir, was Du willst, nach Deinem Ermessen! Herr, hilf mir, unserem Leben einen Sinn zu geben", rief Marina mit einem innigen Schrei zu Gott.
Bei allem, was uns in unserem Leben begegnet, sollte uns vor allem eines wichtig sein - dass Gott f;r uns ist. Wenn Gott f;r uns ist, wer kann gegen uns sein! Auch wenn sich die ganze Welt gegen uns wendet. Aber Gott wird auf unserer Seite sein, der Sieg wird trotzdem unser sein. Das B;ndnis eines einzigen Menschen mit dem allm;chtigen Gott ist eine Macht, die unermesslich gr;;er ist als die der Welt und der Finsternis der D;monen. Wenn die ganze Welt f;r uns steht und Gott gegen uns ist, gibt es keine Hoffnung.
Eines Abends rief Lydia Scharnholz, eine Landsm;nnin, an: "Gott besch;tzt uns immer. Vertrauen Sie auf Ihn! Sie sollten nicht verzweifeln, sondern sich nur dar;ber freuen, dass Sie leben und Ihre S;hne noch in den Armen halten k;nnen. Und dann vielleicht Ihre Enkelkinder. Aber du darfst deine Knochen nicht austrocknen lassen, du musst dich jeden Moment mit deiner gel;hmten Hand und deinem gel;hmten Bein bewegen. Als Gott den Mann heilte, sagte er: "Steh auf und geh", das hei;t - beweg dich. Wenn du nicht im Bett liegst, bedeutet das, dass er dir die M;glichkeit gegeben hat, zu gehen...".
Ja, man muss irgendwie so lange leben, wie es einem zusteht... Marina nahm starke Psychopharmaka, schlief 24 Stunden lang und versuchte, nach dem Rat von M. Norbekov zu leben: "Liebe dich selbst...", und f;r die Kinder mit gro;er Hoffnung auf den Herrgott...

Das Reiten von Pferden bereitete ihr geistige Freude. Schlaganfallpatienten sollten dies nicht tun, da es zu Blutungen durch einen Hufschlag f;hren k;nnte, aber die ;rzte sahen ihren zufriedenen Blick und verboten es nicht. Und als die beiden Hunde, von denen einer gerne auf dem R;cken des Wallachs ritt, anfingen, unter den F;;en herumzuwirbeln, war das ein gro;es Ereignis. Es stellte sich heraus, wie sehr sie die Tiere vermisste, wie Ruhe und Frieden in ihre Seele einkehrten, wenn sie die aufrichtigen, vor Freundlichkeit und Liebe leuchtenden Schnauzen betrachtete.
Marinas Hand war blau vom Blutmangel, geschwollen und schmerzte, wenn sie sie ber;hrte. Dennoch sagte sie zu Gott: "Du solltest daf;r gek;sst werden, dass du mir die M;glichkeit gegeben hast, mit meinen S;hnen nach Deutschland zu ziehen, und dass du nicht zugelassen hast, dass ich in Kasachstan krank werde oder sterbe. Schlie;lich sterben manche Menschen j;nger. Beruhigen Sie einfach meine Seele und verringern Sie das Leid, und lassen Sie mich meine Kinder schnell auf die Beine bringen, heiraten, dass es jemanden gibt, auf den ich mich verlassen kann.
Sie f;hlte sich so krank, dass sie nicht essen konnte und eine Abneigung gegen Lebensmittel hatte. Sobald sie einen Bissen heruntergeschluckt hatte, ging alles nach hinten los. Innerhalb einer Woche hatte Marina zehn Kilo abgenommen. Sie wurde blass und bekam einen bl;ulichen Teint.
Sie f;hlte sich so schlecht, dass sie jede Minute darauf wartete, dass es vorbei war. An einem Punkt klopfte ihr Herz heftig und blieb stehen. "Gott steh mir bei!" - rief sie im Geiste, bevor es wieder anfing, gleichm;;ig zu schlagen. Sie verstand nicht - worum ging es da? Vielleicht hatte sie jemanden beleidigt, vielleicht hatte sie ihre Verwandten vernachl;ssigt - Gott vergebe, vergebe f;r alle S;nden, und sogar f;r die S;nden, die sie nicht kannte...

Sie nahmen einen Polen auf, dem eine falsche Injektion verabreicht wurde und dessen Arm dadurch an Kraft verlor:
- Ich sehe hier kranke Menschen mit einem Zeichen der G;te auf der Stirn liegen. Solche Menschen trifft man nicht auf der Welt...
Am letzten Tag ihres Aufenthalts im Rehabilitationszentrum erhielt sie eine Musiktherapie. Marina reagierte nicht, sondern lag auf dem Bett und wartete auf das Ende. Zur verabredeten Zeit kam Dr. Gr;n M. zu ihr und fragte, warum sie abwesend sei. Sie stand auf und rief mit schwacher Stimme:
- Ich kann nicht, ich bin ersch;pft... Ich kann nicht essen. Ich zwinge mich.
- Nun, das ist klar. Wir haben ein Nervenb;ndel in unserem Magen, und das reagiert nat;rlich auf alles. Wei;t du, du ruhst dich jetzt aus, und morgen vor dem Mittagessen werde ich die Verwaltung bitten, dir eine weitere Amtszeit mit mir zu geben. F;hrst du am Nachmittag nach Hause?
Sie stimmte ihm zu, aber warum sollte er das tun wollen?
Am n;chsten Tag erhielt sie tats;chlich einen Termin in der Muztherapie. Marina, noch halbwegs bei Sinnen, ging zu ihm. Er begr;;te sie herzlich und setzte sie neben sich auf einen Stuhl. fragte er:
- Was nagt an Ihnen?
- Das Leben trifft mich auf den Kopf... Ich habe ein Buch ;ber alle Probleme geschrieben, die mein Schicksal mit sich gebracht hat. Und meine Familie ist nat;rlich auch dabei, wenn auch unter einem anderen Nachnamen. Aber ich halte mich f;r schuldig, und ich glaube, Gott hat mir daf;r eine Strafe gegeben.
Er h;rte aufmerksam zu. Marina behandelte ihn mit Respekt und erz;hlte ihm alles, was sie auf dem Herzen hatte. Er verstand gut Russisch, und es war einfacher f;r sie, sich ihm zu erkl;ren. Dr. Gr;n M. absolvierte das Konservatorium in Moskau und war in allem gut. Es schien Marina, als sei ein tr;stender Engel vom Himmel herabgestiegen, oder vielleicht Jesus selbst.
- Ich glaube nicht, dass Gott daf;r bestraft. Und wen kann man schon fragen, warum die einen reich und die anderen arm sind; warum die einen ihr Leben lang gesund und die anderen krank sind; warum die einen dick und die anderen d;nn sind; ich glaube eher an das Schicksal. Und ich rate Ihnen, stark zu sein, auf den Beinen zu stehen und zu k;mpfen. Vielleicht hat das Schicksal zu Ihnen gesagt: Genug ist genug, es ist Zeit, das Leben anders zu betrachten und einen anderen Weg zu w;hlen.
- Vielleicht... Ich danke Ihnen. Du hast mir geholfen...
- Und nun, zum Abschied, werde ich dir zwei Melodien vorspielen: eine traurige, als w;rde sie das Geschehene beklagen, und eine fr;hliche, damit dein Weg hell und freudig wird...

Marina sa; am Ausgang und wartete auf ein Taxi, als der Chefarzt auf sie zukam und scheinbar schockiert sagte:
- Was ist zu tun, wenn das passiert ist? Andere haben es schlechter.
- Du verstehst einfach nicht, wie schwer es f;r deine Seele ist...
- Vielleicht, und doch w;nsche ich Ihnen eine gute Reise.
 
Sie kam ersch;pft zu Hause an. Ihre Freundin Irina krempelte sofort die ;rmel hoch:
- Ich werde dich heilen. H;ren Sie nicht auf einen Arzt, der sagt, dass es nicht besser werden wird.
Sie hat sie so massiert, dass ihre Knochen knackten, obwohl sie schrie und weinte. Und im Krankenhaus h;rt man beim kleinsten Schluckauf auf, sie zu massieren. Nur Gott wei;, wie viele Stressschocks Marina durchgemacht hat! Aber zum Gl;ck sind ihr Bein und ihr Arm ein wenig empfindlicher geworden. Vorher waren sie wie Baumst;mme, selbst wenn wir sie mit einer S;ge zers;gten, gab es keine Reaktion.
Und trotzdem f;hlte sie sich sehr schlecht. Marina stellte sich vor, wie ihr Fleisch verfaulte oder von W;rmern zerfressen wurde... War sie besser als ihr verstorbener Vater oder der liebe verstorbene Bolttante oder die angesehene Tante Olya... Alles, was sie von Gott verlangte, war, ohne Depressionen zu leben oder ohne Leiden zu sterben... Und dann beginnt ihr Sohn Markus, der ihr t;gliches Leid sieht, von Gott zu sprechen, als ob Gott selbst zu ihr sprechen w;rde.
- Er spricht durch mich... - erkl;rt der Sohn: "Du glaubst wieder, wie der Mann deiner Schwester Michael gesagt hat, dass du nicht an Gott glaubst und dass der Satan bei dir ist. Glauben Sie nicht jedem, der sagt: "Ich bin ein Gl;ubiger". Es ist alles sehr protzig. Sie sorgen daf;r, dass hier alles in Ordnung ist, aber wenn die Pr;fungen wirklich kommen oder die Bed;rftigen den Bed;rftigen helfen, frage ich mich, wo sie sein werden... Hier gibt es einen Apfel, der sch;n ist und dessen Kerne nicht zur Vermehrung geeignet sind, und einen Apfel, der faul und krank ist und dessen Kerne gut sind. Gott stellt Sie auf die Probe. So wie Jesus f;r uns gelitten hat, wurde er geschlagen, bespuckt, ihm wurde eine Dornenkrone aufgesetzt, N;gel wurden eingeschlagen, Essig wurde verabreicht, aber er hat trotzdem f;r uns gelitten und sein Leben gegeben, um all unsere S;nden abzuwaschen. So m;ssen auch Sie Ihr Kreuz mit W;rde tragen. Und die, die hier alles haben, bekommen dort nichts. Gott ist gerecht und wei;, was er tut. Er f;hrt einige vorw;rts, aber er kann nicht alle f;hren. Er wartet darauf, dass die Menschen selbst umkehren, Bu;e tun und Gott vertrauen. Und wer dir sagt, dass du schlecht bist, sei still, der nimmt die S;nde auf sich. Du gehst raus und vergisst. Leben Sie einen Tag, freuen Sie sich, dass die Sonne wieder scheint und sagen Sie Ihm Danke.
Ihr Sohn Marcus k;mmerte sich um sie. Viele Leute fragen: "Warum? Weil er seine Zukunft verdirbt." Daf;r ist Marina nur dankbar. Er wird sich ein Jahr lang um sie k;mmern, er verdient vielleicht nicht viel, aber sie ist bereit, ihn zu unterst;tzen.
- Ich danke dir, mein Sohn, ich danke dir, Herr, und vergib mir, dass ich an deiner Gerechtigkeit gezweifelt habe!




      


                Kapitel 29

W;hrend Marina krank war, war ihr Sohn ihr Freund, Besch;tzer und Tr;ster. W;hrend sie weinte und in der Bibel las, sagte sie: "Er, der uns in all unserer Not tr;stet... (2. Korinther 1,4), und dachte: "Warum hat Gott mich verlassen, ich brauche doch seinen Trost. Fr;her war ich eigenn;tzig und jetzt bin ich abh;ngig?"
Dies dauerte sechs Monate lang an. Marina versuchte, sich umzuziehen. Sie dankte Gott f;r die Lebenslektionen, die er ihr gegeben hatte, und begann mit Gymnastik, Massage und Logop;die. Es war, als w;rde Jesus ihr zeigen, wo sie es tun sollte. Gottes Segen ist in der Tat unendlich. Vater unser, geheiligt werde Dein Name...
Aber der Sohn lie; nicht locker:
- Warum den lebendigen Gott in Kirchen in ganz Deutschland suchen? Schlie;lich ist Gott immer bei uns. Er hat Ihr Leben mehr als einmal gerettet, und es liegt an ihm zu entscheiden, ob Sie leben oder sterben sollen. Lebe heute und freu dich. Halten Sie sich nicht f;r einen Fu;abtreter, sondern respektieren Sie sich selbst. Und lassen Sie sich nicht reiten. Sie sagen nur schlechte Dinge. Tut Gutes und vergesst es gleich wieder, denn Gott hat gesagt: "Erz;hle nichts von einer guten Tat, sonst wird dir hier gedankt, nicht im Himmel." Liebe Gott. Jesus sagte: "Ihr wollt mich nicht anerkennen und ich will euch nicht anerkennen", und er wurde unseretwegen gekreuzigt. Ich habe so viel durchgemacht, und ich habe immer noch nicht gelernt, wie ich leben soll.
- Wo wird das gelehrt?
- Vertrauen Sie auf Gott! Was auch immer er will, so wird er es tun. Du glaubst wahrscheinlich nicht an Gott, aber ich schon. Und wenn die Menschen den lebendigen Gott irgendwo suchen, dann nicht bei mir - er ist hier, er ist immer bei uns.
- Es ist nur so, dass sich alle M;tter Sorgen um ihre Kinder machen sollten. Schlie;lich k;nnen sie Fehler machen, und es ist schwieriger, sie zu korrigieren.
- Wenn Gott es will, wird das Kind kommen und sich ihm zuwenden. Leben Sie einen Tag nach dem anderen und versuchen Sie, neu anzufangen. Und noch etwas: Tue den Menschen Gutes, aber verschenke nicht das Letzte...
- Ja, ich glaube an Gott, aber ich habe Angst vor ihm. Ich dachte, ich h;tte kein Recht, um Schutz vor den Angriffen b;ser Menschen zu bitten; um Geld, und sei es nur, um meine Schulden zu bezahlen; um Heilung... Ich dachte, ich sei all dessen nicht w;rdig, und dass nur heilige Menschen es bekommen. Und ich hatte kein Recht zu beten, weil ich mich unrein f;hlte. Der Ehemann meiner Schwester, Michael, begann, abends zu Hause Gottesdienste abzuhalten. Nach seinen Predigten ist man einfach entmutigt und f;hlt sich unvergeben, gedem;tigt und beleidigt. Das k;nnen Sie nicht tun. Wir brauchen Menschen, die zur Reinigung und Heilung kommen, nicht zur Verurteilung.
Irma Kvadritzius rief sie an und fragte: "Warum weine ich, wo doch viele in einer schlimmeren Situation sind?
- Soll ich ehrlich zu Ihnen sein? Ich habe nicht so sehr Angst vor dem Tod als vielmehr davor, dass Gott mich nicht annimmt, weil er mich nicht liebt. Ich habe diese Meinung, weil mich nicht alle lieben... Ich bin also so schlecht, dass ich aufgeh;rt habe, mich zu lieben...
- Er liebt Sie. Ich bin viel schlimmer als Sie und ich sp;re, dass er mich liebt.
- Herr, vergib mir und richte uns zu Recht. Trotzdem danke ich Dir, dass Du mich viele Male gerettet hast, dass Du mir Kinder geschenkt hast... Du liebst mich also, liebst mich, liebst mich. Und danke, dass Du die Hoffnung auf uns nicht aufgibst und uns unsere vergangenen, gegenw;rtigen und zuk;nftigen Fehler vergibst... Gott segne alle!

Marina war w;tend auf sich selbst - warum hatte sie solche Angst vor Gott? Weil er, wie ihr eigener Vater, sie dem;tigen oder ihr einen moralischen oder physischen Schlag versetzen konnte, wie sie es schon oft von Menschen, die ihr nahe standen und die sie liebte, ertragen musste. Und nun wird sie auf nat;rliche Art und Weise geschlagen und besch;mt... Aber wer sagt denn, dass es Gott war, der sie bestraft hat, und nicht die Menschen? Und jetzt freuen sie sich, dass sich ihre Fl;che erf;llt haben. Schlie;lich schickte Gott ihr den Heiligen Geist in Form einer Taube, die drei Tage lang bei ihnen lebte, bevor die Krankheit ausbrach. Und er lie; nicht zu, dass es sie v;llig verbog und entstellte...
Der Gedanke kam Marina, und sie bereute zutiefst, dass sie ihm gegen;ber ungerecht gewesen war. "Nimm, o Gott, mein aufrichtiges Bekenntnis und meine Vergebung an. Ich bitte dich: Vergib mir und gib mir die Kraft, meinen Kindern ein wenig mehr zu helfen. Amen."
Sie glaubte jetzt an den guten Gott. Und vielleicht sollten wir "Danke" sagen, dass sie krank ist, und obwohl sie noch nicht geheilt ist, ist sie Gott dankbar, dass er sie durch Krankheit und Verzweiflung n;her zu sich selbst gebracht hat.
Herzinfarkte und Schlaganf;lle sind Krankheiten von Lebensk;mpfern, weshalb die meisten Menschen, die an dieser Krankheit sterben, Menschen sind, die ihr ganzes Leben lang mit allen Mitteln weitergemacht haben. Oft erlaubten sie sich nicht, in einem Moment der Schw;che und des Kummers zu weinen oder ihre Gef;hle auf andere Weise auszudr;cken.

Nach einem Schlaganfall f;hlte Marina manchmal ein Gef;hl von Hilflosigkeit, Schmerz und Verzweiflung. Sie wollte heulen. Manchmal heulte sie laut auf, wenn niemand in der N;he war. Und niemand konnte sehen... sollte ihre Schw;che und Verzweiflung, ihre zerbrechliche, schwache Natur nicht sehen... Es war, als h;tte man ihr die Seele abgezogen und ihren K;rper nackt und seelenlos zur;ckgelassen. Sie konnte nicht essen. Sie hat abgenommen. Ihr Sch;del wurde breiter als ihr K;rper. Ihre Seele schmerzte, sie weinte und kr;mmte sich vor Qualen.
 Sie hatte das Gef;hl, dass Gott sich von ihr abgewandt hatte und dass ihre Verwandten sie nicht wollten. "Das ist die Art von Kranken, die wir auf die Stra;e werfen!" - erinnerte sie sich oft an die Worte von Schwester Lisa. Sie wollte sterben. Sie suchte nach einem einfachen Weg, um Selbstmord zu begehen.
Marina erinnerte sich, wie sie als Kind ihre Bibel aufgeschlagen hatte und auf die Worte der Heiligen Schrift stie;: "Und es wird eine Zeit kommen, eine sehr schwere Zeit. Und ich werde deine Gebeine ber;hren. Und ihr werdet einen Ausweg suchen und ihn nicht finden. Und du sollst dein Haupt in deine H;nde nehmen und einen Ausweg suchen bis ans Ende - der Tod soll nicht zu dir kommen. Und preist mich, denn dieses Werk ist von mir und zu meiner Ehre." Es schien ihr, als ob er zu ihr sprechen w;rde. Sie warf das Buch weg und versuchte zu vergessen. Sie hat nicht einmal darauf geachtet, welcher Vers es war.
Marina erinnerte sich daran, und trotzdem wollte sie weder in dieser noch in jener Welt leben. Sie wollte v;llig untergehen. Sie war so verbittert, dass sie sich nichts w;nschte, nur ewige Dunkelheit, ewigen Schlaf...
Die Angst erdr;ckte Marina mehr und mehr. Furcht vor dem Tod. Hier kommt ein Mann - fr;hlich, freundlich. Und schon bald wird er weg sein. Er wird sterben. Warum werden wir also geboren und warum sterben wir?
Marina war verzweifelt. Ihre Seele weint und leidet unter dem, was in der Welt geschieht. Und es schien kein Ende zu nehmen. Es schien ihr, als stecke sie von allen Problemen am meisten im Sumpf fest, der alles um sie herum und auch sie selbst unaufh;rlich aussaugt. Wie kann man alle retten? Es schien unm;glich...
Aber wovor hat sie Angst? Schlie;lich sind Menschen vor ihr gestorben, unter ihr gestorben und werden nach ihr sterben. Gute und schlechte Menschen. Wovor hat sie also Angst? Ist das Leben auf der Erde so gut, hat es noch nicht gelitten?
F;r einen klugen Menschen er;ffnet jeder Tag ein neues Leben. "Wahrer Seelenfrieden" wird erreicht, indem man sich mit dem Schlimmsten abfindet. Psychologisch gesehen ist es eine Freisetzung von Energie", sagte L. Yutan. Psychologen sagen, man m;sse nur die Fenster putzen und alles mit anderen Augen sehen. Aber egal, wie sie gewaschen werden, im geistigen Sinne sind sie alle tr;be. Ich sollte wirklich mit Tabletten behandelt werden. Wo kann ich einen guten Psychotherapeuten finden?
Im Fernsehen hie; es: "Mit euren Depressionen streut ihr einen L;ffel Teer auf alle Ideen der Kinder. Lasst sie in Ruhe, lasst sie aus ihren Fehlern lernen".
Marina hat sich ein wenig beruhigt. In der Tat w;rde es nicht genug von ihr f;r alle geben. Sie muss ihnen helfen, wenn sie sie darum bitten. Sie sagt sich selbst und dem Herrn in ihrer Entschuldigung: "Ich habe mein Bestes getan. Ich habe es versucht, aber meine Kr;fte und F;higkeiten haben Grenzen..." Man muss sich Ziele setzen und so viel wie m;glich auf sie hinarbeiten... Werden Sie sich Ihrer eigenen Grenzen bewusst. Werden Sie die Gef;hle los, die ihr Leben belasten. Dies wird ihre Familie sch;tzen und sie geistig und k;rperlich gesund machen.

Marina begann, viel Literatur ;ber Schlaganf;lle zu lesen. Sie stie; auf ein Werk von Louise Hay mit dem Titel Heal Your Life. Sie schreibt:
"Schlaganf;lle werden durch verstopfte Blutgef;;e verursacht, die die Blutversorgung behindern. Das Gehirn ist wie ein Computer, der unseren K;rper steuert. Blut ist Lebensfreude, und Venen und Arterien sind ;bertragungskan;le, die jede Zelle erreichen sollen. Alles in unserem K;rper unterliegt dem Gesetz der Liebe, denn die kosmische Intelligenz ist die Liebe selbst. Niemand und nichts auf der Welt kann ohne Liebe und Freude normal existieren. Durch negatives Denken kann der Fluss von Liebe und Freude nicht frei in das Gehirn flie;en.
Innere Unfreiheit und die Angst, sich l;cherlich zu machen, sind dem Spa; nicht f;rderlich. Das Gleiche gilt f;r die Liebe und die Lebensfreude. Wenn Sie sich die Gewohnheit abgew;hnen, in allem das Schlechte zu sehen, wird die Welt nicht mehr so d;ster erscheinen. Selbst das kleinste Missgeschick kann sich zu einer kosmischen Katastrophe ausweiten, aber auch eine schreckliche Trag;die kann Anlass zu Optimismus geben. Es h;ngt alles von unserer Einstellung ab.
Wir haben oft das Gef;hl, dass unser Leben so viel besser sein k;nnte, und bem;hen uns deshalb, eine andere Richtung einzuschlagen. Manchmal ist die Folge dieses Strebens ein Schlaganfall, der unser Leben wirklich v;llig ver;ndert und uns seine wahren Werte erkennen l;sst.
In der Tat war Marina fr;her deprimiert, warum und wieso wir Kinder geb;ren, wenn sie in allen irdischen Angelegenheiten Pech haben. Und sie leiden genauso wie wir. Und wir wollen, dass sie gesund, freundlich und gl;cklich sind.
Nach dem Schlaganfall wurde ihr klar, dass dies alles negative Gedanken sind und dass jeder im Leben lernen muss, zu leben und zu k;mpfen. Sie hat endlich gelernt, aus vollem Herzen zu lachen. Die T;ren zu einem neuen Leben haben sich ge;ffnet! Alles, was noch ;brig war, war, sich selbst zu lieben. Vielleicht verwandelt sich die Quantit;t der Freude in Qualit;t.
Marina begann, kleine Portionen zu essen, um nicht r;ckl;ufig zu werden. Und nach und nach wurde ihre Verdauung besser.  Sie begann sich zu erholen.
Ihre Mutter Elisabeth macht Marina immer wieder Vorw;rfe:
- Sie hat nicht einmal etwas f;r ihr Alter gespart. Es kostet nichts, sich den Hintern waschen zu lassen, wenn man im Sterben liegt.
- Es ist f;r mich sch;ner, zu geben als zu nehmen. Wenn die Zeit kommt, muss ich nicht in einem lackierten Sarg begraben werden. Ein Schuhkarton wird ausreichen, um meine Asche in den Fluss zu werfen und zu verstreuen. Mein Sohn tadelt mich auch daf;r, dass ich alles den Menschen gebe und es f;r Gott tue, um f;r meine Schuld zu bezahlen. Aber ich tue es nicht f;r Gott, ich tue es aus dem Ruf meines Herzens heraus. Es ist mir peinlich und ich habe Angst vor Gottes Zorn, aber ich kann nicht anders. Sicher, ich s;ndige, wenn ich meinen Kater kastriere, aber dann massiere ich seinen Bauch, streichle seine Schnurrhaare, bade und f;ttere ihn, weil ich ihn liebe. Er entspannt sich und sp;rt die Sorgfalt und W;rme meiner H;nde. Das gilt auch f;r die anderen, die leben. Wenn ich Menschen, die vorbeigehen, mit einem aufrichtigen L;cheln ein Kompliment mache und sehe, wie sie ebenfalls l;cheln und anerkennend aufblicken, dann bl;hen in meiner Seele Rosen. Es ist, als ob sie mit neuer Kraft ausgestattet werden und ihnen Fl;gel wachsen, so dass sie fliegen und gute Taten vollbringen k;nnen. Das ist die Art von S;nder, die ich bin! Aber so bin ich nun mal. Vergib mir, Herr! Ich werde mich ;ndern und f;r mich selbst leben, aber wenn ich einen Menschen in Not sehe, vergesse ich sofort alles und gehe hin, um ihm zu helfen. Schlie;lich h;tte Jesus auch reich sein k;nnen, aber er war arm und f;rsorglich...

Danach hatte Marina einen Traum:
Marina arbeitete an einem Lastwagen und fuhr durch bergiges Gel;nde in Deutschland. Als es Mittag war, machte sie einen Spaziergang in den Bergen. Der andere Chauffeur sagte, wenn Sie etwas sehen, halten Sie nicht an, sondern gehen Sie weiter.
Sie ging spazieren und betrachtete die Natur, Hummeln schwirrten umher. Pl;tzlich sah sie einen zerknitterten Pullover und blieb stehen. Sie zog den Pullover hoch und sah den Eingang zum Kerker.
Marina hatte ein wenig Angst, aber die Neugierde ;berwog. Sie trat ein und wurde von einigen Leuten begr;;t. Sie brachten sie zu einer ;lteren Frau. Es war eine ;ltere japanische Frau. Sie sagte:
- Schauen Sie sich an, was die Leute tun, und entscheiden Sie, wo Sie bleiben m;chten.
In den Fluren herrschte nat;rliches Licht. In einer Halle spielten Leute Volleyball, in einer anderen die Kantine, in einer dritten unterhielten sich die Leute im Kreis, weiter ging sie nicht. Traurig... fragte sie sich, ob sie ihre Kinder nicht wiedersehen w;rde.
Eine Japanerin kam auf mich zu und sagte:
- Hier werden die Menschen nie krank, sie leben ewig, aber ich sehe, du willst zur;ck.
Marina nickte:
- Es ist besser, bei den Kindern zu sein und ihre Sorgen und Probleme zu teilen.
- Ihr Gesch;ft!
Die Begleiter kamen und brachten sie zur;ck an die Oberfl;che des Berges. Sie stieg in ihren Wagen und fuhr davon, ein wenig bedauernd, dass es noch Krankheiten und Sorgen auf der Erde gab.

Marina hat auf der Website von OK! von ihrem Ex-Mann Valeria erfahren. Sie wollte nur wissen, wie er sich in seiner neuen Wohnung einlebt und wie sein Leben verl;uft. Sie schrieb an die B;rgermeisterin des Dorfes Novoporovka, Frau Shivrina, und fragte, wie es Valera Kalinin gehe und ob sie ihm irgendwie helfen k;nne. Trotzdem habe ich Mitleid mit diesem Taugenichts.
Sie erhielt eine Antwort:
- Er zog bei seinem Bruder ein. Er kaufte ein Haus von uns und kam mit seinem Bruder in einem Lastwagen, der sein ganzes Hab und Gut mitbrachte: eine Kuh, zwei Hunde und einige Habseligkeiten. Als er zu uns kam, bekam er einen Job als Busfahrer. Er hat sich mit einer Frau mit zwei Kindern zusammengetan. Angefangen zu leben. Er hatte ein kleines M;dchen namens Anna. Doch dann k;ndigte er seinen Job und arbeitete auf einem Lastwagen. Die Familiengesch;fte liefen nicht gut: Beide tranken und stritten von morgens bis abends. Als die Tochter acht Jahre alt war, ging sie mit ihrer Familie in die Stadt, und Valera wurde erh;ngt in der Scheune gefunden. Wir wissen nicht, ob er sich selbst umgebracht hat oder ob sein Partner ihn erh;ngt hat. Wir haben sie nicht belangt, weil sie kleine Kinder hat. Wenn Sie m;chten, kann ich Ihnen die Sterbeurkunde per E-Mail zusenden.
Marina stand unter Schock. Sie hat es nicht kommen sehen. Ich frage mich, ob er auch zu seinem Zigeuner ging... Aber jetzt ist es zu sp;t, etwas zu sagen... F;r die Urkunde schickte sie ein Paket mit Kleidung und S;;igkeiten an die B;rgermeisterin und ihre Familie. Alles muss bezahlt werden, auch das!

 Marina sagte ihm zum Abschied: "Such dir eine gute Frau und lebe mit ihr in Frieden und Harmonie. Lassen Sie die H;nde nicht von ihr, wie Sie es bei uns getan haben, sondern k;mmern Sie sich um sie. Dann wirst du auch gl;cklich sein!"
Aber anscheinend ist er dem Einzigen nie begegnet, denn er hielt alle f;r dumm und lobte nur sich selbst.
Egoistisch - das ist der Grund f;r alle seine Probleme. Oder vielleicht stimmt es ja, was man sagt, dass seine erste Frau, eine Zigeunerin, ihn dazu gebracht hat, keine andere zu heiraten. Genau so sieht es aus! Er besuchte sie einmal in zwei Jahren, trank zusammen, um sie kennenzulernen, kam dann zu seiner Familie und schlug alle nacheinander: schaufelte die Seiten einer Kuh, schlug seine Frau zu Brei, zerbrach M;bel und das alles vor den Augen seiner Kinder...
Als er nach Nowopokrowka ging, arbeitete er als Busfahrer und verdiente Geld, hatte aber nichts, weil seine Frau alles mitnahm. Er hatte nichts zu trinken dabei.
Im Gegenteil, seine Ex-Frau Marina war von Natur aus freundlich und vertraute ihrem Mann. Sie hat nie seine Taschen kontrolliert. Er gab sein gesamtes Gehalt, sie steckte es in ihre Handtasche, aus der er seinen und ihren Verdienst f;r Getr;nke und Ausfl;ge nahm.
Zwei Tage nach dem Gehaltsscheck teilte Marina ihn traurig mit ihm:
- Wohin ist das Geld geflossen? Nicht einmal gekaufte Notizb;cher f;r Kinder zur Schule. Wie soll man weiterleben? Tante Gasha muss es getan haben, damit ich kein Geld, keine Gesundheit und keinen Seelenfrieden habe.
Valeriu fragte sich: Wie kann man ein solcher Betr;ger sein? Wenn sie w;sste, wohin das Geld geflossen ist...? Dann n;hte sie die Kleider f;r die Kinder selbst aus Stoffresten, kochte dreimal am Tag Kartoffeln, und er a; nur, lachend in seinen Schnurrbart, mit ihnen und stimmte den Argumenten seiner Frau zu...

Aber egal, wie viele F;den gekn;pft werden, es gibt immer ein Ende. Endlich hat er eine Tochter, einen Job und eine neue Familie. Aber seine alte Einstellung funktionierte nicht mehr. Auch seine Partnerin trank und feierte und k;mmerte sich nicht um die Familie - sie a;en nur Brot aus dem Laden, und das Kochen war m;hsam und zeitaufw;ndig.
Valeriu hatte keine Ruhe mehr! Seine Seele war zerrissen. Er war bereit, das zur;ckzugeben, was das Schicksal ihm gegeben hatte, aber der Zug war bereits abgefahren... Er ging in die Scheune und erdrosselte sich...
Was soll ich sagen? Schade! Marina hatte Mitleid mit ihm, obwohl sie durch seine Schuld gel;hmt war, f;hlte sie sich schuldig. Es ist nicht so sch;n, Kinder allein aufzuziehen. Aber mit ihm war es nur noch schwieriger...
Die Kinder hatten nur Grausamkeit, Betrug und Gr;ueltaten gesehen.
Marina ermahnte Bruno:
- Wiederhole nicht das Schicksal deines Vaters, liebe dich nicht allein. Habt Mitleid mit euren Mitmenschen und ihr werdet ein Leben f;hren, das nicht schlechter ist als das anderer. Sieh dich um, anderen geht es noch schlechter, und sie haben zu k;mpfen!
- Bist du nicht der Grund, warum dein Vater sich erh;ngt hat? - Bruno wollte sich nicht beruhigen, er wollte ihm wehtun. - Du hast ihn dazu gebracht...
- Oder haben Sie das vielleicht? Als wir ihm das Paket schickten, erinnerst du dich, dass du ihm auch die CD mit deiner Geschichte, dass wir reich geworden sind, geschickt hast. Das muss es gewesen sein, was ihn gest;rt hat. Er hat mein ganzes Geld gestohlen, und seine n;chste Frau wollte ihm keinen Rubel mehr geben, also blieb ihm nichts anderes ;brig, als sich zu erh;ngen...
Bruno lachte und schloss:
- Ich wollte das Beste, aber es stellte sich heraus, dass es das Gleiche wie immer ist... Daddy beging Selbstmord... Was h;tte er sonst tun k;nnen? Er wollte, dass sich jemand um ihn k;mmert, und es stellte sich heraus, dass ihn alle hassten.
 - Er war einfach nur egoistisch. Um F;rsorge, Zuneigung und W;rme zu erhalten, muss man das Gleiche geben. Und alles, was er tat, war, alle zu schlagen und zu verletzen. Er wollte eine Tochter. Seine letzte Frau schenkte ihm eine Tochter, die er schlie;lich ermordete. Es w;re besser gewesen, wenn er sie aufgezogen h;tte.
  - Ja, M;nner brauchen die Liebe von Frauen. Was ist mit seiner Tochter? Wozu braucht er sie?
- Diese Ihre Politik treibt Sie zur Verzweiflung. Leben Sie nicht nur f;r sich selbst...

Marina hatte einen Traum, der so lebendig war. Sie und ihr Sohn standen da und sahen zu, wie ein Mann in die Kloake der H;lle fiel. Er hielt sich an den klebrigen R;ndern der Kloake fest, die ihn wie ein Schlangenstich verschlang, aus dem es kein Entkommen gab. Der Mann schrie aus Leibeskr;ften und geriet allm;hlich in ein Loch, aus dem es keinen Ausweg mehr gab.
- Wo wird er hingehen? - fragte der ver;ngstigte Sohn.
- W;rden Sie es gerne sehen? - Der Engel l;chelte. "Dann geh diese Treppe hinauf.
Er ;ffnete die T;ren. Die Treppe f;hrte hinunter in die Dunkelheit. Sie gingen hinunter und sahen den Mann auf dem Boden liegen, der sich vor Schmerzen und Verzweiflung kr;mmte. Eine andere T;r ;ffnete sich, und heraus kamen eine h;ssliche Frau und ein Mann mit demselben Aussehen. Sie nahmen ihn mit zu sich nach Hause. Die T;r schloss sich hinter ihnen.
- Jetzt kommt das Gericht, sagte der Engel.
Von irgendwoher ert;nten dumpfe Schritte und das Gebr;ll eines tierischen Wesens. Alle wichen zur;ck. Die T;r ;ffnete sich und ein kleines, h;ssliches Wesen erschien. Die Kreatur war wie eine Bakterie, klein, aber t;dlich.
Sie eilten die Treppe hinauf und fragten: "Wohin gehen wir jetzt?" Der Engel sagte: "Ganz nach oben und nach links!" Schlie;lich gingen sie nach drau;en und seufzten schwer. Was f;r ein gruseliger Traum! Aber worum ging es denn...


      
   

                Kapitel 30

Das Leben hat es zerkaut - zerkaut und ausgespuckt. Es blieb unklar, wo, warum, wer die Schuld trug und was zu tun war. Marina ist es gewohnt, gebraucht zu werden, von allen gebraucht zu werden, und nun ist sie selbst in Not. Das bedr;ngt sie und treibt sie in den Wahnsinn. Das Ziel ist erreicht. Warum sollte ich weitermachen?
Aber das Leben besteht aus vielen Zielen. So dass man, wenn man ein Ziel erreicht hat, zum n;chsten ;bergeht. Dann zu einem dritten und so weiter. Man muss also weitermachen und sich ein neues Ziel setzen, auch wenn es sinnlos ist.
Ihr Hochspannungs-Liebesdraht ist durchgebrannt, aber manchmal fliegen die Funken auf nicht verheilte Wunden. Angst ist Macht! Alle Macht ist l;hmend. Und die Abwesenheit von Angst ist Freiheit. Die Angst um sich selbst und um alle anderen war ein st;ndiger Begleiter in Marinas Leben.
Doch pl;tzlich wurde Marina w;tend auf sich selbst: "Was ist das? Wie viel Selbstmitleid und Angst vor allen? Bist du es nicht leid, ein Lappen und Abschaum zu sein, vor dem alle weglaufen! Stehen Sie auf und tun Sie alles, was Sie k;nnen, um sich zu heilen! H;ren Sie nicht auf die ;rzte, die sagen, dass Sie nicht geheilt werden k;nnen! Man muss die Willenskraft haben, sich aus dem Sumpf zu befreien, in dem man steckt, ohne auf Hilfe von irgendjemandem zu warten... Steh auf und geh!"
Marina stand unsicher auf und begann, sich auf einen Stuhl zu st;tzen, um ihre gel;hmte K;rperseite zu massieren. Doch zun;chst schrieb sie am Computer die ;bungen auf, mit denen sich die zusammengedr;ckten Nerven und Muskeln mit Hilfe eines an einem Schrank oder einer T;r befestigten Gummibandes wieder entspannen lie;en. Machen Sie gleichzeitig Kniebeugen, Armstreckungen in verschiedene Richtungen, Vorw;rts- und R;ckw;rtsbeugen und leichtes Joggen auf der Stelle.
Am Anfang war es schwierig. Wie eine Puppe, die sich durch den Raum bewegt, aber dann mehr und besser. Ihre gel;hmten Gliedma;en fingen an, sich zu l;sen, und sie konnte sie jetzt sp;ren, wenn sie vorher ein Bein abs;gen konnte, w;rde es nicht wehtun.
Sie gab sich selbst eine Massage. Ihr Sohn hatte ihr erst gezeigt, wo und wie sie massieren sollte: fest und kr;ftig an den angespannten Stellen, und dann tat sie es ohne fremde Hilfe. Es war schmerzhaft, mir stoben sogar die Funken aus den Augen. Dann wurde es immer einfacher. Sie massierte, bis die gel;hmten K;rperteile rot waren.
Innerhalb von drei Monaten hatte sie ihre Gesichtsl;hmung mit speziellen ;bungen aus einem Sprachtherapiebuch geheilt. Ihr Gesicht wurde glatt, ihre Gesichtsz;ge beruhigten sich und nahmen ihren fr;heren Ausdruck wieder an. Ihre Zunge lockerte sich und sie begann, wie ein normaler Mensch zu sprechen. Die Kaufunktion wurde wiederhergestellt.
Marina begann zu laufen, den Haushalt zu f;hren und selbst;ndig einzukaufen. Es gab auch Sch;chternheit, als ob die ganze Welt sie anschaute und auslachte. Das hat ihr Angst und Schrecken in die Augen getrieben. Aber auch das ging vorbei, als sie merkte, dass niemand sie wollte und niemand ihr Aufmerksamkeit schenkte, sondern jeder seine eigenen Sorgen hatte.
Es stellt sich heraus, dass alles geheilt werden kann, wenn man es will. Nur die Depression war immer noch in ihrem Kopf und sie musste sie irgendwie loswerden...

Eines Nachts, als Marina von der Verzweiflung um ihren Sohn gequ;lt wurde, sagte eine M;nnerstimme zu ihr: "Mach dir nicht so viele Sorgen um deinen Sohn, sonst bekommst du, wovor du Angst hattest. Und einige Frauen, die fr;hlich sangen, reichten ihr Pfannkuchen und Teig, um ihn den Kindern zu geben.
Das war also der erste Ruf des Himmels. Aber es ist unertr;glich, die Kinder leiden und in Frieden zusammenbrechen zu sehen. Marina wei;, ohne Abh;rtung werden sie im Leben nichts erreichen. "Aber Herr, Du kannst alles tun, denn Du bist der Allm;chtige und alles geschieht nach Deinem Willen. Hilf ihnen, dass sie nicht ein sehr schweres Kreuz zu tragen haben!"
Marina wuselte wie eine Ameise mit dreifachem Elan umher: Sie schleppte eine riesige Last namens "Familie" mit sich herum. Sie trug, sackte unter dem Gewicht zusammen und schleppte nicht - sie schleppte, stolperte und hielt einen Moment inne, um den Schmerz in ihrem Herzen zu lindern und zu Atem zu kommen. Warum sollte man sich jetzt ;ber das Leben ;rgern? Es war meine eigene Schuld, ich hatte alle verw;hnt. Und der Selbsterhaltungstrieb funktioniert nicht einmal. Es ist kaputt und kann sich nicht selbst aufl;sen.
Marina dachte immer wieder ;ber das Ende des Lebens nach und schlief immer wieder tr;nen;berstr;mt ein. Doch eines Nachts sah sie sich geschw;cht und auf einer Holzpritsche in die Reihen der Armen und Kranken geworfen. Eine Frau mit dunklem Haar und ihre Tochter kamen vorbei und spuckten in ihre Richtung.
Ihre Tochter zog sie am ;rmel und sagte: "Komm schon, lass sie in Ruhe!" Ein ;lterer Mann sah dies, kam her;ber und versuchte, Marina irgendwie zu helfen. Aber nichts funktionierte. Sie lag da mit ausgestochenen Augen und starrte auf diese erb;rmliche Welt, in der alle Menschen nur mit sich selbst besch;ftigt sind, eifers;chtig auf alle, die gr;;er sind, und sich an denen r;chen, die weiter weg sind.
"Im Fluss ertrinken... Es muss sogar sch;n sein. Ringsherum ist Wasser. Und man sinkt langsam auf den Grund des Flusses oder Sees. Wie das Lied schon sagt: "Wenn er tot ist, ist er sofort tot, wenn er verwundet ist, ist er klein." Von einem Lastwagen ;berfahren zu werden... Du wirst als Kr;ppel im Rollstuhl enden... Es ist weder hier noch dort... Es ist be;ngstigend zu leben und es ist be;ngstigend zu sterben...".
Marina ist aus ihrer Haut gefahren, um Geld zu verdienen und ihre Kinder gro;zuziehen. Der Sohn von Elenas Schwester, Alex, war drogenabh;ngig, und sie sah, wie er allm;hlich seine Menschlichkeit verlor. Seine Eltern gaben viel Geld f;r seine Behandlung aus, aber alles umsonst.
Wie oft hat Marina ihm gesagt, er solle zur Vernunft kommen, aber er hat es einfach abgetan. Sie war besorgt, dass ihre Kinder in seine Fu;stapfen treten w;rden. Durch ihre Sorgen, die Angst um ihre Kinder und den Stress erlitt sie einen Schlaganfall, der ihre rechte K;rperh;lfte l;hmte. Sie war durch den Nervenzusammenbruch so deprimiert, dass ihr die Seele platzte, und sie hatte Mitleid mit solchen Menschen, die unter Depressionen leiden. Sie wollte ihr Leben beenden, damit sie sich nicht mehr so f;hlen w;rde. Sie verbrachte ihre Abende damit, dar;ber nachzudenken, wie sie es anstellen sollte.
Marina dachte immer wieder ;ber ihren Selbstmord nach, indem sie sich in dem nicht weit von ihnen entfernten See ertr;nkte: ihren Pass mitnehmen oder ihn am Ufer liegen lassen, um gefunden zu werden, anstatt als vermisst gemeldet zu werden. Die Kinder schliefen bereits. Die Seele war in Aufruhr. Ungl;cklich, schmerzgeplagt, ersch;pft von all den Konflikten, Opfern, Entt;uschungen, sehnt sich nach Erl;sung - dem Tod. Es schien, als h;tte jemand ihre Seele in einen Schraubstock geklemmt und w;rde sie nicht mehr loslassen. Und Gott schickte ihr eine Vision...
 Sie war noch wach und dachte gerade an Selbstmord, als sich pl;tzlich eine T;r zwischen der Decke und den W;nden ;ffnete und der Herr Jesus Christus und seine Apostel herauskamen. Sie traute ihren Augen nicht und sah erstaunt, was mit ihnen geschah.
Sie waren alle in lange Gew;nder ohne teuren Schmuck gekleidet. Der Herr erleuchtete sie mit seinem Weihrauchfass, drehte sich um, ohne etwas zu sagen, und ging durch die T;r zur;ck, die Apostel folgten ihm. Der letzte junge Apostel, Thomas, der an der T;r stand, drehte sich um und sagte: "Tun Sie nicht, was Sie vorhaben, sonst wird es noch schlimmer! H;rt immer zu und dankt dem Herrn!" Er ging hinaus und die T;r verschwand.
Sie beobachtete die Szene und war vor Angst wie gel;hmt.
Marina lag lange Zeit da und fragte sich, was es gewesen sein k;nnte... "Danke, Herr, f;r all das Gute, das du tust! Du gibst uns Lektionen, die jeder Mensch machen kann. Aber wir tun es nicht immer... Vergebt und habt Erbarmen!"
Marina ging nicht zum See, sie hatte Angst um die Zukunft im Himmel. Aber die Depression hat sie von innen nach au;en gekehrt. Eines Abends rief sie jemand am Telefon an und sagte mit einer angenehmen, m;nnlichen und freundlichen Stimme, die sie als die des Herrn erkannte:
- Mach dir nicht so viele Sorgen, alles liegt in den H;nden des Herrn.
fragte Marina:
- Warum m;ssen die Menschen auf der Erde so sehr leiden?
Er antwortete:
- Das Leben ist ein lebenslanger Prozess!

Ein gesunder Mensch will leben und hat Angst vor dem Tod. Kranke Menschen haben einen gest;rten Instinkt und suchen die Selbstzerst;rung. Der Tod winkt ihnen. Doch tief im Inneren hofft jeder, dass pl;tzlich etwas passiert und sich das Leben zum Besseren wendet. Doch im Laufe des Tages werden die Dinge nicht besser, und der Mann, der nicht mehr gegen das Netz des B;sen ank;mpfen kann, beschlie;t, seinem Leben ein Ende zu setzen. Wie? Das ist egal! Ein wenig Geduld, aber dann wird es ewigen Frieden geben. Wird es ewigen Frieden geben? Das ist unbekannt. Aber die Seele hat so viel gelitten, ist so ersch;pft in ihrer Suche nach Verst;ndnis...
Marina wusste schon seit langem, dass die Menschen einen Retter, Heiler, Lehrer und F;hrer haben - es ist der Herr! Er kommt und hilft, wenn die Seele schreit, wenn sie alle Hoffnung auf die G;te Gottes verloren hat, wenn sie v;llig verzweifelt ist.
Als sie das Weinen und Wehklagen von Marinas Seele h;rte, das schreckliche Verhalten und den letzten Grad der Verzweiflung sah, der ihre Seele geradewegs in den Rachen der H;lle f;hrte, kam der himmlische Vater, der Arzt von Seele und K;rper, der Herr der Barmherzigkeit selbst, zu ihr. Er hob ihre verderbliche Seele auf, zeigte seine Barmherzigkeit, schloss sich seiner auserw;hlten Herde an und brachte sie wieder auf den rechten Weg.

Warum erschien der Herr ihr und erwies ihr eine solche Gunst, dass sie w;rdig war, ihn zu sehen? Wahrscheinlich f;r ihre N;chstenliebe, f;r ihr gutes Herz, f;r ihre Abneigung gegen Geld und alle weltlichen Dinge, f;r ihre Versuchungen und Angriffe des Feindes, f;r ihre Geduld und Verantwortung f;r alles, was in ihrem Schicksal geschieht...
Kann sie nach dieser Vision wie Serafim von Sarow sagen: "... wenn meine Zelle mit W;rmern gef;llt w;re, die unaufh;rlich, bis zu meinem Tod, meinen K;rper qu;len w;rden, und dann w;re all dieses Leid, wie gro; es auch sein mag, unbedeutend, wenn man an die Freuden denkt, die uns in den Kl;stern des Herrn erwarten"?
;berrascht von diesem Umstand begann Marina, sich zu zwingen, ein wenig zu essen, sonst w;rde alles, was sie gegessen hatte, sogar eine Scheibe Brot, herauskommen, und in der Heiligen Schrift zu lesen. Es ging ihr von Tag zu Tag besser. Sie begann ein wenig zuzunehmen.
Sie begann, an ihrer Depression zu arbeiten: Sie schrubbte die Fliesen im Badezimmer mit einer Zahnb;rste, wusch das Geschirr und die Fenster mit einer Hand, w;hrend sie die gel;hmte Person st;tzte, b;gelte die W;sche... Nach und nach begann sie, die Hausarbeit selbst zu erledigen. Schade ist nur, dass ihr niemand glaubt, dass sie wirklich eine Vision hatte.
Marinas Schlaganfall wurde durch ;berm;;ige Sorgen um ihre S;hne verursacht. Das Gehirn ist wie ein Computer, der unseren K;rper steuert. Blut ist die Lebensfreude, und die Blutgef;;e sind die ;bertragungskan;le, die sie zu jeder Zelle bringen. Alles in unserem K;rper ist dem Gesetz der Liebe unterworfen.
Nichts und niemand kann ohne Liebe und Freude normal existieren. Doch wenn die Liebe ;berhand nimmt, ist kein Platz mehr f;r Freude. Aufgrund des negativen Denkens kann der Fluss der Liebe und der Freude nicht frei zum Gehirn flie;en.
Angst um die Kinder, Schuldgef;hle, dass nicht alles so ist, wie es sein sollte, und innere Unfreiheit sind der Freude nicht f;rderlich. Wenn Sie sich die Gewohnheit abgew;hnen, alles nur von der schlechten Seite zu sehen, wird die Welt nicht mehr so d;ster erscheinen.
Selbst das kleinste Ungl;ck kann man sich zu Herzen nehmen, aber selbst in einer schrecklichen Situation ist es m;glich, einen Grund f;r Optimismus zu finden. Oft hat sie das Gef;hl, dass ihr Leben mit ihren Kindern viel besser h;tte sein k;nnen, und sie versucht ihr Bestes, es in eine andere Richtung zu lenken.
Die Folge davon ist ein Schlaganfall, der ihr Leben v;llig ver;ndert und ihr ihre wahren Werte vor Augen gef;hrt hat. Aus Angst vor dem Leben klammert sie sich nicht mehr an das Alte und entwickelt allm;hlich Flexibilit;t in ihren steifen Gliedern. Stagnation und Verstopfung im emotionalen Bereich Marina l;st sich langsam auf.
Schon jetzt sind eingebildete Kr;nkungen vergessen, sie qu;lt sich nicht mit Erinnerungen, die ungeweinten Tr;nen und unausgesprochenen Beleidigungen sind versiegt, sie f;hlt keine Hoffnungslosigkeit mehr. Marina hat die Vergangenheit hinter sich gelassen, den alten Groll, die unangenehmen Gedanken... Bleibt nur noch, das Beste zu hoffen. Sie ;bernimmt die volle Verantwortung f;r die Art und Weise, wie sie ihr Leben lebt. Es spielt keine Rolle, was ihr im Leben bevorsteht, wichtig ist, wie sie jetzt darauf reagiert.   

Marina versicherte Marcus wie beil;ufig, dass er sich nicht aufregen solle:
- Mein Leben wird immer k;rzer. Obwohl mein Geist wiedergeboren ist, bin ich leiblich tot. Manchmal habe ich das Gef;hl, dass der Boden unter mir bebt, wenn ich gehe. Und manchmal f;hlt es sich gar nicht so an, als w;rde ich in der Luft schweben.
- Oooh, das ist be;ngstigend!
- Keine Sorge, es ist alles in Ordnung. Wir sind alle sterblich. Versuchen Sie einfach, nicht zu viel zu s;ndigen!
- Ihr verursacht mit euren Handlungen nur Abscheu und Hass. Jeder denkt, er sei ein Kind Christi, aber du bist der Einzige, der Gott erscheint.
- Es ist mir egal, was die Leute von mir denken, aber es ist mir auch egal, was Gott von mir denkt.
- Du punktest also bei Gott mit deinen Opfern, nicht damit, dass du bewusst alle Menschen liebst.
- Man kann ein oder zwei Jahre lang geistig punkten, aber ich habe das mein ganzes Leben lang gemacht, weil ich denke, dass ich unw;rdig bin - jedes noch so kleine Privileg. Wenn mir jemand einen Schlag auf die linke Wange gibt, halte ich ihm die rechte hin. Wenn mir jemand einen Schlag versetzt, werde ich ihn mit Unfreundlichkeit ertragen und sogar um Christi willen um Vergebung bitten, indem ich Gott daf;r danke, dass er mich zu einem Komplizen des Leidens Christi gemacht hat, und meinen Glauben an Gott, den Herrn, st;rke. Wenn mir jemand ins Gesicht spuckt, werde ich die Beleidigung mit Demut und Liebe ertragen. Manchmal treten mir jedoch Tr;nen in die Augen, aber ich k;mmere mich schnell um sie, wische sie diskret weg und l;chle wieder. Ich denke immer, es war nicht der Mann, der es getan hat, sondern ein b;ser Geist hat es f;r ihn getan.
- Z;hlen Sie sich selbst zu den Heiligen? Ein M;rtyrer-Heiliger! Deshalb hassen dich alle.
- Das hat Gott zu beurteilen, nicht wir... Schaut auf das Bild Christi, des Erl;sers, folgt seinen Fu;stapfen, und ihr werdet gez;hlt. Nicht umsonst sagte er, als er auf die Erde kam: "Nehmt mein Joch auf euch, so werdet ihr Ruhe finden f;r eure Seelen... ...lerne meine sanften Wege..."

Eines Abends las Marina in dem Buch Liebes Kind von Uwhart diese Worte des Herrgotts: "Ich war schon da, als du ;ber Selbstmord nachgedacht hast. Ich war es, der deine Hand aufgehalten hat, weil ich nicht wollte, dass du dich ruinierst, so gro; ist meine Liebe zu dir. Es war die schwerste Zeit Ihres Lebens, nicht wahr? Aber du hast es ;berstanden, Mein Kind, weil Ich f;r dich da war. Sie haben sich einsam, zur;ckgewiesen und verlassen gef;hlt, nicht wahr? Aber ich war die ganze Zeit da. Ich habe dich nie verlassen. Ich kenne das Unrecht, das dir von anderen angetan wurde. Ich wei; auch, dass diejenigen, an die Sie sich gewandt haben, Ihr Dilemma nicht verstehen konnten. Sie waren n;mlich nie dort, wo Sie waren. Es schien, als bef;nde man sich auf dem Grund eines Abgrunds und niemand w;sste, wie man sich befreien k;nnte. Aber ich bin doch gekommen, oder nicht? Ich habe dich schreien h;ren. Ich bin gekommen, habe dich gerettet und dich aufgerichtet. Ich habe dich in meinen liebenden Armen gehalten. Ich sah, wie die Freude langsam in dein Herz zur;ckkehrte. Ich sah, wie der Friede allm;hlich deine Seele erf;llte, und ich freute mich.
...Aber haben Sie den Moment bemerkt, von dem an sich alles zu ver;ndern begann? Es war, als du verziehen hast. Ich habe gesehen, wie du in den geistigen Brunnen gesunken bist und wie der Groll dein Herz zerfressen hat. Sie f;hlten sich so ungerecht behandelt.... Die Leute haben sich gegen Sie gewandt und Sie beleidigt. Du hast zu Mir um Rache geschrien. Das ist nicht das, was ich Ihnen sage. Lebt wohl, liebt eure Feinde und betet f;r die, die euch verfolgen. Ich musste warten, bis ihr Meinem Wort gehorsam wurdet. Ich habe euch in diesen schwierigen Monaten bewahrt, bis ihr begonnen habt, euch in Mir zu freuen und zu danken, selbst unter diesen schrecklichen Umst;nden. Dann begann sich alles zu ;ndern, nicht wahr? Hast du deine Lektion gut gelernt, mein Kind? Werden Sie in Zukunft, wenn andere Sie konfrontieren, zulassen, dass die Wurzel der Bitterkeit aufsteigt? Oder werden Sie barmherzig sein und vergeben? Wollt ihr, statt in selbstgerechter Wut zu Mir zu schreien, Mich verherrlichen, weil ihr wisst, dass Ich ein Gott der Gerechtigkeit bin und Meine Auserw;hlten r;chen werde? Ich ehre die Wahrheit und diejenigen, die an meinem Wort festhalten. In Meiner Liebe kann Ich euch nicht vor den K;mpfen retten, die vor euch liegen; aber Ich werde immer auf eurer Seite sein, und Mein Geist wird in euch wirken, zu eurem Besten."
sagte Marina in Gedanken: "Vergib mir, Herr, f;r meine unvergebenen Fehler und die meiner Angeh;rigen. Du bist weise und gerecht, und daf;r danke ich Dir. Eine Person tut Ihnen zwar Unrecht, aber wie f;hlt sich diese Person zu diesem Zeitpunkt? Wahrscheinlich eher ein Gef;hl der Schuld als ein Gef;hl des Sieges.

Marina wollte mit ihrem unansehnlichen ;u;eren keinen unn;tigen ;rger verursachen, und eines Tages fand sie einen Massagetherapeuten, Yuri Raskvadratov, der sie mit einem Daumen nach oben ansprach:
- Wir lassen Sie nicht dorthin gehen! Wir werden immer noch laufen, wir werden zu unserem Vergn;gen fliegen, vertrau uns einfach! Wir haben den Menschen unsere ganze W;rme gegeben und nichts zur;ckbekommen. Und machen Sie sich nicht zu viele Sorgen um Ihre Kinder und Enkelkinder. Was auch immer geschieht, es steht im Buch des Lebens geschrieben, es ist also Schicksal. Und trinken Sie mehr Wasser. Wenn ein Baum nicht gegossen wird, verdorrt er schnell. Die Menschen sind gleich!
Yuri schaute sich bei Marina um und sagte, als ob er zu niemandem etwas sagen wollte:
- Menschen wie Sie werden nur einmal in tausend Jahren geboren. Wenn ich dich fr;her gekannt h;tte, h;tte ich dich geheiratet", seufzte er tief. - Wir wurden am falschen Ort und zur falschen Zeit in der Welt geboren...
Marina hatte Angst vor seiner Meinung und versuchte, schlechte Dinge ;ber sich selbst zu sagen, um sich abzulenken. Aber er sagte streng:
- Ich habe seit meiner Kindheit eine Gabe. Meine Gro;mutter war eine Hellseherin und hat mich ihr gewidmet. Wir sind alle S;nder. Sie m;ssen alles Jesus Christus ;berlassen und ohne Sorgen und Stress leben. Er wird alles selbst in Ordnung bringen.
Eine andere Heilerin aus Koblenz hat eine andere Meinung von Marina:
- Ihr mit eurem Verhalten - allen zu helfen - hindert Gott nur daran, sein Werk zu vollbringen. Halten Sie inne, beruhigen Sie sich, leben Sie zuerst f;r sich und Ihre Kinder... nicht f;r Menschen...
Und was ist mit dir, heilt er Menschen oder tut er nur so...
Der ber;hmte Arzt beeilt sich, sein Urteil zu f;llen:
- Das Gehirn kann langanhaltenden Stress nicht ohne Folgen ertragen. Es ist Ihre Pflicht, der Versuchung zu widerstehen, zu arbeiten, wenn Sie sich geistig und k;rperlich ersch;pft f;hlen. Es ist verr;ckt, sich vorzeitig zu ersch;pfen. Setze deine Bem;hungen richtig ein, und der barmherzige Herr m;ge dir ein langes Leben voller n;tzlicher Taten schenken. Wenn Sie gegen die Gesetze zur Erhaltung der Gesundheit versto;en, m;ssen Sie sowohl geistige Leistungsf;higkeit als auch k;rperliches Leid ertragen. Sie sollten selbstm;rderische Arbeit fest und endg;ltig verbieten und ein klares Nein zu einer Arbeit sagen, die Ihre Gesundheit und Kraft untergr;bt und Sie der M;glichkeit beraubt, Ihren Kindern und Enkeln zu dienen und f;r sich selbst zu sorgen".
Es lag ihr im Blut, das Erste: die Ehrfurcht vor den ;lteren. Marina ist sogar geblieben und nicht von Papa weggelaufen, als er sie bestraft hat, w;hrend sie auf Kr;cken stand. Sie hatte Mitleid mit ihrer Mutter und besch;tzte sie vor den Angriffen ihres Vaters.
Zweitens: Liebe zu Kindern und zu Tieren - sie sind die hilflosesten und verletzlichsten Lebewesen der Welt.
Drittens: bedingungslose Hingabe an ihren Ehemann. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie sie ihm in die Augen sehen und mit jemand anderem fremdgehen konnte, auch wenn er wie ein Tyrann wirkte... Nat;rlich gab es S;nden, wie die Abtreibung, die sie nicht aus freien St;cken vornahm. Es war unm;glich, ohne sie in dieser bedr;ckenden Welt zu leben.
Bis jetzt hatte sie Gott nicht gesucht. Marina wusste, dass er nahe war und ;ber sie wachte. Sie betete jeden Tag, aber leise, in einfachen Worten, unter vier Augen, weil sie glaubte, dass es ihr pers;nliches Gebet war, das aus ihrem Herzen kam und vor ;u;eren Ohren verborgen bleiben sollte. Das Gebet ist ein pers;nliches Gespr;ch, denn die Menschen warten auf einen Segen.
Depressionen erdr;ckten sie zwar immer noch manchmal, aber sie waren nicht mehr so sch;dlich wie fr;her. Sie hatte erkannt, dass jeder Mensch Leid erf;hrt, um seiner Existenz auf der Erde einen Sinn zu geben. Und sie war nicht besser.
Als ihr Sohn es ihr vertrauensvoll sagte: "Nun, wenn du stirbst, kommst du fr;her zu unserem Vater, freu dich!" Marina war beruhigt, denn sie wusste, dass ihre Kinder in der Liebe Gottes lebten und mit Freude zu ihm kommen w;rden.
Viele Menschen, die sich Christen nennen, haben das Konzept des Kreuzes verloren, und viele verstehen nicht, was es bedeutet, ihr Kreuz in der Nachfolge Christi zu tragen. Hilf uns, Herr, das Kreuz des Lebens mit W;rde zu tragen!

W;hrend ihrer Krankheit erfuhr Marina, dass ihre Freundin Natasha aus Omsk lebensgef;hrlich erkrankt war. Sie stand unter Schock. So ruhig, rein, unschuldig, ohne S;nde, litt Natasha auch unter Schmerzen, unter Einsamkeit... Sie betete lange und kniete nieder:
- Verzeih mir alles, denn ich dachte, ich sei der Einzige, der nicht geliebt wird, niemand brauche mich... Ich bin ganz egozentrisch, wenn alle Menschen um dich herum leiden. Verzeihen Sie mir alles und helfen Sie Natasha! Ich bete f;r dich, Natascha, f;r deine sanfte Seele. Gott hat dir das Leben geschenkt, m;ge er dir deine Gesundheit zur;ckgeben und dir alle deine S;nden vergeben, denn alles liegt in seinen H;nden, seinem Willen und seiner Macht. Denn sie ist dein Kind, so schaffe, dass Natascha in Freude lebt und mit Freude zu dir kommt, in dein Reich, wohin auch ich kommen werde, wenn es dein Wille ist. Und wir werden uns dort treffen und Deinen Namen verherrlichen, aber in der Zwischenzeit gib uns Heilung, damit wir uns auch hier treffen k;nnen - in Freude und Harmonie. Denn es hei;t: "Mit vielen Freunden ist es angenehm, aber ein enger Freund kann n;her sein als ein Bruder" (Spr;che 18,24).  Wir brauchen keine Reicht;mer, wir brauchen keinen Komfort - wir bitten nur um die Freude am Leben - um zusammenzusitzen, einen Kaffee zu trinken und uns ;ber den Erfolg unserer Kinder und Enkelkinder zu freuen. M;ge Gott uns allen Gesundheit schenken! Und wenn es die Tricks des B;sen sind, dann befreie und besch;tze uns von den Ketten des Teufels, die er um uns spinnt, und lass ihn in seinen Abgrund verschwinden und nie mehr zur;ckkehren.  Amen.

Eine weitere Depression... Marina erf;hrt, dass unschuldige Kinder, Frauen und Jugendliche get;tet werden, und verf;llt in Depression und Verzweiflung: Wo ist Gott, warum hat er das zugelassen, warum hat er es nicht verhindert?
Der Satan versuchte Marina nicht zum Spa;, er f;hrte sie durch die W;ste des Lebens und das Tal des Todes, erdr;ckte und verherrlichte sie, qu;lte sie mit den Schrecken der ewigen Gehenna und den Qualen der H;lle, w;hrend der Herr all das beobachtete und ihre Seele so st;hlte, dass Marina, nachdem sie all das ;berlebt hatte, in das Himmelreich in wei;en Kleidern eintreten konnte.
Das sagte ihr einmal eine Verk;uferin in einem Gesch;ft, als sie beobachtete, wie sie ihre Eink;ufe in eine T;te stopfte und sie alle herausfielen:
- Wenigstens kommen Sie so zurecht, aber meine Mutter, die auch einen Schlaganfall hatte, bewegt sich im Rollstuhl. Ich erledige die ganze Hausarbeit f;r sie.
- Ich w;rde immer noch im Rollstuhl sitzen und nichts tun, wenn ich jemanden h;tte, der das f;r mich tut. Ich habe S;hne und muss mich um sie k;mmern...
- Das ist gut", rief sie aus, "das bedeutet, dass du einen Anreiz hast! Meine Mutter sollte auch eine Art Anreiz haben...


                Kapitel 31

Nach ihrer Krankheit machte sich Marina auf die Suche nach einer russischsprachigen Kirche, um Gottes Wort zu h;ren, das Abendmahl zu empfangen und Bu;e zu tun, aber mit Bedeutung, denn sie verstand nichts auf Deutsch und sa; nur da und betete. Aber das kann man auch zu Hause machen.
Jedenfalls gr;nden sie und ihr Sohn Markus eine Russisch-Deutsche Evangelische Gesellschaft. Sie war von Einwanderern aus Kasachstan in einer deutschen Kirche eingerichtet worden. Eine Studienfreundin, Katerina, und ihr Mann waren ebenfalls anwesend. Marina schenkte ihr ihr Buch "Don't Hurry to Live", damit sie es lesen und sich von anderen, die ebenso krank, einsam und frustriert waren, unterst;tzt f;hlen konnte. Sie hat sich kritisch ge;u;ert und auf ihre Fehler bei der Wahl eines naturheilkundlichen Arztes hingewiesen:
- Wenn er mit Kr;utern behandelt, was f;r ein Arzt ist er dann? Derjenige, der mit Kr;utern behandelt, ist vom Satan.
- Aber schlie;lich hat Gott die Kr;uter f;r uns geschaffen, damit wir heilen und geheilt werden. Was das Geld angeht, so nimmt er nat;rlich f;r unsere Verh;ltnisse viel Geld, aber er heilt in gutem Glauben, er wendet sich an Gott...
Marinas Stimmung verschlechterte sich sofort. Sie wollen es nicht, sie m;ssen es nicht, aber es ist nicht nett, so hart zu urteilen. Die Krankheiten hatten sie also noch nicht befallen. Ich kam traurig nach Hause.
Ein anderes Mal wurde in der Kirche auf dem Podium gesagt, dass es unter ihnen Menschen gibt, die nach dem Gottesdienst nicht beim Wort bleiben. Dies gilt auch f;r Marina. Aber jeder wei;, dass sie krank ist. Wahrscheinlich ist es nur eine Ausrede, aber Marina hat manchmal das Gef;hl, dass sie in Ohnmacht fallen k;nnte. Der Arzt empfahl allen Schlaganfallpatienten, mehr Wasser zu trinken. Aber die Menschen in Kasachstan sind es gewohnt, ;berhaupt nicht zu trinken, sondern nur Tee und Milch. Dadurch werden die Blutgef;;e verstopft. Die Menschen in Kasachstan sind nicht an Wasser gew;hnt, und der K;rper wird trocken und krank.
- Nein", sagte Katja, "Gott hat uns das Wort gegeben, und das ist besser als Wasser und Nahrung. Er n;hrt uns mit seinem Wort.
- Warum hat er dann das Wasser, das Gras, die Luft und die Sonne gemacht?
Katya und ihr Bruder gaben ihnen eine Kassette, die sie sich zu Hause anh;ren konnten. Eine M;nnerstimme meldete sich zu Wort und erz;hlte, dass er in einem Labor arbeite, das alkoholische Tinkturen auf der Basis von Heilpflanzen herstelle. Und er bittet alle, sie nicht zu nehmen, auch wenn der Arzt ein Rezept ausstellt.
Bei allen Tinkturen wird zun;chst eine L;sung hergestellt, die dem Hund gegeben wird, damit er sie mit seinem Magensaft tr;nkt, und dann wird er gezwungen, sie wieder zu erbrechen. Sie werden mit dem Alkoholgemisch vermischt, verarbeitet und abgeseiht. Die fertige Tinktur wird in Apotheken verkauft.
Das ist ein Haufen Unsinn... Erstens muss man viele Hunde haben, um die gesamte Produktion von alkoholischen Tinkturen zu schlucken. Zweitens wirken Alkoholtinkturen besser auf den K;rper als chemische Verbindungen.
Beim n;chsten Mal werden sie vielleicht eine bessere Beziehung haben. Aber das Gef;hl, dass alle Gesellschaften aus Kasachstan und Russland arrogant sind, ist ihr aufgefallen. Und sie ging mit offenem Herzen und aufrichtiger Freundlichkeit in den Kreis hinein und wieder hinaus.

sagte Marcus in einer nicht ernsthaften Art und Weise:
- Wenn man in eine Gesellschaft kommt, muss man zuerst die Menschen und ihre Gewohnheiten kennen lernen, dann kann man sich ausbreiten. Und Sie malen sofort Plakate mit Jesus darauf, verteilen B;cher, geben Ratschl;ge... Nat;rlich werden sie w;tend: Das neue M;dchen kommt und stellt ihre eigenen Regeln auf.
- Aber ich bin aufrichtig", antwortete Marina mit zittriger Stimme.
Wie C. Warkhart mit den Worten des Herrn sagte: "Ich gebe meinen Kindern geeignete Menschen, denen man vertrauen kann und die der Leib Christi sein sollen. Sie ist also noch nicht ein Kind Gottes und ihre Zeit ist noch nicht gekommen.
Wahrscheinlich ist es richtig, dass die deutschen Einheimischen ruhig zu Hause sitzen, gl;ubig sind und zu unserem Herrn beten, gute Taten vollbringen und sich nicht damit br;sten. Und selbst wenn sie krank werden, nehmen sie es als selbstverst;ndlich hin und behandeln es, ohne es jemandem aufzudr;ngen. Und wenn du stirbst, nimmst du es auch als selbstverst;ndlich hin, denn jeder wird eines Tages sterben.
Marina ging wieder in dieselbe Kirche. Sie versprach, niemanden zu langweilen, niemanden zu verurteilen, sondern still zu sitzen und auf Gottes Wort zu h;ren. Diesmal ergriff Katyas Bruder das Wort:
- Wir weisen nicht auf die Fehler anderer hin, wir beten nur f;r die Rettung derer, die ertrinken, weil wir selbst einmal in unreine Praktiken verwickelt waren, und jetzt k;nnen wir nicht mehr darauf hinweisen, aber wir sind verpflichtet, f;r die zu beten, die "ertrinken".
Marina gefiel deren Position, denn sie war der Meinung, dass sie nicht ganz reum;tig war und ihre Angelegenheiten nicht ganz in Ordnung gebracht hatte. Sie glaubte, dass der Herr ihre Hand wie ein Freund nehmen und sie tr;sten und heilen w;rde, wenn nicht k;rperlich, so doch geistig. Er w;rde sie nicht in der Not lassen, wenn sie zum letzten Mal in ihrem Leben seufzte. Sie sehnte sich nach dem Dienst, dem Herrgott zu sagen: "Vielen Dank f;r das, was du uns gibst und f;r das, was uns widerf;hrt.

Es war kalt und Marina trug zum Gottesdienst eine Hose und eine lange Jacke. Wie vorgeschrieben wurde ihr ein Taschentuch auf den Kopf gebunden. Sie wusste, dass es in ihrer Gemeinde nicht erlaubt war, dass Frauen Hosen trugen, aber der Herr nimmt alle an, die sich ihm zuwenden, unabh;ngig davon, was eine Person tr;gt. Er schaut auf das Gesicht und das Herz und was darin steckt, nicht auf die Kleidung.
Aber sie wurden k;hl begr;;t. "Gro;er Bruder", Wolodja streckte widerwillig seine Hand aus und wandte sich sofort ab. Marina ging mit merklich gedr;ckter Stimmung vorbei. Okay, vielleicht hat er seine eigenen Probleme. teilte Marcus leise mit:
- Ich muss es mir eingebildet haben, aber alle waren angespannt, als wir auftauchten.
Zuerst sprachen die beiden Br;der, dann ergriff Bruder Wolodja das Wort. Er tadelte Marina wegen der S;nde, keine Hosen zu tragen. Er sah sie nicht an, aber alle Leute sahen sie an, und ein kleiner Junge zeigte mit dem Finger auf sie und sagte etwas zu seinen Eltern, die daraufhin lachten.
Wolodja sagte, dass Frauen nicht in Hosen herumlaufen sollten - das sei eine S;nde. Und es ist eine S;nde, Hom;opathie zu praktizieren und pflanzliche Pillen zu kaufen, aber sie werden nicht von ;rzten verschrieben, also sind sie nicht von Gott.
Und Marina hat ihnen vorher ein B;chlein ;ber Kr;uter ausgeh;ndigt, damit sie wissen, welches Kraut wozu dient. Und die ;rzte verschreiben sie nicht, weil sie harmlos und daher teuer sind. Sie verschreiben nur Schmerzmittel. Wenn ihr mit guten Medikamenten behandelt werden wollt und k;nnt, m;sst ihr daf;r bezahlen", sagte der Hausarzt ihnen. Jetzt ist alles kommerziell ausgerichtet, das m;ssen Sie verstehen, nicht schimpfen. Sie erkannte, dass die Verurteilung ein Stein in ihrem eigenen Hinterhof war.
Sie verlie;en fassungslos die Kirche. Sie setzten sich und fuhren nach Hause. Marina fuhr schlecht gelaunt und war f;r den Rest des Tages nicht mehr gut drauf. Sie wollte zur;ck zur reinen deutschen Kirche, in der jeder auf sich allein gestellt ist. Es war der einzige Ort, an dem die Menschen sich nicht gegenseitig in die Seele blicken und auf die Fehler der anderen hinweisen.
W;tende, unbegr;ndete Kritik war nicht nur leer, sondern auch sch;dlich. Wenn sie beginnt, endet jede kulturelle Kommunikation: Irritation, Emotionen, Intoleranz gegen;ber der Meinung anderer treten in Kraft.
sagte Marina zu ihrem ;lteren Bruder Wolodja:
- Wenn Sie verlangen, sich so zu kleiden, wie Sie es unter Jesus Christus getan haben, dann sollten sich auch die M;nner so kleiden, wie Jesus es getan hat - in einem langen, nicht zu engen Kleid um das Ges;;. Und ihre Hose ist von einer langen Jacke verdeckt und kaum sichtbar.
- Trotzdem", erwiderte er, "h;ttest du Str;mpfe tragen k;nnen, wenn dir kalt gewesen w;re...
Der wichtigste moralische Wert ist die Einheit von Worten und Taten. Schlie;lich ist jeder gut im Kritisieren...

Marina fragte sich, ob sie weiterhin in die russische Gemeinde gehen oder zur;ck in die deutsche Gemeinde zu Pastor Schwarz gehen sollte. In der deutschen Gemeinde muss man sich alles selbst ;berlegen, privat bereuen und sein Leben privat heiligen. Aber in der russischen Sprache f;hlt man sich unvern;nftig, in S;nde schwelgend, schmutzig, nicht in Jesu Blut gewaschen.
Man f;ngt an, sich selbst zu hassen, man f;hlt sich ausgesto;en und unw;rdig f;r Christus. Man hat das Gef;hl, dass es eine Art Wettbewerb gibt - wer ist besser? Marina glaubt nicht, dass sie besser ist, aber sich mit F;;en treten zu lassen...
Der Gottesdienst von Pastor Schwartz ist wie ein Feiertag, aber der von Bruder Wolodja ist wie ein Ger;st. Sechs Tage lebt man in Angst und Sorge, und am siebten Tag erwartet man irgendeine Art von Erleichterung. Aber nein, Sie bekommen den Gipfel des Leidens. Es ist einfach furchtbar! Wenn du wie ein Hund getreten wirst, ist es besser zu gehen und zu vergessen. Es ist besser, an einen Ort zu gehen, an dem sie so akzeptiert wird, wie sie ist. So ist sie eben: gel;hmt in ihrer Hose, mit ihren Fehlern und Stolperern im Leben... genau so, wie sie ist. Und geben Sie den Menschen einfach W;rme und Freundlichkeit.
Noch einmal, posttraumatische Belastungsst;rung: Depression. Jeder, der schon einmal darunter gelitten hat, wei;, was f;r eine schreckliche Krankheit das ist. Nein, ;u;erlich - physisch - tut nichts weh, aber die Seele tut weh. Es zerrei;t in St;cke, und um es nicht zu sp;ren, m;chte man sterben. Es ist nicht schrecklich zu sterben, aber es ist schrecklich zu sterben! "Besser ein schreckliches Ende als endloser Horror".
 Jeder verl;sst diesen Sumpf auf seine Weise. Wer es nicht aush;lt, begeht Selbstmord. Wer sein Leben so ver;ndert, dass er alles Leid vergisst, beginnt zu leben. Manchmal stellt sich eine gewisse Gelassenheit ein, wenn man denkt, dass man im Allgemeinen nichts zu verlieren hat - es braucht sowieso niemand. Man muss nur seine Pflichten erf;llen, und der Tod scheint bereits ein Heilmittel f;r die Seele zu sein. Die Leute nennen es Moseyismus. Egal, wie sie es nennen, aber es hilft.

Olga aus Essen, eine gl;ubige Christin, rief Marina an und erz;hlte ihr, dass sie nach Russland f;hrt, um ihre Mutter zu besuchen. Sie fragte, ob sie irgendetwas von dort mitbringen solle. Marina sagte ihr, dass sie nichts brauche, aber dass sie unter psychischen Problemen leide. Obwohl sie sich an Gott, den Herrn, wendet und ihn um Vergebung bittet, findet sie keinen Frieden.
- Sie haben sich Ihm noch nicht vollst;ndig hingegeben.
- Ich habe ein wenig von mir selbst f;r die Kinder ;brig gelassen. Ich mache mir Sorgen, was mit ihnen geschehen wird.
- Gott arbeitet auch an ihnen. Wenn du dich ihm hingibst, deine Sorgen und N;te, dann wirst du geheilt werden. Fangen Sie an, Ihm zu vertrauen!
- Sie haben Recht! Ich gebe mich und meine Kinder in seine H;nde, aber ich vertraue ihm selbst nicht. Denn ich sehe, wer nicht umkehrt und sich nicht Gott zuwendet, der lebt ein gutes Leben und ist gl;cklich.
- Es ist nur f;r den Moment. Die Hauptsache ist, was das Ziel ist. Glauben Sie mir, setzen Sie Ihr ganzes Vertrauen in Ihn!
- Und woher wei; ich, dass Gott will, dass ich seinen Willen tue - dass ich ein Licht f;r die Menschen bin? Wie kann ich seine W;nsche erf;llen? Sie sagen: H;rt auf den Heiligen Geist. Aber ich h;re nichts.
- Das H;ren von Stimmen hat nichts mit dem Heiligen Geist zu tun. Wir m;ssen die Antwort auf den Seiten des Evangeliums suchen. Lies ihn und er wird dir sagen, was du tun sollst. Gott hat dir diese Krankheit absichtlich gegeben, damit du nicht wieder in die Welt hinausl;ufst. Du bist ein halber Teil, du bist Brot. Gott hat Ihnen Zeit gegeben, f;r diejenigen zu beten, die noch nicht zu Christus gekommen sind. Betet f;r sie und es wird ein Licht sein! Viele Menschen glauben nicht, dass du schon zu Gott gekommen bist, weil du schweigsam und allvergebend warst, aber du - bete! Machen Sie es wie ich: Nehmen Sie CDs mit Gottes Reden, branden Sie ein paar davon und verteilen Sie sie an alle, die sie brauchen. Wenigstens einer wird gerettet und zu Gott gef;hrt werden. Und noch etwas: Suchen Sie nicht nach irgendeiner Kirche. Lesen Sie zun;chst einige Male in Ruhe das Evangelium und entscheiden Sie, wer f;r Sie der Beste ist...
Marina ging auf den Berg in der N;he des Sees, um zu beten. Sie war schon einmal dorthin gegangen, um zu beten. Damals regnete es, und es war dunkel und schlammig. Aber sie flehte voller Hoffnung auf seine Hilfe und w;nschte sich, dass der Busch an der Seite aufleuchten w;rde, um seine Antwort zu best;tigen. Aber es war auch dunkel und nass. Der Herr will ihr nicht antworten - eine S;nderin! Ja, sie hatte viel gelitten, viel gelitten, viele Krankheiten erlitten und noch nicht verstanden, dass sie all ihre Probleme Gott ;berlassen sollte. Aber wie soll das gehen? Wenn so viele Menschen leiden und sie allen helfen will? Vergib uns allen, Herr, denn wir wissen nicht, was wir tun.
Als Markus erfuhr, dass sie zum Berg gehen wollte, um ihn zu bitten, sie zu sich zu nehmen, bemerkte er: "Das ist nicht wahr:
- Wissen Sie, wie viele Menschen von hier wegwollen? Und wenn Gott sie alle wegnehmen w;rde, g;be es keinen einzigen Menschen mehr auf der Erde... Wenn deine Zeit gekommen w;re, h;tte er dich schon weggeholt, ohne auf deine Bitten zu warten. Dann musst du leben!
- Gott", rief Marina verzweifelt, "niemand braucht mich, weder auf der Erde noch im Himmel.
- Wir brauchen Sie noch!
- Und wozu? Weil ich dir nicht einmal helfen kann, deine zuk;nftigen Kinder aufzuziehen... - ihre Tr;nen flossen hei;, als w;ren sie blutig.
Marina zu Gott:
"Herr, entweder nimm mich heute Abend mit oder gib mir die Kraft, mein Kreuz zu deiner Ehre zu tragen. Viele sagen, dass sich das Leben zum Besseren wendet, wenn Kinder erwachsen werden. Es gibt Freude in der Seele und Erfolg im Leben. Warum bin ich nicht so? All meine Sorgen und ;ngste um die Zukunft meiner Kinder? Sag mir, warum ich nicht so bin, wie Du es Dir w;nschst, sag mir, was mein Fehler ist..."
Der Herr antwortete ihr:
"Du hast mir dein Leben nur zu 50 % geschenkt. Ich will 100 % besitzen, aber du gibst nicht, du vertraust mir nicht v;llig. Und wie kann man das ;berpr;fen? Durch die Anwesenheit von Angst. Die Angst ist die Barriere, die Mauer, die euch von mir trennt. Wenn du mir dein Leben zu 100 % ;bergibst, wirst du weder f;r dich noch f;r deine Kinder Angst haben. Dann werdet ihr alles, was geschehen ist, in euch aufnehmen, alles nach meinem Willen.

Am n;chsten Tag ging Marina zum See, um ihn zu umrunden. Auf dem Weg dorthin machte sie ;bungen f;r ihre Arme und Beine. Pl;tzlich hielt sie inne, als jemand ;ber ihre Schulter hinweg zu ihr sprach:
"Sie fragen sich, warum Sie keine geistige und k;rperliche Heilung bekommen? Weil Sie nicht glauben, dass Jesus unser Retter ist! Ja, du glaubst an Gott, aber dass Jesus deinetwegen am Kreuz gelitten hat, ziehst du ernsthaft nicht in Betracht. Er hat dich durch seine Wunden geheilt! Er nahm Ihre S;nden, Ihre ;ngste, Ihre Sorgen und N;te und trug Sie zum Leben spendenden Kreuz. Ihr wisst das, aber ihr nehmt es nicht in euer Herz. Sehen Sie, Sie sind ganz ausgetrocknet vor Sorgen und sorgen sich um jeden, der Sie ber;hrt. Freue dich nur in deinem Gl;ck, trauere nur in deinem Kummer. Den Rest ertr;gst du nur als oberfl;chlichen Kummer. Sie haben Ihre Kinder bereits erzogen, sie gehen bereits ihren eigenen Weg. Sie haben ihnen bereits gesagt und gezeigt, was gut und was schlecht ist. Jetzt m;ssen sie sich entscheiden. In der Zwischenzeit leben Sie Ihr Leben, beruhigen Sie sich, heilen Sie Ihre Nerven, tun Sie alles mit einem ruhigen Herzen und lassen Sie schlie;lich den Heiligen Geist Ihr Leben benutzen. Tut nicht, was ihr wollt, sondern was der Herr selbst von euch will."
"Verzeih mir, Herr! Ich habe mich geirrt. Vergib mir, einem S;nder. Pflanze und festige den Glauben an Jesus Christus in mir. Ja, warum ist Jesus dann nach Golgatha gegangen, warum hat er so viel gelitten, so viel gelitten? F;r uns, f;r mich! Danke, Herr! Ich nehme dich als meinen Erl;ser an. Rette und bewahre meine Familie, meine Sippe, mein Volk und alle Menschen, die sich an Dich um Hilfe gewandt haben. Vielen Dank!"
Marina stellte sich vor, wie sie seine H;nde in die ihren nahm, H;nde, die von N;geln durchbohrt waren, sie k;sste und mit ihm durch die Felder und Wiesen ging, ;ber das Gras, wo der Tau noch trocken war. "Herr, gib mir die Kraft, meine S;hne auf die Beine zu stellen und mein Leben bis zum Ende in W;rde zu leben. Amen."
Als ihr Selbstwertgef;hl schwand, schottete sich Marina von der Welt und den Menschen um sie herum ab. Sie st;rzte sich in die Fr;mmigkeit des evangelischen Glaubens, da dies das Einzige war, was ihr Trost spendete. Das Gef;hl der Leere und Einsamkeit verschwand jedoch nicht, und die Depression brach erneut aus. Sie hatte niemanden, an den sie sich wenden konnte, au;er Gott...
Marina hatte h;ufig Kopfschmerzen. Sie kamen aus einem niedrigen Selbstwertgef;hl. Man muss sich selbst verzeihen, um sich von Schuldgef;hlen zu befreien, aber wie schwer ist das, wenn einem alle st;ndig sagen, dass man an allem schuld ist. Angst und Wut ;ber das verletzte Ego und die Sorge um die Kinder rauben ihr den letzten Rest an Kraft, so dass nur noch Zustimmung und Trauer ;brig bleiben.
Marina ist sich sicher, dass ihre Familie und ihre Freunde sie bei all ihren Bem;hungen nicht verstehen und unterst;tzen, im Gegenteil, sie machen mit ihrer Gleichg;ltigkeit und ihren st;ndigen Tritten deutlich, dass sie unwiderruflich am Ende ist.
Sie hat Angst, ein erf;lltes Leben zu f;hren, weil sie sicher ist, dass sie eine Ohrfeige bekommt: Mach dir keine M;he, koche und wasche, das ist dein Verdienst, erwarte nicht mehr! Du bist ein Mensch zweiter Klasse, unw;rdig, einen Platz in der Gesellschaft zu haben, nicht einmal das Recht zu leben.
Gl;cklicherweise wurde sie unabh;ngig, schottete sich von allen ab, lernte zu lachen und f;hlte sich als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft, als sie krank war und von allen verlassen wurde.
Aber die Sorge einer Mutter, ihre Kinder zu besch;tzen und sie in irgendeiner Weise gl;cklich zu machen, hat Vorrang vor der Vernunft gegen;ber ihren Schwestern, Nachbarn, Bekannten, die ihnen Leid bringen k;nnten. Sie wei;, dass die m;tterliche F;rsorge nicht ;bertrieben sein darf und die Kinder nicht ihrer Selbstst;ndigkeit berauben darf, aber wie jede Mutter ist sie der Meinung, dass ihre Kinder noch jung sind und nicht wissen, was sie tun, und so ;bertreibt sie es mit ihrem Wunsch, zu bevormunden und zu f;hren.
Sie wei;, dass eine ;bereifrige Betreuung Kinder daran hindert, Lebenserfahrungen zu sammeln. Und sie wei;, dass es notwendig ist, sich von den unterschwelligen Ressentiments gegen;ber der Vergangenheit und den mit ihr verbundenen Personen zu befreien, aber es ist die Krankheit, die einen daran hindert, frei zu leben.
Krankheiten des Herzens, des Gehirns und des Verdauungssystems sind alle auf Traurigkeit, Depression, Stress und Angst zur;ckzuf;hren. Es gibt wenig Freude in der Seele. Und Blut ist Freude. Wenn wir uns der Freude und der Liebe berauben, schrumpft das Herz und wird kalt. Das Blut flie;t langsamer, daher alle Krankheiten. Das liegt daran, dass sie nicht wei;, wie sie das Leben genie;en soll. Der Grund daf;r ist eine negative Lebenserfahrung, die nicht sofort wieder r;ckg;ngig gemacht werden kann.
Dennoch wird Marina nicht m;de, neue Ideen zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Sie muss sich auch von dem Gef;hl befreien, jemandem gefallen zu m;ssen: ihrer Mutter, ihren Schwestern, Kindern, Schw;gerinnen, Nachbarn... Dies ist eine Angst vor der eigenen Unzul;nglichkeit. Sie liebt sich selbst nicht und ist unf;hig, sich so zu akzeptieren, wie sie wirklich ist, schont sich nicht und versucht, anderen zu gefallen.
 "Gott k;mmert sich um unser Seelenheil. Aber der menschenfressende Teufel versucht, den Menschen zur Verzweiflung zu bringen. Die hohe und unersch;tterliche Seele verzweifelt nicht an den Widrigkeiten, wie gro; sie auch sein m;gen. Unser Leben ist wie ein Haus der Versuchung und der Qual, aber wir werden nicht vom Herrn abfallen, bis er denen, die uns qu;len, befiehlt, wegzugehen, und bis wir durch Geduld und feste Unnachgiebigkeit wiederbelebt werden.
Marina versucht, Leiden, Nervenanf;llen und Ersch;pfung keine Beachtung zu schenken - sie sind schwerer zu ertragen als k;rperliche Schmerzen, denn k;rperliche Schmerzen schmerzen nur einen Teil des K;rpers, w;hrend seelische Schmerzen den ganzen K;rper betreffen und Depressionen verursachen, die ;ber Jahre hinweg nicht verschwinden.

Sie hat keine Tr;ume mehr, keine Ambitionen, sie will nur noch alles tun, um ihren Kindern und Enkeln zu helfen. Aber selbst das nimmt der Allm;chtige als Spielzeug weg, und sie beruhigt sich, nachdem sie ein wenig geweint hat, wie ein entt;uschtes Kind, und erkennt, dass es besser so ist, sonst h;tten sie nie den Kopf zu Ihm gewandt und verstanden, dass alle irdischen Dinge verg;nglich sind, verg;nglich.
Wenn Marina jetzt auf den langen Weg zur;ckblickt, den sie hinter sich gelassen hat, wird ihr klar, dass Gottes Hand immer auf ihr lag. Sie war schon oft in Situationen gewesen, in denen ihr Leben auf dem Spiel stand, aber immer hatte sie jemand gerettet. Und sie wusste, wer es war: der Herr!
In diesem Zustand hat Marina wirklich mehr ;ber Gott, den Herrn, gelernt: krank und schwach, und dass "seine Kraft in der Schwachheit vollkommen ist" (2. Korinther 12,9). Es ist eine Sache, so zu denken, aber eine ganz andere, durch Erfahrung zu begreifen, dass es tats;chlich so ist, zu wissen, dass du, wenn du durch das "Tal des Todesschattens" gehst, seine Hand ergreifen kannst, dass du niemals allein sein wirst, denn er wird mit dir auf allen Wegen und Stra;en gehen, und er wird dich tragen, wenn du nicht mehr stark bist.
Er hat sie durch seine Gnade und Barmherzigkeit vor allen Versuchungen der Welt bewahrt: vor Reichtum, vor Gesundheit, vor Ansehen und Liebe, vor allen irdischen G;tern. Jeden Tag lebt sie, als w;re es ihr letzter Tag und es gibt so viel zu tun, um ihr Herz zu reinigen und ihr Haus in Ordnung zu bringen.
Marina steht unter Spannung: Das Ger;usch seiner Schritte ist immer deutlicher zu h;ren. Bald wird sie sein gesegnetes Antlitz sehen und f;r immer von ihrem Schmerz und ihren Tr;nen getrennt sein. Man muss einfach leben, Gast auf dieser Erde sein, die Welt beobachten und Schlussfolgerungen ziehen.
Mir wurden Federn aus den Fl;geln gezogen. Und ich bin geflogen!
Sie versuchten, die Luft abzuschneiden. Und ich habe geatmet!
Sie haben mich erschreckt - nicht geliebt. Und ich habe es geliebt!
Versuchte, mir die Erinnerung zu nehmen Ich habe es nicht vergessen!
Sie sagten mir, der Schmerz sei zu gro;. Aber ich habe durchgehalten!
Bemitleiden Sie Ihre Feinde nicht! Und das habe ich getan!
Ich wurde wieder niedergeschlagen... Aber ich bin aufgestanden!
Sie sagten mir: Du wirst es nicht finden. - Aber ich habe es getan!
Sie sagten alle: "Tr;umt nicht, ich habe getr;umt!
Selbst wenn die Welt unterginge... Ich fange noch einmal an...



      


                Kapitel 32

Elena begann, zu Marinas Haus zu kommen, um sie f;r die Sekte der Neuen Generation zu gewinnen. Sie wehrte sich nicht gegen ihr Kommen, aber die Meinungen waren immer geteilt. sagte Marina mit schwacher Stimme, aber fest und deutlich:
- Wir m;ssen immer auf Christus schauen und nach seinem Beispiel unser Kreuz (unser Schicksal) auf uns nehmen, was immer es auch sein mag, und es bis zum Ende durch das Leben tragen, ohne zu jammern oder zu wimmern.
Die Schwester ;u;erte ihre Meinung entr;stet:
- Wir m;ssen gar nichts tun. Wir sind Gottes Kinder! Und so sind wir durch sein Blut erl;st worden. Es ist seine Aufgabe im Leben der Erdenbewohner, uns ein gesegnetes Leben zu schenken! Wir sollten ihn nicht mit unserer Gestalt bedecken!
- Ich schlie;e ihn keineswegs aus. Ich ahme ihn nur nach, weil er unser Erl;ser ist. Er kam auf die Erde, um uns zu zeigen, wie wir den Willen des Vaters tun sollen.
- Sie argumentieren falsch, weil Sie die Schrift Gottes nicht vollst;ndig kennen. Es reicht nicht aus, sie zu lesen, man muss sie auch verstehen.
- F;r mich ist die Heilige Schrift wie Balsam f;r die Seele, aber f;r manche Menschen sind sie nur die Gesetze Gottes", sagt Marina traurig.
- Um nun zu beweisen, wer Recht hat, schauen Sie - wo sind wir, und schauen Sie - wo sind Sie? Du in deiner Armut, in deiner Krankheit, ohne Liebe zu den Menschen, in deiner Einsamkeit - versuchst du immer noch, den Menschen beizubringen, wie sie leben sollen!
- Ich bringe niemandem bei, wie er leben soll. Ich bin nicht zu Ihnen gekommen, Sie sind zu mir gekommen.
- Ich wollte Ihnen nur helfen, die Wahrheiten der Heiligen Schrift zu verstehen.
- Bevor Sie mir helfen k;nnen, zu verstehen, m;ssen Sie es zuerst verstehen und es mit Taten, nicht mit Worten, zeigen.
Helena wurde peinlich ber;hrt und err;tete.
- Wei;t du noch, als ich in Kasachstan in die Kirche ging, hast du mich angeschaut und gelacht", erinnert sich Marina. Dort waren Sie wahre Kommunisten, hier sind Sie wahre Gl;ubige.
- Was war, ist weg! Warum sich jetzt erinnern? Jetzt sind wir Kinder Gottes, jetzt ist "alles neu".
- Das h;tte ich auch gedacht, wenn ich deine wiedergeborene Seele gesehen h;tte, deine g;tige Haltung gegen;ber den Armen, den Kranken und den Einsamen, in der Liebe und Respekt f;r alle Lebewesen aufleuchteten. Und Sie sortieren alle Menschen, w;hlen f;r sich selbst gesund, erfolgreich, wohlhabend. War Jesus auch so? Jesus hatte keine Diener und sein Name war Herr. Er hatte keine Ausbildung, aber sein Name war Lehrer. Es gab keine Medizin, aber sein Name war Heiler. Es gab keine Armee, aber die K;nige f;rchteten ihn. Er hat keine Schlachten gewonnen, aber er hat die Welt erobert. Er hat keine Verbrechen begangen, wurde aber gekreuzigt. Er wurde begraben, aber er lebt bis zum heutigen Tag. Alles, was ich sehe, ist dein Hass auf die Menschen, als ob du sie f;r ihre S;nden verurteilst, ohne dass du das Gleiche bei dir selbst bemerkst. Du betrittst ein Haus uneingeladen und z;hlst ihre S;nden auf, weil du dich f;r heilig h;ltst. Und die Leute versuchen, dich nicht mehr zu sehen, und du bist schockiert - "warum schlie;en sie die T;r vor uns, denn wir sind gekommen, um die S;nde auszurotten". Und wer hat Ihnen das Recht dazu gegeben? Lassen Sie die Menschen aus ihren Fehlern lernen, und die S;nde, die sie begangen haben, f;hrt sie manchmal zum wahren Glauben, anstatt die S;nde durch dieselben S;nder anzuprangern. Dann wird der Mensch seine S;nde nicht zugeben, sondern alle hassen, die sein s;ndiges Handeln zugeben. Machen Sie keinen Fehler! Lass die Leute in Ruhe!
- M;ssen wir uns also zur;cklehnen und zusehen, wie Menschen s;ndigen und im Sumpf der Leidenschaften ertrinken?
- Ich wollte es dir nicht sagen, ich dachte, du w;rdest es herausfinden. Aber ich werde Ihnen sagen, dass Sie all diese Leute in Ruhe lassen und sich um Ihren Sohn k;mmern sollen. Ich wei;, wenn Ihr Sohn nicht s;chtig geworden w;re, w;ren Sie nie zu Gott gekommen! Und jetzt gehst du herum und dr;ngst alle Leute, zu deiner Sekte zu gehen, wo die Popmusik, das Lachen zu Tr;nen wird, wo dein Chef seine Hand auf deine Stirn legt und dich zu Boden rollt und gleichzeitig seine Leibw;chter festh;lt, nur Wasser trinkst, das mit Gott wei; was verd;nnt ist, und vorschl;gst, dass jeder ins H;llenfeuer geht, w;hrend du daneben stehst und zusiehst, wie S;nder umkommen. F;r diese Informationen sollten Sie jedes Mal gerne 30 Euro bezahlen. Das ist Bl;dsinn! Ihr Sohn ist ein S;chtiger. Was du nicht wei;t, ist, dass er allen Jungs anbietet, Drogen auszuprobieren. Und der Sohn Ihres Ex-Freundes ist ebenfalls drogenabh;ngig. Ihr Sohn hat das getan. Seine Eltern leiden jetzt. Und du gehst zu ihnen und sagst ihnen, sie sollen ihre S;nden bereuen, die deine sind... Sie sollten zuerst Ihren Sohn heilen und dann zu den Menschen gehen. ;berlassen Sie es dem Herrn, die Dinge zu regeln, und akzeptieren Sie stillschweigend alle Strafen Gottes. Er selbst wei;, wann er einen S;nder aufhalten und zu sich rufen muss, aber so, dass er den Herrn als Erl;ser wirklich liebt. Nur der Herr kann das tun, nicht Menschen, die in S;nde ertrinken...

Helens Ehemann Michael ging in seinen hochfliegenden Gedanken ;ber sich selbst so weit, dass er anfing, sich selbst zu ;berh;hen, indem er sagte:
- Ich w;rde sogar Gott lehren, wie man richtig mit S;nde umgeht.
Einige Leute schauderten und wandten sich von ihm ab. Gr;ssenwahn! Er sagte oft, er sei nicht psychotisch, sondern ziemlich ausgeglichen. Gott bewahre ihn davor, das zu erleben, was andere erlebt haben! Gott verl;sst uns nie, wir sind es, die ihn verlassen - so sagte P. Svyatogorets. Dass jeder an der Drogensucht seines Sohnes schuld sei, h;tten sie sich ;berlegen sollen, ob sie selbst schuld seien, anstatt mit dem Finger auf andere zu zeigen.
Nach einiger Zeit luden sie alle Verwandten zu einer Taufe f;r sich selbst ein, die sie einmal pro Woche besuchten. Marina lehnte ab, da sie diese Sekte nicht akzeptierte, und ihre Schwiegertochter Alla lehnte die Einladung sofort ab, da Elena behauptete, sie k;mmere sich nicht um ihren Sohn und er sei entwicklungsverz;gert.
- Sie verstecken sich hinter dem R;cken ihrer Ehem;nner und suchen nach klugen Kindern, w;hrend sie selbst sich nicht um ihre Kinder k;mmern. Ich werde nie wieder zu diesen Hennen gehen, ich meine deine Schwestern, sag ihnen das. Wenn es sein muss, wiederhole ich es ;berall und vor jedem!

Sie klopften an. Einige Frauen von der Sekte "Neue Generation" st;rmten kurzerhand herein.
- Warum kommen Sie nicht zu unseren Gottesdiensten? - begannen sie sich zu ;u;ern.
- Sie? Ich glaube nicht an die Lobpreisungen eures Anf;hrers Drapp, der sich mit Leibw;chtern umgibt und sich selbst mehr preist als Gott. Er wird vor Ihren Augen reich, und Sie sehen es nicht, weil Sie einen Schleier ;ber Ihren Augen haben.
- Ist es richtig, zu Hause zu sitzen und allein zu glauben?
- Jeder soll an den glauben, den er will. Ihr schreit in jeder Gasse, dass ihr an Gott glaubt, w;hrend ich die Kranken besuche und ihnen leise das Evangelium verk;nde: den Deutschen auf Deutsch, den Russen auf Russisch, um ihnen gute Worte vorzulesen und zu sagen. "Denn der Glaube ohne Werke ist tot!" Menschen, die einsam, krank und verzweifelt sind, beginnen zu l;cheln, werden wiederbelebt... Hat Jesus das nicht ohne Eigennutz und aus Liebe zu den Menschen getan? Und dann war da noch Boris Dronov, der krank wurde, so dass niemand ins Krankenhaus ging...
- Wir hatten keine Zeit...
- Es braucht nicht viel Zeit, um zu kommen und ein paar unterst;tzende Worte zu sagen. Sie haben immer genug Zeit, um drei Stunden lang zu schimpfen. Ich will nicht verschweigen, dass mir Ihre Musik nicht gef;llt und ich den Service nicht mag. Weil jeder so laut schreit und gleichzeitig sein eigenes Ding macht, klingt es nach Schamanismus, nach Teufelei. Sie sagen, dass man nur einmal Bu;e tun muss und schon wird man ein Kind Gottes. Aber wir s;ndigen jeden Tag, aber bleiben wir nur rein, wenn wir Bu;e tun?
- Wir s;ndigen nicht, wir machen Fehler.
- Es ist alles dasselbe. Manchmal bringt ein Wort, das zu einem Menschen gesagt wird, ihn um. Und Sie sagen Fehler.
- Jesus nahm unsere S;nden auf sich und trug uns ans Kreuz. Jetzt sind wir ohne S;nde. Unser Vater besch;tzt uns...
- ...dass wir immer noch s;ndigen k;nnen, weil Gott uns jetzt alles vergibt... Nein, das glaube ich nicht. Er war einsam, wurde verraten, geschlagen, bespuckt, gekreuzigt und von allen verlassen. Warum hat er das getan, wo doch bis zum heutigen Tag Menschen krank sind, leiden, missbraucht, bestohlen werden und sterben? Die Antwort lautet: Weil er uns allen zeigen wollte, wie wir leben sollen, damit wir all unsere Probleme stillschweigend durch das Leben tragen k;nnen, ohne zu jammern oder einen Schuldigen zu suchen. Gott sagte: "Wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht w;rdig und wird das Reich Gottes nicht sehen. Aber wir sind es gewohnt, andere f;r unser Ungl;ck verantwortlich zu machen. Wir suchen die Schuld bei anderen, nur nicht bei uns selbst... Ich glaube an Gott, aber ich habe ihn nie jemandem aufgezwungen. Das soll jeder f;r sich selbst herausfinden. Und wenn man etwas aufzwingt, mit Gewalt fordert, hassen die Menschen vielleicht spirituelle Lehren.

Mit verkniffenen Gesichtern gingen sie schnell davon. Und Marina ;rgerte sich dar;ber, dass sie es nicht unterlassen hatte, sie zu beurteilen. "Was f;r Gl;ubige sind wir? Jeder ist ein S;nder!"

Lena erfand Gr;nde f;r Marinas Vorw;rfe, dass ihr Leben nicht funktioniere: die Kinder und ihr Mann. Als ob das Marinas Schuld w;re. Eines Tages kam Lena und begann, Marina ihre Vorw;rfe zu erz;hlen. Marina h;rte sich die w;tende Rede schweigend an und merkte pl;tzlich, dass sie noch Brot holen musste, bevor die Kinder aus der Schule kamen. Sie zogen sich an und gingen nach drau;en. Lena wollte ihre Schimpftirade fortsetzen, aber Marina unterbrach sie mit einem Schrei:
- Oh, ich verga;...
Und ging wieder ins Haus zur;ck. Dort zog sie sich aus und schaltete den Fernseher ein. Nach einer halben Stunde schaute sie aus dem Fenster. Lena war schon weg. Ich muss ihr nicht einmal das Gegenteil beweisen. Du kannst sie nicht umstimmen, und ihre Nerven werden nicht wiederhergestellt...
Damals hatte sie nicht daran gedacht, dass sie eine Situation geschaffen hatte, in der Elena den Drang versp;rte, all der Wut Luft zu machen, die sich seit langem in ihr angestaut hatte, aber kein Ventil gefunden hatte. Sie f;hlte, dass sie Marina Unrecht getan hatte, aber sie musste es an jemand anderem auslassen, denn es war ihr ein Dorn im Auge. Also beschloss sie, ihr einen Brief zu schreiben.

Liebe Marina!
Ich habe beschlossen, Ihnen zu schreiben, da wir es nie schaffen, ein ruhiges Gespr;ch zu f;hren. Ich hoffe, dass Sie nach der Lekt;re dieses Schreibens alles richtig verstehen werden.
Ja, lange Zeit, fast 10 Jahre lang, bis mir klar wurde, dass es einen Grund f;r all meine Probleme und mein Ungl;ck gab. Ich war absolut dagegen, dass Michael in dein Leben tritt und ;ber deinen Sohn spricht. Aber er hat mir nicht gehorcht, weil er nicht wusste, was f;r ein Ungl;ck ihm das bringen w;rde. Nachdem Sie mit ihm gesprochen hatten, weinten Sie vor Kummer und verfluchten wahrscheinlich meine Familie, meine Kinder. Und das ist bis heute so geblieben. Kurz ;ber das Ergebnis dieser Fl;che:
Mein Sohn Alex, der Unschuldigste in der ganzen Geschichte, ist derjenige, der am meisten gelitten hat. Alex wurde seine Jugend gestohlen, seine Gesundheit genommen, sein Verstand verloren, sein Leben unerf;llt, ein v;lliges Chaos. In seinem Kopf denkt er, dass er eine Frau mit einem M;nnerschwanz ist.
Gott sei Dank erh;rt Gott meine Gebete und l;sst nicht zu, dass er stirbt und in die H;lle kommt, obwohl der Teufel es geschafft hat, absolut jede menschliche Tugend in ihm zu zerst;ren.
Sein ;blicher Tagesablauf: im Keller sein, laut zu Musik lachen, von Spiegel zu Spiegel laufen, vor seinem eigenen Bild, in allem gegen sich und uns handeln. Die Angst und die Dem;tigung, die ihn st;ndig begleiten, bis hin zum Verzehr seiner eigenen F;kalien. Und das, anstatt der gro;e Mann zu sein, den Gott f;r ihn vorgesehen hat?
Ja, es macht uns sehr ungl;cklich, es kostet uns enorme Kraft: moralisch und physisch. Und diese Spazierg;nge durch Asylantenheime, wo ich keinen schlimmeren Zustand als Alex gesehen habe.
Alle unsere Nachbarn sehen uns mit Angst und Bedauern an, sie haben Angst um ihre Kinder, wenn sie Alex um die H;user rennen, springen und lachen sehen. So etwas w;rde man sich im schlimmsten Traum nicht tr;umen lassen, wenn man seinen eigenen Sohn sieht, der 3-5 Tage lang 24 Stunden am St;ck heruml;uft und ;ber sein eigenes Bild lacht.
Wenn man das alles sieht, ist man entsetzt, wie grausam die Taten der Menschen aus Rache sind.
Wollten Sie einen Bruch zwischen mir und Michael? Sie k;nnen sich freuen! Es ist sechs Jahre her, dass ich Valentine gebeichtet habe, dass ich gegen ihn ges;ndigt habe. Es war sehr schwer f;r ihn, eine psychische Krise durchzumachen, aber er hatte die Kraft gefunden, mir zu verzeihen. Es war nicht Gottes Plan, sich von denen zu trennen, die er selbst zusammengef;gt hatte.
Nun, ich bin zu dem Schluss gekommen, dass der Fluch von Ihrer Seite kommt. Wie Sie sehen, hat es sehr lange gedauert, dies zu entdecken. Dass jemand einen Fluch auf meine Familie und Alex gelegt hatte, wusste ich schon lange, aber wer? Ja, es war f;r niemanden ein Geheimnis, dass du gegen mich und Michael warst, aber ich dachte immer noch, es sei das Werk von Tante Gasha (unserer Nachbarin in Mirki), dass sie einen Zauber ausgesprochen habe. Aber all meine Gebete f;r die Vernichtung dieser Hexerei blieben erfolglos.
 Die Antwort kam nach dem Geburtstag unserer Mutter. Dank intensivem Gebet und Fasten, das ich seit Januar dieses Jahres f;r Alex durchgef;hrt habe, sind gute Ergebnisse erzielt worden. Er konnte unter Menschen sein und sogar mit uns am Programm teilnehmen. Aber am n;chsten Tag war er buchst;blich wieder im Keller, a; nicht, schlief drei Tage lang nicht und lachte ein schreckliches Lachen, das uns alle zum Lachen brachte.
Es wurde mir klar, dass jemand auf der Geburtstagsfeier gegen uns arbeitete. Ich begann zu betteln und Gott zu bitten, mir in einem Traum zu zeigen, wer mein Feind war. Und wie gro; war meine ;berraschung, als er mir dich zeigte. Es war, als w;rde man in einem dunklen Raum das elektrische Licht anmachen. Und sofort erinnerte ich mich an einen Traum, den Gott mir f;nf Jahre zuvor gezeigt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatten Sie bereits einen Schlaganfall erlitten. Du stehst mir gegen;ber und schaust mich unverwandt an. Ihr rechter Arm h;ngt dort, ohne sich zu bewegen. Ich stehe vor dir und sage etwas Fr;hliches. Aber dein Gesicht ver;ndert sich pl;tzlich, es ist so hasserf;llt verzerrt, dass es erschreckend ist. Nur hasserf;llte Augen starrten in dein Gesicht, ohne Mitleid oder Reue. In diesem Moment erhebt sich pl;tzlich Ihre Hand, packt mich an der Kehle und erw;rgt mich. In dieser schmerzenden Hand liegt so viel Kraft und eiserner Griff, dass ich mich nicht befreien kann. Es gibt immer weniger Luft. Ich versuche mit aller Macht, mich zu befreien, aber ich habe nicht die Kraft dazu. Ich wachte auf, und der Traum verfolgte mich weiter. Ich fragte mich, was das alles zu bedeuten hatte.
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Ihre Krankheit etwas mit Ihrem Hass auf mich zu tun hat. Ich beschloss, das B;se mit dem Guten zu beantworten. Ich habe beschlossen, mit einer Bibel zu kommen, um Ihnen in der Bibel zu zeigen, wie wichtig es ist, zu vergeben und seine b;sen Taten zu bereuen, um unter Gottes Segen zu stehen. Als ich deine Hand massierte, sp;rte ich schon damals den Schrecken des Schlafes. Zuerst sah ich, wie dein Herz aufzutauen begann. Ich wollte Ihnen von ganzem Herzen meine Freundlichkeit zeigen und w;nschte Ihnen Gesundheit und alles Gute. Aber der Teufel hat mich daran gehindert, die Tat zu vollenden. Wir trennten uns wieder ohne Seelenfrieden.
Ich erinnere mich an die Zeit, als du und ich zu einer Wahrsagerin in Tselinograd gingen (ich bat Gott um Vergebung daf;r). Um ehrlich zu sein, habe ich nicht viel von dem verstanden, was die Wahrsagerin sagte. Aber ich erinnere mich daran, dass sie zu mir sagte, als wir gingen: "Gott segne dich, dass du das durchstehst!" Schon damals dachte ich, dass etwas Schlimmes auf mich wartet, aber ich konnte mir so etwas nicht vorstellen.
Und der Vorfall auf der Geburtstagsfeier meiner Mutter, als meine Cousine ein Messer mitbrachte, das angeblich fehlte, und ihre unverst;ndliche Manipulation. All das deutet darauf hin, dass Sie mit ihr nicht Gottes Werk tun.
Ich bekenne Ihnen, dass ich gebetet und Gott gebeten habe, dass all die Fl;che, die auf meiner Familie lasten, auf diejenigen zur;ckkommen, die sie zu mir geschickt haben. Ich meinte Tante Gasha und ihre Familie, aber nicht Sie.
Wenn wir unser Leben vergleichen, kommt man nicht umhin festzustellen, wie weise die Bibel ist, in der es hei;t: "Verfluche deine Feinde nicht, sondern vergib und segne, damit du nicht selbst verflucht wirst".
Wir haben weniger Lebensjahre vor uns, als wir gelebt haben. Ist es nicht an der Zeit f;r allgemeine Vergebung und Barmherzigkeit, damit die Zeit, die uns noch bleibt, um in Gesundheit zu leben, und unsere Kinder nicht unter den S;nden ihrer Eltern leiden m;ssen?
Ich m;chte nach Gottes Prinzipien leben, ich m;chte mit Gott im Himmel sein, und das w;nsche ich Ihnen von Herzen.
Ich bin bereit, mit Ihnen zu reden, mich zu vers;hnen und sogar zuzugeben, dass die ganze Geschichte nur ein Spiel meiner Phantasie ist. Ich werde auf Ihren Anruf warten. Ich will nicht zu dir kommen, damit du mir nicht wieder Gr;tze oder Salz in den Weg wirfst und Beschw;rungsformeln aufsagst, wie du es getan hast, als du weggegangen bist, wobei du Salz unter den Tisch gestreut hast, an dem du gesessen hast.  Du und ich haben schon genug gelitten, und ich bitte Gott, deinen Zorn und deinen Hass auf meine Familie zu nehmen und dir zu vergeben und zu verzeihen. Denn das Leben ist so sch;n ohne Hass!
Elena.

Marina hatte einen solchen Brief von ihrer Schwester nicht erwartet, obwohl man von ihr alles erwarten w;rde. Zuerst wollte sie es ignorieren, aber dann dachte sie, sie w;rde es noch schlimmer machen. Also schrieb sie zur;ck, was sie f;r eine vern;nftige Antwort hielt.

Guten Tag, Helena!
Ich habe einen Brief von Ihnen erhalten, f;r den ich Ihnen sehr danke. Endlich haben Sie best;tigt, dass Sie mich hassen. Alles, was Sie geschrieben haben, ist Bl;dsinn. Zuerst hast du Claudia vorgeworfen, dass sie nicht an Gott glaubt und Alex deshalb leidet; dann deinen Eltern, dass es ihre S;nden sind, f;r die er bezahlt; jetzt mir, dass ich der Teufel bin, und als n;chstes, wer? Und warum hasst ihr uns alle so sehr, vor allem mich, wenn ihr nur ;ber unsere Verwandten urteilt? Was haben wir falsch gemacht? Wir haben uns nie in deine Angelegenheiten eingemischt, du hast alles selbst entschieden, und jetzt ist es unsere Schuld?
Ja, wir sind alle vom Pech verfolgt: ich und meine Schwestern und alle um uns herum. Meine Freundin Galya hat einen schlimmen R;cken und schlimme Beine. Irina hat einen schlechten Kopf... Aber sie sind gesellig, nicht b;sartig. Wir treffen uns, um uns gegenseitig in Schwierigkeiten zu unterst;tzen, lachen ;ber unsere Probleme und gehen getrennte Wege, wobei wir uns gegenseitig w;nschen: "Es ist OK, wir werden schon ;berleben, leg nicht auf...". Es ist interessant f;r mich, weil wir nicht nach Geld und Wohlstand streben - das bringt niemandem Gl;ck, aber unsere Interessen sind die gleichen - wir wollen den Menschen dienen, obwohl wir krank sind. Denn wir sind in diese Welt gekommen, um die Pr;fung der Geduld zu bestehen, um den Leidenden zu helfen, um die Versuchung zu bestehen...
Auch ich dachte, es seien die b;sen Tricks von Tante Gasha. Schlie;lich sagte sie selbst: "Ich hasse sie, weil sie Faschisten sind." Aber dann fand ich heraus, als ich anfing, in Kasachstan zur Kirche zu gehen, dass wahre Gl;ubige nicht vom Verderben oder dem b;sen Blick betroffen sind, weil sie Glauben und Liebe in ihren Herzen haben.
Nehmen wir Sie: Sie gehen in eine russische Gesellschaft, die auf einer deutschen Gesellschaft herumtrampelt, die Ihnen geholfen hat, Ihnen Geld und moralische Unterst;tzung gegeben hat. Es soll dort nicht so viel Spa; machen, nicht so eine grandiose Show sein, aber man muss eines verstehen: Wir gehen in die Kirche nicht wegen der Leute und wegen der Unterhaltung, sondern um mit Gott zu reden, das Abendmahl zu nehmen und zu beten. Den Rest k;nnen wir der russischen christlichen Literatur entnehmen, aber nicht alles, was uns angeboten wird.
In eurer Sekte habt ihr euch bereits in Zombies verwandelt. Ihr alle glaubt an Satan und Teufel, aber nicht an Gott. Und deshalb gibt dir der Teufel falsche Tr;ume, als ob ich eine Art Monster w;re. Er tut dies absichtlich, um uns f;r immer voneinander getrennt zu halten. "Wenn es im Haus Streit gibt, wird das Haus zusammenbrechen" (Markus 3,25).
Es lohnt sich, dar;ber nachzudenken: Warum wurde Jesus dann f;r uns, f;r unsere S;nden, gekreuzigt und bestraft? Wenn wir nicht an ihn glauben, sondern glauben, dass Gott schw;cher als Satan ist und nicht f;r uns k;mpft. Dann m;ssen wir an seiner Macht, seinem Willen und seinem Reich zweifeln. Nein, ich sage ganz offen: Unser Gott ist der Allm;chtige, der Allwissende und der Wahre. Wo sind also Ihr Glaube und Ihre Liebe?
Ich behaupte dies, weil ich vor kurzem eine Frau, die zu Ihrer Gesellschaft geht, im Zug grundlos fluchen sah. Und ab und zu h;rt man auch Schimpfw;rter, wenn man eine Bibel in der Hand h;lt. Man merkt, dass du zombifiziert bist. Ihr habt alle gefrorene Gesichter, ohne ein nat;rliches L;cheln. Aber Ihr Wille, gehen Sie dort f;r die Menschen, nicht f;r Gott. Aber wir sollten nicht richten, Gott wird richten.
Als ich Ihren Brief las, war ich zun;chst best;rzt und fragte meinen Sohn: "Sehe ich so sehr wie ein Verbrecher, ein Vivisektionist aus?" Er sagte: "Du siehst aus wie ein Lappen, mit dem man sich die F;;e abwischen kann. Es ist an der Zeit, dass du f;r dich selbst eintrittst. Bald werden wir alle vor den Herrn treten und vor Gericht stehen, und dann werden wir uns alle f;r unsere Taten und Worte verantworten m;ssen. Und er hat Recht.
Fr;her f;rchtete ich Gott, dachte, er sei nicht gerecht, wenn ich Gewalt, Leid und Schl;ge von Ehem;nnern, Eltern, Schwestern sah - schlimmer als das, was Sie jetzt erleben, denn ich k;mpfte allein, um meine Kinder zu verteidigen, um meine Ehre und W;rde zu verteidigen. Aber ich habe alles ;berlebt, denn Gott hat solche Pr;fungen und Krankheiten gegeben. Ich habe nie nach einem Schuldigen gesucht. Jetzt habe ich keine Angst mehr vor dem Herrn, und wenn ich sterbe, auch wenn es morgen ist, werde ich zu Gott kommen und sagen: "Alles, was ich getan habe, habe ich mit meiner Seele und mit G;te getan. Sie haben selbst gesehen, dass ich nichts verberge. Nat;rlich habe ich S;nden, wie jeder Sterbliche, aber Du bist der Richter!"
Ich bin seit meiner Kindheit von allen abgelehnt worden, aber ich habe alle mit Liebe behandelt, weil Jesus gesagt hat: "Und wenn sie euch verspotten und verh;hnen, dann wisst, dass sie mich zuvor verspottet haben.
Gott hat mich auf die Probe gestellt: Kraft, Ausdauer, Geduld - als ich jung war, und Sie - wenn Sie alt sind. Einige werden am Anfang des Lebens gepr;ft, andere am Ende. Ich habe sie ;berholt, jetzt sind wahrscheinlich Sie dran. Gott schaut darauf, wie wir durch die Pr;fungen gehen - ohne zu jammern, ohne nach den T;tern und Schuldigen zu suchen oder umgekehrt. Dann wird er sagen, ob wir Kinder Gottes ohne einen einzigen Makel geworden sind oder noch nicht, und erst dann wird er uns mit wei;en Gew;ndern bekleiden und uns in seine Wohnung aufnehmen.
Du h;ttest deinen Sohn nicht mit so viel Dreck bewerfen sollen. Und du gibst mir f;r nichts die Schuld. "Nicht was in den Mund des Menschen hineingeht, verunreinigt ihn, sondern was aus seinem Mund herauskommt, verunreinigt ihn" (Matth;us 15,11).
Alex hat mir immer leid getan, auch wenn du das nicht glaubst. Ich glaube, er wuchs in Omsk ohne die Liebe und Aufmerksamkeit seiner Eltern auf, und als er nach Deutschland kam, brach er v;llig zusammen, als Sie ihn nicht unterst;tzten, sondern ihn zur Armee schickten, um seine Seele und seinen K;rper abzuh;rten. Aber das Kind war allein, und es bleibt allein. Wenn eine Pflanze in einen anderen Topf verpflanzt wird, ist sie zun;chst krank, und nur wenn sie die Pflege und Liebe ihrer Herrin sp;rt, wird sie bl;hen und Fr;chte tragen. So war es auch bei Alex. Er konnte seine Probleme nicht allein bew;ltigen und fand eine L;sung in Drogen. Sie haben ihn nicht beschimpft oder sich ;ber seine Gef;hle lustig gemacht, sondern ihn stillschweigend von der b;sen Realit;t, die ihn umgibt, weggeholt.
Als wir nach Deutschland kamen, wussten wir sofort von seinen Aff;ren. Wir haben Sie oft angerufen: "Komm und hol deinen Sohn, er hat ;berall Flecken im Gesicht". Sie sagten: "Es ist eine Blumenallergie. Es ist nichts." Und als ich mit dir ;ber Alex sprechen wollte, warum l;uft er die ganze Nacht herum? Sie sagten: "Er soll lernen, f;r sich selbst einzustehen." So war es dann auch. Wessen Schuld ist es nun?
Als ich Alex ansah, machte ich mir Sorgen um meine Kinder - ich wollte nicht dasselbe Schicksal erleiden, denn meine Kinder sind so wertvoll f;r mich, sie sind mein ganzes Leben! Deshalb hatte ich den Schlaganfall. Und machen Sie sich nicht ;ber sie lustig und erfinden Sie keine Geschichten ;ber sie. Schlie;lich wei; niemand, was morgen mit Ihnen geschieht?
Zu dem Messer: Meine Cousine hatte es mitgebracht, weil sie Pilze schneiden wollte, die sie mitgebracht hatte, und es am Fenster vergessen hatte. Sie war diejenige, die sich Sorgen machte, weil sie es sich von ihrer Tante geliehen hatte. Hier gibt es nichts Kriminelles.
Mikhail tat gut daran, dir zu verzeihen, dass du ihn betrogen hast, wenn es stimmt, was du ihm gesagt hast. Das Pferd stolpert. Es stimmt, Sie sind erleichtert, als ob Ihnen ein Berg von den Schultern f;llt. Wir m;ssen allen verzeihen, aber nicht mit diesen anklagenden, kopierten Briefen. Ich wei;, dass Sie sich verzweifelt nach Ihrem Sohn sehnen, aber glauben Sie mir - es ist nicht meine Schuld und auch nicht die von anderen! Schauen Sie in den Spiegel und Sie werden den Schuldigen f;r Ihre Probleme sehen. Geben Sie endlich zu, dass es Ihre Schuld ist! Und versuchen Sie, die Dinge in Ordnung zu bringen, und nur die Liebe zu den Kindern wird helfen.
Auf der Geburtstagsfeier meiner Mutter sah ich zum ersten Mal Michaels g;tige Augen und dachte, dass du und Michael endlich euren Stolz und euer Ego abgelegt habt, auf den Boden der Tatsachen zur;ckgekehrt seid und einfache Menschen geworden seid, die man respektieren sollte. Aber nach Ihrem Brief hatte ich meine Zweifel. Wie viel Schmutz und L;gen sind ;ber mich ausgegossen worden... "Richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden", Matth;us 7:1.
Claudia und ihre Tochter haben mich bereits beerdigt, Lisa hasst mich auch und ich werde wahrscheinlich bald einen Brief von ihr bekommen, in dem sie sagt, dass es meine Schuld war, was mit ihrem Mann passiert ist, und jetzt auch noch eure Denunziationsbriefe - ihr alle verflucht mich, ihr alle weigert euch, meine Schwestern zu sein. Nun, Sie haben Recht, Gott soll es richten. Ich werde Ihnen nicht mehr im Weg stehen, auch wenn ich glaube, dass ich mich nie in Ihre Angelegenheiten eingemischt habe. Ladet mich nicht zu irgendwelchen Partys ein, ich werde nie wieder an euren Festen teilnehmen. Aber ich werde euch trotzdem lieben, denn ihr lebt als wehrlose Menschen und wisst nicht, was ihr tut.
Ich liebe Gott den Vater, Jesus Christus, unseren Herrn, und den Heiligen Geist. Und ich hoffe, dass sie mich vor Ihren Angriffen sch;tzen werden. Ja, ich kann mich nicht verteidigen, ich bin durch alle Qualen der H;lle gegangen, aber Gott kann alles tun, und er wird mich besch;tzen, selbst wenn ich nach Golgatha gehen und gekreuzigt werden muss. Jesus sagte: "Wenn jemand mir nachfolgen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach" (Mt 16,24).
Und du, wenn du darauf bestehst, dass ich an all meinen S;nden schuld bin, dann, wie mein Freund sagte, wenn du mich beerdigst - spuck auf mein Grab, wenn du dich dann besser f;hlst. Ihr seid nicht die Ersten und nicht die Letzten, die mich hassen, aber Jesus sagte: "Und wenn die Ungerechtigkeit sich vermehrt, wird die Liebe in vielen ;berhand nehmen. Wer aber bis zum Ende leidet, wird gerettet werden" (Mt 24,12-13).
Hochachtungsvoll, Marina.

Warum hat Lena einen solchen Brief an sie geschrieben? Vielleicht hat Yelena einen triftigen Grund, sich ;ber ihren Missbraucher zu beschweren, so dass sie sicher ist, das Richtige getan zu haben, als sie sich von jemandem getrennt hat. "Wenn die Leute nicht dar;ber hinwegkommen, versuchen sie, es zu beschmieren..."
Vielleicht ist sie der Meinung, dass sich der T;ter zuerst entschuldigen sollte. Aber die Person ist sich nicht einmal bewusst, dass sie der Tods;nden beschuldigt werden will. Die Situation kann sich als hoffnungslos erweisen.
Manche Menschen sind den Bienen sehr ;hnlich... Sie haben Honig auf den Lippen, aber einen Stachel im Hintern! Wie Omar Khayyam sagte: "Die Biene, die mit dem Stahl gestochen hat, wei; nicht, dass sie weg ist. Also wissen auch die Dummk;pfe nicht, was sie tun, wenn sie das Gift einf;llen..."
Nat;rlich war sie sauer auf ihren Sohn. Marina versucht, ihren Zustand zu verstehen. Es hilft ihr, ihre Fehler zu verzeihen. Aber die Tatsache, dass Marina krank ist, erweckt den Eindruck, dass Elena ihr einen zweiten Schlaganfall oder sogar den Tod w;nscht.
Ihr Rat an Elena w;re, nicht der Tendenz nachzugeben, nach Fehlern zu suchen. Gott gibt jedem Menschen absichtlich Pr;fungen. Andere haben es noch schlimmer. Sie m;ssen geduldig sein. Jeder Mensch hat einen anderen Charakter und einen anderen Grad an geistiger Reife. Man muss jeden mit Freundlichkeit und Liebe behandeln. "Lass dich nicht vom B;sen ;berwinden, sondern ;berwinde das B;se mit Gutem" (R;mer 12,21).
D. Nagiyev hat einmal richtig gesagt: "Wenn eine starke Familie pl;tzlich in Schwierigkeiten ger;t, sagt sie nicht: 'Ihr seid schuld...', sondern: 'Ich bin bei euch!' Und das sind die wichtigsten Worte im Familienleben!"

Elena war eine entschlossene Person mit einer gesch;ftsm;;igen Herangehensweise, die immer ein klares Ziel vor Augen hatte. Sie war unabh;ngig und anspruchsvoll gegen;ber sich selbst und anderen, strebte ehrgeizig nach Macht und Ruhm f;r sich selbst, doch Gleichmut und Ausgeglichenheit waren stets in ihrer Lebensauffassung pr;sent.
Ihre Nerven waren in Ordnung, im Gegensatz zu denen ihrer anderen Schwestern. Ihr Gesicht war wie eine Marmorskulptur, keine einzige Ader zitterte, nur ihr ger;tetes Gesicht verriet ihre Gef;hle. Sie liebt Geld und Reichtum. Sie l;sst ihren Mann Tag und Nacht arbeiten, f;hrt die B;cher: Gewinn und Verlust.
Sie liebt es, in den Urlaub zu fahren, zu schlemmen, andere anzuschauen und sich zu zeigen. Liebt Goldschmuck an ihrem K;rper. F;r Marina war es Lametta, sogar mit reinem Gold, aber f;r sie ist es ein Indikator f;r Sicherheit.
Aber ein gutes Einkommen war eine Verpflichtung und Verantwortung: teils zum Sparen, teils zum Ausgeben. Das Einkommen ist zweifelsohne ein gro;er Segen, aber das Wichtigste ist, dass in der Familie Frieden herrscht. Mit Geld ist es leichter, Frieden zu schaffen, ohne Geld gibt es keinen Frieden. Sie kaufen ein zweist;ckiges Haus, reisen um die Welt und tragen die edelsten Kleider. Wenn die Kinder nur gesund und gl;cklich w;ren. Aber es gibt immer einen Nachteil in der Familie. Es ist wie eine Tortur in jeder Familie - ihre eigenen Probleme. Der Sohn von Elena ist s;chtig. Und das kann manchmal dazu f;hren, dass man den Mut verliert. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Was ist, wenn er geheilt wird und beginnt, wie ein normaler Mensch zu leben, und sie sich selbst in ein fr;hes Grab treibt? Nein, sie wird leben und reisen, aus Trotz.
Sie liebt die Sicherheit, denn nur dann h;lt man sich f;r unabh;ngig, wenn man diese abscheuliche Hilflosigkeit und Verwirrung ablehnt, die das Leben zu einer Existenz macht. Und sie wollte das Leben in vollen Z;gen genie;en.
Elena und Marina, obwohl Zwillinge, beurteilen das Leben sehr unterschiedlich. Elena ist ihrem Gewissen unterworfen: Meines ist meins und das von niemandem sonst. Marina ist ihren Gef;hlen unterworfen: den Bed;rftigen das Letzte zu geben, und gar nicht ungl;cklich, dass sie arm ist... Und dass man sich nichts zu Herzen nehmen soll. Denn was man nimmt, will man auch behalten. Und es ist unm;glich, etwas zu behalten. In Reichtum gibt es nat;rlich viele Freunde, in Armut nicht einmal Verwandte. Wie Helena es ausdr;ckt: "Wer mutig ist, isst".
Helena liebt es, bewundert und verehrt zu werden, sie braucht die soziale Gesellschaft. Inmitten der Verlassenen und Ungl;cklichen verwelkt sie. Oft wiederholt sie das:
- Sie m;gen es, wenn man Ihnen Unrecht tut!
Das wei; sie nicht. Niemand hat sie jemals in ihrem Leben beleidigt. Alle verehrten und umschmeichelten sie, einfach weil sie reicher und erfolgreicher war als alle anderen, und jeder wollte so gerne so hoch hinaus wie sie. Und diejenigen, die in ihren Schuhen stecken wollen, verstehen nicht, dass sie von seinen und ihren Eltern mit Geld, Essen und Unterkunft seit dem Tag ihrer Hochzeit unterst;tzt wurden, aber niemand hat das gehabt. Der Erfolg kommt mit dem richtigen Mann.
Elena tut so, als w;sste sie um ihren Wert: stolz und majest;tisch. Sie f;rbt sich immer die Augen, auch wenn sie Brot holt, klebt sich Pflaster ins Gesicht, f;rbt sich die Haare blond, die Z;hne wei; und gerade - geklebt, gleichfarbige Anz;ge und Schals, Schuhe oder Halbstiefel aus echtem Leder, ein geheimnisvoller Blick... Ihr Stolz ist mit ihrer Meinung verbunden: Wenn du dich selbst respektierst und liebst, werden die Menschen dich respektieren und lieben. Wof;r, ist nicht bekannt. F;r das Bild, das sie vermitteln, wahrscheinlich. Menschen respektieren, das hei;t, sie haben Angst! Und wer mit ihr zu tun hat, sollte keine Zweifel haben: Wenn sie sich f;r w;rdig h;lt, ist sie es auch. Alle strecken sich wirklich und h;ren auf ihre Anweisungen. Und sie stimmen zu, ohne sich zu streiten. Dann verlassen sie sie verschwitzt, wie aus dem B;ro des Chefs, und nach einer Weile entspannen sie sich.
An einem Tag kann sie jeden zurechtweisen, am n;chsten Tag versichert sie, dass sie das nicht gesagt hat. Ihre Unh;flichkeit war h;chstwahrscheinlich der Defekt eines unsteten Lebens: nach au;en hin charmant, eine geordnete Pers;nlichkeit, und als ob alles zufrieden w;re, innerlich - ungl;cklich, voller h;uslicher Probleme. Es gab kein Gef;hl der Stabilit;t.
Elena und Michael werden durch den Wunsch, ein Anf;hrer zu sein, ruiniert. Beliebt zu sein bedeutet, von vielen gemocht zu werden, und das ist ihre oberste Priorit;t. Jesus strebte nicht nach Ruhm oder nach der Anerkennung anderer. Er verhielt sich stets w;rdevoll - und das machte ihn zum Liebling der Menschen in seiner Umgebung.
Popularit;t und F;hrung sind wie Reichtum. Es ist nicht immer schlecht, sie zu haben. Die Frage ist, wie weit die Menschen gehen, um sie zu erreichen und zu erhalten. Viele Menschen sind bereit, alles zu tun, um die F;hrung zu ;bernehmen. Sie greifen sogar zu Aggressionen, um die Menschen in ihrer Umgebung dazu zu bringen, sie zu bewundern - und sei es aus einem Gef;hl der Angst heraus.
Michaels Weg zur F;hrungskraft besteht darin, dass er nicht m;de wird, sich immer wieder zu sagen: "Ich bin bereits ein Erfolg, und das gef;llt mir. Ich bin bereit, alles zu tun, was n;tig ist, um an der Spitze zu stehen - auch wenn das bedeutet, dass ich ";ber meinen Schatten springen muss".
Elena sagt sich oft: "Nat;rlich kann man wie andere Frauen sein, ohne sich von der Masse abzuheben. Aber es ist so langweilig! Es ist so viel besser, wenn man gelobt wird...".
Was auch immer geschah, Helena behauptete sich mit W;rde. Wenn sie sich ;ngstlich f;hlte, zeigte sie das nicht nach au;en. Nur eine leichte R;te zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab und sie sprach mit einer leichten Herausforderung:
- Es ist wichtig, seine Kinder richtig zu erziehen!
- Das musst du gerade sagen! Glauben Sie, dass Sie Ihre Kinder richtig erzogen haben?  Dein Alex kann seinen Platz immer noch nicht finden. Wir tun auch alles f;r unsere Kinder, aber wir lieben unsere Kinder bedingungslos. Und du verlangst immer das Unm;gliche von ihm. Lassen Sie ihn in Ruhe. Wenn man ihm sagt, dass er ein Narr ist, f;hlt er sich nicht besser. Er macht alles wie ein Narr, weil du ihn so nennst. Und warum sollte er etwas beweisen, wenn Sie ihn bereits gebrandmarkt haben. Warum also in den Familien anderer Leute herumschn;ffeln? Niemand schn;ffelt in Ihrer Familie herum. Es tut allen leid, dass du in diesem Schlamassel steckst. Aber Sie k;nnen nichts dagegen tun. Sie halten alle f;r inkompetent, also handeln Sie f;r sich selbst und geben Sie nicht anderen die Schuld. Ihr seht die Fehler in anderen und erkl;rt, dass sie S;nder sind. Wahrscheinlich, um allen Menschen zu beweisen, dass auch sie ihre Fehler haben. Es streitet also niemand. Jede Familie hat ihre eigenen Probleme. Und jeder k;mmert sich selbst um sie. Man st;;t die Leute einfach weg und wundert sich dann, warum alle so seelenlos sind.
Ja, Alex' Geisteskrankheit ist ein Familienleiden. Bisher ist er noch nicht ins Krankenhaus eingeliefert worden, aber es geht so weit, dass es vielleicht bald soweit sein wird. Marina erinnert sich daran, wie Alex als Kind auf die Frage nach seinem Vater: "Wo ist er?", mit der Faust auf die Faust schlug, was so viel bedeutet wie: Geld verdienen.
Und sein Sohn Alex hatte keine andere Wahl, als zu versuchen, so zu sein wie alle anderen. Doch dann wurde ihm klar, dass er sein Gesicht nicht verlieren sollte, indem er sich den anderen anpasst, um ihnen zu gefallen. Junge Menschen sind oft grausam, und da Narzissten und stolze Menschen in der Gesellschaft immer beliebter werden, glauben die ;ngstlichen, dass ein solches Verhalten richtig ist.


                Kapitel 33

Marina hatte gerade ihre humorvollen Kurzgeschichten ver;ffentlicht. Und gab ihren Schwestern je ein Exemplar. Sofort brach eine Flut von Abneigung, Hass und Ablehnung gegen;ber ihrer Schwesternschaft ;ber sie herein. Claudia war am meisten ver;rgert, weil sie dachte, eine der Figuren s;he aus wie sie.
Sie berief eine Versammlung aller Schwestern ein und ihre Tochter Kristinka las eine Geschichte ;ber eine Frau vor, die Claudia zu ;hneln schien. Sie beschlossen alle gemeinsam, dass sie Marina als Schwester ablehnen.
 Claudia holte ein P;ckchen mit allen Geschenken von Marina ab, nachdem sie zuvor die K;pfe der Puppen und Bilderrahmen zerbrochen hatte, und schickte es an die Adresse, wobei sie eine Notiz beif;gte: "Wir alle verzichten auf dich und nehmen dir den Titel der Schwester. Sie haben mit Ihren Geschichten gezeigt, wie kleinlich und z;nkisch Sie sind. Bevor Sie ;ber andere reden, schauen Sie sich selbst an. Ich breche alle Beziehungen zu Ihnen ab."
Damit zeigt sie einmal mehr ihre puritanischen Ansichten ;ber Liebe, Moral, Wirtschaft und ihre Lebensauffassung: "Ich schulde niemandem etwas, und du gibst mir nichts". Sie ern;hrt sich von der Beurteilung von allem und jedem. Marina antwortete ihr nicht.
Aber Claudia war mit ihrem Schweigen unzufrieden. Sp;ter kam ein weiterer Brief von ihrer Tochter Kristina: "Ich dachte, du w;rst eine gute Frau, aber jetzt haben wir dich begraben..."

Claudia ist schroff und verliert schnell die Beherrschung. Auf ihrem Gesicht liegt eine Maske der beleidigten W;rde. Beeindruckt alle, dass sie niemals heiraten wird, grausam, streng, trotzig, verachtet die schwachen Z;ge in jedem, kalt, unnachgiebig.
Warum zeigt sie sich von ihrer schlechten Seite? Denn wie jede Frau w;nscht sie sich endlich Zuneigung und Zuwendung, W;rme und Liebe. Sie zieht sich in sich selbst zur;ck und gibt vor, sich vor dem m;nnlichen Geschlecht zu ekeln, und sie hasst Frauen. Menschen wie sie brauchen oft Unterst;tzung bei ihren Gef;hlen und ihrem Leid, aber sie schlie;en es mit Brutalit;t und H;rte aus.
Sie wird erst dann merken, dass sie sich unangemessen verhalten hat, wenn ihr K;rper trocken und ihre Kr;fte ersch;pft sind. Marina versuchte, ihr irgendwie zu helfen, ein Gespr;ch von Herz zu Herz zu f;hren, etwas Nettes f;r sie zu tun. Aber sie hat sie sofort entmutigt und immer wieder gesagt:
- Du willst Liebe zu einem so g;nstigen Preis verdienen!
Warum sollte sie ihre Liebe wollen? Es ist einfach schade f;r den Mann... Wenn endlich die menschliche Liebe in ihrer Brust erklingt und Gedanken guter Absichten aufsteigen und ihre Pl;ne der Selbstverleugnung ;berfluten. Die einfachen Freuden des Lebens, die Bequemlichkeit, die Bequemlichkeit haben es ihr nicht angetan. Sie fand keinen Reiz an ihnen.
 Sie konnte in der Tat keine gute Ehefrau sein. Sie konnte keine Gef;hle zulassen. M;chtig, aber an ihrem eigenen Herd. Die meiste Zeit: kalt, schwer, m;rrisch... Es ist gut m;glich, dass sie so gemalt ist. Valery hat mir n;mlich erz;hlt, dass sie, als er zu ihr ging, um ihren Teppich an die Wand zu nageln, so s;;, respektvoll und kokett mit ihm sprach, dass er mit ihr h;tte schlafen sollen. Aber... einige Umst;nde kamen dem in die Quere.
Und als Marinas erster Ehemann kam, um Marinas Einverst;ndnis zu unterschreiben, nach Deutschland zu gehen, ;bernachtete er bei ihrer Schwester Klavdia. Sie fragte, wahrscheinlich im Scherz, ob sie mit ihm schlafen d;rfe, weil sie sowieso nach Deutschland fahre, Marina nickte zustimmend. Das zeigt, dass ihre Schwester eine gute Schauspielerin ist.

Claudia hatte die Angewohnheit, ihre Schwestern zu verleugnen. Wie oft hat sie zu Marina gesagt: "Du bist nicht mehr meine Schwester. Und alle verleugnen dich!" Sie sind immer noch Schwestern vor Gott, aber was f;r ein egoistisches, herzloses Wesen muss man sein, um seinen Unmut auf diese Weise zu ;u;ern.
Sie ist j;hzornig und rachs;chtig, aber sie hat ein kompliziertes Schicksal. Mit ihrer sinnlosen Idee, Geld zu sparen, hat sie ihre einzige Tochter als Kind nicht einmal mit Eis oder s;;en Br;tchen verw;hnt.
Das M;dchen Kristina wuchs blass, avitamin;s und abgemagert auf und versuchte daher, sich so schnell wie m;glich eine eigene Ecke zu schaffen. Sie heiratete schnell einen gro;en, jungen, vern;nftigen Mann mit schlechtem Sehverm;gen und einer gro;en Verwandtschaft. Es wurde eine Hochzeit gefeiert. Claudia kam immer zu dem jungen Paar, um Ratschl;ge zu erteilen, was ihrem Schwiegersohn die Laune verdarb. Schlie;lich trennten sie sich.
Kristina ist nach Kasachstan gereist, um ihre Schulfreundin zu besuchen. Sie verliebten sich und wurden schwanger. Sie kehrte mit ihrem neuen Verlobten nach Deutschland zur;ck. Er ist Russe. Sein Name ist Viktor. Es war be;ngstigend, dass ihre Mutter sie wie Marina beschuldigen w;rde, die Deutschen zu verraten, weil sie mit einem Russen zusammenlebte. Aber Klaudia tat so, als h;tte sie nichts dergleichen gesagt.
Viele Leute haben Christina verurteilt, aber sie hat keine Vorw;rfe bemerkt. Und das zu Recht: Sie gr;ndete eine Familie, sie bekamen zwei wunderbare Kinder und begannen, friedlich und freundschaftlich zu leben.
Claudia besuchte sie, aber Cristina hielt nun Abstand zu ihrer Mutter. Claudia, die nicht vergessen werden sollte, begann sich um ihre Enkelkinder zu k;mmern. Kristina war ihr daf;r dankbar. Wie ihre Mutter nahm sie keine Geschenke von Marina an - sie schickte sie zur;ck. Er hat ihr nicht zum Geburtstag gratuliert und sich nicht ;ber ihre Erfolge gefreut. Als Marina es einmal beil;ufig erw;hnte, antwortete Claudia sarkastisch:
- Ich bin schlie;lich allein. Wer wird mich besch;tzen? Eine Tochter sollte...
Marina hat alles verstanden: Cristina tut alles, was ihre Mutter sagt. Nur einmal mit einem freundlichen, herzlichen Blick an Marinas Seite geschaut, h;tte sie ihrerseits alle umarmt und gek;sst ... Und doch wartet sie darauf, dass es wenigstens ein Zeichen der Vers;hnung gibt. Es gibt f;r niemanden ein gr;;eres Gl;ck als das Gef;hl, dass man willkommen ist und geliebt wird. Wie sehr sehnte sie sich danach, zu sehen und zu f;hlen, dass sie bei ihrem Vater sa; und er mit den Fingerspitzen ;ber ihre Handfl;chen strich, wie er es getan hatte, als sie noch ein Kind war.
Sie betrachtete sein Portr;t, das neben dem ihrer Mutter hing, und es schien ihr, dass seine Augen von Tr;nen benetzt waren. Auf dem Bild waren tats;chlich Tr;nen aus seinen Augen auf seine Jacke getropft. Was war das? Seltsam... Ihr ganzes Leben lang wurde sie von seltsamen Vorahnungen und Zeichen begleitet...
Claudia hat ein strenges ;u;eres, einen strengen Blick, fest zusammengepresste Lippen. Deshalb versuchen alle, sich so schnell wie m;glich zu verstecken, wenn sie sich n;hert. Sie selbst w;re froh gewesen, sich an der Schulter ihrer Mutter zu bemitleiden und ;ber die Fragen zu sprechen, die sie qu;lten. Aber wenn sie h;rte, wie die Leute ;ber sie sprachen, erregte sie so viel Aufsehen, dass sie das n;chste Mal, wenn sie ;ber sie sprach, zweimal ;berlegte, ob es das wert war.
Es gibt Menschen, die dir in die Seele spucken und sich trotzdem so verhalten, als h;ttest du sie beleidigt und m;sstest sie um Vergebung bitten. Wenn sie nicht spucken k;nnen, versuchen sie zu spucken...
Marina hatte einen Traum, in dem sie inst;ndig zu Gott betete und ihn von ganzem Herzen bat, sie zu sich zu nehmen. Sie flog auf ihn zu, machte gro;e Augen und strahlte vor Freude... Pl;tzlich sp;rte sie, dass ihre Beine schwer waren, dass eine Last an ihren F;;en hing und es ihr nicht erlaubte, in den Himmel aufzusteigen. Marina schaute zu ihren F;;en hinunter und sah, dass ihre Schwester Claudia sich an ihre Beine klammerte. Und sie wachte auf...
Sie lag da und erinnerte sich an den Traum. Und was gab es da zu staunen. Diese alte Platte wird immer wieder gespielt.
Und sie ging unter Clavas Fluch nach Deutschland:
- Warum braucht Deutschland dich, nur um ihr Brot zu essen?
Aber sie alle zogen nach Deutschland und arbeiteten, nur Clava nicht. Bedeutet das nicht, dass sie sich st;ndig mit Vorw;rfen und Skandalen an ihre F;;e klammert, w;hrend sie selbst keinen Finger krumm macht? Das war ihr ganzes Leben lang so. Sie hat einen guten Ruf als Geizkragen und unglaublich egoistisch, launisch und reizbar. Sie lebte ihr Leben, ohne jemandem etwas zu geben oder von jemandem etwas zu nehmen.
Sie hatte zwei Katzen. Sie strich Butter mit Katzenhaaren auf das Brot und a; es dann. Die Haare landeten von selbst auf dem Tisch, und da sie es leid war, auf das Licht zu achten und es zu s;ubern, beschloss sie, es zu ignorieren und a; ihr Sandwich mit Genuss.
Claudia liebte Katzen, aber sie wollte nicht, dass sie schmutzig werden und die M;bel verschmutzen. Sie schlug sie, bestrafte sie und sperrte sie zur Strafe einen halben Tag lang im Badezimmer ein. Ich habe sie nie gebadet, weil ich dachte, dass sie sich von Natur aus selbst lecken m;ssen. Und nach ein paar Jahren begann ihr Fell abzufallen und hinterlie; offene Wunden am K;rper. Wie Andrei Chikotilo: Lieben und T;ten.

Aber was f;r ein hasserf;llter Akt die Rache war - das war unvorstellbar. Das Feuer der Emp;rung schwelte in Marina und gleichzeitig zitterte sie vor untr;stlichem Kummer. Es qu;lte und erdr;ckte sie.
Am Morgen fl;sterte ihr eine innere Stimme zu: "Was Claudia wollte, hat sie bekommen. Jetzt schlafen Sie nicht, Sie essen nicht, Sie haben ein schlechtes Gewissen. "Wenn du Angst hast zu schreiben, dann schreibe nicht! Und wenn Sie schreiben, haben Sie keine Angst". Beruhigen Sie sich! Wenn Sie etwas erfunden und mit ihrem Namen unterschrieben haben, haben Sie nat;rlich keine Entschuldigung. Aber bedenken Sie, dass Sie nur die Schicksale der Menschen abdecken. Wissen Sie, wie andere Schriftsteller schreiben? Auf dieselbe Weise. Sie nehmen sich ein Beispiel an einer ihnen nahestehenden Person oder einem Freund. Und wenn es sich um eine erfundene Figur handelt, wei; man, dass es sich um eine unvollendete Geschichte handelt. Wir lernen aus B;chern zu leben. Also nur zu, und lassen Sie Ihre Familie es nicht lesen. Wenn sie dich nicht verstehen, solltest du sie besser meiden.
F;r Marina war das wie Balsam f;r ihre verwundete Seele. Ihre Familie hatte sie ihr ganzes Leben lang schlecht behandelt. Statt eines Lobes hatte sie nur Tritte in den Hintern und harte Strafen erhalten. Es war eine Qual f;r sie. Sie w;rden sie t;ten, und ihr reines Gewissen bliebe genauso unbefleckt, weil sie ihrer Meinung nach das B;se in ihrem Verst;ndnis ausgerottet h;tten. Und Marina hat ihr Leben lang versucht, sie zu bes;nftigen oder zumindest Frieden mit ihnen zu schlie;en. Aber sie hatten ein Herz aus Stein.

Alles im Leben ist zum Besseren... Und wenn sich die Menschen von dir abwenden, wird das Leben deinen M;ll einfach los... Aber... Gott gibt dir nicht die Menschen, die du willst. Er gibt Ihnen die Menschen, die Sie brauchen. Sie verletzen dich, lieben dich, lehren dich, brechen dich, um dich zu dem zu machen, was du sein sollst.
Doch wof;r? Marina war zun;chst perplex. Die Tr;nen waren l;ngst getrocknet. Sie war wie bet;ubt. H;tten sie es gewusst, w;ren sie froh gewesen. So ist das Gewissen... Sie qu;lt nicht die, die sie qu;len sollte, sondern die, die sie haben.
Die Menschen ;ndern sich nicht, sie lernt sie nur besser kennen. Aber Marina beruhigte sich selbst: Unfaire Kritik war oft ein verstecktes Kompliment.
Sie entschuldigte sich zwar, beschloss aber, sie nicht mehr ;ber ihre Pl;ne und Aktionen zu informieren. Und sie beruhigte sich. Da Clava mit der Figur nicht zufrieden ist, bedeutet dies, dass die Figur der Realit;t ;hnlich ist. Und das war nur zu begr;;en.
Sie wollte bei allen einen guten Eindruck hinterlassen. Anfangs verletzte sie die harmloseste Kritik zutiefst. Marina nahm es pers;nlich. Als sie versuchte, sich zu verteidigen, wurde sie sofort unterbrochen: "Spielen Sie nicht die Beleidigte ..."
Aber nachdem ihre Verwandten sie abgelehnt hatten, wurde sie "dickh;utig". Und es hat ihr sogar gefallen. Kein Kriechen mehr vor ihnen und keine Ausreden mehr f;r sich selbst. Sie m;ssen ihnen nicht gefallen.
Sie f;hlte sich frei. Sie hatte sogar ein L;cheln auf den Lippen. Wenn sie jetzt Schimpfw;rter h;rt, dreht sie nicht einmal den Kopf in deren Richtung, sondern geht l;chelnd vorbei. "Lerne zu ertragen, lerne zu verlieren... Und in allen N;ten des Lebens... Lernen Sie, mit einem L;cheln zu wiederholen: Ich werde es schaffen! Ich habe schon Schlimmeres gesehen..."

Sich selbst zu verurteilen ist eine ebenso gro;e S;nde wie die Verurteilung anderer Menschen. Jeder Mensch ist eine Sch;pfung einer h;heren Macht, und indem er sich selbst verurteilt, verurteilt er das Werk dessen, der ihn geschaffen hat. Man sollte sich selbst lieben und respektieren, wie unvollkommen man sich auch f;hlen mag.
Wie E. Roosevelt sagte: "Mach dir keine Sorgen dar;ber, was die Leute sagen werden, wenn du dir in deinem Herzen sicher bist, dass du das Richtige tust. Tun Sie, was Ihr Herz Ihnen sagt - Sie werden verurteilt, egal was Sie tun. Du wirst verflucht sein, wenn du es tust, und verflucht, wenn du es nicht tust.

Nach ihrer Krankheit wurde Marina klar, dass sie in den letzten Jahren alle Schrecken des Lebens durchlebt hatte: Trauer, Elend, alle nur erdenklichen Widrigkeiten und schwere Depressionen, wie die ;rzte sagen - posttraumatisches Nervensyndrom...
Marina fragte sich, was sie falsch gemacht hatte, wen sie beleidigt hatte, warum sie ein solches Schicksal erlitt. Sie bat alle um Verzeihung, und viele sagten ihr, dass sie auch sie um Verzeihung bitten sollten, w;hrend andere ihr zustimmten und sich stolz abwandten.
Ihre Freundin Irina, eine begabte Buchhalterin, die in Deutschland ein spezielles Debitoren- und Kreditorenprogramm entwickelt hatte und daf;r ausgezeichnet worden war, versicherte ihr das:
- Sie sind nur neidisch auf dich! Und Neid, wissen Sie, zerfrisst die Seele wie rostiges Eisen. Sie schreiben B;cher ;ber jeden und alles. Niemand will die Wahrheit h;ren!
- Aber ich habe nicht geschrieben, um irgendjemanden zu beleidigen, sondern als eine Art von Humor, was wir tun...
- Das ist es ja gerade... Nicht jeder braucht sie.
- Und ich schreibe nicht f;r alle, ich schreibe f;r diejenigen, die sich daf;r interessieren...

In ihren Tr;umen erschien ihr ihr Vater, der schon lange tot war. Er schimpfte mit ihr und holte zu einem Schlag aus. Marina lief wie immer nicht weg, sondern bedeckte ihr Gesicht mit den H;nden und sagte: "Schlag mich, wenn ich es wirklich verdiene!"
Wenn sie ihr Gesicht ;ffnete, sah ihr Vater sie mitleidig an und verschwand. Danach betete sie verzweifelt: "Herr, tu, was Du willst, denn Du wirst mir nichts B;ses w;nschen. Nimm mich und meine Kinder von Kopf bis Fu; und f;hre uns, wie Du es willst. Alles, was wir vom Leben erwarten, sind Pr;fungen, Verbannung, Gewalt und Missbrauch. Das vergangene Leben war genau so. Wir haben das alles schon durchgemacht, muss es denn immer wieder passieren? Habe ich nicht alle Strapazen auf mich genommen und die Kinder befreit, damit sie wenigstens in W;rde und Frieden leben k;nnen? Man hat uns ein Gef;hl des Grauens eingefl;;t - ein freudloses Leben. Keine Kraft mehr! Ich glaube an Gott, aber ich f;rchte ihn, dass ich seinem Vertrauen nicht gerecht werde. Ich lebe mit Jesus, ich sp;re seinen Beistand, seine tr;stende Hand, aber es geht alles schief, als ob ich meinen Kopf umsonst gegen die Wand schlage... Und diejenigen, in denen ich L;gen, Stolz, Verachtung, Unvers;hnlichkeit und Neid sp;re, erkl;ren sich selbst zu Kindern Gottes, leben in Freude und ohne Kummer und beschuldigen mich, nicht mit Gott, sondern mit Satan zu leben. Sie erinnern sich an meine Fehler und schimpfen mit dem Finger auf mich: Da siehst du, dass du allein bist, dass du nichts hast, dass du die Nase voll hast von all den Problemen... Und ich bin deprimiert, ich bin deprimiert. Aber ich kann und will nicht in ihre Kirche gehen, die "New Generation" oder "Free Gospel" hei;t. Wo der Dienst zu einer Show wird, wo den Menschen Narzissmus und Stolz ins Gesicht geschrieben stehen, wo sie lehren, dass die Zeit kommen wird, in der sie all die Menschen, die nicht zu ihnen gehen wollten, in Flammen aufgehen sehen werden. Und alles wird im Namen Jesu Christi gedeckt. M;ge ich nicht so sein. M;gen die Menschen und Gott selbst mich daf;r nicht m;gen, aber ich wei;, dass auch Jesus von den Menschen gehasst, bespuckt und zertreten, genagelt und gekreuzigt wurde. Warum? Damit die Menschen zu Lebzeiten das Gleiche tun: den Missbrauch hinnehmen und einen grausamen Tod sterben. Dann k;nnen Sie ein Kind Gottes genannt werden. Aber sie werden zur;cklachen: Jesus ist f;r uns gestorben, damit wir gl;cklich leben k;nnen und nicht krank sind. Dann k;nnen wir tun, was wir wollen! Ja, aber in Ma;en! Nein, dieses Amt passt nicht zu mir. Ich glaube an einen aufrichtigen, allm;chtigen und barmherzigen Gott. Ich mag mich irren, aber das ist mein Glaube, und niemand kann meine Meinung dar;ber ;ndern“.

Marina stellte sich oft vor, wie sie schmutzig, klebrig, kalt, nass, zitternd vor K;lte und Angst zum Kreuz auf Golgatha kriecht und um Hilfe, Nachsicht und Trost f;r ihre Kinder und Enkelkinder bittet, dass es ihnen wenigstens gut geht. Aber sie sp;rt, dass Jesus sie nicht aufnehmen will, und schickt sie weg wie ein Schleicher, sondern nimmt die an, die aufrecht stehen, gut gekleidet und wohlgen;hrt sind und nicht bitten, sondern fordern, was er versprochen hat.
Aber sie kann das nicht tun, weil sie sich wie eine S;nderin f;hlt. "Bitte wasche meine S;nden weg. Wasche mich und andere wie mich - die ;ngstlichen, die Zweifelnden, die Unversorgten, die Einsamen, die Ungesch;tzten und die Verlassenen. Auch wir wollen Dir dienen, n;tzlich sein und Licht in der Nacht spenden, die Seelen der Kranken an Seele und Leib w;rmen. Herr, wenn wir schon nicht in Deinem Reich akzeptiert werden, dann gib uns wenigstens einen Winkel in Deinem Reich, in dem wir Mitgef;hl, F;rsorge und F;rsprache f;r diejenigen haben k;nnen, die im Schlamm zertrampelt wurden, die von Pr;fungen gequ;lt wurden und die es leid sind, gegen b;se M;chte zu k;mpfen."

Claudia, die nicht an Gott glaubte und ihm ihr Herz und ihre Seele nicht ;ffnen wollte, beruhigte sich und sagte zuversichtlich:
- Es gibt kein zweites Leben f;r den Menschen. Sterben und alles wird f;r uns vorbei sein. Wir werden uns hinlegen und verrotten, und unsere Gehirne werden f;r immer schlafen. Und warum diese langweiligen Gesichter wieder sehen, ihre giftigen Reden h;ren. Sterben und das war's - das Ende, die Dunkelheit...
Marina verurteilt sie nicht - es ist einfacher f;r sie, so zu leben. Aber die Last hat sie noch nicht ber;hrt - leben oder sterben! Alles wird durch ihr fr;heres Leben erkl;rt. Sie war noch nie jemandem gegen;ber oder f;r jemanden verantwortlich. Aber Marina glaubt, dass der Moment kommen wird, in dem sich ihr die Frage stellt: "Was nun?" Marina hat alle H;rten des Lebens ertragen und hier auf Erden gelernt, was die H;lle ist. Wenn wir sterben, gibt es nur zwei Wege: einen ins Paradies und einen in die H;lle. Es gibt keinen dritten Weg, wie Claudia beweist.

Claudia und Lizaveta neigen dazu, auf Faktoren zu reagieren, die sie als Provokation empfinden. Die provozierenden Faktoren sind die Dinge, die sie aufregen und ;rgern. Oft beginnt es mit einem Gef;hl der Ungerechtigkeit, wenn sie sich ungerecht behandelt, beleidigt und gedem;tigt f;hlen. Wenn sie das Gef;hl haben, dass ihre Autorit;t und ihr Ruf in Frage gestellt werden, kann sich Unmut breit machen.
Jeder reagiert anders auf die gleichen Dinge. Manche sind nur selten gereizt und verzeihen eine Beleidigung schnell, w;hrend andere, wie Claudia, leicht die Beherrschung verlieren und den Vorfall tagelang, wochenlang oder sogar monatelang nicht vergessen k;nnen...
Ein Grund daf;r ist eine r;cksichtslose Haltung gegen;ber anderen und Egoismus. Claudia versucht, Marinas Verhalten in der ;ffentlichkeit als diffamierend darzustellen. Ihr Hass entl;dt sich k;rperlich, um noch mehr zu verletzen. Die Heilige Schrift sagt: "In den letzten Tagen... die Menschen werden egoistisch, geldgierig, eingebildet, arrogant... eigenwillig, stolz" (2 Tim 3,1-5). Wie treffend diese Worte die Einstellung von Schwester Claudia wiedergeben.
Und Lizaveta leidet seelisch und moralisch unter der Abseitsstellung. Es ist nicht so auff;llig, aber die Worte, die beil;ufig gesprochen werden, hinterlassen Wunden im Herzen... Egoistische Menschen verlieren oft die Beherrschung, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie wollen.

Warum haben sie eine solche Abneigung gegen alle Menschen um sie herum? Das muss aus der Kindheit stammen. Das Vorbild der Eltern hat gro;en Einfluss auf die Entwicklung der Pers;nlichkeit eines Kindes. Der Psychologe H. Mills erkl;rte: "Menschen lernen von klein auf, ihren ;rger auszudr;cken, indem sie das Verhalten anderer nachahmen.
Wenn Kinder in einer Atmosph;re st;ndiger Streitereien und Konflikte aufwachsen, in der die Leidenschaften wegen nichts aufflammen, gew;hnen sie sich daran, ihren ;rger auszudr;cken, wenn sie mit den Problemen des Lebens konfrontiert werden. Diese Kinder kann man mit einer Pflanze vergleichen, die mit fauligem Wasser gegossen wurde. Er kann zwar wachsen, aber seine Entwicklung wird beeintr;chtigt und er wird irreversible Folgen erleiden. Wut hat eine ;hnliche Wirkung auf Kinder. Kinder, die in einem Elternhaus aufgewachsen sind, in dem es ;blich war, seinem ;rger Luft zu machen, werden es sp;ter schwer haben, ihn zu kontrollieren. Wie I. S. Brandt sagte: "Ein Kind lernt von dem, was es in seinem eigenen Haus sieht.
Lisa ist ein Mensch mit kleinlichen, eitlen und egoistischen Prinzipien. Er bricht oft in eine Flut von Schimpfw;rtern aus. Spricht mit vorwurfsvollem Tonfall. Manchmal ist sie weich und sanft, und manchmal, wie ein Blitz, werden ihre sch;dlichen, hasserf;llten Charakterz;ge enth;llt und entlarvt, Gef;hllosigkeit und Despotismus in ihrer ganzen Pracht offenbart.
 Ihr Mann muss sich jeden Tag ihre Denunziationen anh;ren und ihre Tritte schweigend ertragen. Oft sieht man ihn mit blauen Flecken und Quetschungen. Das ist die Platte, die er jeden Tag dreimal am Tag h;rt - was f;r ein Faulpelz und Schlamper wie seine Mutter er ist. Und er ist so daran gew;hnt, dass er das Leben ohne dieses Geheul langweilig und uninteressant findet.
- Und wenn er trank, schlug, spazieren ging - was w;rden Sie dann tun? - fragt sich Marina.
- Ich h;tte ihn vom Berg geworfen.
- "Was wir haben, behalten wir nicht, was wir verlieren, weinen wir."
- Ich verabscheue ihn, weil er islamisches Blut in sich tr;gt. Wenn mein Vater nicht gesagt h;tte, dies sei deine letzte Chance, h;tte ich ihn nie geheiratet.
- Niemand hat Sie gezwungen, Sie haben Ihre Wahl getroffen.
Lisa ist ein sehr ambivalenter Mensch. Auf der einen Seite ist sie s;;, freundlich und gutm;tig. Auf der anderen Seite ist sie gemein, eifers;chtig, geheimnisvoll, liebt es zu tratschen und zwar so, dass alle Leute sie f;r eine verlorene Person halten. Sie ist eine Griesgram, sie mag es nicht, wenn man ;ber ihre Familie spricht, aber sie liebt es, ;ber andere zu urteilen. Sie sagen: "Ich hasse die, die jammern... Die in ihren Augen schmeicheln und hinter ihrem R;cken ein Loch graben... Ich habe Mitleid mit denen, die aus Neid und Bosheit oft die Knochen anderer waschen..."
Sie hat diese Eigenschaft: Wenn alle ihre Verwandten und Freunde zusammenkommen, ;bernimmt sie wie ein Toastmaster die Leitung des Festes und f;ngt an, ;ber alle zu urteilen, vor allem ;ber ihren Mann, und sp;lt allen die Knochen ab. Alle schweigen und h;ren zu, weil sie sich nicht trauen, den Mund aufzumachen, um nicht beschuldigt zu werden.
Sie verurteilte ihren Mann, weil er kein sauberer Deutscher war. Und was ist mit den Kindern? Schlie;lich w;rden auch sie, wie sie, darauf gesto;en werden, dass sie keine reinen Deutschen sind. Sie verfluchte ihn f;r seine Faulheit, aber wer macht das alles? Wer arbeitet, wer macht Kinder? Es reichte ihr einfach nicht, die Pr;fungen durchzustehen. Marina fragte sie, wie Dale Carnegie riet: "Was w;rden Sie tun, wenn Ihr Mann morgen sterben w;rde?" rief sie aus: "Nein. Mein Lieber, mein guter Mann! Gott bewahre!" Das ist ihre Ambivalenz.
So war es auch bei ihrem Vater. Als er noch lebte, sch;mte sie sich f;r ihn - einen gel;hmten Kr;ppel. Einmal besuchten sie gemeinsam seine Schwester Karolina in Lugansk, und sie hielt ihn in einem Zugabteil fest und lie; ihn nirgendwo hingehen. Als er ankam, weinte er vor Gef;hllosigkeit und Grausamkeit. Und so war es bei allen.
Sie hatte viele Verehrer, denn sie war sch;n, als sie jung war. Aber als sie sie kennenlernten, haben sie sie sofort abserviert. Sie konnte nicht verstehen, warum, und machte weiter mit ihrer Politik. Wenn Sie einen Nagel in die Seele eines geliebten Menschen schlagen, denken Sie daran, dass Sie ein Loch hinterlassen, auch wenn Sie ihn mit Ihrer Entschuldigung wieder herausziehen. Vergebung ist nicht schwer, es ist schwer, wieder zu glauben...
Menschen wie Lisa wissen Freundlichkeit nicht zu sch;tzen, das macht sie frech. Denn wenn du hundertmal hilfst, werden sie es vergessen, wenn du einmal ablehnst, werden sie sich f;r den Rest ihres Lebens daran erinnern. Neid ist eine gro;e S;nde. Wie Archimandrit Raphael sagte: "Neid ist der Kummer ;ber die Freude eines anderen und die Freude ;ber den Kummer eines anderen".
Sie erz;hlte sogar, wie sie einen Kleiderschrank kaufte, und die G;ste, um sie nicht mit ihren Bemerkungen zu bel;stigen, schwiegen und warteten das Ende ab. Sie verstand das Schweigen als Neid und verurteilte alle auf einmal. Nachdem sie ihr zugeh;rt hatte, schickte ihr Cousin ihr ein Schimpfwort, woraufhin sie sich ;berraschenderweise zu entschuldigen begann und Reue zeigte.
Man muss einige Leute in ihre Schranken weisen. Sie merken nicht einmal, dass sie selbst im Unrecht sind. Aber trotzdem hat sie es nur mit ihren Cousinen aufgenommen. Ihren Verwandten wurde geraten, das Gleiche zu tun. Aber sie wollten sie mit ihren ;u;erungen nicht beleidigen.
Verrat und Skandal waren ihre Lebensbegleiter. Sie selbst verstand nicht, wie sie all die Menschen, die ihr vertrauten, abweisen konnte. Leo Tolstoi sagte zu diesem Thema: "Wenn man verraten wird - das ist wie H;nde brechen ... Man kann verzeihen, aber man kann nicht umarmen...".
Sie prangerte immer und ;berall alle S;nden an: die Schwiegermutter h;ngt die W;sche gleichsam an einem Strick auf, der Ehemann steckt das Hemd in die Hose, die Mutter mischt sich st;ndig in ihre Angelegenheiten ein, die Schwestern suchen wie Schmetterlinge ihr Gl;ck als Blinde. Aber es gibt kein Gl;ck...
"Die Zunge des Menschen ist klein, aber wie viele Leben hat er gebrochen". Omar Khayyam hat das geschrieben. Es gibt eine Menge solcher Leute, und das ist erb;rmlich. Sie wissen nicht, was sie tun.
Lisa schwebte wie ein Drachen ;ber ihrem Nest und wollte niemandem erz;hlen, was im Haus vor sich ging. Es gelang ihr, ihre Mutter zum Schweigen zu bringen und sie wortlos wegzuschicken mit den Worten: "Das geht dich nichts an! Was in meiner Familie vor sich geht, geht niemanden etwas an. Lisa war ein Skandal, eine m;rrische alte Frau. Sie war das reinste Nervenb;ndel.
Marina gratulierte Lisa zu ihrem Geburtstag und w;nschte ihr alles Gute: "M;ge Gott dir das Doppelte von dem geben, was du dir f;r mich w;nschst."
Sie war jedes Mal w;tend. Sie w;nschte ihr also nichts Gutes, und es gab auch keinen Grund, beleidigt zu sein.
Sie ist ;berm;;ig kritisch gegen;ber sich selbst, anderen und dem Leben im Allgemeinen, und ihr ;berm;;iges Nachdenken kann manchmal zu Wahnsinn f;hren. Sie ist von Perfektionismus getrieben, d. h. sie will in allem und zu jeder Zeit Perfektion erreichen. Perfektionismus macht einen in der Gesellschaft unertr;glich. Sie hat Angst, etwas im Leben zu verlieren oder zu verpassen. Wenn man sie ansieht, m;chte man sagen: Entspann dich, niemand wird dir dein Verm;gen wegnehmen.

- Ich bin zu einer einsamen, st;ndig unzufriedenen und deprimierten Frau geworden, die in ihrer eigenen dunklen Welt lebt, in die kein Licht eindringen kann", gestand Marina ihrer Freundin. - Wer und was kann Licht und Freude in mein Leben bringen? Wer und was kann die Wunden in meinem Herzen heilen? Alle sind irritiert von meiner Niedergeschlagenheit, meiner Abgekl;rtheit, meinem hartn;ckigen Wunsch zu leiden und meiner st;ndigen Verbitterung. Und wenn jemand Probleme hat, suchen sie nach einem Schuldigen.
Sie wurde oft von Anf;llen der Verzweiflung heimgesucht. Ihre S;hne empfanden die Situation als komisch, aber die Folgen erschreckten sie. Es war kein versehentlicher Fehltritt, sondern eine absichtliche Missachtung. Offenbar wollte sie auf diese Weise ihren Protest zum Ausdruck bringen. Bei diesen Gelegenheiten war sie hartn;ckig. Die Jahre, die sie gelebt hatte, brachten nichts als Traurigkeit mit sich, zu der sich die Sorge gesellte, eine schwierige Entscheidung treffen zu m;ssen.
Marina hatte gro;es Mitleid mit denen, die ihr Unrecht getan hatten. Sie wei; nicht, wie man streitet, und h;lt sich zur;ck, wenn die Leidenschaften aufflammen und jeder versucht, sich als schlauer zu erweisen und seinen Standpunkt zu beweisen, wobei sie sich auf nicht gerade zimperliches Geschw;tz verl;sst und weder vor Kindern noch vor Fremden zur;ckschreckt. Die Hauptsache ist, dass man sich abhebt.
Marcus sieht seine Mutter als einen Lappen, an dem sie sich die F;;e abwischen kann, weil sie sich nicht wehren kann. Sie sieht nur, dass der ganze Unsinn wertlos ist, es ist nur eine Tirade. Aber wenn es um ihre S;hne geht, kann sie sich f;r sie einsetzen, damit sie sie nicht anfassen. Man muss auch mal die linke Wange hinhalten, wenn man auf die rechte geschlagen wird - das ist der Wille und die Kraft.
Und Mitleid mit Menschen, die sauer sind, dr;ckt sich darin aus, dass es weit weg geht. Dann werden sie bereuen, was sie getan haben, wenn sie nat;rlich ein Gewissen haben und an sich selbst nagen, weil sie ihre Lieben beschmutzt haben, und Marina wird gut schlafen.
Marina wurde seit ihrer Kindheit geschlagen, missbraucht, gehasst und beleidigt, aber sie hat immer Mitleid mit ihnen gehabt. Und er h;lt sich nicht f;r ein Weichei: Der Gewinner ist nicht derjenige, der ihm die schmutzigen Worte auf die Schulter gelegt hat, und derjenige, der in diesem Kampf ehrlich war. Hier ist ihr Standpunkt.
"Vergib ihnen, Herr, denn sie wissen nicht, was sie tun..." Wenn die Person dich hasst und es nicht verheimlicht, was du mit blo;em Auge sehen kannst, dann solltest du weggehen und sie einfach aus deinem Herzen streichen. Es ist besser, Gott zu lieben, an ihn zu glauben und auf ihn zu hoffen - er ist unser Freund, Heiler und Erl;ser. Ohne Glauben ist es unm;glich, auf der Erde zu leben, dann wird sie zu einer W;ste ohne Wasser. Und wenn man glaubt, hat man Hoffnung auf das Gute.
Sie mag kein Geld. Das ist so b;se! Wie Wladimir Lenin einmal sagte: "An der Spitze des Staates m;ssen Menschen stehen, die nicht mit dem gro;en Kapital belastet sind. Der Reiche an der Macht wird nur an den Erhalt und die Vermehrung seines Kapitals denken, nicht an das Volk".
Ihr Credo: "Du redest hinter meinem R;cken? Dann bin ich Ihnen voraus! ;ber mein Leben diskutieren? Dann ist sie interessanter als Ihre! Versuchen Sie, Fehler zu finden? Dann sind Sie neidisch! Machen Sie weiter so..."
Marina war eine typische Stubenhockerin. Und die Schwestern waren in der ;ffentlichkeit unterwegs. Sie strahlten eine solche Feindseligkeit aus, dass es vielleicht umso besser war, je weiter sie voneinander entfernt waren.
Es war sowieso kein Leben - in st;ndigem Streit, N;rgeln und gegenseitigen Schuldzuweisungen. Nach diesen gemeinen Briefen und dem Verhalten ihrer Schwestern ihr gegen;ber, fasste Marina die Kraft, etwas zu sagen, das den letzten Strich in ihrem gemeinsamen Leben ziehen und jede M;glichkeit des R;ckzugs ausschlie;en w;rde. Sie beendete das Gespr;ch mit einem Brief:
"Ich ziehe mich von Ihnen zur;ck. Es ist nicht aus Verbitterung. Lass mich einfach in Ruhe und lass mich in Frieden sterben. Suchen Sie sich einen anderen und missbrauchen Sie ihn, wenn es Ihr Gewissen erlaubt. Ich habe genug! Leben Sie gl;cklich und werden Sie nicht krank! H;rte ist keine Strafe f;r die Vergangenheit, sondern eine Pr;fung f;r die Zukunft. Marina."
Sie schickte Kopien an alle, damit jeder von ihrer Entscheidung erfuhr.
 
Elena hat nie um Vergebung f;r ihren Brief gebeten. Obwohl Marina ihr l;ngst verziehen hatte. Der Mann wei; selbst nicht, was er tut. Aber... der Punkt ist... Da sie nicht um Vergebung gebeten hat, bedeutet dies, dass sie ihre Meinung, dass jemand an ihrem Schicksal schuld ist, noch nicht korrigiert hat.
Um ehrlich zu sein, war indirekt Helenas Sohn schuld an ihren Nervenzusammenbr;chen und den daraus resultierenden Krankheiten. Marina betrachtete sein wildes Gesicht, seine Flecken im Gesicht, seine verfaulten Z;hne, sein unangemessenes Verhalten, und sie hatte Angst, dass ihre Kinder in seine Fu;stapfen treten w;rden und ihr ganzes Leben, all ihre Bem;hungen um ihre Kinder, umsonst gewesen w;ren.
Elena lie; ihren Sohn die ganze Nacht unbemerkt umherwandern, was eine Bel;stigung der Identit;t darstellt. Er bot ihren Kindern Drogen an. Gott sei Dank haben sie abgelehnt. Aber Marina bef;rchtete, dass sie eines Tages doch noch positiv auf sein Angebot reagieren w;rden und dann nichts mehr zu retten w;re. So trieb sie die Kinder um Punkt zehn Uhr ins Haus. Sie schlief die ganze Nacht unruhig und dachte, dass das Elend ihr st;ndiger Begleiter im Leben war. Und jetzt war alles ihre Schuld. Alex war nicht direkt schuld, aber indirekt.

Erfolg und Ruhm um jeden Preis erreichen! Helena und Michael liefen Gefahr, sich aufgrund der F;lle der ihnen zuteil gewordenen Segnungen zu sehr zu erh;hen, doch dann half der Herr ihnen, sich durch einen Stachel des Teufels zu dem;tigen (2. Korinther 12,7). Das Ungl;ck, das ihnen widerfahren war, schien von einer weisen, grenzenlosen Liebe geschenkt worden zu sein, die das Gute dadurch f;rderte, dass ihr Sohn drogenabh;ngig geworden war. Er wollte, dass sie sich Gott zuwenden, denn bisher hatten sie die Gl;ubigen nur bel;chelt. Er hoffte, dass sie meditieren und sich um ein geduldiges und ausdauerndes Bibelstudium bem;hen w;rden, um Gottes Absichten f;r die Menschen zu erkennen, anstatt sie unermesslich zu verurteilen.
Diese Pr;fungen sind gewiss hart und unbarmherzig, aber sie waren treue, un;bertroffene Lehrer der St;rke, Geduld, Demut, des Mitgef;hls und des Verst;ndnisses. Sie m;ssen sich in andere hineinversetzen k;nnen. Und sie verstanden die Schrift selbst noch nicht, da sie bereits alle lehrten, nach der Bibel zu leben, ohne selbst zu wissen, was und f;r wen.
"Bevor du jemanden verurteilst, nimm seine Schuhe und geh seinen Weg, koste seine Tr;nen, f;hle seinen Schmerz. ;ber jeden Stein stolpern, ;ber den er gestolpert ist. Und erst dann sag, dass du wei;t, wie man richtig lebt!"
Gefahr, Verlust und Leid bringen die Menschen einander n;her und lassen sie sich verbunden f;hlen, w;hrend Freude, Vergn;gen und Wohlstand die Menschen in rivalisierende Gruppen aufteilen, die um die Macht k;mpfen und egoistische Interessen verfolgen, und sie gleichg;ltig gegen;ber den Schwierigkeiten anderer machen. Sie sehen ihre vor;bergehenden Schwierigkeiten als eine Katastrophe an und geben allen anderen die Schuld daf;r, ohne zu bemerken, dass diejenigen, denen die Schuld gegeben wird, weitaus mehr leiden.
Gott mag unermesslich gr;;ere Ziele haben, die unsere Vorstellungskraft ;bersteigen. Er stellt sie so lange auf die Probe, bis sie erkennen, dass alles nach Gottes Willen geschieht...

Aber Marinas Herz beginnt nach einer weiteren H;rte zu rasen, und manchmal bricht ihr der kalte Schwei; aus und sie kann nur schwer atmen. Sie wird ver;ngstigt, ;ngstlich und ihr Geist wird verwirrt.
Wenn ein Angriff zu Ende ist, sieht sie dem n;chsten mit Angst entgegen. Infolgedessen neigt sie dazu, ihre Familie und Freunde zu meiden. Sie schr;nkt sich so sehr ein, dass sie das Haus nicht verl;sst und ihre Angst nur in Begleitung ihres Sohnes Marcus ;berwinden kann, dem sie vertraut.
Sie leidet an einer sogenannten Panik- und Angstst;rung. Marina erlebt den ganzen Tag ;ber "erh;hte Angst", auch wenn es keinen oder nur einen geringen Grund daf;r gibt. Menschen mit dieser St;rung neigen dazu, Katastrophen zu erwarten und sich ;berm;;ig um die Gesundheit der Kinder, die Arbeit und famili;re Probleme zu sorgen. Allein der Gedanke an den bevorstehenden Tag kann Angst ausl;sen.
Angst kann als geistige Erregung, Unruhe beschrieben werden. Wenn die Angst nicht verschwindet, auch wenn es keinen Grund daf;r gibt, wird sie chronisch. Anhaltende Angstst;rungen k;nnen schwerwiegende Folgen haben, wie es bei Marina der Fall war.
Familie und Freunde k;nnen ihr helfen, indem sie sie tr;sten und beruhigen, anstatt sich zusammenzutun und gegen sie in den Krieg zu ziehen. In der Tat: "Depressionen treten auf, wenn Idioten in der N;he sind". Keiner will mit Rat, Tat oder Sprache helfen... Sie hat keine andere Wahl, als sich an die Schulter eines anderen zu lehnen und dort Unterst;tzung und Hilfe zu suchen. Und ihre Verwandten beschuldigen sie, hassen sie und beneiden sie, ohne zu wissen, worum...
Den meisten Menschen f;llt es schwer, ihre emotionalen Probleme zu verstehen. Aber wenigstens m;ssen sie sich nicht damit auseinandersetzen, dass sie unter generalisierten Angstzust;nden und posttraumatischer Belastungsst;rung leidet.
Ihre Familie will Marinas ;ngste nicht verstehen und sie versucht, ihr Problem zu verbergen. Dies f;hrt zu Schuldgef;hlen, die einen ohnehin schon schwierigen emotionalen Zustand noch verschlimmern.
Um sie zu tr;sten und ihre Seele zu st;rken, k;nnen sowohl freundliche Worte als auch ein freundlicher Tonfall verwendet werden, und verletzende Worte ihr gegen;ber k;nnen vermieden werden. Aber ihre Mutter und ihre Schwestern sind nicht daran gew;hnt, Kranke freundlich zu behandeln, weil sie selbst nie krank waren. Sie k;nnen nur an ihrem Verhalten erkennen, dass Marina eine Art S;nde verbirgt. Sie machen ihr nur noch mehr Sorgen.

Nach den Briefen begann Marina, alle Schwestern, ihre Ehem;nner und Kinder zu meiden. Die Schwestern scheuten sich nicht einmal, Marina vor den Augen ihrer Kinder mit Schlamm zu bewerfen. Was h;tten sie gesagt, wenn sie allen erz;hlt h;tte, wie ihre Schwestern leben. Das w;re eine Sensation gewesen. Aber Marina wollte sich damit nicht befassen; sie ;berlie; alles und jeden Gott. Nur ihre Mutter blieb im Kreis ihrer Liebsten. Obwohl Marina wusste, dass jedes Wort, das sie sagte, jede Bewegung, die sie machte, ihren Schwestern sofort auf ihre eigene Art und Weise erz;hlt wurde und jedes Mal ihre wunden Knochen ;bersp;lt wurden.
wiederholte ihre Mutter entr;stet:
- Warum sind Sie so unfreundlich geworden, nachdem Sie nach Deutschland gezogen sind?
- Das geht schon so, seit wir Kinder waren", sagte Marina leise. - Wir lebten dort weit voneinander entfernt. "Je weiter weg, desto vertrauter bist du. Nur verstehe ich nicht, warum Lisa mich mit einem erbitterten Hass hasst. Claudia denkt, ich sei das schwarze Schaf der Herde. Elena denkt, dass ich an all ihren Problemen schuld bin... Und du, meine Mutter, was hast du gegen mich?
- Es ist deine Schuld, weil du zweimal geheiratet hast. Sie haben Ihre Autorit;t untergraben. Und auch, dass Sie B;cher schreiben.
- Ich war ehrlich, was mein Gl;ck angeht, und ich habe nie jemandem etwas angetan. Ich bin nie fremdgegangen, im Gegensatz zu manchen Leuten. Was ist mit meiner Lieblingsbesch;ftigung: B;cher schreiben, sich um Kinder und eine Katze k;mmern, Gartenarbeit... Das ist nur Eifersucht! Niemand verbietet Ihnen, das zu tun, was Sie wollen, anstatt alle zu verurteilen und Skandale zu verursachen.
Die Mutter senkte den Blick, schaute dann auf und sagte:
- Warum hast du Brot f;r die V;gel im Garten verstreut? Das m;gen die Deutschen nicht!
- Sei nicht beleidigt, wenn ich dich jemals in die H;lle schicke...
- Was habe ich gesagt? Es ist nur so, dass Sie es nicht richtig machen.
- Machen Sie es richtig? Sie sollten sich selbst betrachten, bevor Sie andere beurteilen. Mein Vater war unterdr;ckerisch und sagte immer bei Gelegenheit zu mir, um mich zu dem;tigen: "Fass die Schei;e nicht an, dann stinkt sie nicht". Und als er versucht hat, dich zu schlagen, habe ich es ihm gesagt: "Ein kluger Mann w;rde das nicht tun." Er hat dich nicht angefasst. Mehr als einmal habe ich Sie mit Bedauern sagen h;ren: "Wenn du nicht geboren worden w;rst, w;re es besser gewesen." Oder: "Ich h;tte Daddy heiraten sollen, dann w;rst du nicht geboren worden". Ich habe viel Leid erfahren, aber ich habe meine Kinder nie verflucht. Andere haben es schlechter. F;r uns ist das gar nicht so schlecht. Alle sind am Leben und wohlauf, wenn auch die Psyche aller besch;digt ist, aber das hat seine Gr;nde. Wir alle haben Probleme. Gott gibt uns absichtlich Pr;fungen, damit wir st;rker werden und andere verstehen. Wer Probleme ablehnt, lehnt Gottes Plan und seine Liebe ab. Schlie;lich ist es ein Segen, mit einem Problem fertig zu werden. Deshalb sollten Sie Ihre Probleme akzeptieren und l;sen, anstatt alles und jeden zu verfluchen...

Warum immer die Vergangenheit heraufbeschw;ren? - Meine Mutter ist entr;stet, wenn wir ;ber ein Lebensproblem sprechen. - Es ist weg, es ist nicht mehr da. Und ihr Kinder macht mir immer Vorw;rfe, dass ich mich um Papa k;mmere und nicht immer genug Zeit f;r euch habe. Sie m;ssen an die Zukunft denken. Wenn ich eine schlechte Mutter war, beweise, dass du eine gute bist!
- Was man einem Menschen von Kindheit an mitgibt, tr;gt er sein ganzes Leben lang in sich. Nicht umsonst hei;t es, dass das Schlechte zw;lf Generationen und das Gute vier Generationen ;berdauert. Ein Mensch kann seine Vergangenheit verleugnen, weil er Schmerzen, Traumata und Niederlagen verbirgt. Er versucht auch, sie zu verleugnen, weil er glaubt, dass die Vergangenheit vorbei ist und nie mehr zur;ckkehren wird. Der Mann verleugnet auch seine Zukunft, weil er glaubt, sie nicht zu kennen, weil sie noch nicht gekommen ist. Und das ist ein Fehler! Zu glauben, dass "die Vergangenheit vergangen ist und nie wiederkehren wird", ist ebenso falsch wie "die Zukunft ist noch nicht gekommen". Wir sind Gedanken; was wir denken, ist die Art und Weise, wie wir unser Leben leben. Wir lernen aus unseren Fehlern und den Fehlern anderer, und wir sollten uns an sie erinnern und sie nicht vergessen, damit wir sie nicht wiederholen. Aber Menschen, die ihre Vergangenheit verleugnen und sich vor der Zukunft f;rchten, leben nicht in der Gegenwart, sie leben in irgendwelchen erfundenen Gedanken, die ihnen eine imagin;re Realit;t schaffen, d.h. sie leben in Illusionen.
Elisabeth hat ihren T;chtern nicht beigebracht, Spitzen um M;nner zu weben und Hausarbeit zu machen, und so haben sie viele Fehler gemacht. Gesch;tzt werden Intelligenz, Bildung, ein angenehmer Gespr;chspartner, Neugier, die F;higkeit, sich sozial zu verhalten. M;nner wollen eine Perspektive, also muss man reif und unabh;ngig sein. Deshalb ist es so ausgefallen...

Alles, was in den Briefen der Schwestern kompromittiert wird, sind abscheuliche L;gen und Verleumdungen. Ohne Zweifel und ohne zu z;gern beschuldigten die Schwestern Marina eines unw;rdigen Verhaltens. Indem sie Briefe an einen kranken und behinderten Mann schickten, dachten sie nicht einmal daran, dass sie die Rolle von kaltbl;tigen M;rdern spielten.
Willensstarke und majest;tische Menschen wollen nur Macht ;ber alle und alles. Es ist wie das Dekret von Peter dem Gro;en vom 9. Dezember 1708: "Dekret. Der Untergebene soll in Gegenwart eines vorgesetzten Offiziers ein schneidiges und t;richtes Auftreten haben, um seine Vorgesetzten nicht durch seinen Intellekt in Verlegenheit zu bringen. Peter.
Lustig und traurig...


                Kapitel 34

Christines Hochzeit mit ihrem zweiten Ehemann Andrei und die Taufe ihrer Tochter Veronica fanden statt. Alle waren eingeladen. Marina ging aus gutem Grund nicht hin - wer will schon Kranke und Arme auf einer Party sehen.
Und dann wird wieder jemand stolpern und Elena wird sagen, dass es Marina war, die es vereitelt hat. Sie w;rde lieber zu Hause Kaffee und Kuchen trinken - das w;rde ihr mehr Freude bereiten, als ihre Familie zu treffen und sich mit dem Verhalten aller auseinandersetzen zu m;ssen.
Sie schickte ein P;ckchen mit Geschenken und zehn Euro. Das Paket von Christine wurde jedoch zur;ckgeschickt. Offenbar war das Geschenk nicht genug wert.   
Kristina hatte einen Zettel beigelegt, auf dem stand, dass sie ihre Spende nicht ben;tige. sagte Markus zu seiner Mutter:
- Christina ist b;se, unfreundlich, wie ihre Mutter. Sie hatte eine schwierige Kindheit, ohne Liebe, doch sie war nicht freundlich geblieben, sondern hatte die gleichen negativen Lebenslektionen gelernt - w;tend, hasserf;llt und rachs;chtig zu sein. Es ist noch zu fr;h f;r sie, sich Gott zuzuwenden; sie muss erst lernen, die Menschen zu lieben!
Wie Faina Ranevskaya ;ber solche Menschen sagte: "Manchmal schenkt man jemandem seine Seele... Ganz und gar... Als Geschenk verpackt... mit einer Verbeugung... Und dann geben sie es zur;ck... In einer M;llt;te... In Fetzen gerissen... Es ist besser, ein guter Mensch zu sein, der mit Schimpfw;rtern flucht, als ein stilles, wohlerzogenes Wesen..."

Vier Jahre sp;ter brachte Christina einen Sohn zur Welt, Ilya. Er sah seinem Gro;vater so ;hnlich, dass Marcus sicher war, dass es sein Gro;vater war, der zu ihnen auf die Erde zur;ckgekehrt war. Marina nannte ihn Kostik. Sie versicherte allen: Er wird niemals gel;hmt sein, denn sie nahm das Schicksal ihres Vaters auf sich und ertrug alle M;hen zum Wohle der ganzen Familie...

Marina erhielt in der Sowjetunion immer ein kleines Gehalt. Die Kinder wurden ;berhaupt nicht bezahlt. Damals waren alle arm. Wenn jemand mehr als den ihm zustehenden Betrag erhielt, also mehr als hundert Rubel, wurde dies als unverdientes Einkommen betrachtet und konnte zu einer Gef;ngnisstrafe f;hren. Nur Gott wei;, was man mit dem Geld machen kann. Sie war es so gewohnt, ohne Geld zu leben, dass sie es in Deutschland nicht brauchte. Das Wichtigste f;r sie war, ihre Kinder zu ern;hren, und sie besorgte ihre Lebensmittel in der Klajdekammer.
F;r meine ;lteren Schwestern brachte Geld immer gute Laune und Lebenswillen, wenn es regelm;;ig auf ihr Sparkonto eingezahlt wurde. Sie essen nicht genug, schr;nken sich in allem ein und tragen einen alten Mantel. Aber das Sparbuch weist immer mehr Nullen auf. Das ist der Sinn des Lebens!
Doch f;r Elena hat Geld nicht nur einen emotionalen, sondern auch einen moralischen K;rper. Sie hegt und pflegt das Geld und h;lt es in Ordnung. Sie duldet keine zerknitterten, zerrissenen Zettel und rei;t niemals ein Gummiband um. Sie h;lt es f;r ein schlechtes Omen: Es wird nie mehr welche geben.
Elena liebt und respektiert Geld und kennt den Wert des Geldes. Das Geld sp;rt das und greift auch nach ihr. Sie z;hlt sie gerne, wie ihr Vater in der N;he des Verstecks am Herd, und sie wiederholt jedes Mal: "Geld z;hlt gerne". Sie hat eine gute Meinung von ihnen. Es ist Marina, die von ihnen denkt, dass das gro;e Geld schlecht, schmutzig und besch;mend ist, wenn es so viele arme Menschen auf der Welt gibt. Sie haben es selbst verdient! Lassen Sie sie herumgehen, da sie so ehrlich sind. Sie setzen sich ihre eigenen Grenzen und leben innerhalb dieser Grenzen.
Und Elena liebt das Geld noch mehr als der Mann, der es verdient. Geld ist Vergn;gen, Freiheit, Freude, Macht, Seelenfrieden, Stabilit;t, Sicherheit... Niemand wei;, was sie verdient: nicht ihre Eltern, nicht ihre Kinder und schon gar nicht ihre Schwestern. "Wie viel verdienen Sie?" - diese Frage ist unethisch und unh;flich, um es vorsichtig auszudr;cken.
Auch Marina denkt an einen unerwarteten Tod. Sie hat sich f;r diesen Fall versichert und zahlt 14 Euro im Monat. Im Falle ihres Todes werden den Kindern 5.000 Euro f;r die Beerdigung gezahlt. Es ist ratsam, ihren K;rper zu verbrennen, anstatt ihn in der Erde verrotten zu lassen oder ihn an die Maulw;rfe zu verf;ttern, die st;ndig die Erde in den Gr;bern aufgraben. Kein Problem!
Doch wie kann man reich werden? - fragte sich Marina und w;nschte sich, dass es ihren Kindern gut ginge. Die Familie Izaak zum Beispiel, ihre Landsleute, kam als Bettler aus Kasachstan nach Deutschland. Jetzt sind sie wohlhabende Leute mit Familien, jeder hat sein eigenes Haus, Auto, Kinder, Elektronik und macht sich nicht die M;he, ;berhaupt zu arbeiten. Wie haben sie dies erreicht?
Es stellt sich heraus, dass es sehr einfach ist. Sie kaufen verlassene H;user vom Markt, renovieren sie, bringen darin Mieter unter und verlangen von ihnen Miete. So haben sie ihre eigenen H;user gebaut, leben gl;cklich bis ans Ende ihrer Tage und fahren nach Hawaii. Sie m;chte, dass ihre Kinder dasselbe tun. Aber offenbar sehen sie ihre Mutter an und glauben nicht an einen sicheren Staat.
Heutzutage ist Geld mehr wert als das Leben. Fr;here Werte f;r die meisten Menschen: Familie, Vaterland, Glaube, Liebe... Die heutigen Werte: gr;nes Geld, rotes Geld, blaues Geld... Das spielt keine Rolle, solange es gr;;er und leichter zu bekommen ist. Manchmal verlangsamt das gegenw;rtige reale Leben, das unsere H;nde und F;;e erstarren l;sst, unser Herz, als wollten wir einen eisigen Block aus Gleichg;ltigkeit und Heuchelei durchbrechen.
Geld wird uns im Grab nicht helfen.
Geld wird f;r uns nicht die Liebe ersetzen.
Warum um dieses Staubes willen
Haben die Menschen aufgeh;rt, Menschen zu sein?
Man kann an den Gesichtern und den flie;enden Augen erkennen, wie eine Person ist: gerissen und zupackend. Man sagt ;ber sie: "Die Augen haben das Sagen, die H;nde sind die Harken". Anst;ndige Menschen betteln, Verbrecher leben als Mitl;ufer. Jetzt gewinnen die Kriminellen an Boden und leben davon, dass sie die Welt unter sich zertrampeln und sagen:
- Sie sollen weniger trinken, mehr arbeiten...
Der gro;e Feldherr Alexander der Gro;e erkannte vor seinem Tod, womit er sein Leben verschwendet hatte. Er, der fast die ganze Welt erobert hat, bat darum, mit offenen H;nden begraben zu werden. Als er zum Begr;bnisplatz getragen wurde, nahm man seine H;nde aus dem Sarg und drehte sie mit den Handfl;chen nach oben, damit jeder sehen konnte, dass er mit leeren H;nden ging. Damit die Menschen seinen Fehler erkennen und ihn in ihrem Leben nicht wiederholen.
Sie k;nnen nicht einmal eine Nadel mitnehmen. Lohnt es sich also, sein Leben mit solcher Beharrlichkeit zu vergeuden, um materiellen Besitz zu erwerben? Ist es nicht besser, sich mit moralischen Dingen zu besch;ftigen - einfach, ehrlich, nicht eifers;chtig, mitf;hlend, liebevoll... Jesus sagte: "Sei vorsichtig und h;te dich vor der Gier in all ihren Erscheinungsformen, denn das Leben h;ngt nicht von deinem Besitz ab, egal wie reich du bist." (Lukas 12:15).

F;r Claudia ist Geld der Sinn des Lebens. Sie legt alle Euros auf ihr Sparbuch und gibt nur 50 Cent pro Tag f;r sich selbst aus. Das Buch ist aufgebl;ht vom Investieren, aber die Figur ist schmal und trocken vom Sparen. Und stolz darauf. Wenn sie von der Leistung eines Mannes erf;hrt, wedelt sie ihm sofort mit dem Buch vor der Nase herum und sagt, er habe es nicht, und sie habe genug f;r drei Autos.
Es ist eine Schande, dass sie ihr Alter vergisst, wenn sie nichts mehr braucht und ihre Tochter mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern um die Ecke kauert, ohne R;der unter den F;;en - dem Gegenstand der Fortbewegung in Deutschland.

Markus sa; an der Fernbedienung und sprang von einem Kanal zum anderen. Marina begann, ;ber ihre Verwandten zu sprechen, mehr um sich selbst etwas zu beweisen als ihrem Sohn gegen;ber.
- Meine Schwestern haben die Beziehung zu mir abgebrochen, wor;ber ich sehr froh bin. Ich muss es ihnen immer recht machen, sonst k;nnten sie mich zertrampeln oder steinigen, wenn ich nicht gehorche. Sie haben keine Vergebung f;r manche Schw;chen der Menschen. Aber sie verzeihen und sind sogar stolz auf ihre abnormen Charaktereigenschaften. Ich w;rde gerne das Bed;rfnis nach unbequemen Beziehungen loswerden, das Bed;rfnis, als Objekt der Kritik im Rampenlicht zu stehen. Wenn sie zusammenkommen, genie;en sie es, weil sie sich auf einem Podest des Lobes sehen. "Andere werden mich nicht loben, ich werde mich selbst loben", sagt Elena oft. Und alle sind daran gew;hnt: Sie sind die Schiedsrichter, ich bin das Opfer der Verurteilten, meine Mutter ist eine stille Zuh;rerin. Und jeder f;hlt sich gut dabei. Also, wir hatten eine gute Zeit...
Aber als sie 55 Jahre alt war und ihre Knochen und Muskeln schmerzten, weil sie ein Leben lang versucht hatte, es ihnen recht zu machen und ihr hartes, narzisstisches Temperament zu befriedigen, wurde ihr pl;tzlich klar, dass sie es nicht brauchte.
Pl;tzlich f;hlte sie sich von diesem Arrangement angewidert und fasste den Entschluss, alle Beziehungen zu ihren Schwestern abzubrechen. Das hei;t, sie war froh, dass sie zu ihrer Entscheidung Ja sagen konnte. Nun hoffte sie, dass ihre Depression allm;hlich abklingen und ihr Kummer und ihre Verzweiflung verschwinden w;rden.
Es gab Tage der Verzweiflung, an denen sie nicht essen, trinken oder schlafen konnte... Sie wollte einschlafen und nicht mehr aufwachen. Aber sie wachte auf die gleiche Weise auf. Sie wollte heulen vor Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit.
Marinas Seele k;mpfte noch immer. "Sie bemitleidet sich st;ndig selbst, jammert und verw;hnt ihre Liebsten, ist eine Last... Nein, das ist nicht f;r sie... sie ist nicht schwach... All die Schwierigkeiten, die sie durchgemacht hat und die sie ;berwunden hat. Und dann eine Krankheit... und ihr Leben ist vorbei. Gott wird ihr helfen, so wie er ihr immer geholfen hat. Ihre S;hne sollten sie nicht als Schw;chling sehen, der dem Schicksal ausgeliefert ist. Sie ist nicht alt genug...? Ist schon gut, wir werden es ausfechten.
- Mit wem sprechen Sie? - fragte mein Sohn.
- Ich selbst. Wenn sie etwas Schlechtes zu mir sagen, obwohl ich nichts Gutes von ihnen erwarte, bin ich sicher, dass sie ein unangemessenes Gef;hl der ;berlegenheit versp;ren. Jeder Mensch f;hlt sich gerne ;berlegen, auch wenn es fl;chtig und unvern;nftig ist. Wie steht es damit? Schlie;lich sehen ihre Ehem;nner und Kinder sie an, und sie sollten stolz auf sie sein. Ich schaue mir an, wie andere darauf reagieren, unverdienterma;en verunglimpft zu werden. Sie alle haben ;ngstliche Augen, als w;rden sie, wenn nicht ich, so doch verurteilt werden, w;hrend sie ihren Blick irgendwo zur Seite verbergen. Wie in der Schule versteckst du deine Augen, wenn du denkst, dass der Lehrer dich nicht sieht und dich nicht an die Tafel ruft, um die Lektion zu beantworten. Alle sind mit der Angst einverstanden, solange sie nicht ber;hrt werden.

Marina w;rde nach solchen Sitzungen sofort schweigend weggehen und sie in Ruhe lassen, um ihren Prozess in vollen Z;gen zu genie;en. Die Zur;ckgebliebenen waren stolz auf sich selbst, weil sie den Umzug gewonnen hatten. Lisa warf ihr einen Satz hinterher:
- 'Wahrscheinlich eifers;chtig...
- Nein", antwortete Claudia an Marinas Stelle, "wenn sie eifers;chtig w;re, w;rde sie Geld sparen, genau wie wir, und sie gibt es weg, wenn sie es bekommt. Sie ist nicht sparsam und sie ist nicht neidisch!
Leider - oder zum Gl;ck - hat Gott Marina eine solche Charaktereigenschaft nicht gegeben: Neid. Eifers;chtig auf wen und was? Jeder hat genug zu bef;rchten! "Auch die Reichen weinen". Das ist Bl;dsinn... Sie hat sogar genug von deren Show. Und sie will nicht mehr mitmachen. Das ist so bescheuert!
Meine Schwestern und meine Mutter sind so sehr daran gew;hnt, ;ber jeden und alles zu urteilen, dass dies sogar in jeder Gesellschaft gilt.
Marina ist der Meinung, dass ein Mensch, der sich verletzt, wahrscheinlich selbst sehr ungl;cklich ist. Denn gl;ckliche Menschen werden nicht unh;flich, fluchen oder tratschen ;ber andere. Sie brauchen es nicht. Aber wie lange k;nnen wir ihre Schikanen noch hinnehmen?
Sie m;ssen eine Charaktereigenschaft in sich selbst kultivieren: Gehen Sie niemals eine Beziehung mit Menschen ein, die Sie entt;uschen. Man muss sie nur stillschweigend mit ihrem ganzen Mist in Ruhe lassen.

Eines Tages nahm Marina ihre Mutter mit in den russischen Laden "Grand". In Deutschland gibt es neben den deutschen auch russische, polnische, t;rkische... Die Landsleute besuchen manchmal den russischen, denn nirgendwo sonst gibt es Buchweizengr;tze, Kwas, Maisstangen, Lebkuchen... Nur im Grande.
Sobald sie eintrat, begann sie laut zu diskutieren, um geh;rt zu werden, dass alles dort von schlechter Qualit;t sei: Gew;rzkuchen seien hart, Kondensmilch sei teuer, Fisch m;sse W;rmer haben, Fleisch sei verwittert, Kwas sei chemisch...
Marina kam zu ihr und sagte es ihr leise:
- Mama, wenn es dir nicht gef;llt, kannst du drau;en warten, w;hrend wir einkaufen. Behalten Sie Ihre Meinung f;r sich.
Das hat sie sofort ber;hrt und einen starken Eindruck hinterlassen. Sie ging schweigend zum Aussuchen der Waren. Sie kaufte Lebensmittel im Wert von drei;ig Euro und erhielt daf;r ein Geschenk von der Verk;uferin: eine T;te Pfefferminzlebkuchen. Nach ein paar Monaten erz;hlte sie mir, dass sie immer noch gerne einen Lebkuchen pro Tag isst.
- Lassen Sie sie in Ruhe. Sollen sie doch tun, was sie wollen... - versicherte Marcus seiner Mutter.
- Solange sie sich nicht in das Leben anderer Menschen einmischen... Ich bin bereit, aus den Fesseln der Vergangenheit herauszukommen ...
Marina schwieg und dachte ;ber ihre Position im Leben nach: "Alles, was ich ;ber mich denke, wird Wirklichkeit. Jeder von uns erschafft mit seinen Gedanken, Gef;hlen und Worten seine eigene Lebenserfahrung. Nur wenn wir Harmonie in unseren K;pfen schaffen, k;nnen wir sie in unserem Leben finden. Meine Vorstellungen vom Leben und von mir selbst werden f;r mich Wirklichkeit. Deshalb muss man sich von traurigen Gedanken befreien und positiv ;ber sich und sein Leben denken. Dann wird sich das Leben zum Besseren wenden. Schlie;lich ist das Denken materiell. Aber wie kann man das erreichen? Es ist schwer, sich zu versichern, dass alles in Ordnung ist, wenn man andere Dinge im Kopf hat...".

 Der Zeitpunkt ist gekommen, an dem alle Marina aufgegeben haben und niemand sie mehr braucht. Und die Kinder auch nicht. Der J;ngste schreit sie sofort an, wenn er sie trifft, und genie;t es. Die andere lebt mit ihr zusammen, wird aber oft w;tend und behauptet, sie sei alt und niemand brauche sie. So endete ihr Leben in Einsamkeit und Elend. Ihre Augen sind bereits von Tr;nen getrocknet. Manchmal rinnt ihr eine sp;rliche Tr;ne ;ber die faltige Wange und dann weint sie sofort: "Warum weinst du? Willst du bemitleidet werden?"
Mein ganzes Leben lang lebte ich f;r meine Kinder, gab mein Letztes f;r meine Kinder und blieb ein Niemand. Im Alter geht es nicht um schlechte Tr;ume, sondern um schlechte Realit;t. Und die Realit;t ist, dass man dabei weinen m;chte. Wie Esther Selsdon sagte: "Wenn du gute Kinder gro;ziehen willst, gib nur halb so viel Geld und halb so viel Zeit f;r sie aus"...
Mein Sohn weist sie zurecht:
- Es ist eine Schande, im Alter kein Geld zu haben.
Was ist dann der Sinn des Lebens...? W;re es nicht besser, gar nicht geboren zu werden? "Der Sinn des Lebens ist es, den Heiligen Geist zu verdienen!" - Der heilige Seraphim von Sarow sagte. Aber auch der Herrgott wird sie nicht mit seiner Barmherzigkeit ehren, wird eine so schwache, gebrechliche, alte Frau wie sie meiden.
- Ich bin ein S;nder wie jeder andere auf der Erde. Aber ich habe mein ganzes Leben lang versucht, Gott zu gefallen, so gut ich kann. Als Bettler und Kranker gehe ich hinaus und helfe den Menschen. Ich koche, wasche und erledige Hausarbeiten mit einer linken Hand und stehe auf einem gel;hmten Bein. Wie mein Vater, der im unteren Teil seines K;rpers gel;hmt ist und auf Kr;cken steht, um S;cke mit Mischfutter zu verladen, es zu den Leuten zu bringen und zu verkaufen. Was f;r ein Kunstst;ck!
sagt Markus h;misch:
- Tun Sie es, sagen Sie, um Gottes willen! Aber ist es fair, sich ein s;ndloses Leben zu verdienen, indem man auf Gottes Segen wartet... Man geht zu einer kranken Freundin: Man w;scht ihr das Geschirr ab, kauft von seinem eigenen Geld Lebensmittel und Kleidung, schickt Fremden Urlaubspakete, geht zu Bruno und seiner Mutter und bringt ihnen warmen Kuchen, fegt den Hof und s;ubert die M;lltonnen... Aber alle sind nur w;tend ;ber deine guten Taten! Wof;r? F;r Gott? Und er billigt das nicht, sonst h;tte er dich schon l;ngst geheilt...
- Die Hoffnung stirbt zuletzt... Es ist keine S;nde, gute Taten f;r Gott, den Herrn, zu tun, ohne den Dank der Menschen zu erwarten. Es ist eine S;nde, gute Taten um des Ruhmes willen zu tun oder Gutes um des Guten willen, d.h. aus Eigennutz.
Marina ist durch diese Worte beleidigt, aber was wollte sie? Viele Heilige haben ihr Leben in Krankheit, Gebrechlichkeit und Armut beendet, von allen abgelehnt. Matrona von Moskau, Seraphim von Sarow, die Nonne von Makaria und viele andere... Und auch Jesus Christus hat unter grausamen Menschen gelitten. Erst nach seinem Tod wurden sie heiliggesprochen und als Zeichen der Dankbarkeit mit Ikonen versehen.
Und sie ist nicht besser als die Heiligen und will irgendwelche Privilegien haben... Nein, sie w;nscht einfach Gesundheit, Freude und Liebe f;r alle. Daf;r betet sie jeden Tag. Gott hat den Menschen also viele Segnungen gegeben.
Wie Tatjana Claudy sagte: "Alle Kranken und Gebrechlichen werden von der m;chtigen Hand des Herrn gef;hrt. Und doch ist ihr Leben von vielen Leiden gepr;gt. Sie sollten "den Lauf, der vor ihnen liegt, mit Geduld bestehen" (Hebr;er 12,1) und trotz der unertr;glichen Schmerzen lernen, dass die Kraft Gottes in der Schwachheit vollkommen ist (2. Korinther 12,9).
Warum sind ihre S;hne w;tend auf sie? Ist es nur, weil sie ihnen von Gott erz;hlt? Das macht sie direkt w;tend. Der ;lteste sieht sie einfach nicht an, wenn er mit ihr spricht, oder geht weg, wenn sie ihm Geschichten erz;hlt. Das hei;t, er will mit seinem ganzen Auftreten zeigen, dass er sie ignoriert und aus seinem Blickfeld verschwinden w;rde. Es ist, als ob er sie erniedrigen w;rde. Junior macht keinen Hehl aus seinem Hass auf Marina. Er verflucht sie, sobald sie durch die T;r kommt. Wenn sie schweigt, versucht er, ihr zu entlocken, warum sie schweigt und warum sie mit ihm unzufrieden ist, und sei es nur, um ihm Respekt zu erweisen.
Marina beginnt, ihm etwas Lustiges zu erz;hlen, und er sagt: "H;r auf, dir den Kopf zu zerbrechen. Und so schlecht und so schlecht! Die gleiche Politik, die auch sein Vater verfolgte. So anstrengend f;r die Seele, dass man sich wie eine ausgepresste Zitrone f;hlt. Seraphim von Sarow pflegte zu sagen: "Lass die Vergangenheit ruhen, wenn du gescholten wirst und deine Hand auf das Kreuz legst - die D;monen werden weglaufen".
Marina hatte bemerkt, wie er sich gegen;ber Fremden verhielt: Er l;chelte einladend, war h;flich, sprach mit Respekt und Komplimenten und war h;flich. Als er sich ihr zuwandte, grinste er sofort in sein verzerrtes Gesicht, und eine d;monische Flamme von Schimpfw;rtern brach aus seiner Kehle hervor. Sie wollte versuchen, die b;sen Geister mit Hilfe von Jesus Christus zu vertreiben, denn ihr Sohn trug keine Schuld daran. Aber er winkte ab und wurde jedes Mal w;tend. Fr;her hat sie geweint, aber jetzt sieht sie ihn entsetzt an und sagt leise:
- So ;hnlich wie sein Vater, und wie hat er sein Leben beendet...? Und du h;ttest ihn sehen sollen, als du klein warst - er war so goldig, hatte immer seine Nase f;r einen Kuss - ich konnte nicht genug davon bekommen. Ich habe dich von ganzem Herzen geliebt, aber du bist egoistisch geworden.
- Ich bin sehr nett! korrigiert Bruno sie.
- Das hatte ich gar nicht bemerkt! Mit anderen vielleicht, aber mit deiner Mutter ist es wie Schei;e. Warum? Ich trinke nicht, ich rauche nicht, ich gehe nicht aus, ich habe meine Kinder nicht im Stich gelassen, ich ziehe sie immer noch gro;, und du sitzt auf meinen Schultern und l;sst deine F;;e baumeln.
- Wozu bist du gut? Sie helfen Fremden, aber Ihre Kinder bekommen nichts!
- Ich habe f;r euren F;hrerschein bezahlt und euch mit Gottes Hilfe Autos gekauft. Ich schicke einmal im Jahr Pakete an Bed;rftige, und ich helfe Ihnen das ganze Jahr ;ber. Ich z;hle nicht, ich erinnere Sie nur daran, dass alle Ihre Behauptungen leer sind, nur um mir auf die Nerven zu gehen.
- Und wie verhalten Sie sich? Du kannst vor anderen Leuten Schluckauf haben, deine Tasse fallen lassen oder mit dem Finger auf das Essen zeigen, um uns zu zeigen, was wir essen sollen.

Marina erz;hlte ihm ein Gleichnis. Sie hei;t "Ein Baustein f;r die Zukunft deines Kindes".
 - Ein alter Mann war mit seinem Sohn, seiner Schwiegertochter und seinem vierj;hrigen Enkel eingezogen. Seine H;nde zitterten, seine Augen sahen schlecht und sein Gang war watschelnd. Die Familie a; gemeinsam an einem Tisch, aber Gro;vaters alte, zittrige H;nde und sein schlechtes Sehverm;gen machten es schwierig. Die Erbsen fielen vom L;ffel auf den Boden, w;hrend er das Glas in den H;nden hielt, und die Milch ergoss sich auf das Tischtuch. Sein Sohn und seine Schwiegertochter waren dar;ber zunehmend ver;rgert.
 - Wir m;ssen etwas dagegen tun", sagte der Sohn. - Ich habe genug davon, wie laut er isst, wie er Milch versch;ttet und wie er das Essen auf dem Boden verstreut.
 Der Mann und die Frau beschlossen, einen separaten kleinen Tisch in der Ecke des Raumes aufzustellen. Dort begann der Gro;vater allein zu essen, w;hrend der Rest der Familie seine Mahlzeit genoss.
 Nachdem er seine Teller zweimal zerschlagen hatte, wurde dem Gro;vater sein Essen in einer Holzsch;ssel serviert. Wenn jemand aus der Familie einen Blick auf Opa erhaschte, standen ihm manchmal Tr;nen in den Augen, weil er ganz allein war. Seitdem waren die einzigen Worte, die er von ihm h;rte, abf;llige Bemerkungen, wenn er seine Gabel fallen lie; oder sein Essen verstreute.
 Der vierj;hrige Junge sah schweigend zu. Eines Abends, vor dem Abendessen, bemerkte sein Vater, dass er mit einem Holzsplitter auf dem Boden spielte. fragte er den kleinen Jungen liebevoll:
 - Und was machen Sie?
 Genauso vertrauensvoll antwortete der Junge:
 - Ich mache eine kleine Sch;ssel f;r dich und Mami, aus der ihr essen k;nnt, wenn ich gro; bin.
 Der Junge l;chelte und setzte seine Arbeit fort. Diese Worte verbl;fften seine Eltern so sehr, dass sie sprachlos waren. Dann flossen Tr;nen ;ber ihre Gesichter. Obwohl kein Wort gesprochen wurde, wussten beide, was zu tun war.
 An diesem Abend ging ihr Mann auf ihren Gro;vater zu, nahm ihn bei der Hand und begleitete ihn behutsam zur;ck an den Familientisch. In den ;brigen Tagen a; er mit der Familie. Und irgendwie st;rte es weder Mann noch Frau, wenn eine Gabel herunterfiel, Milch versch;ttet wurde oder das Tischtuch schmutzig wurde.
Kinder sind ungew;hnlich scharfsinnig. Ihre Augen nehmen immer wahr, ihre Ohren h;ren immer zu, und ihr Verstand verarbeitet die Informationen, die sie aufnehmen, immer sorgf;ltig. Wenn sie sehen, dass wir geduldig sind und eine Atmosph;re der Liebe im Haus aufrechterhalten, werden sie dieses Verhalten f;r den Rest ihres Lebens kopieren. Kluge Eltern sind sich bewusst, dass sie jeden Tag einen Grundstein f;r die Zukunft ihres Kindes legen. Lassen Sie uns vern;nftige Baumeister und w;rdige Vorbilder sein. Sorgen Sie daf;r, dass Ihr Sohn nicht das Gleiche mit Ihnen macht!
Der Sohn ;berlegte.... Eine Zeit lang verhielt er sich vern;nftig, aber dann behandelte er mich auf dieselbe Weise.
- Wenn ich so schlecht bin, dann komm nicht zu mir", sagte sie leise. - Lassen Sie mich in Ruhe. Ich werde Ihnen jeden Monat 50 Euro ;berweisen, mehr kann ich nicht tun. Ich muss die Miete bezahlen. Ich kann nicht unter eine Br;cke gehen und obdachlos sein. Es ist besser, wenn Gott mich mitnimmt. Aber er verachtet mich auch, wenn er zul;sst, dass Kinder mich so behandeln. Wenn ich sterbe, verbrennt mich, gebt die Asche in ein Glas und schmei;t sie in den M;ll. Das ist alles...
- Jetzt f;ngst du an, uns zu bemitleiden!
- Nein, warum? Ich sage echte Dinge! Besser so, als wenn ich an mein Grab komme und spucke...
Markus, der das Gespr;ch der beiden im Nebenzimmer mit anh;rt, ist entr;stet:
- Warum verteidigen Sie sich nicht? Ich habe die Nase voll von diesen Skandalen...
- Wir streiten nicht, wir argumentieren...
- Ich werde dich verlassen. Sie k;nnen nicht f;r sich selbst eintreten! Ich nehme mir eine Einzimmerwohnung... Ich brauche nicht viele M;bel...
Vielleicht sollten Sie Menschen, die Ihr Leben verlassen wollen, nicht aufhalten. Im Gegenteil, helfen Sie ihnen: packen Sie ihre Sachen, ermutigen Sie sie mit Ratschl;gen, weisen Sie ihnen den richtigen Weg. Aber Mitleid mit den Kindern...
Man sagt, wenn man gegen jemanden einen Groll hegt, bringt das den Menschen um. Aber sie hegt keinen Groll, sondern ist nur verwirrt: Sie hat etwas falsch gemacht, was ist ihre Schuld?

Einmal wurde Marina einer Frau vorgestellt, die der Schauspielerin Liya Akhedzhakova ;hnelte. Ihr Bein war k;rzer als das andere. Sie war als Kind operiert worden. Es wurde nicht richtig gemacht. Das Bein eiterte weiter, es gab mehrere Operationen, aber es trat keine Besserung ein.
Dann sind alle Wunden verheilt. Aber mein Bein war kleiner und k;rzer als das andere. Zun;chst ging sie an Kr;cken, dann mit einem Stock und trug orthop;dische Schuhe. Im Laufe der Jahre kam sie in einen Rollstuhl.
Sie hasste diesen brillanten Chirurgen bis heute, obwohl er um Vergebung gebeten hatte und l;ngst gestorben war. Die unbequeme Haltung f;hrte dazu, dass sich ihre Wirbels;ule mit der Zeit verdrehte. Man konnte sie verstehen: ihr ganzes Leben war ruiniert.
Marina verstand sie, auch wenn sie der Meinung war, sie solle den Vorfall mit dem Chirurgen vergessen und anfangen zu leben und ihren Zustand mit den neuen Errungenschaften der modernen Wissenschaft verbessern. Erstens: Es war gut, dass sie nach Deutschland gezogen war. Zweitens: Besch;ftigen Sie sich nicht mit sich selbst. Gehen Sie aus, genie;en Sie das Leben. Sie haben nicht geheiratet? Das ist kein Problem! Es gibt keinen Grund, sich aufzuregen und sich Sorgen um Ihre Kinder und Enkelkinder zu machen. Was die ;rzte vorschlagen werden, erst abw;gen und dann handeln.
Marina fragte sie, ob sie Geld von der Versicherung f;r ihre Behinderung bekommt. sagte Galina:
- Nein. Denn ich bin schon krank geworden und lebe seit 10 Jahren nicht mehr in Deutschland, und daf;r gibt es kein Geld. Sie k;nnen tun, was Sie wollen.
- Wenn Sie krank sind, haben Sie meiner Meinung nach ein Recht auf sofortige Hilfe.
Marina hatte Mitleid mit ihr. Sie stellte sich vor, wie sie ihren Haushalt f;hrte, wie sie kochte, wusch, auf die Toilette ging... Sie versuchte, ihr bei allem zu helfen: mit einer Hand das Geschirr abwaschen, den M;ll rausbringen, den Wagen mit ihren billigen Secondhandsachen aus der Zelle reinbringen, Essen.
Doch einige von Galinas Verhaltensweisen bereiteten ihr Unbehagen. W;hrend Marina sofort alles, was sie ;ber ihre Gesundheit gesehen und geh;rt hatte, auf den Tisch legte, war Galina zur;ckhaltend und schwieg ;ber vieles. In ihrem Herzen fragte sich Marina, warum sie das tat, denn sie sollten sich gegenseitig helfen, alles miteinander teilen, beraten und handeln, um das Leben von Menschen mit Behinderungen zu verbessern.
Galina hatte immer einen Fahrer, der sie ;berall hinbrachte. Er wurde ihr speziell zugewiesen und von der Krankenkasse bezahlt. Marina hat einen behinderten Enkel und wollte auch mit ihm aufs Land oder zum Reiten fahren. Dies ist ein Teil der Besch;ftigungstherapie. Marina fragte sie, wo sie einen Fahrer finden k;nne. Sie sagte:
- Ich wei; es nicht. Ich habe schon vor langer Zeit eine bekommen. Ich habe vergessen, wohin ich gehen soll.
 Marina war ;ber diese Tatsache ;berrascht. Sie h;tte ihn fragen k;nnen... Ich sch;tze, er will sein Privileg nicht teilen. Gut. Sie wollte das Geld f;r die Pflege der Kranken, d.h. Galja, von der Krankenkasse bekommen. Es kann nicht sein, dass eine so kranke Person mit ihren Krankheiten allein gelassen wird.

Eines Tages kochte Marina Borschtsch, machte Kn;del und ging mit ihrem Sohn zu Galja. In diesem Moment kam ein Vertreter der Krankenkasse zu ihr. Er schrieb etwas auf, erkl;rte es ihr und lie; sie es unterschreiben. Marina war emp;rt und sagte, dass es nicht gut sei, das zu tun und ihr keine Invalidenrente zu zahlen. Allerdings w;rde sie selbst nie darum bitten. Er verdrehte ;berrascht die Augen und sagte:
- Wir zahlen ihr behinderungsbedingten Schtuf 2, aber wenn das nicht reicht, sind sie bereit, ihr Schtuf 3 zu zahlen.
Marinas Mund ;ffnete sich sogar. Und Galina unterbrach sie mit den Worten: "K;mmere dich um deinen eigenen Kram"... Sie hielt den Mund, verabschiedete sich und ging. Ihr Sohn wartete im Auto. Sie setzte sich mit starrem Blick auf ihren Platz. fragte ihr Sohn: "Was ist passiert?" Sie antwortete leise:
- Wem in aller Welt soll man glauben? Selbst ein so kranker Mensch wird betrogen... Wieso hat sie keine Angst vor Gott?
- Und f;r Sie hoffe ich, dass Gott Ihnen eine Lektion erteilt und Ihnen die Augen f;r das egoistische Handeln der Menschen ge;ffnet hat. Jetzt werden Sie wahrscheinlich nicht mehr das Letzte aus sich herausholen und es zu anderen tragen, die es nicht zu sch;tzen wissen.
- "Es ist besser zu verhungern, als etwas zu essen, und es ist besser, allein zu sein als mit jemandem zusammen."
Zwei Tage lang stand Marina unter Schock. Dann fragte sie sich, warum sie tat, was sie tat. Sie fand eine Entschuldigung, verzieh ihr und zog alle Anschuldigungen zur;ck.

Die ;rzte schlugen Galina vor, sich einer Operation zu unterziehen, um das Gelenk in ihrem Bein im H;ftbereich zu ver;ndern. Man versprach ihr, dass sie mit Hilfe einer Gehhilfe selbst;ndig gehen w;rde. Sie ;berlegte lange, aber dann stimmte sie zu. Man brachte sie nach Essen, wo sie operiert wurde. Zu dieser Zeit erfuhren alle, dass ihr Bruder Wolodja, der in Russland geblieben war, betrunken im Schnee vor den Toren ihres Hauses gefunden wurde. Er hat die Nacht durchgeschlafen und wurde erst am Morgen gefunden. Im Krankenhaus wurden ihm die H;nde amputiert. Er wurde zum Invaliden. Als Galina davon erfuhr, war sie schockiert. Sie weinte die ganze Zeit. Ihre heisere, unterdr;ckte, leise Stimme war ;ber das Telefon zu h;ren.
- Ich will nicht leben... Ich m;chte niemanden sehen... Ich kann nicht akzeptieren, dass mein Bruder so sehr gelitten hat. Wie wird er jetzt leben?
- Hat er jemanden, der sich um ihn k;mmert?
- Entfernte Verwandte... Sie haben ihre eigenen M;uler zu stopfen...
- Schon gut, wir werden etwas unternehmen. Sorgen Sie einfach daf;r, dass Sie gesund werden. Den Rest machen wir sp;ter.
Marina machte sich ein wenig Vorw;rfe. Man bot ihr an, ihn zu heiraten, aber sie lehnte ab. Sie hatte die Misshandlungen ihres Mannes noch immer nicht vergessen. Und dann musste sie f;r ihn verantwortlich sein: Wenn sie etwas falsch machte, musste sie die Strafe bezahlen. Und jetzt leidet Galja... Ja, das Leben ist hart!
Am Abend rief sie Olga, eine Christin, an und bat sie um Rat, um Wolodja zu helfen, damit sie sich besser f;hlt. Sie sagte:
- Mach dir keine Sorgen! Wir werden uns etwas einfallen lassen. Wo wohnt er? Ich werde den Gl;ubigen, die in diesem Dorf sind, Befehle erteilen. Sie werden sich um ihn k;mmern, f;r ihn kochen und ihn reinigen. Geben Sie mir ihr Telefon, ich muss seine Adresse herausfinden.
Marina gab Galina ihre Telefonnummer und schlief in der Nacht gl;cklich ein. Aber am n;chsten Tag rief Galja sie an und beschuldigte sie, ihre Telefonnummer an irgendjemanden weitergegeben zu haben. Sie wies sie an, Olga anzurufen und ihr zu sagen, dass sie nicht gebraucht werde.
Marina rief Olga an und entschuldigte sich bei ihr. Sie sagte:
- Das ist in Ordnung, es ist nur so, dass nicht jeder glaubt, dass Gott barmherzig ist und die Menschen es auch sind. Ich habe sie angerufen, weil sie mich so hart behandelt hat. Sie fragte mich, woher ich ihre Nummer habe. Ich habe ihr gesagt, es sei von deiner besten Freundin Marina. Aber das ist in Ordnung, lass die Leute in ihren eigenen Problemen baden.
Gott, wie peinlich!


               


                Kapitel 35

Bruno lebte schlie;lich mit Alla als Lebensgef;hrte zusammen. Obwohl sie ;bergewichtig und ;lter als er war, war er verr;ckt nach ihr.
Alevtina war mit ihren Tanten und zwei Schwestern aus dem russischen Hinterland nach Deutschland gekommen. Jedem wurde eine Wohnung zugewiesen. Alla hatte keine Familie als solche und lebte allein. Sie nahm M;nner und Jungen auf, hatte Sex mit ihnen, was ihre Einsamkeit aufhellte.
Wenn sie keinen Partner h;tte, w;rde sie einen Drink nehmen. Ansonsten wurde sie von Angst ;berw;ltigt. Sie dachte, dass D;monen um sie herumtanzten und sie aus dem Bett zerrten. Sie schrie und rief einen Bekannten an, der, um nicht von seiner Frau erwischt zu werden, in Hausschuhen und Strumpfhosen Zigaretten holen ging und zu ihr ins Bett sprang. Tanya lie; sich sogar w;hrend ihrer Periode anfassen, nur um nicht allein zu sein.
Bald darauf erfuhren Bruno und sein Freund Andrei von ihr. Sie beschlossen, sie zu besuchen. Sie begr;;te sie, schob eine Pizza in den Ofen und servierte sie ihnen, bevor sie fertig war.
Andrej stocherte mit einer Gabel in dem Fladenbrot herum und schlief auf dem Sofa ein. Als Alla bemerkte, dass Andrej schlief, lud sie Bruno in ihr Bett ein und zeigte ihm feuchten Sex auf dem kaputten Bett.
Sie griff leidenschaftlich nach Brunos jungem, unerfahrenem Schwanz und dr;ckte ihn mit ihrem Schlitz zwischen den Beinen zusammen. Brunos urspr;ngliches Gef;hl schmachtete vor Z;rtlichkeit, Freude und einem ;berma; an woll;stigem Orgasmus.
In dieser Nacht konnte er vor lauter Aufregung nicht schlafen und sch;mte sich vor Alla: Sie w;rde aufwachen und sein pickeliges Gesicht sehen und ihn nicht mehr weitergehen lassen.
Er blieb drei N;chte hintereinander auf und wich nicht von ihrer Seite. Er hat sie besch;tzt. Damit die M;nner es nicht mehr wagen, sein unber;hrtes Gef;hl, Alla, zu ber;hren. Und sie war froh, dass sie ihre Frauen nicht anrufen und anl;gen musste, dass ihr Mann zu einer Klempnerarbeit gerufen wurde...
Da Alla 10 Jahre ;lter war als Bruno und ;ber mehr sexuelle Erfahrung verf;gte, war sie sofort Feuer und Flamme: so ein lebhafter Kerl in einem K;fig! Und sie begann mit ihm zu machen, was sie wollte. Er wurde geschlagen, gekratzt und mit obsz;nen Namen beschimpft. Er lie; es ;ber sich ergehen und genoss die Momente des Sex. Das war all die Dem;tigungen, Beleidigungen und Schl;ge wert.
Mit ihr lernte er zu fluchen, zu rauchen... Aber seine schwache Leber hinderte ihn am Trinken, so dass er unter seinem Alkoholkonsum litt.

Brunos Sohn war ein gro;er Schmerzpunkt. Er versuchte, eine Familie zu gr;nden. Er besch;tzte seine Freundin Alevtina vor dem Ansturm der M;nner und machte sogar ein Baby, nachdem er einen kundigen Mann konsultiert hatte.
Und das hat eine Rolle gespielt. Sie wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt, obwohl die ;rzte ihr versicherten, dass sie wegen eines Myoms nie ein Kind bekommen w;rde.
Sie hatte die p;dagogischen F;higkeiten der Mutterschaft nicht entwickelt. Und sie sah ihren Sohn an wie eine Puppe. Sie zog ihn an, f;tterte ihn, k;mmerte sich aber nicht um ihn, sondern verbrachte den ganzen Tag am Telefon und urteilte ;ber alle. Deshalb spricht ihr Sohn mit sechs Jahren nicht, sondern muht nur.
sagte Bruno zu seiner Mutter:
- Mischen Sie sich nicht in das Leben anderer Menschen ein. Du bist neugierig und bekommst dann einen Schlag ins Gesicht.
Bruno hat beschlossen, zu heiraten. Seine Mutter war eine Zeit lang dagegen. Sie mochte sie nicht. Sie war ein Dutzend Jahre ;lter als er. Eine Stutenstute. Kein Gesicht unter dem Gips, Zigarette zwischen den Z;hnen, kein Respekt vor ;lteren. Und Bruno kann seinen Blick nicht von ihr abwenden, als w;re er verhext worden. Um einen Skandal zu vermeiden, hat die Mutter ihren Sohn nicht ver;rgert. Sie wusste, dass es an seinen Genen lag. Vielleicht w;rde er einen Spaziergang machen und ihn verlassen.
Ein Jahr sp;ter fand Bruno heraus, dass sie eine Trinkerin und Liebhaberin von allen war. Bei ihrem Sohn Deniska stellte sich heraus, dass er Autist ist. Acht Jahre sp;ter trennten sie sich. Der Mann hatte keine Geduld f;r eine betrunkene Frau. "Es gab kein Gl;ck, aber das Ungl;ck half!"

Deniska wurde von Pastor Schwartz getauft, wo auch sein Vater Bruno getauft wurde. Der Pfarrer nahm die Aufgabe mit Begeisterung an und schenkte ihm am Ende ein vierr;driges Rennrad. Da war Alla mit ihren Verwandten, Bruno mit seinen eigenen. Marina, gel;hmt, abgemagert und ersch;pft, weinte in der hintersten Ecke der B;nke vor Ver;rgerung. Sie w;nschte sich, sie k;nnte sogar ihr Enkelkind in die Arme schlie;en.
Ihre Mutter st;rzte herbei und rief mit einem w;tenden Grinsen, wobei sie die F;uste ballte:
- Warum bringst du mich in Verlegenheit? Halt die Klappe...
Marina duckte sich unter Tr;nen weg, denn es schien, als w;rde sie ihr mit der Faust auf den Kiefer schlagen wollen. Wie sich die Zeiten ;hneln: dort - ihr Mann mit der Faust und dem w;tenden Grinsen seines Mundes, hier - meine Mutter... Wohin soll ich laufen? Nirgendwo sonst, nur bei Gott...

Sie liebte ihre S;hne von ganzem Herzen und mit ganzer Seele. Sie k;sste ihren Kleinen immer wieder auf die Nase und schaute in seine gro;en Augen. Aber sie schenkte dem ;ltesten mehr Aufmerksamkeit, weil er ohne Vater aufwuchs und so verletzlich war. Nachdem seine Mutter ihnen Geschichten aus ihrer Kindheit erz;hlt hatte, schliefen sie alle drei zusammen ein.
Sie hielt in Gedanken die Hand des ;lteren Marcus und war sehr ;berrascht, als sie in seiner Brieftasche einen Zettel fand, den sie zehn Jahre zuvor geschrieben hatte: "Hab keine Angst, ich bin bei dir!"
Er nahm es mit, wenn er in der Armee war, wenn er studierte, dann arbeitete; in schwierigen Momenten las er es, und es gab ihm ein besseres Gef;hl. Als Marina krank war, sah er ihr voller Angst und Mitleid in die Augen... sagte sie mit schwacher Stimme, er solle vor allem den Herrn lieben. Er ist der Sch;pfer und alles ist in seinem Willen.
Er begann in der Bibel zu lesen, und seine Mutter wurde ruhiger.
Pl;tzlich sah sie, dass der kleine Bruno unter ihrer Vernachl;ssigung litt. Und sie dachte, dass er unabh;ngig und moralisch stark sei und mit jeder Situation zurechtkommen w;rde. Aber er hatte eine Freundin gefunden und ging mit einem Groll zu ihr.
Pl;tzlich wurde Marina klar, wie wenig Aufmerksamkeit sie ihren Kindern geschenkt hatte. Seine gro;en, tr;nen;berstr;mten Babyaugen standen vor ihrem geistigen Auge. Sie bat um Verzeihung und kniete neben ihren Kindern, als ob sie sich vor ihnen schuldig gemacht h;tte.
Aber neben dem J;ngeren stand bereits sein Freund und fl;sterte seiner Mutter etwas zu... Er glaubte ihr blindlings und schrie ihr verletzende Worte zu, dass niemand sie brauche.
Ja, sie war alt geworden, sie war nicht h;bsch, sie hatte es beruflich nicht weit gebracht, sie wurde von ihren Verwandten nicht geliebt, sie konnte finanziell nicht viel helfen, sie war einsam im Leben, aber sie gab ihr Letztes f;r sie, f;r ihre Kinder ...
Marina h;rte ihm gehorsam zu und sagte in Gedanken: "Schrei mich an, Sohn, ich habe es wahrscheinlich verdient. Ich sp;re eure Respektlosigkeit und Unvers;hnlichkeit, und es f;llt mir leichter zu sterben. Da ich meinen Kindern nicht die ganze Liebe gegeben habe, war mein Leben wertlos und ich sollte mein Verschwinden nicht bedauern. Wenn ich sterbe, bin ich sowieso immer da!"
Was soll sie denn sonst tun? Am Fenster sitzen und auf den Tod warten... Vielleicht ist das der Grund, warum ihr Enkel nicht spricht, sondern nur muht, weil die Macht Gottes ihn daran hindert, mit den grausamen S;ndern auf Erden zu kommunizieren. Er ist wirklich nicht von dieser Welt! Da er seine Eltern jede Minute fluchen h;rte, war es, als h;tte er ein Schweigegel;bde abgelegt. Genau wie ein Engel!
Ambrosius von Mediolano sagt: "Durch Schweigen habe ich gesehen, wie viele gerettet wurden, aber durch viele Stimmen niemand". "Wenn man eine solche Leistung vollbringt, muss man sein ganzes Vertrauen auf Gott, den Herrn, setzen", sagt der ehrw;rdige Seraphim, "Schweigen macht fromm und sanftm;tig.
Ist ihr Enkel Deniska nicht auch so? Andere Kinder in seinem Alter antworten ihren Eltern unh;flich, aber er ist ein Sonnenschein! Nicht wahr?! Das ist es, was Marina bes;nftigt.

In ihren Sorgen bemerkte Marina gar nicht, wie die Jahre verstrichen. Und sie hat viel um die Ohren, vor allem mit den Problemen anderer Leute. Wahrscheinlich hat sie sich mit ihren Sorgen zu viel zugemutet, aber es tat weh, Bruno mit Kratzern und blauen Flecken herumlaufen zu sehen.
- Wenn sie dich schikaniert, warum lebst du dann noch mit ihr zusammen?
- Ich liebe sie. Ich w;rde alles geben, um in ihrer N;he zu sein.
- Liebt sie dich?
- Ich wei; es nicht...
Als Marina zu Besuch kommt, gibt es nur ein Bild: Alya steht auf dem Balkon, raucht eine Zigarette und flucht vor dem Auge Gottes, w;hrend sie eine Frau und eine andere als Idioten beschimpft, die beweisen, dass sie nichts wissen und nichts k;nnen.
Marina vermutet, dass sie diejenige ist, die die Sprache am besten beherrscht. Aber sie spielt leise mit dem Kind und beobachtet es. In Marinas Gegenwart wendet sie sich einem anderen Gespr;ch zu: Sie gibt jemandem Befehle, und alle Leute, die Angst haben, in ihre Klatschspalte zu geraten, laufen wie Ameisen um sie herum und versuchen, ihr zu gefallen und ihre Aufgaben zu erf;llen.
Alevtina findet das nicht genug, und als Wirtin ;berlegt sie sich, was sie tun kann, um die Leute unter ihre Fittiche zu nehmen und ihnen in den Hals zu treten, so dass sie nicht einmal einen Pieps von sich geben k;nnen.
Und das ist die ruhige Frau, die vom russischen Land kommt, die ein Bordell f;r M;nner gegr;ndet und ihnen freie Liebe geschenkt hat, und die jetzt, da sie Bruno erobert hat, eine herrische, gesch;ftsm;;ige, aufdringliche Frau geworden ist. Ihre befehlende Stimme hallt noch immer in Marinas Ohren wider:
- Bruno hat alle H;nde voll zu tun mit verschiedenen Firmen, und jetzt muss ich auch noch bezahlt werden. Ich ben;tige ihre Dienste nicht. Wenn Sie nichts tun, gehe ich zu seiner Arbeit und bringe ihn dort in Verlegenheit.
Marina eilte zu Ale, nahm alle Vertr;ge an sich und schrieb in ihrem Namen Ablehnungen an alle, mit dem Hinweis, dass sie Sozialgeld bekommt.
Marina tat all dies, kr;nklich, zu Fu; in ein anderes Viertel, um ihren Sohn zu verteidigen. Sie nahm den Kinderwagen mit ihrer Katze mit, um etwas frische Luft zu schnappen.
Am n;chsten Tag tadelte Bruno seine Mutter mit den Worten seiner Schwiegertochter, dass es eine Schande sei, mit einer Katze durch die Stadt zu laufen und allen zu zeigen, dass etwas mit seinem Kopf nicht stimme. Man dankt ihnen f;r die wertvollen Informationen, aber man dankt ihnen nicht einmal f;r die ruinierten Nerven.

Marina hat ihnen ein Schlafzimmer gekauft. Es hat lange gedauert, bis ich mich entschieden hatte... Dann schrieb sie einen Katalog mit einem Schlafzimmer-Set, das ein Doppelbett mit zwei Matratzen, zwei Nachttische und eine gro;e Kommode umfasst.
Sp;ter rief die Schwiegertochter Marina an und bat sie, ihren Enkel mitzunehmen und den ganzen Tag bei ihm zu sitzen, bis die M;nner bei ihr zu Hause die gekauften M;bel restauriert h;tten.
Am Morgen nahm Marina ihren Enkel mit und sa; den ganzen Tag bei ihm, f;tterte ihn und spielte mit ihm. Marina bemerkte, dass sein Haar lang war, offenbar schon lange nicht mehr geschnitten. Sie verursachten ihm Schmerzen, als sich sein Haar in etwas verfing.
Sie legte ihn ins Bett, nahm die Schere und begann, eine Seite zu schneiden. Wenn er sich auf die andere Seite drehte, w;rde sie die andere Seite durchschneiden. Nat;rlich war es nicht gerade, aber sie tat ihr Bestes. Und die Schwiegertochter w;rde es geradebiegen. So dachte sie und versicherte sich, dass sie nur helfen wollte.
Marina brachte ihn am Abend zur;ck. Bei der Schwiegertochter kam es zu einer Alkoholvergiftung. Sie m;ssen die M;bel gereinigt haben. Marina gab ihren Sohn zur;ck und kehrte nach Hause zur;ck.
Nach einer Stunde begannen ihre Ohren zu brennen, was bedeutete, dass jemand fluchte. Es war wieder die Schwiegertochter, die sich dar;ber auslie;, was f;r eine verr;ckte Mutter Bruno habe. Keine halbe Stunde sp;ter rief Alla sie auf ihrem Handy an:
- Warum haben Sie meinem Sohn die Haare wie einen Typhus geschnitten? Wenn ich dir meinen Sohn so gegeben habe, wie er ist, gib ihn mir zur;ck.
Das war's! Es war alles zu Ende! Schwiegertochter, so schien es ihr, wie aus einem M;rchen ;ber einen Goldfisch, so viel man auch gibt - alles ist nicht genug! Sie steckt ihren Sohn in ihre Schuhe und dreht ihn so gut sie kann... Jetzt muss ich auf die Matten f;r meinen Sohn warten... Mir kommen Zeilen aus einem Lied in den Sinn:
Du liebst deine Mutter, du sch;tzt deine Mutter
Du wirst die Zuneigung deiner Mutter sp;ren.
Wenn deine Mutter stirbt, dann wirst du es wissen:
Du kannst deine Mama nicht f;r Gold kaufen...

Schon bald kamen sie zu Marina nach Hause, um sie zu besuchen. Alya benahm sich wie eine Prinzessin: stolz, trotzig, arrogant. Marina beobachtete sie schweigend. Als sie sich von ihnen verabschiedete, richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf Bruno. Auch er scheint sein Selbstwertgef;hl und seinen Respekt gesteigert zu haben. Das war keine schlechte Sache, aber warum die ;nderung? teilte ich scherzhaft mit ihnen:
- Sie sind wie Helena und Michael geworden: selbstverliebt, stolz und selbstgerecht.
Alya stie; ihren Sohn unauff;llig an seine Seite. Ein kaum merkliches L;cheln zeichnete sich auf seinem Mund ab:
- Sie meinen, Denis sieht aus wie Alex?
Bruno z;ndete sich eine Zigarette an. Marina schaute ihn verzweifelt an und ignorierte Alevtina:
- H;ren Sie auf zu rauchen! Ihr unversch;mtes Verhalten wirft ein schlechtes Licht auf das Kind...
- Alle Nicht-Trinker und Nicht-Raucher sind aufgrund ihres Charakters unkommunikativ und unertr;glich: Sie loben nur sich selbst...
Sie verabschieden sich und gehen in ihre Ecken.

Alla hat oft Gef;hle von brennender Wut. Sie l;sst bei jeder Gelegenheit Dampf ab, um mit anderen zu kommunizieren. Sie hat sich mit ihrer Familie, ihren Lehrern, ihren Beamten gestritten. Sie erkennt nicht, dass Wut zerst;rerisch ist und dass nicht nur ihre Mitmenschen darunter leiden, sondern auch sie selbst.
Auch wenn sie Dampf abl;sst, indem sie gegen das Bett tritt oder eine Tasse auf dem Boden zerschl;gt, schreit sie vielleicht sogar lauthals, aber das hilft nicht. Sie will ein lebendes Opfer.
Dann bereut sie es, aber der Zug hat sie bereits verlassen. Wut verursacht Groll, der sich buchst;blich in das Gewebe frisst. Sie ist w;tend und ver;rgert ;ber die Menschen in ihrer Umgebung, die ihrem Vertrauen nicht gerecht geworden sind. Sie bemitleidet sich selbst, verliert die F;higkeit, ernsthafte Beziehungen zu anderen aufzubauen, und das Leben erscheint ihr wie eine endlose Reihe von Entt;uschungen. Ein Gef;hl der Hoffnungslosigkeit, der Hilflosigkeit und des unwiederbringlichen Verlustes macht sich in ihr breit, und sie beginnt, die Menschen in ihrer Umgebung f;r ihre Probleme verantwortlich zu machen.

Alla ruft Marina an und sagt ihr, dass keine Frau ihn heiraten will, solange Bruno Schulden hat. Nat;rlich ist das wahr! Aber er kauft alles f;r den Komfort seines Hauses, um ihr zu gefallen, oder denselben anspruchsvollen Frauen, die nicht wissen, was sie wollen.
Schade, dass Bruno das nicht versteht, und nachdem er das eine bezahlt hat, nimmt er einen Kredit f;r das andere auf - die neueste Technologie, und denkt an etwas anderes. Wie kann man ihn in die richtige Richtung lenken, wenn er auf niemanden oder nichts h;ren will? Marina zahlt bereits die Miete f;r ihn, weil er kein Geld auf dem Konto hat. Das gesamte Geld, das er verdient, dient zur Deckung seiner Schulden. Doch er nimmt noch mehr und ein Ende ist nicht in Sicht...
Alla hat in ihrem Leben nur drei Jahre lang gearbeitet. Und die Anforderungen werden t;glich gr;;er. Sie liebt sich selbst zu sehr! Sie verlangt, dass die Menschen um sie herum sie lieben, w;hrend sie alle anderen hasst und verachtet. Den ganzen Tag ;ber h;ngt sie am Telefon und stellt alle und jeden auf den Kopf. Und alle fragen sich, warum ihr Sohn immer noch nicht spricht, obwohl er schon f;nf Jahre alt ist. Sie redet nicht mit ihm, sie dr;ckt ihm nur ein Skizzenbuch und Stifte in die Hand, um ihn fernzuhalten, und sie plappert am Telefon wie eine Balalaika und bespricht Klatsch und Tratsch. Und Feind Nummer eins ist Brunos Mutter. Doch Marinet hat Mitleid mit ihr und vor allem mit ihrem Sohn.

Alla erz;hlte Marina, dass ihre Gro;mutter zaubern, zaubern, verhexen und verderben kann. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum Bruno und Alla sich vermissen und sich gegenseitig hassen. Sie rief sie in Russland an, um es ihr zu sagen. Sie sagte ihr, sie w;rde kommen und ihre Arbeit machen. Aber aus irgendeinem Grund ist sie nicht nach Deutschland gekommen.
Sie stritten sich erneut und Alla legte ihre Hand auf seinen Kopf, als er ging. Er erinnerte sich daran, dass ihre Gro;mutter einst dasselbe mit ihm gemacht hatte. Bruno teilte seine Zweifel mit seiner Mutter. Marina rief ihre Gro;mutter an und fragte sie liebevoll, ob sie den Jungen gemacht habe, oder ob sie es nicht gemeinsam und getrennt machen k;nnten.
- Ja, wenn ich es k;nnte, w;rde ich daf;r sorgen, dass sie sich ;berhaupt nicht treffen. Er ist jung und unerfahren, sie ist alt und erfahren und hat einen harten Charakter.
- Na gut", sagte ich ruhig, "dann tut es mir eben leid! Wenn Alla es mir nicht gesagt h;tte, w;re ich nie darauf gekommen. Ich respektiere Sie und w;nsche Ihnen alles Gute!
Es war Alla selbst, die sp;ter alles ruinierte. Sie erfuhr von Oma von dem Gespr;ch und lie; es so aussehen, als h;tte Marina alles selbst erfunden und w;rde sie nun mit Dreck bewerfen. Die ganze Familie sa; in den Seilen. Sie zitterten alle vor Wut. Sie drohte Marina, dass alle Fl;che, die sie ihr schickten, wahr werden w;rden.
- Nun, verflucht sei ich. Erschie;en Sie mich, wenn es Ihnen Freude macht!
Alla schrie Marina noch lange an, dann h;rte sie ihre leise Stimme:
- Ich werde mir eine andere Wohnung in einer anderen Stadt suchen. Lass mich in Ruhe!
Alla verstummte und fragte erstaunt:
- Warum?
- Sie werden einen anderen finden, ;ber den Sie sich lustig machen k;nnen. Ich habe nur Mitleid mit der goldenen Deniska!
Marcus ging zu seiner Mutter und zerschlug das Telefon mit einem Hammer.
- Ich habe ihr den Kopf gebrochen", beendete er verzweifelt.
F;nf Tage lang herrschte Schweigen. Dann kam Bruno hereingest;rmt und fragte, warum wir nicht ans Telefon gehen w;rden.
- Wir haben kein Telefon mehr. Und das alles dank deines Schatzes.
- In der Tat", schloss Bruno, "warum hast du deine Gro;mutter beschuldigt, die Dinge zu verderben?
- Du hast es so gewollt...
- Wir hatten einfach unsere Zweifel.
- Ich wollte keine Zeit verschwenden, ich habe das alles f;r dich getan.
- Verstehen Sie, was Sie da tun?
- Ich verstehe das sehr gut. Ich habe gesagt, dass Denis wegen deiner Verderbtheit vielleicht immer noch nicht redet - Gott bestraft...
Es ist immer Marinas Schuld... Gott ist der Richter ;ber sie alle!
Bruno und Alla vers;hnen sich und streiten sich, und sie vers;hnen sich und kommen sich wieder n;her, wenn die Hormone im Spiel sind, aber dann geht es wieder von vorne los. Einmal sagte er Alla in seiner Verzweiflung, dass er sie so sehr liebe, dass er ihre K;rper verbrennen, trocknen und auf das Bett legen w;rde, um f;r immer bei ihr zu sein.

Eines Tages rief Alevtina Marina an und sagte:
- Warum haben Sie Ihren S;hnen ein Gef;hl der Unnahbarkeit gegen;ber Menschen eingeimpft?
Marina war schockiert ;ber diese Aussage. Lassen Sie ihn zuerst seine eigene...
- Ich war es nicht, der ihnen dieses Gef;hl vermittelt hat. Es ist ein vergangenes Leben mit einem Kriminellen. In Kasachstan sahen wir nichts anderes als Schl;ge, Schimpfw;rter, Weglaufen vor ihm. Jetzt haben wir nat;rlich Angst vor allen Menschen und erwarten von ihnen nichts als Gemeinheiten, und die bekommen wir auch", ihre Stimme klang irgendwie kratzig, als w;rde sie Eis brechen. Oh, wenn sie doch nur ihr verwundetes Herz pflegen und es beruhigen k;nnte.
- Warte, weinst du etwa? Bruno liebt dich. Nicht weinen!
- Nein, ich habe keine Tr;nen, ich habe sie alle weggeweint.
Als Wiedergutmachung f;gte Alya hinzu:
- Du bist jetzt selbstbewusster, st;rker, w;hrend du vorher nur geweint und dich selbst bemitleidet hast.
- Ich habe geweint, weil du mir leidgetan hast.
Marina hatte sich bereits von ihren Schwestern distanziert, und sie f;hlte sich im Grunde ihres Herzens gl;cklicher, denn nun w;rde niemand mehr ;ber sie urteilen, niemand w;rde ihr etwas antun. Sie freute sich auf den kommenden Tag, auf die V;gel und Tiere um sie herum, auf das Meer, die Sonne, das warme Brot... Vielleicht ist es an der Zeit, dass sich die Kinder zur;ckziehen, damit sie endlich unabh;ngig werden k;nnen? Wir sollten uns nur an unseren eigenen Freuden erfreuen und unsere eigenen Sorgen betrauern! Das fr;here Amt war ein "Amt der Verurteilung; das neue ist ein Amt der Rechtfertigung.

Marina suchte nach einem Ventil, um den Menschen n;her zu sein und weniger von Vernachl;ssigung und Wut geplagt zu werden. Sie fragte sich, wo sie sich an einer Aktivit;t versuchen k;nnte. Einen Job finden, wenigstens B;den putzen, aber wer w;rde sie nehmen - krank und gebrechlich? Oder zur Schule gehen, um etwas zu lernen? Vielleicht eine Datscha kaufen? Aber sie hat kein Geld... Sie war sofort besorgt, dass sie keine L;sung finden w;rde...
Doch pl;tzlich wurde Marina eine Datscha von einem Ehepaar angeboten, das gehen musste, weil sein Ehepartner Lungenkrebs hatte. Sie hatte zwar kein Geld, aber sie tr;umte schon seit langem davon. Sie beschloss, einen Kredit aufzunehmen.
Sie ging zum Haus ihrer Mutter, um sich Geld zu leihen und eine Anzahlung an das Ehepaar zu leisten, damit sie nicht an irgendjemanden verkaufen w;rden. Die Mutter gab z;gernd nach. Aber am n;chsten Tag rief sie an und k;ndigte an, dass sie das Geld f;r den Kauf der Datscha geben w;rde.
Die Wahrheit ist, dass sie vor allen anderen T;chtern damit geprahlt hat, was bei ihnen nur eine Explosion von Wut und Hass hervorrief. Den gleichen Betrag musste sie selbst an alle anderen T;chter weitergeben. Seitdem hat sie sich selbst verboten, ihre Handlungen jedem mitzuteilen, um nicht unn;tig Neid, ;rger und Hass zu sch;ren, aber sie wird selbst entscheiden, wem und wie viel.
In der Zwischenzeit war Marina froh, dass sie die Datscha erworben hatte. Sie und Markus begannen, das Haus zu renovieren und den Gem;segarten zu pflegen. Es gab ausladende Kirschb;ume, ein paar Apfelb;ume und Johannisbeerstr;ucher.
Markus war damit besch;ftigt, die gusseisernen Plattenwege zu restaurieren. Marina kochte sein Abendessen und putzte das Haus. Die H;tte war zweist;ckig. Im Erdgeschoss befanden sich ein Flur, eine K;che und eine Toilette. Im zweiten Stock befand sich ein Schlafzimmer mit vier Betten.
Dank der Datscha und der harten Arbeit auf der Datscha lernte Marina unter Tr;nen, um ihr Leben zu k;mpfen. Sie pflanzte und erntete ihre eigenen Feldfr;chte. Markus genoss es, ;ste und Str;ucher zu beschneiden, den Rasen im Vorgarten zu m;hen, in der milden Sonne zu liegen und ein Sonnenbad zu nehmen.
So lebten sie f;nf gl;ckliche Jahre lang. W;hrend dieser Zeit lebte Bruno bei Alla und litt unter einem Mangel an F;rsorge und Liebe. Marina wusste nicht, dass ihr Sohn litt, weil er niemandem etwas sagte.
Aber irgendwann musste es aufh;ren...

Bald darauf fand um acht Uhr abends eine Versammlung der Datscha-Gesellschaft statt. Marina und ihr Sohn Markus zogen sich an und r;umten auf. Sie waren aufgeregt, denn es war ihr erstes Mal in der deutschen Gesellschaft - mit anderen Sitten und Umgangsformen.
Bruno hatte das Haus vorhin mit seinem Werkzeug verlassen, offenbar hatte er jemandem versprochen, etwas zu tun. Sie betraten die Halle, in der sich eine Gruppe von Datscha-Besitzern versammelt hatte. Alle gr;;ten freundlich, aber der Zigarettenrauch hing ;ber den Tischen, so dass man die Gesichter der Datscha-Bewohner nicht erkennen konnte.
Da dies f;r ihre schwache Gesundheit gef;hrlich schien, zog sie sich zur;ck und lie; Marcus allein. Er z;gerte nicht und begann, die Hand zu sch;tteln. Marina stieg heimlich aus und ging nach Hause.
Dann stellte sie fest, dass sie ihre Schl;ssel nicht dabei hatte. Sie wollte nicht zur;ckgehen, sie wollte nicht zur Last fallen. Sie beschloss, noch eine Weile um ihr Haus herumzugehen, und dann w;rde Marcus zur;ckkommen.
Es hat geschneit, fein und nass. Marina wurde schnell kalt. Sie schaute zu ihren Fenstern, in der Hoffnung, dort Licht zu sehen, was bedeutete, dass Bruno zur;ck war. Aber die Fenster waren dunkel. Da die Zeit immer noch knapp war, beschloss sie, in den Keller zu gehen und dort zu warten, bis sie einen Steifen bekam.
Sie sank eine Stufe hinunter und erstarrte von Kopf bis Fu;. Sie betete zu Gott, dass er ihre Nieren sch;tzen m;ge und dass Marcus bald zur;ckkehren w;rde. Als sie durch die Glast;r sah, ging das Licht im Flur ihrer Wohnung an und ein Schatten zog dort vorbei. Sie fragte sich, ob Gott sie geh;rt hatte. Sie fing an, gegen die T;r zu h;mmern, es muss noch jemand da drin sein. Die T;r ;ffnete sich, und da stand Brunchik.
- Was machst du im Dunkeln? - fragte Marina mit gefrorenen Lippen.
- Nichts, ich spiele nur mit meiner Playstation, ich brauche kein Licht...
- Du wolltest doch irgendwohin, nicht wahr?
- Ich habe meine Meinung sp;ter ge;ndert...
Ich danke dir, Gott! - Marina weinte...

Am Morgen fuhr Markus mit seinem Auto, um den M;ll in S;cken zur st;dtischen M;lldeponie zu bringen. Er kam in gedr;ckter Stimmung an.
- Was ist passiert? - fragte Marina.
- Eine deutsche Frau hatte mit ihrem Auto die Einfahrt blockiert und mich am Wenden gehindert. Sie dauerte eine halbe Stunde. Dann stieg ich aus und fragte, was passiert sei. Sie rief in einer unh;flichen und sogar hasserf;llten Art und Weise: "Wenigstens ist der kleine Hitler wieder aufgetaucht, damit er euch alle Austidler im Ofen verbrennen kann..." Ich kletterte schweigend ins Auto und wartete weitere zwei Stunden.
- Sie haben ihr also zugestimmt?
- Was soll ich nun tun?
- Sagen Sie es ihr wenigstens: "Bl;de Kuh!" Denken Sie daran, dass es hier keine reinen Deutschen gibt. Alle kamen aus einer Mischung von Deutschen und anderen Nationalit;ten. Reine Deutsche wurden von Hitler selbst get;tet, als er die totale Mobilisierung ank;ndigte...
Eines Tages trafen sie sich alle zu einem Fest, das in den Ferienh;usern stattfand und bei dem alle dabei sein mussten. Bruno und Alla sa;en ruhig da und warteten darauf, dass Marina und Markus gingen.
Sie gingen bald wieder, da sie sich f;r ;berfl;ssig hielten. Die jungen Leute freuten sich, schrien fr;hlich und begannen, sich zu am;sieren. Sie waren es leid, so zu leben. Sie f;hlen sich besser, wenn sie betrunken, bekifft oder besoffen sind und sich dann gegenseitig ins Gesicht schlagen. "Aber dann vers;hnen sie sich wieder - die leidenschaftliche Liebe beginnt von neuem", sagt Alla.
Eine rein russische Mentalit;t. "Na und? - lachen sie. - Wir sind ja schlie;lich Russen..." Alya wollte Marina ;bernehmen, so wie ihr Sohn Bruno sie zur Marionette gemacht hatte. Sie hat nicht nachgegeben, weil sie aus einer anderen Art von Teig gemacht ist. H;r endlich auf, sie zu verspotten. Und Bruno gefiel es sogar, er folgte ihr nach Strich und Faden und lief immer mit einem blauen Auge herum.
- Leben Sie f;r sich selbst. Und helfen Sie ihnen, wenn sie darum bitten. Ansonsten sollen sie leben, wie sie wollen", sagte Marcus immer wieder.

Bruno und Alla fuhren in den Urlaub nach Bulgarien, und auf dem R;ckflug im Flugzeug f;hlte es sich an, als w;rde nicht nur das Flugzeug zusammenbrechen, sondern auch das gesamte Innere des K;rpers.
- Ich fing an zu fluchen", sagte Bruno. - Ich war so ver;ngstigt.
- Wenn du nicht so fluchst, solltest du beten. So viel Sie k;nnen! - Seine Mutter ermahnte ihn. - "Ruft den Namen des Herrn an, so werdet ihr gerettet werden." Ein Veteran erz;hlte mir, dass er w;hrend des Krieges Pilot war. Und sein Flugzeug wurde abgeschossen. Das Flugzeug brannte und st;rzte ab. In seiner Seele herrschten Verwirrung und Angst. Aber er hat ein Gebet gesprochen, das seine Gro;mutter immer gesprochen hat. Und er landete auf den Fl;geln eines Engels, genau wie er es sich ertr;umt hatte. Er blieb am Leben. Das ist es, was das Gebet und der Glaube an Gott bewirken! Das sollte man immer tun, wenn man in Versuchung ger;t: sich bekreuzigen und ein Gebet sprechen. "Selbst wenn du im Glauben an Gott stirbst, wird der Herr dich auferwecken!"

Als Denimka noch ein Baby war, schlossen die Jungen ihre Wohnung ab und zogen bei Marina ein, um Licht und W;rme zu sparen. Markus stand unter Schock. Er konnte immer noch nicht verstehen, warum sie zu ihnen kamen, wenn sie dachten, sie seien an allem schuld.
- Sie brauchten uns nicht, nur wenn sie etwas brauchten. Sie mochten es sogar, wenn man auf den Hinterbeinen vor ihnen stand, mit dem Schwanz wedelte und auf ihre wohlwollende Aufmerksamkeit wartete. Dann treten sie dir unter den Schwanz und schicken dich weg.
- Was ist zu tun? Man muss irgendwie leben...
Als Alla die Schnitzel gebraten hatte und sie drei Tage lang auf dem Herd standen und Alya sagte, dass sie so noch besser schmecken w;rden, warf Marina sie sp;ter weg, weil sie dachte, sie seien nicht mehr frisch. Und als Marina die falsche Babynahrung kaufte, wurde sie pl;tzlich w;tend, packte ihre Sachen und ging mit dem Baby und ihrem Sohn Bruno in ihre Wohnung.
Marina sa; allein und dachte traurig nach, dann entschied sie, dass Alla auf ihre Weise Recht hatte.
Marina ging zu ihnen und bat um Vergebung, falls sie sich etwas zuschulden kommen lie;. Aber Alla r;hrte keinen Finger, sondern drehte ihr den R;cken zu. Marina ging schweigend weg. Auch wenn die ;lteren Fehler machen, sollte man zumindest ein bisschen Respekt haben. Sie war selbst eine zuk;nftige Schwiegermutter. Wird der ganze Missbrauch nicht auf sie zur;ckfallen? Alles, was wir auf der Erde getan haben, kehrt als Bumerang zur;ck: Gut - gut, b;se - b;se. Wie beil;ufig kamen mir die Worte von Paulus in den Sinn:
- "Du hast deine Mutter mit deinen t;richten Anspr;chen an den Rand eines Schlaganfalls getrieben...

Marinas Mutter Elisabeth sagte einmal auf verletzende Art und Weise:
- Ich frage mich, warum Alla Helena beleidigt hat, als sie ihr helfen wollte, Deniska bei den ;rzten zu untersuchen - warum er im Alter von drei Jahren nicht spricht. Schlie;lich sagte Alla selbst, dass es f;r sie einfacher war, mit Helena zu kommunizieren und von ihr Unterst;tzung zu erhalten.
Hat Alla das gesagt? Marina war schockiert. Marina akzeptierte sie, als alle sie ablehnten. Nun, da sie alles erhalten hatte: moralische und materielle Unterst;tzung von Marina, war sie nun der Feind. Der Groll packte sie an der Kehle: Was f;r undankbare Kinder! Und sie konnte nachts immer noch nicht schlafen, weil sie sich immer noch Sorgen um sie machte.
Marina rief Elena an und sagte:
- Warum unterstellen Sie solchen Unsinn? Alla ist eine Mutter! Und es ist an ihr zu entscheiden, wie sie ihren Sohn behandeln will. Deniska, was auch immer er ist, ist ein Goldjunge f;r uns und wir lieben ihn bedingungslos. K;mmern Sie sich lieber um Ihre Kinder...

Bald hatte Alla Bruno mit irgendetwas zutiefst beleidigt. Er mietete eine Wohnung und zog von ihr weg. Bruno ging nicht zu ihr, sondern setzte sich und wartete darauf, dass sie zuerst zu ihm kam. Aber ein Monat verging, ein zweiter... Marina sah, wie er unter der Einsamkeit litt. Zur gleichen Zeit starb sein Freund Eugen. Seine Mutter sagte:
- Sehen Sie, es gibt nichts Wertvolles auf dieser Welt. Alles wird zu Staub. Nur Gott ist das Ziel unseres Lebens.
- Gott, schon wieder Gott! Ich will nichts von ihm h;ren. Wo ist er? Was hat er uns gegeben? Keine Freude im Leben, nur Elend!
- "Das Leben ist eine Pr;fung des Lebens!" Und trotzdem liebt er dich!
- Oh, was f;r ein Heiliger!
- Habe ich gesagt, ich sei ein Heiliger? Wir sind alle S;nder!
Es stellt sich heraus, dass Alla mit ihrem Sohn an einen unbekannten Ort geht, zwei oder drei Tage lang nicht zur;ckkehrt und dann betrunken wieder auftaucht. Wie geht es dem Sohn und wo ist sie gewesen, sie sagt Bruno nie etwas dar;ber.

Alla bat Marina und Marcus, sie in die orthodoxe Kirche zu bringen. Marina stimmte freudig zu. Marcus war dagegen:
- Es ist nicht das erste Mal, dass du Alka geholfen hast. Du willst, dass es ihr besser geht. Aber glauben Sie mir, sie wird so bleiben: sie raucht, sie trinkt, sie flucht...
- Ich habe die Hoffnung, dass sie sich f;r Denis bessert. Die Hoffnung stirbt zuletzt...
Am Morgen fuhren sie zu ihr nach Hause. Verschlafen, im Nachthemd, kam sie heraus und sagte verschlafen, dass ihr Sohn noch schlafe und sie nicht mitgehen k;nne.
- Also, was habe ich Ihnen gesagt? - Marcus grinste.
Trotzdem hofft Marina, dass Alevtina zu Gott kommt und alles wieder gut wird!
Nach der Kirche beruhigte sich ihr Herz ein wenig.

Bruno rief an und verk;ndete die Nachricht:
- Alla ist zum zweiten Mal schwanger.
Marina schwieg, denn sie war schockiert: Sie konnten ein Kind nicht richtig gro;ziehen und hatten bereits ein weiteres gezeugt. fragte Bruno sie behutsam:
- Warum schweigen Sie? Ist etwas passiert?
Die Stimme von Alla war zu h;ren:
- Warum hast du es deiner Mutter erz;hlt?
Er unterbrach sie mit einem Ausruf:
- Halt die Klappe! Lass mich mit einem guten Mann reden...
Das ist interessant! Seit wann hielt er sie f;r einen "guten Menschen", denn sie war schon immer eine Verr;ckte gewesen. schlug Marina leise vor:
- Was ist, wenn dieser hier auch ein Invalide ist?
- Wir haben alle Tests gemacht. Wenn es irgendwelche Abnormalit;ten gibt, nehmen wir das Kind weg...
- Aber das ist eine S;nde...
Die ganze Nacht schlief Marina nicht, sie dachte immer wieder, dass sie nat;rlich eine normale Familie haben wollen, aber sie sind keine Eltern: gemein, egoistisch, respektlos gegen;ber ;lteren... Am Morgen hatte sie sich wieder beruhigt. Alles lag in Gottes Hand. Wenn er es ihr gegeben hat, dann war es richtig.
Doch einen Monat sp;ter erfuhr sie, dass Alla abgetrieben hatte. Es gibt nichts zu sagen...

Marina hatte ihr Enkelkind Denis wieder. Marina war hocherfreut. Er vertraute ihr wirklich mit sich selbst. Sie bem;hte sich sehr um ihn: Sie f;tterte ihn, ging mit ihm spazieren, spielte mit ihm. Und wie schade war es, als er sich gegen Ende seines Besuchs am Abend an einem hei;en B;geleisen verbrannte. Er bekam sofort eine Blase an der Hand. Das Gef;hl der Selbstlosigkeit verwandelte sich in Verzweiflung und dann in Ver;rgerung. Die ganze M;he war umsonst!
Er wurde weggebracht und sie f;hlte sich so m;de. Es stimmt, was man sagt: Wir sind froh, wenn Enkelkinder kommen, aber noch mehr, wenn sie gehen. Verantwortung ist eine schwere Last. Und sie macht sich auch Sorgen um Alla - sie ist abgemagert, man sieht nur noch die Knochen. Sie hat begonnen, Tabletten zu nehmen, um abzunehmen. Und wozu? Bruno m;chte, dass sie abnimmt. Aber er hat sich in sie verliebt, als sie noch dick war, was hat sich also ge;ndert?
- Nein", sagte Bruno zu seiner Mutter, "ihre Wangen sind immer noch dick. Sie muss etwas abnehmen...
- Es ist ihre Rasse! Denyska ist auch sehr kr;ftig, und er braucht eine gesunde Mutter!

Ein paar Tage sp;ter erf;hrt sie, dass ihr Sohn und Alla in den Urlaub auf die Inseln fahren. Sie w;rde vierzehn Tage lang bei ihrem Enkel bleiben m;ssen. Aber es war schwer. Ihre rechte Seite funktionierte nicht und sie war psychisch krank; ihr Gehirn war gesch;digt.
Marina war unruhig und konnte nachts nicht gut schlafen. Schlie;lich bat sie Gott: "Hilf mir in dieser Angelegenheit! Ratschl;ge, was ich tun soll? Machen Sie es so, dass es keine schwere Last f;r mich ist".
Und Gott antwortete ihr im Geiste:
- Ich wache ;ber dich. Ja, nat;rlich, ich stelle euch absichtlich auf die Probe, damit in mir ein neues Leben voller Glaube, Hoffnung und Liebe entstehen kann. Wenn ich Sie durch vergangene Probleme f;hren konnte, werde ich Sie sicherlich auch durch zuk;nftige Erfahrungen f;hren.
Am Morgen erfuhr sie, dass ihre Tante sich vierzehn Tage lang um Denis k;mmern w;rde. Marina seufzte frei... Ich danke Dir, Herr!

Marina hat viele Menschen gefragt, wie man Autismus behandelt. Und eines Tages erz;hlte ihr eine Nachbarin von ihrer Tochter, die als Kind ebenfalls autistisch war. Und jetzt kommt sie mit ihrem Mann und ihren Kindern zu Besuch.
- Wie kommt es, dass Ihre Tochter jetzt gesund ist?
- Sie war drei Jahre alt, als wir mit ihr am Ende waren: Sie sprach kein Wort, sie reagierte nicht, sie war unkonzentriert. Wir schickten sie in eine Einrichtung f;r psychisch Kranke mit Autismus. Dort wurde ihr alles beigebracht, und sie kam als anderer Mensch zur;ck: selbst;ndig, perfekt im Sprechen, Konzentrieren und Denken. Sie hat inzwischen das Gymnasium abgeschlossen, ist verheiratet und hat drei Kinder.
Marina erz;hlte das sofort Alla am Telefon, aber die reagierte so aggressiv, dass sie schrie, sie liebten Deniska nicht so sehr, dass sie bereit w;ren, ihn loszuwerden. Marina f;gte zwischen den Rufen zwei Worte ein:
- "Man denkt nicht an die Zukunft des Kindes. Und Sie wollen nicht, dass er normal, gesund und gl;cklich ist. Sie wollen nur Geld f;r einen kranken Jungen besorgen und ihn wegschicken.
Doch wieder war das Geschrei zu h;ren und Marina legte auf. Dennoch tun die Deutschen alles, was sie k;nnen, f;r ihr Volk. Jede Krankheit hat ihren eigenen Schl;ssel, ihr eigenes Zuhause, ihre eigene Heilung. Und alles, was man tut, ist zu verurteilen...
Der ehemalige Datscha-Chef wurde sehr krank und begann, seine Datscha zu verkaufen. Er schlug Marina vor, dass ihr Sohn Bruno dort mit seiner Familie ruhen solle. Die Idee gefiel allen. Ihr goldenes Enkelkind Deniska wird in der Natur aufwachsen. Kinder wachsen auf dem Lande wie Pilze aus dem Boden! Markus ist nicht gl;cklich:
- Alka ist so gemein. Ich bin weit weg von ihnen und du kommst n;her.
- Die Feinde sollen vor uns stehen und nicht von au;en kommen, um uns zu besudeln. Ich glaube, zumindest hoffe ich, dass sie verstehen werden, wie falsch sie lagen und dass das Gute ;ber das B;se triumphiert.
- Aber ihr habt vergessen, wie viel B;ses sie uns angetan haben...
- Ich habe es nicht vergessen, aber ich habe den Eindruck, dass die Menschen w;tend sind, weil sie ungl;cklich sind. Und in dieser Situation sollten Sie sich nicht vor ihnen verschlie;en, sondern ihnen Gutes tun.
- Glauben Sie, dass Sie eines Tages von ihnen Dankbarkeit erfahren werden? Wenn du ihnen jetzt so viel Gutes getan hast und sie nicht sch;chtern sind und dich mit unfl;tigen Worten ansprechen...
- Ich erwarte nicht, dass jemand nett zu mir ist. Also bin ich ihnen gegen;ber etwas schuldig. Aber zumindest w;rden sie ihre Kinder mit Respekt behandeln. Nat;rlich verstehe ich, dass sie eine Schwachstelle in meinem Charakter gefunden haben. Sie wissen, dass ich alles so mache, wie sie es wollen, und kein Wort sagen werde, also setzen sie mich unter Druck und f;hlen sich als Sieger. Oft habe ich sie gebeten, sich an Gott zu wenden, aber sie wollen nicht, sie verlassen sich auf ihre eigene Kraft. Sie verstehen immer noch nicht, dass sie jeden Moment alles verlieren k;nnen.

Ihnen wurde eine Datscha an einem abgelegenen, verlassenen und verm;llten Ort angeboten. Aber wenn man sich etwas in den Kopf setzt, kann man "ein St;ck Schei;e" machen. Die Hauptsache ist, dass man "gute H;nde" hat. Marina wurde verboten, zu ihrer Datscha zu kommen und beim Aufr;umen des M;lls zu helfen. Sie vertrauten nur Deniska. Er ist f;r sie in ihrer Situation schwierig, aber sie ist froh, Zeit mit ihm zu verbringen. Deniska sorgt f;r au;ergew;hnliche ;berraschungen, indem er seinen Unmut oder seine Freude ;ber sein Verhalten zum Ausdruck bringt.
Endlich war die H;tte fertig! Der Springbrunnen mit den Fischen wurde gereinigt und weggestellt. Es erwachte zum Leben und begann in einem frischen Strom zu murmeln. Alya freute sich:
- Wir haben eine bessere Datscha als ihr. Unserer ist cooler als deiner.
Nun, wir beneiden sie nicht. Lassen Sie sie die Natur genie;en.


            


                Kapitel 36


Deniska wurde f;nf Jahre alt. Zu seinem Geburtstag ver;ffentlichte Marina ein Buch mit Bildern von Denis im Alter von einem bis f;nf Jahren. Sie kaufte ihm auch ein Kinderfahrrad. Er hatte sofort den Dreh raus und sauste mit Vergn;gen darauf durch den Raum.
Er ist klein, d;nn, wie ein Spatz, wahrscheinlich sich selbst ;berlassen, und wenn ihm etwas nicht passt, schl;gt er sofort mit dem Kopf gegen das Sofa. Marina rennt auf ihn zu und schreit verzweifelt auf:
- Was ist los, Deniska? Wo tut es weh?
Er zeigt auf seinen Unterleib.
- Ich wei;, ich wei;, du hattest eine Operation wegen Phimose. Ich wei;, es tut weh! Aber haben Sie Geduld. Ich bin bei dir!
Marina kniete neben der Ikone des Erl;sers nieder und betete verzweifelt laut, wobei sie die Arme vor der Brust verschr;nkte:
- Herr! Rette und heile meinen Enkel Denis! Er hat viel gelitten. Durch sein Leiden hat er f;r seine Schuld geb;;t. Herr Gott, sei ihm gn;dig! Er versteht Deinen Willen noch nicht, aber mach ihn gesund und gl;cklich zu Deiner Ehre! Und m;ge Dein Antlitz ;ber ihm leuchten!
Dann legte sie die Arme um Denis und fragte: "Was ist das?
- Sprich: Amen!
- Amen! - wiederholte der goldene Enkel leise.
Marina blickte dankbar in das Gesicht von Jesus Christus. Es war, als ob er sie anl;chelte.
Was f;r ein Invalide ist er? Er ist ein normaler Junge, nur mit einer verkr;ppelten Seele. Wenn du diese Seele streichelst, sie an deine Brust dr;ckst und ihr W;rme, Liebe und F;rsorge gibst, wird sie sich ;ffnen und zur Freude aller erbl;hen!
Marina schlief nicht mehr. Alle ihre Gedanken waren bei Denis. "Ihn trotz meiner Krankheit mitzunehmen und ihn selbst zu erziehen..." "Du wirst m;de werden, du kannst dich nicht um dich selbst k;mmern", sagen viele Leute. "Ich werde Sport treiben und Tipps finden, wie man einen Schlaganfall heilen kann." "Du suchst seit zehn Jahren und kannst deine Krankheit nicht akzeptieren." "Aber es gibt einen Ausweg!"

Marina hat schon seit langem eine Katze namens Mickey. Sie bekam ihn, nachdem sie krank wurde. Viele Leute sagten ihr, dass Katzen bei Depressionen helfen. Zuerst z;gerte sie, weil sie wusste, dass sie ein Testament brauchten, aber dann stimmte sie zu und bereute es nicht.
Die Depression legte sich allm;hlich, als sie das Lebewesen betrachtete und feststellte, dass wir alle nichts in diese Welt bringen k;nnen, aber wir sind G;ste. Jemand braucht es also?
Mickey, die Katze, kam zu ihnen und wurde gut erzogen. Er war anh;nglich und freundlich. Sie taten ihm auch nicht weh, sondern gingen mit ihm spazieren, brachten ihn in die H;tte, wo er sich in der Sonne auf den Boden legte und sie mit seinem Verhalten am;sierte. Sie schlugen vor, dass Schwiegertochter Ala das K;tzchen mitnimmt, damit Denis jemanden hat, mit dem er Zeit verbringen kann, und damit er schneller sprechen kann. Nach einigem Z;gern stimmte sie zu. Marina wiederholte es immer wieder:
- ;berlegen Sie sich, ob Sie das K;tzchen nicht doch mitnehmen sollten. Dann werfen Sie es weg... Schlie;lich ist es ein Lebewesen!
- Ich nehme es!
Marina tr;stete sich mit dem Gedanken, dass Alya freundlicher sein w;rde. Aber es passierte, was passieren musste.
F;nf Monate sp;ter warf sie es weg. Man hatte mit ihm gespielt, jetzt brauchte man ihn nicht mehr. Aber sie nahm die S;nde nicht auf sich, sie brachte Timoschka zu Marina. Alya beklagte sich, dass er sich st;ndig kratzte und hatte Angst um ihren Sohn, dass er ihm die Augen ausstechen w;rde. Marina nahm ihn in die Arme, in dem traurigen Bewusstsein, dass nichts den Charakter eines Menschen ;ndern kann.
Marcus wurde depressiv, Marina geriet in Panik. Aber sie riss sich schnell zusammen und kam zu dem Schluss: Niemand will sie. Bald juckte es sie alle. Sie m;ssen Fl;he bekommen haben. Markus beschuldigte seine Schwiegertochter, Timoschka ins Haus gebracht zu haben, aber Marina verteidigte ihn und sagte, dass es Mickey war, der herumlief und offenbar die Untermieter ins Haus brachte.
Marina ;bergoss beide Katzen mit Paraffin und schamponierte sie dann. Er sp;lte sie mit warmem Wasser ab und begann, sie auf einem Handtuch abzuwischen. Sie st;hnten, badeten aber vor Vergn;gen.
Marcus' Nervosit;t ist nicht verschwunden. Er war der Meinung, dass niemand auf seine Meinung h;rte, und war bereit, zu gehen und einen anderen Ort zum Leben zu finden. Marina widersprach ihm nicht, sondern lie; ihn tun, was er wollte. Sie nahm leise die Katzen und zog sich in ihr Zimmer zur;ck. Der Sohn ging ebenfalls in sein Zimmer und schloss die T;r hinter sich.
Am n;chsten Morgen kam er in einer ganz anderen Stimmung heraus. Er sagte, er sei gestern auf alle w;tend gewesen und habe sich nicht beruhigen k;nnen, als ihm pl;tzlich jemand auf die weiche Stelle schlug und die negativen Gedanken aus ihm herausschoss, woraufhin die Depression sofort verschwand. Er ging hinaus und beobachtete die Katzen, die auf dem Boden miteinander spielten. Und sein Herz taute auf.

Marina beschloss, Timothy kastrieren zu lassen, bevor er die Lust erlernte, da er sonst v;llig unkontrollierbar werden w;rde. Wie ihre Katze Mickey... er wurde kastriert, als er bereits den woll;stigen Wunsch versp;rte, eine Gef;hrtin zu finden, mit der er seine Lust bes;nftigen und stillen konnte. Er begann, alle Ecken mit einem unangenehmen Geruch zu markieren. Und sie beeilten sich, ihn zu kastrieren.
Nachdem er aus der Narkose erwacht war, starrte er unverst;ndlich auf das, was mit seinen Genitalien geschehen war. Er versuchte, mit dem Teddyb;r Geschlechtsverkehr zu haben, konnte es aber nicht. Er merkte, dass ihm die Menschen etwas angetan hatten, und war zutiefst beleidigt. Er wollte sich nicht einmal anfassen lassen. Er war beleidigt, obwohl man sagt, dass Katzen nie beleidigt sind, aber das Leben ist anders.
Wir brachten Timoshka in die Tierpraxis, bezahlten f;nfzig Euro und lie;en ihn kastrieren. Er ging schnell weg und bemerkte nicht einmal, was mit ihm geschehen war.
Timoschka lag auf Marinas Bett. Er ruhte sich aus, nachdem er mit Marinas Hand gespielt und ihren Arm so schmerzhaft gekratzt hatte. Micky ist anders, wohlerzogener, ruhiger, verst;ndnisvoller. Aber Toschka liegt da, und Marina sieht seine individuellen Charakterz;ge und Figuren in ihm. Wie cool, dass auf dem schwarzen Fell seine wei;en Schnurrhaare und Augenbrauen durchscheinen. Und l;gt wie ein Panther. Und Mickey ist eine exakte Nachbildung eines Tigers. Was f;r ein Wunder, das er geschaffen hat! So freut sich Gott, wenn er die Menschen ansieht. Schlie;lich ist jeder Mensch individuell und wertvoll, auch wenn er schlechte Dinge tut. Richtig, wenn die Menschen nur gute Dinge tun, werden sie nicht danach streben, noch besser zu werden.
Also ging auch Deniska hin;ber und gab der Katze einen Klaps. Marina zeigte ihm drohend ihren Zeigefinger und streichelte sofort das Fell der Katze. Er streckte die Hand aus und streichelte sie ebenfalls.
Das ist es, was es bedeutet, wenn ein Kind nicht erzogen wird! Seine Mutter hat ihn nicht gelehrt, Tiere zu lieben. Er wird aufwachsen und nicht wissen, wie man Liebe gibt. Und wessen Schuld ist das? Der Nachbar, die Schwiegereltern, die Tante, der Onkel? Nein, nur Eltern k;nnen dir durch ihr Beispiel zeigen, was gut und was schlecht ist...
Doch nachts rennt Timoshka auf die Betten, schreit, st;rt den Schlaf. "Wenigstens entwickelt er Geduld mit uns." - beruhigte sich Marina.

Timoschka lebte bereits seit sechs Monaten bei Marinas Familie, als Marcus darauf bestand, ihn in das Tierheim zu geben, in dem alle Arten von Tieren, V;geln und Fischen gehalten werden. Sie stimmte unter Tr;nen zu. Marina stellte sich vor, wie er und sie alle aus dem Haus geworfen w;rden, weil sie nicht gebraucht wurden, und das brachte sie noch mehr zum Weinen. Ja, niemand braucht sie... Aber sie versteht ihren Sohn und jeden, der seine Verwandten auf die Stra;e wirft, weil sie sein friedliches Leben st;ren. Schlie;lich muss man sich um sie k;mmern und verliert seine Ruhe. Und wer braucht sie?
Markus fuhr sie zum Haus und wartete am Tor auf ihre Mutter.
Marina sagte der Vertreterin des K;tzchens, dass sie das K;tzchen bei sich zu Hause gefunden habe, sie w;rde es selbst nehmen, aber sie habe bereits eine Katze - sie w;rden sich nicht vertragen... Dabei wischte sie sich die Tr;nen ab, die sie f;r blutig hielt... Alle sahen sie misstrauisch an, aber sie nahmen die Katze selbst.
Marina ging wie benebelt zum Auto zur;ck. Die Tr;nen liefen ihr immer noch die Kehle hinunter. Markus sagte etwas davon, dass Alla ihnen ihre S;nde untergeschoben habe und sie nun daf;r bezahlen m;ssten, aber Marina h;rte nichts und war untr;stlich in ihrem Leid...

Man sagt: Kinder bis zur Krone, Enkelkinder bis zum Ende. Nachdem Alla Bruno zu sich nach Hause geholt hatte, begann er auf ihre Veranlassung hin, seine Mutter wie eine Fremde zu behandeln: Er rastete aus, zog sich zur;ck, wurde verschlossen und verschlossen. Das hat Alla Marina ins Gesicht gesagt:
- Ich finde, Schwiegermutter und Schwiegervater sollten sich nicht in die Angelegenheiten der jungen Leute einmischen, sondern sie ihr eigenes Leben aufbauen lassen...
- Aber er hat gerade die Schule beendet und muss einen Beruf erlernen, und mit dir wird er knietief in der Schei;e stecken...

Und so hatte Mama Elisabeth Geburtstag - 80 Jahre alt. Es gab gute und schlechte Erinnerungen. Die ganze Welt hat sich auf das Fest vorbereitet.
Marina malte f;nf gro;e Tafeln mit f;nf Matrjoschkas, die zum Tee in den Samowar einladen "Herzlich willkommen!", zwei Tafeln mit Gem;se und Obst, eine ;ber dem Kopf des Geburtstagskindes, die Blumen auf dem Tischtuch darstellt, mit einem Kerzenst;nder und den Zahlen 80. In eine Ecke der Halle stellte sie ein gro;es vierst;ckiges Haus, in dem im Erdgeschoss die Bilder ihrer Eltern und im ersten Stock die ihrer Kinder Klavdija, Elisabeth, Elena und Marina zu sehen waren. Im dritten Stock waren sie mit ihren Ehem;nnern und Kindern. Im vierten Stock ihre Enkelkinder. Das Haus stand auf einer Wiese, auf der Tauben herumliefen.
Die Tische wurden von Elena dekoriert. Sie holte Tischt;cher und stellte Kerzen mit Blumen darauf. Das Essen wurde hereingebracht, sch;n dekoriert. Lisa war die Gastgeberin und Claudia machte den Abwasch. Ihre S;hne haben das Fest auf Video aufgezeichnet. Die Enkelkinder liefen herum und erfreuten alle mit ihrer Anwesenheit.
Es waren viele G;ste da. Viele lobende Worte, viele gute Eindr;cke. Zun;chst f;hrte Elena mit ihrer Familie einen kasachischen Nationaltanz auf. Am Ende las Mikhail vor, als ob er ein Gl;ckwunschtelegramm von Pr;sident Nasarbajew aus Kasachstan erhalten h;tte.
Dann trat Marina auf. Sie kam mit ihrem Sohn Markus heraus. Bruno und Alla wollten in ihrem eigenen Namen gratulieren. Marina hatte zuvor ein Gedicht geschrieben, das ihrer Mutter gewidmet war.
Zuerst brach sie in Tr;nen aus. Alle waren ;ber ihr Verhalten schockiert. Markus begann zu schwitzen. Sie riss sich zusammen und brachte es zu Ende. In dem Gedicht hei;t es, dass wir uns alle an unsere Gro;eltern, V;ter und M;tter erinnern sollten, die nicht mehr unter uns sind. Aber die jetzt auf sie schauen und sich mit ihnen freuen. Sie forderte alle auf, sich zu erheben und eine Minute lang schweigend zu verharren, um den Toten zu gedenken.
Dann trug sie ein Gedicht vor, das allen M;ttern gewidmet war, die alle Torturen durchgemacht hatten: Krieg, Hunger, Krankheit, ;berleben. Dann gratulierte Marina mit festerer Stimme ihrer Mutter und widmete ihr das Gedicht. Sie schloss mit den Zeilen: "Und ich habe viel verstanden in meinem Leben, aber trotzdem liebe ich dich z;rtlich".
W;hrend ich las, gingen Bruno und Alla nach drau;en, um nicht in die "Schande" ihrer Mutter verwickelt zu werden. Marina setzte sich auf ihren Platz. Sie erlitt sofort einen Nervenzusammenbruch. Es war, als h;tte man einen schweren Sack fallen lassen. Dann gratulierten ihr alle anderen. W;hrend der Reden ;u;erte sich die Schw;gerin ihres Schwagers Valentina ;ber ihre Leistung:
- Es ist keine Beerdigung, sondern eine Geburtstagsparty. Das sollten Sie nicht tun!
- Aber ich wollte unseren Verwandten gedenken, die schon lange verstorben sind", begann Marina, die bereits deprimiert war, sich zu entschuldigen. Sie sch;mte sich f;r sich selbst. Sie machen immer etwas falsch.
Am Abend kam ihr Cousin Fedja zu ihr hoch. Sein dunkelh;utiges Gesicht erinnerte sie an kaukasisches Blut. Aber ein Lockenkopf und darauf freundliche Augen und ein angenehmes L;cheln, das jeden, der mit ihm in Kontakt kam, sofort f;r sich einnahm.
- Gut gemacht! Du hast allen gezeigt, dass wir unsere Verwandten w;rdigen sollten, denn jetzt gehen wir. Und diejenigen (er deutet auf seine Schwiegertochter), die es noch nicht verstehen, dass die Trauer mit der Freude im Arm geht, sagen es. Sie selbst werden von einem Mann beneidet, aber Sie haben so gute S;hne gro;gezogen...
Als wir uns verabschiedeten, kamen Valentina und mein Cousin Elia auf uns zu und sagten es noch einmal:
- Nach Ihrer Rede k;nnen Sie gleich sehen - ein Weg in die Nervenheilanstalt.
Marina lehnte ab. Sie l;chelte vertrauensvoll und umarmte alle. Sie zogen sich schnell zur;ck.
Als Marina den Raum betrat, bemerkte sie die in ihre Richtung gerichteten Blicke und h;rte das Fl;stern. Hatte sie den Klatschbasen reichlich Futter gegeben? Sie w;rde diesen Albtraum noch eine Stunde lang ertragen m;ssen, bevor sie "Gute Nacht" sagen konnte. Sie tat alles, was sie konnte, um nicht in diesem Get;mmel zu sein: Sie wusch das Geschirr, ging in den Garten, um die Kinder zu waschen, setzte sich auf eine Bank und sprach mit dem Pfarrer.
Wie kann man einen Freund finden, damit sie als zwei arme Seelen die Einsamkeit des anderen aufhellen k;nnen? Sie wurde von allen als nicht von dieser Welt angesehen, wie alle abnormen Erdlinge, ohne Zukunft und ohne einen Funken gesunden Menschenverstand. Selbst wenn man sich bem;hte, sich so zu verhalten, wie man es wollte, bestand die Gefahr, dass man sich den Tadel der Schwestern und ihrer Ehem;nner zuzog, die ihren Frauen aufs Maul schauten und f;r die es offenbar keinen angenehmeren Zeitvertreib gab, als das Verhalten der anderen zu kritisieren.
- Wenn du mehr Zeit mit deinen Verwandten verbringen w;rdest, g;be es weniger Geschrei", sagte der Pfarrer, der mit Marina auf der Bank sa;, "die Menschen lieben das Geheimnisvolle und st;rzen sich wie Drachen auf ihre Beute, um noch mehr Blut zu vergie;en, dann sind sie bis zum n;chsten Mal voller Energie, um sich mit neuem Elan auf ihre Beute zu st;rzen.

Am n;chsten Tag lud die Mutter alle ihre T;chter als Dankesch;n f;r den Abend in ein chinesisches Restaurant ein. Alle nahmen die Einladung an, in der Hoffnung, dass alles ohne Ausschreitungen und Skandale ablaufen w;rde. Die Erfrischungen standen auf dem gemeinsamen Tisch - ein Buffet. Jeder nahm sich einen Teller von dem, was er mochte.
Elena hat die ganze Zeit kein Wort gesagt. Sie war mit etwas besch;ftigt. Marina hingegen unterhielt sich in aller Ruhe mit allen und sprach vor allem ;ber ihre Mitsch;ler. Sie sprach ;ber ihre Schicksale. Dann zeigte sie ein Bild von zwei kleinen Engeln, Deniska und Veronika, Klavdias Enkelin, die sich in den Armen liegen.
Marina fuhr fort, ihrer Familie von sich zu erz;hlen:
- Es ist die Art und Weise, wie mein Organ der Weltwahrnehmung aufgebaut ist, dass ich der Weisheit der Jahrtausende mehr Glauben schenke als dem Unsinn der Neuzeit. Aber ich nehme auch absolut nichts als selbstverst;ndlich hin - solange ich keinen rationalen Kern sehe, keine verst;ndliche Erkl;rung des Wirkungsmechanismus, akzeptiere ich ihn nicht und ignoriere ihn. Man muss also nach etwas suchen - nach einer Art von Bedeutung f;r diese Aussage oder Handlung. Wenn ich k;rperlich und geistig ersch;pft bin, verfalle ich in einen Zustand der Taubheit. Ich l;se mich von allem, was mich umgibt. Ich sehe kleine Lichtflecken vor meinen Augen, die so flackern. Und selbst wenn ich meine Augen schlie;e. Vielleicht sind es Photonen oder Aeroionen... Diese kleinen hellen Punkte oder "Fliegen vor meinen Augen" rasen in einer chaotischen Bewegung in verschiedene Richtungen. Beobachten, sie beobachten. Die Fliegen vor meinen Augen sp;ren nicht nur, wie sie in meine Nase, meinen Mund und meine Lunge eindringen, sondern dringen in einem stetigen Strom durch meine Haut, durch meinen K;rper zu meinem Herzen, meinem Gehirn, meiner Leber, meiner Milz... und s;ttigen diese Organe und den ganzen K;rper mit ihrer Energie. Und ich bin von Angst erf;llt! Was ist, wenn sie positiv sind, dann flie;en positive Kr;fte ein, und wenn sie negativ sind? Das ist die Frage... Ich h;re sofort auf, die fliegenden Fliegen anzustarren. Um Energie aus dem Kosmos zu erhalten, setze oder lege ich mich normalerweise 10-15 Minuten lang hin, und wenn ich fertig bin, atme ich tief ein und ;ffne meine Augen, als ob ich aufwachen w;rde. Das ist der K;rper, der sich von allt;glichen Problemen erholt. Der Gedanke, dass es die Phantome der Toten sind, die herumfliegen... Es ist besser, nicht daran zu denken...".
Aber alle halten dieses Gespr;ch f;r einen unsinnigen Strom ihrer Visionen und schieben ihre Ideen beiseite. Viele ihrer Gedanken, so glaubt sie, beruhen auf Aufregung, Angst oder Beurteilung. Einerseits gibt es in ihrem Kopf viele kreative, phantasievolle, vergebende, mitf;hlende und liebevolle Gedanken. Aber f;r sie ist es absurdes, kindisches Geschw;tz...
Marina hatte die Angewohnheit, die Energie anderer Menschen in sich aufzunehmen und deren Probleme zu ihren eigenen zu machen. Wenn sie mit bestimmten Menschen zusammen war oder sich in einer bestimmten Situation befand, hatte sie oft schon vorgefasste Meinungen ;ber diese Menschen oder die Situation, bevor sie ;berhaupt die Gelegenheit hatte, mit ihnen zu interagieren.
Claudia teilte ihrer Familie mit, dass ihre Tochter ihren zweiten Ehepartner heiraten wollte und dass sie mit allen feiern w;rde.
- Ist es m;glich, zum zweiten Mal in die Kirche zu gehen, ohne die Erlaubnis des Pfarrers einzuholen? - Marina war aufrichtig ;berrascht.

- Das kannst du in Deutschland zehnmal machen", rief Klava gereizt aus.
Alle schwiegen und waren in Gedanken versunken. F;r Menschen kann man das hundertmal machen, aber f;r Gott? Klavdia mochte Marinas Argumentation nicht und ignorierte sie. Marina scherzte immer noch, aber alle nahmen es gelassen hin. Sie hat trotzdem keinen verletzten Blick gemacht.
Claudia mochte es, sich als ;bermensch zu f;hlen: stark, unabh;ngig, wirtschaftlich und unabh;ngig. Sie dachte nicht einmal daran, dass sie ihre Tochter Kristinka verletzte, die nie die Liebe ihrer Mutter bekam. Sie sah nur eine herrische, geizige Frau, aber nicht ihre Mutter. Wenn sie aus Langeweile und M;;iggang auf sich aufmerksam machen wollte, machte sie eine Szene, indem sie die Verwandten, die sie in die Finger bekam, gei;elte, anrief und wegen jeder Lappalie einen Skandal ausl;ste. Und wenn man sie anrief, antwortete sie immer mit zwei Worten: "Ich habe keine Zeit!"
Marinas Freundlichkeit und ihr Respekt f;r andere Menschen wurden von ihr als Schw;che empfunden. Sie war genervt von schwachen, wehrlosen Menschen. Sie hatte den Eindruck, dass sie f;r eine gute Tat eine Gegenleistung erwarteten. Sie glaubte nicht an uneigenn;tziges Handeln. In der heutigen Zeit? Wenn alles gekauft und verkauft wird? Nein, das tut sie nicht. Und ihre Tochter ist dankbar, obwohl sie keine Zuneigung erfahren hat! Wof;r? F;r die Entbindung, obwohl sie h;tte abtreiben k;nnen. Daf;r sollte ihre Tochter sie lieben und respektieren, nicht wegen des Geldes. Lassen Sie sie das Geld selbst verdienen.
Kinder kennen den Unterschied zwischen armen und reichen Eltern nicht. Sie erkennen den Unterschied zwischen Ruhe und Angst vor der Familie.
In den Stunden der Depression ;ber die Einsamkeit stiegen Wut, Hass, Groll, Verzweiflung und Verwirrung in Claudias Sinnen auf. Letzteres war auch eine Schw;che. Und sie spuckte es vor ihren Schwestern, ihrer Mutter und allen anderen aus, um es zu vernichten. Sie rief an und tadelte jeden und alles wegen irgendwelcher vager Fehler, die angeblich ihr Leben ruinierten, ohne auch nur ein Wort der Rechtfertigung zu nennen. Nachdem sie sich ge;u;ert hatte, bekam sie eine Dosis Adrenalin und legte auf, um Dampf abzulassen. Dann w;rde sie merken, wie dumm das war. Aus einer Fliege eine gro;e Sache machen. Aber zu wissen, dass jemand so verletzt und w;tend wie sie dasitzt, l;sst sie sich besser f;hlen.
Sp;ter sagte Claudia, dass es in Deutschland nichts zu essen g;be, Marina war ;berrascht:
- Aber Sie haben doch einen Ort gefunden, an dem Sie f;r 1 Euro einkaufen k;nnen, oder? Sie geben dir Fleisch, Gem;se und Obst...
- Ich verschenke das Fleisch an Kinder, und ich spare Geld, weil ich eine Reise nach Amerika machen m;chte.
- Wir haben Deutschland noch nicht gesehen...
Dann verabschiedeten wir alle zum Zug. Claudia hielt sich dicht bei Elena und machte ihr aufdringlich Komplimente. schloss Marina laut:
- Wer so viele Komplimente macht, will etwas von dieser Person.
Claudia schaute theatralisch in Elenas Gesicht und fragte aufgeregt:
- Was ich von Ihnen will!
Vielleicht nicht in finanzieller Hinsicht, aber moralisch auf jeden Fall! Unterst;tzung, denke ich. Aber alle schwiegen, und dann fuhr der Zug ein.
Marina rief Alla an und k;ndigte an, dass sie morgen mit Geschenken f;r Deniska zu ihr nach Hause kommen w;rde, da er die erste Klasse abgeschlossen hatte, sowie mit ihrem Sauerkraut, das sie selbst fermentiert hatte, und Marmelade. Sie stimmte begeistert zu und lud sie ein, bei ihr zu leben, wenn ihre S;hne sie aufgeben w;rden.
- Ich w;rde lieber in ein Pflegeheim gehen, als wieder versklavt zu werden.
- Ich verspreche, dich zu guten ;rzten zu bringen, damit du untersucht und wegen einer Finger- und Zehenl;hmung behandelt wirst und eine Operation zur Dehnung der Sehnen vorgenommen wird, denn nach dem Schlaganfall sind alle Sehnen geschrumpft, so dass du dich nicht richtig bewegen oder gehen kannst.
- Oh, dann f;rchte ich, dass ich ;berhaupt nicht mehr laufen kann...
- Eine Frau bekam auch Spastiken in den Zehen, so dass sie ins Krankenhaus ging und sich die Zehen abschneiden lie;. Jetzt l;uft sie ohne Probleme.
Am n;chsten Tag kam Marina zu ihr. Aber die T;r war geschlossen. Eine Stunde lang stand sie vor der T;r und den Fenstern von Allas Wohnung, aber sie ;ffnete sie nicht. Vielleicht war sie nicht zu Hause. Schlie;lich war Denis' Stimme nicht geh;rt worden. Es war unwahrscheinlich, dass sie ihren Mund auf ihn gepresst hatte. Marina lie; ihre Tasche unter der Treppe liegen. Lassen Sie sie es abholen, wenn sie angekommen ist. sagte Marcus:
- Wir sollten sie nie wieder besuchen. Wir sollten sie in Ruhe lassen.
- Ich besuche sie ohnehin zweimal im Jahr. Und nicht jeder ist gl;cklich! Schlie;lich ist mein Enkel...
- Es macht dich auch nerv;s, wenn du dich weigerst und alle dich st;ndig bedr;ngen...
- Wie hart die Menschen geworden sind...

Marina hatte ihre Haltung gegen;ber ihrer Schwiegertochter ge;ndert. Zuvor hatte sie versucht, ihr zu gefallen, wollte alles tun, um ihr zu gefallen. Aber sie dem;tigte sie, brachte sie zum Weinen. Sie machte sehr deutlich, dass Marina ihren Finger nicht wert war. Marina weinte und ging wieder zu ihr, um sich um ihres Sohnes Bruno willen zu erniedrigen.
Aber es vergingen sieben Jahre. In einem Augenblick ;nderte Marina ihre Einstellung zum Leben. Sie richtete ein neues Telefon ein, ;nderte ihre Telefonnummer und informierte niemanden dar;ber, nur ihre Mutter, f;r den Fall der F;lle. Sie h;rt nicht mehr auf Vorw;rfe von irgendjemandem.
Sie kommuniziert mit Freunden im Internet, schickt Pakete an Bed;rftige, ihre B;cher (das Haus der Sowjets, wie ihre Cousine Polly sagte, weil wir aus der Sowjetunion stammen). Es ist sch;ner, zu geben als zu nehmen. Sie hat endlich gelernt, herzhaft zu lachen und sich zu freuen. Marina hatte ihre Aufgabe bereits erf;llt: Sie hatte ihre Kinder im Guten wie im Schlechten erzogen, gearbeitet wie eine W;lfin, und nun konnte sie sich eine Auszeit g;nnen... Aber wie? Auch das muss gelernt werden...
Zu dieser Zeit rief Alla sie an und weinte sich an ihrer Schulter aus:
- Meine Schwester Masha hat einen Tumor in der Brust, aber ob er b;sartig oder gutartig ist, wei; man noch nicht. Ich mache mir gro;e Sorgen um sie.
- Machen Sie sich keine Sorgen, alles wird gut werden! Sie m;ssen Vertrauen haben! Glaube an Gott und er wird alle deine Probleme l;sen!
- Es ist besser, dass ich sterbe und Mascha lebt!
- Und Ihr Sohn? Bei wem wird er bleiben? Er braucht Sie, und er braucht Sie. Und Mascha... Wie auch immer das Schicksal aussieht, so wird es sein. Und du kannst nicht vor ihr weglaufen, du kannst dich nicht vor ihr verstecken.
- Und wozu? Warum sind wir so verflucht? Sind wir solche S;nder? Warum sollen wir immer leiden, krank sein und weinen?
- Jeder Mensch ist im Leben voll von Schwierigkeiten, Leiden und Problemen. Haben Sie im Evangelium gelesen: "Wen Gott liebt, den straft er auch. "Die Kraft Gottes wird in der Schwachheit vollkommen" und f;gt hinzu: "Wen ich liebe, den strafe ich" 11:24-25. Lesen Sie zum Beispiel Jakobus 1,1-10. Er straft absichtlich hier auf der Erde, wie ein Vater sein Kind straft, um seine S;nden mit Krankheit und Ungl;ck abzuwaschen, damit es rein, untadelig und in einem wei;en Gewand in den Himmel kommt. Schauen Sie: Die Reichen haben mehr Gl;ck, sie leben lange und sorgen sich nicht bis zum letzten Tag und s;ndigen, ohne negative Folgen zu haben. Sie leben wie L;wen und sterben wie Hunde!
- Oh, ich sehe diese Worte nicht in der Bibel. Eigentlich verstehe ich es nicht, obwohl ich es einmal gelesen habe.
- Sie m;ssen ihn nicht nur einmal, sondern drei- oder viermal lesen. Solange du einen Vers nicht verstanden hast, solltest du keinen anderen lesen. Man muss dar;ber nachdenken, es mit Beispielen aus dem eigenen Leben vergleichen und dann zum n;chsten ;bergehen. Sie sollten nicht einfach nur schlucken, nicht kauen, sondern mit Bedacht lesen. Als ob Sie mit Gott sprechen w;rden. Dann wird er euch alle Geheimnisse der Schrift offenbaren.
- Oh, du hast mich gl;cklich gemacht, dass es solche Zeilen in der Bibel gibt. Sie haben mich beruhigt. Kommen Sie mal zu mir und zeigen Sie mir, wo das steht. Ich danke Ihnen! Ich will Bruno nicht mehr sehen. Ich kann nicht mehr. Ich bin m;de. Ich bin 35 Jahre alt und er ist 25 Jahre alt. Er ist noch jung. Er soll sich auch eine junge Frau suchen, sie werden zusammen sexuelle Kr;mpfe bekommen, und ich werde meinen Sohn aufziehen. Er ist der Sinn meines Lebens.

Am n;chsten Tag skizzierte Marina Kapitel aus der Bibel zu verschiedenen Themen: Glaube, Leben, Tod... Sie ging zu Ala, ohne es ihr zu sagen. Ich hatte Angst, dass sie nein sagen w;rde.
Sie ;ffnete die T;r nicht, aber Marina bemerkte, wie sich der Vorhang am Fenster ein wenig bewegt hatte. Nach mehrmaligem Klingeln wollte Marina gehen, beschloss dann aber, ihre Nachbarin anzurufen, damit sie die Haust;r ;ffnete.
Als sie den Flur betrat und an die T;r klopfte, ;ffnete Alla sie mit missmutiger Miene. Sie sagte, sie habe den Anruf nicht geh;rt, sie sei am Telefon.
- Ich brauche nur eine Minute", begann Marina, sich zu entschuldigen. Sie sammelte die letzten Kr;mel ihrer Gelassenheit ein.
- Komm rein, zieh dich aus...
- Sie haben mich gebeten, Ihnen einige Spr;che aus der Bibel zu zeigen... Ich habe Ihnen und Mascha die Kapitel geschrieben, die Sie interessieren. Und sofort habe ich euch das Evangelium - das Neue Testament - gebracht. Sie ist f;r das einfache Volk leichter zu verstehen. Der Herr sagte, dass "der alte Bund mit einer Decke bedeckt war, aber ich habe ihn ge;ffnet, das hei;t, ich habe ihn einfacher und klarer erkl;rt. Ich habe euch den neuen Bund gegeben, damit die Menschen Licht haben."
- Und ich dachte, du w;rst gekommen, um mich wieder mit Bruno zu vers;hnen. Ich werde sowieso nicht mehr mit ihm zusammenleben. M;de, sich um zwei S;hne zu k;mmern...
- Nein. K;mmert euch selbst darum. Sie sind keine Kinder mehr. Ihr seid erwachsen. Du h;rst mir sowieso nicht zu, du wirst nur w;tend. Es liegt also an Ihnen zu entscheiden, wie Sie Ihr Leben leben wollen.
- Ich dachte, du w;rdest dar;ber sprechen, wie sehr er mich liebt, weint und meine Bilder k;sst.
- Nein, das werde ich nicht mehr.
- Ich habe ihn geliebt, egal was passiert. Aber jetzt habe ich nicht mehr die Kraft dazu.
Und sie erz;hlte mir, wie er seine Gel;ste befriedigt.
Marina ging nach Hause und zitterte vor Aufregung. In diesem Moment rief Bruno sie zu sich und fragte sie:
- Warum waren Sie bei Alla?
- Ich bin gekommen, um ein Buch zu holen.
- Warum h;rst du dich an, als ob du weinen w;rdest?
- Mir ist nur kalt...
Zu Hause kam Marina immer noch nicht zur Ruhe. Alles wiederholte sich von Neuem. Sie bat ihren ;ltesten Sohn, sich zu beruhigen. Und sie f;gte hinzu:
- Wenn du eine Freundin triffst, solltest du niemals ihre W;rde herabsetzen...
- Glauben Sie Alka nicht! Wenn das wahr w;re, warum hat sie es dann fast acht Jahre lang ertragen? Sie haben Bruno machen lassen, was er wollte, und jetzt ist jemand anders schuld. Es ist nur so, dass Alka und Bruno etwas im Schilde f;hren. Jetzt telefoniert sie mit Bruno: "Ich habe es geschafft!"
- Aus irgendeinem Grund glaubte ich ihr...

Bruno besucht seine Mutter oft und nennt sie dabei immer "verr;ckt". Es ist, als ob es ihm Spa; macht, sie zu sehen, wie sie von diesen Worten gequ;lt und erstickt wird. Erst mit 58 Jahren hat Marina Bruno gegen;ber ge;u;ert, dass sie "verr;ckt" sei:
- Du und Alla seid eher Streber, aber ich schweige. Warum kommen Sie dann zum Mittagessen zu mir nach Hause und sprechen negativ ;ber mich? Wo bleibt Ihre Dankbarkeit? Ich koche f;r dich mit einer Hand und h;re mir von dir alle m;glichen Gemeinheiten an. Solange du mich so behandelst, wirst du im Leben nicht gl;cklich werden. Das sage ich nicht zu Ihnen. Es ist nur so, dass die M;dchen sehen, wie du dich deiner Mutter gegen;ber verh;ltst, und denken, dass du sie auch so behandelst. Meine Ex-Ehem;nner haben mich benutzt wie ein Vogel, der goldene Eier legt. Nicht im Sinne von Geld, das ich nicht habe, sondern von Freundlichkeit und Verst;ndnis... Und das wissen Sie nicht zu sch;tzen!

Nachdem Bruno Alla verlassen hatte, fing Alla einige Wochen sp;ter an, mit unangenehmer, piepsiger Stimme anzurufen:
- "Ich bin allein mit meinem Sohn und niemand hilft mir. Nimm mich mit zu dir, dann kann ich mich wenigstens ein bisschen ausruhen.
- Das habe ich, du warst nicht gl;cklich. Dies und jenes mache ich falsch, dies und jenes... Der Staat hilft Ihnen: Er gibt Ihnen Geld, Essen, ein Kinderm;dchen f;r das Kind... Wir hatten nichts, sie nahmen uns weg, was wir nicht hatten... und ich hatte zwei Kinder und einen Vampir-Ehemann...
- Ich w;rde verr;ckt werden...", ihr Sohn Deniska kam auf sie zu und sie schrie: "Bl... Gehen Sie weg, mischen Sie sich nicht ein... S..., ich habe die Nase voll von dir...
Marina hatte es satt, sie zu bemitleiden und die Probleme ihres Lebens zu kompensieren. Sie war mit ihrer Geduld am Ende und machte ihr das klar:
- Haben Sie es nicht satt, immer nur zu... Stinker? Gott hat dir ein solches Geschenk gemacht - einen goldenen Sohn! Lebe f;r ihn, schenke ihm Liebe und Treue, dann wird er lernen zu reden. Und was h;rt er? Schei;e, Schlampe... Wenn du mit ihm in normalen Worten liebevoll sprichst, dann wird er "Mama" zu dir sagen. H;ren Sie auf, nur f;r sich selbst zu leben, es ist an der Zeit, an andere zu denken. Es wird die Zeit kommen, in der ihr vor dem Herrn stehen werdet. Er wird Sie fragen: "Sagen Sie mir, welche guten Dinge haben Sie in Ihrem Leben getan?", und Sie werden keine Antwort darauf haben...

Marinas Kinder haben sich gestritten. Die Verbitterung und der Groll aller Beteiligten war gro;...
Bruno setzte sich mit seiner Mutter zusammen und begann ihr zu sagen, dass sie an allem in seiner Beziehung zu Alya schuld sei. Dass sie nicht verstand, was vor sich ging, und versuchte, sich jedes Mal zu vers;hnen, wenn sie sich stritten. Sie schickt ihn zu ihr, als ob Bruno ein kleines Mutters;hnchen w;re.
- Ich tue das f;r deinen kleinen Jungen Denis. Und da das alles meine Schuld ist, geh weg, lass mich in Ruhe.
Bruno beschimpfte sie mit unfl;tigen Worten, und Marina schwieg. Er hat wohl versucht, sie zu einem Streit herauszufordern. Aber sie wandte sich ab, weil sie sich daran erinnerte, wie ihr Ex-Mann, Brunos Vater, sie auf genau dieselbe Weise bedr;ngt hatte.
- Warum schweigen Sie? - Er rief.
Marina konnte es nicht mehr ertragen und sagte:
- Denn ich sage mir: Scher dich zum Teufel!
Doch in diesem Moment sprang Markus heraus und schrie ihm w;tend ins Gesicht:
- Ich kann nicht mit ansehen, wie meine Mutter in einen Sarg gefahren wird. Wann werden Sie Ihre eigene Beziehung in Ordnung bringen? Wenn Sie nicht mit Alka leben k;nnen, dann lassen Sie es. Sie hat schon alle zum Bluten gebracht. Ich will sie nicht mehr hier oder in der H;tte haben!
Bruno wurde emp;rt, woraufhin Markus ihn packte, auf ihn einschlug und ihn auf das Sofa warf. Marina, die Angst hatte, dass sie sich gegenseitig verpr;geln w;rden, schrie f;rchterlich und begann, Marcus von Bruno wegzuziehen, indem sie ihn an der Kette packte, die um seinen Hals hing. Sie dachte, ihre Nerven w;rden versagen und sie w;rde tot umfallen, aber offenbar war ihre Zeit noch nicht gekommen.
Die S;hne hatten sich getrennt, schrien sich aber immer noch b;se Dinge zu und stachen sich gegenseitig. Beide erkl;rten, es sei genug, wir m;ssten dieses Haus verlassen, und begannen, ihre Koffer zu packen. Marina stand da und wusste nicht, was sie tun sollte, sch;ttelte nur ihre H;nde.
Marcus ist f;r die Nacht in die H;tte gegangen, Bruno zu Alla. Marina wurde allein gelassen. Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit begannen sie zu qu;len. Lieber w;re sie gestorben. Aber wenn sie an die Tr;nen in Brunos Augen dachte, blutete ihr das Herz. Lasst mich mit F;;en getreten werden, aber ihre S;hne brauchten sie, bis sie auf den Beinen waren.

Eines Tages zog sie sich schick an, schminkte sich und ging in eine Disco. Sie fand die jungen M;nner sofort und lud sie zu einer Tasse Tee in ihr Haus ein, wo sie die Nacht verbrachten.
Am Morgen kam Marina, um Denyska abzuholen, und sah drei betrunkene junge M;nner. Einer schlief auf dem Sofa, der andere sa; am Computer.
- Und wer war das? - fragte Marina entr;stet, da sie Brunos Familie sch;tzen wollte.
- Das ist mein Freund! - Alla zeigte stolz auf den schlafenden Mann. - Ich m;chte Bruno beweisen, dass mich auch jemand anderes braucht. Wir werden mit ihm in den Urlaub fahren.
Marina sch;ttelte den Kopf und ging mit Denis weg. Als sie nach Hause kam, konnte Marina nicht widerstehen, Bruno anzurufen und ihm mitzuteilen, dass Alla nun einen neuen Verehrer hat. Auch wenn es ihm im Herzen schwer fallen w;rde, musste er die Wahrheit erfahren.
Bruno ging sofort zu Alla nach Hause, um sich zu vergewissern, dass das, was seine Mutter sagte, wahr war. Der junge Mann kam auf ihn zu und begann, den entmutigten Bruno zu beruhigen:
- Du willst sie nicht. Warum wollen Sie sie? Und wir passen zusammen. Geh weg...
Bruno ging und versprach, nie wieder zur;ckzukommen. Er kam nie zur;ck und sah seinen Sohn nie wieder. Er hatte sein gesamtes bisheriges Leben durchgestrichen. Marina f;hlte sich schuldig und versuchte, die beiden zu vers;hnen, indem sie ihnen sagte, dass sie sich bereits aneinander ger;cht h;tten und nun wieder von vorne anfangen m;ssten, aber mit Liebe und Respekt f;reinander, um des Kindes willen. Aber sie lie;en sich nicht entmutigen.

Weitere sechs Monate vergingen. Es hat sich herumgesprochen, dass die beiden am Ende der Fahnenstange angekommen sind. Alla's Verehrer war verstorben. Sie war froh dar;ber, als sie herausfand, dass er mehrere Frauen hatte und mit ihnen abwechselnd f;r Geld schlief. Sie ;bergab sich in ihren Mund. Wie und warum er starb, wei; niemand. Alla begann, Bruno wieder zu verfolgen. Aber der Zug ist schon lange abgefahren.
 - Ich werde nicht zulassen, dass mich jemand ;bergeht. Das reicht jetzt. Alla trieb mich zu einem Nervenzusammenbruch, ich hatte nichts mehr im Magen, als sie f;r drei Tage mit dem Baby in eine unbekannte Richtung ging. Schei;egal...
- Es ist nur so, dass du ihnen wahrscheinlich zeigst, dass du zu sehr verliebt bist. Und die M;dchen lieben es und sind noch eifriger dabei, dich zu erobern. Man muss nicht zeigen, dass man verliebt ist, aber man muss auch nicht grausam sein. Ich werde gute, anst;ndige Freunde f;r dich finden. Nicht sch;n, mit einigen M;ngeln, aber nett, gem;tlich, f;rsorglich...
- Nein, das ist nichts f;r uns. Du willst doch deine Augen gl;cklich machen...
- Schmink dich, dann ist sie h;bsch. Und die H;bschen sind stolz, narzisstisch, verlangen viel Geld, rauchen... Und wo sie rauchen, trinken sie; wo sie trinken, gehen sie aus... Und wer wird Kinder geb;ren und aufziehen? Es gibt ein kasachisches Sprichwort: Ein sch;nes Sprichwort f;r den Nachbarn und ein gem;tliches Sprichwort f;r mich, den H;ter des Herdes.

Marina wurde verboten, ihren einzigen Enkel Deniska zu sehen. Yuri, der sagte:
- Wenn du Deniska nimmst, verw;hnst du damit deinen Sohn Bruno. Denn Alya tut dir durch ihn alle m;glichen schlechten Dinge an. Ich habe es dir gesagt, und du machst, was du willst. Ihm droht das Gef;ngnis, und er ist Ihr eigener Sohn! Holen Sie sich bei mir keine Ratschl;ge und rufen Sie mich nicht mehr an.
- Ich tue meinem Sohn nichts B;ses, und Denis ist mein eigener Enkel, mein eigenes Blut.
- Ich habe Ihnen meine Entscheidung mitgeteilt.
Bruno erz;hlte ihm also solche L;gengeschichten ;ber seine Mutter und f;gte hinzu, dass sie paranoid sei. Und sie nimmt ihren Enkel mit, um allen zu zeigen, wie gut und f;rsorglich sie ist. Nimmt ihr das letzte, was sie in diesem Leben gl;cklich gemacht hat: die klaren, strahlenden Augen ihres Enkels, sein fr;hliches, nicht immer berechenbares Verhalten und seinen lieben, kleinen, zarten K;rper. Und es war alles in einem Augenblick weg! Marina schaltete ihr Telefon aus, damit sie mit niemandem kommunizieren konnte. Da Sie nicht mit Ihrem Enkel sprechen k;nnen, k;nnen Sie auch nicht mit Ihren Kindern sprechen. Ihr ;ltester Sohn Markus schloss:
- Freut euch! Keine Perlen mehr f;r Schweine...
Marina ist, wie immer, die Besch;tzerin von Erwachsenen und Kindern:
- Sie irren sich. Versetzen Sie sich in Brunos Lage. Er ist einsam, obwohl er um die Gr;ndung einer Familie k;mpft wie ein Fisch auf dem Eis. Und noch etwas: Man kann eine Familie nicht auf Aggression und Wut aufbauen. Aber wo wird uns beigebracht, wie man eine Familie gr;ndet? Wie bestraft man Ehefrauen und Ehem;nner? Es ist gut, wenn wir aus unseren Fehlern lernen, sonst werden wir immer wieder auf die gleiche Harke treten...

Pl;tzlich rief Brunos Mutter an und sagte mit trauriger Stimme:
- Wo findet man eine Frau, die so feminin, intelligent und f;rsorglich ist wie Sie?
- Ich bin eine Frau wie jede andere. Suchen Sie nicht nach dem perfekten Exemplar. Es gibt keine. Und M;nner sind es auch nicht. Suchen Sie nach einem freundlichen Menschen. Der G;tige wird dich bemitleiden, sich um dich k;mmern, dir verzeihen, sich um deine Kinder k;mmern und dich so akzeptieren, wie du bist.
- Alla verschwindet mit ihrem Sohn f;r ein paar Tage und kommt betrunken nach Hause, v;llig ahnungslos... Und so viele Male. Ich habe es dir nicht gesagt, weil ich gehofft habe, dass sich alles kl;ren w;rde, aber es wird immer schlimmer...
- Und ich habe mich gefragt, warum du so d;nn geworden bist...
- Das Einzige, was ich will, ist, dass ihr stolz auf mich seid, dass ich alles selbst erreicht habe!
Wie sich herausstellt, ist das der Grund, warum er ihr gegen;ber so negativ eingestellt ist. Er tut sein Bestes, um ihr zu gefallen, aber sie scheint ihn nicht zu verstehen. Er verurteilt ihn sogar. Wie falsch ist es doch, wenn Eltern die negativen Seiten des Verhaltens ihrer Kinder suchen und ihre Kinder darunter leiden...

Alya rief Marina erneut mit Vorw;rfen und Unfreundlichkeit an:
- Du hast die Frechheit, unsere Datscha zu nehmen...
- Ich habe Bruno hundertmal gefragt: Willst du das Haus wirklich verkaufen? Zuerst sagte er ja, dann antwortete er aggressiv:
- Wenn du die Datscha nicht nimmst, verkaufe ich sie sowieso f;r einen Penny, oder ich verlasse sie ganz.
Marina beschloss, seine Datscha zu kaufen und ihre zu verkaufen, damit sie das Geld f;r Bruno zur;ckzahlen konnten. Sie hat mit Bruno vereinbart, dass sie bei Bedarf kommen und sich so lange ausruhen k;nnen, wie sie wollen. Auf die Beschwerden von Alla antwortete Marina mit deutlichen Worten:
- Wir haben Sie vollst;ndig bezahlt und wir haben h;rter gearbeitet als Sie. Trennen wir uns in gutem Einvernehmen, und niemand wird einen Groll hegen. Nehmen Sie sich eine Datscha in Ihrer eigenen Region und seien Sie beruhigt, wenn Sie wissen, dass b;se Menschen wie wir weit weg von Ihnen leben. Lasst uns in Ruhe! Wir fassen euch nicht an und ihr fasst uns nicht an. Sonst wird es nur noch schlimmer. H;ren Sie auf, uns zu verh;hnen. Ich sage das zum ersten und letzten Mal. Mischen Sie sich nicht in das Leben anderer ein und beschmutzen Sie nicht das Nest, in dem Sie leben. Deine Schwestern sind genau wie du. Am Anfang dachte ich, sie w;ren besser. Einen sch;nen Tag noch! Erw;hnen Sie es nicht!
- Ja, Sie haben Mitleid mit Ihrem Sohn, aber wer hat Mitleid mit mir?
- Ich tue alles f;r dich, und du ber;cksichtigst es nicht... Ich habe noch mehr Mitleid mit dir, aber du kehrst mir immer den R;cken zu.
"Wenn du nichts B;ses tun willst, tue nichts Gutes". Es ist schade, dass Marina Deniska nach diesem Streit nie wieder gesehen hat. Aber, wie Yuri sagte, wenn es n;tig ist, werden sie ihn trotz der negativen Beziehung sofort holen. Sind die Menschen einander gegen;ber gef;hllos geworden? Alla sagte einmal:
- Was k;mmern mich die Probleme anderer Leute? Ich habe keinen Frieden mit meinem eigenen.
Die Welt ist geizig darin geworden, ihren Nachbarn etwas Gutes zu tun. Wie schade!

Bruno und Alla haben sich getrennt, aber sie sehen sich ab und zu. An ihrem Geburtstag kam Marina uneingeladen vorbei, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren.
Marina hat Alevtina zum Geburtstag einen k;nstlichen m;nnlichen Phallus geschenkt, damit sie nicht mehr hinter M;nnern, oder besser gesagt, hinter kleinen Jungen herl;uft und ihren Sohn aufzieht, der besondere Pflege braucht.
Nat;rlich sollten wir ihr nicht mit Worten, sondern mit Taten helfen. Aber was kann man tun, wenn sie einen mit unfl;tigen Worten begr;;t und fast mit den F;usten nach Leuten wirft.
Ich habe ihr ein Geschenk mit Worten ;berreicht:
- Wir sind alle Frauen und bekommen nicht viel W;rme von M;nnern. Also nimm es und benutze es, aber sag es niemandem.
Sie stellte es in den Schrank und ging in die K;che, wo sie vor allen Leuten lachend ;ber das Geschenk von Marina sprach. Sie senkte ihren Kopf... Wahrscheinlich hatte sie wieder einen Fehler gemacht. Alla sah ihre Stimmung und sagte: "Ohne einen Mann gibt es kein N;rgeln, kein Waschen..." "So Gott will!"

Marina nahm ihren Enkel Deniska an den Wochenenden mit, bis er acht Jahre alt war. Sie ging mit ihm spazieren, f;tterte ihn und fotografierte ihn bei jedem Schritt. Gleichzeitig g;nnte sie Bruno und Alla eine Pause.
Manchmal ist Marina des Zusammenseins mit Denis so ;berdr;ssig, dass sie schreien, weinen und sich auf die Ellbogen bei;en m;chte und den Herrn um Hilfe anruft: "Herr, hilf mir! Sie wissen, wie schwer es f;r mich ist, meinen Auftrag zu erf;llen...".
Als er acht Jahre alt wurde, stach Deniska Marina spielerisch in die Brust. Blut sickerte aus ihrer Brust.
Die ;rzte untersuchten sie und sagten, sie m;sse operiert werden, weil sich ein Polyp gebildet habe. Die Operation war f;r eine Woche sp;ter geplant, aber die Verfl;ssigungstabletten mussten durch Injektionen ersetzt werden, um Blutungen zu verhindern.
Der Hausarzt weigerte sich, die Injektionen zu verabreichen, da sie ihrem ohnehin schon schlechten Gesundheitszustand schadeten. Er ;berwies sie an einen regionalen Spezialisten, einen Kardiologen. Marina lehnte seine Dienste ab und lie; sich nicht operieren. Was, wenn sie eine Vene durchschneiden? Und sie hatte schon genug gelitten. So soll es sein. Obwohl die ;rzte sie anriefen und warteten, weigerte sie sich strikt.
Der Arzt aus dem Krankenhaus hat angerufen:
- Sie sind noch jung. Warum k;mmern Sie sich nicht um sich selbst? Sie haben eine Chance auf Besserung...
- Ich habe genug von diesem Leben...
- Sie haben Kinder, Enkelkinder...
- Ich hoffe, sie sind ohne mich besser dran.
- Du hast Recht...

Nach diesem Gespr;ch ging Marina in einen Wald und pfl;ckte Sch;llkraut. Ich habe ;l gekauft und den Saft ausgepresst. Ich mischte es und lie; es 14 Tage lang ziehen. Dann dr;ckte ich das ganze Blut aus meiner Brust und tamponierte sie mit Sch;llkraut. Nach einer Woche war es sauber.
Der Arzt schrieb: "Sie weigert sich, dar;ber zu sprechen oder irgendetwas zu tun". Und er selbst schlug laut vor:
- Ich glaube, dass Sie so viele Krankheiten haben, weil Sie fr;her in Kasachstan gelebt haben. Dort wurden Erze abgebaut und Atombomben getestet. Das ist der Grund f;r Ihren schlechten Gesundheitszustand.
- Nein", l;chelte Marina. - Das ist alles nur eine Frage der Nerven!
Danach nahm sie ihren Enkel nicht mehr auf. Er ist jetzt ein gro;er Junge und kommt allein zurecht. Sie hatte so viel geholfen, wie sie konnte, jetzt sollten sie ihn selbst hochbringen. Aber es stellte sich heraus, dass es nicht so einfach war...

Um zu helfen, er;ffnete sie ein Konto auf Deniskas Namen, auf das jeden Monat ein bestimmter Betrag ;berwiesen wurde, damit er als Erwachsener seinen F;hrerschein machen oder in den Urlaub fahren konnte.
Die Bank er;ffnete ein Konto, aber sie warnte sie, dass das Konto automatisch geschlossen w;rde, wenn ein Erwachsener - seine Mutter, sein Vater oder seine Gro;mutter - auch nur einen kleinen Betrag abheben w;rde. Das kam ihr gerade recht. Es gibt eine Garantie, dass sie nicht nehmen, wenn ihnen danach ist, und dass das Geld f;r Deniska sicher bleibt.
Aber es hat nicht so gut geklappt. Als sich bereits 250 Euro angesammelt hatten, hob Alla das gesamte Geld ab, um ein neues Telefon zu kaufen. Das Konto wurde geschlossen. Als ihre Schwester Galina davon erfuhr, verpasste sie ihr eine Ohrfeige: "Sie konnte nicht warten, bis sie zweitausend hatte...".
Marina war anfangs schockiert. Was w;re, wenn sie es auf 2 000 Euro gebracht h;tte? Dann beruhigte sie sich. Gut, dass es nicht 2.000 Euro waren, sonst w;re das Geld vergeudet worden.
Marinas Mutter Elisabeth konnte sich lange Zeit nicht beruhigen ;ber Alla's Verschlagenheit, nur Marina nahm es gelassen: "Was gefallen ist, ist weg!"
- Beruhige dich", sagte Marina zu ihrem Sohn Bruno, "du wirst noch viele wie Alla finden.
Johannes Kern hat ein Gedicht ;ber Menschen wie Alla geschrieben:

Nimm sie, nimm die Flasche,
Ganz, ganz unten
Du wirst deine Liebste sehen,
Eine s;;e Hure und ein Hurenhaus.

Du hast Pal;ste f;r sie gebaut,
Du hast K;nigreiche f;r sie gebaut,
Aber sie ist es nicht wert,
Sie ist es nicht wert, dass man an ihr vorbeigeht.

Nimm eine Flasche, nimm eine Flasche,
Und betrinken Sie sich bis zum Umfallen,
Vergessen Sie sie, ihr Bett,

Du hast nicht getrunken, du hast dich nur betrunken
Du hast dich nicht umgebracht, du bist nur hingefallen
Was w;re, wenn du heiraten w;rdest?
Und dann w;ssten Sie erst alles?

Eine Stimme, h;rst du sie erklingen
"Du wirst ein anderes M;dchen finden,

Dass du ein M;dchen finden wirst, das sich zu dir hingezogen f;hlt.

Es wird Freud und Leid geben,
Es gibt die Wahrheit und es gibt die L;ge!
Und Sie finden eine weitere


               


                Kapitel 37

Marina liebt ihren einzigen goldenen Enkel Deniska aufrichtig, der von seiner Mutter verlassen wurde, f;r die Penis und Flasche wichtiger sind als ihr Sohn. Denn er spricht nicht gut und hat Anzeichen von Autismus. Sie warnte Alla:
- K;mmern Sie sich um Ihren Sohn, er ist ein Geschenk Gottes!
- Ich habe genug von diesem Geschenk! Ich m;chte von ihm das Wort "Mama" h;ren, wie von jeder anderen Mutter auch, und nicht sein Muhen.
- Sei froh, dass er nicht sprechen kann, sonst w;rde er dir sagen, du sollst weggehen, wie es die jungen Leute jetzt tun... Und dann h;rte ich ihn sagen: "Mama!"
Alla vergisst schnell, dass ihr Sohn existiert, und sein Vater Bruno besucht ihn und bringt ihn zum Mittagessen zu Marina. Zweimal im Monat l;sst er ihn bei ihr, da er nebenbei in einer Autowaschanlage arbeitet.
Manchmal ist Bruno so w;tend auf ihn, dass sie in Panik ger;t. Er kann keine Kinder erziehen. Nicht jeder kann das tun.
Als Marina Deniska bekommt, wird der ;lteste Sohn w;tend: Er will weder Denis noch Bruno oder Alla sehen. Keiner. Er hat sich selbst ins Gef;ngnis gebracht und will nicht mehr herauskommen. Marina versuchte, mit ihm zu reden, aber Marcus lie; nicht locker.
- Wie der Herr Jesus Christus sagte: "Wer ein Waisenkind in sein Herz aufnimmt, nimmt auch mich auf!" Wie wollen Sie also leben? Schlie;lich ist das Leben auf der Erde nur ein Augenblick im Vergleich zur Ewigkeit.
Er ist f;r die Seinen:
- Es ist euer Leben, denkt selbst! Du kannst dich nicht mehr um dich selbst k;mmern und du k;mmerst dich um andere!
- Ich bete immer, bevor ich mich um jemanden k;mmere, und Gott hilft mir...

Ihre S;hne sind wie Feinde. Aber sie liebt ihren Enkel bedingungslos und von ganzem Herzen. Er ist fr;hlich, l;chelnd, s;;! Marina ist froh, dass er in einem Waisenhaus aufgezogen wird. Er ist nicht gedem;tigt und wird wahrscheinlich bald reden.
Marina schneidet ihrem Enkel gerne die N;gel an Fingern und Zehen mit einer Schere, massiert ihn, behandelt ihn gegen den b;sen Blick und bringt ihm das Beten bei. Ihr ganzer K;rper strahlt ein Licht der Freundlichkeit, der unbestechlichen Freude und der Reinheit aus, das normale Kinder nicht haben.
Aber da Marina krank ist und Angst hat, unerwartet zu sterben, m;chte sie, dass ihr Sohn wenigstens f;r seine Spiele am Computer sitzt oder schl;ft, abgeschottet von ihnen, aber in der N;he, damit sie sicher ist, dass ihr Enkel nicht allein ist und keine Angst vor ihrer Unbeweglichkeit hat - sie werden ihn in die Stadt zur;ckbringen und ihn nicht in Not lassen.
Aber ihr Sohn ist unerbittlich. Im Gegenteil, er sp;rt, dass sie sich Sorgen macht, und nutzt dies aus, und zwar aus Bosheit - er f;hrt f;r einen Tag an den See. Marina ist nerv;s, sie rennt herum wie ein Eichh;rnchen im Laufrad, denn sie muss nicht nur das Essen f;r ihren Enkel zubereiten, sondern ihn auch unterhalten, da er sich schnell langweilt.
Aber sie tut alles, damit er sich f;r sie interessiert und sich in ihrer N;he wohl f;hlt. Am Abend dreht sich ihr der Kopf, ihre Augen brennen und sie ist gestresst. Erst hinterher merkt sie, dass sie den ganzen Tag nichts gegessen hat.
- Wie werden Sie beim J;ngsten Gericht vor Gott stehen? Und was werden Sie sagen, welche guten Taten haben Sie getan, um Ihre S;nden abzuwaschen und Ihr Schicksal zu erleichtern?
- Ich habe nichts Falsches getan!
- Und ich habe nichts Gutes getan! - Die Mutter sagte traurig mit ihrer Stimme. - Ich tue alles f;r dich, und du liegst nur da und ;rgerst dich. Sie sind egoistisch!

Am Abend fragte sich Marina: "Wovor habe ich Angst? Wenn ich sterbe, werden mir die Nachbarn helfen, oder Passanten... Die Welt ist nicht ohne gute Menschen... Es ist notwendig, die Angst loszuwerden, um Kr;mpfe im Magen auf einer nerv;sen Basis loszuwerden. # Muss mal wieder Dale Carnegie lesen, wie man die Angst nimmt... Du musst w;tend auf dich selbst werden, dich zusammenrei;en und aus Trotz handeln.
Wie der Aikido-Gr;nder Morihei Ueshiba sagte: "Der Sieg f;r uns ist der Sieg ;ber den widerspr;chlichen Geist in uns selbst... Es reicht mir schon, wenn ich mit dem R;cken zu meinem Gegner stehe. Wenn er angreift und zuschl;gt, besch;digt er sich selbst mit seiner Absicht zuzuschlagen. Ich bin eins mit dem Universum, das ist alles!"

Nach ein paar Tagen wurde Marina klar, dass man sich von der Jugend nicht beleidigen lassen darf. Schlie;lich sind sie, wie alle Menschen auf der Welt, wehrlos. Wie schwer ist es, den Versuchungen der Welt zu widerstehen, wie zerbricht die Seele an den Klauen der Versuchung und hat keine Kraft mehr zu widerstehen.
Auch Alla lie; ihr Leben von selbst flie;en. Nicht jeder schafft es, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Man muss eine enorme Willenskraft haben, die man in sich selbst kultivieren muss. Sie manifestiert sich nicht nur in dir, und daf;r musst du f;r dich selbst, f;r deine Kinder, f;r dein Zuhause verantwortlich sein...

Sp;ter stellte sich heraus, dass Gunter gestorben war. Wie und warum? Das wei; niemand. Dann erz;hlte sie allen, dass sie sich bei seinem Anblick ekelte, als sie herausfand, dass er mit Huren schlief. Sie brach alle Beziehungen zu ihm ab.
Wenig sp;ter lie; sie sich mit dem Penner des Nachbarn ein, einem alten, kr;nklichen, versoffenen Juden, von dem sie sich weder Tag noch Nacht trennen wollte. Nur wurde sie betrunken mit Flaschen in der Hand gesehen, wie sie in den Laden hinein- und hinauswankte.
Was ist mit Deniska? Alle dachten, dass sie sich nun ihrem Sohn widmen w;rde, ohne Bruno, mit dem sie sich wegen jeder Kleinigkeit emp;rte. Aber wie sich herausstellte, war sie wieder da, wo sie angefangen hatte. Alkohol ist st;rker als die Vernunft.
Deniska sa; immer in der Ecke der j;dischen H;tte und ging nicht in die Schule, wo es statt St;hlen nur ein altes Sofa, einen Tisch und eine Kiste gab, und auf dem Tisch lagen Apfelreste und offene Dosen. Und unter dem Tisch standen leere Flaschen. Er a; ein paar Scheiben Brot und sah seiner Mutter und dem Mann, der eine Flasche nach der anderen trank, mit traurigem Schweigen zu. Wenn Denys etwas verlangte, schrie er sofort einen Betrunkenen an: "Halt die Klappe, S..."
Marina beschloss, zu Alla zu gehen und ihr vielleicht bei etwas zu helfen. Aber leider war sie nicht zu Hause. Ein Stapel Briefe lag in ihrem Briefkasten, die meisten davon auf dem Boden. Sie hatte also schon lange nicht mehr in ihrer Wohnung gelebt. Aber wo ist sie? Wo ist Deniska? Ist er am Leben? Wie geht es ihm? Armes Kind!
Marina beschloss, nicht eher zu gehen, bis sie die Wahrheit erfahren hatte.
Denn Marina Denis war ein prickelndes Gef;;, unreif, strahlend, das alles in sich aufnahm: das B;se und das Gute. Auf das B;se reagierte er, indem er seinen Kopf auf den Boden schlug, und auf das Gute mit einem strahlenden L;cheln.
Aus irgendeinem Grund weigern sich alle, in einer halben Stunde mit ihm zu schmusen, und geben ihn an seine Taugenichts-Mutter zur;ck. Marina macht alles, was er will: in der Nase bohren und Rotz essen, am Computer spielen, B;cher verstreuen, Eis, Chips, Maisstangen essen und Saft und Beerentee trinken. Gleichzeitig lacht er vertrauensvoll, wenn sie die Nase r;mpft und ihm zeigt, wie eklig es ist, Rotz zu essen und am Po zu popeln.
Er rennt los und holt ein Buch ;ber alle Lebewesen und findet ein Bild von W;rmern. Sie zeigt es und sagt:
- Igitt, Kacke!
- Wenn es viele W;rmer gibt, k;nnen sie in den Magen gelangen und es wird ein Wawa sein!
Sie spielen auf diese Weise zusammen. Gleichzeitig lehrt sie ihn aber auch, was schlecht und was gut ist. Denis lebt in seiner eigenen Welt. Sein Sehen und H;ren ist auf sich selbst gerichtet. Au;erhalb des Bereichs des Lebens. Er starrt oft in den Boden, eine arrogante Gleichg;ltigkeit im Gesicht. Aber wenn ihn etwas interessiert, kann er stundenlang zuschauen und sich sogar daran beteiligen. Er hat ein erstaunliches Ged;chtnis. Er kann sich ein unbekanntes Wort oder ein Warnschild auf der Stra;e einmal ansehen und es dann aufschreiben oder aufzeichnen, w;hrend ein anderer gesunder Mensch es noch zehn Jahre lang lernt.
Marina versucht, ihn mit neuen Unterhaltungsangeboten abzulenken: einen Zeichentrickfilm ansehen, Fahrrad fahren, auf den Spielplatz gehen, in den Zoo gehen, um die Tiere zu sehen. Dann kocht er Tee mit Beeren in einer Thermoskanne und f;gt Propolis und Honig hinzu. Er genie;t dieses unbezahlbare Getr;nk und schwitzt es aus.
In dieser Zeit massiert Marina seinen R;cken, seinen Bauch und seine Beine. Er liegt gl;cklich da und streckt seine Beine aus, seine Wangen werden rosig, seine Augen leuchten und seine Lippen werden rot. Vor kurzem fand sie eine Massage f;r Kinder, die an einem Nervensystem leiden, studierte den Artikel und begann, ihn anzuwenden.
- Sie sollten ihn nichts tun lassen. Man muss die Grenzen kennen", sagt Bruno gew;hnlich.
- Es liegt an den Eltern, die Kinder zu erziehen, und an den Gro;m;ttern, sie zu verw;hnen, um einen Urlaub zu machen.

Marina ist drei Tage von solchen Besuchen entfernt. Ihre Knochen und Muskeln schmerzen von der harten Arbeit. Alla nutzt ihr aufrichtiges Vertrauen aus und verschwindet, nachdem sie ihren Sohn f;r 5-6 Stunden verlassen hat, selbst f;r 2-3 Tage. Dann taucht sie in einem Zustand der Trunkenheit auf, der einem Angst macht, wie sie mit dem Kind kommunizieren wird. Denis, der in der T;r steht, schl;gt sich den Kopf an, und ihre Mutter Marina beruhigt ihn:
- Hier zeigt er sein Temperament. Dagegen ist nichts einzuwenden!
- Aber er wird so dumm oder verr;ckt werden.
- Ich werde nicht mit ihm mitgehen.
Marina presst die Lippen aufeinander und geht weg, w;hrend sie sich im Geiste vorstellt, was gerade passiert. Ihre Seele ist voll von Tr;nen und Reue.
Sie erinnert sich daran, dass ihre Nachbarn ihr erz;hlten, dass sie mehrmals die Polizei riefen, wenn Alla ihn allein lie; und irgendwohin ging und ihr Sohn an die T;r h;mmerte und das ganze Treppenhaus zum Weinen brachte. Sie w;rde ihn gerne bei sich aufnehmen, aber sie ist krank und wei;, dass ihre Eltern alles aus ihr herausquetschen werden, obwohl sie ihn haben wird. Aber es muss etwas getan werden.

Marina hat nicht vergessen, wie sie ihre Kinder in Armut und unter den Misshandlungen ihres Mannes aufzog, sie aber nie dem Schicksal ;berlie;. Damals wurde ihr auch gesagt, dass Kinder f;r jeden Unfug geschlagen und nicht gek;sst werden sollten. Aber sie hat sie wirklich geliebt.
Sie antworteten ihr auf die gleiche Weise: Sie waren aufrichtig, freundlich, kuschelten sich an sie und schliefen ein. Und sie w;rde die ganze Nacht ;ber die schlafenden kleinen Seelen wachen. Sie bewahren immer noch die Notizen ihrer Mutter auf: "Habt keine Angst, ich bin bei euch. Mama."
Die Kinder sind inzwischen erwachsen und sehr unterschiedlich geworden. Aber Marina glaubt, dass sie ihren Familien nur Liebe und Respekt entgegenbringen.
Sie braucht weder Geld, noch Ruhm, noch Reichtum, sie gibt den Menschen alles. Hauptsache, die Menschen leben gut und leiden weniger.

Diesmal schenkt Alla ihr auch ihren kleinen Sohn Deniska. Sie nimmt ihn gerne und ;ngstlich f;r einen Tag, wie mit ihr vereinbart. Wir spielten, gingen spazieren, a;en und fuhren Fahrrad. Es war an der Zeit, ihn abzuholen. Ich wollte mich schon ausruhen. Aber Alya rief von irgendwoher mit einer knisternden Melodie und einer M;nnerstimme. Marina wurde klar, dass sie sich in einer Disco oder auf einer Party befand. Marina willigte ein, ihn f;r die Nacht zu verlassen. Lassen Sie ihn herumlaufen und sich ausruhen.
Deniska konnte lange Zeit nicht schlafen. Er schmiegte sich mit seinem Arm an sie - an Oma - und zog ihre Hand zu sich, um sich besch;tzt und umsorgt zu f;hlen. Marina entfernte ihn nicht, obwohl sein Arm steif und taub war. Schlie;lich schlief er ein. Sie stellte St;hle auf das Bett, damit er nicht hinfiel, und setzte sich auf das Sofa, um ihre Muskeln zu dehnen und sich nach einem anstrengenden Tag auszuruhen. Doch sein unregelm;;iger Atem hinderte sie daran, ruhig zu schlafen. Die ganze Nacht ;ber qu;lte sie sich, doch in der Hoffnung auf einen baldigen Ausgang der Ereignisse lie; sie sich nicht aus der Ruhe bringen.
Am Morgen rief Marina Ala selbst um 12 Uhr mittags an. Ihre einzige Unterst;tzung - ihr ;ltester Sohn Markus - wollte nicht in der Wohnung leben, in der Deniska wohnte. Er war gegangen, um die Nacht im Landhaus zu verbringen und sagte:
- Sie k;nnen kaum noch alleine atmen. Du wirst alt. Ich habe nicht die Kraft, mich festzuhalten, und du bist immer noch damit einverstanden, bei deinem Enkel zu sitzen... Wenn etwas passiert, ist es nicht meine Schuld!
Und er geht. Marina wischt sich die Tr;nen ab und beginnt zu Gott zu beten: "Hilf mir, Herr, gib mir die Kraft, mich um meinen Enkel zu k;mmern und lass ihn nicht sterben, damit seine einsame Seele nicht erschrickt. Geben Sie mir die M;glichkeit, mit meinem Enkel Denis fr;hlich Zeit zu verbringen. Vergib ihm, bewahre ihn und erbarme dich seiner und lass dein Antlitz geheiligt sein. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen." Marina steht mit neuem Elan auf und geht mit ihrem Enkelkind zur Hausarbeit. Sie schaut zur;ck auf die Ikonen und sagt: "Danke, Herr. Wir sind nichts ohne Dich!"
Wieder schweigt ihr Telefon den ganzen Tag. Bevor er zu Bett ging, badete Marina ihn in der Badewanne, gab ihm einen beruhigenden Tee und er schlief schnell ein.
Eh Alya, Alya! Wo ist Ihr Gewissen? Schlie;lich muss man in Ma;en gehen. Und wenn etwas passiert? Nein, das sollte es nicht, denn Marina hatte ihre Schwester Galina angerufen - sie wusste nicht, wohin sie gegangen war. Ihr Mann war emp;rt:
- Wie ist es, ein Kind einer kranken und gel;hmten Frau zu ;berlassen und allein herumzulaufen... Lassen Sie uns Denis zu uns bringen.
- Komm schon, wir werden mit ihm leiden, - protestierte Galina. - Er weint die ganze Nacht und l;sst uns nicht schlafen. Es ist besser, ihn bei ihr ;bernachten zu lassen, und morgen werden wir entscheiden, was zu tun ist.
Marina trank ein paar Schlaftabletten und schlief ein. Am Morgen rannte Deniska auf sie zu, sprang auf das Bett und versuchte, seine Beine um ihren Hals zu legen.
- Oh, Wawotschka! - murmelte sie und lie; ihn wissen, dass es weh tat. Er hielt inne und schaute Oma an: Einer seiner Blicke wanderte zur Seite. - Oh nein! Ich wollte dich nicht verletzen. Gut, mach mit mir, was du willst, aber tu dir nicht weh!
Es l;utete an der T;r. Sie sind leise. Wer k;nnte das sein? Nach einiger Zeit erschien Alis Kopf im Fenster. Marina ;ffnete die Eingangst;r. Alla stand auf der Schwelle und verlangte Denyska zur;ck. Ihr Gesicht war geschwollen, sie hatte blaue Flecken unter den Augen, und sie war selbst stark alkoholisiert. Sie schien nicht zu wissen, wo sie war und was sie tat. Wie konnte man ihr ein solches Kind anvertrauen? Aber sie schrie:
- Beeil dich, unten wartet ein Taxi.
Marina begann in aller Eile, ihren Enkel anzuziehen.
- Wo bist du gewesen? - fragte Marina behutsam.
- Ich war bei den Jungs. Der eine war achtundzwanzig, der andere dreiundzwanzig. Wir waren auf dem Weg, um Denis abzuholen. Doch auf dem Weg dorthin kam es zu einem Unfall. Die M;nner waren auf der Stelle tot. Das Auto brannte aus und ich ;berlebte wie durch ein Wunder. Wenn du nur w;sstest, wie ihre M;tter weinen. Jetzt werden wir sie beerdigen.
- Stimmt das? - Marina konnte es nicht fassen.
- Ja, nat;rlich...
Marina fasste sich entsetzt an ihr Herz. Sie stellte sich vor, wie Bruno sieben Jahre lang zu ihrem Doodle getanzt hatte. Gott sei Dank, er ist am Leben geblieben! Seine Hormone hatten ihn zwar nicht v;llig ruiniert, aber er hatte eine Krankheit wie die Schuppenflechte f;r sein Leben verdient.
- Jetzt werden ihn die Bullen abf;hren... - Marina sah nur ihren Hintern.
Sie verschwand mit Denis hinter der T;r, und Marina blieb stehen und traute ihren Ohren nicht. Gott helfe Deniska!

F;r den Rest des Tages hatte Marina einen Aktionsplan: Wie kann sie ihren goldenen Enkel sch;tzen? Wie macht man das, um niemanden zu beleidigen? Sollen wir die Beh;rden informieren? Aber wie w;rde Alla darauf reagieren? Oder wird sie vielleicht froh sein, dass ihr Kind weggenommen wird? Dass sie ihre eigenen H;nde losgebunden hat? Sie hat es selbst gesagt: "Ich habe die Nase voll von diesem Geschenk Gottes! Wenn ich ohne Denis w;re, w;rde ich mein altes Leben wieder aufnehmen...".
- Prostitution... - Marina beendete ihre Worte.
Oder vielleicht hatte Marcus recht, als er sagte, dass sie rachs;chtig ist und man sich nicht mit ihr anlegen sollte. Die Angst sollte unser Leben nicht beherrschen! Ihre Aufgabe ist es, das Kind zu retten! Ja, sie wird einen Brief an das Jugendamt schreiben, in dem sie sagt, dass sie eine S;uferin ist. "Nimm ihr den Sohn weg und schick ihn in ein Heim f;r Autisten. Er soll sprechen, lesen und schreiben lernen, mit einem L;ffel essen, auf die Toilette gehen und sich selbst versorgen. Er soll ein normaler deutscher Staatsb;rger werden. Und ich nehme ihn an den Wochenenden und in den Ferien mit. Hilfe! Rette meinen Enkel!"
Marina nahm den Brief und ;bergab ihn pers;nlich dem Leiter des Jugendamtes. Er schaute sie verschmitzt an und sagte, dass die Schwiegertochter ihr nicht gefalle? Er schloss damit:
- Zuerst werde ich sie zu mir rufen, mit ihr reden, dann werde ich sie besuchen. Und erst dann werden wir uns entscheiden. Und wenn Ihre Argumente nicht fruchten, sind es Ihre Gef;hle f;r sie, die im Spiel sind. Dann tut mir leid. Darf ich ihr deinen Brief zeigen?
- Dann besteht eine gute Chance, dass sie mich umbringt! - Marina r;mpfte die Nase.
Dann dachte sie, es lohne sich nicht, es zu verstecken. "Wenn ich einmal angefangen habe, sollen alle Steine auf mich fallen, alle hassen mich sowieso und es wird sich nichts ;ndern... "Das Wichtigste ist, dass ich eine Nachricht geschickt habe. Wenn ihm etwas zust;;t, habe ich sie gewarnt."
- In ein paar Monaten werde ich Ihnen meine Entscheidung mitteilen", versicherte er ihr.

In der folgenden Woche kaufte Marina ein Fahrrad f;r ihren Enkel. Er fuhr den ganzen Tag damit und lernte, selbst auf dem Zweirad zu fahren. Bald waren die Reifen geplatzt. Das Fahrrad lag unter den F;;en aller, und Deniska sa; am Fenster und schaute mit traurigen Augen in die Welt. Marcus hatte Mitleid mit ihm und brachte das Motorrad nach Hause, um die Reifen abkleben zu lassen. Dann pumpte er die R;der auf und sie fuhren ihn zur;ck.
Alya war nicht gut drauf und ;ffnete Marina lange Zeit nicht die T;r. Obwohl Marina sie hinter dem Vorhang am Fenster sehen konnte. Als sie auf das Fahrrad zeigte, ;ffnete sie es, nahm es ungl;cklich an sich und schob es nach drau;en. Sie stank nach Alkohol. Marina ging in aller Ruhe um das Haus herum und ging in den Keller (sie wusste, dass die Kellert;r nicht verschlossen war) und begann, den Bereich neben dem Eingang zu reinigen.
Seit der Zeit von Peter dem Gro;en war es nicht mehr gereinigt worden. Die Abfl;sse waren mit Erde und Mist verstopft, so dass bei Regen das Wasser ;ber den Rand stieg und die Menschen nur mit ihren Stiefeln hindurchgehen konnten. Und Kinder stachen ihre Reifen auf, weil das Glas des zerbrochenen Fensters zu flach war. Marina schaufelte vorsichtig und leise, aus Angst, Alya w;rde es h;ren und wie ein Hund hereinst;rmen, um ihr die Haut aufzurei;en.
Sie schaufelte die H;lfte davon weg und brachte den M;ll in den M;lleimer, als sie Alla aus dem Fenster rufen h;rte:
- Was machen Sie hier? Warum tun Sie das?
- Ruhe! Ich bringe nur den M;ll raus. Hier gibt es Glas und die Reifen k;nnten wieder kaputt sein", antwortete Marina ruhig.
- Welches Glas...? Es wurde absichtlich durchgestochen...
- Warum haben sie einem kleinen Kind so etwas Schlimmes angetan?
- Das ist meine Sache! Jetzt wird jeder wissen, dass Denisas Gro;mutter den M;ll vor der T;r aufgesammelt hat. Das mache ich auch nie! - knurrte sie mit einer lauten, skandal;sen Stimme.
- Wenn du nicht so schreien w;rdest, w;rde es niemand merken.
Marina putzte den ganzen Treppenabsatz, schrubbte das Abflussrohr und fegte den Treppenabsatz zu den bedrohlichen Kl;ngen einer Fanfare. Dann richtete sie ihren gel;hmten R;cken auf und sagte leise, aber ernst:
- Sie machen mich und meine Kinder st;ndig schlecht. Erh;hen Sie zuerst Ihre eigene, dann k;nnen wir reden.
Marina warf den Besen und die Kehrschaufel in den M;lleimer und ging zum Auto. Marcus muss zu lange gesessen haben, w;hrend er auf sie wartete. Wahrscheinlich dachte er, seine Mutter sei die ganze Zeit bei Alla gewesen. Armer Denys! Er muss den ganzen Tag lang Alkohold;mpfe einatmen und seine verr;ckte Mutter sehen...

Bruno rief am Abend an, um zu berichten, dass er aus ;gypten zur;ckgekehrt war, wo er zehn Tage lang Urlaub gemacht hatte.
- Ich bin froh, dass du wieder am Leben bist! - Marina sprach leise.
- Oh, du hast immer pessimistische Gedanken. Wie geht es Ihnen?
- Mir geht es gut! - Marina ;berlegte, ob sie sagen sollte, dass Alla betrunken war?
- Komm schon, sag es! - Ungeduldig sprach ihr Sohn. - Alles, was mich betrifft, muss ich wissen!
Marina hat mir von Allas Verhalten erz;hlt.
- Ich wusste es schon lange. Sieben Jahre, in denen ich mich mit ihr angelegt habe. Jetzt will ich das nicht mehr. Ich bemitleide meinen Sohn...

Morgens wusch Marina ihre W;sche, und am Ende des Tages erhielt sie einen Anruf von Bruno, der ihr mit frustrierter Stimme mitteilte, dass sie nicht mehr in der Lage sei, die W;sche zu waschen:
- Ein Vertreter des Jugendamtes besuchte Alla nach der Arbeit. Ihre Wohnung war geschlossen. Denis sa; am Fenster und wartete traurig auf jemanden und beobachtete die Leute, die vor dem Fenster vorbeigingen. Herr Tobias wartete schon seit zwei Stunden auf sie.
Pl;tzlich tauchte sie um die Ecke auf und schwankte hin und her. Sie konnte keine zwei Worte zusammensetzen. Der Mann war so w;tend auf sie, dass er ihren Sohn sofort mitnahm und ihn in ein Kinderheim brachte, in dem Kinder ohne Eltern leben. Und er verbot ihr, Denyska sechs Monate lang zu sehen, bis sie wegen Alkoholismus rehabilitiert war.
Bruno und Galina gingen nachts zum Waisenhaus und nahmen Deniska mit, die die ganze Zeit weinte. Jetzt m;ssen sie entscheiden, was sie mit ihrem Sohn machen und wie sie weiterleben wollen. Galina hat ihn jetzt, und morgen wird Bruno ihn ;bernehmen. Aber er muss zur Arbeit gehen. fragte er seine Mutter:
- "Willst du ihn nicht mitnehmen?
- Also gut! - Marina seufzte schwer.
Wann wird Alla ihren Verstand in den Griff bekommen? Marina hatte einen Nervenzusammenbruch. Ihre Gedanken schwankten. Sie begann sich zu erbrechen. Sie rannte zur Toilette und r;lpste, wie sie es vor dem Schlaganfall getan hatte. Gott bewahre, eine zweite... Marina begann, sich zu beruhigen, aber der w;rgende Schleim kam auch ohne Kehlkopfimpulse heraus und drohte ihren K;rper erneut zu dehydrieren. Sie begann zu beten und betrachtete die Ikone des Erl;sers. Marina betete und rief: "Hilf mir, eine L;sung zu finden, die alle zufriedenstellt!"
Alis Schwester Galina hat angerufen:
- Ich verurteile das Verhalten von Alla und entschuldige sie in keiner Weise. Sie tut wirklich unangemessene Dinge: Sie trinkt, flucht bei jedem Schritt, beschimpft sogar diejenigen, die sich um ihr Kind k;mmern. Sie spart kein Geld und k;mmert sich nicht um sich selbst. Gestern kam ein Vertreter des Justizministeriums zu ihr und fragte, warum sie ihren Sohn nicht zur Schule bringt. Ihr Sohn sitzt allein auf der Fensterbank und niemand ;ffnet die T;r. Er hat lange auf sie gewartet, er wollte die Polizei anrufen und mit ihr die T;r ;ffnen. Aber dann kam sie um die Ecke, betrunken, und konnte kaum ihre Zunge bewegen. Ihr wurden die elterlichen Rechte f;r sechs Monate entzogen. Wir werden uns mit Denis abwechseln, und ich denke, Alya wird sich bessern.
Marina beruhigte sich. Wie sich herausstellte, war Marinas Meinung nicht die einzige. Ihr Erbrechen hatte aufgeh;rt, ihr Blutdruck war langsam gesunken. Gott, sie werden sie nicht in Frieden sterben lassen. Sie bringen ein Kind zur Welt und k;nnen es nicht richtig erziehen.

Marina zog Bruno in Liebe und F;rsorge auf, und er wurde b;se und unterdr;ckerisch. Wie ist dieses Leben zu verstehen? Wie schwer ist es in dieser Welt! Es ist die H;lle!
Zwei Wochen sp;ter riet Marina Galina, einen Brief an das Amt zu schreiben, in dem Alla ihre Schuld eingestand, Reue zeigte und versprach, sich zu bessern: nicht mehr zu trinken und ihr Kind zu erziehen. Schlie;lich w;rde sie alle Leistungen und das Geld f;r ihren Sohn verlieren und m;sste arbeiten gehen. Sie schrieben nicht, und die drei gingen zum Richter und versprachen, dass sie sich bessern w;rde. Ihr Sohn wurde ihr wieder geschenkt. Jetzt konnte sie die Sache selbst in die Hand nehmen. Marina hat alles getan, um das Leben ihres Enkels zu verbessern, aber sie will sich nicht l;nger die F;;e in den Sand stecken lassen. Sie wird nicht respektiert und von ihrem Sockel gesto;en. "Danke, Herr, dass Du alles gut gemacht hast! Ich verneige mich zu Deinen F;;en!"

Trotzdem machte Marina weiterhin jeden Sommer Sauerkraut und schenkte es Alya, weil sie es am liebsten mochte. Sie brachte Lebensmittel, B;cher und Kleidung. Aber sie hat sich nicht ver;ndert. Marina warf sie auch unh;flich aus ihrer Wohnung, und wenn sie Deniskas weit aufgerissene Augen sah, tat ihr das Herz weh.
Damals ging ihr Enkel bereits auf eine Sonderschule f;r kranke Kinder. Dort gab es bettl;gerige Kinder. Sie wurden in Spielen und Selbstf;rsorge unterrichtet. Sie wurden in einem speziellen Bus herumgefahren. Einen Monat lang hielten sie den Bus an, um Deniska abzuholen, und dann war er weg und weg.
Auch er besuchte keine Schule. Das Jugendamt schlug Alarm. In der Wohnung, in der Alla lebte, ;ffnete niemand die T;r. Der Briefkasten war voll mit Briefen. Sie wohnt also nicht hier. Sie riefen Bruno und ihre Schwester Galina an, um nach Denis und seiner Mutter zu suchen.
Galina wusste, wo sie suchen musste. Ich ging zum Hintern und zog sie heraus. Alla, die halb betrunken war, versuchte, etwas zu erkl;ren, aber die Mitarbeiter des Jugendamts h;rten ihr nicht zu und brachten Denis in ein Spezialinternat f;r autistische Kinder. Seinem Vater wurde mitgeteilt, dass es eine Sitzung geben w;rde, um ;ber das Schicksal seines Enkels zu entscheiden.
Das Jugendamt nahm seinen Sohn und ;bergab ihn seinem Vater Bruno. Bruno verbrachte drei Tage bei ihm und wurde v;llig deprimiert. Aufregung und Angst standen ihm ins Gesicht geschrieben. Seine Augen waren gro; und voller Schrecken, und seine Schultern waren eingefallen.
In der folgenden Woche gestand er den Vertretern des Jugendamts, dass er nicht wisse, wie er mit seinem kranken Sohn umgehen solle, und bat sie, ihn in einem autistischen Internat unterzubringen. Am Wochenende versprach er, ihn mitzunehmen. Das haben wir getan.

Eine Woche sp;ter gab es einen Auftrag, und Alla wurde zur Behandlung ihrer Alkoholkrankheit in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Wenn sie sich aufraffen k;nnte und geheilt w;rde, w;rde sie ihr Kind bekommen. Und weil sein Vater Bruno, wie er sagte, ein krankes Kind nicht erziehen kann und arbeiten muss, wird er in einer Einrichtung f;r Menschen mit Autismus leben.
Deniska blieb im Internat. Anfangs schlief er nicht gut und weinte, aber dann gew;hnte er sich daran und es wurde sogar besser. Marina begann endlich besser zu schlafen. Zuvor wurde sie von Visionen heimgesucht, in denen sie sah, wie ihr Enkel hungerte und nicht nur unter der Abneigung seiner Mutter litt, sondern auch unter den vulg;ren Bildern, die im Haus gezeigt wurden.
  sagte Marcus, um seine Mutter zu beruhigen:
- Dort wird er besser aufgehoben sein als bei uns Psychopathen...
Und in der Tat, jetzt kommt Deniska erfrischt, mit einem L;cheln auf den Lippen, gl;cklich und fit ins Wochenende nach Marina. Das sind schon eine Menge Worte. Er zeichnet selbst, schreibt einzelne W;rter, z;hlt von eins bis hundert, erz;hlt Gedichte und arbeitet besonders gern am Computer.
Aber Marina versucht, mehr mit ihm drau;en spazieren zu gehen. Sie sitzt auf der Bank und er f;hrt mit dem Fahrrad. Sie gehen zusammen in den Laden: Marina zieht den Wagen, gebeugt von der Last, und er sitzt im Wagen und unterh;lt sich ;ber irgendetwas. Dort kaufen sie alles, was Denis will, und kehren mit Br;tchen und S;;igkeiten im Maul zur;ck.

Alla besuchte ein paar Mal einen Alkoholismus-Kurs und gab ihn dann auf, weil sie versicherte, dass es nichts gebracht h;tte. Sie heiratete mehrere Male standesamtlich, wurde dann aber von ihnen verpr;gelt.
Marina hatte Mitleid mit Alla und dachte, dass niemand sie verstand und sie sich deshalb so verhielt. Aber f;r ihren Sohn zu leben, ist eine tolle Sache! Ist es schwierig, ein Kind zu erziehen, wenn es Windeln, Essen, warmes Wasser, Unterst;tzung vom Staat gibt: Sie zahlen 250 Euro f;r das Kind, sie zahlen f;r die Krankheit des Kindes. Sie haben nur die Zeit, ihn zur Schule zu bringen und zwei Stunden Unterricht pro Tag zu nehmen. Und vorher hatte sie kein Taschengeld, keine Leistungen, kein Geld, kein Essen, keine Unterkunft, keine Kleidung. Trotzdem lebten sie und zogen ihre Kinder in Hunger und K;lte, aber mit Freude und Liebe auf...

Alla wurde von allen wegen einer Flasche Alkohol, einer Schachtel Zigaretten und Schimpfw;rtern verlassen, die auf die K;pfe aller, die sie kannte, niederprasselten, und sie lie; ihren Sohn im Stich.
Man kann sie verstehen, es ist nicht leicht, sich von schlechten Gewohnheiten zu befreien, aber wenn das Kind da ist, muss man aus dem feministischen Frauenspiel aussteigen und sich auf eine echte Mutterschaft einlassen.
F;r Frauen besteht der Sinn des Lebens darin, die Abstammung fortzusetzen. Nat;rlich gibt es daf;r keine Entschuldigung. Aber nicht jedem ist es gegeben, Kinder zu lieben, nicht einmal seine eigenen. Es ist viel einfacher, ein Leben der Ausschweifung zu f;hren!
Obwohl sie 35 Jahre alt ist, w;hlt sie junge M;nner, deren Achsen kr;ftig sind und nicht krumm und leblos wie die der ;lteren. Und Sie m;ssen sie mit Getr;nken und Snacks begr;;en, sexy und gepflegt aussehen, und ihr Sohn ist einfach ein ;rgernis. Deshalb sitzt er in der Ecke und wird gelegentlich mit Essensresten beworfen.
Ich m;chte ihr sagen, dass man f;r sich selbst, f;r seine Familie und f;r sein Zuhause verantwortlich sein muss, wenn man sein Leben richtig leben will. "Verunstalte nicht das Haus, in dem du wohnst." Aber auch hier wird sie allen sagen, dass sie "den Mund halten und nicht lehren sollen, was sie nicht verstehen".

Bruno und Alevtina haben sich endg;ltig getrennt. Das Jugendamt sprach Bruno einen Unterhalt von 130 Euro zu. Alla r;chte sich, wandte sich an dasselbe Amt und verlangte eine ;nderung der Unterhaltszahlungen. Sie fingen an, 230 Euro von Brunos Gehalt abzuziehen. Es gibt keine Worte, nur Geifer.
Das war ihre Art, sie dazu zu bringen, weniger Sozialversicherungsbeitr;ge zu zahlen. Es hat ihr sowieso nichts gebracht, sie hat sich nur mit Schei;e eingedeckt.
Als Marina nach Deutschland umzog, verzichtete sie auf alle Unterhaltszahlungen, damit ihre Kinder im Alter nicht den gleichen Unterhalt an ihre Eltern zahlen m;ssen. Alles f;r die Kinder tun, ihr Wohlergehen...

Bruno ging mit einem M;dchen aus Kasachstan aus, das ein breites, h;bsches Gesicht und schr;ge Augen hatte und Landysh hie;. Schlie;lich nahm das Leben eine neue Wendung f;r sie, sehr verletzlich und vielleicht sogar rational.
Damit ihr Enkel nicht so sehr leiden musste, nahm Marina ihn ;ber das Wochenende zu sich nach Hause. Bruno begann, jeden Tag die Vor- und Nachteile ihres gemeinsamen Lebens abzuw;gen.
Er hatte eine innige Beziehung zu Landysh, die ihn von seiner Angst um Ale befreite. Er trank wieder das Wasser aus der Bergquelle. Seine Gef;hle waren neu entfacht, aber bereits geschw;cht. Jetzt war es kein nat;rliches Leiden mehr, sondern ein k;nstliches, aber dennoch vorhanden.
Landyshe wurde schwanger. Sie erwarteten gemeinsam die Geburt ihres ersten Kindes. Aber sie lie; ihn nicht an sich heran, und dann sah sie Bruno gar nicht mehr. Bruno dachte, dass es Alla war, die sie getroffen hatte, und sagte allerlei b;se Dinge, denn sie hatte ihn gewarnt, dass sie ihr alle Haare ausrei;en und alles tun w;rde, damit sie ihren Weg zu Brunos Haus vergisst. Was ist mit Gunter selbst? Darf sie ;berhaupt etwas tun?
Neun Monate sp;ter bekam Landysh ein kleines M;dchen. Sie nannte sie Rita. Bruno kam mit Blumen zum Haus von Landyschs Eltern. Ihr Vater wollte ihn nicht reinlassen, so wie er ihn auch nicht ins Krankenhaus gelassen hat.
- Warum tun Sie das? - Bruno war entr;stet: "Lass mich meine Tochter sehen und Landysch gratulieren.
- Sie will dich nicht sehen. Du musst ihre Liebe gewinnen.
- Wie? Gibt es nicht genug Beweise?
- Ich wei; nicht, aber sie wird dich nicht mehr sehen...
K;nnte es sein, dass die Drohungen von Alca eine solche Wirkung gehabt haben? Er hatte Tr;nen in den Augen. W;rde er sich vor dem weiblichen Geschlecht dem;tigen lassen, um etwas zu beweisen, um sich Sorgen zu machen? Aber dank Landysh hat sie ihn gelehrt, nicht unter Alis Ferse zu liegen und f;r den einzigen zu k;mpfen, der ihre Kinder w;rmt, ern;hrt und anst;ndig erzieht ... Aber wird er auch Gl;ck im Leben haben?

Mein Enkel Denis brauchte lange Zeit, um sich an das Autismus-Heim zu gew;hnen. Am Anfang schlief er nicht, er weinte. Dann hat er sich daran gew;hnt und es sogar gemocht. Dort fand er einen Freund, der ;berhaupt nicht sprach, aber alles verstand. Als Marina kam, wollte sie ihrem Enkel alle m;glichen Leckereien schenken und stellte sie sogar auf den Nachttisch in seinem Zimmer, damit er seinen Durst l;schen und die S;;igkeiten genie;en konnte, wann immer er wollte.
Aber Brunos Sohn verbot ihr das und war sehr streng dabei. Er wollte, dass sein Sohn abnimmt und sich nicht der V;llerei hingibt. Er forderte Disziplin, w;hrend er selbst nerv;s und gestresst war. Es scheint, dass die Verantwortung, die er f;r seinen Sohn trug, seine Gesundheit belastete.
Dennoch stopfte Oma diskret Dosen mit Saft, Schokolade und K;sesticks in seinen Nachttisch. Drei Tage sp;ter erkl;rt Bruno seiner Mutter ver;rgert, aber bedrohlich:
- Ich habe heute einen Anruf von Chaim erhalten, der mir sagte, ich solle das nicht mehr tun. Ihr Sohn und sein Freund sa;en nach Sonnenuntergang da und haben sich mit S;;igkeiten vollgestopft. Das habe ich auch ;ber Sie gesagt, dass es solche Spinner gibt, die ihre eigenen Gesetze machen, und sie muss in dieselbe Einrichtung gehen.
- Ich danke Ihnen! Wir sind alle verr;ckt! Ihr Klugen und Vern;nftigen seid sowieso nutzlos.
- Wenn ich sterbe, wirst du dir dann vorwerfen, dass du mich verletzt hast?
- Und wenn ich sterbe, wird sich niemand mehr an mich erinnern...
Brunos Charakterz;ge waren Wutanf;lle und v;llig unberechenbares Verhalten. Er wird mit den Z;hnen knirschen, aber er wird es auf seine Weise tun. Er verfolgte stets seine Lippen und Augen, w;hrend er mit dem Kopf winkte, um zu sagen, dass jeder ein Narr sei, was ein extremes Zeichen der Irritation war.

Marina plant, den Sommer mit ihrem Enkel Deniska in der H;tte zu verbringen. Sie bef;rchtet, dass sie es nicht schaffen wird! Markus ;u;ert seine Meinung:
- Wie werden Sie damit fertig? Du musst ein Auge auf ihn haben...
Marina wei;, dass er Recht hat, aber der Wunsch, von jemandem gebraucht zu werden, wichtig zu sein, sich um jemanden zu k;mmern, selbst wenn man denkt, dass diese Person ein Sonnenfleck am Horizont ist... Sie hofft, dass Gott ihr Kraft geben und ihr helfen wird, ihre Pl;ne zu verwirklichen. Immerhin ist das besser, als traurig zu sein und auf den Tod zu warten. sagte Marcus freim;tig:
- Ich brauche immer noch, wie Bruno, die Liebe und F;rsorge einer Mutter.
Sie sind in ihren Drei;igern und brauchen Liebe und F;rsorge. Das hatte sie auch schon von ihrem Ex-Mann geh;rt. Ja, ein Mann braucht sein ganzes Leben lang Liebe und F;rsorge. Und was soll sie mit ihrem Enkel machen? Schlie;lich braucht er sie am dringendsten. Was ist mit ihr? Daran will sie nicht denken! Manche Menschen nehmen, andere geben. Und sie ist gl;cklich, wenn sie den Menschen geben kann, was sie brauchen, und sie ist gl;cklich dar;ber.
Aber manchmal sinkt ihr das Herz, ihr wird schwindelig und sie denkt, dass sie sterben wird - die Angst packt sie und sie denkt sofort: Was wird mit Denis passieren, wenn sie wirklich in der Datscha stirbt? Was ist, wenn sie tot unter einem Busch liegt und Deniska in einem Fass mit Wasser schwimmt?
Brr-rr! Alle schlechten Gedanken weg! Das liegt daran, dass sie ihr ganzes Leben lang L;gen, Skandale, ;ngste, Schl;ge und Gewalt erlebt hat. Viele Menschen greifen nach allen Freuden des Lebens, als ob sie ewig leben w;rden. Sie denken, sie k;nnten S;nden begehen und im Alter zu Gott kommen, und in seiner G;te und Liebe wird er ihnen vergeben und sie in das Reich Gottes aufnehmen...
Das mag so sein. Das sind nur ihre negativen Gedanken. Viele sagen, sie sei nur neidisch auf erfolgreiche Menschen und wolle ihr Versagen vertuschen. Neid ist keine Charaktereigenschaft, die Gott ihr gegeben hat. Im Gegenteil, sie hatte ihr ganzes Leben lang Mitleid mit allen Menschen und gab alles, was sie hatte, damit sie ein gutes Leben f;hren konnten.
Marina blickt auf ihr Leben zur;ck. Jetzt f;hlt sie sich gl;cklich und traurig zugleich. Hat sie jemandem auch nur ein bisschen W;rme, Liebe und F;rsorge geschenkt? Aber sie hat sicherlich jedem, mit dem sie in ihrem Leben in Kontakt kam, ein paar sch;ne Momente geschenkt. "Nur die Liebe kann die Welt retten! Ihr m;sst euch lieben oder zumindest respektieren, gl;cklich sein mit dem, was ihr habt, nicht mit dem, was ihr wollt!" - dachte sie bei sich.

Marina hat ein st;ndiges Gef;hl der Beklemmung. Sie kann sich nicht erkl;ren, warum ihr die Seele weh tut. Es scheint keinen Grund zu geben, sich Sorgen zu machen und ;ngstlich zu sein, aber dennoch "weint" ihre Seele, manchmal bis zur ;belkeit.
Die Person rennt sofort los, um ein Beruhigungsmittel zu nehmen, aber das innere Gef;hl macht es noch schlimmer. Denn es gibt einen Druck in der Seele - ein Dr;cken der Gef;hle, aber keine Befreiung. Ihr Sohn Marcus hilft ihr manchmal in solchen F;llen. Sie ruft ihn an und erkl;rt ihm, dass sie Angst und Beklemmung hat und nicht einmal erkl;ren kann, warum.
- Lassen Sie uns also kl;ren, was in den letzten 24 Stunden passiert ist? Was hat Sie beunruhigt?
Sie dachte dar;ber nach und sagte dann:
- Deniska! Vor meinen Augen sind seine Augen voller Tr;nen.
- Er ist besser dran als Sie. Sie m;ssen sich jetzt keine Sorgen mehr um ihn machen. Er ist jetzt in guten H;nden. Er ist in einem Internat besser aufgehoben als bei nerv;sen Eltern.
- Du hast Recht...
Allm;hlich l;sst ihre Aufregung nach und ihr Herz beginnt wieder ruhig zu schlagen.

Immer, wenn Bruno vorbeikam, h;rte man zuerst die Beleidigungen, dann das Klappern der Autot;r und das Quietschen der Bremsen... Nur der Kohlenmonoxidrauch verdeckte die Augen der verwirrten Mutter. Er schrie und fuhr weg... Einerseits gab es einen Rest von Bitterkeit, andererseits ein Gef;hl der Erleichterung. Sie wei;, dass sie sich nicht in das Leben ihres Sohnes einmischen darf. Das tut sie nicht. Aber sie ist immer noch schuld an allen Problemen des Lebens. Aber so schwer es ihm auch f;llt, er kommt sofort zu ihr gelaufen.
Es war schwer f;r Marina, in dieser Welt zu leben, denn ihre Schwestern riefen sie an und ;u;erten ihre negative Meinung ;ber sie. Marcus nahm das Telefon und zerschlug es zum x-ten Mal.
- Das war's, jetzt werden wir kein einziges abf;lliges Wort mehr h;ren. Wer sind die Richter? Deine Schwestern? Sollen sie sich doch selbst anschauen...
Marina wurde wieder depressiv. Wenn Bruno zum Abendessen kam, a;, sich negativ ;u;erte, ihr einen Klaps auf den Arm gab und die T;r zuschlug, dann war ihre Depression f;r eine Weile weg. Sie hatte keine Angst mehr vor dem Tod, denn niemand wollte sie hier haben. Die irdische Welt schien verw;stet, grausam und d;ster.
Sie hatte wirklich Mitleid mit allen. Sie hat alle geliebt! Sie glaubte, dass alle gegen sie waren, weil es b;se Geister gab. Hass trocknet die Seele zu Sand aus, und auf Sand w;chst nichts. Marina war damit besch;ftigt, etwas Neues zu finden und zu tun: B;cher schreiben, mit Photoshop und Computern arbeiten, kochen, Texte ;bersetzen, mit wohlhabenden Leuten korrespondieren, sich um die Datscha k;mmern... Marcus wurde nicht m;de, ihr das zu sagen, da es ihr half, ihre Depression zu bek;mpfen:
- Der Herr schickt euch Pr;fungen und gibt euch Kraft! Er pr;ft die, die er liebt.

Bald bat Bruno seine Mutter, w;hrend seiner Arbeitszeit einen Abflussrohrreparateur einzustellen. Sie stimmte zu.
In der Wohnung ihres Sohnes wusch die Mutter alles ab, r;umte das Geschirr weg, wusch den Berg von Sachen, der in der Ecke herumlag, kochte Suppe und backte einen Kuchen.
Aber es ;rgerte ihn. Wie l;stig sie f;r ihn war. Warum konnte sie das nicht verstehen? Und dieser st;ndige Gesichtsausdruck des Friedensstifters ging ihm auf die Nerven. Sie war auch eine Taube des Friedens.
Er wusste, dass er ungerecht von seiner Mutter dachte, aber es ;rgerte ihn, dass sie ihm verziehen hatte, was ihn aus reiner Bosheit traf. Er war irritiert von ihrer Gutm;tigkeit und von ihrer Angewohnheit, nachzugeben und es allen recht machen zu wollen - es schien ihm gleichzeitig eine klare Einschr;nkung zu sein.
Ihre Leben und Pers;nlichkeiten waren zu unterschiedlich. Nicht nur anders - im Gegenteil. Aber seine Mutter hatte Mitleid mit ihm... Wenn er auf alle w;tend war, war er ungl;cklich. Und es hat ihre Seele zerrissen...

Die Datscha gebar bald die S;hne, und sie gingen weg und lie;en Marina allein zur;ck. Sie sagten: "Wenn ihr wollt, k;nnt ihr das tun, aber lasst uns in Ruhe!" Und sie setzten sich an ihre Computer. Es war so frustrierend f;r sie, vor allem, wenn sie auf einem Bein stehen und mit einer Hand ;ste schneiden musste, w;hrend sie die gel;hmte Seite ihres K;rpers st;tzte.
Besonders schwer war es f;r sie, als sie Betonplatten auf sich zog, um einen Weg zu bauen. So fest sie konnte, hob sie sie auf, schleppte sie von einem Ort zum anderen und legte sie auf einen bestimmten Weg, auf den sie zuvor Sand gestreut hatte.
Manchmal traten ihr Tr;nen in die Augen, und damit niemand ihre Schw;che bemerkte, wischte sie sie schnell mit dem ;rmel ab, die dann in Str;men flossen. Gott war geduldig und wir sind es auch!
"Und warum sollte ich das wirklich tun? - dachte sie und hielt inne: "Alle gehen spazieren, ruhen sich aus, faulenzen im Bett vor dem Fernseher, w;hrend ich nutzlose Arbeit verrichte... Aber nein, ich muss meine Willenskraft kultivieren. Ich frage mich, ob Gott mein Leiden sieht. Ich denke, das tut er nicht. Schlie;lich liebe ich ihn wirklich, und er hat keine Freude daran, mich anzuschauen... Manchmal w;nsche ich mir, dass es nach unserem Tod ewige Dunkelheit geben w;rde. Es ist ein harter Kampf, sich einen Platz im Reich Gottes zu verdienen. Was, wenn ich dort zu Kreuze kriechen und es allen recht machen muss... Wie m;de ich schon bin - geistig und k;rperlich! Oder vielleicht habe ich ein geringes Selbstwertgef;hl, weil ich mich unter ein Tier stelle, unter eine M;cke... Mein Herz schmerzt, dass ich mit meinen unn;tigen ;ngsten keine freundliche Familie aufgebaut habe. Wie schwer ist es, dieses Kreuz allein zu tragen! Warum allein? Der Herr ist mit mir! Aber manchmal h;re ich Seine Stimme nicht... Oh, wie m;de ich bin..."

Marina begann, sich langsam von der Datscha zu entfernen. Warum sollte sie, wenn die Kinder nichts tun wollen...
Sp;ter ;bernahm Markus die Datscha, um ihr zu zeigen, wie man sie bearbeitet und sich gleichzeitig entspannt. Er entwurzelte sofort alle Beerenstr;ucher und jungen Obstb;ume, die seine Mutter gepflanzt hatte, und warf sie weg, wobei er weder Geld noch M;he scheute, die seine Mutter aufgewandt hatte, um eine gute Datscha zu schaffen. Anstelle von Blumen s;te er Gras, das er zweimal im Jahr m;hte. Wundersch;n und nicht viel Arbeit! Er r;umte alles auf und ging nie wieder in die Datscha. Marina hat nichts verstanden: Warum und wieso?
Markus hat einmal gestanden:
- Der Zigeunernachbar unserer Datscha bewunderte unseren Zaun, dass wir alle ;ste beschnitten und mit einer Markise abgedeckt haben, jetzt m;ssen wir nicht jedes Mal die Bl;tter schneiden und entfernen. Ich habe ihm gesagt, dass meine Mutter das alles gemacht hat. Er hat mir nicht geglaubt und hinzugef;gt: "Und was f;r einen gem;tlichen und sch;nen Innenhof ihr geschaffen habt!" "Das hat meine Mutter auch gemacht! Es war ihre Idee!" Und dann, als ich wegging, kam mir eine Tante aus der Datscha, die Frau des Elektrikers, entgegen und sagte: "Was f;r eine gute Arbeit deine Mutter in der Datscha geleistet hat, und trotzdem ist sie krank... Wir - gesunde Frauen - verlassen uns auf ihre M;nner, und alles, was wir zu tun haben, ist das Abendessen zu kochen, aber sie... Es ist wahr, was man sagt: "Ich bin eine Frau und ein Mann, ich bin eine Kuh, ich bin ein Ochse!"
Dann f;gte er hinzu:
- Ich sage allen, dass ich keine Datscha mehr habe.
Er seufzte und sagte nichts mehr. Ich war wieder mit dem Computer besch;ftigt, mit der 777-Website. Marina sieht ihn bedauernd an und jammert:
- Es ist nicht gesund, die ganze Zeit ohne Bewegung zu verbringen...
Darauf antwortet er:
- Haben Sie nichts zu tun? K;mmern Sie sich um Ihren eigenen Kram und lassen Sie mich in Ruhe.
- Wenn Sie ein Fremder w;ren, w;rde ich mich nicht um Sie k;mmern, aber es schmerzt mich zu sehen, wie Sie sich selbst ruinieren. Zwei Stunden am Tag reichen aus, um am Computer herumzuspielen. In der ;brigen Zeit m;ssen Sie mit Ihrem Leben weitermachen.
- Ich bin noch jung, ich bin noch zu jung...
- Du bist drei;ig, wenn du vierzig bist, brauchst du gar nichts mehr.
- Du solltest nicht so viel gackern!
- Ich bin nicht f;r immer! Was wird mit dir geschehen, wenn ich nicht mehr da bin?
- Wir werden sehen... H;r auf, du bringst mich nur dazu, dich zu hassen mit deinem Gemecker...
- Also, wie zu kochen, waschen - ich nicht dazu f;hren, Hass, aber wenn ich sage, dass Sie falsch sind, dann sofort negative Wahrnehmung.
Ist es etwas, das Marina falsch macht? Sie versucht, alle Voraussetzungen zu schaffen, damit sie ein normales Leben f;hren k;nnen, und hofft auf eine Antwort... Und sie sind einfach nur egoistisch!
- Warten Sie ein wenig. Ich gehe in eine andere Wohnung, dann hast du deine Ruhe vor uns", murmelte Markus.
- Ich schmei;e niemanden raus und ich halte niemanden zur;ck.
- Ich habe Schmerzen, lass dich Schmerzen haben! - Es klang wie ein Schuss Einstreu in ihre Richtung, w;hrend das Huhn das Getreide frisst.
Marina hat versucht, im Internet ein M;dchen f;r ihn zu finden. Und schlug einen Freund ihrer Klassenkameradin vor, der in Rostow am Don lebt. Er sah sich das Foto an und sagte:
- Sie ist nicht sehr h;bsch...
- Du solltest keine h;bsche Frau heiraten, sondern eine freundliche. Sie kocht f;r dich, erzieht deine Kinder und k;mmert sich um dich, wenn du krank bist... Und die H;bschen... sie sind alle gef;rbt. Wenn sie verheiratet ist, wird sie sich waschen und du kannst dir einen Strick um den Hals legen.
- Ich verstehe nicht, warum die H;bschen alle mit T;rken verheiratet sind? Dass sie haarig und schwarz m;gen? Haben sie nicht genug wei;e M;nner?
- M;dchen m;ssen eine Familie gr;nden und Kinder bekommen - das ist ihre Aufgabe! Und wo siehst du jetzt die M;nner der sch;nen Rasse? Sie sitzen alle an ihren Computern und k;mmern sich nicht um ihre Zukunft. Die T;rken versuchen, 5-10 Kinder in einer Familie zu haben. Sie sollten ihnen daf;r danken! Also, bevor es zu sp;t ist, jagen Sie sich die fette Lenya in den Hintern und beginnen Sie zu leben! Fang damit an, jeden Morgen ein oder zwei Runden um den See zu radeln, such dir einen Job, geh in die Disco, fang ein Leben an...
Ja, junge Menschen brauchen heutzutage nichts mehr! Wie Dale Carnegie sagte: "Heutzutage wissen junge Leute sch;ne H;user nicht mehr zu sch;tzen. Alles, was sie wollen, ist eine kleine Wohnung mit K;hlschrank und ein gebrauchtes Auto, das kaum bewegt werden muss". Ja, das Alter ist anders, die Moral ist anders. Wohin die Menschheit driftet... Keine Verantwortung, kein Ziel, keine Kreativit;t, keine Lust... Alles Lametta!

Heutzutage wird auch Kleidung aus Stretchmaterial hergestellt. Sie passen sowohl in den 38er als auch in den 48er. Sie machen halbfertige Lebensmittel, die man in f;nf Minuten aufw;rmen kann... Und Sie m;ssen nicht arbeiten, sondern k;nnen sich einfach vor den Fernseher setzen oder mit glotzenden Augen vor dem Computer sitzen. So viel zur Zivilisation!
- Was bringt es, Tag und Nacht auf dem Land zu pfl;gen? - Markus fragt sarkastisch: "Seht euch an, was ihr erreicht habt: vorzeitiges Alter, Krankheit, Armut... Und keinen Respekt von Familie und Freunden. Nur Hass!
Marina wendet den Blick ab und wischt sich diskret die Tr;nen aus dem Gesicht. Dann l;chelt sie, um ihren Sohn nicht zu beleidigen, und antwortet, als w;rde sie sich entschuldigen:
- Es ist nicht meine Schuld, dass ich mein ganzes Leben lang um ein St;ck Brot gek;mpft habe. Ich habe mich daran gew;hnt, also tue ich mein Bestes, damit du dich wohl f;hlst. Es ist schade, dass nicht mehr viel Kraft ;brig ist. Mein ganzes Leben lang habe ich davon getr;umt, ein Kind aus einem Waisenhaus zu nehmen und ihm Freude, W;rme und Respekt zu geben...
- Sieh dir deine Mutter an! Sie ist 84 Jahre alt, aber sie sieht j;nger und ges;nder aus als Sie.
- "Das Leben wird nicht nach seiner L;nge, sondern nach seinem Inhalt bewertet". Nicht umsonst hei;t es: "Das Herz hat nichts, woran es sich festhalten kann, wenn man sich keine Sorgen macht, deshalb gibt es auch keinen Herzinfarkt." Und die Tatsache, dass ich krank bin (es scheint, dass ich schon alle Krankheiten, die es auf der Welt gibt, erlitten habe), wer kann schon verstehen, dass ich all eure Krankheiten auf mich nehme, nur um euch das Leben zu erleichtern. Ich f;hle mich schuldig, dass ich einen solchen Mann geheiratet habe, der dir nichts als Kummer bereitet hat. Deshalb tue ich alles, um Ihr Leben besser zu machen. Manchmal tue ich mir selbst leid, aber das geht schnell vorbei. Ich glaube, dass es Menschen gibt, die j;nger sind als ich und die ins Jenseits gehen. Gott muss es so gewollt haben!

Markus erschien nicht in der H;tte und setzte sich an seinen Computer. Er wollte nicht an die frische Luft gehen, egal wie oft Marina ihn rief. Sie stand auf dem kahlen Grundst;ck und ;berlegte, was sie mit ihm machen sollte...
Die Frage, ob die Datscha verkauft werden sollte oder nicht, wurde immer akuter. Markus hat keine Lust, daran zu arbeiten, also muss Marina die F;den allein ziehen.
Aber es ist Leben in Bewegung! Versteht Markus das nicht? Das tut er tats;chlich, warum sonst will er sie nicht verkaufen und f;r sie arbeiten?! Wahrscheinlich will er sie f;r den Fall der F;lle in Reserve halten, und wer soll sich dann um sie k;mmern? Marina muss sich also den Arsch abarbeiten? Noch besser w;re es, wenn sie sich alle auf der Datscha versammeln w;rden, um zu grillen, zu entspannen und Enkelkinder gro;zuziehen. Um ihrem Sohn eine Freude zu machen, muss sie Steine tragen, jeden Grashalm ausrupfen, der kommt und geht... ...und ruinieren Sie sich. Oder alles aufgeben und mehr Ruhe und Spazierg;nge machen...
Also wandte sich Marina an den Herrn, um sich beraten zu lassen, was sie tun sollte? Nachts hatte sie einen Traum. Sie war in der Gartenlaube. Aus irgendeinem Grund gab es viele Zimmer, und sie waren alle undicht. Das Regenwasser str;mte von der Decke herab. Marina l;uft von Zimmer zu Zimmer und stellt die Waschbecken auf. Aber sie kann nichts tun. Das Wasser str;mt ;berall um sie herum. Pl;tzlich sieht sie einige Frauen, die sich am Eingang versammelt haben, und sagt: "H;rt auf mit diesem sinnlosen Treiben, lasst uns hier verschwinden". Und sie ging mit ihnen. Was bedeutet das?

All das Urteil, die Aufregung, der Klatsch und Tratsch ;ber die Datscha h;rten auf, als sie ausgeraubt wurde. Marina kam am Morgen, um die Blumen und Beeren zu gie;en, und sah sofort, dass das Fenster des H;uschens herausgerissen war, das neben dem Wasserfass auf dem Boden lag, und dass der Wind ins Innere des H;uschens zog.
Sie eilte nach Hause und konnte, als sie Marcus ansah, kein Wort sagen.
- Ist etwas nicht in Ordnung? Du siehst so blass aus...
- Man hat uns beraubt... Was, ich wei; es nicht, ich habe Angst, hineinzugehen. Es gibt dort Polizisten, die uns beobachten - nicht nur uns, sondern auch viele andere Datschen. Bereits die vierte Datscha war versiegelt.
Mit seinem Sohn eilten sie zur Datscha. Markus fand sofort Spuren einer Gr;;e 41 und einer Gr;;e 39. Er stellte fest, dass sie einen Plattenspieler, einen Satelliten und eine Videokamera gestohlen hatten, die Marina am Abend zur;ckgelassen hatte.
- Mistkerle! Sie sind Zigeuner. Ich habe sie neulich in der N;he unseres Sommerhauses gesehen. Der eine ist gr;;er, der andere kleiner und j;nger.
Ein Nachbar hat es best;tigt. Sie erz;hlte mir, dass sie gestern Abend frech herumspaziert seien und ;ber den Zaun zu Markus und seiner Mutter gesprungen seien, wo sie im Garten herumspazierten. Sie dachte, es seien ihre Freunde, da sie sich so frei in der H;tte niedergelassen hatten.
Die Verwaltung der H;ttenvereinigung zahlte jedem 200 Euro, um die Fenster zu reparieren und Gitter f;r die Fenster zu kaufen. Sie bezahlten die gestohlenen Waren nur, wenn sie eine Quittung aus dem Gesch;ft hatten.
Es war be;ngstigend, irgendetwas in der H;tte anzufassen, vielleicht war etwas Pulver in die Zuckerdose oder das Sammelsurium, in das M;sli oder in die Kaffeedose gestreut worden.
Marina und Markus haben alles neu gewaschen und zum Verkauf angeboten. Die Datscha wurde schnell von einem jungen Deutschen aus Russland gekauft.

   

                Kapitel 38

Es war sp;t in der Nacht. Das Telefon klingelte. Marina nahm den H;rer ab und h;rte eine ruhige, unbekannte M;nnerstimme:
- Hallo! Wie geht es Ihnen?
- Wer ist es?
- Erkennen Sie ihn nicht?
- Nein.
- In unserer Jugend waren wir befreundet, wir gingen in die Berge.
- Ich wei; es nicht. Wie lautet Ihr Nachname?
Das sagt er nicht.
- Na dann, einen sch;nen Tag noch!
Marina hat aufgelegt. Und die Menschen sind nicht faul, allen m;glichen Bl;dsinn zu machen. Sie legte sich wieder auf das Sofa und sah sich die Fortsetzung der Sendung an. Das Telefon klingelte erneut. Sie nahm den H;rer ab. Eine Frau spricht in das Telefon:
- Warum wollen Sie nicht mit meinem Mann sprechen? Er wollte mit Ihnen als Mensch sprechen.
- Aber er hat sich nicht zu erkennen gegeben.
- Es war Sergei Saltzman. Ich stelle ihn durch.
- Ich wollte dir etwas sagen, aber jetzt habe ich es vergessen...
- Warum rufen Sie mich an? Unsere Wege haben sich getrennt und jeder von uns muss seinen eigenen Weg gehen. Nat;rlich habe ich dich geliebt. Das ist wahr. Aber ich bedaure unseren Sohn, der nie geboren wurde, weil ich wegen dir abgetrieben habe und bis heute schuldig bin.
Marina weinte. Durch ihre Tr;nen hindurch fuhr sie fort:
- Ich glaube, dass ich ihn eines Tages DORT treffen und auf die Knie gehen und um Vergebung bitten werde.
- Wovon reden Sie eigentlich?
- Sie glauben nicht daran? Aber er ist es, und er ist erwachsen. Nat;rlich hast du mich nicht geheiratet - ich war h;sslich und arm.
- Was soll das hei;en? Sie haben einen wunderbaren Charakter.
- Aber warum bist du vor mir weggelaufen? Mutters;hnchen!
- Ich habe es bereits bereut. Ich war dreimal verheiratet. Aber wir waren jung, dumm... Gott hat mich verurteilt, mich mit einer Krankheit bestraft - Diabetes. Jetzt nehme ich oft Injektionen.
- Wenn es m;glich w;re, eine eigene Wohnung wie in Deutschland zu bekommen, w;rde ich meinen Sohn verlassen. Aber jetzt... Meine Mutter war dagegen, und ich hatte Angst, mein Vater w;rde mich in St;cke rei;en, wie meine Mutter sagte. Und jetzt habe ich zwei S;hne und einen Enkelsohn.
- Ich habe auch Kinder und Enkelkinder. Ich lebe gut, ich habe alles.
- Also live. Warum rufen Sie an?
- Wie steht es um Ihre Gesundheit?
- Was macht das schon? Im Moment geht es vor allem darum, den Kindern zu helfen, und dann wende ich mich an Gott und an unseren Sohn Aljoschenka.
- Hegen Sie immer noch einen Groll gegen mich?
- Nein. Nicht mehr. Gott wird alles richten.
- Darf ich zu Besuch kommen?
- Und wozu? Um zu sehen, was ich erreicht habe und wie ich alt geworden bin? Guten Tag!
fragte Marcus erstaunt:
- Wer war das?
- Also, ein alter Freund.
- Was will er?
- Vom M;;iggang...
In Marinas Kopf entstand der Gedanke: Manche Menschen waschen ihre H;nde in Unschuld und leben gut, w;hrend andere ihr ganzes Leben lang leiden... Vielleicht ist das der Grund f;r ihre Krankheiten, f;r ihre Nervenzusammenbr;che, daf;r, dass sie es allen und jedem recht machen will... Vielleicht hatte Muhammad Ali recht, als er sagte: "Der gr;;te Fehler ist es, sich st;ndig Gedanken ;ber vergangene Fehler zu machen. Aber, wie Leo Tolstoi sagte: "Wenn man verraten wird, ist es, als w;ren die H;nde gebrochen ... Man kann verzeihen, aber man kann nicht umarmen..."

Sie dachte: "Wann werde ich endlich schlau? Der Tod, vor dem ich mich so sehr f;rchte, wird ohnehin jeden ereilen, sollte ich mich also vor ihm verstecken, indem ich mich vor guten Taten verstecke? Soll ich allen unterschiedslos Liebe geben, allen und jedem helfen und mich nur denen aufdr;ngen, die weder Liebe noch gute Taten annehmen, die mich nur auslachen, ;ber meine Armut, ;ber meine Unf;higkeit. Nein, wir m;ssen uns ;ndern! Man muss es sich zu Hause gem;tlich machen, sich abwechslungsreich ern;hren, sich irgendwo ausruhen... Und sie muss morgen beginnen. "Selbst wenn man nur noch einen Tag zu leben hat, muss man immer wieder von vorne anfangen..." Alles ist weg, alles ist neu. Nicht um jemandem beizubringen, wie man leben soll, sondern um selbst zu lernen. Aber das Herz ist kein Computer. Sie k;nnen das Programm darin nicht ;ndern... Das werden wir sp;ter sehen!"
Sp;ter fand Marina das Profil von Sergei Saltsman auf der Website Odnoklassniki. Dort postete er Fotos von sich mit seiner Frau und seinen Enkelkindern. Und er verbarg seinen zufriedenen Blick und seinen dicken Bauch nicht, ganz zufrieden mit dem Leben.
Er muss f;r sich selbst wie ein langbeiniger, schlanker Mann ausgesehen haben, und nicht wie ein lachender, wenn auch fr;hlicher Bauchnabel. Er hat zwei S;hne, eine Frau und Enkelkinder. Er arbeitet als Fliesenleger. In seiner Freizeit fischt er. Gott segne sie!

Natka hat lange Zeit nicht geschrieben. Sp;ter schrieb ihre Schwester Maria einen Brief an Marina, den sie nicht schreiben konnte, weil sie krank war. Natka hat Krebs. Krebs ist ein Urteil, ein Todesurteil, das sich ;ber einen l;ngeren Zeitraum erstreckt. Ich wollte weinen, vor Verzweiflung schreien...
Marina schickte mehrere Pakete an Natalya in der sibirischen Stadt Omsk, mit S;;igkeiten, mit allerlei Kleidung und Pelzm;nteln, mit speziellen Pr;paraten zum F;kalienabsaugen... Sie w;re auch mittellos geblieben, nur um ihrer Freundin zu helfen. Doch pl;tzlich erh;lt sie eine Nachricht von ihrer Schwester, dass Natka gestorben ist...
Wie ihre Schwester schrieb: "Sie war froh ;ber Ihre Aufmerksamkeit..." Und doch f;hlt sich Marina schuldig. Schuldig, dass ich ihr ihre Strenge und Geradlinigkeit nicht verziehen habe, als sie noch lebte.
Vielleicht bekam sie Krebs, als sie erfuhr, dass Marina krank war. "Verzeihen Sie mir!" Manchmal sp;rt Marina, wie ihre Seele sie in der Not tr;stet, und manchmal sch;mt sie sich, dass sie noch lebt und Natka nicht mehr auf der Welt ist.
"Nataschenka, mein Freund, warte, und ich werde zu dir kommen, nur muss ich noch meinen Kindern und meinem Enkel helfen, wieder auf die Beine zu kommen..."
Natasha bedeutet "Gottes Geschenk der Freude". Den Menschen um uns herum Freude zu bereiten - ist das nicht eine Berufung im Leben? Schlaf gut, liebe Natasha!
Marina liest die Briefe der Novikovs viele Male und jedes Mal schmerzt es sie, sich daran zu erinnern.

"Marina, hallo! Natasha Novikovas Schwester Maria schreibt Ihnen. Natasha ist sehr schwer krank (Onkologie). Ich habe Angst zu erraten, was vor uns liegt. Ich verheimliche vor Natasha und meiner Mutter so gut es geht, wie ernst es ist. Obwohl ich nicht wei;, was Natalya wirklich wei;, kann ich nur raten... Marina, ich habe eine Bitte. Natasha braucht einen Kolostomiebeutel (zumindest ein paar davon), nat;rlich nur, wenn es m;glich ist. Sie sagen, dass die deutschen Ger;te f;r die Patienten bequemer sind. Ich habe das Schreiben hinausgez;gert, obwohl ich Natasha gesagt habe, dass ich Ihnen geschrieben habe. Ich wei;, dass Sie selbst ernsthafte gesundheitliche Probleme haben, tut mir leid! Wenn Sie sich entschlie;en, einen Brief zu schreiben, lassen Sie sie nicht wissen, wie ernst ihre Krankheit ist. Ich flehe dich an... Wenn Sie E-Mail auf Ihrem Computer haben, k;nnen Sie mir eine Nachricht schicken. Auf Wiedersehen. Mascha. 30.08.04."

"Marina, hallo! Ich habe Ihnen heute Morgen eine E-Mail geschickt, um Ihnen zu sagen, dass Sie nicht zu diesem Preis kaufen sollen, denn so viel Geld werden Sie nicht sparen!  Wenn die Gesundheit davon abhinge... Und ich habe das Geld. Es ist nicht so, dass ich es dir nicht abnehmen will, aber du brauchst das Geld einfach mehr. Ich habe Natasha am Abend von Ihrem Anruf erz;hlt, und sie war sehr ger;hrt. Marina, wenn du etwas brauchst, z;gere nicht, mir zu schreiben! Ich wollte dieses Jahr unbedingt ins Ausland in den Urlaub fahren. Wir wollten mit Ihnen in Kontakt treten, ist es m;glich, Sie zu besuchen? Und so ist es ausgegangen... Marina, Liebling, du brauchst auch eine gute Behandlung... Sie haben nicht zu viel Geld. Sie haben so viel f;r uns getan und tun es immer noch, wof;r wir Ihnen sehr dankbar sind. Ich danke Ihnen! Bitte, werden Sie gesund, werden Sie gesund! Auf Wiedersehen, Elena. 15.09.04."

"Habe ein Paket von Ihnen erhalten, vielen Dank! Sie haben so viele Kolostomiebeutel geschickt, dass es wahrscheinlich f;r ein ganzes Leben reicht. Wie haben Sie das geschafft? Obwohl Sie geschrieben haben, dass Sie sie von einer Altenpflegerin erbeten haben. Ich danke Ihnen beiden! Danke auch f;r die S;;igkeiten, die Taubenuhr, die Sachen und das Geld. K;ss deine goldenen H;nde! Ein gro;es Hallo an Ihre S;hne! Natasha und Masha."

"Hallo liebe Marinochka! Ich konnte kaum die Kraft aufbringen, einen Brief zu schreiben. Am 8. Januar waren es 40 Tage, seit Natasha verstorben ist... Ich war auf dem Friedhof und habe Blumen von dir niedergelegt und dies laut gesagt... Ich bin sehr dankbar f;r Ihre Teilnahme an unserer Trauer. Vielen Dank f;r Ihre Aufmerksamkeit und Hilfe! Im Moment wei; ich einfach nicht, wie es weitergehen soll... Begraben neben Vater und Gro;mutter, oder besser gesagt in Gro;mutters Grab. Mein Herz hat den Verlust noch nicht verarbeitet, und manchmal denke ich, ich sollte mit Natasha sprechen, und dann wird mir klar... Wir haben kein Wort ;ber diese Krankheit miteinander gesprochen. Sie hat mich die ganze Zeit unterst;tzt, sich um mich gesorgt, mich beruhigt und gesagt: "Mascha, rei; dich zusammen, mach dir keine Sorgen, deine Augen schreien..." Zu Hause habe ich nicht geweint, aber wenn ich zu mir nach Hause kam, habe ich geschrien und geweint... Natasha hatte abgenommen, vor allem in den letzten 10 Tagen dramatisch. Als sie sich auszog, schloss ich entweder die Augen oder drehte mich weg, um nicht zu schreien! Sie wissen, dass sie zu Tr;nen ger;hrt war, als wir das Paket von Ihnen erhielten. Meine Mutter und ich sind jetzt bei Natasha untergebracht. Sie k;nnen nicht einfach das Haus verlassen. Und du kannst Mama auch nicht allein lassen. Es muss etwas getan werden... Ich besuche sie zweimal im Monat. Die Mutter ist sehr schwach und schmilzt f;rmlich dahin. Ich kann nichts Besseres erwarten, aber ich hoffe, es ist nicht schlimmer... Ich schicke dir Bilder von meiner Geburtstagsfeier. Dies sind die letzten Bilder mit Natasha. Und zwei Tage sp;ter kam sie ins Krankenhaus. Ich wollte nicht feiern, und sie sagte: "Ach, wirklich? Tun wir so, als w;re nichts passiert!" Wissen Sie, sie ist eine sehr starke Person! Marina, Gott segne euch alle! Ich w;nschte, ich k;nnte Ihnen in irgendeiner Weise helfen. Wir haben in den Nachrichten von den schrecklichen Kataklysmen in Ihrer Region geh;rt. Ich w;nsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr! Ich w;nsche Ihnen Gesundheit, Gl;ck und viel Erfolg! Wenn Sie die M;glichkeit haben, senden Sie einige Nachrichten an Ihre E-Mail-Adresse. Das ist wahrscheinlich alles. Schreiben. Maria'...

Nur einmal hatte Marina einen Traum, in dem sie einen Spaziergang auf den mit B;umen bewachsenen Waldwegen machten, durch die Wiesen, wo die V;gel sangen und es so sch;n war... Aber pl;tzlich sah Marina die Kinder am Tor des Hauses spielen. Sie war daran interessiert... Und Natka verschwand, beleidigt ;ber ihre Nachl;ssigkeit... Verzeih mir, Natascha!

Sie hatte einen weiteren Traum ;ber ihren Vater. Als ihr Vater starb, vermisste Marina ihn furchtbar. Sie war deprimiert. Es schien ihr, als sei ihr Vater gestorben und was dann? Auf diese Weise stirbt jeder Mensch, was ist dann der Sinn, geboren zu werden und zu leben? Und wozu? Sie war lange Zeit deprimiert.
Marina erinnerte sich, dass sie vor zehn Jahren von ihrem Vater getr;umt hatte. Er war aus Gr;nden, die sie nicht verstand, w;tend auf Marina. Sie stand am anderen Ende des Raumes. Er ging hin;ber und hob die Faust zu einem Schlag. Er h;tte sie so hart schlagen k;nnen, dass sie bewusstlos zusammengebrochen w;re. Aber sie lief nicht weg, sondern kauerte sich hin und schloss die Augen, um es nicht zu sehen. Aber es gab keinen Schlag. Sie ;ffnete die Augen und sah ihren Vater, der sie aufmerksam ansah. Sofort war er verschwunden. Sie wachte auf und dachte: "Alles ist gegen mich. Bin ich so schlecht? Aber was wird mir vorgeworfen? Ich wei; es nicht..."
Er tr;umte zun;chst krank, w;tend und auf Kr;cken. Einige Jahre sp;ter erschien er ihr, auf einem Stuhl sitzend, in Begleitung von Frauen, die sich um ihn k;mmerten. Wenig sp;ter tr;umte er, er sei jung und gl;cklich und laufe fr;hlich und heiter auf sie zu. Er hat nie wieder getr;umt. Aber Marina freute sich f;r ihn, denn das bedeutete, dass Gott ihm all seine S;nden vergeben hatte und sein Vater Gottes Gunst gewonnen hatte.
Marinas Schicksal ;hnelt dem von K;nig Lears j;ngerer Tochter. Er liebte die ;lteren Kinder und hasste die j;ngere, weil sie Kinder einfach liebte und bereit war, das letzte zu geben. "Ein solcher Mann hat keinen Respekt vor sich selbst", dachte K;nig Lear. So verschenkte er sein K;nigreich an den ;ltesten und nichts an den J;ngsten. Er wird es sowieso wegwerfen. Und die ;lteren, die ihren Teil des Guten genommen hatten, brauchten ihren Vater nicht mehr und warfen ihn aus ihrem Anwesen. Der Vater klopfte an die T;r seiner j;ngeren Tochter, und sie empfing ihn mit Ehrfurcht. Die ;lteren erh;ngten den J;ngeren aus Neid und Profitgier. Und der Vater wurde verr;ckt. So ist das Leben nun einmal. W;hrend ihr Vater ihren Schwestern etwas gab, brauchte sie ihn, aber als er alles weggab, brauchte sie ihn nicht mehr.

Marina wurde immer besorgter, dass Markus nicht arbeitete und nichts wollte. Sie zeigte ihm immer wieder Filme von behinderten Menschen, die um ihr Leben k;mpften, egal was passierte. Er ist nicht behindert, er ist gro;, sieht gut aus, aber er sitzt zu Hause: Er sieht niemanden, er h;rt niemanden. Nein, es muss etwas dagegen getan werden...
In der Zeitung sah sie eine Anzeige, dass eine kostenpflichtige Ausbildung zur Masseurin beginnt, die 600 Euro kostet. Aus dem Verkauf der Datscha war noch Geld ;brig geblieben, und das musste sie sinnvoll einsetzen.
Sie war sehr daran interessiert, und Markus kannte sich in dem Gesch;ft aus, da seine Mutter ihn beraten hatte. Er gab ihr Massagen und sie f;hlte sich besser. Und wenn sie ihm auch noch einen Abschluss in Massagetherapie geben w;rden... Das w;re gro;artig! Dann wird er einen Job finden, ein Haus kaufen, ein Auto... Sie teilte dies mit Marcus. Sie war sehr erfreut, dass Markus zustimmte. Und damit er keine Angst hat, seine Meinung zu ;ndern, ;u;erte sie auch ihren Wunsch, zu studieren...

Marina und Markus fuhren mit dem Zug in die Stadt D;sseldorf, um dort einen Massagekurs zu besuchen. Nach einer gewissen Zeit gab der Zug ein Alarmsignal, ein Warnsignal, aus. Er war mit 100 Stundenkilometern unterwegs. Es lief ohne Verz;gerungen. Pl;tzlich bremste er scharf ab, die R;der bremsten und quietschten verzweifelt. Schlie;lich hielt der Zug an einer roten Ampel. Drei Polizisten standen in der Vorhalle und kontrollierten die Fahrg;ste.
Marina stand aus Platzmangel neben der Toilette, die Marcus gerade betreten hatte, um sich zu erleichtern, lehnte an der T;r und beobachtete die Leute. In der Hand trug sie eine schwere Reisetasche, die mit Handt;chern und Laken gef;llt war.
Gerade als das Halloween-Festival in der Stadt stattfand. Alle jungen Leute und einige der ;lteren waren als verschiedene Figuren verkleidet. Einer war ein Gnom, einer ein Pinocchio, einer ein KZ-H;ftling im gestreiften Pyjama, ein Skelett, ein Vampir und andere Figuren aus M;rchen.
Marina stellte sich einen schwarz gekleideten Fl;chtling vor, der ein Halloween-Zeichen trug, einen Sprengstoff in der Tasche hatte, unzufrieden mit den Routinen der Regierung war und einen Knopf mit einer Fernbedienung dr;ckte... Sie hat es sich mit ihren eigenen Augen vorgestellt... Ein Polizist sah sie aufmerksam an. Sie lachte ;ber die Tatsache, dass sie seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Die Blicke aller drei Polizisten waren nun auf Marina gerichtet. Das Lachen hat sie noch mehr gest;rt.
Gut, dass der Zug anhielt und die Polizisten ausstiegen und ihr nachschauten. Sie zwang sich, mit dem Lachen aufzuh;ren, sonst w;rde sie "v;llig schizophren" werden. Aber die Leute um sie herum sahen sie noch lange an, bevor sie ihre Haltestelle erreichte.

Marina wollte zumindest etwas, das ihren Sohn interessierte, zumindest etwas, das er tun konnte, damit er in seinen Augen wuchs und sich selbst respektierte. Sie hatte zwei Tage Zeit, um dies zu tun. Der erste Tag war theoretisch, der zweite Tag war praktisch und endete mit einer Pr;fung. Es waren acht Personen. Sie alle halfen sich gegenseitig mit ihrem Wissen ;ber Muskeln und Knochen.
Sie erhielten Massagen unter der Leitung von Masseurin Elena Gilles. Sie gaben ihr Wissen ;ber Massage weiter. Markus hat lange Zeit gut massiert und wusste, wo ein Mensch Schmerzen hat und wie er diese lindern kann. Das hat ihm seine Mutter Marina beigebracht.
Sie selbst zeigte allen, wie man innere Organe erkennt und behandelt. Dazu muss der Mann auf den R;cken gelegt werden, einen Finger in den Bauchnabel des Patienten stecken und ein wenig dr;cken.
Wenn ein Herzschlag aus dem Nabel zu h;ren ist, sind die inneren Organe des Patienten in Ordnung. Wenn im Nabel kein Herzschlag zu h;ren ist, kann von oben, unten oder von der Seite Druck ausge;bt werden.
Wo das Herz schl;gt, kann man erkennen, welche Organe nicht in Ordnung sind. Von unten sind der Magen, die Geb;rmutter und die Blase zu sehen. Im oberen Bereich sind Herz und Lunge verstopft, was Schmerzen beim Einatmen des Herzens verursacht. Auf der Seite - Schmerzen in der Bauchspeicheldr;se, oder Milz, oder Dickdarm, oder Harnleiter, und so weiter.
Sie m;ssen sie zehn Tage lang mit einer Massage behandeln. Wenn alle Masseure w;ssten, dass man Patienten auf diese Weise heilen kann, ohne sie zu operieren? Und es hat seinerzeit vielen Menschen geholfen. Massagen k;nnen Taubheit, Leistenbr;che, Kopfschmerzen und viele andere Dinge heilen...
Der Manager war sehr zufrieden mit Marinas Handeln. Sie sagte, dass jeder Massagetherapeut das Recht hat, f;r seine Erfahrungen bei der Behandlung von Patienten einzustehen. Marina l;chelte sch;chtern und antwortete:
- Hauptsache, die Menschen sind gesund und haben ein gutes Leben!

- Aber Sie werden sterben und Ihr Wissen wird sterben. Und was bleibt f;r die j;ngere Generation ;brig?
- Das ist es, was wir jungen Menschen beibringen, damit sie heilen und an die n;chste Generation weitergeben k;nnen.

Zwei Tage sp;ter erhielten sie ihre Zertifikate als Wellness-Massage-Therapeuten.
Aber in Marinas Seele herrschte ein Zustand ziemlich gequ;lter Freude, verst;rkter Hoffnung auf eine bessere Zukunft f;r ihren Sohn und rebellischer Gef;hle. In ihrer Seele gab es keine Verz;ckung, in die sich der Schmerz der Angst mischte. Was, wenn es nichts war und eine Geldverschwendung...
 Bald fand er einen Platz in einer privaten Einrichtung, einer Massageklinik, und bekam sogar sein eigenes B;ro und das Recht, den Salon in Abwesenheit des Gesch;ftsf;hrers zu leiten. Aber Marcus hat in letzter Minute abgelehnt...
Marina bedauerte es. Sollten wir etwas tun, um den Job zu bekommen? Wir sollten Markus aufr;tteln. Aber das waren nur unrealistische Tr;ume...

Marina hatte vor kurzem erfahren, dass Adam bei seiner Arbeit als Vorarbeiter eines Metallarbeiters schwer verletzt worden war. Seine Aufgabe war es, die von ihm eingebrachten Einheiten entgegenzunehmen und abzuladen. Diesmal fielen S;cke mit Aggregaten auf ihn und zerquetschten seine Beine. Er wurde unter Schmerzen ins Krankenhaus gebracht und musste operiert werden, um seine F;;e zu entfernen, da sie zertr;mmert waren.
Adam hat sehr gelitten. Auch er dachte, dass ihn niemand mehr wollte. Er zog sich zur;ck, wurde traurig... Sp;ter wurde er mit Beinprothesen ausgestattet, damit er laufen konnte.
Marina und ihr Sohn kamen zu Besuch. Als sie sah, dass Adam sich zur;ckzog, sagte Marina ihm etwas, das seine Einstellung zum Leben im Allgemeinen ver;nderte:
- Bemitleiden Sie sich nicht selbst und geben Sie niemandem die Schuld! Man muss sich nicht f;r jeden sch;men - andere haben es noch schlimmer, und sie leben und genie;en jeden Tag. Denken Sie nicht, dass alle Sie nur ansehen und lachen. Jeder denkt nur an sich selbst und sein Leben, du bist ihm v;llig egal. Leben Sie also und tun Sie das, was Sie lieben und was Sie k;nnen. Wir leben nur einmal. Und lassen Sie sich nicht deprimieren. Sei froh, dass du die H;nde frei hast und tun kannst, was du willst...
Adam ist ein Amateur-Funkmechaniker. Sein Keller ist ein einziges Durcheinander aus Dr;hten, Schrauben, verschiedenen Teilen und Fernsehgeh;usen. Er ist stolz darauf, dass er in seiner Jugend in Kasachstan Mikrofone und Satelliten auf den Trib;nen f;r die Feierlichkeiten zum 1. Mai, dem Tag der Arbeitersolidarit;t, installiert hat und unter den Trib;nen sa;, um den Ton einzustellen.
Er zeigt allen G;sten sein selbst gebautes Radio. Ermutigt durch ihre Aufmerksamkeit, zeigt er allen noch einige seiner Erfindungen, die im Haushalt n;tzlich sind. Zu diesem Zeitpunkt war er wie ein Kind, das sich ;ber das, was er tat, freute und alle zum Staunen brachte.
Von Natur aus langsam und vorsichtig, hat er sich immer durchgesetzt. Fr;her war er ein Quacksalber gewesen, und jetzt widmete er sich dem Sammeln von allerlei B;geleisen im Keller, was Lisa wiederum ;rgerte. Liza hat Spa; daran, Salz auf offene Wunden zu streuen. Aber vielleicht lehrt sie das gebrochene Schicksal, die Kranken mit Mitgef;hl zu behandeln...
Aber dieses Mal lie; Lisa ihn tun, was er wollte. Sie ;nderte ihre Haltung gegen;ber den Kranken, als ihre eigene Familie davon betroffen war. Er ist jetzt ein Invalide. Adam und Lisa helfen ihrer Tochter bei der Erziehung der Enkelkinder.

Marina hatte die ganze Zeit gehofft, ihre Ex-Freundin Sholpan zu treffen. Im OK! war sie nicht zu sehen. Nur Saken hat sie getroffen, aber er hat sie nicht kontaktiert. Er schien seine Codes vergessen zu haben oder er war nicht an der Kommunikation mit seinen Klassenkameraden auf dieser Website interessiert.
Marina hatte es schon aufgegeben, als eine Frau aus Dschambul ihre Telefonnummer im Telefonbuch las und sie informierte. Das war die Wahrheit, Sholpan. Ihre Freude war grenzenlos. Sie fand heraus, wie Sholpan jetzt lebte.
Es stellte sich heraus, dass sie wieder einmal in einer ehe;hnlichen Gemeinschaft lebte. Sie hatte einen Sohn zur Welt gebracht. Ihr Mann missbrauchte sie und lie; sie schnell alt werden. Ihre Tochter hasste ihn, weil er ihre Mutter missbrauchte. Dann trennten sie sich. Der Sohn erwies sich als krank, geisteskrank.
Alia wuchs auf und ging nach Almaty, um ihren Vater zu finden und ihr Leben der Musikszene zu widmen, sie sang wundersch;n. Sie arbeitete nachts als S;ngerin in Restaurants und Caf;s. Sie hat ihren Vater nie gefunden. Sie hatte das charmanteste und attraktivste Gesicht und die beste Figur.
Ja, Marina und Sholpan hatten ein miserables Leben. Die Jahre werden vergehen, jeder wird es verstehen und es wird sich nicht ;ndern, je mehr man sich aufopfert, desto weniger wei; man es zu sch;tzen...

Sobald Marina nach Deutschland zog, begann sie, nach ihrem kranken, buckligen Klassenkameraden Kirill zu suchen. Sie wollte ihm in irgendeiner Weise helfen, zumindest einmal im Jahr mit einem Paket. Ihr Vater war ein Invalide, daher kennt sie das Leid der ungl;cklichen Menschen. Ob Kirill nun allein oder mit seiner Familie ist, sie m;chte ihm in diesem Leben helfen, so wie ihr auch in den Tagen der Pr;fung und Verfolgung geholfen wurde. Vielleicht ist er irgendwo in der N;he? Schlie;lich ist auch er von deutschem Blut. Marina schrieb Zeitungsannoncen und suchte nach Leuten, die sie kannte, aber es gab immer noch keine Antwort...
Sie erinnert sich daran, dass er, wenn er an die Tafel gerufen wurde, vor Aufregung die Stimme verlor, seine Mitsch;ler ihn auslachten und ihr ein Klo; im Hals steckte, weil sie ihn nicht leiden konnte.
Die Lehrer sa;en still da und hielten ihre K;pfe gesenkt. Kirill war Marina dankbar und schenkte ihr seine Aufmerksamkeit, machte ihr Komplimente ("Deine Augen sind so blau und tief, dass man darin ertrinken k;nnte!") und machte Vorschl;ge ("Lass uns in die Berge gehen, um uns den R;cken zu w;rmen!"). Er war der einzige Zehntkl;ssler, der in seinem Staatsexamen eine hervorragende Note in Mathematik erhielt. Er, der Einzige in der Schule, war schwach und gebrechlich, aber stark im Glauben und in der Hoffnung auf die Liebe, das Mitgef;hl und die Unterst;tzung der Menschen.
Aber sie, die jungen Burschen, verstanden nicht, wie schwer es f;r die Kranken unter den Gesunden und Starken war. Aber Kirill hat nicht aufgegeben. Nach der Schule besuchte er das Nowosibirsker Ingenieurinstitut. Er absolvierte ein halbes Jahr lang mit Auszeichnung und wurde dann aus gesundheitlichen Gr;nden des Landes verwiesen. Er kam mit Bitterkeit im Herzen nach Hause und fragte sich, warum er aus seinem Studium und seinem Leben gesto;en worden war... Die ehemaligen Klassenkameraden Gennady und Sasha lie;en ihn nicht im Stich, sondern unterst;tzten ihn bei all seinen Bem;hungen: Sie verpassten ihm einen Haarschnitt mit verl;ngerten Haaren, die bis zum Buckel reichten, was seinen Fehler kaschierte und Kirill Selbstvertrauen gab.
Und er glaubte an sich selbst, war offen und fr;hlich, ging als Lagerist in der Konsumgenossenschaft arbeiten, obwohl er eine Invalidenrente beziehen konnte. Er hat alle schwierigen Situationen im Leben durchgestanden und daran geglaubt, dass es in seiner Stra;e einen Urlaub geben w;rde! Er konnte und wollte sich nicht daran gew;hnen, wegzulaufen und den Kummer loszuwerden oder von einem Ort zum anderen zu ziehen, denn er glaubte, dass er auch hier den Menschen Nutzen bringen und geben konnte.
Marina verstand, wie schwer es f;r ihn war, aber sie wollte Kinder und hatte Angst, dass seine Krankheit vererbt werden k;nnte. Und auch die Kinder w;rden darunter leiden.
Sie erinnert sich daran, wie sie nach der Scheidung, als sie f;r eine Weile nach Hause ins Dorf Mirki ging, Kiril traf, als sie nach Hause ging und in ihren H;nden die Babyhasenschuhe hielt, die sie in der Children's World gekauft hatte. Er sah sich die Stiefel an und fragte: "Was, hast du ein Baby bekommen?" "Ja", antwortete Marina, "aber mein Mann und ich sind getrennt..." "Was, nicht gut oder selbst zu w;hlerisch?" Ich sch;tze, er konnte die Vergangenheit nicht vergessen, dass sie ihn vernachl;ssigt hatte, und eilte voller Stolz davon.
Zu ihrem gro;en Bedauern erfuhr sie, dass Kyrill 1998 gestorben war. Er wurde in Kuzminka begraben. Er war mit Nadia verheiratet und hatte zwei Kinder. Seine Frau hat ihn oft betrogen. Eines Tages kam er m;de von der Arbeit nach Hause, und seine Frau lag mit einem Nachbarn im Bett. In seiner Verzweiflung ergriff Kirjuscha ein Messer und stach dem Mann in den R;cken. Er war auf der Stelle tot.
Kirill wurde zu sieben Jahren strengem Regime verurteilt. Aus gesundheitlichen Gr;nden wurde er jedoch nach drei Jahren nach Hause entlassen. Er lebte noch ein paar Monate und starb dann.
Seine Frau nahm die Kinder mit nach Russland und wollte sie dort verkaufen. Doch Kirills Schwester erfuhr davon und nahm sie ;ber die Polizei in Pflege...
Ja, das Leben eines Invaliden ist hart. Diese Art von Mord rechtfertigt eine Person, die um ihr Familiengl;ck k;mpft und betrogen wird. Es ist hart und schmerzhaft, wenn man sich an Kyrill erinnert. Einige werden versuchen, ihn eher fr;her als sp;ter zu verurteilen, aber "richte nicht und du wirst nicht gerichtet werden". Die schlimmsten Morde sind Auftragsmorde, Morde aus Habgier, Morde aus Hass, Morde, weil es nichts zu tun gibt - m;;ige Morde.
Marina hatte nie Zeit, ihm zu sagen, dass wir einen Besch;tzer, einen Heiler und einen Retter haben - den Herrn. Sie sagt dies allen: den Kranken, den Entt;uschten und den Einsamen, dass wir einen Lichtstrahl in einer dunklen Welt haben.
Kirjuscha, vergib uns allen, denn wir wissen nicht, was wir tun. All dein Leid: Unverst;ndnis, Nichtannahme deiner Person, Verfolgung, Dem;tigung und Beleidigung durch deine N;chsten, Verurteilung und Spott - es soll heilig sein, es soll die gute Absicht des Herrn f;r dich sein. Es gibt viel Leid auf der Welt, wer hat das nicht schon erlebt? Aber der eine Kummer t;tet die Seele, der andere bringt ihr Leben, Kraft und Frieden. Genauso wird der Kummer in uns unterschiedlich wirken, je nachdem, ob wir die Heiligkeit der Liebe Gottes und die gute Absicht, mit der er uns diesen Kummer geschickt hat, begreifen oder nicht.

Nach einiger Zeit fand Marina Katerina Shevtsova, mit der sie im Pionierhaus im Dorf Mirki arbeitete. Sie arbeitete mit ihr im Pionierhaus als N;herin f;r Kinderkost;me. Dann gingen sie gemeinsam nach Tselinograd und arbeiteten in der ZHO als Betreuer f;r Jugendherbergen.
Dort trat ihre Tochter Markus beim Spielen in die Leistengegend, woraufhin dieser vor Schmerzen weinend nach Hause lief und sich bei seiner Mutter beschwerte. Sie ging hin und fragte: "Warum?" Katja lachte und sagte, so habe sie ihm beigebracht, sich gegen Jungs zu verteidigen." "Und wenn er keine Kinder hat?" - erwiderte Marina bedauernd.

"Hallo, Katjuscha! Erinnern Sie sich an mich? Ich habe Sie sofort erkannt. Wie geht es Ihnen, wie geht es Ihnen? Wie geht es den Kindern und Enkelkindern? Leben Sie noch mit Ihrem Mann zusammen? Schreiben Sie mir von sich, ich werde mich sehr freuen!"
"Marina, hallo! Ich habe dich gesucht, und du hast mich gefunden. Ich habe mich buchst;blich nach Ihrer Abreise nach Deutschland von meinem Mann getrennt. Jetzt lebe ich mit einem anderen in einer zivilen Ehe. Seit nunmehr 15 Jahren. Mein Ex-Mann lebt in Russland in Saratow. Mein Sohn hat ihn letzten Sommer besucht. Meine Tochter bekam einen Jungen, Jaroslaw, aber sie und ihr Mann trennten sich nach nur vier Monaten. Meine Schwiegermutter kam, um meinen Urenkel zu sehen, und es tut ihr sehr leid, dass das Leben mit Sasha nicht funktioniert hat. Ein Gesch;ftsmann hat unsere Wohnheime von der Fabrik gekauft. Obwohl ich nicht mehr in der Fabrik arbeitete, sagte ich ihm, dass ich ihn verklagen w;rde, wenn er mir nicht eine angemessene Wohnung zur Verf;gung stellen w;rde. Was hatte ich umsonst verloren, wenn ich zehn Jahre lang als Schlafsaalbetreuerin gearbeitet hatte? Ich werde ihn verklagen... Er bekam Angst, er wollte nicht vor Gericht gehen und kaufte mir eine Zweizimmerwohnung. Und du bist noch h;bscher geworden, du bist so eine interessante Frau. Wie hat sich Ihr Leben entwickelt?"

Marina, ich habe mir immer ein Beispiel an dir genommen. Du hast in Astana alles alleine geschafft und mir sehr geholfen, dank dir habe ich ein Wohnheim bekommen. Dank Ihnen habe ich einen Kindergarten f;r Nadjuschka bekommen. Als ich dich ansah, entschied ich mich f;r ein zweites Kind, weil ich dachte, sie k;nnte das Gleiche f;r mich tun. Und ich wei;, dass du es Valerie versprochen hast. Wir haben uns im Laden getroffen, kurz bevor wir gegangen sind. Es war richtig, wegzugehen und ein Leben f;r die Kinder aufzubauen. Und ich bin es auch leid, dass Sasha blaue Flecken hat. Er ging wie ;blich zu seiner Mutter und rief mich dann an: "Ich komme", und ich sagte ihm: "Ich habe geheiratet". Er flog r;ber und der Polizist nahm mir die Schlinge ab - Sashka wollte mich schon aufh;ngen, aber die Bullen haben ihn innerhalb von 24 Stunden aus der Stadt getrieben. Ich hatte drei Jobs, um zu ;berleben, und Wanja machte mir bereits den Hof, also entschied ich mich... Wir verstanden uns auf Anhieb und ich habe es bis heute nicht bereut. Und das ist auch gut so, aber meine Gesundheit ist auch nicht so gut. Nach f;nfzig fingen alle m;glichen Krankheiten an, sich einzuschleichen. Ich tr;ume auch davon, mit meinen Kindern nach Russland zu ziehen. Sonst werden wir bald kasachisch sprechen. Unsere Enkelkinder sind unsere Freude. Wir lieben Jaroslaw sehr, und ich habe Nadja als alleinerziehende Mutter registriert. Sie bekommt ein Taschengeld. Schreiben.
Jetzt wurde Tselinograd in Akmola umbenannt, und diese Stadt ist zur Hauptstadt von Kasachstan geworden. Es entstanden sch;ne H;user, sch;ne Parks mit Springbrunnen, ein wei;es Haus und andere Sehensw;rdigkeiten.

                Kapitel 39

Marina und Marcus haben beschlossen, in eine neue Wohnung zu ziehen. Die T;rken fingen an, das ehemalige Haus zu ;bernehmen und taten dabei allen Nicht-T;rken allerlei unangenehme Dinge an: Sie warfen M;ll unter die T;ren, brachen Schl;sser auf, lie;en ihre Kinder schimpfen und traten die Haust;ren ein. Sie machten sich schnell auf die Suche nach einer anderen Wohnung.
Markus fand online eine Wohnung bei einem ukrainischen Vermieter Alexander Syibo aus Moskau, der ukrainischer Nationalit;t ist, seine Frau ist ebenfalls eine Russlanddeutsche aus Karaganda, die sich nach ihrer ;bersiedlung nach Deutschland als erste um das Wohnungsgesch;ft, also die Immobilien, k;mmerte... Sie suchen alte, verfallene Wohnungen auf, f;hren kleine Reparaturen durch und vermieten sie als Wohnungen. Sie bekommen eine Menge Geld und leben davon.
Er war f;r dieses dreist;ckige Haus mit zw;lf Mietern zust;ndig. Dort erschien er jede Woche mit seinen Kumpels und sie tranken, a;en, entspannten und renovierten in der leerstehenden Wohnung. Er zahlte ihnen einen miserablen Lohn, ern;hrte sie aber reichlich: W;rstchen, Spie;e, Duners.... Auf dem Tisch standen immer alkoholische Getr;nke: Gorilka, Varenuka, Mondschein, Luzifertrank, Bier und Wodka. Manchmal wurden auch gemeinsam Lieder gesungen. Abends hallte ihr lauter Gesang von "kohani divchiny" weithin wider:
Wieder einmal ist die Stimme der Zozuli im Wald zu h;ren,
Die Flossen haben ein Nest im Wald gebaut,
Und die Frau des Hirten weint um ihre Herde,
Die Nachtigall sang ein Lied hinter dem Bach.
Die wuchernden Sommerkirschb;ume,
Die Schneeb;lle sind zum Puff hinaufgeklettert,
Der Wunderheiler im Garten,
An einem ruhigen Ort.
Auf ein M;dchen warten, warten...

Erstens traute Marina den Ukrainern nicht, und zweitens wohnte ihre Mutter in der N;he. Und wie Sie wissen: Je weiter weg, desto vertrauter sind Sie. Aber mein Sohn wollte nicht in dem alten Haus bleiben, weil sie anfingen, sein Auto zu zerkratzen, seinen Spiegel abschlugen und einmal in das Haus einbrechen wollten. Als sich jemand ;ber das Internet mit ihnen in Verbindung setzte, verlie; sie die Geduld und sie zogen kurzerhand um, obwohl Marina dar;ber nicht gl;cklich war. Mit den Khokhlyas w;rde es neue Probleme geben.
     Sie schreckten nicht einmal davor zur;ck, bei offenem Fenster zu fluchen und zu beweisen, wer schlauer ist. Alle blieben bis zwei Uhr morgens auf und hatten Angst, auf frischer Tat ertappt zu werden.
Marina dachte, ihr Mann sei zur;ckgekehrt und w;rde wieder randalieren und unruhig werden. Wenn sie ausging, sah sie sich immer um, und wenn sie zu Hause sa;, wartete sie darauf, dass einer von ihnen die T;r eintrat und sie vergewaltigte.
- Wer w;rde dich wollen? - grinste mein Sohn.
- Nachts sind alle Katzen gleich", sagte sie und blickte erschrocken zur Haust;r zur;ck.

Marcus versprach also allen Ernstes, die Renovierung nach seinem Geschmack, qualitativ hochwertig und schnell durchzuf;hren. Marina schweigt. Das hatte sie schon oft geh;rt, aber Marcus' Eifer lie; schnell nach und sie musste es selbst zu Ende bringen. Begeistert nimmt er die B;rste in die Hand, streicht damit ein paar Mal ;ber die Wand, ber;hrt dann seinen Kopf - irgendetwas stimmt damit nicht - und legt sich zur Ruhe. Trotz ihres Zustands nimmt Marina schweigend ihr Werkzeug und f;hrt die Reparatur zu Ende. Sie beginnen die Renovierung in einem Hightech-Stil, setzen sie in einem Lass-es-alles-Stil fort und beenden sie in einem "Schei; drauf"-Stil.
Das sagt er immer:
- Warum haben Sie es so eilig?
- Sie wissen, dass es f;r mich immer besser war, meine Arbeit zu erledigen und nicht auf halbem Weg aufzugeben und mich dann auszuruhen.
- Deshalb sind Sie so ersch;pft!
Endlich war es soweit. Marina f;hlte sich unwohl in ihrer neuen Wohnung. Irgendwo stieg die Angst auf, dass es wieder Gr;nde geben k;nnte, warum sie sich hier nicht wohlf;hlen w;rden. Marina ging nach drau;en, um eine Pause zu machen.
Sie begann, das Grundst;ck aufzur;umen. Ringsherum gab es Gras, Unkraut und Dornen, die hier und da herausragten. Der gesamte Weg vom Haus zur Hauptstra;e war mit Schmutz und Laub vom letzten Jahr verstopft. Sie musste den ganzen M;ll einsacken. Sie verbrachte zwei Stunden mit dem M;ll, um ihn in einem Sack zu sammeln und den Rasen zu reinigen. Zur gleichen Zeit kam der Hausverwalter Alexander vorbei und sagte in dekadenter Stimmung:
- Ich kann meine H;nde nicht auf der Stra;e lassen.
- Das ist in Ordnung. Ich muss umziehen.
Sie schleppte den M;llsack vom Hof in die Ecke des Zauns und ging zu Marcus, um eine Kleinigkeit zu essen. Er begr;;te sie etwas erschrocken:
- Wo bist du gewesen? Ich dachte, ich w;re irgendwo ohnm;chtig geworden.
- Ich mache nur einen Spaziergang...
Er murmelte etwas Unverst;ndliches.

Marcus begann, russische Fahnen und Piltokas mit Befehlen an die W;nde zu kleben. Ich spiele russische Lieder und sitze bei russischen Spielen am Computer.
Er wurde w;tend, als seine Mutter ihm sagte, dass es besser sei, kein russisches Idol zu sein, sondern ein einfacher Mann zu sein und nichts an die Wand zu h;ngen. In allen V;lkern gibt es gute und schlechte Menschen. ;bersch;tzen Sie also nicht jemanden, sondern untersch;tzen Sie jemanden.
- Du verstehst ;berhaupt nicht, wer b;se und wer gut ist. Also halten Sie sich aus meinen Angelegenheiten heraus", sagte Marcus w;tend.
Marina hatte den Eindruck, dass alle Russen ;ber Nacht in die Wohnung einbrechen, sie vergewaltigen oder stehlen k;nnten, was immer schlecht war, und ihr umsonst die Fresse einschlagen w;rden, um dann mit zuschlagender T;r zu verschwinden. Dann geben Sie den Gastgebern die Schuld: Sie h;tten ihre Gastfreundschaft nicht zeigen d;rfen. Das Unerreichbare ist immer besonders begehrenswert. Und wenn Sie das Gef;hl haben, dass Sie gro;z;gig empfangen wurden, dann k;nnen Sie Grausamkeit und Frechheit anwenden. Sie liegt den Russen und Ukrainern im Blut.

Die Wohnung war im Winter kalt. Die Heizung befand sich unter dem Fu;boden, aber die ehemaligen Untermieter stellten die gesunde Lebensweise in Frage, obwohl es hei;t: "Halte deinen Kopf kalt, deine F;;e warm und deinen Magen hungrig". Die Batterie bestand aus nur f;nf Rippen.
Marinas K;rper war eiskalt und es war unm;glich, in der Hitze zu atmen. Vielleicht waren es die verfl;ssigenden Pillen, die ihre Wirkung zeigten, aber sie konnte sich nicht an ihre neue Wohnung gew;hnen. Der Hof versprach, ihnen ein St;ck Land f;r einen Gem;segarten zu geben, damit sie einen Platz hat, um ihre Knochen zu strecken. Aber sie lebten bereits seit einem Jahr dort, hatten aber die versprochenen Privilegien nicht erhalten und mussten daf;r viel Geld bezahlen. Die Khokhlyas gehen nirgendwo hin! Gut geklatscht!

F;r Marina schien es, als sei sie seit einem Jahr im Gef;ngnis gewesen. Denn sie wurde von Alexander unterdr;ckt, der jede Woche f;r drei oder vier Tage kam und mit den Mietm;nnern ;ber ihnen lebte.
Eines Tages fragte ein Bewohner, ein deutscher Mitbewohner, Sjaibo:
- Warum sprecht ihr so laut und sp;t und in aller Ruhe schlechte Worte zueinander?
- Wir haben eine russische Mentalit;t! - erkl;rte Alexander voller Stolz.
- Aber Sie sind in Deutschland, nicht wahr?
Marina w;hnte sich in den F;ngen ihres Ex-Mannes Valery. Als das Konzert der Amateure im Obergeschoss begann, hatte sie Herzrasen - ihr Herz klopfte wie wild und nerv;s. Sie muss sich an die Zeit erinnert haben, als sie nach einem Trinkgelage in Schl;gereien verwickelt war.
Auch ihre S;hne waren sehr aggressiv. Markus bezeichnete ihr Vorgehen als unvern;nftig. Er ;u;erte sich negativ ;ber jede Kleinigkeit und sprach tagelang nicht mit seiner Mutter, da er sie f;r den letzten Narren hielt.
Brunos j;ngster Sohn kam zum Mittagessen zu seiner Mutter und beschimpfte sie st;ndig wegen des ungesunden Essens, das seine Mutter f;r ihn kochte. Er war zwar k;stlich, aber mit chemischen Zus;tzen belastet.
- Wo sehen Sie das? Ich koche mit nat;rlichen Produkten", sagte seine Mutter ver;rgert.
- Ja, ;berall... Lesen Sie die Inhaltsstoffe auf den Verpackungen: St;rke, Soja, Aromastoffe, scharfe Gew;rze. Ganz zu schweigen von Gluconat und Aspartam, die einen Menschen zu einem Idioten machen. Brot, Eier, Fleisch, Konserven, Wurstwaren, Tomaten... - sie sind alle giftig. Sie sind also ein Feind von uns, weil Sie mit diesen Lebensmitteln f;r uns kochen.
- Womit soll man kochen, wenn es nur Chemikalien sind?
- Holen Sie sich als Erstes das VIO. Es sind eher nat;rliche Produkte.
- Im Fernsehen wurde gesagt, dass VIO auch eine Menge Chemikalien enth;lt.
- Was ist WIO? Das ist, wenn man Gem;se nicht mit chemischen D;ngemitteln, sondern mit nat;rlichem D;nger anbaut.
- Ist G;lle nicht ein chemisches Futtermittel?
- Auf Chemie, aber mit ein bisschen davon.
- Ich w;rde sagen, dass du einen gesunden Lebensstil pflegst, wenn ich dich nicht rauchen sehen w;rde, selten aber Alkohol in deine Kehle sch;tten w;rde.
- Ich tue es nur, wenn du mir auf den Sack gehst...
- Ich fasse niemanden an. Wenn es Ihnen nicht gef;llt, kommen Sie nicht zu mir. Lassen Sie mich in Ruhe. Geh deinen eigenen Weg, und nimm deinen Bruder mit.
- Das ist alles, was ich brauche... Ich habe dich jetzt schon satt. Du arbeitest nicht.
- Also setz dich auch hin! Warum sonst sollten Sie einen anderen Job annehmen?
- Wenn Sie mir jede Woche 200 Euro geben, werde ich nicht arbeiten.
- Ich habe es leider nicht. Wissen Sie, ich bin wegen Krankheit im Ruhestand.  Und ich bekomme nur 600 Euro im Monat. Und das ist nur, um meine Wohnung zu bezahlen. Wenn ich k;nnte, w;rde ich zur Arbeit gehen und dir jede Woche 200 Euro geben. Aber wer wird mich nehmen, einen Gel;hmten? Man braucht Geld, um M;dchen zu bekommen, und Markus braucht es nicht.
- Ihr lebt wie Parasiten, nur um zu essen, zu schei;en, zu schlafen und fernzusehen.
- Ich koche, putze das Haus, mache die W;sche, k;mmere mich um deinen Sohn, obwohl ich ganz krank bin...
- Ich bin nicht krank, ich bin dumm...
- Was gibt es mit Ihnen zu besprechen? Du bist schlau und ich bin dumm! Erst lebst du mein Leben, dann redest du dar;ber...
- Wenn du Markus am Rockzipfel hast, ist er gl;cklich. Er lebt wie ein Blutegel und saugt Blut...
- Ich behalte ihn nicht und ich schmei;e ihn nicht raus. Wenn er gehen will, soll er gehen, wenn er nicht gehen will, soll er bleiben. Ich glaube, er ist psychisch instabil. Daf;r gibt es eine Menge Beweise. Und das ist ein Kreuz, das ich mein ganzes Leben lang zu tragen habe. Und Sie, wie Helenas Ehemann, denken, ich sei wahnsinnig. Und deshalb, ich wiederhole es, werden Sie von Gott bestraft - Ihre Kinder sind abnormal - geistig behindert. Wenn Sie Ihre Meinung ;ber Menschen ;ndern, werden Ihre S;hne gesund werden.
- Du gackerst auch...
- Ich ziehe keine Schl;sse, ich ziehe sie! Die heilige Matrona sagt, dass derjenige, der flucht, sich mit Dung beschmiert, und dass jeder vor ihm wegl;uft, damit er nicht stinkt...
- Eure Heiligen... Sie werden niemals in einer Zeit der Not helfen!
- Liebe kann man nicht verlangen, man muss sie sich verdienen! Wenn man unterst;tzt und geliebt wird, wird man stark und gesund. Und du schubst mich ins Grab...
- Im Gegenteil, wenn man getreten und geschlagen wird, dann wird man stark, ohne sich auf jemanden verlassen zu m;ssen. Vielleicht behandle ich dich deshalb so, um dich stark zu machen...?
- Ich danke Ihnen! Ich habe genug vom Spucken... Ich h;re nie auf jemanden. Verlassen Sie sich nie auf jemanden. Erwarte nie etwas von irgendjemandem. Ich nehme es einfach und mache es selbst. Glauben Sie mir, das ist viel einfacher, als sich zu verbeugen und alle zu beschimpfen.
- Das ist keine Beschimpfung, sondern nur eine Redewendung.
- Wie Alexander Syibo k;rzlich zu einem Nachbarn sagte: Das ist unsere russische Mentalit;t. Aber Sie leben in Deutschland. Sie m;ssen mit Ihren Regeln nicht zu Ihrem Nachbarn gehen. Wenn ihr nicht normal leben wollt, geht nach Russland! Sie verstehen noch nicht, wie man ein gesundes Leben f;hrt, aber Sie bringen es allen bei. Man sollte Freundlichkeit nicht mit Schw;che, Unh;flichkeit nicht mit St;rke und Gemeinheit nicht mit Lebensart verwechseln.
Marina ;ffnete vorsichtshalber die Haust;r, um zu sehen, ob jemand an der T;r lauschte, denn Bruno beschuldigte seine Mutter lautstark. In diesem Moment wichen mehrere Gestalten von "garrynyi klopas" vor ihrer T;r zur;ck. Einer wollte etwas sagen, um sich zu rechtfertigen, aber Marina schlug ihnen sofort die T;r vor der Nase zu.
Am n;chsten Tag rief Bruno seine Mutter an:
- Es ist immer noch nicht gut, dass du dich nach so vielen Jahren eines so "wunderbaren" Lebens auch noch mit uns erwachsenen Idioten herumschlagen musst. Es tut mir wirklich leid...
- Daraus folgt: Was auch immer geschieht, ich liebe dich bedingungslos. Ihr seid meine Nachkommen! Ich muss alles tun, damit du und Markus und meine Enkelkinder ein freudiges, stressfreies Leben f;hren k;nnen. Es ist schwer, aber man muss es versuchen. Man muss f;r seine Nachkommen verantwortlich sein, egal wie schwer es ist... Aber tun Sie mir nicht zu sehr weh... Ich k;nnte nicht ;berleben!
Kinder denken, dass Eltern ihnen Ratschl;ge geben und sie unterrichten, weil sie ihre Macht ;ber sie haben wollen. Sie nehmen also alles aggressiv. In Wirklichkeit sehen die Eltern ihre Kinder als klein und wehrlos an und versuchen, sie vor schlechten Taten zu sch;tzen.

Brunos Sohn kommt zum Mittagessen zu seiner Mutter und verlangt von ihr, dass sie ihm nur gesundes Essen kocht: keine halbfertigen P;ckchen, keine chemischen Getr;nke, die es im Supermarkt zu kaufen gibt. Andernfalls m;chte er keine Beziehung zu ihr haben. Jedes Mal, wenn er mit dem Essen beginnt, schaut er in die T;ten, aus denen sie die Lebensmittel herausgeholt hat:
- Die gr;;te Bedrohung f;r unsere Gesundheit sind ungesunde Gewohnheiten, ein unm;;iger Lebensstil, chronischer Stress und die st;ndige Erregung von Gef;hlen und Emotionen. Solche sch;dlichen Faktoren f;hren unweigerlich zu Vergiftungen. Wir machen uns selbst krank und schieben alles auf unsere "genetische Veranlagung". Unabh;ngig von der Gewalt, der wir ausgesetzt sind, ist es immer m;glich, zur Normalit;t zur;ckzukehren, unser biochemisches Gleichgewicht wiederherzustellen und gesund zu werden. Erstens muss man lange und bed;chtig kauen; zweitens wird man gesund und gl;cklich, wenn Geist und K;rper mit sich selbst und der Welt um sich herum in Einklang sind.
- Du wirst das Herz einer Frau nie verstehen... Wie kann man gesund und gl;cklich sein, wenn man sieht, dass die Kinder ungesund und ungl;cklich sind? Es gibt keine Freude in der Seele und das bestimmt unser Leben in vielerlei Hinsicht...
- Das ist doch Unsinn... Ihre Kinder sind erwachsen und es ist an der Zeit, dass sie f;r sich selbst Verantwortung ;bernehmen. Und du zeigst immer noch auf sie, f;hrst sie... Markus h;rt in diesem Alter auf Sie, er h;tte dar;ber nachdenken, sich zur;ckziehen und sein Leben selbst in die Hand nehmen k;nnen.
- Ich sage ihm einfach, was richtig und was falsch ist, was falsch und was richtig ist.
- Du ruinierst ihn nur. Sehen Sie, er hat keine Unabh;ngigkeit, keine Verantwortung... Manchmal muss man sogar mit sich selbst um das Gl;ck k;mpfen...
- Ja, ich bin eine schlechte Mutter...
- Sie sind nicht schlecht, aber halten Sie ruhig, wo man sollte und sollte nicht, m;ssen wir alles lernen, noch mehr - Ern;hrung. Richtige Ern;hrung und k;rperliche Aktivit;t sind die besten Mittel, um Giftstoffe auszusp;len, Enzyme und Hormone wieder ins Gleichgewicht zu bringen und gesund zu bleiben. Jetzt leidet jeder unter innerer Verschmutzung, stagnierenden Organen, Vergiftungskrisen und der jahrelangen Anh;ufung von Giftm;ll. Versuche, die Gesundheit zu verbessern, ohne zuvor die angesammelten Giftstoffe zu beseitigen, sind zum Scheitern verurteilt. Der K;rper, der sich vor der t;dlichen Oxidation sch;tzen muss, versucht, die Giftstoffe in den Fettzellen und Fl;ssigkeiten neutral zu halten. Der Zustand wird sich automatisch verbessern, wenn die Menschen ihre Organe und Systeme von giftigen Abf;llen befreien und den Schmutz entfernen.
- Wie kann man das tun?
- Zuerst m;ssen Sie die Leber reinigen. Und gleichzeitig den Dickdarm. Dann die Nieren. Wenn alle angesammelten Abfallprodukte aus den Organen entfernt werden, erfolgt die Reinigung auf nat;rliche Weise und verursacht keine Sch;den. Es ist jedoch notwendig, die Reinigung mehrmals durchzuf;hren. Die Verstopfung des K;rpers f;hrt zu Tr;gheit.
- Wie reinigt man also?
- Sie m;ssen es noch studieren... Ich muss noch B;cher lesen. Aber ich wei; bereits, dass das Gewichtsmanagement mit der Beseitigung der Ursachen der Stoffwechselst;rung beginnen muss. Eine M;glichkeit, dieses Problem zu l;sen, besteht darin, ;bersch;ssigen Zucker in Fett umzuwandeln. Doch je mehr davon ein Mensch anh;uft, desto weniger will er sich bewegen. Mit der Zeit verliert der K;rper die F;higkeit, Fett zur Energiegewinnung zu verbrennen. So wird ein endloser Prozess der erh;hten Insulinaussch;ttung und Fettproduktion in Gang gesetzt. Sie m;ssen die Insulinaussch;ttung auf einem niedrigen Niveau halten. Das bedeutet, keine verarbeiteten, raffinierten und verarbeiteten Lebensmittel zu essen, die den Insulinspiegel erh;hen und dem K;rper Energie entziehen.
- Oh, ich habe Ihre klugen Gedanken langsam satt.
- Ich m;chte, dass auch Sie verstehen, warum Sie Krankheiten haben und wie man sie heilen kann.
- Bei meinen Krankheiten geht es nur um die Nerven. Und schon sind sie - kaputt!
- Wor;ber machen Sie sich Sorgen? Kinder und Enkelkinder? Es ist an der Zeit, f;r sich selbst zu leben!
- Was bedeutet es, f;r sich selbst zu leben?
- Tun Sie, was Sie tun wollen.
- Ich m;chte mich um jemanden k;mmern, wie um Ihre Kinder und Enkelkinder. Sonst erscheint das Leben sinnlos. Aber ich h;re immer wieder Unzufriedenheit.
- Man kann sich kaum noch bewegen, und gesundes Essen versorgt uns mit Energie, die wir brauchen, um ohne M;digkeit zu leben. Nat;rlich wollen wir, dass das Essen gut schmeckt. Aber manchmal ist es besser, etwas zu essen, das nicht gut schmeckt, aber gesund ist. Der Grund, warum Sie sich nicht wohl f;hlen, ist, dass Sie vor allem und jedem Angst haben. Du bist eine erwachsene Frau und es ist an der Zeit, keine Angst mehr zu haben. Angst schafft kein gesundes Umfeld. Es kann nur der feste Glaube und die Liebe zu sich selbst sein. Bei der Liebe geht es nicht um Narzissmus, sondern um Respekt f;r deinen K;rper, deinen Geist, deine Seele, und du hast sie sch;n. Liebe dich so, wie du bist! eine positive Einstellung zu sich selbst zu entwickeln und bedingungslos an die M;glichkeit zu glauben, den Rest des Lebens harmonisch zu verbringen, gesund und gl;cklich zu sein. Wir sind nicht in Russland, wo alle ihre Probleme gegossen Wodka, und in Deutschland, wo es alles, um ihre Ideen umzusetzen.
- Was kochen Sie also, damit es Ihnen schmeckt und mir gef;llt?
- Lesen Sie auf den Etiketten, woraus dieses oder jenes hergestellt ist. Obwohl die Hersteller nicht die Wahrheit schreiben. Unter den verlockenden Bezeichnungen "Vollkorn" oder "mit N;hrstoffen angereichert" verbirgt sich eine Reihe von synthetischen Produkten. Sie sind in allen verarbeiteten Produkten enthalten und vergiften den K;rper.
- Kakerlaken werden mit Chemikalien vergiftet, aber sie leben und vermehren sich und gew;hnen sich daran. Das sollten wir auch!
- Sie verstehen nicht, dass Chemikalien auf die Leber, die Nieren, die D;rme und das Bindegewebe wirken. Es handelt sich um k;nstliche Farbstoffe, Konservierungsmittel, Aromen, raffinierten Zucker und Transfetts;uren, die zu einer Krisenvergiftung f;hren. Die Leber ist unser Hauptreiniger, sie ist f;r die Neutralisierung und Entfettung von Giften zust;ndig. Die Leber speichert die verbleibenden Giftstoffe, um sie aus dem Blutkreislauf fernzuhalten. Manchmal gelingt es der Leber nicht, diese Aufgabe zu erf;llen, und drei Viertel des Lebervolumens werden f;r die Speicherung von Giftstoffen verwendet, die sie nicht entgiften kann. Eine kritische Situation tritt ein, wenn Chemikalien in den Blutkreislauf gelangen, wodurch andere Organe und Gewebe, einschlie;lich des Gehirns, in Mitleidenschaft gezogen werden. Lebensmittelzusatzstoffe und Konservierungsmittel f;hren zu Krebs, Alzheimer, Herzkrankheiten, Asthma, neurologischen St;rungen und Fettleibigkeit.
- Sie sollten B;cher ;ber Ern;hrung schreiben. Du bist gut, nat;rlich, aber was soll ich...
- Sie lachen, aber in der Zwischenzeit ruinieren die k;nstlichen Farbstoffe auch Ihre Gesundheit. Diese Chemikalien verst;rken Hyperaktivit;t und Aufmerksamkeitsst;rungen bei Vorschulkindern. Wir m;ssen alle Ersatzstoffe und verarbeiteten Lebensmittel aus ihrer Ern;hrung streichen. Wenn auf einem Produkt E110, E102 Tartrazin, E122 Carmoisin oder - noch schlimmer - E125 Ponceau angegeben ist, sind diese Stoffe verboten, weil sie Allergien und Lebensmittelvergiftungen verursachen, letztere sogar Krebs.
- Was sollen wir dann in den Gesch;ften kaufen, wenn alles vergiftet ist?
- Wir sollten nicht faul sein und unsere eigenen Lebensmittel aus nat;rlichen Produkten herstellen, wie in Russland.
- Wir haben in Russland nichts anderes als Kartoffeln gegessen und wurden kr;nker.
- Der Grund daf;r ist der Hunger. Wir sollten normales Essen essen. Zum Beispiel enth;lt jedes Produkt Natriumglutamat - eine der giftigsten Substanzen. Er versteckt sich in der Regel unter dem Code E 621 oder GH. Mit der Zeit werden die Menschen krankhaft fettleibig und ihr Hypothalamus, der Teil des Gehirns, der f;r Appetit, Stoffwechsel und Gewichtszunahme verantwortlich ist, wird gesch;digt. Dieser Geschmacksverst;rker versteckt sich unter den Bezeichnungen: hydrolysiertes pflanzliches Eiwei;, pflanzlicher Eiwei;extrakt, Protein, Hefeextrakt, Malzextrakt, Biomasse, Gew;rze oder Gelatine. Dieser k;nstliche Geschmacksverst;rker, der in Suppen, Bratenso;en, So;en und Salatdressings zu finden ist, geh;rt zur Gruppe der Exzitotoxine, die die Nervenzellen ;berstimulieren und sie zu v;lliger Ersch;pfung, Zerst;rung und Tod treiben. Aber nicht nur die Gehirnzellen sind anf;llig, die Vergiftung kann auf alle Gewebe ;bergreifen. H;rst du mir zu? Es f;hlt sich an, als ob es dir egal w;re, du bist irgendwo weit weg...
- Ich bin es leid, zuzuh;ren... Was wollen Sie von mir? Ich bin nicht dein Feind und ich koche auf meinem Gewissen.
- Ich m;chte, dass Sie f;r uns mit nat;rlichen Produkten brauen. Warten Sie, ich werde den Namen eines anderen Konservierungsmittels im Internet nachschlagen.
- Wie Seraphim von Sarow sagte: "Trinke, wo das Pferd trinkt. Ein Pferd wird niemals schlechtes Wasser trinken. Mach dein Bett dort, wo die Katze liegt. Essen Sie die Fr;chte, die der Wurm ber;hrt hat. Nimm mutig Pilze, wo die M;cken landen. Pflanzen Sie einen Baum dort, wo der Maulwurf gr;bt. Baue ein Haus, in dem sich eine Schlange sonnt. Graben Sie einen Brunnen, in dem V;gel in der Hitze nisten. Legen Sie sich hin und stehen Sie mit den H;hnern auf - Sie werden das goldene Korn des Tages haben. Iss mehr Gr;n und du wirst starke Beine und ein ausdauerndes Herz wie ein Tier haben. Wenn Sie ;fter schwimmen, werden Sie sich an Land wie ein Fisch im Wasser f;hlen. Schaut ;fter zum Himmel auf als zu euren F;;en, und eure Gedanken werden klar und leicht sein. Schweige mehr als du sprichst, dann wird deine Seele still und dein Geist friedlich und ruhig sein.

Er begann, das Mobiltelefon zu durchw;hlen. Und sie wollte ihr Streichh;lzer in die Augen stecken. So m;de...
- Hier, sehen Sie, Aspartam ist ein Zuckerersatzstoff! Unter den beliebten S;;stoffen", er nahm eine Flasche Saft in die Hand und las, was er da hatte, "ist Aspartam derjenige, der am meisten Aufmerksamkeit erh;lt. Aspartam hat drei Hauptbestandteile: Asparagins;ure, Phenylalalin und Methanol. Bei seinem Abbau entsteht au;erdem ein Nebenprodukt, Diketopiperazin.
- Woher kennen Sie all diese Namen?
- Ich habe mit dem Studium dieser Chemikalien begonnen, als ich an Schuppenflechte erkrankte. Wissen Sie, ich bin viel zur See gereist, in hei;e L;nder, aber ich habe nie Hilfe bekommen. Ich wollte verstehen, was uns krank macht, was die Ursachen sind. Ich habe den Eindruck, dass die Menschen fr;her kl;ger waren, aber jetzt sind sie einfach nur noch Idioten. Unsere Nahrung wurde in Gift verwandelt.
- Das ist der Punkt, an dem Sie sich irren. Im Gegenteil, die Menschen sind kl;ger geworden. Fr;her konnten wir nur daran denken, wo wir Brot herbekommen, hart arbeiten, um Geld zu verdienen und unsere Familien zu ern;hren. Wir haben nur Bratkartoffeln gegessen, die schon zehnmal gekeimt waren. Und dann gab es keine Zeit, keine Computer, um herauszufinden, woraus unser Essen bestand. Nur um den Magen zu f;llen und nicht vor Hunger in Ohnmacht zu fallen. Jetzt k;nnen Sie w;hlen, was Sie essen k;nnen und was nicht...
- Aspartam ist in Kaugummi und Atemfrischungstabletten, Milchshakes, Arzneimitteln, Nahrungserg;nzungsmitteln und Vitaminen, Instanttee und -kaffee, Fr;hst;ckscerealien und kohlens;urehaltigen Getr;nken enthalten. Aspartam ist ein Exzitotoxin, das eine vollst;ndige Ersch;pfung und den Zelltod verursacht. Es sch;digt den Hypothalamus und f;rdert Fettleibigkeit. Aspartam wirkt wie ein langsames Gift. Wenn es sich im K;rper anreichert, kommt es zu Sehst;rungen, Fettleibigkeit, Hoden-, Brust- und Gehirntumoren, Epilepsie, geistiger Behinderung und Krebs, Geburtsfehlern und Systemst;rungen beim Menschen wie Autismus und Aufmerksamkeitsst;rungen. Der Konsum von kohlens;urehaltigen Getr;nken setzt den Stoffwechselmechanismus au;er Kraft und blockiert die Signale, die das Hungergef;hl ausschalten und so zur Gewichtskontrolle beitragen. Das Ergebnis ist ein Verlangen nach diesen Getr;nken. Man f;ngt an, immer mehr von dieser t;uschend k;stlichen und s;;en Fl;ssigkeit zu trinken.
- Ihr Sohn, der mit Autismus geboren wurde, ist also auch ein Opfer des Kapitalismus, in dem nur das Kapital z;hlt und nicht eine gesunde Gesellschaft. Warum tun Sie dann nichts dagegen?
- Er lebt bei seiner Mutter, und sie wei;, dass es ;berall giftige Stoffe gibt - Konservierungsmittel. Es liegt an ihr, ob sie es ihrem Kind geben will oder nicht. Keiner wird mich fragen. Wenn man dann noch eine sitzende Lebensweise hinzunimmt, wird das Bild noch deprimierender. Im Westen sitzen die Menschen heutzutage meist vor ihren Fernsehern, Computern und Videospielen und haben vergessen, an der frischen Luft spazieren zu gehen, Sport zu treiben, Rad zu fahren, zu schwimmen und so weiter. Ich fahre jetzt mit dem Fahrrad zur Arbeit, am Wochenende mache ich Touren durch W;lder, Berge und Seen mit dem Rad. Ich sage meinen Freunden: "Lasst uns zusammen gehen!" Sie sagen alle: "Es ist so weit, wir werden m;de werden..."
- Und wei;t du... - Marina dachte eine Weile nach: "Bevor ich 40 war, wussten wir nicht, was Cellulite, Energieabfall oder Nierensteine sind... Und sobald ich nach Deutschland zog, bekam ich die ersten Symptome. Und es gab nur Stress und Angst, was ebenfalls gesundheitssch;dlich ist... Ja, es ist ein schwieriges Leben!
- Ich wei;, dass psychische Erkrankungen auch die Gesundheit beeintr;chtigen.
- Das tut sie! Die Ern;hrung ist die Grundlage unserer Existenz. Aber das Leben beginnt mit dem Glauben an sich selbst. Krankheit ist eine Folge des Verlustes des Gleichgewichts von K;rper und Geist. Die Ursache liegt in der Einstellung zu sich selbst und dem eigenen K;rperbild. Die Korrektur der Selbstwahrnehmung wird der erste Schritt zur Heilung der Gesundheit sein. Krankheit, was auch immer sie sein mag, ist die Art und Weise, wie der K;rper mit Problemen des Geistes und des K;rpers umgeht und versucht, ins Gleichgewicht zur;ckzukehren. Der Mensch muss nicht mit ;u;eren und inneren Feinden k;mpfen, er muss nur eine positive Einstellung zu sich selbst entwickeln und bedingungslos an die M;glichkeit glauben, den Rest seines Lebens in Harmonie zu verbringen, um gesund und gl;cklich zu sein. Das ist leicht gesagt, aber schwer zu tun.
- Wir sind jetzt erwachsen, und wir m;ssen die Verantwortung f;r unser Handeln ;bernehmen.
- Aber Eltern sind immer f;r ihre Kinder verantwortlich. Das ist es, was psychische Not, Stress, Angst und Panik ausmacht. Wenn wir nur zu zweit w;ren, w;re es leichter, alle Schicksalsschl;ge zu ertragen, aber jetzt muss ich alle Lasten des Lebens selbst tragen - daher der Schlaganfall und die Depression...
- Nehmen Sie es nicht so pers;nlich. Wie viele Frauen werfen ihre Kinder in den M;ll und es ist okay... Es gibt wirklich keine Entschuldigung f;r solche Schlampen! Aber Sie m;ssen es ruhig angehen lassen.
- St;ndige Konflikte: mit den Eltern, mit dem Ehemann, mit den Kindern..., Schuldgef;hle und Angst, weil ich denke, dass alles meine Schuld ist - k;nnen leicht die wichtigsten K;rperfunktionen l;hmen. Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzkrankheiten und Krebs treten auf, wenn ein Mensch emotional zutiefst gest;rt und mit sich selbst unzufrieden ist. Diese Patienten neigen dazu, sich selbst ohne Respekt zu behandeln und werden von Gef;hlen der Wertlosigkeit gequ;lt. Wenn wir hingegen mit uns selbst, unserem K;rper und unserer Umwelt in Einklang sind, k;nnen sich unsere Energien frei bewegen und ein Gef;hl des Wohlbefindens erzeugen. Es ist eine m;chtige Kraft, die normalerweise im Unterbewusstsein verbleibt, das Leben erh;lt und die Energie n;hrt. Die Lebenskraft wird in die physikalischen und chemischen Formen gebracht, die f;r die Existenz von Zellen, Organen, Geweben und Systemen notwendig sind. Wir sind viel enger mit unserer Umwelt verbunden, als es den Anschein hat. Und die Art dieser Verbindungen entscheidet ;ber den guten oder schlechten Zustand unserer Gesundheit. Sie m;ssen sich selbst pr;fen und Ihre ;berzeugungen ;ber sich selbst und die Welt als Ganzes verstehen. Sie und alle kommenden Generationen m;ssen Ihr Weltbild ;berpr;fen und Rechenschaft dar;ber ablegen, wie Sie sich selbst in Ihren Beziehungen zu anderen, in Ihrem Umfeld und in den Lebensumst;nden wahrnehmen. Die Wurzeln des Problems liegen nicht so sehr darin, wer Sie wirklich sind, sondern darin, wer Sie zu sein glauben. Nehmen Sie zum Beispiel Ihren Bruder. Er denkt, dass wir aus Russland kommen und dass uns deshalb alle hassen und uns alles M;gliche antun: Manche Leute gr;;en nicht oder sagen einen schlechten Gru;, jemand sagt etwas Schlechtes ;ber russische Ureinwohner, andere ignorieren einfach dein Aussehen im Licht ... Und wenn schon...? Jeder denkt so. Die Hauptsache ist, wie seine fr;here Lehrerin Frau von R;den sagte, immer nach vorne zu schauen und nicht zur;ck oder zur Seite zu schauen und sein Schicksal zu ordnen. Ich sage ihm, dass nichts etwas bewirkt. Ich kann nicht zu ihm durchdringen und Sie auch nicht. Ich bin sogar ;berrascht und stolz darauf, dass Sie begonnen haben, sich f;r kognitives Lesen zu interessieren.
- Ich war durch Krankheit gezwungen. Ich lese schnell, ich will so viel wie m;glich lernen.
- Ich lese langsam, mit Gef;hl, mit Bedacht... Ich bl;ttere nicht um, bevor ich nicht den wahren Sinn des Gelesenen verstanden habe...
- Sie sind gut! Aber ich will alles auf einmal!
- Ich w;rde Ihnen gerne mehr ;ber das emotionale Ged;chtnis erz;hlen.
- Ich teile Ihre Meinung nicht. Es bringt nichts, sich an alle Probleme aus der Kindheit zu erinnern.
- Es geht nicht ums Erinnern, sondern ums Analysieren. Hier habe ich analysiert und erkannt, woher ich all diese Krankheiten aus meiner Kindheit habe, w;hrend meine Schwestern gesund sind. Wie mir die Masseurin sagte, habe ich ein Geburtstrauma. Offenbar wurde ich falsch aus dem Mutterleib herausgezogen, so dass meine ganze rechte Seite verkrampft ist: mein rechtes Auge sieht schlecht, mein rechtes Ohr h;rt schlecht, und ich bin generell schief auf der rechten Seite. Aus diesem Grund wurde ich von meiner Familie und meinen Freunden missbraucht, weshalb ich mein Leben lang geistig behindert bin. Niemand war schuld, ich w;nschte nur, meine Schwestern und meine Mutter h;tten Verst;ndnis und Mitgef;hl f;r mich gehabt. Wenigstens haben sie mich nicht schikaniert... Aber ich habe nichts gesagt, nur einen Moment der Schw;che. Ja, Gef;hle, Gef;hle - wir sind ihnen ausgeliefert. Sie bestimmen jeden Augenblick unseres Lebens: Sie pr;gen unsere Einstellung zu uns selbst, zu anderen und zum Leben im Allgemeinen; sie sagen uns, mit wem wir befreundet sein sollen; sie legen fest, welche wichtigen Entscheidungen wir treffen sollen. Emotionen sind ein wichtiger Aspekt der Einheit von Geist und K;rper. Der Prozess der Reinigung h;ngt von ihnen ab, oder Sie werden versuchen, sie als Ihren Hauptabwehrmechanismus zu behalten. Emotionen beginnen mit der Manifestation von Gedanken oder Bildern, die Stress verursachen. Jede dieser Informationen wird sofort in die Sprache der biochemischen Verbindungen im Gehirn ;bersetzt. Emotionen sind komplexe Kompositionen aus mentalen Impulsen und physiologischen Ver;nderungen, die einen allgemeinen Gesundheitszustand zu einem bestimmten Zeitpunkt ausdr;cken. Wenn Sie an eine stressige Situation denken, reagiert Ihr K;rper auf diese Gedanken mit der Aussch;ttung von Stresshormonen - Adrenalin, Cholesterin und Cortisol. Diese gelangen in den Blutkreislauf, wenn Sie Wut, Angst oder eine negative Einstellung erleben. Diese Zust;nde werden in der Psychologie als "Flucht oder Kampf" bezeichnet, ein ;berlebensmechanismus.

- Solange ich denken kann, bist du immer weggelaufen, und das ist deine Schw;che.
- Ja, ich bin weggelaufen, weil ich andere nicht verletzen will. Sollen sie doch ihren Sieg genie;en! Doch nach den Sch;tzungen der Zukunft haben es solche Menschen schwer. Aus dem Gef;hl des Sieges heraus greifen sie die Menschen immer mehr an, weil sie glauben, dass sie nur Gutes tun, und wenn sie allein auf der Welt sind, heulen sie vor Einsamkeit und begehen manchmal Selbstmord, wie dein Vater es tat. Lass uns nicht dar;ber reden... Aber wenn diese Hormone st;ndig ausgesch;ttet werden, wenn man sich lange Zeit in einem Zustand der Unsicherheit, der Angst, der Furcht und der Niedergeschlagenheit befindet, was bei mir besonders der Fall ist, k;nnen sie die Blutgef;;e sch;digen und das Immunsystem schw;chen. Im Gegensatz dazu stimulieren freudige Emotionen die Aussch;ttung von Endorphinen, die Gl;cksgef;hle und Zufriedenheit hervorrufen. Je mehr Serotonin und andere Gl;ckshormone Sie aussch;tten, desto j;nger sehen Sie aus. Es ist erwiesen, dass Zellen der Leber, des Herzens, der Haut und des Immunsystems mit der gleichen F;higkeit zu denken, zu f;hlen und Entscheidungen zu treffen ausgestattet sind wie Gehirnzellen. Bestimmte emotionale Zust;nde sammeln sich in bestimmten Organen an, z. B. Wut in der Leber, Angst in den Nieren, Depression in der Lunge. Es stellt sich heraus, dass die Gesundheit nicht nur durch einen vergifteten K;rper beeintr;chtigt wird, sondern auch durch den Geist! Sie sind nicht interessiert, und das sollten Sie auch sein! Sie glauben, Sie haben eiserne Nerven! Der direkte Beweis ist das Rauchen! Warum rauchen Sie? Weil es eklig ist, Rauch einzuatmen! M;gen Sie es wirklich?
- Nein! Aber du wei;t nicht, was eine Sucht ist!
- Oh, ich wei; es. Vor langer Zeit, damals in Kasachstan, wurde ich von Psychotherapeuten wegen psychischer St;rungen behandelt. Sie gaben mir Berge von bunten Pillen, die meinen ganzen K;rper lethargisch machten. Ich k;nnte nicht mehr ohne sie auskommen. Wenn ich sie nicht hatte, habe ich sogar gezittert. Aber dann habe ich mich ;berwunden und Nein gesagt. Ich ging hin und warf sie in den M;lleimer au;erhalb des Hauses, damit ich nicht zur;ckkommen w;rde. Drei Tage lang hatte ich Sch;ttelfrost, dann ging es wieder weg. Seitdem nehme ich keine psychotropen Pillen mehr. Und das ist alles f;r euch, meine lieben S;hne. Ich hatte Angst, oder besser gesagt, ich habe mich gesch;mt, was du sagen w;rdest, wenn du erwachsen bist. Ja, ich habe in meinem Leben alles erlebt. Und ich rate Ihnen, solange Sie gesund sind, verschwenden Sie es nicht...
- Ich wusste, dass du in einer Anstalt warst.
- Lachen Sie nicht! Yelenas Mann hat mich auch ausgelacht, und jetzt behandelt er seinen Sohn in einer psychiatrischen Klinik. Das Schicksal holt diejenigen ein, die sich ;ber die Kranken lustig machen.
- Vielleicht ist mein Sohn davon krank...?
- Ich wei; es nicht. Aber passen Sie auf, was Sie sagen. Sie m;ssen Ihre Lebensweise und Ihre Gedanken ;ndern, den K;rper allm;hlich von Giftstoffen reinigen, eine Entgiftung mit einfachem frischem Wasser und Heilkr;utern durchf;hren. Denken und sprechen Sie positiv, ern;hren Sie sich normal, dann werden K;rper und Geist in einen optimalen, nat;rlichen Zustand kommen.
- Das wei; ich, aber man kann nicht immer den Zustand von Geist und K;rper regulieren. Hier sind Sie, immer noch deprimiert!
- Ich versuche es ja! Und ich wei;, dass das nicht gut ist, aber ich bin krank und will mein Leben neu beginnen. Du bist jung, du musst mit deinem Leben weitermachen.
- Sie haben es selbst gesagt: "Wenn man nur noch einen Tag zu leben hat, muss man wieder von vorne anfangen.
- Daf;r muss man einen Anreiz haben... Zum Beispiel, Enkelkinder...
- Bald wird es...
Die Mutter schwieg und fuhr dann mit ihrem Thema fort.
- Wissen Sie, warum es so viele Todesf;lle gibt, und man sagt, es liegt am Stress. Heutzutage machen sich die Menschen viele Sorgen um ihre Arbeit, ihr Kapital, ihre Familie und ihr Wohlbefinden. Als ob das nicht schon vorher der Fall gewesen w;re... Das ist Bl;dsinn! Das liegt daran, dass die Menschen synthetische Produkte anstelle von nat;rlichen konsumieren. Und wie behandeln sie es? Sofortige Operation und chemische Blockaden... Deshalb sterben viele Menschen, aber alle sind satt und gl;cklich. Die Gesch;fte sind voll mit Lebensmitteln, die Regale sind voll mit Fertigprodukten. In der Mikrowelle aufw;rmen und fertig! Und niemand wei;, was drin ist! Und die Mikrowelle selbst ist eine nukleare Zeitbombe!
- Das sage ich dir, und du glaubst mir nicht... Vielleicht sollten Sie in Russland in Sibirien leben und Kartoffeln, R;ben und H;hner anbauen.
- Glauben Sie, dass die Zivilisation und der Kapitalismus dort noch nicht angekommen sind? Dort lagerten wir immer einen Sack Mehl, einen Sack Kartoffeln, einen Sack Zucker und einen Sack Salz f;r den Winter. Es gab nichts anderes. Gras kann mit Zucker zu Marmelade verarbeitet werden, Salz zu Pickles. Das ist das ganze Essen. Die Menschen dort starben auch fr;h, weil sie gekeimte Kartoffeln, verdorbenes Gem;se, altes Brot und raffinierten Zucker a;en. Und daraus resultieren Diabetes, Krebs, Organ- und Systemerkrankungen. Nat;rliche, aber verdorbene Lebensmittel st;ren die nat;rlichen Stoffwechselprozesse, die den K;rper normalerweise vor allen Krankheiten sch;tzen.
- Ich sage Ihnen das Gleiche und Sie kaufen alle m;glichen S;;igkeiten, Kuchen und Muffins. Frauen, die in den Westen kommen, sind zu faul zum Kochen und greifen zu Fertiggerichten, und wir leiden darunter.
- Du magst es sowieso nicht! Die Suppe ist ein beschissener Eintopf mit Gem;se, die Schnitzel haben Zwiebeln und Karotten, der Tee ist aus saurem Gras... Sie werden nie zufrieden sein! Denken Sie daran: Neid macht alt... Ressentiments machen sie krank... Wut macht dich dumm... und Liebe macht dich jung...

Am n;chsten Tag f;hlte sich Marina schwindelig, wenn sie aufstand und wenn sie sich hinlegte. Der Arzt schlug ihr vor, Tabletten einzunehmen, um das Blut in ihrem K;rper zum Flie;en zu bringen, da es sonst zu einer Stagnation in der Halswirbels;ule komme und das Blut in ihrem Kopf nicht richtig zirkuliere.
Marina nahm eine Reihe von Tabletten. Sie hatte das Gef;hl, dass sich das kranke Blut mit dem gesunden vermischte, und ihr Kopf drehte sich nicht mehr, sondern gab die Illusion einer K;rperdrehung, so dass sie manchmal anhalten musste, um nicht abzuheben. Ein abnormales Gef;hl. Irgendwann hatte Marina die Nase voll davon. H;ren Sie auf, sich selbst zu bemitleiden! Sie beschloss, ihren Nacken zu massieren und kreisende Bewegungen mit ihrem Kopf zu machen. Nach und nach erholte sich alles.
Marina war immer frustriert, weil sie lebende Menschen, Tiere, V;gel f;r kleine Kreaturen hielt, f;r zusammengerollte Klumpen, die so wehrlos, so schmerzhaft verletzlich schienen, und die Welt so riesig und voller Gefahren, Schmerz und Einsamkeit, dass ihr Herz vor Angst und Herzschmerz und Sorge um alle platzte.
- Bist du der Herrgott? - Alle um mich herum haben gelacht.
- Nein, nat;rlich nicht, aber ist es gerecht, wenn gute Menschen, Tiere und V;gel versterben?
- Es steht Ihnen nicht zu, das zu beurteilen... Gott braucht auch gute Menschen!


         


                Kapitel 40

Marcus ist aggressiv geworden. ;u;ert seine negative Meinung ;ber seine Mutter. Er versucht, ihre Gef;hle mit b;sartigen Beschimpfungen zu verletzen, indem er darauf besteht, dass sie sich von allen abschottet und niemanden ins Haus l;sst, weil angeblich alle nur kommen, um etwas zu holen, w;hrend seine Mutter froh ist, ihr letztes Geld zu geben.
Marinas Schwester Klavdia hat die gleiche Argumentation. Aber hat er Recht? Marina ist der Meinung, dass er es nicht ist. Er wohnt bei ihr, warum sollte sie also Bruno nicht helfen, der darum k;mpft, ein anst;ndiges Leben zu f;hren und einigerma;en gl;cklich zu sein. Marinas Herz bricht f;r die Kinder. Schlie;lich wei; niemand, wie schwer es ist, den Familienwagen allein zu tragen.
Marina selbst war in gewisser Weise einsam, ohne eine Ecke, in der sie ihr Haupt neigen konnte. Und um gl;cklich zu sein... das gibt es nur im Traum. Und was brauchen die Kinder noch? Beide hatten ihre Rechte, beide haben H;user, Wohnungen, Arbeitspl;tze und Gesundheit... Vielleicht macht ein Leben in Reichtum die Menschen gemein und grausam. Sie hatte ihr ganzes Leben lang nichts: keine Gesundheit, keine Sicherheit, keine Liebe, keinen Respekt... und trotzdem liebte und liebt sie die Menschen, weil alle so ungesch;tzt sind...
Marina macht ihrem Sohn Marcus keine Vorw;rfe. Er ist noch kein Vater! Wenn es so weit ist, wird er durch seine Kinder verstehen, dass er sich geirrt hat und dass jeder helfen sollte...
- Werden sie mir danach helfen? - Markus widersprach bitterlich.
- Gott wird dir dabei helfen!

Einmal hatte Marcus schlechte Laune. Er sa; auch an seinem Computer und spielte Spiele. Marina war es leid, seinen R;cken anzuschauen, und versuchte, ihn irgendwie aufzumuntern, indem sie sagte
- Gehen Sie Tennis spielen oder werfen Sie mit Zeitungen um sich, 200 Euro n;tzen Ihnen schlie;lich nichts.
Er wandte ihr sein w;tendes Gesicht zu und sagte:
- Ich hasse dich so sehr! Ich habe die Nase voll von dir und deinem Gejammer.
Marina war verbl;fft. Sie war lange Zeit still. Aber dann erinnerte sie sich daran, wie ihr Vater immer gesagt hatte: "Wenn du keinen starken Charakter zeigst, werden sich die Leute um dich herum auf deinen Kopf setzen." Sie setzten sich zum Abendessen und Marina sagte leise:
- Sie k;nnen mich so weit beleidigen, wie es Ihr Gewissen zul;sst. Aber wenn Sie es Ihrer Frau sagen: "Ich hasse dich", dann darfst du dich nicht wundern, wenn sie dich verl;sst. Wenn sie f;r dich kochen, deine W;sche waschen, putzen, sich um dich k;mmern - solche Worte sind wie ein Stich ins Herz. Es ist besser, gar nichts zu sagen, machen Sie es nicht noch schlimmer f;r sich.

Sp;ter war Marina ver;rgert:
- Wo sind meine Notizb;cher? Es gibt immer etwas, das ich nicht finden kann... Messer sind weg, L;ffel, B;cher und Zeitschriften und jetzt auch noch meine Notizen. Warum werfen Sie alles weg?
- Um das Haus nicht zu ;berladen", antwortete Marcus.
- Ein unordentliches Haus ist unser Leben. Es ist gem;tlicher und w;rmer. Alles, was Sie wollen, ist ein sauberer Schreibtisch, ein Kinderbett und ein Kleiderschrank, wie in einem Hotel. Es gibt keine menschliche Pr;senz in dieser Unterkunft, keine Liebe in der Familie...
- Es sind alte Gewohnheiten. Gew;hnen Sie sich an eine neue Art zu leben. Es ist sauber, hell, die Luft ist frisch und es gibt keine Fliegen, die stechen. Das Leben ist leicht und angenehm. Nichts und niemand kommt uns in die Quere.
- Das Leben wird nicht nach seiner L;nge, sondern nach seinem Inhalt bewertet. Sagen Sie mir, warum heiraten Sie nicht, wenn Sie schon 32 sind?
- Ich werde es schaffen!
- Mit 32 sind viele Leute bereits Gro;eltern, und man wei; nicht, wann man Vater wird.
- Ich werde wahrscheinlich nie heiraten. Es gibt kein gutes M;dchen.
- Um ein gutes M;dchen zu finden, muss man selbst gut sein. Du gehst nicht aus, du triffst niemanden. Sie glauben, dass jemand an die T;r klopft und sagt: "Heirate mich!" Du sitzt dein ganzes Leben lang nur da. Sind Sie ungl;cklich dar;ber, dass die T;rken so viele Kinder bekommen? Wer wird die Geburtenrate erh;hen? Sollen sie doch, w;hrend die Deutschen, Russen und Polen an ihren Computern sitzen und lausige Spiele spielen.
- Ich habe nur ein h;bsches M;dchen gesehen. Ich habe sie am Bahnhof getroffen. Sie hatte eine Hand halb so gro; wie die andere, aber sie l;chelte, offensichtlich sehr sch;chtern.
- Warum hast du sie nicht kennengelernt? Die Hand spielt keine Rolle, solange die Person nett ist.
- Ich bereue es selbst... Ich war nicht bereit...
- Sie sind noch nicht so weit. Zuerst muss man Fragen stellen wie: "Sagen Sie mir bitte, wie sp;t es ist?" oder: "Wissen Sie, wie man nach Rumeln kommt?" und so weiter. Und so weiter und so fort... Und schon ist man verloren.
- Es ist gut, zu reden...
- M;nner lieben mit den Augen, Frauen lieben mit den Ohren. Alle Frauen sind sch;n, wenn man ihre Gesichter versch;nert. Und wenn man die Farbe abw;scht, sind sie alle h;sslich. Was f;r eine Schlussfolgerung: Schau nicht auf das Gesicht, sondern auf die Seele! Trinke kein Wasser aus deinem Gesicht, sondern finde Freundlichkeit und Verst;ndnis in einem Menschen.
- Wenn es so einfach w;re...? Woher wissen Sie, ob ein Mann gut ist oder nicht?
- Das kann man an seinen Taten erkennen. Ja, ich werde mich mein Leben lang um vier M;nner k;mmern m;ssen. Ich werde nie eine Schwiegertochter bekommen.
- Zwei S;hne, ein Enkel, und wer ist der vierte?
- Mickey die Katze... Er hat auch ein gewisses Temperament. Manchmal verbringt man sehr viel Zeit mit ihm. Manchmal will er nicht fressen, will auf die Stra;e gehen. Manchmal schl;ft er bei mir, manchmal rennt er irgendwo hin. Also rangle ich mit ihm hin und her. Er kann kratzen und bei;en! Er spielt also, und ich muss bluten. Katzen schlafen 70 % ihres Lebens. Wof;r leben sie dann? - Zum Vergn;gen der Menschen!
- Ja, die Freude ist gro;...
- Ich k;mpfe also zwischen vier Br;nden. Sie k;mmern sich um alle und sind nicht dankbar. Und was wird mit dir geschehen, wenn ich sterbe? Bald werden alle Frauen Feministinnen und alle M;nner schwul sein. Und wer wird Kinder bekommen und sie aufziehen? Und das alles, weil Sie keine Verantwortung haben - weder sich selbst noch dem Staat gegen;ber...
Es ist die Zeit gekommen, in der alle Marina aufgegeben haben und niemand sie haben will. Und die Kinder auch nicht. Einer von ihnen beschimpft sie, wenn sie sie treffen, und genie;t das. Die andere lebt mit ihr zusammen, wird aber oft w;tend und behauptet, sie sei alt und unerw;nscht.
So endete ihr Leben in Einsamkeit und Elend. Ihre Augen sind bereits von Tr;nen getrocknet. Manchmal rinnt ihr eine sp;rliche Tr;ne ;ber die faltige Wange und dann weint sie sofort: "Warum weinst du? Willst du bemitleidet werden?"
Mein ganzes Leben lang habe ich f;r meine Kinder gelebt, ich habe mein Letztes gegeben, und jetzt bin ich ein armer Schlucker... Mein Sohn machte mir Vorw;rfe: "Es ist eine Schande, in deinem Alter kein Geld zu haben". Was ist dann der Sinn des Lebens...? W;re es nicht besser, gar nicht geboren zu werden? "Der Sinn des Lebens ist es, den Heiligen Geist zu verdienen!" - Der heilige Seraphim von Sarow sagte. Aber auch der Herrgott wird sie nicht mit seiner Barmherzigkeit ehren, wird eine so schwache, gebrechliche, alte Frau wie sie meiden.
"Ich bin ein S;nder wie jeder andere Mensch auf der Erde. Aber ich versuche mein ganzes Leben lang, Gott zu gefallen, so gut ich kann. Da ich arm und krank bin, gehe ich hinaus und helfe den Menschen. Ich koche, wasche und erledige Hausarbeiten mit einer linken Hand und stehe auf einem gel;hmten Bein. Wie mein Vater, der im unteren Teil seines K;rpers gel;hmt ist und auf Kr;cken steht, um S;cke mit Mischfutter zu verladen, es zu den Leuten zu bringen und zu verkaufen. Was f;r ein Kunstst;ck!"
Der Sohn sagt schadenfroh zu seiner Mutter:
- Tun Sie, was Sie sagen, um Gottes willen! Aber ist es fair, sich ein s;ndloses Leben zu verdienen und von Gott Segen zu erwarten... Du gehst zu deiner kranken Freundin: Du w;schst f;r sie das Geschirr, kaufst von deinem Geld Essen und Kleidung oder schickst Fremden Urlaubspakete; oder du gehst zu Bruno und deiner Mutter und bringst ihnen warmen Kuchen; oder du fegst den Hof und reinigst die M;lltonnen... Aber alle sind nur w;tend ;ber deine guten Taten! Wof;r? F;r Gott? Und er billigt das nicht, sonst h;tte er Sie schon l;ngst geheilt.
- Die Hoffnung stirbt zuletzt... Es ist keine S;nde, gute Taten f;r Gott, den Herrn, zu tun, ohne zu erwarten, dass die Menschen einem daf;r danken. Es ist eine S;nde, gute Taten um des Ruhmes willen zu tun oder Gutes um des Guten willen, d.h. aus Eigennutz.
Marina war durch seine Worte beleidigt, aber was wollte sie? Viele Heilige haben ihr Leben in Krankheit, Gebrechlichkeit und Armut beendet, von allen abgelehnt. Matrona von Moskau, Seraphim von Sarow, Nonne Makaria und viele andere...
Und auch Jesus Christus litt unter grausamen Menschen, aber er trug die S;nden der Menschen an seinem lebensspendenden Kreuz! Erst sp;ter, nach seinem Tod, wurden sie in die Liste der Heiligen aufgenommen und als Zeichen der Dankbarkeit mit Ikonen versehen, w;hrend sie zu seinen Lebzeiten gekreuzigt wurden.
Und sie ist nicht besser als eine Heilige und will eine Art von Privileg... Nein, sie w;nscht einfach nur Gesundheit, Freude und Liebe f;r alle. Daf;r betet sie jeden Tag. Gott hat den Menschen also viele Segnungen gegeben.
Wie Tatjana Claudy sagte: "Alle Kranken und Gebrechlichen werden von der m;chtigen Hand des Herrn gef;hrt. Und doch ist ihr Leben von vielen Leiden gepr;gt. Sie sollten "den Lauf, der vor ihnen liegt, mit Geduld bestehen" (Hebr;er 12,1) und trotz qu;lender Schmerzen lernen, dass die Kraft Gottes in der Schwachheit vollkommen ist (2. Korinther 12,9).
Was sollte sie sonst tun? Am Fenster sitzen und auf den Tod warten... Vielleicht ist das der Grund, warum ihr Enkel nicht spricht, sondern nur muht, weil die Macht Gottes ihn daran hindert, mit den grausamen S;ndern auf Erden zu kommunizieren. Er ist wirklich nicht von dieser Welt! Als er die min;tlichen Fl;che seiner Eltern h;rte, hatte er ein Schweigegel;bde abgelegt. Genau wie ein Engel!
Ambrosius von Mediolano sagt: "Durch Schweigen habe ich gesehen, wie viele gerettet wurden, aber durch viele Stimmen niemanden. Wenn du so etwas durchmachst, musst du dein ganzes Vertrauen auf Gott, den Herrn, setzen", sagt der heilige Seraphim, "Schweigen macht fromm und sanftm;tig".
Ist ihr Enkel Deniska nicht auch so? Andere Kinder in seinem Alter antworten ihren Eltern unh;flich, aber er ist ein Sonnenschein! Nicht wahr?! - So beruhigt sich Marina oft selbst.
Warum hassen ihre S;hne sie? Ist es nur, weil sie ihnen von Gott erz;hlt? Das macht sie w;tend. Der ;lteste schaut sie einfach nicht an, wenn er mit ihr spricht, oder er geht weg, wenn sie eine Geschichte nacherz;hlt. Das hei;t, er will mit seinem ganzen Auftreten zeigen, dass er sie ignoriert und aus seinem Blickfeld verschwinden w;rde. Es ist, als ob er sie erniedrigen w;rde. Junior macht keinen Hehl aus seinem Hass auf seine Mutter. Er beschimpft sie mit unfl;tigen Ausdr;cken, sobald sie durch die T;r kommt, und wenn sie nicht spricht, versucht er, ihr klarzumachen, warum sie schweigt, warum sie unzufrieden ist, wenn sie doch nur Respekt vor ihren Kindern zeigen w;rde.
Marina beginnt, ihm etwas Lustiges zu erz;hlen, und er sagt: "H;r auf, dir den Kopf zu zerbrechen. Und so schlecht und so schlecht! Die gleiche Politik, die auch sein Vater verfolgte. Sie ist so seelenm;de, dass man sich wie eine ausgepresste Zitrone f;hlt. Dies wird als Vampirismus bezeichnet. Seraphim von Sarow pflegte zu sagen: "Lass die Vergangenheit ruhen, wenn du geschm;ht wirst und deine Hand auf das Kreuz legst, werden die D;monen davonlaufen".
Marina hatte bemerkt, wie er sich gegen;ber Fremden verhielt: Er l;chelte einladend, war h;flich, sprach mit Respekt und Komplimenten, war h;flich. Sobald er sich ihr zuwandte, grinste sein entstelltes Gesicht und aus seiner Kehle brach eine d;monische Flamme von Schimpfw;rtern hervor. Sie wollte versuchen, die b;sen Geister mit Hilfe von Jesus Christus zu vertreiben, denn ihr Sohn trug keine Schuld daran. Aber er winkte ab und wurde jedes Mal w;tend. Fr;her hat sie geweint, aber jetzt sieht sie ihn entsetzt an und sagt leise:
- So ;hnlich wie Ihr Vater, und wie ist er geendet...? Du h;ttest sehen sollen, wie klein du warst, so golden, ich konnte nicht aufh;ren, dich zu bewundern, ich habe dich von ganzem Herzen geliebt, aber du bist egoistisch geworden.
- Ich bin sehr freundlich!
- Das hatte ich gar nicht bemerkt! Mit anderen vielleicht, aber mit deiner Mutter wie mit irgendeinem Schei;. Warum? Ich trinke nicht, ich rauche nicht, ich gehe nicht aus, ich habe meine Kinder nicht im Stich gelassen, ich ziehe sie immer noch gro;, und du sitzt auf meinen Schultern und l;sst deine F;;e baumeln.
- Wozu bist du gut? Sie helfen Fremden, aber Ihre Kinder bekommen nichts!
- Ich habe f;r euren F;hrerschein bezahlt und euch mit Gottes Hilfe Autos gekauft. Ich schicke einmal im Jahr Pakete an Bed;rftige, und ich helfe Ihnen das ganze Jahr ;ber. Schauen Sie in Ihre Wohnung: Alle M;bel und K;chenutensilien geh;ren zu meinem Geld. Und ich helfe Ihnen bei Unterhaltszahlungen und vielen anderen Dingen. Ich z;hle nicht, ich erinnere Sie nur daran, dass alle Ihre Behauptungen leer sind, nur um mir auf die Nerven zu gehen.
- Und wie verhalten Sie sich? Du kannst vor anderen Leuten Schluckauf haben, deine Tasse fallen lassen oder mit dem Finger auf das Essen zeigen, um uns zu zeigen, was wir essen sollen.
Marina erz;hlte ein Gleichnis, w;hrend er a;. Sie hei;t "Ein Baustein f;r die Zukunft Ihres Kindes".
 - Ein alter Mann war mit seinem Sohn, seiner Schwiegertochter und seinem vierj;hrigen Enkel eingezogen. Seine H;nde zitterten, seine Augen sahen schlecht und sein Gang war watschelnd. Die Familie a; gemeinsam an einem Tisch, aber Gro;vaters alte, zittrige H;nde und sein schlechtes Sehverm;gen machten es schwierig. Die Erbsen fielen vom L;ffel auf den Boden, w;hrend er das Glas in den H;nden hielt, und die Milch ergoss sich auf das Tischtuch. Sein Sohn und seine Schwiegertochter waren dar;ber zunehmend ver;rgert.
 - Wir m;ssen etwas dagegen tun", sagte der Sohn. - Ich habe genug davon, wie laut er isst, wie er Milch versch;ttet und wie er das Essen auf dem Boden verstreut.
 Der Mann und die Frau beschlossen, einen separaten kleinen Tisch in der Ecke des Raumes aufzustellen. Dort begann der Gro;vater allein zu essen, w;hrend der Rest der Familie seine Mahlzeit genoss.
 Nachdem er seine Teller zweimal zerschlagen hatte, wurde dem Gro;vater sein Essen in einer Holzsch;ssel serviert. Wenn jemand aus der Familie einen Blick auf Opa erhaschte, standen ihm manchmal Tr;nen in den Augen, weil er ganz allein war. Seitdem waren die einzigen Worte, die er von ihm h;rte, abf;llige Bemerkungen, wenn er seine Gabel fallen lie; oder sein Essen verstreute.
 Der vierj;hrige Junge sah schweigend zu. Eines Abends, vor dem Abendessen, bemerkte sein Vater, dass er mit einem Holzsplitter auf dem Boden spielte. fragte er den kleinen Jungen liebevoll:
 - Und was machen Sie?
 Genauso vertrauensvoll antwortete der Junge:
 - Ich mache eine kleine Sch;ssel f;r dich und Mami, aus der ihr essen k;nnt, wenn ich gro; bin.
 Der Junge l;chelte und setzte seine Arbeit fort. Diese Worte verbl;fften seine Eltern so sehr, dass sie sprachlos waren. Dann flossen Tr;nen ;ber ihre Gesichter. Obwohl kein Wort gesprochen wurde, wussten sie beide, was zu tun war.
 An diesem Abend ging ihr Mann auf ihren Gro;vater zu, nahm ihn bei der Hand und begleitete ihn behutsam zur;ck an den Familientisch. In den ;brigen Tagen a; er mit der Familie. Und irgendwie st;rte es weder Mann noch Frau, wenn eine Gabel herunterfiel, Milch versch;ttet oder das Tischtuch schmutzig wurde.

Kinder haben eine au;erordentlich gute Auffassungsgabe. Ihre Augen sind immer aufmerksam, ihre Ohren h;ren immer zu, und ihr Verstand verarbeitet die Informationen, die sie aufnehmen, sorgf;ltig. Wenn sie sehen, dass wir geduldig sind und eine Atmosph;re der Liebe im Haus aufrechterhalten, werden sie dieses Verhalten f;r den Rest ihres Lebens kopieren. Kluge Eltern sind sich bewusst, dass sie jeden Tag einen Grundstein f;r die Zukunft ihres Kindes legen. Lassen Sie uns vern;nftige Bauherren und w;rdige Vorbilder sein. Sorgen Sie daf;r, dass Ihr Sohn nicht das Gleiche mit Ihnen macht! Als J. Joseph "Kinder brauchen Vorbilder mehr als Kritiker".
Bruno grinste vor sich hin und dachte bei sich. Marina fuhr fort:
- Wenn ich so schlecht bin, dann komm nicht zu mir", sagte sie leise. - Lassen Sie mich in Ruhe. Ich werde dir jeden Monat 50 Euro ;berweisen, ich kann es mir nicht mehr leisten. Ich muss die Miete bezahlen. Ich kann nicht unter eine Br;cke gehen und obdachlos sein. Es ist besser, wenn Gott mich mitnimmt. Aber er verachtet mich auch, wenn er zul;sst, dass Kinder mich so behandeln. Wenn ich sterbe, verbrennt mich, gebt die Asche in ein Glas und schmei;t sie in den M;ll. Das ist alles...
- Jetzt f;ngst du an, uns zu bemitleiden!
- Nein, warum? Ich sage echte Dinge! Besser so, als wenn ich an mein Grab komme und spucke...
Es hei;t, wenn man gegen jemanden einen Groll hegt, bringt das den Menschen um. Aber sie hegt keinen Groll, sondern ist nur verwirrt: Was hat sie falsch gemacht, was ist ihre Schuld?
Ein paar Tage sp;ter verstand Marina, dass sie den Kindern nicht b;se sein sollte. Schlie;lich sind sie, wie alle Menschen auf der Welt, wehrlos.

Marina ging zu ihrer Mutter, um ihre Hose zu s;umen. Sie gr;;te sie unfreundlich und konnte ihre Ver;rgerung nur schlecht verbergen. Marina beschloss, nicht lange zu bleiben und ging zur T;r, als sie h;rte
- Und Sie streuen Ihrem Vermieter Alexander kein Salz vor die F;;e, wenn er eine Bemerkung ;ber Ihre Katze macht...
- Ist es etwas, von dem du und Elena immer wieder sprechen? Sie m;ssen selbst etwas tun, denn Sie sprechen dar;ber. Der Dieb schreit immer: "Fangt den Dieb!" Wie kommst du auf diese Idee? Ich w;rde zustimmen, wenn man alle Menschen in Kasachstan beschuldigt und verurteilt, denn es herrscht Hunger und K;lte. Und hier? Was fehlt Ihnen? Etwas zu essen! Ein Dach ;ber dem Kopf, eine warme Toilette, warmes Wasser, Zentralheizung... Was wollen Sie noch? Du willst nur reden, und es ist dir egal, wie die Leute darauf reagieren...
Marina ging und schlug die T;r zu. Sie war voller Bitterkeit und Groll, ihre Seele erstickte an Beleidigungen und ungerechten Urteilen.
"Ah, das war wohl die Schlussfolgerung, die sie zogen, als ich das Buch 'Folk Cures' ver;ffentlichte, in dem ich alle Tipps meiner Gro;mutter f;r den Fall der F;lle f;r die Kinder und Enkelkinder aufgeschrieben habe. Neben Kr;utertees und Tinkturen habe ich auch Mittel gegen Verbrennungen, gegen den b;sen Blick und gegen Leistenbr;che gesammelt. Ist es das, worum es hier geht? "Ich gebe es weder mir noch anderen..." Sie erinnerte sich daran, dass ihre Mutter ihr das neulich gesagt hatte: "Warum hast du allen die Geheimnisse deiner Gro;mutter verraten?" Damals hat sie diese Worte nicht ernst genommen: "Ich m;chte, dass alle gesund sind!"

Marina ging zur;ck zu ihrer Mutter:
- Geben Sie mir mein Buch. Ihr seid alle nur genervt von meiner Arbeit. Eine andere Mutter w;rde sich freuen, wenn die Kinder etwas tun w;rden, aber nicht Sie.
Marina begann, die Regale nach einem Buch zu durchst;bern. Aber ihre Mutter sagte:
- Ich werde es Ihnen nicht geben!
- Und wozu? Sie werden besser schlafen und sich keine Geschichten ausdenken.
Sie ballte die F;uste und begann, Marina gegen die T;r zu dr;cken, bereit, ihr ins Gesicht zu schlagen.
Marina zuckte zusammen:
- Ich bin schon eine Gro;mutter! Und Sie sind eine Gro;mutter! Es ist peinlich, mit den H;nden herumzufuchteln...
Sie lie; los, nahm das Buch aus dem Schrank und gab es ihrer Tochter.
- Ich h;tte deinen Daddy nicht heiraten sollen...
- Er war nicht so schlecht, er hat sein ganzes Leben lang gearbeitet.
- Wenn ich nicht geheiratet h;tte, w;rst du nicht geboren worden...
- So schlecht sind wir nicht. Warum verfluchen Sie uns?
- Ich verfluche dich nicht, aber du w;rst trotzdem besser dran.
- Das ist es, was ein Fluch ist. Wir haben nie ein b;ses Wort zu Ihnen gesagt. Und meine Kinder reden manchmal schmutzig mit mir, und ich habe es noch nie bereut, dass sie auf die Welt gekommen sind. Es ist nur... Ich mag Kinder sehr. Im Gegensatz zu Ihnen...
- Ja, es tut mir leid, ich habe keine Liebe f;r dich.
- Ich habe auch keine Liebe f;r deinen Vater. Sie lieben nur sich selbst und geben sich das Recht, ;ber andere zu urteilen. Es ist fast 90 Jahre alt und Sie verstehen das Leben immer noch nicht. Die Liebe zu Kindern kommt von Gott. Ich verurteile dich nicht. "Richtet nicht und ihr werdet nicht gerichtet werden." Ich spekuliere nur dar;ber, warum wir alle so b;se sind. Liegt es nicht daran, dass wir keine friedliche Kindheit erlebt haben, sondern nur Skandale...
- Auch du hast viele S;nden.
- Ich wei;! Deshalb mische ich mich auch nicht in die Angelegenheiten anderer Leute ein. Es hat lange gedauert, bis ich alles herausgefunden habe. Lisa beschimpfte immer alle, zeigte schlechte Laune und war mit allen unzufrieden, bis ihre Cousine ihr sagte, sie solle sich selbst ficken. Sie war zun;chst schockiert, aber dann, nachdem sie ;ber ihr Verhalten nachgedacht hatte, rief sie an und entschuldigte sich f;r ihr Verhalten. Sie hat ein solches Verhalten nie wieder zugelassen. M;ssen Sie denn alle wegschicken und sich Ihren Unsinn nicht anh;ren? Du liebst nur dich selbst! Der alte deutsche Mr. Reeper hat mir einmal geraten, die T;r zu schlie;en und niemanden hereinzulassen. Nicht einmal die Polizei. Nur wenn sie mit einem Papier des Staatsanwalts kommen. Oder wie der englische Hellseher Pra sagte: "Wirf einen imagin;ren Mantel ;ber dich selbst, und niemand wird dich bemerken, und wenn du von deinen Nachbarn Moralvorstellungen und Urteile h;rst, stelle einen imagin;ren Spiegel zwischen euch, so dass die urteilende Person nur sich selbst sieht, und nicht dich. Das ist der Schutz. Manchmal rollen sich die Leute vor dir zusammen wie ein Teppich und halten einen Stein hinter ihrem Busen. Aber solche Leute sieht man sofort: Sie haben b;se Augen, aber ein L;cheln auf den Lippen. Sie m;ssen sich selbst, Ihre Kinder und Enkelkinder sch;tzen, nicht um Tr;nen zu verbreiten.

Als Marina nach Hause kam, konnte sie sich nicht beruhigen, weil sie sich ;rgerte und ein Missverst;ndnis hatte. Sie setzte sich hin und schrieb einen Brief an ihre Mutter:
"Ich w;nschte, ich k;nnte sagen, dass ich euch alle liebe. Aber damit ;berschreiten Sie bereits die Grenzen des Zul;ssigen. Fr;her habe ich geschwiegen und getan, was Sie wollten. Jetzt werde ich mich, meine Kinder und Enkelkinder sch;tzen. Es gibt mich und vier M;nner in meiner Familie: zwei S;hne, einen Enkel und eine Katze. Wenn nicht ich, wer dann? Mach dich nicht ;ber uns lustig!
Ja, ich hatte schon als Kind Angst vor euch: vor euch und vor Papa und vor meinen Schwestern und ihren M;nnern und ihren Kindern. Denn ich sehe, dass der b;se Geist, der sich bei Ihnen in Kasachstan eingenistet hat, von Generation zu Generation weitergegeben wird. Zuerst hast du Papa ins Grab geschickt, und er hat bis zum Schluss gearbeitet, auf Kr;cken stehend. Jetzt schubst du mich mit deinen F;;en an dieselbe Stelle. Eines Tages werden wir alle vor Gott stehen, und was sagen Sie dann?
Nat;rlich stellt ihr euch vor allen als reine Engel dar, ihr habt die Bibel gelernt, aber ihr versteht sie selbst nicht, obwohl ihr versucht, eure Meinung durchzusetzen. Warum sage ich, dass ein b;ser Geist in Ihnen ist und Sie kontrolliert? Weil Sie kein Mitgef;hl und keine Sorge f;r Ihre Familie und Freunde haben. Du kommst mit einem L;cheln zu dir, wie deine eigene Mutter, und du wirst immer mit einem w;tenden Gesicht begr;;t. Auch von meinen Schwestern habe ich noch nie ein freundliches L;cheln gesehen. Du stehst immer in der Pose eines L;wen, als wolltest du sagen: "Warum bist du gekommen? Was wollt ihr?" Alles, was ich will, ist ein freundliches Wort, das ich wahrscheinlich nie bekommen werde.
Sie tun alles f;r die Menschen. Du willst ihnen zeigen, wie freundlich und gut du bist. Aber wenn sie dein wahres Gesicht sehen w;rden, w;ren sie erstaunt. Wir haben Sie eingeladen, von Dr. Mirostavsky zu unserem Dr. Kryn zu wechseln, weil er uns besser zu sein scheint, professionell ist und alles tut, damit der Mensch gesund ist. Du hast uns verlegt und rausgeschmissen und vor den Krankenschwestern einen Skandal daraus gemacht, dass Markus nicht arbeitet. Er ist beleidigt. Alle sehen uns an, als w;ren wir Ungeziefer. Die Tatsache, dass er sich um mich k;mmert, und dass er als Kind eine schwere Verbrennung in deinem Mirki erlitten hat und deshalb psychisch labil ist, l;sst du au;er Acht. Wir mussten zu einem anderen Arzt gehen. Und wie Sie mir im Bus einen gel;hmten Mann ins Gesicht schlugen, weil ich meiner Gro;mutter half, einen Einkaufswagen in den Bus zu schieben. Alle waren schockiert. Du sagst wieder: Ich erinnere mich nicht... Und heute das Gleiche...
Warum hasst ihr mich alle? Du hast einmal gesagt: weil ich wie die Mutter meines Vaters aussehe, die im Krieg verhungert ist. Sie sagten, sie habe die Kinder nicht besch;tzt, als ihr Vater sie schlug. Haben Sie das nicht auch getan? Ist das jetzt meine Schuld? Du wei;t nicht genau, wie sie war, und du urteilst... Es macht Ihnen einfach Spa;, die Kranken und Einsamen zu qu;len.
Ich war schon als Kind krank, aber ich wollte schon fr;her von zu Hause weg, um zu heiraten, weil du immer skandalisiert wurdest. Umso mehr habe ich von dir immer geh;rt: Raus aus dem Haus! Und als Daddy starb, hast du es auch gesagt. Sagen Sie es noch einmal: Ich erinnere mich nicht.
Sie kommen nach Deutschland und ich h;re nur Verurteilungen: Ich mache alles falsch. Und um Ihnen zu helfen, k;nnen Sie keine Hilfe bekommen. Sie verstecken alles. Sie m;ssen sich an Fremde wenden, die Sie um Rat fragen. Was haben Sie selbst Gutes getan? Du lebst nur f;r die Leute: Was werden die Leute sagen? Und Sie scheren sich einen Dreck um Ihre Familie...

Nicht umsonst haben Sie es mir mehrmals gesagt: "Ich w;nschte, ich h;tte deinen Daddy geheiratet, dann h;tte es dich nicht gegeben. Sind wir so schlecht, dass Sie uns verfluchen? Wir rauchen nicht, wir trinken nicht, wir stehlen nicht, wir arbeiten, wir ziehen Kinder und Enkelkinder gro;... Sicher, jeder hat Probleme, aber wer hat die nicht?
Alle meine Schwestern haben mich begraben. Ich bin aus deinem Leben verschwunden. Und ich f;hle mich besser in meinem Leben. Ich muss mich nicht vor anderen erniedrigen. Ich h;re keine leeren Urteile. Wasche meine Gebeine ohne mich.
K;mmern Sie sich zuerst um Ihre eigene Familie und dann um die anderer Leute. Machen Sie weiter mit Ihrem Gequatsche und lassen Sie mich in Ruhe.  Und ich bleibe bei Gott, dem Herrn! Er ist mein Besch;tzer, mein Heiler, mein Erl;ser. Er wurde auch gekreuzigt, verh;hnt, verspottet, f;r d;monenbesessen gehalten. Aber er war der reinste, ehrlichste und gerechteste Gottmensch. Ihr seid ein grausames Volk! Und Sie wissen das. Aber Gott ist immer bei mir. Er wird mich besch;tzen. Gott ist Ihr Richter.
Ich habe immer noch Respekt vor Ihnen allen und bete jeden Tag f;r Sie, denn Sie wissen nicht, was Sie tun. Ich glaube, bevor du stirbst, wirst du mich, wie Papa, um Vergebung bitten. Und jetzt m;chte ich euch um Vergebung bitten, weil ich ohne eure Liebe und Achtung f;r eure Schwestern geboren wurde. Ich hege keinen Groll gegen Sie, ich frage mich nur, wie Sie vor Gott stehen und Rechenschaft f;r ;rger, Neid und Missverst;ndnisse ablegen werden. Oder werden Sie ewig leben?
Nat;rlich empf;ngt man Elena und Lisa mit offenen Armen, denn sie haben Ehem;nner. Und ich darf mein hasserf;lltes Gesicht zeigen und es sogar schlagen. Entschuldigen Sie bitte! Und lassen Sie mich und meine Familie in Ruhe! Marina."

Aber Marina schickte den Brief nicht an ihre Mutter zur;ck. Im Gegenteil, sie qu;lte sich drei Tage lang wegen ihres Streits mit ihrer Mutter. Schlie;lich war es eine S;nde und ein unverzeihlicher Fehler, sich mit ihren Eltern zu streiten. Ihr Gewissen nagte mit Depressionen an ihr. Ein paar Tage sp;ter rief ihre Mutter sie an und sagte: "Das ist nicht gut:
- Es tut mir leid! Ich habe mich geirrt!
- Verzeihen Sie auch mir. Ich w;nschte, ich h;tte eine nette, liebevolle und f;rsorgliche Mutter. Aber man kann sich seine Eltern nicht aussuchen... so werden wir unser Kreuz bis zum Ende tragen.

Ein Psychologe hat einmal gesagt: "Wenn deine Eltern dich mit Ratschl;gen bedr;ngen, wie und was du tun sollst, oder ihre Abneigung gegen deine Lebensweise zeigen, dann versuche, weniger zu kommunizieren. Und achten Sie nicht auf ihre Bemerkungen und Miesepetrigkeit. Sie sollen eure seltenen Besuche als ein Geschenk betrachten."
Und eine Ermahnung des ehrw;rdigen Seraphim von Sarow:
"Um den Seelenfrieden zu bewahren, muss man sich mit aller Kraft bem;hen, Beleidigungen von anderen nicht ;bel zu nehmen. Zu diesem Zweck muss man auf jede erdenkliche Weise versuchen, den eigenen Zorn zu z;geln und sich mit Hilfe von Aufmerksamkeit, Geist und Herz von unanst;ndigen Bewegungen fernzuhalten. Beleidigungen anderer sollte man so gleichg;ltig wie m;glich ertragen und sich eine solche Geisteshaltung angew;hnen, als ob ihre Beleidigungen nicht uns, sondern andere betreffen w;rden. Eine solche Handlung kann das menschliche Herz zum Schweigen bringen und dem Herrgott selbst einen Platz einr;umen.
Bem;hen wir uns also, dies zu tun, und lassen wir dann Gott richten...
Marinas Mutter r;chte sich nach einer Weile, so grausam, so schmerzhaft. Einige Tage sp;ter sollte Brunos Sohn Geburtstag haben. Marina bereitete sich darauf vor, kaufte Geschenke und plante, was auf den Tisch kommen sollte. Pl;tzlich ruft ihr Sohn sie an und sagt, dass er nicht zu ihrer Geburtstagsfeier kommen, sondern mit seiner Gro;mutter feiern wird. Ihre letzten Worte: "Wenn du willst, komm mit!"
- Warum nicht bei mir zu Hause oder bei meiner Mutter?
- Ich will das nicht. Sie haben D;monen in Ihrem Haus! Sie kommunizieren mit niemandem...
- Hat dir das deine Gro;mutter erz;hlt? Das ist nicht wahr! Ich habe Mitleid mit allen...
Er unterbrach seine Mutter:
- Kurz gesagt, wenn du willst, kannst du kommen", und legte auf.
Marina sa; fassungslos da. So hat sich ihre Mutter also an ihr ger;cht. Sie bringt bereits die Kinder gegen sie auf. Auf diese Weise versucht sie, ihr den Garaus zu machen! Von ihrem Liebsten - ihre Kinder, und tut es listig, als ob zu zeigen, was Marina - eine schlechte Mutter, und sie - eine offene allliebende Seele! Sie wei;, was f;r ihre Mutter am wichtigsten ist: Ehre und Kontrolle ;ber die Welt um sie herum. Marina entzieht sich also ihrer Kontrolle.
Der Groll in ihr stieg, ihre Seele platzte. Doch dann sah sie das Evangelium unter ihrer Hand. Sie ;ffnete ihn und las: "Aber ein Bruder wird seinen Bruder verraten..." (Mt 10,21-22) "Kommt her zu mir alle, die ihr m;hselig und beladen seid, so will ich euch erquicken..." (Mt 11:28, 30). Ich habe es gelesen und bin getr;stet. Wir sollten alles gelassen annehmen, was Gott uns schickt. "Gott hat uns geduldet und uns befohlen."
Aber was ist mit ihrem Enkel? Werden sie ihn ablehnen und sagen, er sei von einem D;mon besessen? Armes Kind! Marina wird f;r ihn beten! Sie wird f;r ihn k;mpfen, damit er wieder gesund wird...
Bruno rief am Abend an:
- Es tut mir leid! Ich habe das nicht gesagt, um dich zu ;rgern, ich akzeptiere nur das Verhalten meines Bruders nicht.
sagte Marina leise:
- Und Ihr Sohn, wenn er erwachsen ist, werden Sie auch so reagieren?
- Also gut! Wenn du willst, komm zu Oma...
- Auf Wiedersehen!
- Siehst du", sagte Marcus fr;hlich und sah ihr in die traurigen Augen, "und du hast dich aufgeregt! Juri Raskwadratow sagte mir, dass sie, egal wie sie dich behandeln, zu dir kommen und dich um Hilfe bitten werden.
- Ja, aber man sollte nicht dorthin spucken, woher man Wasser trinkt...
"Und ihre Mutter? Was ist ihre Lebenskraft und unersch;pfliche Energie? - dachte Marina die ganze Zeit. - Die Erkl;rung ist ganz einfach: Sie lebt auf Kosten anderer, provoziert Wutausbr;che bei ihren Verwandten und Freunden, macht beleidigende Bemerkungen, schikaniert jeden aus irgendeinem Grund oder h;lt lange und beleidigende Vortr;ge. Die Person, die auf diese Weise zur "Sch;nf;rberei" getrieben wird, erregt sich und schreit ein paar w;tende Worte. In diesem Moment wird die Energie vom w;tenden "Spender" auf den "Vampir" ;bertragen, der ihn provoziert. Und letztere f;hlen sich dabei gut.
Marina hat gesehen, wie oft ihre Mutter nach einem Skandal heiter und fr;hlich wurde. F;r den Rest ihres Lebens keine Krankheiten mehr. Und das ist etwas, wor;ber man sich freuen kann, wenn man sich nicht ;ber unangemessene Worte ;rgert. Sie fragte ihre Mutter immer wieder, ob sie ein Lob von ihr erwarten w;rde. Daraufhin fing sie wieder an zu erz;hlen, dass sie alles falsch mache.
"Eh, Mama, Mama. Ich liebe dich trotzdem! Und wann wirst du uns lieben... Vielleicht bewahrt uns das Schicksal vor einem gro;en Ungl;ck, indem es ein paar kleine Ungl;cke arrangiert. Und wir, mit unserem Egoismus, halten uns f;r die Elendigsten der Welt ...".
Es gibt Zeiten, in denen die Menschen einen so wilden Geist haben, dass sie nicht existieren k;nnen, ohne sich gegenseitig zu verurteilen. Es handelt sich nicht um eine Untersuchung des Verhaltens einer Person mit dem Ziel, ihr zu helfen.
Im Gegenteil, das Urteilen wird zum Sinn des Lebens. Wenn die Zunge eines solchen Richters verdorrt, ist er verloren. Verwelkt wie eine Pflanze ohne Wasser. Meine Mutter sagte einmal, es sei langweilig, in der Welt zu leben, ohne zu diskutieren oder jemanden zu verurteilen...
"Das Leben ist langweilig" - deshalb dem;tigen sie dich gerne, beschuldigen dich, beleidigen dich. Vielleicht nicht nur Marina, sondern auch einander. Sie wei; nicht, was hinter ihrem R;cken vor sich geht. Der eine zieht in die eine Richtung, der andere in die andere. Wenn Skandale auftauchen, ist sie sofort weg.
Und so schreibt Claudia Denunziationsbriefe, in denen sie beweist, was f;r ein Schuft Marina ist und dass sie es nicht wert ist, ihre Schwester genannt zu werden. Sie beraubt Marina dieses Titels, obwohl sie ihr nie widerspricht. Claudia versucht, sie mit ihren eigenen Worten fertig zu machen. Marina bleibt stumm. Sie wei;, dass sie unter dem Schutz des Allm;chtigen steht. Aber wie lange kann das so weitergehen...
H;tte sie nicht auf das Geschw;tz ihrer "lebens;berdr;ssigen" Verwandten geh;rt, dass alle schlecht seien, und h;tte sie nicht versucht, das Gegenteil zu beweisen, sondern w;re stillschweigend allen und jedem gef;llig gewesen, dann h;tte es Frieden und Freundschaft gegeben und nicht einen "kalten Krieg". Aber Marina hat beschlossen, zur Seite zu treten und sich um ihre Kinder und ihren Enkel zu k;mmern.
Die Menschen werden w;tend vor Langeweile zwischen sich selbst, zwischen Staaten, zwischen Nationen: sie k;mpfen, sprengen in die Luft, t;ten... Dann beruhigen sie sich, aber die Toten k;nnen nicht zur;ckgebracht werden... Wie W. Shakespeare sagte: "...Ihr seid alle erpicht darauf, die S;nden der anderen zu beurteilen, fangt mit euren eigenen an und kommt nicht zu den S;nden der anderen.

Sie erinnert sich, dass ihr Vater zu ihren Schwestern liebevoller war als zu Marina, als wollte er zeigen, wie ausgesto;en sie wirklich war. Ihre Mutter hat sie nicht gestreichelt, nicht geknuddelt, nicht besch;tzt. Sie mochte keine M;dchen und wiederholte immer wieder:
- H;tten wir einen Sohn gehabt, h;tte Daddy mich mehr geliebt, aber jetzt haben wir ein Haus voller Weicheier. Verdammt sei das Leben!
Als sie heranwuchsen, kaufte sie ihren M;dchen nie BHs, erz;hlte ihnen nie von den Geheimnissen der Frauen, und sie wurden gedem;tigt und beleidigt, wenn sie ihre runden Br;ste mit den H;nden versteckten und eine Schei;angst hatten, schwanger zu werden, wenn sie ihre Periode bekamen. Die Mutter ist nicht ihr ganzes Leben lang krank gewesen, daher kennt sie kein Mitleid und akzeptiert keine Mitschuld. Aber sie fordert zus;tzliche Aufmerksamkeit f;r sich selbst.
Als sie 85 Jahre alt war, fing sie pl;tzlich an, jeden auf die Wange zu k;ssen, und zwar feucht. Sie war diejenige, die die Mode durch ihre Tochter Elena ;bernahm, die alle k;sste, aber verlangte, dass alle in den Kult eintreten. Das hat Marina nicht gefallen. Sie schaute immer weg und wischte sich ;ber die speichelgetr;nkten Wangen. Ihre Mutter hielt sich den Kopf und zeigte allen, wie undankbar ihre Tochter war.
Sie begann, Marina, die krank war und eine kleine Invalidenrente bezog, ein wenig Geld zu geben, und sparte immer f;r Lebensmittel und den Lebensunterhalt. Sie wollte auch ihren Kindern und Enkelkindern Geburtstagsgeschenke machen und ihnen helfen.
- Lass dir von ihr nichts von dem Geld erz;hlen", sagte Marcus. "Ich helfe dir, und du respektierst mich nicht...
- Sie hat ihren Schwestern immer geholfen, soll sie mir doch auch im Alter helfen", sagte Marina traurig.

Warum wird Marina eigentlich vor allen so gedem;tigt? Immer wie ein treuer Hund, der bereit ist, alle Fersen zu lecken. Mein Ex-Mann pflegte zu sagen: "Je mehr man einen Hund schl;gt, desto anh;nglicher wird er!
So wird sie empfangen. Erst jetzt wurde ihr klar, dass sie den Schutz, die Zuneigung und die W;rme suchte, die sie ein Leben lang nicht erhalten hatte.
Sie h;tte die Schule mit Auszeichnung abschlie;en k;nnen, sie h;tte einen Alphabetisierungskurs absolvieren k;nnen, sie h;tte eine starke, eng verbundene Familie gr;nden k;nnen. Doch die st;ndige Armut, der Hunger und die K;lte verhinderten, dass diese Gedanken in die Tat umgesetzt werden konnten, nur um dann von der Gesellschaft aussortiert zu werden... "Aber wir vermuten und Gott verf;gt..." Keine Schokolade in der Schokolade, kein Fleisch in der Wurst f;r eine lange Zeit, es wird ein wenig beunruhigend, was, wenn es keine Menschen in den Menschen zu!..


                Kapitel 41

Bruno ist ein Extremist, der das Leben in vollen Z;gen genie;en will. Er h;lt sich f;r einen vern;nftigen Menschen, aber immer wieder passieren ihm Missgeschicke - er f;hrt dies auf Zufall und Pech zur;ck. Einmal, im Alter von 24 Jahren, ging er, ohne jemandem davon zu erz;hlen, zu einem speziellen Fallschirmsprungplatz, wo er f;r 27 Euro fliegen und mit etwas Gl;ck landen konnte. Und er nahm trotz seiner Angst das Flugzeug und sprang mit dem Fallschirm auf den Boden. Vor seinen Augen drehte sich alles, sein Herz blieb erst stehen, dann begann es wieder rasend schnell zu schlagen. Als sich der Fallschirm ;ffnete, beruhigte er sich allm;hlich und lie; sich sanft zu Boden sinken, nicht mehr in einem Zustand der Beunruhigung, sondern ganz zufrieden. Aber er hat es geschafft! Dieser Sprung wurde auf Video aufgezeichnet.
Nachdem Marina geh;rt hatte, was passiert war, und das Video gesehen hatte, lobte sie ihn f;r sein Handeln, sagte aber auch traurig:
- Es ist, als w;rdest du nach einem Weg suchen...
- Zu Tode! - Bruno beendete seinen unvollendeten Satz: "Wei;t du, der Tod wird dich auch auf der Couch finden, wenn du dort liegst und fernsiehst.
- Sie haben Recht!
- Ich m;chte mein Leben in vollen Z;gen genie;en. Und wenn mir etwas zust;;t, wer wird dann weinen? Auf diese Weise erfahre ich wenigstens den Wert meiner Person, dass ich etwas tun kann, was meiner Person Respekt verschafft. Schlie;lich gibt es hundert Tote und einen kommenden Tod. Wenn es im Himmel geschrieben steht, dass man im Wasser stirbt, wird man nicht in der Luft abst;rzen. Und alle Jungs sagen: "Warum willst du das tun? Lass uns ausgehen und ein Bier trinken.
- Sie haben wie immer Recht! Aber seien Sie vorsichtig! Russisches Roulette k;nnte eines Tages funktionieren.

Bruno wird w;tend, wenn er seine Mutter besucht und sie sanft mit der Katze spricht. Sie sprechen in der Katzensprache, das hei;t, sie miaut im gleichen Ton wie die Katze. Die Katze schaut Marina in die Augen und miaut in einem bettelnden Ton, und wenn sie verweilt, beginnt sie in einem erh;hten Ton zu miauen.
- Lassen Sie den Quatsch. Es ist ekelhaft, Sie und Ihre Katze reden zu h;ren.
- Ich spreche gerne mit meinem P;ppchen.
- Wie haben Sie ihn genannt?
- Du bist auch mein goldenes Huhn!
- Du kannst mich mal! Kauen Sie Ihren Rotz...
Marina senkte den Blick, Tr;nen traten ihr in die Augen.
- Warum bist du so weich? Warum diese Tr;nen?
Sie trocknete sich schnell die Augen, hob sie und schaute entspannt.
- Es ist alles in Ordnung! Sie bilden sich das nur ein. Iss lieber, mein Junge. Welche Art von Tee m;chten Sie: Kr;uter- oder Fr;chtetee?
- Ich habe bereits Nein gesagt. Wenn ich nein sage, meine ich nein. Es ist an der Zeit, dass du dich daran erinnerst.
- Ja, das habe ich geh;rt. Aber vielleicht haben Sie Ihre Meinung ge;ndert.
- Nein, ich sagte, ich w;rde es tun.
Mickey, die Katze, ist ein vollwertiges Mitglied der Familie. Nach einem Tag sind die Nerven so sehr strapaziert, dass es sich anf;hlt, als w;rden sie wegen der hohen Spannung gleich platzen. Aber wenn Sie eine Katze sehen, die sich an Ihren Beinen reibt und ihren Schnurrmotor anwirft, beruhigen sich Ihre Nerven sofort. Er kommt am Morgen, legt sich unter ihren Arm und macht sich lieb. Marina und liebt ihn, krault ihn an den Seiten, am Schwanz, hinter den Ohren und schon schlafen sie wieder ein.
Aber Micky konnte es nicht lange aushalten und rannte im Zimmer herum, damit sie aufstand und ihn nach drau;en begleitete. Er rannte fr;hlich los und jagte sofort nach Kaninchen und M;usen.
Ich habe geh;rt, dass der Postmeister seine Katze geheiratet hat. Das ist es, was die Einsamkeit anrichtet. Er hat Prominente zur Hochzeit eingeladen. Er servierte Fleischdelikatessen und gab der Katze Fischst;bchen. Sie hatte Asthma. In diesem feierlichen Moment sagte er: "Sie ist das sanfteste Gesch;pf der Welt!" Aber das ist zu viel!
Marina brachte die Katze mittags immer zum Essen nach Hause. Ein Mann und eine Frau standen an der Eingangst;r und unterhielten sich ;ber irgendetwas. fragte die Frau l;chelnd Marina:
- Was hat Ihre Katze mit Ihrer Freundin gemacht?
- Leider hat er keine Hoden, er kann nicht zu seiner Freundin gehen, und das ist sehr schade!
- Was, kastriert?
Ein ;lterer Mann, der in der N;he stand, sagte traurig und seufzte:
- Wenn Gott mir ein zweites Leben g;be, w;rde ich auch kastriert werden und keine Kinder bekommen.
Sie h;rte, dass sein Sohn viel rauchte und dadurch Kehlkopfkrebs bekam. Bei einer Operation wurde ihm der Kehlkopf entfernt und ein Schlauch eingef;hrt, damit er atmen und essen konnte. Jetzt raucht er nicht mehr, sondern bl;st sich den Rauch durch einen Strohhalm in die Lunge. Was f;r ein Albtraum!
- Das w;rde ich auch tun", sagte ein Nachbar, "Kinder verursachen viel ;rger und keine Dankbarkeit.

Die Kinder begannen, B;cher zu lesen. Der ;lteste Sohn schafft es nicht, fast alle B;cher zu beenden, der j;ngste verschlingt sie ganz. Die Mutter unterrichtet sie:
- Wenn Sie alle B;cher gelesen h;tten, w;ssten Sie, was der H;hepunkt in diesem oder jenem Buch war - die Essenz dessen, was geschrieben wurde. Aber ihr seid wie Fr;sche, die auf Unebenheiten springen und durch ein paar Zeilen h;pfen, und das n;tzt euch wenig. Meine Tante Caroline hat mir immer gesagt:
- Da war dieser Junge von nebenan, Dimka. Wir gingen immer mit ihm in den Wald, um Johannisbeeren zu pfl;cken. Ich w;hlte einen Busch aus, und er ging durch zehn davon. Wie eine Libelle springt er von Busch zu Busch, aber sein Korb ist leer. Er versucht, sich schnell zu entscheiden, aber es gelingt ihm nicht so gut.
Nein, du solltest nicht schummeln, du solltest mehr f;r dich arbeiten und nichts f;r dein Gehirn tun. Sie sollten vorzugsweise ein Notizbuch haben. Behalten Sie die S;tze und W;rter, die Sie m;gen, darin. Das wird Ihnen sp;ter n;tzlich sein, wenn Sie Ihr eigenes Buch schreiben wollen.
- Diesen Gedanken hatte ich schon einmal. Wenn ich ein Buch ;ber das schreiben w;rde, was wir essen - beschissene Chemikalien, die die Menschen zu Idioten machen - dann w;re dieses Buch eine Zeitbombe f;r alle empfindungsf;higen Wesen", fuhr Bruno mit den Argumenten seiner Mutter fort, "oder ;ber die Politik, die uns im Fernsehen aufgezwungen wird, das manche Leute Tag und Nacht sehen - ich h;tte ein interessantes Buch ohne Ende. Oder warum wir von den Amerikanern bestrahlt werden und jeder denkt, wir h;tten eine globale Erw;rmung und Br;nde davon. Oder warum sie in der Hitze ein Netz aufspannen - eine Nebelwand ;ber St;dten und D;rfern, wie ein Regenschirm. All dies muss diskutiert und beschrieben werden...
- Sie k;nnen diese Argumentation im Internet nachlesen. Du solltest die Geschichten deines Lebens schreiben. Niemand hat das je gelesen. Das ist interessant. Die Menschen lernen aus solchen Werken, wie man lebt, indem man sich seine Fehler und seine Erfolge ansieht.
- Du solltest nur ;ber Liebe und Sex lesen, aber ;ber h;here Dimensionen - dem bist du nicht gewachsen.
- Liebe und Respekt nicht nur f;r deinen Verlobten, sondern auch f;r deine Kinder, deine Mutter, deine Tiere, schlie;lich.
- Ja, dann werden alle so sein wie Sie - miauen mit der Katze, zwitschern mit den V;geln wie ein Verr;ckter.
- Ich spreche lieber mit meiner Katze, schaue ihr in die intelligenten Augen und kraule ihr Ohr, als mir unangenehme Dinge von dir anzuh;ren. Gott wird richten...
- Aber wie kann er sich an alles erinnern, was auf der Erde geschehen ist?
- Er braucht sich nicht zu erinnern. Er hat eine Videoaufzeichnung deines Lebens, die dein Schutzengel aufgenommen hat. Er wird sie durchbl;ttern und Sie ansehen. Und Sie m;ssen eine Antwort geben: warum und wieso?
- Du machst mir keine Angst! Als ob ihr alle ohne S;nde w;rt.
- Wir sind alle S;nder. Sie k;nnen Ihr Leben nicht ohne sie leben. Aber man muss alles mit reinem Gewissen tun, damit man vor Gott im Gericht sagen kann: "Ich habe gelebt, wie ich konnte, aber ich habe alles mit reinem Herzen getan".
Marina las einst die goldenen Worte von Angelika Koroleva und erz;hlte sie ihren Kindern:
"...Das Wichtigste, ohne das es kein Leben auf der Erde gibt, ist die Liebe. Damit das Gl;ck auf Ihr Gesicht l;chelt und die Dinge reibungslos ablaufen, ist es sehr wichtig, dass Sie lernen zu lieben und diese Liebe auf Ihre Vergangenheit und Ihre Zukunft zu richten. Und es ist wahr, dass die Liebe eine enorme Kraft hat. Es ist der Aufstieg unseres Geistes. Und nur die Liebe kann sie aufrichten. Der Gl;ubige mag nackt wie ein Falke sein und sich von Brot und Wasser ern;hren, aber er ist nicht tr;bsinnig, denn er sieht ;berall Liebe. Aber heutzutage regiert das B;se in der Welt. Die Menschen laufen auf der Erde herum, als w;ren sie im Wasser ertrunken, sie suchen nach Kraft und verstehen nicht, dass in jedem Menschen, der ihnen nahe steht, eine Quelle, ein Quell ist. Denken Sie also mit Liebe an Ihre Zukunft, an Ihre N;chsten und Liebsten. Und alles wird sich f;r Sie lohnen.
Und wenn Sie es nicht aussprechen k;nnen, schreiben Sie es besser auf Papier. Schreiben Sie es auf, seien Sie nicht sch;chtern. Du kannst auch zehn Blatt Papier schreiben, solange es einen Stein von deiner Seele entfernt. Wenn du deine Sorgen zu Papier bringst, verschwinden sie von deiner Seele. Weinen sind die Tr;nen der Befreiung und Erleichterung. Weinen Sie um Ihre Gesundheit - Ihr Herz ist aufgetaut. Kommt der Fr;hling nicht ohne Tauwetter? Deine Seele wurde gewaschen und gereinigt. Jetzt werden Sie Erfolg und viel Gl;ck haben. Dann waschen Sie Ihr Gesicht mit kaltem Wasser. Mit kaltem Wasser k;nnen Sie nichts anfangen. Sage dreimal, dass du dein Gesicht absp;len sollst, und sage jedes Mal: "Wie das Wasser abflie;t, so wird der b;se Geist von mir abflie;en. Wenn du Wut und Hass hast, lege das, was du im Mund hast, auf dein Gesicht und deine H;nde. Was die Bosheit und den Hass betrifft, so legen Sie einen imagin;ren Ziegelstein, um es unm;glich zu machen, Ihr Leben zu ruinieren.
Nicht jeder ist gut im Reden, auch nicht in seinen Gedanken. Das Problem kann so pers;nlich und intim sein, dass Sie es nicht in Gedanken beschreiben wollen. Man wei; einfach, was es ist, und es ist schwer, dar;ber zu sprechen. Sie k;nnen ohne Worte kommunizieren. In der Tat gibt es eine sp;rbare Welle von Emotionen, eine sp;rbare Stimmung, die von einer beleidigten oder gl;cklichen Person ausgeht. Die Gef;hle und Gedanken anderer wahrzunehmen ist f;r den Menschen so nat;rlich wie das Atmen. Jedes Unternehmen erfordert ein gewisses Ma; an Vorbereitung und Einstellung.

Marina selbst hat ein Buch von Alexander Swijasch gelesen, das sie dazu brachte, alles Irdische neu zu bewerten. Er schreibt: "Wer stark an irdischen Werten h;ngt, d.h. etwas oder jemanden anderes als Gott idealisiert, der ist ein S;nder. Er f;llt allm;hlich das Gef;; des Karmas, und die H;heren M;chte bestrafen ihn daf;r mit Krankheiten und allen Arten von Ungl;ck. Um herauszufinden, woran ein Mann h;ngt, muss man ihn zu einem Skandal provozieren. Wenn er keine Idealisierung hat, ist es sehr schwierig, ihn zu provozieren. Er kann einfach nicht verletzt werden, weil alles f;r ihn unbedeutend ist. Wenn Sie ihn leicht "kriegen" k;nnen, sollte er Ihnen dankbar sein. Weil Sie den Wert gefunden haben, dem er eine ;berm;;ige Bedeutung beimisst.
Sie helfen ihm, seine fehlerhaften ;berzeugungen zu erkennen, damit er sie beseitigen kann. Dann wird die h;here Macht ihn nicht mehr bestrafen und er wird ein gutes Leben f;hren. Das kann alles sein: seine Ansichten zur Kindererziehung, seine politischen ;berzeugungen, sein Aussehen, seine geistigen F;higkeiten oder andere Werte, die durch Erziehung, Bildung, ;ffentliche Meinung usw. gepr;gt sind.
Jeder Mensch hat andere Wertvorstellungen, und diese werden von den Vampiren gest;rt, um Sie zu irritieren. In der Tat ist es die Praxis des Arztes, denn es zeigt, was Sie im ;berma; haben. Jeder Skandal ist also eine kostenlose Diagnose Ihrer Idealvorstellungen. Und zwar nicht nur eine Diagnose, sondern auch eine Heilung. Denn durch sein Verhalten, seine ;berzeugungen oder seine Handlungen zerst;rt er alle Ihre Idealisierungen oder Anhaftungen an irdische mythische Werte. Behalten Sie dies im Hinterkopf und versuchen Sie, diesem Mann dankbar zu sein, der es geschafft hat, Sie in einen Skandal zu verwickeln."

Nachdem sie das gelesen hatte, fragte sich Marina... In der Tat, jeder ist dabei, einen Skandal zu entwurzeln. H;ngt sie wirklich so sehr an den allt;glichen Dingen? Wenn Sie schauen - nur Kinder, Enkel und alle Lebewesen. Ist es ihre Schuld und wird sie von den h;heren M;chten daf;r bestraft? Warum nimmt sie es ihnen ;bel? Was ist der Grund daf;r? Nicht Stolz, nicht Neid, nicht Gier, nicht Narzissmus... Was ist es also? W;rde? Vielleicht. Es wurde immer versucht, zuerst von den Eltern, dann von den Schwestern, dann von den Ehem;nnern und jetzt von den Kindern mit F;;en getreten zu werden. Die W;rde h;lt sie also auf dem Boden?! Vielleicht sind es die Kinder. Sie w;rde ihr Leben f;r sie geben. Aber in letzter Zeit hat sie immer mehr Schimpfw;rter von ihnen geh;rt: alte Nervens;ge, Penner... Bleibt nur noch ihr Enkel, ihr Goldjunge! Aber sie hat keine Ahnung, was in der Welt vor sich geht. Er erwidert Freundlichkeit mit Freundlichkeit.

Weitere A. Sviyash spricht ;ber die Beziehung zwischen Mann und Frau. Nun ja, sie fragt sich, warum ihr Privatleben nicht funktioniert? Er schreibt:
"Wie Sie wissen, herrscht in den allermeisten Familien Unverst;ndnis zwischen den Ehepartnern, was zu Missgunst, Streit, Skandalen und Scheidungen f;hrt. Infolgedessen geht fast die H;lfte der Ehen in die Br;che. Warum ist das so? Die Antwort ist gar nicht so kompliziert. Das geschieht, weil die H;heren M;chte die Menschen in Ehepaaren so ausw;hlen, dass jeder Ehepartner die Werte abwertet, auf die der andere besonderen Wert legt. Das hei;t, die Zerst;rung des irdischen Wertesystems eines der Ehegatten geschieht dadurch, dass er dem anderen Ehegatten seine Ideale verweigert. Dies ist die Ursache f;r die meisten Konflikte, Skandale und gegenseitigen Missverst;ndnisse im Familienleben vieler Menschen...".
Wor;ber war ihr Mann also ungl;cklich? Er sagte, sie liebe die Kinder zu sehr. Das stimmte. Aber sie empfand es als ihre Pflicht, wehrlosen Kindern ihre Liebe zu schenken. Und das ist eine S;nde. Und wenn ihr Mann ausging, k;mmerte sie sich ;berhaupt nicht um ihn. Wie sollte sie leben? Marina fragte Elisabeths Mutter: "Was ist die richtige Art zu leben?", und sie antwortete: "Ich wei; es selbst nicht..."
Nun begann sie, den Vers (Matth;us 10, 34-36) aus dem Evangelium zu verstehen: "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern ein Schwert; denn ich bin gekommen, den Sohn von seinem Vater zu scheiden und die Tochter von ihrer Mutter und die Braut von ihrer Schwiegermutter, damit ihre Verwandten ihr feindlich gesinnt sind..."
Ist das der Grund, warum ihre Mutter und ihre Schwestern im Gegensatz zu ihr krankheitsfrei und gesund leben? Mutter hatte ihr ganzes Leben lang mit Vater gestritten, und als er starb, wandte sie sich den Kindern zu. Die Schwestern haben die gleiche Mode ;bernommen. Wenn sie sich treffen, streiten sie immer.
Marina schweigt immer und geht schnell, bespritzt, ausgepresst wie eine Zitrone von ihren Verwandten und Freunden. Und alle gehen err;tet und geil in ihre H;hlen und leben gl;cklich und zufrieden bis zum n;chsten Treffen.
Die ;lteren Schwestern sind stolz darauf, dass sie das Recht haben, allen Menschen beizubringen, wie sie leben sollen, weil sie zu ihrer Zeit an p;dagogischen Instituten studiert haben. "Sie sollten besser lernen, Borschtsch zu kochen und mit ihren Ehem;nnern auszukommen", sagte Tante Maria, Fjodors Mutter, einmal.
Frage an Sviyash: "Und wer wird die Seelen jener Menschen reinigen, die immer schikaniert und missbraucht haben?" Die Antwort lautet: "Sie werden wiedergeboren und stehen an der Stelle der missbrauchten, d.h. 'Energietr;ger', die auf die gleiche Weise gereinigt werden."

Bruno begann, ;ber die hohe Materie zu lesen und f;hlte sich dadurch auch zu seiner Mutter hingezogen. "Das Bewusstsein ist nicht auf den K;rper beschr;nkt; es ist ein Teil des Geistes, und der Geist ist ein Teil der Seele. Im Augenblick des Todes geht die Seele, die ewig ist und die Erfahrung unendlicher Leben in sich tr;gt, in einen anderen Zustand ;ber". D. V. Praa.
Vor dem Hintergrund der B;cher freundete sich Marina schlie;lich mit ihrem j;ngsten Sohn an. Sie war froh dar;ber. Nat;rlich musste sie sich auf ihn einstellen: die Politik verfolgen, die Themen in den B;chern lesen und diskutieren, ;ber Gesundheitsma;nahmen streiten, seine Probleme gemeinsam l;sen, ihm zuh;ren, bis ihm der Kopf schwirrte. Aber sie lie; es ;ber sich ergehen, bereitete ihm das Mittagessen zu, sa; mit seinem Sohn zusammen. Er a; und erz;hlte fr;hlich von seinen Pl;nen f;r die Zukunft, seinen Hobbys im Bereich der Psychologie und des Heilens und untermauerte seine Argumente mit Szenen aus seinem fr;heren Leben.
Die Beziehung zu Marcus hingegen wurde unertr;glich. Er fing an, auf ihr herumzuhacken, sie zu knebeln, das Waschbecken zu beschmutzen, um sie zu ;rgern, sie mit Worten zu beschimpfen:
- Das geht Sie nichts an! Lassen Sie mich selbst ;ber mein Schicksal entscheiden. Ich gebe mein Geld aus, ich kaufe, was ich will.
Marina konnte diese Neuverteilung der Beziehungen nicht verstehen und war nat;rlich sehr traurig dar;ber. Ihre Mutter Elisabeth kam nach einem Blick auf Marinas Beziehung zu ihren Kindern zu dem Schluss:
- Marcus ist nur eifers;chtig auf dich. Es gef;llt ihm nicht, dass Sie eine gute Beziehung haben und er irgendwie im Abseits steht.
Ja, wie konnte Marina das nicht vorher erkennen: Eifersucht. Obwohl die Kinder erwachsen sind, verhalten sie sich wie kleine Kinder. Schlie;lich hatte Bruno k;rzlich gesagt, dass seine Mutter immer vollj;hrig und sie immer klein sein w;rden, auch wenn sie 40-50 Jahre alt seien. Marina glaubte an Fakten, nicht an Gef;hle.

Manchmal kam Bruno schlecht gelaunt und lie; seine ganze negative Stimmung an seiner Mutter aus. Er pflegte zu sagen:
- "Du bist nicht krank, du bist dumm, weil du auf nichts reagierst...
- Wie soll ich reagieren? Gegen die Wand gefahren? Auf die Knie fallen und um Vergebung bitten? Wof;r? Ich habe es schon einmal gemacht, das hat mir Elena gesagt: "Es ist wirklich deine Schuld, wenn du dich entschuldigst!" H;ren Sie auf, mich zu verspotten... Wenn du mich nicht magst, dann geh, geh, geh... Machen Sie weiter mit Ihrem Leben. Ich w;rde gerne sehen, wie du im Alter sein wirst...
fragt sich Michael:
- Alle Menschen, mit denen ich spreche, haben eine gute Meinung von dir, Marina.
Marina tat so, als h;tte sie ihn nicht geh;rt. Sie hatte neulich, als sie mit Elena telefoniert hatte, geh;rt: "Fick sie", und jetzt war sie dabei, sich einzuschleimen. Er ist ein Fanatiker seines Glaubens. Aber fanatische Gl;ubige sind schnell dabei, die... Jeder will Macht, vor allem jemand, der bereits Erfahrung mit F;hrungspositionen hat...

- Mein Enkel hat mich vergewaltigt", sagt Marina lachend.
- Sie sind selbst schuld! Du solltest ihn nichts tun lassen, ob gut oder schlecht...
- Sie machen eine Bemerkung - er blinzelt schuldbewusst. Sein Gesicht ist so ungl;cklich, dass er einem sofort leid tut. Deniska ist zwar autistisch, aber gewissenhaft. Er hat ein hypertrophes Verantwortungsgef;hl, ein geringes Selbstwertgef;hl, Schuldgef;hle und das Bed;rfnis, sich daf;r zu bestrafen. Er tut mir leid, aber man muss solche Leute verstehen...
In den ersten Tagen, die Deniska im Khaima verbrachte, ging er, wenn er bei Marina schlief, zu ihr ins Bett und kuschelte sich eng an sie, aus Angst, sie zu verlieren. Wie ihr Kater Mickey, der sich morgens an sie schmiegt und m;chte, dass sie ihn streichelt und ihre Handfl;che unter seine Schnauze legt. Jetzt ist Denis erwachsen und schl;ft allein. Danke, Herr, dass Du ihn nicht im Stich gelassen hast! Sch;tze ihn vor allem Unheil!

Bruno hat viel gezischt:
- Alle Frauen sind dumm! Ich habe noch nie eine kluge gesehen. Sie haben nichts zu besprechen, sie k;nnen nur geb;ren und Borschtsch kochen.
- Ich sehe keine klugen M;nner. Sie sind alle sch;big und narzisstisch.
- Wie? Ich, zum Beispiel! Ich bin nat;rlich kein Einstein, aber ich treibe Sport, lese intelligente kognitive Literatur und m;chte auf der Erde nach Sch;tzen suchen. Ich habe bereits einen Metalldetektor gekauft. Sobald es warm ist, werde ich nach der Arbeit im Wald nach Antiquit;ten suchen.
- Im Gegensatz zu Ihnen habe ich tausend B;cher gelesen, aber ich behaupte nie, dass ich kl;ger bin als alle anderen. Ich wei;, dass es Menschen gibt, die viel kl;ger sind als wir alle.
- Du hast nur Romane gelesen, und ich habe Science-Fiction gelesen...
- Ich habe nicht viele Romane gelesen. Ich interessiere mich mehr f;r Autobiografien gro;er Menschen. Wie sie ber;hmt wurden und was sie ber;hmt gemacht hat... Jeder hat irgendetwas vor. Was ist, wenn man mit einem Metalldetektor eine nicht explodierte Bombe im Boden findet? Dann haben Sie keine Arme und Beine mehr. Und wer wird Ihre Kinder abholen?
- Du verdirbst immer die Stimmung... Du musst sie nicht unterst;tzen...
- Es ist ein gef;hrliches Gesch;ft.
- Aber Sie haben mir erz;hlt, dass es in einem entfernten kasachischen Dorf, in dem Sie als Kind gelebt haben, einen Basar der Seidenstra;e gab und dass Sie selbst alte M;nzen, Schrott, Gef;;e... gefunden haben.
- Ja, aber sie haben dort w;hrend des Krieges keine Bomben abgeworfen. Wussten Sie, dass unsere deutsche Stadt im Zweiten Weltkrieg von denselben Bomben weggefegt wurde, die immer noch gefunden werden?
- Oder vielleicht befindet sich eine Bombe unter Ihrem Haus, und Gott bewahre, dass sie jemals explodiert.
- Wenn es nur so w;re... Finden Sie etwas anderes zu tun. Es ist besser, ein altes Haus zu nehmen, es f;r fast nichts zu kaufen, wo es Wald und Wasser gibt, und es neu zu bauen.
- Das kostet eine Menge Geld und Nerven. Ich habe weder das eine noch das andere.
- Alles, was Sie tun m;ssen, ist, goldene H;nde zu haben. Wie dein Vater. Er konnte Schei;e in S;;igkeiten verwandeln. Aber sein Kopf war verdorben - er konnte mit der gr;nen Schlange nicht umgehen. Daher all die Probleme...
- Du machst es mir so schwer... Du bist nicht einmal interessant.
- Ich mache die Dinge nicht kompliziert, ich bin n;chtern...
Sie warf ihm einen warnenden Blick zu, weil sie die unverhohlene Feindseligkeit sp;rte. Was war der Grund f;r diese Haltung?
Marinas Augen verschwammen:
- Sie lassen mich einfach nicht zu Wort kommen, und ich will herausfinden, was los ist? Meine Eltern, meine Schwestern, meine Ehem;nner, jetzt meine S;hne... Und alle sind so w;tend. Warum? Ich hatte es satt, allen den Arsch zu lecken, also habe ich sie alle weggeschickt... und ich bereue es nicht ein bisschen. Im Gegenteil, ich bin erleichtert. Und nicht mehr S;hne zu schicken, so undankbar?
Bruno grinste und sagte sarkastisch:
- K;nnen Sie es allein, ohne Hilfe von anderen, schaffen?
- Mein Mann sagte auch, wenn er mit anderen Frauen aus war: "Du gehst nirgendwo hin. Ohne mich bist du schon am zweiten Tag tot". Aber Sie sehen ja selbst, dass es einfacher ist, ohne ihn und immer mit Brot zu leben. Alle wollen mich damit nur einsch;chtern. Ich habe jemanden, auf den ich mich verlassen kann...
- Und nat;rlich Ihr Gott! Ich will nur, dass die Dinge so laufen, wie ich es will. Wie ich schon sagte, so w;rde es sein.
- Ihre arme Frau und Ihre Kinder... Sie k;nnten in schreckliche Fesseln geraten. Sie k;nnen also allein sein.
- Besser allein, als sich vor jemandem zu b;cken.
- In Beziehungen muss man sich nicht verbiegen, man muss die Meinung anderer respektieren. Sie machen sich ;ber mich lustig, und es macht Ihnen Spa;. Und ich unterwerfe mich, aber meine Liebe zu dir schmilzt wie eine Kerze in mir. Und das ist be;ngstigend!
- Ihr liebt uns vielleicht nicht, aber ihr macht es auf unsere Art. Dabei spielt es keine Rolle, mit welchen Methoden wir dies erreicht haben.
- Es spielt keine Rolle, ob sie sehns;chtig auf dich warten, das Abendessen mit Dankbarkeit und Ehrfurcht zubereiten oder was auch immer, irgendein Quatsch...
- Sie gehen nirgendwohin, Sie werden uns ordentlich empfangen.
- Du bist genau wie dein Vater! Er tat, was er wollte und wie er wollte. Er war froh, dass alle litten. Und als er allein war, ging er hin und erh;ngte sich. Sagt Ihnen das denn gar nichts? Zuerst dachte ich, du w;rst im Zeichen des Skorpions geboren, also stichst du jeden mit deinem Stachel. Aber dann habe ich herausgefunden, dass der Filmschauspieler Alexey Batalov auch im Zeichen des Skorpions geboren ist, aber er ist ruhig, gem;tlich, freundlich. Ich habe es also von meinem Vater im Blut - Vampire. Man h;tte dich in der Kindheit schlagen sollen, anstatt dir den Kopf zu streicheln. Vielleicht w;rt ihr dann zu richtigen Menschen herangewachsen.
- Vielleicht...
Aber am n;chsten Tag hatte Marina all das Leid, das mit Kindern verbunden ist, vergessen, und ihr Herz schmerzte wieder bei dem Gedanken, dass sie unversorgt, hungrig und elend sind. Sie a; nicht, sie wartete auf ihre S;hne, die von der Arbeit kamen. Sie stellte sich vor, dass die Kinder hungrig und sie satt sein k;nnte. Ihr Gewissen w;rde es nicht zulassen.
Auch hier kommt Bruno zum Mittagessen in das Haus seiner Mutter. Gleichzeitig verzerrt seine Fratze aus Wut, Hass und Neid sein Gesicht. Vielleicht liegt es daran, dass er ein Energievampir ist, oder er ;rgert sich dar;ber, dass sein ;lterer Bruder den ganzen Tag am Computer sitzt und er arbeiten muss, w;hrend er in seiner Freizeit noch auf seinen Sohn aufpassen muss. Marina hat Mitleid mit ihm, l;dt ihn zum Essen ein und bereitet ihm frisch gekochte Speisen zu, aber er ist immer unzufrieden.
Und wenn er mit seinem Sohn zu ihr kommt, ;u;ert er immer noch die gleiche Unzufriedenheit:
- Du gibst Br;tchen zum Tee, ein Apfel w;re besser; du gibst Kondensmilch zu Pfannkuchen; du tust Honig in den Brei; du tust Salz in den Salat, der Gift ist; du k;sst Denis bei Tisch auf die Nase, du streichelst seine H;nde... Was ist das f;r eine Erziehung? Er wird niemals f;r sich selbst verantwortlich sein!
Sie ;u;ert ihre Meinung:
- Ein Kind braucht Liebe. Wenn er es nicht von seinen Eltern bekommt, dann wenigstens von seiner Gro;mutter. Sie bringen es zur Sprache und wir, die Gro;m;tter, verderben es. Armes Kind! Ihr wollt einen Roboter aus ihm machen, und er - einen Menschen! Und er muss die Freiheit erziehen, nicht st;ndig verbieten: Nicht schreien, nicht rennen, nicht spielen, nicht lachen... Er wird sich zur;ckziehen, geisteskrank werden oder eine Art Verr;ckter sein...
- Ja, ich denke, die Politiker haben Recht, wenn sie sagen, dass die Deutschen sich f;r zu klug halten und um sie zu schm;lern, nehmen sie absichtlich Einwanderer aus r;ckst;ndigen L;ndern: T;rken, Russen, Polen, Rum;nen... und sie in ihrem eigenen Land aufmischen. Und dich haben sie auch mitgenommen. Das ist der Grund, warum so viele Idioten kommen. Sollte ich jemals aufwachen und feststellen, dass sie alle tot sind, werde ich mich auf die andere Seite drehen und wieder einschlafen.
Marina sagte nur:
- Warum hasst du mich so sehr? Sie kommen zum Essen und sagen gleichzeitig alle m;glichen unangenehmen Dinge.
- Habe ich gesagt, dass ich dich hasse? Sie sagen einfach, dass Sie niemand respektiert. Warum? Haben Sie jemals dar;ber nachgedacht?
- Ich bin, wer ich bin. Und ich brauche deine Liebe nicht. Man kann nicht um Liebe betteln, man muss sie sich verdienen. Ich habe es also nicht verdient. Was soll ich mit deiner Liebe tun? Es mit ins Grab nehmen? Du musst dar;ber nachdenken, ob du das richtige Leben f;hrst. Vielleicht lieben sie dich nicht, wenn du das denkst.
- Ich sage das nicht zu irgendjemandem, nur zu dir.
- Verdiene ich denn nichts anderes?
- Nach Verdienst und Geld...
- Du hast Pech mit deiner Mutter... Schade, dass deine Mutter nicht Claudia, Elisabeth oder Helena hei;t - gierig, aber mit einem fetten Sparbusch.
- Du nimmst dir ein Beispiel an deinen Schwestern...
- Dann jede andere Mutter...
- Keine anderen M;tter f;r mich...
- Und was das Nichtfunktionieren angeht, so sage ich Ihnen eines... Ich habe 38 Jahre lang gearbeitet und mich um das Vieh, den Garten und dich zu Hause gek;mmert. Arbeiten Sie erst an meinem, dann k;nnen Sie mich beurteilen. Und Markus k;mmert sich jetzt um mich, einen Invaliden. Wenn Sie die Wahl h;tten, was w;rden Sie w;hlen: acht Stunden pro Woche arbeiten, f;nf Tage die Woche, oder ein Invalide sein und am Fenster sitzen und auf den Tod warten.
- Die erste nat;rlich!
- Ich w;rde auch zur Arbeit gehen. In Deutschland ist jede Arbeit einfacher als in Russland. Hier sind es vor allem Maschinen, die arbeiten. Denken Sie also nach, wenn Sie sprechen.
Wenn ein Mensch allein ist, dann nicht, weil niemand ihn will, sondern weil er sich darum k;mmert, wer in der N;he ist. Alleine bedeutet nicht einsam. Und w;tend ist nicht gleichbedeutend mit grausam...
Bruno war sein ganzes Erwachsenenleben lang sehr stolz. Er k;nnte alles tun, um sich zu ;rgern, nur um eine Dem;tigung zu vermeiden. Aber nur Skorpione k;nnen das tun, um sich selbst zu ;rgern. Sie w;rden sich selbst bei;en, um nicht gedem;tigt zu werden.
    - Ich bin der konzentrierten Kommunikation sehr ;berdr;ssig. Ich lebe f;r heute, und morgen...? Wer wei;, was der morgige Tag bringen wird...
Marina f;hlte sich wie ein Laufbursche: Holen und Tragen. Sie wollte mehr Schutz und Kontrolle. F;r Marcus war das in Ordnung, f;r Bruno nicht.

Aber als er drei;ig war, hatte Marcus auch davon genug. Er hat versucht, unabh;ngig zu sein, aber er konnte oder wollte es nicht. Wer wei;? Die Seele will, aber der K;rper, der mit S;ttigung und W;rme zufrieden ist, will nicht. Er w;rde gerne einmal in eine eigene Wohnung ziehen. Aber sobald sie ein Angebot machen, l;uft er weg. Er hat es mit der Arbeit nicht eilig. Wie er sagt: Man muss sich verbeugen und alle anl;cheln. Und das ekelt ihn an.
Marcus war immer still und deprimiert. Wenn er jemanden besuchte, schlich er sich leise davon und lie; seine Mutter allein. Aber das war ihre Sorge. Er h;tte nicht eingeladen werden d;rfen, schon gar nicht f;r einen ganzen Tag. Wenn man sie einlud, musste man sie bedienen, sie bewirten und sich um sie k;mmern. Wenn Sie es tun wollten, sollten Sie es selbst tun. Und in der Zwischenzeit wird er spazieren gehen.
Die Mutter sagt zu ihren Kindern: "Ihr m;sst die Menschen lieben". Was gibt es an ihnen zu lieben? Katzen und Hunde sind besser. Keine Sorgen mit ihnen, nur Liebe und Seelenfrieden.
- Du hast keine Zukunft, wenn du so weitermachst, versichert mir meine Mutter.
- Warum hast du mich auf die Welt gebracht?
Um ihn zu beruhigen, spricht Marina ihm Mut zu:
- Sie denken wie ein Kind. Und in der Bibel (Mat. 18:3) hei;t es: "Und er sprach: Ich versichere euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
- Sie k;nnen in Ihrer Entschuldigung alles sagen.
- Sie sind deprimiert. Du musst ein paar Tabletten nehmen oder deine Umgebung wechseln.
- Wohin und warum? Du hast von allem die Nase voll...
- Ich habe auch einen "braves M;dchen"-Komplex - es geht darum, es allen recht zu machen und zu beweisen, dass ich genauso gut bin wie alle anderen.
- Das ultimative Opfer... Zu wissen, was andere wollen, aber nicht zu wissen, was man selbst will, ist keine Entschuldigung. Du musst dich selbst h;ren, deine eigene Stimme h;ren... Erniedrigen Sie sich nicht selbst und lassen Sie es auch nicht zu!
- Andere zu unterrichten ist einfach, es selbst zu tun ist schwieriger. Wir unterrichten uns alle gegenseitig, und alle sind gleich - inkompetent...
Weisheit ist die F;higkeit, sich den gegnerischen Standpunkt anzuh;ren und nicht mit rotem Gesicht zu beweisen, dass man im Recht ist, und den Gespr;chspartner zu dem;tigen ...

...Seit nunmehr drei Wochen leidet ganz Europa unter einer Hitzewelle. Am Morgen heizt sich die Luft auf wie in einem Backofen: Es ist hei; und stickig. Es f;hlt sich wie die H;lle an. Alle Menschen, Tiere und V;gel sind wie Fische auf Sand, die sich hinlegen und die hei;e Luft mit dem Mund einfangen. Das st;ndige Befeuchten und F;cheln l;sst die Muskeln versagen, verh;rtet den Bewegungsapparat und erm;det das Nervensystem.
Marina erinnerte sich, dass die Kasachen, als sie in Kasachstan lebte, bei hei;em Wetter in Chopans und Baumwollm;nteln spazieren gingen und dabei hei;en Tee mit Milch tranken. Man glaubte, dass Asiaten kurze und flache Nasen und breite Wangenknochen haben, was vor allem auf die Hitze und den Wind zur;ckzuf;hren war. Kasachen m;ssen den ganzen Tag lang Schafherden auf Pferden durch die Berge und Steppen treiben, deshalb sind ihre Beine bereift. Aber ihre Seelen sind offen, freundlich und gastfreundlich.
Marina war oft am Rande eines Zusammenbruchs, ging zum Fenster und ber;hrte das hei;e Glas. K;nnte sie den Herrn um Vergebung f;r ihre freiwilligen und unfreiwilligen S;nden bitten, ihn dann um Hilfe bitten und ihn dann preisen? Das hat sie getan. Am Ende f;gte sie hinzu: "Ich erkl;re mit der ganzen Kraft Jesu Christi, unseres Herrn: B;se Geister, geht weg, wohin kein Mensch seinen Fu; gesetzt hat, und kehrt nie wieder zu uns zur;ck! Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."
Dann legte sich Marina hin, bedeckte ihren Kopf mit einem Kissen und versuchte zu schlafen. F;nf Minuten sp;ter wird sie von ihrem Sohn geweckt:
- Wer hat um Regen gebeten? Ihr Wunsch ist in Erf;llung gegangen. Schau aus dem Fenster...
Marina schaute aus dem Fenster und sah ein Naturschauspiel: Der Himmel war mit schwarzen Wolken bedeckt, kein Sonnenlicht zu sehen, alles war dunkel. B;ume, Schirme, T;ren - alles wurde vom Wind in verschiedene Richtungen getrieben. Der Regen war so stark, dass es wie aus einem Eimer zu sch;tten schien. Alles Lebendige war still und zeigte kein Lebenszeichen.
Mehrere B;ume brachen durch den rasenden Wind.
Nach einer halben Stunde h;rte der Regen auf. Die Temperatur war gesunken. Es wehte eine schwache, erfrischende Brise. Wer h;tte auf die Idee kommen k;nnen, die Temperatur so schnell zu senken? Oh Gott! Gelobt seist Du! Danke f;r Deine gro;artigen Werke!
Marina schaute aus dem Fenster. Auf dem regennassen Gras lag ihr Kater Mickey, der gl;cklich und selig auf dem R;cken herumh;pfte. Nicht weit davon entfernt krallte sich eine Taube in die Pfoten, gurrte und bot Freundschaft und Liebe f;r immer an. Die Natur wurde lebendig, atmete frische Luft...

Marina betrachtet Kasachstan als ihr Heimatland. Egal, wie das Wetter war: 50 Grad Hitze oder 30 Grad K;lte, sie alle achteten nicht darauf und h;rten nicht auf die Wettervorhersage, sondern lebten einfach, sch;rten die ;fen, trugen Wasser, machten alle m;glichen unartigen Arbeiten mit ihren H;nden wie Pferde. Aber sie schliefen wie Babys und wurden nicht depressiv. Alle hatten nur ein Kleid und ;berlegten nicht einmal, was sie zur Party anziehen sollten. Damals dachte man an gute Zeiten, die kommen w;rden.
Und hier in Deutschland? Alles ist da, was die Seele will, nicht sch;n. Eine Depression und Stress. Jeder dreht jeden Tag durch: Wie wird das Wetter sein, was wirst du heute anziehen, welche Art von Beziehung wirst du zu den Menschen um dich herum haben? Die Gedanken und Bestrebungen haben sich ge;ndert, aber die Probleme sind dieselben geblieben.
Die Seele... Wie kann man die Seele bes;nftigen? Deshalb gibt es Depressionen, die Menschen st;rzen sich in Sekten, schwanken zwischen Himmel und Erde. Denn es bleibt viel Zeit: zum Nachdenken und zum Gr;beln ;ber den Sinn des Lebens. Und wenn man den Sinn nicht findet, begehen viele Menschen Selbstmord. Ich denke, man muss einfach auf der Erde ackern, um k;rperlich m;de zu werden, und nicht ;ber den Sinn des Lebens nachdenken, sondern alles hinnehmen, was der Herrgott schickt.

Eines Tages war Marina auf dem Weg zum Einkaufen von Brot und Milch. Ihr gel;hmter Fu; wurde immer steifer und lie; sie nicht mehr in Ruhe gehen. Sie hinkte und blieb alle f;nf Schritte stehen, um sich auszuruhen und ihren Fu; zu korrigieren. Sie war so ersch;pft, dass sie an einer Ampel an einer Kreuzung stand und ;berlegte, ob sie sich vor ein Auto werfen sollte. Sie war bereits ersch;pft. Was ist, wenn sie nicht sofort stirbt? Und dann ;rger mit der Polizei? Und es ist nicht die Schuld des Chauffeurs... Nein, das ist keine Option!
Makarenko lehrte und schrieb viele Werke ;ber die Erziehung der jungen Generation und forderte alle auf, einander mit Respekt zu begegnen, den ;lteren zu helfen und die J;ngeren zu bemitleiden. Aber er, der diese Gebote erf;llt hatte, starb allein auf einer Bank mit einem Schmerz im Herzen, und niemand half ihm. Jesus Christus selbst, der dazu berufen war, seinen N;chsten wie sich selbst zu lieben, wurde wegen seines geistlichen Werkes von den Menschen gekreuzigt und bespuckt, aber niemand kam ihm zu Hilfe.
Jesus stand gekreuzigt da und schrie verzweifelt: "Gott, warum hast Du mich verlassen? Nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe..." Sie beruhigte sich und ging humpelnd weiter. "Wenn nicht ich, wer dann? Vergib mir, Herr! Und urteilen Sie nicht zu hart ;ber mich!"

Marina las viele B;cher, lernte zu schreiben, zu zeichnen, handwerklich zu arbeiten: brennen, s;gen, schnitzen, Metall pr;gen usw. Und ich habe versucht, sie f;r meine Kinder aufzusparen, damit sie etwas Sinnvolles tun k;nnen.
Aber die B;cher sind bereits vergilbt. Und dort wollen sie nicht hinschauen. Sie haben nur noch den Computer im Kopf. Auch dort gibt es eine Menge interessanter Dinge. Aber ihr Interesse gilt nur den Spielen. Und schon jetzt l;sst ihr Sehverm;gen nach, sie sind tr;ge und blass.
Marina ermahnt sie, dass sie ihnen nicht verbietet, zu lernen, aber nur 2 Stunden pro Tag. 2 Stunden f;r B;cher, 2 Stunden zum Basteln, 2 Stunden, um ihrer Mutter zu helfen. Aber niemand h;rt ihr zu, sie werden beiseite geschoben. Wie werden sie leben? Der Computer ersetzt den Glauben, die Hoffnung und die Liebe. Und wer wird Kinder geb;ren und die neue Generation aufziehen?
Es gibt Momente, in denen ich schreien m;chte: "Stoppt das Leben, ich bin m;de...". Doch der Schutzengel ber;hrt sie sanft an der Schulter und fl;stert ihr zu: "Nicht deine Haltestelle. Leben..."
Im Rollstuhl leben und mit b;sem Gesicht darauf warten, dass einem ein Glas Wasser gebracht wird... Du lebst nicht und du stirbst nicht... Nein! Du musst dich aufraffen und weitermachen. Wenn Gott eine neue T;r ;ffnen will, schlie;t er die vorherige...


      




                Kapitel 42

Jungs k;nnen sch;chtern sein, und wenn ein junges M;dchen sie in jungen Jahren abblitzen l;sst, werden sie sich abschotten und Frauen ein Leben lang nicht m;gen. Er ist noch keiner Frau begegnet, die mit ihren Erg;ssen das Eis in Marcus' Herz zum Schmelzen gebracht hat. Immer h;flich zu allen, mehr nicht. Wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht, ist er wie ein erfahrener Therapeut auf den Punkt. Er ist kein Dummkopf, er ist ein kluger Junge, sagt er oft zu seiner Mutter:
- Du bist ein guter, guter Mann! Alle wenden sich von dir ab, sie tun B;ses, und du bist freundlich zu allen. Ein Mann kann alles tun. Nur sind es meist das Kriechen, die Angst und das geringe Selbstwertgef;hl, die im Weg stehen...
Marcus scherzte, unterhielt alle, und sein Wohlwollen erf;llte den Raum wie ein wohlriechender Duft und wurde von allen eingeatmet...
Marcus will vielleicht nicht, aber er kann nicht ohne seine Mutter leben. Das irritiert sie beide. Marina hat irgendwo gelesen: "Der Sohn war mit seiner Mutter verbunden, als h;tte er bei der Geburt vergessen, die Nabelschnur zu durchtrennen, und sie haben immer noch einen gemeinsamen Kreislauf.
Der Sohn ist in den Drei;igern, wurde aber mit einer gro;en englischen Brosche am Rock seiner Mutter festgebunden. Solche Typen nennt man 'Mumien'. Jeder geht davon aus, dass M;tter ihre S;hne f;r sich selbst behalten, aber Marina will ihn nicht an ihrem Rockzipfel behalten, aber sie f;hlt sich ohne ihn schlecht. Die Einsamkeit belastet sie. Und er ist allein. Es ist besser, nicht darauf zu h;ren, was die Leute sagen, sondern so zu leben, wie sie gelebt haben.
Marina hatte einen lebhaften Traum. Sie und Marcus sahen zu, wie ein Mann in die Kloake der H;lle fiel. Er hielt sich an den klebrigen R;ndern der Kloake fest, die ihn wie ein Schlangenstich verschlang, aus dem es kein Entkommen gab. Der Mann schrie, so laut er konnte, und versank allm;hlich in einem Loch, aus dem es keinen Ausweg mehr gab. Ihre Herzen schlugen in einem rasenden Rhythmus...
- Wo wird er hingehen? - Erschrocken fragte der Sohn.
- Willst du es sehen? - Dann folgen Sie mir die Treppe hinauf.
Er ;ffnete die T;ren. Die Treppe f;hrte hinunter in die Dunkelheit. Sie gingen hinunter und sahen den Mann auf dem Boden liegen, der sich vor Schmerzen und Verzweiflung kr;mmte. Eine andere T;r ;ffnete sich, und heraus kamen eine h;ssliche Frau und ein Mann mit demselben Aussehen. Sie nahmen ihn mit zu sich nach Hause. Die T;r schloss sich hinter ihnen.
- Jetzt kommt das J;ngste Gericht", sagte der Engel.
Irgendwo h;rte man dumpfe Schritte und das Gebr;ll eines tierischen Wesens. Alle wichen zur;ck. Die T;r ;ffnete sich und ein kleines, h;ssliches Wesen erschien. Die Kreatur war wie eine Bakterie, klein, aber t;dlich.
Sie beeilten sich, den Gipfel zu erreichen und fragten: "Wohin geht es weiter?" Der Engel sagte: "Ganz nach oben und nach links!" Schlie;lich gingen sie nach drau;en und seufzten schwer. Ein furchtbarer Traum!

Marcus sah seine Mutter misstrauisch an und tadelte sie:
- Ihr Anblick ist erschreckend. Du l;ufst ganz schwarz herum, ohne Stimmung. Du gehst oft zum Fenster, als w;rst du im Gef;ngnis. Sind Sie Ihrer Depression nicht ;berdr;ssig? Rei;en Sie sich zusammen! Was ist falsch am Leben? Du hast alles, lebe es aus. Was ist mit Ihnen los?
- Ich tue nicht nur so, ich bin nicht verr;ckt. Von Depression spricht man, wenn das Gehirn kein Serotonin, das Hormon der Freude, produziert. Und wenn es ekelhaft ist, mich anzusehen, dann sieh nicht hin, lebe dein Leben. Wenn ich Sie st;re, leben Sie nicht mit mir, lassen Sie mich in Ruhe, lassen Sie mich in Frieden sterben.
Marcus sah sie nicht ohne Verbl;ffung an. Ihre Antwort hatte etwas Zweideutiges an sich.
Marcus ist ein ganz normaler, komplizierter Knirps, der vom Leben gebeutelt ist. Und daher eher verunsichert als selbstbewusst. Als Kind erlebte er die abscheuliche Haltung seines Stiefvaters, unter dessen Einfluss ein st;ndiges Gef;hl der Minderwertigkeit, Komplexe der Armut und des Elends entstanden. Schmerz in der Seele des jungen Mannes wegen des Leidens und der Dem;tigung seiner Mutter. All dies hatte einen schweren Ballast in seiner Seele und ein geringes Selbstwertgef;hl gebildet. Er klammerte sich nicht einmal an alle m;glichen positiven und negativen Privilegien des Schicksals.
Er sa; nur unbeweglich vor seinem Computer, a;, schlief, lebte in seinem Schneckenhaus und gab seiner Mutter die Schuld daran, dass er umsonst ein zweites Mal geheiratet hatte, so dass das Leben so sinnlos war. Zuerst redete Marina ihm ein, dass alles gut werden w;rde, er m;sse nur aufstehen, einen Job finden und unter Leute kommen.
- Wenn man Menschen ansieht, hat man unwillk;rlich Respekt vor Tieren.
- Man sollte keine Verantwortung f;r Tiere ;bernehmen, man streichelt sie einfach und das war's. Ein Mann sollte Verantwortung f;r sich selbst, f;r seine Arbeit und f;r seine Familie ;bernehmen. Ohne Verantwortung kann man nicht - verfallen. Mit Verantwortung muss man nicht um sein Leben f;rchten.
- Aber ich habe eine schlechte Grundlage...
- Sie waren siebzehn Jahre alt, als Sie nach Deutschland gebracht wurden. Das Leben hatte gerade erst begonnen. Befreit von deinem Stiefvater. Wir haben harte Jahre hinter uns. Aber jetzt bist du 32 Jahre alt... Na und? Lebe nicht in der Vergangenheit, lebe in der Gegenwart Bin ich Ihnen im Weg? Kein Problem! Nehmen Sie sich eine Wohnung in einem Viertel und leben Sie das Leben, das Sie wollen. Dies ist nicht Kasachstan, wo es keine Wohnungen gab. Wo man nicht vor seinen Problemen weglaufen konnte. Ich habe Mitleid mit Ihnen. Und damit du einen Beruf ergreifen konntest, bin ich - ein Invalide - mit dir zum Studium nach D;sseldorf gegangen, wo ich einen Beruf als Masseur ergriffen habe. Du bist ein ausgezeichneter Masseur, du hast goldene H;nde daf;r. Aber wie gesagt, Sie haben Angst zu arbeiten. Ich ;berlege schon, wo sollen wir zusammenarbeiten? Ich wollte mit dir zusammen eine eigene Praxis er;ffnen, in der du der Masseur bist und ich den Kaffee koche und Dienst habe. Ich k;nnte auch kleinen Kindern Massagen geben. Aber das wollen Sie nicht. Du musst deinen eigenen Weg gehen! Wenn Sie nicht heiraten wollen, widmen Sie sich der Arbeit, wie es die reinen Deutschen tun.  Und h;ren Sie auf, sich ;ber jeden zu beschweren. Das ist nicht mehr lustig...
- Die gleiche Melodie hat begonnen! Ich habe von allem die Nase voll!
- Sie m;ssen einen Psychiater aufsuchen. Vielleicht l;scht er deine Minderwertigkeitskomplexe aus und bringt dich auf die Idee, dass du trotz allem leben solltest... Es gibt weit mehr gebrechliche Menschen auf der Welt, die leben und ihre Ziele erreichen.
Sie fragte sich: "Ist es wichtig, was ich zu sagen habe?" Und sie antwortete ruhig: "Nicht mehr". Sie ging hin und erledigte die Arbeit selbst. Das passte zu ihrem Sohn. Eines Tages fragte er:
- Warum hast du die L;ffel nicht gut gewaschen?
- Ich habe sie, so gut es ging, gewaschen. Wenn es Ihnen nicht gef;llt, waschen Sie es selbst...
Er wirft sofort eine abgedroschene Phrase ein:
- Bald werde ich dich verlassen. Ich werde mir eine eigene Wohnung suchen.
- Ich halte niemanden auf...
Markus ist ein gut aussehender und talentierter Mann, aber er verdient nichts und nimmt es jedem ;bel. Alle um ihn herum sind schuld. Eine arme und nerv;se Person kann jeden ;rgern.
Marina sprach ihre Gedanken laut aus:
- K;rperliche Krankheitssymptome sind eine ;u;ere Manifestation des inneren Unbehagens. Selbstmitleid und die Gefahren des Selbstmitleids spielen hier eine besondere Rolle. Wenn einer von uns krank wird, sollte der andere nicht ;berm;;ig Mitleid mit ihm oder ihr haben und so die Idee der Krankheit aufrechterhalten. Wir formen die physische Realit;t als Abdruck unserer eigenen Vorstellungen. Wenn ein Mensch niemanden mag und davon ;berzeugt ist, dass ihn auch niemand mag, dass er sich verfolgt f;hlt, davon ;berzeugt ist, dass hinter seinem R;cken schlecht ;ber ihn gesprochen wird, weil er es selbst tut. Das Leben ist eine Reihe von Bedrohungen, das Nervensystem befindet sich in einem st;ndigen Zustand von Stress, dann werden seine k;rperlichen Abwehrkr;fte herabgesetzt. Der Mann wird des K;mpfens m;de und merkt nicht, dass dieser Kampf meist einseitig und unn;tig ist. Er projiziert seine Wahrnehmungen der Realit;t von au;en und sie f;hren ihn buchst;blich ins Verderben. Um seine Krankheiten loszuwerden, muss er sein Verhalten und seine Reaktionen ;ndern...
- Oh-oh, das alte Lied wieder...
- Sie k;nnen sich trotz des schrecklichen Alten ;ber das Neue freuen... Du hast Angst vor dem Leben! Wie Ihre Lehrerin Frau von R;den zu Recht sagte: Schauen Sie geradeaus und folgen Sie der Stra;e des Lebens, ohne sich umzuschauen: Wer hat was gesagt, wer hat was gesehen und k;mpfen Sie f;r Ihre Zukunft! Das ist das Motto des Lebens. Und du lebst immer noch f;r die Menschen: wer-wie-wie aussah, wer-was sagte... Schlie;lich vergehen die Jahre wie Sand zwischen den Fingern. Man muss etwas tun, etwas erreichen, etwas erreichen... Und das erste, was man tun muss: die Menschen lieben. Jeder Mann hat seine Vor- und Nachteile, genau wie Sie. Man muss jedem ein bisschen verzeihen f;r die Fehler, die er gemacht hat. Wenn du verzeihst, werden sie dir auch verzeihen. Wenn Sie die Menschen respektieren, werden sie auch Sie respektieren. Sie werden sagen, warum haben Sie dann Ihrem Mann nicht vergeben? Ich habe ihm schon oft verziehen. Als er mich umsonst schlug, sagte ich nichts, biss nur die Z;hne zusammen und sah ihn hasserf;llt an. Er k;nnte mich t;ten, aber er w;rde sich f;r den Rest seines Lebens an meine leidenden, starrk;pfigen Augen erinnern...
Hier kommt Bruno wie immer zum Mittagessen und erz;hlt seiner Mutter, wie es ihr geht. Wie immer versucht sie, so zu tun, als ob sie sich nicht ;ber seine Worte und Gedanken ;rgern w;rde.
- Du bist in letzter Zeit irgendwie komisch.
- Ich bin einfach nur krank.
- Ich wei;, dass Sie es sind. Bevor du krank warst, ging es dir besser, aber du bist immer noch nicht von dieser Welt, und das ist ;rgerlich. Aber warum sind Sie nicht so wie wir anderen?
- Du hast schon alle meine S;fte getrunken und jetzt willst du etwas...
- Ja, es ist schwer, dich zu ;ndern...
- So wie Gott mich geschaffen hat, werde ich sein...
Viele Leute sagen, dass M;tter immer ;ber irgendetwas ungl;cklich sind. Sie sind immer dabei, etwas zu beweisen, etwas durchzusetzen. Aber jeder lebt schlie;lich so, wie er will und kann. Und die jungen Leute haben in mancher Hinsicht Recht. Marina m;chte nicht in diese Phase kommen, eine N;rglerin und Nervens;ge zu sein, aber manchmal kann sie nicht umhin, das Verhalten ihrer Kinder zu kritisieren, damit sie keine Dummheiten machen. Und sie sind sofort beleidigt, w;tend und aggressiv:
- Wenn ich auf meine alten Tage so werde wie du, dann erschie; mich...
- Wenn nicht deine Mutter, die dich warnen, aufhalten, korrigieren wird...
- Wir sind erwachsen!
Was sollen wir tun? Sie ist eine Mutter! Wenn wir Fremde w;ren, w;ren wir unsere eigenen. Wir wollen weniger Fehler im Leben machen. Man lernt zwar aus Fehlern, aber man muss klug und mit weniger Verlusten lernen.

Marina wollte, dass Markus das M;dchen Oksana kennenlernt, eine Nachbarin von Nadezhda Shabnova, ihrer Klassenkameradin, mit der sie ;ber die "OK"-Website korrespondierte. Marina versicherte ihrem Sohn, dass dies seine letzte Chance sei. Er z;gerte und bot seiner Mutter an, ihr f;r ihn zu schreiben, w;hrend er dar;ber nachdachte.
Marina entwickelte eine Online-Korrespondenz mit dem M;dchen Oksana. Sofort gestand er ihr seine Liebe und bat sie, zu ihm zu kommen.
Marcus: Du bist einfach, gem;tlich - ich mag sie. Und dann bist du auch noch sehr h;bsch in Person. Sie brauchen nur einen Reisepass, und ich bezahle die Tickets selbst. Von welcher Stadt aus fliegen Sie, bzw. welches ist der n;chstgelegene Flughafen? T. Nadya sagte Rostov, glaube ich... Da muss ich nachfragen. Wird deine Mutter dich allein gehen lassen?
Oksana: Warum? Bin ich zu jung, um betreut zu werden? Aber Mutti sagt: Geh!
Markus: Ich vermisse dich wirklich, aber es ist mir peinlich, dir das zu sagen. Ich werde eine Woche lang in Belgien arbeiten. Ich will dich nicht verpassen!
Oksana: Ich auch. Wie geht es Belgien?
Markus: Es ist das Gleiche wie in Deutschland. Dieselben Geb;ude, dieselbe Kulisse. Nur das Restaurant steht auf f;nf B;llen. Es ist ein belgisches Wahrzeichen. Eines Tages werden wir Sie dorthin bringen.
Oksana: Das ist gro;artig. Mein Pass wird am 22. September fertig sein, das dauert sehr lange, aber sie sagten, sie k;nnten es nicht fr;her schaffen. Sie weigern sich, zuzuh;ren, viele Leute machen P;sse, es gibt lange Schlangen, ich kann kaum stehen. Ich warte auf meine Mutter von der Arbeit. Und Sie?
Marcus: Wahrscheinlich hast du leckeres Essen gemacht! Mama sagte, du hast geschrieben, dass ich bei dir keinen Hunger habe... Ich mag ein gutes Essen...
Oksana: Ja, ihr M;nner esst alle gerne. Ich wei; nicht, ob meine Kochk;nste gut sind oder nicht. Bislang hat sich noch niemand beschwert.
Markus: Mein Bruder isst nicht gerne, er stochert gerne. Ihm gef;llt immer alles nicht und er schimpft auf meine Mutter, dass es nicht so gemacht wird, dass es nicht so gemacht wird... Es ist schwer, ihn zufrieden zu stellen. Aber das ist mir egal, solange es gut schmeckt! Ich mag keine Nerds, die immer unzufrieden sind. Ich schaue gerne Zeichentrickfilme und spiele Spiele auf dem Computer. Meine Mutter wird w;tend und sagt: "Deine Kindheit spielt dir in den Arsch". Vielleicht habe ich als Kind wirklich nicht genug gespielt. Sie mag zum Beispiel alte Filme ;ber Liebe und komplizierte Schicksale. Schreib mir, wenn deine Mutter kommt, ich werde dich nicht st;ren. H;ren Sie irgendwelche Explosionen aus der Ukraine?
Oksana: Sie ist bereits gekommen. Du stehst nicht im Weg. Nein, nein! Wenn wir Russen sie h;ren, wird es einen Dritten Weltkrieg geben. Aber was ist mit Ihren Politikern gegen die Russen?
Marcus: Nein, sie ber;hren uns nicht. Sie k;nnen einfach nicht verstehen, was dort vor sich geht. Es gibt hier alle m;glichen Leute: Russen, Ukrainer, Kasachen, Juden ... alle m;glichen Leute, man w;rde gar nicht merken, dass es Deutschland ist. Und jede Nation hat ihre eigenen Gesch;fte. Aber die deutschen L;den sind die besten, weil es eine st;ndige Kontrolle gibt.
Oksana: Ja! Es ist gut, dass normale Menschen mehr verstehen als Politiker. Verzeihen Sie mir, dass ich ;ber Politik spreche. Neben Russland herrscht Krieg, und wir leben an der Grenze zur Ukraine. Das ist sehr schlecht, das wird nicht gut ausgehen f;r die Welt. Europa besteht aus Einwanderern.
Markus: Alle Jungs, die rauchen, trinken und die Frauen wechseln, sind m;nnliche, starke M;nner, w;hrend ich ruhig und h;uslich bin und Angst habe, jemanden zu treffen. Ich hoffe, dass du mich in deine Arme nimmst und mich frei machst, damit wir gl;cklich bis ans Ende unserer Tage leben k;nnen...
Oksana: Ja, warum bist du so sch;chtern? Ich selbst bin auch so. Aber ich bin es bereits gewohnt, mit Ihnen zu kommunizieren.
Marcus: Keine Sorge, hier wird dir niemand etwas tun. Kommen Sie doch einfach mal vorbei, dann werden wir schon sehen. Wenn wir uns m;gen, k;nnen wir gleich in D;nemark heiraten. Wenn Sie in Deutschland leben, m;ssen Sie zwei weitere Jahre warten. Habt keine Angst, kommt einfach und entspannt euch. Ich f;hre dich durch die Stadt, vielleicht fahren wir nach Frankreich.
Oksana: Nein, ich habe keine Angst vor dir, ich habe nur Angst, in ein anderes Land zu gehen. Und zum ersten Mal werde ich ein Flugzeug nehmen. Nach Frankreich? Kann man ohne Visum nach Frankreich einreisen?
Marcus: Jeder fliegt zum ersten Mal. Und ich glaube, es ist ein zweist;ndiger Flug. Ich habe eigentlich auch Angst vorm Fliegen, wir sind 7 Stunden geflogen. Zwei Stunden sind eine kurze Zeit. Wenn du dazu bestimmt bist, auf dem Boden zu sterben, wird der Tod dich nicht in der Luft holen. Deine Mutter wird dich verabschieden und ich werde dich abholen. Sie k;nnen ohne Visum nach Frankreich einreisen. Du nimmst einen Zug und kommst an.
Oksana: Warum nach Frankreich gehen! Wissen Sie, meine Mutter sagt es so: Frankreich sehen und sterben. Sieh Kachugury und lebe f;r immer.
Marcus: Die Arbeit mit Oleg. Er sagt, er sei ;berhaupt nicht sch;chtern, nicht wie du (;ber mich) alles zu Herzen nehmen. Ja, mein Vater hat getrunken und uns geschlagen, er hat unsere Psyche zerst;rt. Ich denke, das wird uns nicht beeintr;chtigen.
Oksana: Es ist schrecklich. Wenn jemand in der Familie trinkt. Und ich hatte ;berhaupt keinen Vater, er hat nicht einmal Unterhalt gezahlt. Er hat meine Mutter verlassen, als sie schwanger war. Ich habe ihn einmal gesehen, als ich acht Jahre alt war.
Marcus: Meine Mutter will morgen zu ihrem Bruder fahren und seine Wohnung putzen, also hat sie ihm einen Wasserkocher und einen Pizzaofen gekauft. Mir geht es ganz gut. Ich mag es bei der Arbeit.
Oksana: Deine arme Mutter, die sich um den Haushalt f;r euch beide k;mmert.
Markus: Mama will selbst arbeiten. Sie sagt, sie wolle umziehen.
Oksana: Das ist richtig, Bewegung ist Leben! Ich habe drei weibliche Katzen, die nicht kastriert sind? Ihre Namen sind Musya, Avdotya und Shoka-Rysya - ein Doppelname. Musya ist krank, sie ist sehr alt, sie wei; nicht, was sie tut. Und diese beiden sind junge Hooligans. Es sind Haustiere, sie gehen nicht nach drau;en. Und wie geht es Ihrer Katze?
Markus: Meine Katze ist erwachsen, sie ist jetzt 13 Jahre alt. Wir feiern sogar seinen Geburtstag. Er ist allerdings kastriert. Er hat schon immer gerne gekuschelt und sogar geschlafen. Aber als er kastriert wurde, war er beleidigt und streichelte uns nicht mehr. Er ist j;hzornig... Mama spricht mit ihm und manchmal schlafen sie zusammen. Er schl;ft nie mit mir. Und das beleidigt mich.
Oksana: Wir sollten das M;dchen mitnehmen. Sie ist nett und wird mit dir schlafen.
Marcus: Guten Abend, liebe Sashenka! Tut mir leid, dass ich lange nicht mehr geschrieben habe. Mein Neffe wurde erst k;rzlich entf;hrt. M;de. Er rennt st;ndig herum, schreit fr;hlich, fordert Aufmerksamkeit, sogar seine Mutter wird gequ;lt. Jetzt sind wir allein. Ich dachte, ich schreibe Ihnen ein paar Zeilen. Wie geht es Ihnen? Wie ist das Wetter, was machen Sie?
Oksana: Guten Abend! Die Kinder sind schadenfroh und fordern st;ndig Aufmerksamkeit. Meine T;chter sind normal. Das Wetter ist +30 Grad warm. Ein kleiner Windhauch. Nachts ist es k;lter. Ich bin besch;ftigt: Ich war gerade schwimmen. Sie haben schon lange nicht mehr geschrieben. Deine Mutter hat mir gesagt, warum. Ich habe mich gefragt, warum Sie nicht geschrieben haben. Wie ist es Ihnen ergangen?
Marcus: Ich vermisse dich jetzt schon. Aber ich glaube nicht, dass ich dich gl;cklich machen kann. Ich bin zu verklemmt und kann wahrscheinlich kein guter Ehemann und Vater sein. Daran denke ich die ganze Zeit.
Vielleicht w;re es besser, das ganze Leben allein zu leben und niemanden zu st;ren.
Oksana: Du solltest dich nicht aufregen. Die Hauptsache ist, dass du nicht trinkst, dass du flei;ig, klug und freundlich bist, und der Rest ist unwichtig. Vielleicht liegt es nur an mir. Vielleicht magst du mich nicht. Entscheiden Sie sich nicht f;r die Einsamkeit. Das ist Folter!
Markus: Du willst wahrscheinlich einen m;nnlichen und starken Mann, und ich bin nicht...
Oksana: Sei selbstbewusst. Man muss sich selbst lieben. Und das Leben wird besser werden. Das habe ich Ihnen nicht gesagt! Und ich bin nicht auf der Suche nach einem riesigen Ehemann. Sie sind ruhig, und ich bin es auch.
Markus: Ja, das sagt ihr alle, und dann geht ihr mit jemand anderem weg. Deshalb gibt es in Deutschland auch so viele alleinstehende M;nner.
Oksana: Willst du damit andeuten, dass ich nicht zu dir kommen soll? Geradeaus schreiben? Haben Sie heute schlechte Laune? Sei nicht so launisch. Moment, wir haben uns noch nicht live gesehen.
Marcus: Ich will nichts unterstellen. Kommt her! Mama wartet auf dich und sie mag dich sehr.
Oksana: Und Sie? Was hat die Mutter damit zu tun? Ich komme zu Ihnen! Ich bin 24 Jahre alt und immer noch alleinstehend. Alle meine Freunde haben Familien und Kinder. Es st;rt dich nicht, dass ich kein Flittchen bin. Ziehen Sie keine voreiligen Schl;sse!
Marcus: In der Tat, warten wir, bis wir uns treffen. Ich bin nicht schlecht gelaunt, nur ein bisschen m;de. Ich bin sicher, Sie sind wunderbar! Nur bei mir bin ich mir nicht sicher... Ich habe noch keine Erfahrung mit M;dchen. Ich war noch nie mit einem M;dchen befreundet. Und wenn du mich als Mann im Bett nicht magst... Und wie?
Oksana: Es ist gut, dass du das verstehst. Ich bin noch Jungfrau. Haben Sie also keine Angst.
Marcus: Ich auch... Deshalb bin ich mir bei mir selbst nicht sicher... Ich halte nicht viel von mir. Ich habe Komplexe. Ich denke, ich bin ungl;cklich und h;sslich.
Oksana: Es ist okay. Bei mir ist es genauso. Ich bin wie zwei Erbsen in einer Schote. Ich bin 24 Jahre alt, aber klein - 1,70 m. Ich sehe also nicht so aus wie mein Alter.
Marcus: Mir gef;llt, dass du klein bist, wie eine Prinzessin auf der Erbse. Ich bin 33, aber man sagt, du bist erst 26. Nun, wie das Schicksal so will... Also wirklich, wir haben uns noch nicht getroffen und reden schon miteinander. Komm schon, komm schon, ich warte auf dich!
Oksana: Ganz genau. Man sollte Probleme l;sen, wenn sie entstehen. Ich werde auf jeden Fall kommen. Ich freue mich auch schon darauf.
Marcus: Es tut mir leid! Es tut mir leid! Ich habe beschlossen, dass ich allein sein werde. Ich m;chte niemanden ungl;cklich machen. Es tut mir leid!
Oksana: Ziehen Sie bitte keine voreiligen Schl;sse. Ich verstehe Sie, ich bin auch ein verschlossener Mensch, aber ich habe einen Punkt - Sie sind es. Und du nimmst sie mir weg. Sei nicht so ein Mann, du bist ein Mann. Ich habe auch Angst, ich bin besorgt. Du bist mein erster Mann. Bitte schreiben Sie!
Marcus' Mutter: Guten Tag, Oksana! Ich habe schon lange nicht mehr geschrieben, ich dachte, Markus w;rde seine Meinung ;ndern. Er will weder eine Freundin haben noch ;berhaupt heiraten. Er sagt, ich werde allein sein! Er sagt, er wolle so schnell wie m;glich sterben, damit er die Menschen nicht leiden sehen muss... Ich sage ihm, Sie sollten einen Therapeuten aufsuchen. Zuerst wollte er (nach der Schule) eine Freundin finden, aber alle lehnten ab, und diejenigen, die ihn nicht mochten, boten ihm Freundschaft an. Jetzt will er niemanden mehr. Wahrscheinlich wird er sein Leben in die L;nge ziehen, bis er stirbt. Den Sinn des Lebens verloren... Vielleicht kommt er zur Vernunft und bereut es, ein tolles M;dchen wie dich verloren zu haben. Ich habe versucht, ihn zu ;berreden, aber er l;sst sich nicht erweichen. Ich wei; nicht, was ich tun soll. Verzeiht uns! Wenn du selbst S;hne hast, wirst du sehen, wie schwer es ist... Eigentlich ist Markus unentschlossen. Ich habe Angst, dass er nur dasitzt und wartet, bis ein M;dchen an die T;r klopft. Du bist ein wunderbarer Mensch, weil du mich verstehst. Wahrscheinlich tr;umst du von Ikonen, weil du sie machen oder malen oder an Gott glauben und Menschen zu Gott rufen wirst... Wie auch immer, du bist ein liebes, nicht stolzes, s;;es M;dchen. Ich m;chte so sehr, dass du gl;cklich bist! Gott helfe Ihnen in Ihrem Leben, weniger zu leiden und sich mehr zu freuen...
Ich k;sse dich auf die Wange, mein s;;es M;dchen!
Oksana: Ich denke, dass es unm;glich ist, irgendetwas durch Korrespondenz zu verstehen. Es ist besser f;r uns, wenn wir uns treffen und reden und alles l;sen.
Markus' Mutter: Oksana, guten Tag! Ich w;rde dich wirklich gerne als Schwiegertochter haben. Aber Markus will gar nichts. Er sagt, ich will, dass sie gl;cklich ist, aber was kann ich ihr geben? Er m;chte allein sein. Was sollte ich tun? Sie sagen, Sie verschwenden Ihre Zeit, wenn Sie nicht zu Peter gehen, um sich um das Baby zu k;mmern. Besorgen Sie sich lieber einen Job als Kinderm;dchen in der Kindertagesst;tte. Es ist jemand da, der babysittet, und du kannst jeden Tag Essen von der Tagesst;tte mit nach Hause nehmen. Plus Dienstalter. Aber ich gebe nur Ratschl;ge, und Sie machen, was Sie wollen. Wie viel schulden wir Ihnen? Sie sagen also, dass Sie sich unseretwegen verschuldet haben. Wie viel? Ich werde Ihnen das Geld schicken. Es tut mir leid, was passiert ist. Das mit Marcus tut mir auch leid, dass ich so ahnungslos bin!
Oksana: Gut. Wenn er sich so entscheidet, ist es nicht an mir, ;ber ihn zu urteilen. Soll er doch. Er ist Herr seines eigenen Schicksals und Lebens. Niemand hat das Recht, ihm zu sagen, was er zu tun hat. Obwohl ich finanziell nichts will. Das Wichtigste ist, ihn zu lieben und zu umsorgen. Ich bin nicht reich aufgewachsen. Deshalb warte ich nicht auf einen reichen Mann und bin auch nicht auf der Suche nach einem solchen. In St. Petersburg wurde mir eine Stelle als K;chin angeboten, nicht als Kinderm;dchen. Und im Kindergarten Kinderm;dchen Arbeit haben wir in Taganrog: Erstens m;ssen Sie Bildung, und zweitens das Gehalt von 10000 Rubel - es ist sehr wenig. Auch in St. Petersburg die gleiche Situation. Auf Kosten des Geldes, ich werde meine Mutter fragen. Ich arbeite nirgendwo, solange sie f;r mich sorgt. Ich werde schreiben. Sie ist ;brigens w;tend, weil er mich betrogen hat. Das tun die Leute nicht - das ist schrecklich.
Marcus' Mutter: Er hat dich nicht betrogen. Er mag sich einfach nicht... Er sch;mt sich vor allen. Er kommt von der Arbeit nach Hause und schlie;t sich vor dem Computer oder dem Fernseher ein. Frag deine Mutter, wie viel Geld du brauchst. Lassen Sie sie nicht w;tend werden. Was ist zu tun? Ich wurde auch von vielen Leuten abserviert. Es war so frustrierend! Am Ende habe ich einen Trinker geheiratet. Ich wollte einfach unbedingt Kinder. Ja, das Leben ist kompliziert! Seien Sie nicht beleidigt! Vielleicht kommt er ja zur Vernunft...
Er soll selbst mit mir sprechen. Lassen Sie uns alle Punkte aufz;hlen und alle Kreuze machen. Es ist unm;glich, irgendetwas zu verstehen. Er hat mir vorher gesagt, dass nichts Schlimmes passiert ist.
Marcus' Mutter: Ich habe ihm gesagt, er soll selbst mit Ihnen sprechen. Er ist sch;chtern. Okay, ich werde jetzt ein paar Kuchen backen... Es ist nichts Schlimmes passiert. Er hat gerade seine Meinung ge;ndert... Ich werde Ihnen den Freund meiner S;hne, Andrei, vorstellen. Vielleicht klappt es ja doch noch...
Oxana: Hallo Tante Marina! Danke, dass Sie mich mit Andrei bekannt gemacht haben. Wir haben uns gestern unterhalten, er ist ein netter Kerl. Es tut mir leid, dass ich schlechte Worte gesagt habe. Ich bin einfach nur w;tend ;ber das, was passiert ist. Ich bin nicht mehr w;tend auf Marcus. Ich w;nsche ihm das Beste. Lassen Sie ihn aus seiner Einsamkeit herauskommen. Und ein nettes M;dchen finden. Es ist eine gro;e Welt mit ;ber sieben Milliarden Menschen. Es wird jemanden geben, den er lieben kann. Er wird gl;cklich sein und Sie werden gesund sein.
Marcus' Mutter: Andrei ist ein guter Mensch. Und er ist eher f;r Ihr Alter geeignet. Er trinkt nicht, er geht nicht aus. Sprechen Sie mit ihm.
Oksana: Ja, ich danke Ihnen. Nur das Alter spielt in einer Beziehung keine Rolle.
Marcus' Mutter: Lass dich von Marcus nicht beleidigen... Wenn du Kinder hast, wirst du sehen, wie schwer das Gl;ck f;r alle ist... Markus will mit niemandem befreundet sein... Es ist schade, dass...
Oksana: Nein, ich bin nicht mehr beleidigt. Er tut mir einfach leid. Er dr;ngt sich selbst in die Ecke. Schade! Guter Mann!
Markus' Mutter: Andrei ist nicht schlechter. M;ge Gott Ihnen alles Gute schenken!
Oxana: Vielen herzlichen Dank!  Wei; Markus, dass ich bereits mit einer anderen Person in Kontakt stehe?
Markus' Mutter: Er wei; es. Ihm macht das nichts aus.
Oksana: Gro;artig!

Wenig sp;ter schrieb Marina ihr eine SMS:
- Hallo! L;uft es gut mit dir und Andrei?
- Ja. Danke, dass Sie mich vorgestellt haben.  Toller Typ.
- Gro;artig! Viel Gl;ck!
- Tante Marina, meine Mutter m;chte jetzt mit dir sprechen. Das st;rt Sie nicht.
- Okay, ;hm...
- Marina, ich m;chte mehr ;ber Andrej erfahren", schrieb ihre Mutter.
- Andrei ist ein guter Kerl! Aber er arbeitet nicht mehr, seine Mutter lebt nicht weit von ihm entfernt. Sein Vater starb zu Hause in Russland. Meine S;hne waren mit ihm befreundet, als sie Kinder waren. Nun haben sich ihre Wege getrennt.
- Oksana sagt, er arbeite als Kurier.
- Vielleicht... Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen...
- Ich habe nur Angst, dass Oksana in die falschen H;nde ger;t, d.h. in die Sexsklaverei. Davon gibt es eine Menge im Fernsehen.
- Es gibt keine Sklaverei. Oksana lobt ihn, also ist es okay! Warum fragen Sie? Stimmt etwas nicht?
- So schlimm ist es also nicht. Zum Gl;ck hat Oksana einen klaren Kopf.
- Nun, Gott sei Dank! Sie werden es schon hinkriegen! Woher wei; ich, wie es ihnen ergehen wird? Ich mochte Oksana sehr, aber mein Sohn hat gro;e Angst vor M;dchen. Auf diese Weise wird er wahrscheinlich nie heiraten. Ich w;nsche ihr Gl;ck und viel Liebe! Sie k;nnen mit Oksana kommen, um sie zuerst zu sehen.
- Nein, ich arbeite, ich habe keine Zeit f;r eine Tournee durch Europa...
- Nur eine Woche lang. Nehmen Sie das Bulletin eine Woche lang mit.
- Ich kann nicht, es gibt niemanden, der mich ersetzen kann...
- Schade, sonst h;tten wir dich auch verheiratet... Sie sind noch jung, nicht wahr? Man muss sich selbst respektieren und sch;tzen. Und geben Sie nicht auf.
- Ich gebe nicht auf, so ist es nun mal. Ich danke Ihnen. Auf Wiedersehen.
Ja, das ist eine Schande. Es muss wirklich seine letzte Chance gewesen sein!
- Komm schon", sagte die Psychotherapeutin zu Marina, als sie ihr ihre Erfahrung mitteilte. - Er hat noch viel Zeit, um sein Gl;ck zu finden. Und Sie m;ssen weniger f;r ihn tun. Soll er doch diejenige finden, die er will. Lassen Sie nicht zu, dass er sich seinem eigenen Schicksal in den Weg stellt...

Markus und Bruno stritten sich st;ndig und Marina wollte sie zu Hause von ihren Frauen trennen, damit es nicht zu einem Blutvergie;en kam. Marcus ist w;tend auf ihn, weil er jeden Tag zum Mittagessen kommt und ihn mit seiner Chemie, seinem Russisch und seiner Moral auf die Nerven geht.
Bruno hasst ihn auch, h;lt ihn f;r ein Mutters;hnchen, einen Faulpelz und einen Stubenhocker. Deshalb beschloss sie, den Schritt zu wagen. Aber es hat nicht geklappt. Marcus wollte sein Schicksal nicht an jemand anderen binden. Er will die zus;tzliche Belastung nicht. Und er will f;r niemanden verantwortlich sein.
sagte Marcus ver;rgert zu seiner Mutter:
- Wenn ich ;ber Sie schreiben w;rde, w;rde ich nur Negatives schreiben.
- Oh-oh, das wei; ich schon. Alle hassen mich, und bist du schlimmer als sie? Das h;tte ich auch nicht anders erwartet...
Und Oksana war, nachdem sie den Pass besorgt und f;r die Dienstleistungen bezahlt hatte, verbl;fft ;ber Marcus' Verhalten - er lehnte sein und ihr Gl;ck ab... Und dann hatte sie sich Geld f;r den Pass geliehen und war nun verschuldet.
Marina versicherte ihr, dass sie das Geld schicken w;rde. Aber der R;ckstand in Marina blieb eine gro;e Bitterkeit...
Bruno hingegen will alles besitzen - seine Frau und seine Kinder. Er will allen befehlen und nur seine eigenen Entscheidungen und Regeln treffen. Aber nicht jeder gibt seiner Macht nach, also ist er aggressiv und w;tend auf sie und nennt alle paranoid. Ein echter Skorpion!
Er verliert seine Beherrschung schneller und h;ufiger als andere. Und er wird noch viel gereizter. Wenn ihm etwas nicht gef;llt, kann seine Aggression verbal oder gewaltt;tig sein. Ungez;gelte Wut ist gef;hrlich, weil sie als problematische Emotion angesehen wird.
Ungez;gelte Wut ist nicht nur f;r die Person selbst, sondern auch f;r ihre Mitmenschen sch;dlich. Manchmal k;nnen schon die kleinsten Probleme zu einem Aggressionsausbruch f;hren und unangenehme Folgen nach sich ziehen. Der Verkehr auf den Stra;en ist so dicht, dass die Nerven der Menschen am Ende sind. Der Verkehr ist f;r Bruno eine st;ndige Quelle des ;rgers.
Um zu vermeiden, dass er Dinge sagt oder tut, die er sp;ter bereut, ist es besser, sich ;berhaupt nicht zu ;rgern. Nat;rlich ist das leichter gesagt als getan. Es w;rde nicht schaden, die Kontrolle ;ber sich selbst zu behalten... Bruno muss seine Denkweise ;ndern, um seinen Seelenfrieden zu bewahren, denn er kann seine Reaktion auf Dinge, die ihn w;tend machen, nicht kontrollieren. Bruno mit ;berzogenen Anspr;chen neigt h;ufiger dazu, die Beherrschung zu verlieren. Wenn jemand oder etwas nicht seinen Vorstellungen entspricht, l;st das sofort Frustration und ;rger aus.
Man muss bedenken: "Es gibt keinen Gerechten, nein, nicht einen..." (R;mer 3,10). Es w;re klug, nicht zu viel von sich und anderen zu erwarten. Denn wenn wir versuchen, das zu sein, was wir in Wirklichkeit nicht sind - perfekte Menschen -, werden wir oft Groll und ;rger empfinden.
Wir alle sind unvollkommen, und wir alle werden von Zeit zu Zeit w;tend. Aber ob wir unseren negativen Emotionen freien Lauf lassen oder nicht, bleibt uns ;berlassen.
Dennoch m;ssen wir unsere S;hne von einander trennen. Marina selbst h;rt sich bereits im Stillen ihr Geschw;tz, ihren Groll und ihre Verurteilungen an. Was f;r eine Zeitverschwendung! Sie lauscht mit ihrem dritten Ohr, w;hrend sie essen, und vergisst es sofort wieder, sobald sich die T;r hinter ihnen schlie;t. Sie muss inzwischen Geduld gelernt haben! Sie meint, es sei genug, sich zu sorgen und zu leiden, denn sie seien bereits erwachsen und sollten ihr Leben selbst in die Hand nehmen...

Marina hatte einen echten Traum, in dem sie als Chauffeurin auf einem Baumaterial-LKW in Deutschland arbeitete. Sie haben Gruben ausgehoben und Sand transportiert. Alles, was sie umgab, war Sand, Wasser und Schlamm.
W;hrend einer f;nfmin;tigen Pause wies ein m;der Chauffeur sie auf die offene Wand der Ausgrabung hin, an der die Stuckfiguren einiger Menschen zu sehen waren. Die Figuren waren klein, und ein Pferd stand vor einem kleinen Panorama von H;usern und einem Reiter dahinter. Es schien ihr, dass er sich bewegte, das Pferd anspannte und im Begriff war, wegzugehen. Sie teilte ihre Vision mit dem Chauffeur. Sie kamen n;her, um sich zu vergewissern, dass er noch am Leben war. Doch als sie sich n;herten und sahen, dass ein Pferd stand und eine wei; gekleidete Frau davor. Es war fantastisch.
- Hier gibt es viele Geheimnisse, und das macht uns Angst", sagte der Chauffeur, "deshalb versuchen wir, diese Dinge nicht so genau zu betrachten.
- Aber es ist interessant! Schauen Sie, als ob die Ausstellung ein Verkauf von verschiedenen H;ten ist", erz;hlte Marina. "Sie sind ohne einen einzigen Faden hergestellt, ;hnlich wie die kasachischen Filzh;te, aber an den Seiten zusammengedr;ckt.
- Lass uns lieber so schnell wie m;glich von hier verschwinden.
Zur;ck in der Basis duschte Marina, k;mmte ihr Haar und war auf dem Weg nach Hause, als sie ihren Chef kommen sah. Sie musste ihn freundlich gr;;en. Sie erinnerte sich daran, dass sie fr;her in der Fabrik in der Galvanik gearbeitet hatte. Sie mied den Chef, weil sie das Gef;hl hatte, dass er ihr unangenehm war. Er wiederum war ihr gegen;ber feindselig eingestellt. Er beschimpfte sie bei jedem Fehler vor dem gesamten Personal.
Sp;ter schloss sie Freundschaft mit ihm. Es stellte sich heraus, dass er kein so schrecklicher Mann war. Sie arbeitete bei einer lokalen Zeitung und schrieb Artikel ;ber die gro;artigen Arbeiter der Fabrik. Durch Zufall erfuhr sie, dass ihr Chef gro;artige Gedichte schrieb, sich aber immer weigerte, sie zu ver;ffentlichen, da er sie seinem Sohn so pr;sentieren wollte, als h;tte er sie selbst geschrieben. Er sa; lange in ihrem B;ro und las seine Gedichte ;ber den Krieg, ;ber die Liebe, ;ber das Leben. Er beklagte sich ;ber sein Herz und erz;hlte, dass er nicht erwartet hatte, dass sie nett und umg;nglich sein w;rde. Er glaubte, dass ihr Parteifunktion;r sie ihnen ;ber seine pers;nlichen Kan;le vermittelt hatte.
- Ich kenne ihn nicht. Es war nur so, dass Sie einen freien Platz hatten.
Sie gaben sich die Hand und sind seitdem befreundet. So begr;;te Marina den Leiter des Konvois herzlich. Sie fragte ihn nach seiner Gesundheit. Er sagte, es gehe ihm gut, nur seine Schulter brenne und schmerze. Sie erz;hlte ihm, dass ihre Mutter es hatte und sie drei N;chte lang ihren Urin aufgetragen hatte und es sich beruhigt hatte.
- Ich werde es ausprobieren m;ssen. Und wie geht es Ihnen bei der Arbeit? Wor;ber beschweren Sie sich?
- Das ist gut! Ist Ihnen etwas Geheimnisvolles an Ihrer Karriere aufgefallen? Die H;te zum Beispiel werden frisch hergestellt, und das ist beunruhigend.
- Warum sonst sollte man sich die Probleme anderer Leute aufhalsen?
Am n;chsten Tag begann sie mit der Untersuchung der Steingew;lbe. Obwohl sie nichts Lebendiges fand, hatte sie das Gef;hl, dass jemand sie beobachtete.
Pl;tzlich sah sie einen Riss im Felsen - einen geraden Einschnitt - und erkannte, dass dies die ;ffnung eines Ganges zu einer Art H;hle bedeuten k;nnte. Doch pl;tzlich erschien ein kleiner Mann, der wie ein Mann japanischen Blutes aussah. fragte er:
- Was wollen Sie? Um die andere Welt kennenzulernen oder um sich dort niederzulassen?
- Einfach neugierig!
Eine Wand wurde zur;ckgezogen und sie wurde hineingelassen. Eine ebenfalls orientalisch gekleidete Frau - eine Japanerin - begann, sie durch die dunklen Labyrinthe ihres Bereichs zu begleiten. Jedes Zimmer hatte etwas anderes. In einem Raum wurde gearbeitet, in einem anderen trieben die Jugendlichen Sport, in einem weiteren gab es Tiere mit leuchtenden Augen. Dann die Kantine. Es gab kein Sonnenlicht. Die R;ume waren mit Lampen beleuchtet. Kaum hatte sich Marina etwas ;berlegt, wurde ihr Wunsch von Menschen mit ;hnlichen Gesichtern erf;llt.
Marina wurde in einen Raum gebracht, in dem sich viele Menschen aufhielten, und man erkl;rte ihr, dass ihre Organe gereinigt und durch k;nstliche ersetzt w;rden, und dass die Gesichter mit speziellen Salben poliert w;rden. Sie wurde auf einen Stuhl gesetzt. F;nf M;nner umringten sie und begannen, ihr Gesicht wieder aufzutauen. Sie f;hlte keinen Schmerz, aber das Gef;hl der Allgemeing;ltigkeit bedr;ckte sie, und die Tatsache, dass alle Gesichter orientalisch waren, lie; sie verzweifeln.
Marina stand sehns;chtig und traurig da, als eine ;ltere Frau auf sie zukam und ihr einen kleinen Hund mit leuchtenden Augen ;berreichte. fragte Marina sie:
- Wie lange leben Sie unter diesen Bedingungen? Wie lang ist die Lebensdauer?
- Im Durchschnitt sind es 300 Jahre.
- Und dann?
- Dann gehen wir weiter in eine andere Welt.
- Ich m;chte zu meinen Kindern gehen... - Marina h;tte fast geweint.
- Vermisst du sie etwa? Nun, dann geh...", l;chelte die Frau.   
Marina wurde nach oben eskortiert und freigelassen. Wieder einmal war die triste, bergige Landschaft in Sicht...

Am n;chsten Tag kam Bruno zum Mittagessen. sagte er traurig:
- Ich denke immer noch an Alla, wenn ich in der N;he von Landysh bin.
- Es ist nur so, dass Alla gut gibt. Wie Schirinowski sagte: "Das Wichtigste f;r einen Mann bei einer Frau ist Sex, nicht Intelligenz, Sch;nheit und Haushaltskenntnisse. Sex im direkten Sinne des Wortes. Wenn sie gut gibt, wird kein Geld, keine M;he und keine Energie gescheut. Aber Sex ist etwas f;r Prostituierte, und eine normale Ehefrau sollte bescheiden, feminin und f;rsorglich sein. Alla kann in alle K;rper;ffnungen eindringen, aber wenn du krank wirst, wirst du nicht versorgt, weil sie kein Verantwortungsgef;hl hat. Du kannst Landysh auch etwas ;ber Sex beibringen, aber das Wichtigste ist, dass sie ein Mensch bleibt. Respektieren Sie ihre Menschenw;rde, seien Sie nicht unh;flich, sch;tzen Sie ihren Stolz und ihre Bescheidenheit. Andernfalls wird von Ihrer Beziehung nur eine zimperliche Missachtung ;brig bleiben.
Bruno sah seine Mutter nachdenklich an und wandte versch;mt den Blick ab...

Sie antwortete:
"Nun, was hat es f;r einen Sinn, mit deinen weinerlichen und vorget;uschten Beschwerden nach dem Grund zu fragen, wenn SIE nichts f;r dich ist... nichts...? Und Sie und Ihr Sohn sind leere Menschen ...!"
Marina schrieb ihr erneut:
"Ich beschwere mich ;berhaupt nicht, ich wollte nur wissen, warum Landysch Bruno abgelehnt hat. Als sie erfuhr, dass sie schwanger war, h;rte sie auf, ihn zu treffen. Bruno kam trotzdem zu ihr, als sie in den Wehen lag, aber sie wollte ihn nicht sehen. Dann kam er zu Ihrem Haus, aber der Vater lie; ihn nicht herein. Wir dachten, das Baby sei nicht von Bruno, da sie ihre Tochter nicht zeigen und nicht mit ihm kommunizieren wollte. Bruno zahlt jetzt Unterhalt f;r die Kinder - ob er es seiner Tochter erlaubt oder nicht, die Kinder sind nicht schuld. Er h;tte sie mit dem Baby bei sich aufgenommen. Ich wollte Sie nur fragen, warum sie nicht mehr mit ihm befreundet ist. Vielleicht hat sie zuerst etwas gesagt und dann Angst bekommen. Er sagt, sie h;tte gesagt: "Wo ist das Problem?  Wir h;tten ein Gesch;ft gemacht und vielleicht sogar die Stadt verlassen. Aber sie hat nichts gesagt, erst nach 2 oder 3 Treffen sagte sie, dass er angeblich unh;flich sei. Ich kann Sashenka nicht besuchen, weil ich krank bin, aber ich bete morgens und abends f;r sie und meinen Enkel, dass Gott ihnen hilft. Selbst wenn wir leere, gef;hllose und nutzlose Menschen sind, ist das Ihre Sache. Lass Gott richten, aber du lebst gl;cklich, reich und gesund! Tut mir leid, wenn etwas falsch ist.
Sie schwieg lange Zeit und schrieb dann:
"Es ist nur so, dass Bruno selbst gesagt hat, als Landysh erfuhr, dass sie schwanger ist, soll sie abtreiben. Sie sagte mir zusammen mit ihrem Vater: "Egal, wie sehr ihr mich ;berredet, ich werde trotzdem abtreiben, denn Bruno hat gesagt, wenn ich nicht abtreibe, geht er nicht mehr mit mir aus". Wie schwer es mir gefallen ist, ihr das auszureden... Wie viele Tr;nen sie vergoss und er sie am Telefon verfluchte... Er tauchte betrunken im Krankenhaus auf, und sie wollte ihn nicht sehen. Dass sein Vater ihn nicht reinlassen wollte, ist Bl;dsinn... Nach dem Krankenhaus hat ihm niemand verboten, das Kind zu sehen. Er beschloss, sich des Problems nicht selbst anzunehmen. Warum sollte er noch mehr ;rger wollen, wenn er schon einen losgeworden ist? Es ist eine einfache Art zu leben. Du kannst sie auch nicht besuchen, das musst du auch nicht. Schauen Sie sich unsere Seite an und schreiben Sie wenigstens ein warmes Wort f;r Ihre Enkelin. Du hast Landysh gebeten, dein Freund zu werden, und sie hat es getan, aber du hast kein Wort erwidert. Wie sehr sie geweint hat, dass es Ihnen egal war, Sie h;tten die Gro;mutter IHRER Enkelin sein k;nnen, obwohl aus Ihrem Brief klar hervorgeht, dass Sie sicher sind, dass es nicht Ihr Kind ist. Schauen Sie sich das Foto Ihres Enkelkindes und ihr Foto an, selbst diejenigen, die es nicht wissen, werden sagen, dass sie verwandt sind, wie ;hnlich sie sich sind, sogar ihre Z;hne sind gleich, wenn sie l;cheln ... Und du musst nicht f;r sie beten, dich hinknien, es gibt jemanden, der f;r sie betet und Mitleid mit ihr hat. Sie ist ein freundliches und gl;ckliches Kind! Sie hat Gro;m;tter, Mutter und Vater, was ich Ihrem Enkel von ganzem Herzen w;nsche! Wenn ein S;nder betet, n;tzt das nicht viel!"
Marina antwortete traurig auf die Nachricht:
"Es tut mir leid, bitte! Das wusste ich alles nicht. Das mit meinem Sohn tut mir leid. Das ist nicht das, was er mir gesagt hat: dass er sie sehr liebt und sie selbst ihn verlassen hat. Sein Charakter ist wirklich hart, aber das muss von seinem Vater kommen - grausam. Oder dass er im Zeichen des Skorpions geboren wurde. Aber er weinte ohne sie, und ich dachte, sie wollte einfach nicht mit ihm zusammen sein. Und Sashenka ist, ob Sie es glauben oder nicht, meine Lieblingsenkelin, und ich mag sie sehr. Sie ist ein h;bsches kleines M;dchen! Gesundheit und Gl;ck f;r sie! Sie haben eine schlechte Meinung von uns, also m;ssen wir sie verdient haben. Es tut mir leid! Es tut mir alles leid! Ja, ich wollte mit Lily befreundet sein, aber ich wusste nicht, was ich schreiben sollte. Ich dachte, sie w;rde mich auch noch schlecht machen. Aber dann hat sie mich aus ihren Freunden rausgeschmissen. Ich habe nie daran gezweifelt, dass Sashenka meine Enkelin ist. Vielleicht ist sie besser dran, wenn sie ohne ihren Vater aufw;chst. Weniger Stress. M;ge sie gesund aufwachsen! Das w;nsche ich ihr von ganzem Herzen. Verzeih mir alles!"
Die Mutter von Landysh schrieb eine letzte Antwort:
"Hallo Marina! Ich kenne die ganze Situation mit Denis. Landysh hat mir davon erz;hlt. Und als das Dilemma aufkam, ob ich das Kind behalten sollte oder nicht, sagte ich ihr, dass Bruno Angst davor hatte... Ich sagte ihr, dass er erkl;rt werden m;sse: zweiter Fall pro Familie, das sind 0,00000000000%... Vielleicht hat er nicht zugeh;rt, vielleicht hat sie es ihm nicht gesagt, ...vielleicht ist es ihre Schuld... Und ich glaube auch, dass es unsere Schuld ist... Wir mussten uns einfach zusammensetzen und alles wie Erwachsene diskutieren, das F;r und Wider. Vielleicht w;re es jetzt anders ausgegangen, obwohl es jetzt zu sp;t ist, dar;ber zu diskutieren... Sie ist mit einem normalen Mann verheiratet. Du kannst einfach eine Blume in die Kommentare zu jedem Foto an ihrem Geburtstag am 18. 02. schreiben. Lily wird sehen, dass du dich um sie sorgst und dass du dich an sie erinnerst... Ich muss Sie um einen Gefallen bitten - sie darf nichts von unserem Gespr;ch mit Ihnen erfahren - sie wird es nicht guthei;en... Auf Wiedersehen!"
Yachthafen:
"Guten Abend! Ich m;chte auch nicht, dass Landysh es erf;hrt, aber ich m;chte nicht, dass uns jemand verflucht. Wir sind so schon besorgt genug. Bruno ist verschlossen, arbeitet und liest B;cher. Er trinkt eigentlich nicht, weil er davon sofort schl;frig wird. Ich wollte, dass er und mein ;ltester Sohn die Kinder meiner Klassenkameraden kennenlernen, aber sie wollen nicht. So leben wir, wir k;mmern uns nur um unseren Enkel. Ja, wir h;tten reden sollen, aber Bruno hat gesagt, dass sie ihn verlassen hat. Ich wei; nicht, ob es wahr ist oder nicht. Sie hat einen guten Mann geheiratet (wie man auf dem Bild erkennen kann). M;gen sie bis an ihr Lebensende gl;cklich sein! Entschuldigen Sie, dass ich dieses Gespr;ch begonnen habe! Entschuldigen Sie mich bitte! Alles Gute f;r Sie! Und alles Gute zum Geburtstag f;r sie! Entschuldigen Sie, aber ich m;chte Ihnen auch schreiben, dass wir keine Autisten in unserer Familie hatten, aber Alla hatte einen Cousin, der autistisch war. Vorher konnte Deniska nicht sprechen, nicht aufs T;pfchen gehen, sich nicht waschen und auf nichts reagieren, und so weiter, bis er 7 Jahre alt war. Jetzt kann er sich selbst anziehen, waschen, Deutsch sprechen und den Computer selbst;ndig bedienen. Ich glaube, er wird ein normaler Mensch sein!"
Aber sie hat ihr nie geantwortet...
Marina sprach mit Bruno, weil sie nicht wusste, dass er Landysch zu einer Abtreibung geraten hatte. Schlie;lich hat er sie geliebt und alles getan, um sie zusammenzuhalten. Er ging sogar zu einem Hellseher, um herauszufinden, ob Alla ihn in Ketten gelegt hatte, und um ihn zu bitten, alle ihre b;sen Taten zu entfernen.
Er antwortete:
- Ich bezweifelte nur, dass unser Kind gesund sein w;rde, da der erste Sohn krank war. Das habe ich Landysh erz;hlt, aber sie hat es auf ihre Weise verstanden.
Marina schlug ihrem Sohn vor, er solle seinen Job aufgeben und sich um das Kind k;mmern, denn daf;r werde er bezahlt. Aber er sagte, er m;sse arbeiten und Unterhalt f;r die Kinder zahlen. Er zahlt f;r den Internatsbesuch seines Sohnes und f;r seine Tochter Sashenka.
Marina wollte nicht, dass jemand einen Groll gegen ihre S;hne hegte. Auch ihre S;hne haben keine gl;ckliche Kindheit erlebt. Und S;hne sind schwieriger zu erziehen als T;chter. Sie beklagt sich nicht, sie sagt einfach allen, wie es ist...
Bruno scheint und glaubt manchmal, dass seine Mutter nur seinen Bruder liebt und sich nicht um ihn k;mmert. Und so gibt er alles f;r die erste Frau, die er trifft, und versucht, ihr zu gefallen, aber gleichzeitig hat er Angst, ihrer Macht zu unterliegen.
Er sucht nach M;glichkeiten, sich davon zu befreien, studiert Literatur, versucht, sich in die richtige Geisteshaltung zu versetzen, um seine fr;here Kraft und Energie wiederzuerlangen. Seine Mutter versteht das und will ihn davon abbringen. Sie ;bernimmt die Rolle einer Friedensstifterin:
- Du h;ttest bei Landysh bleiben sollen. Jetzt haben Sie eine wundersch;ne Tochter. Sie haben wundersch;ne Kinder! Landysh liebt dich immer noch... Warum klagen die Frauen nach der Scheidung auf Unterhaltszahlungen, obwohl sie das n;tige Kapital vom Staat erhalten? Schlie;lich werden die Unterhaltszahlungen vom Staatshaushalt des Empf;ngers abgezogen? Das ist es, wor;ber sich geschiedene Ehem;nner wundern und ;rgern.
- Kennen Sie...
- Auf diese Frage gibt es eine Antwort: Das Problem ist sehr einfach. Sie will ihren Mann behalten. Wenn eine Frau Unterhaltszahlungen f;r ihr Kind beantragt, hofft sie, ihren Mann zur;ckzubekommen. Es sei darauf hingewiesen, dass eine Frau, die unter den Schl;gen und der Dem;tigung ihrer W;rde durch ihren Ehemann gelitten hat, auch wenn sie 2-3 Kinder hat, keine Unterhaltszahlungen beantragen wird, weil sie bef;rchtet, dass er zur;ckkommt und alles weitergeht. Es ist zu bedenken, dass ein zu starkes Festhalten an Ihrem Partner diesen nur entmutigen kann. Viele Frauen ver;rgern ihre Partner mit ihrem Verhalten. Und M;nner, wenn sie Kinder lieben, sind bereit, mit den Kindern wegzulaufen, wo immer sie k;nnen, aber weg von der n;rgelnden, immer ver;rgerten, skandal;sen Frau.

In diesem Moment erfuhr Marina, dass Sholpan, ihre Jugendfreundin, in Taraz lebte und arbeitete. Sie zog mit ihrer Tochter Anara dorthin, um ein neues Leben zu beginnen. Sie lernte einen Mann kennen und lebte mit ihm acht Jahre lang in einer ehe;hnlichen Gemeinschaft. Anara erkannte ihn nicht. Sie hielt ihn f;r einen unw;rdigen Ehemann f;r ihre Mutter.
W;hrend dieser Zeit brachte Sholpan einen Sohn zur Welt, und dann stellte sich heraus, dass er psychisch krank war. Ja, warum geht es ihnen so schlecht? Sie haben Pech gehabt...
Ihr Mann verlie; sie, als er von der Krankheit seines Sohnes erfuhr, und Sholpan musste die ganze Familie versorgen und ;berleben. Arinas Talent zum Singen auf der B;hne kam zum Vorschein. Noch w;hrend ihrer Schulzeit trat sie zu Ehren ihrer Klasse auf.
Sp;ter machte sie ihren Abschluss an einer Musikhochschule. Sie arbeitete als S;ngerin auf der B;hne von Restaurants und Caf;s.
Sholpan arbeitet immer noch als Brieftr;ger in Taraz, hat aber R;ckenschmerzen bekommen. Marina reagierte sofort auf ihre Bitte, einen Wirbels;ulenbruch zu heilen. Sie schrieb ihr, sie solle das Tragen schwerer Posts;cke aufgeben und sich eine leichtere Arbeit suchen, z. B. das Stempeln von Briefumschl;gen. Sie schickte ihr und ihren Kindern S;;igkeiten, einige Kleidungsst;cke und B;cher ;ber die Behandlung von Krankheiten. Anara schrieb ihr:
- Wei;t du, Marina, ich glaube, dass du deine Macht nicht verloren hast, ich hatte schon immer eine Vorstellung von dir, dass du eine m;chtige, sch;ne und starke Frau bist, und wenn eine gro;e Zauberin wie du ihre Macht und Gabe nicht nutzt, dann ist sie krank, du musst ;ben! Vielleicht wurden Sie von Ihrem Mann vampirisiert? Manchmal werden solche D;monen geschickt, um dich davon abzuhalten, Gutes in die Welt zu bringen...

               



                Kapitel 43

Claudia ist barsch und verliert schnell die Beherrschung. Macht allen klar, dass sie niemals heiraten wird, ist grausam, macht ein strenges Gesicht, ist unversch;mt, verachtet die Schwachen in allen, ist kalt, unnachgiebig. Warum zeigt sie sich von ihrer schlechten Seite? Denn wie jede Frau w;nscht sie sich endlich Zuneigung und Zuwendung, W;rme und Liebe. Sie zieht sich in sich selbst zur;ck und gibt vor, sich vor dem m;nnlichen Geschlecht zu ekeln, und sie hasst Frauen. Menschen wie sie brauchen oft Unterst;tzung bei ihren Gef;hlen und ihrem Leid, aber sie schlie;en sie mit Grausamkeit und H;rte aus.
Claudia wird erst dann merken, dass sie sich falsch verhalten hat, wenn ihr K;rper trocken und ihre Kr;fte ersch;pft sind. Marina versuchte, ihr irgendwie zu helfen, ein Gespr;ch von Herz zu Herz zu f;hren, etwas Nettes f;r sie zu tun. Aber sie hat sie sofort entmutigt und immer wieder gesagt:
- Du willst Liebe zu einem so g;nstigen Preis verdienen!
Warum sollte sie ihre Liebe wollen? Es ist einfach schade f;r den Mann... Wenn endlich die menschliche Liebe in ihrer Brust erklingt und Gedanken guter Absichten aufsteigen und ihre Pl;ne der Selbstverleugnung ;berfluten. Die einfachen Freuden des Lebens, die Bequemlichkeit, die Bequemlichkeit haben es ihr nicht angetan. Sie fand keinen Reiz an ihnen. Sie konnte in der Tat keine gute Ehefrau sein. Sie konnte keine Gef;hle zulassen. M;chtig, aber an ihrem eigenen Herd. Die meiste Zeit: kalt, schwer, m;rrisch... Es ist gut m;glich, dass sie so gemalt ist. Valery hat mir n;mlich erz;hlt, dass sie, als er zu ihr ging, um ihren Teppich an die Wand zu nageln, so s;;, respektvoll und kokett mit ihm sprach, dass er mit ihr h;tte schlafen sollen. Aber... einige Umst;nde kamen dem in die Quere.
Und als Marinas erster Ehemann kam, um ihr Einverst;ndnis zu unterschreiben, nach Deutschland zu gehen, ;bernachtete er im Haus ihrer Schwester Klavdia. Sie fragte, wahrscheinlich im Scherz, ob sie mit ihm schlafen d;rfe, weil sie sowieso nach Deutschland fahre, Marina nickte zustimmend. Abgesehen davon war Claudia eine gute Schauspielerin.
Claudia lebte bescheiden, wenn auch nicht sparsam. Ein Au;enstehender w;rde nie vermuten, dass sie eine wohlhabende Dame ist. Aber jeder sollte wissen, dass sie nicht nur f;r ihre einzige Tochter, sondern auch f;r sich selbst gierig ist.
Claudia hat zwei Katzen. Sie bestrich das Brot mit Katzenhaarbutter und a; es dann. Die Haare landeten von selbst auf dem Tisch, und da sie es leid war, auf das Licht zu achten und es zu s;ubern, beschloss sie, es zu ignorieren und a; ihr Sandwich mit Genuss.
Claudia liebte Katzen, aber sie wollte nicht, dass sie schmutzig werden und die M;bel verschmutzen. Sie schlug sie, bestrafte sie und sperrte sie zur Strafe einen halben Tag lang im Badezimmer ein. Ich habe sie nie gebadet, weil ich dachte, dass sie sich von Natur aus selbst lecken m;ssen. Nach ein paar Jahren begann ihr Fell abzufallen und hinterlie; Wunden am K;rper. Wie Andrei Chikotilo: lieben und t;ten.

Claudia hat das unerbittliche Wesen der st;rmischen Tante Caroline geerbt. Sie schert sich einen Dreck um jeden, der auf drei gro;en Haufen steht. Sie hat ein eigensinniges, unabh;ngiges Temperament.
Frauen wie Claudia r;hmen sich ihrer weiblichen Unzug;nglichkeit und sehen darin eine gro;e Tugend. Nach Jahren stellt sie fest, dass niemand ihre Jungfr;ulichkeit beansprucht.
Claudia gefiel es, Menschen in Angst und Gehorsam zu halten, einschmeichelnde Gesichter zu sehen (Angst bedeutet Liebe), ihre Macht zu zeigen. Es war ihre Art, die Komplexe einer gedem;tigten Kindheit zu ;berwinden. Claudia selbst kam nur selten zu Besuch und empfing keine anderen Besucher.
Wenn du sie besucht hast, konntest du noch lange ihren Sabber auf deinem Kopfkissen riechen. Sie pflegte zu sagen, dass es besser sei, G;ste zu empfangen und sie auf die W;sche zu legen, wenn sie nicht mehr frisch ist, so dass man Licht und Zeit sparen kann. Und sie w;rde bestimmt alle m;glichen b;sen Dinge sagen, so dass man sie sp;ter gar nicht mehr besuchen wollte.
Sie hatte keine Freunde. Sie wurde von ihren Kollegen gemieden, weil sie alle Fehler und Abwesenheiten ihrer Mitarbeiter auf einer schwarzen Liste vermerkte.
Ein Leben, in dem man niemandem etwas gibt und von niemandem etwas nimmt. Sie hat sich einen soliden Ruf als Hamsterin und unglaublich egoistisch, launisch und reizbar erworben.
F;r sie ist Geld der wichtigste Faktor in ihrem Leben. Und sie vergisst oder will nicht verstehen, dass es etwas viel Wichtigeres und Wertvolleres gibt, ohne das ein Mensch nicht leben kann - die Liebe und den Respekt von Familie und Freunden. Aber offenbar aus Angst, etwas zu entbehren oder nicht genug davon zu bekommen, wird der K;rper verstopft, was sich in Form von Verstopfung ;u;ert.
Sie klammert sich an alte Krawatten, hat Angst, alte Kleidungsst;cke wegzuwerfen, die l;ngst ausgedient haben und unbenutzt im Schrank h;ngen, weil sie vielleicht noch n;tzlich sind. Sie hat Angst, sich zu sehr zu vergn;gen, indem sie Geld f;r schlechte Zeiten spart. Sie hat kein Vertrauen in das Leben, das immer f;r sie sorgen kann. Selbstwertgef;hl, Selbstliebe und Sturheit sind dem Charakter ihrer Schwester eigen.
Was f;r eine ;berraschung war es, als Onkel Yosifs Frau, Tante Paula, im Alter von 50 Jahren sagte:
- Warum gratulierst du Claudia nie?
- Weil sie selbst niemanden begl;ckw;nschen m;chte.
- Aber Sie gratulieren, machen Ihr eigenes Ding, und schon ist sie da, wie sie will.
Ihre Verwandten begannen, ihr am Telefon zu gratulieren. Die Wirkung war verbl;ffend. Sie wandte sich den Menschen zu, begann sie zu besuchen und die Kranken zu bemitleiden. Fr;her mochte sie sich nicht einmal selbst, sie kaufte weder Kleidung noch Lebensmittel. Den ganzen Tag ;ber trank sie Leitungswasser und kaute auf einem Cracker herum. Sie sparte ihr ganzes Geld auf einem Sparbuch und war vor allen Leuten stolz darauf. So ein Hamsterer! Aber die Ver;nderung geschah, sobald man sie zur Seite nahm, oder sie geschah mit dem Alter. Die Ergebnisse ;bertrafen alle Erwartungen.

Wie immer in ihrem Missverst;ndnis beschloss Marina, auf der Website einen Brief an Claudia zu schreiben, in dem sie sagte, dass sie zumindest ihrer einzigen Tochter im Alter ein Auto kaufen w;rde, da es f;r sie schon schwierig sei, mit zwei Kindern in der Stadt herumzukommen. Warum sollte sie so viel Geld brauchen, schlie;lich ist ihre Tochter allein und sollte ihr Geld mit ihr teilen, schlie;lich sagte sie selbst, sie habe drei Autos auf ihrem Sparbuch...
"Claudia, verzeih mir, du kannst sp;ter alle wieder zusammentrommeln und mich ausliefern und begraben - das ist deine Sache. Aber ich m;chte Ihnen nur einen Rat geben: Kaufen Sie endlich ein Auto f;r Kristina oder geben Sie ihnen 2-5 Tausend Euro und lassen Sie sie ein Auto kaufen, das ihnen gef;llt. Vielleicht wird Kristina sich weigern, weil sie dir nicht vertraut, aber du tust wenigstens eine gute Tat. Sie hat zwei Kinder, und es ist schwer f;r sie, sie mit dem Bus zur Schule, zum Kindergarten, zur Arbeit und zum Einkaufen zu bringen. Habt Mitleid mit eurem einzigen Kind! Wir stehen bereits mit einem Bein im Grab, warum brauchen wir Geld? Ich habe kein Geld, aber ich versuche, meinen Kindern und meinem Enkel bis zum letzten Pfennig zu helfen. Es macht mich gl;cklich, wenn ich ein gl;ckliches L;cheln auf den Gesichtern meiner Kinder sehe. Es lohnt sich, daf;r zu leben!
Sie haben oft versprochen, Geld f;r Waisenh;user zu spenden, aber Sie haben es nie getan. Und Sie haben eine Tochter, die ohne die Hilfe ihres Vaters und ihrer Mutter lebt. Tun Sie ihr also eine gute Tat und kaufen Sie ihr ein Auto. Es ist kein Luxus, es ist ein Transportmittel. Wir wollten Kristina unser altes Auto geben, aber dann dachten wir, wenn etwas passiert, Gott bewahre, w;rdest du sagen, wie Elena, du hast sie verhext (Unsinn), also nahmen wir es und gaben es unserer Nachbarin umsonst.
Habt Mitleid mit eurem Kind und euren Enkelkindern! Sie brauchen genauso viel Respekt und W;rme wie Sie selbst als Kind. Du selbst hast es nicht bekommen, aber alle deine Schwestern, weil deine Mutter so w;tend ;ber dein Schicksal war. Schenken Sie Ihren Kindern Liebe und machen Sie ihnen keine Vorw;rfe, wenn Sie ihnen Geld f;r ein Auto geben, und jetzt m;ssen sie Sie lieben und sch;tzen. Sie m;ssen es sich verdienen, damit es aufrichtig von Ihren Kindern und Enkeln kommt. Wiederholen Sie nicht die Fehler unserer Eltern! Entschuldigung! Marina, vom anderen Ende der Welt.
Sofort schrieb Marina auch an Kristina:
 "Kristina, entschuldige, aber ich m;chte dir einen Rat geben: Gib das Geld deiner Mutter nicht f;r das Auto her, dann f;hlst du dich besser. Ich habe deiner Mutter dar;ber geschrieben, ich wei; nicht, du wirst wahrscheinlich w;tend werden und mich daf;r wieder hassen? Ich habe dir nichts B;ses angetan. Kaufen Sie Ihren Kindern zuliebe ein Auto. Du wirst ;fters aufs Land fahren."
Danach sagte Claudia niemandem mehr etwas, sondern erz;hlte nur noch ihrer Mutter, dass sie ein Haus f;r Kristina und ihre Familie kaufen wollte. Marina fand sofort eine Website, auf der alle zum Verkauf stehenden H;user in ganz Deutschland aufgelistet waren. Aber dieses Gesch;ft lie; allm;hlich nach...

Und die Dinge ;nderten sich zum Besseren f;r Lisa. Ihre Tochter Karolina heiratete und bekam zwei Enkelkinder. Sie sollte froh sein, am Leben zu sein! Aber Lisa ist ein ambivalenter Mensch. Einerseits ist sie s;; und freundlich und gem;tlich. Auf der anderen Seite ist sie b;sartig, neidisch, ungehorsam, geheimnisvoll, liebt es zu tratschen und zu l;stern, so dass alle Menschen sie als eine verlorene Person beurteilen. Sie ist ein Griesgram und mag es nicht, wenn man ;ber ihre Familie spricht, urteilt aber gerne ;ber andere. Sie sagen: "Ich hasse die, die jammern... Die in ihren Augen schmeicheln und hinter ihrem R;cken ein Loch graben... "Ich habe Mitleid mit denen, die aus Neid und Bosheit oft ihre Knochen waschen..."
Sie hat diese Angewohnheit: Wenn alle ihre Verwandten und Freunde zusammenkommen, ;bernimmt sie wie ein Toastmaster die Leitung des Festes und beginnt, ;ber alle zu urteilen, vor allem ;ber ihren Mann, und alle in die Pfanne zu hauen. Alle schweigen und h;ren zu, aus Angst, beschuldigt zu werden. Sie verurteilte ihren Mann vor allen Leuten, weil er kein reiner Deutscher, sondern ein Aserbaidschaner war. Was ist mit den Kindern? Schlie;lich wird man ihnen, wie ihr, auch sagen, dass sie eine Mischung aus Bulldogge und Nashorn sind.
Sie schwor, er sei faul, aber wer macht so etwas? Wer arbeitet, wer hat ihre Kinder gemacht? Es war einfach nicht genug f;r sie, diese Tortur durchzustehen. Marina fragte sie, wie Dale Carnegie riet: "Was w;rden Sie tun, wenn Ihr Mann morgen sterben w;rde?" rief sie aus: "Nein. Mein Lieber, mein guter Mann! Gott bewahre!" Das ist ihre Ambivalenz.
So war es auch bei ihrem Vater. Als er noch lebte, sch;mte sie sich f;r ihn - einen gel;hmten Kr;ppel. Einmal besuchten sie gemeinsam seine Schwester Vogelsch, und sie hielt ihn in einem Zugabteil fest und lie; ihn nirgendwo hingehen. Als er ankam, weinte er vor Gef;hllosigkeit. Und so war es bei allen.
Sie hatte viele Verehrer, denn sie war sch;n, als sie jung war, mit dicken, schwarzen Augenbrauen und sch;nen Augen. Aber als sie sie besser kennen lernten, haben sie sie sofort abserviert. Sie konnte nicht verstehen, warum, und setzte ihre Politik weiter fort. Wenn Sie in die Seele eines geliebten Menschen eindringen, selbst wenn Sie ihn mit Ihrer Entschuldigung herausziehen, werden Sie dennoch ein Loch hinterlassen. Vergebung ist nicht schwer, es ist schwer, wieder zu glauben...
Neid ist eine gro;e S;nde. Wie Archimandrit Raphael sagte: "Neid ist der Kummer ;ber die Freude eines anderen und die Freude ;ber den Kummer eines anderen".
 Sie erz;hlte sogar, wie sie einen Kleiderschrank kaufte, und die G;ste, um sie nicht mit ihren Bemerkungen zu bel;stigen, schwiegen und warteten das Ende ab. Sie verstand das Schweigen als Neid und verurteilte alle auf einmal.
Man muss einige Leute in ihre Schranken weisen. Sie merken selbst nicht, dass sie sich irren. Trotzdem nahm sie es nur mit ihren Cousinen auf. Ihren Verwandten wurde geraten, das Gleiche zu tun. Aber sie wollten sie mit ihren ;u;erungen nicht beleidigen.
Verrat und Skandal waren ihre Lebensbegleiter. Sie war sich selbst nicht bewusst, wie sehr sie sich von den Menschen, die ihr vertrauten, abgewandt hatte. Ja, "Schweigen ist ein Schutzschild gegen viele Ungl;cke, aber Geschw;tz ist immer sch;dlich. Die Zunge des Menschen ist klein, aber wie viele Leben hat er gebrochen". Omar Khayyam schrieb dies. Es gibt viele solcher Menschen, und sie sind im Allgemeinen bedauernswert. Sie wissen nicht, was sie tun.

Elena hasste Marina. Sie dachte, f;r Marina sei alles einfacher, auch wenn sie arm war. Sie machte sich oft Gedanken ;ber ihre Schwester:
"Und was ist so besonders an Marina, dass so viele Menschen sie gefunden haben, dass sogar ihr Mann zum ersten Mal positiv ;ber sie gesprochen hat? Wann immer ich jemanden treffe, den ich kenne, fange ich sofort an, ;ber Gottes Segen zu sprechen. Die Menschen versuchen, so schnell wie m;glich zu gehen. Und Marina k;mmert sich nicht um ihr Aussehen, sie schm;ckt sich nicht mit Ringen oder Ketten. Ihre Schuhe sind Teenagerschuhe aus einfachem Leder. Sie l;sst sich nie manik;ren, ihr Haar ist nicht gestylt, sondern nur zur Seite gegl;ttet. Sie scheint nicht in die Gesellschaft der adligen Herren und Damen zu passen, und doch haben alle eine positive Meinung von ihr.
 Vielleicht gef;llt es den Leuten, dass sie aufrichtig l;chelt, wenn sie ihr begegnen. Und sie wird bestimmt ein Kompliment machen, einem Kind eine M;tze aufsetzen oder sich an eine lustige Begebenheit aus ihrem Leben erinnern. Und Sie wollen sie mit einem fr;hlichen Ausdruck in den Augen verlassen oder auch nicht. Es ist, als w;rde eine angenehme Brise vorbeiziehen und wieder verschwinden und ein Gef;hl von angenehmer K;hle hinterlassen. Und hier beweisen Sie den Menschen im Schwei;e ihres Angesichts, dass sie falsch leben, und geben Ratschl;ge, wie sie richtig leben k;nnen. Und sie schauen zur Seite wie Schafe und laufen schnell weg.
Ich verstehe nichts in dieser Welt. Dumme Menschen. Wenn wir alle sterben, werden wir zusehen, wie dieselben S;nder in Flammen aufgehen... Marina sagte einmal, dass es mir nicht gefallen w;rde, wenn mein Sohn unter ihnen w;re... Das w;rde alles auf den Kopf stellen. Und man kann nicht einmal sagen, dass sie W;rde hat. Ohne W;rde ist ein Mann l;cherlich. Die W;rde, sagte sie, wurde ihr von ihrem Ex-Mann genommen. Er hielt sie als Dienerin und schlug und vergewaltigte sie, um seine Grausamkeit zu befriedigen.
Aber machen Sie wenigstens k;nstlichen Stolz auf Ihr Gesicht - die Leute respektieren und f;rchten Sie daf;r. Marina sagte mir etwas furchtbar Dummes: "Du hast Stolz in deinem Gesicht. Es ist besser, sich nicht mit den Stolzen anzulegen". Aber wie kann man ohne Stolz leben? Damit jeder treten kann, wen er will. Sie verteidigte sich damit, dass sie nicht mit denen kommuniziert, die sie nicht mag. Wenn auch nur beil;ufig, auf einer Need-to-know-Basis. Sie wird l;cheln, mit der Hand winken, um zu zeigen, dass sie keine Zeit hat, und verschwinden. Ich verstehe nichts von den Beziehungen der Menschen. Oder wie Marina einmal sagte: "Wir sollten nicht von den Meinungen anderer abh;ngig sein. Aber wof;r leben wir? Man muss nur ein Trottel sein, um es den Leuten leicht zu machen, das Rad des westlichen Gl;cks zu drehen.
Es war ihr nicht einmal peinlich, als ich ihr bei unserem ersten Treffen sagte: "Deine Nase ist schief." Sie warf fl;chtig ein: "Du bist derjenige, der mir als Kind immer die Nase gebrochen hat. Erinnerst du dich nicht?" Beim zweiten Mal bemerkte ich die Strickm;tze auf ihrem Kopf: "Warum tr;gst du eine M;tze? In Deutschland darf man keinen Hut tragen." "Ihr seid auf Autos. Sie k;nnen. Wir gehen..." Und dann l;uft er weg. Wahrscheinlich ist sie w;tend, dass ich sie zurechtgewiesen habe. Aber wer kann ihr beibringen, nach westlichen Standards zu leben? Es ist an der Zeit, die russische Mentalit;t zu vergessen, bei der alles auf Vertrauen beruht. Und sie sieht immer noch russisches Fernsehen...
Marina hat mir einmal gesagt, wenn man jemanden kennen lernt, muss man Charme zeigen. Sie sollten die Person so ansehen, als ob Sie sich freuen, sie kennenzulernen, und Interesse an ihr zeigen. Teilen Sie die neuesten Nachrichten. Es spielt keine Rolle, was es ist. Aber man muss auf humorvolle Weise ;ber sie sprechen. Loben Sie die Kinder neben Ihnen und geben Sie ihnen einen Klaps auf die Nase. Sie macht das sogar mit Hunden. Sie m;ssen nach den Eltern fragen. Und um sich zu verabschieden: "Einen sch;nen Tag noch". Sie sollten mit einem gl;cklichen Gesicht gehen. Kein falsches zufriedenes Gesicht, sondern ein aufrichtiges, gl;ckliches. Sie ist sich sicher, dass diejenigen, die sie verlassen, die gleichen Gef;hle haben.
Sie trifft vielleicht einmal im Jahr jemanden, aber das warme Gef;hl wird lange anhalten. Sie sagte auch, dass man so leben sollte, dass andere sich in ihrem Leben wohlf;hlen w;rden. Und um die Luft nicht mit Ihrer Anwesenheit zu verpesten. Welch ein Opfer! Und wann soll man f;r sich selbst leben?"
F;r Elena ist der wichtigste Grundsatz im Leben: das Streben nach materiellen Werten, Ehre und Respekt, Disziplin, Ordnung und ;ffentlicher Meinung. Und f;r Marina was: ;berm;;iges Vertrauen in die Menschen, in ihre Ehrlichkeit, ihren Anstand, w;hrend sich niemand um sie k;mmert. Und was ihren Ehemann Michail betrifft, so kann man an seinem Verhalten erkennen, dass sein Prinzip oder vielmehr seine Idealisierung in Macht, Ehre, einer Euphorie der Freiz;gigkeit und Allmacht, in Verachtung und Unzufriedenheit mit den Menschen besteht.
Unabh;ngigkeit und Anspruch an sich selbst und andere, ein ehrgeiziges Streben nach Macht und Ruhm f;r sich selbst, Gleichmut und Gelassenheit waren in Helenas Lebensauffassung stets pr;sent. Ihre Nerven waren im Gegensatz zu denen ihrer Schwestern in Ordnung. Ihr Gesicht war wie eine Marmorskulptur, keine einzige Ader w;rde in jedem Fall zucken, nur ihr ger;tetes Gesicht verriet ihre Gef;hle. Sie liebte Geld und Reichtum. Sie lie; ihren Mann Tag und Nacht arbeiten, f;hrte Buch: Gewinn und Verlust. Sie liebte es, in den Urlaub zu fahren, zu schlemmen, andere anzuschauen und sich zu zeigen. Sie liebte Goldschmuck an ihrem K;rper. F;r Marina war es Lametta, sogar mit reinem Gold, aber f;r sie war es ein Zeichen von Sicherheit.
Aber ein gutes Einkommen war mit Pflichten und Verantwortung verbunden: ein Teil zum Sparen, ein Teil zum Ausgeben. Reichtum ist zweifellos ein gro;er Segen, aber das Wichtigste ist, dass in der Familie Frieden herrscht. Mit Geld ist es leichter, Frieden zu schaffen, ohne Geld gibt es keinen Frieden.
Sie kaufen ein zweist;ckiges Haus, reisen um die Welt und tragen die edelsten Kleider. Wenn die Kinder nur gesund und gl;cklich w;ren. Aber es gibt immer einen Nachteil in der Familie. Es ist wie eine Tortur in jeder Familie - ihre eigenen Probleme.
Der Sohn von Elena ist s;chtig. Und das kann manchmal dazu f;hren, dass man den Mut verliert. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Was, wenn er geheilt wird und anf;ngt, wie ein normaler Mensch zu leben, und sie sich selbst in ein fr;hes Grab treibt... Nein, sie w;rde leben und reisen, aus Trotz.
Elena liebte die Sicherheit, denn nur dann konnte man sich als unabh;ngig betrachten und die abscheuliche Hilflosigkeit und Verwirrung ;berwinden, die das Leben zu einer Existenz machte. Und sie wollte das Leben in vollen Z;gen genie;en.
Elena und Marina, obwohl Zwillinge, beurteilen das Leben sehr unterschiedlich. Elena unterliegt dem Gewissen: meins ist meins und das von niemandem sonst. Marina ist ihren Gef;hlen unterworfen: das Letzte den Bed;rftigen zu geben, und gar nicht ungl;cklich, dass sie arm ist... Und dass man sich nichts zu Herzen nehmen soll. Denn was man nimmt, will man auch behalten. Und nichts kann behalten werden.

Es war zehn Jahre her, dass Alex sich zusammengerissen hatte und langsam wieder zur Vernunft kam. Ein Zahnarzt zog ihm alle verfaulten Z;hne und setzte neue aus Porzellan ein. Ein anderer Arzt behandelte seine Leber... Er wurde besser, sah besser aus.
Ich traf einmal Markus, der mit seinen Kollegen die mit Herbstlaub ;bers;ten Wege s;uberte. Markus arbeitete zu dieser Zeit als G;rtner bei Wirtschaftbetribe. Markus selbst blies die Bl;tter auf einen Haufen. Er trug eine benzinbetriebene Pumpe bei sich, die unter Druck ger;uschvoll Luft ausspuckte. Alex blieb stehen, schaute sich ;ngstlich um und fragte:
- Hast du keine Angst, die Maschine auf deinem R;cken zu schleppen? Es ist schwer, nicht wahr?
- Nicht wirklich, es klappert nur sehr viel. Aber sie geben uns Kopfh;rer - Ohrst;psel. Und wir machen viele Pausen...
Alle halten inne. Wir machten eine Pause, w;hrend die Cousins und Cousinen sich unterhielten. Die Kollegen rauchten und h;rten ihren Gespr;chen zu. Alex fuhr fort:
- Ich wollte zur Arbeit gehen, aber ich habe keine Energie.
- Als ich arbeitslos war, hatte ich beides nicht. Mein Kopf drehte sich geradeaus. Aber ich habe zwei Tage lang gearbeitet und bin wieder zu Kr;ften gekommen.
- Vielleicht bekomme ich einen Job bei Ihnen in Ihrer Pflege.
- Gehen Sie zum Arbeitsamt und bitten Sie um eine ;berweisung zu uns... Was ist mit deinen Eltern? In welche Kirche gehen sie?
- Jetzt nicht mehr... Sobald ich mehr oder weniger menschlich wurde, gaben sie alles auf. Meine Eltern beschimpfen mich nur, und ich nehme Drogen, um zu beweisen, dass ich so bin...
- Das kann nicht sein! Ja, es brauchte nicht viel Vertrauen von ihnen... Aber Sie bleiben auf dem richtigen Weg. Lebe, k;mpfe gegen deine Probleme und Unzul;nglichkeiten - so ist das Leben? Heiraten, eine Familie gr;nden... Lebe allein und h;re nicht auf sie. Sie sind ein Mensch wie jeder andere auch. Man muss ein bisschen Respekt vor sich selbst haben!
- Ich werde es versuchen... Ich danke Ihnen. Sie sind ein guter Mann.
Alex' Augen wurden feucht und seine Stimme zitterte. Er machte sich langsam auf den Weg zum Rainbow Shelter, wo er einmal am Tag kostenlos gef;ttert wird...
Д. Greenwell sagte einmal: "Ein Leben voller Schmerz bedeutet ein Leben voller Gebet". Helena und Michael lehnten ein solches Leben voller Schmerz und Leid ab.  Opfern war nicht ihr Element! Nun, es ist einfacher, so zu leben...
Und f;r Marina sind Ausdauer, Flei;, Aktivit;t und Tapferkeit akzeptabel. Aber irgendjemand wirft ihr immer St;cke in die R;der. Sie m;chte mit ganzer Seele, abgesehen von der Erziehung der Kinder, gro;e Ziele erreichen und zu unermesslichen H;hen aufsteigen. Aber alles endet in Elend und Leid, manchmal sinnlos. Aber noch mehr wuchs ihre Menschlichkeit in ihr. Ihr Gesicht und ihre H;nde waren stets von Sorgen und Kummer verwelkt.
Ein alter Mann sagte zu ihr, sie wird sich immer an diesen Satz erinnern: "Kein Auge kann sch;n sein, wenn es nie geweint hat. Keine Seele kann sch;n sein, die nicht gelitten hat, und ein Mensch ist nur sch;n, wenn er ein Herz hat und nicht einen Klumpen Metall!" Es ist keine Schande, arm zu sein. Es ist eine Schande, billig zu sein.

Marina hatte Angst vor Erniedrigung. Als Kind und junges M;dchen wurde sie von ihren Eltern manchmal geschlagen, manchmal geohrfeigt. Sie zog den Kopf in die Schultern, dr;ckte die Augen zu, spannte ihren K;rper an und wartete auf den Schlag - das blieb ihr ganzes Leben lang so. Genau wie ihre Schwestern und ihre Ehem;nner. Wenn sie nicht in der N;he waren, selbst im Schlaf, kamen sie und schwangen.
Die Angst vor Dem;tigung hat ihr Selbstwertgef;hl zerst;rt und ihr ein Gef;hl der Minderwertigkeit eingeimpft. Dem;tigung und Mobbing haben sie in ihren Augen aufgewertet und ihnen den Glauben an sich selbst und an ihren Platz im Leben gegeben. Und sie hatten nicht einmal die Angst, ihr die Knochen zu brechen, ihre Psyche zu zerst;ren und sie zum Invaliden zu machen.
Jetzt, wo alle ;lter sind, machen sie sich immer noch ;ber sie lustig - sie ist st;ndig deprimiert. Alle sind als Menschen sesshaft, nur sie steckt in ihrer eigenen Schei;e - sie hat nichts erreicht und ist wertlos.
Marina weinte leise, als sie die Stra;e hinunterging. Und als sie ihre Wohnung betrat, schluchzte sie aus Leibeskr;ften, weil sie sich dem Untergang geweiht f;hlte und nicht in der Lage war, etwas zu ;ndern. Es war, als w;rde sich Marina vom Leben verabschieden.
Jeder hat seine Verteidigungsm;glichkeiten! Elena war furchtlos und selbstlos, weil ihr Mann Mikhail hinter ihr stand. Claudias Verteidigung war ihre Faust! Sie konnte f;r sich selbst eintreten und zuschlagen, wenn es n;tig war. Jelisaweta hatte Schutz, nein, nicht ihren Mann - Adam, der in der Familie nichts zu sagen hatte, sondern eine Zunge - eine w;tende, klebrige, urteilende, alle beleidigende...
Marina beschloss, sich zur;ckzuziehen. Da sie das Leben aller behindert, wird sie sich aus dem Leben der Menschen zur;ckziehen wie ein Nebel ;ber dem Wasser. Sie brauchte kein Mitleid, keine Sympathie, keine Aufopferung von ihren Angeh;rigen, nur den Seelenfrieden, den sie in ihrem Leben noch nie erlebt hatte. Sie gab niemandem die Schuld, sie hegte keinen Groll gegen jemanden, sie brauchte nur sich selbst nicht, geschweige denn andere...
Niemand muss sich sch;men, wenn er sich tagt;glich ;ber eine gel;hmte Frau ;rgert, die st;ndige Aufmerksamkeit braucht. Sie krabbelt auf dem Bauch, um auf sich selbst aufzupassen, nur um nicht all die Beschimpfungen und das Spucken in ihre Richtung zu h;ren. Gott steh ihr bei!
Aber sie verweigert auch nicht die Hilfe, solange sie mit Liebe und Belohnung f;r das Gute, das sie getan hat, erfolgt. F;r sie gab es immer nur ein einziges Kriterium f;r Gl;ck - die ganze Familie sollte gemeinsam gl;cklich und fr;hlich sein!
Marina begann, ihr Leben Revue passieren zu lassen. Sie versuchte immer wieder zu verstehen: Wer ist schuld und was ist zu tun?
Ihre Eltern hatten sich ihr ganzes Leben lang gestritten und gek;mpft, und sie hatte sich zwischen sie gestellt und alle getr;stet. Dann schlossen sie Frieden, aber sie blieb der Zankapfel. Auch wenn sie ihr damit weh taten, war sie froh, dass das Feuer des Krieges f;r eine Weile erloschen war.
Dann die Schwestern... Marina wollte ihre Position als Friedensstifterin verstehen - im Guten wie im Schlechten. Aber sie kam nicht an den Flammen vorbei, die sich entz;ndet hatten, und l;schte sie friedlich, aber sie brannten von allen Seiten. Sie hat drei Schwestern. Nat;rlich k;mpft jeder f;r sein eigenes Gl;ck. Aber jeder wollte jemanden zur;cklassen, dem er die Schuld f;r seine Probleme geben konnte - das machte sein Leben friedlicher.

Ihre Schwester Elena warf ihr vor, sich nicht mit ihrer Schwiegermutter zu verstehen und Marina lieber zu m;gen. Sie war eifers;chtig auf ihren Mann und redete deshalb schlecht ;ber sie, um sich selbst gut darzustellen.
Marina war ihrem Mann gegen;ber gleichg;ltig, aber sie fragte sich immer, ob er jemals auf den Gedanken kommen w;rde, dass sie aus demselben Holz geschnitzt waren, und das k;nnte sich nicht zu Elenas Gunsten auswirken.
Die Eltern von Oyghenia und Alex waren sicher, dass sie anst;ndige Menschen waren und ihre Kinder gut erzogen. Elena und Michael konnten sich nicht einmal vorstellen, dass sie etwas Falsches getan hatten. Und nur ihr Gef;hl der Macht ;ber alle ihre Verwandten, Verwandten und Freunde gab ihnen die Freiheit, mit solch erb;rmlichen Paranoikern in einen mahnenden Dialog zu treten. Gib einem Mann Macht und du siehst sein wahres Gesicht! Viele Menschen vergessen nach dem Start, mit wem sie gekrabbelt sind und wie sie waren.
Auch hier ;bertrugen sie ihr eigenes Gl;ck auf ihre T;chter. Oyghenia hatte mehrere Freunde, aber ihre Eltern mochten keinen von ihnen. Sie hatte einen st;ndigen Kampf um ihr Gl;ck. Sie wollte ihren Eltern gefallen und sich selbst nicht beleidigen. Wen auch immer sie als Lebenspartner w;hlte, ihren Eltern gefiel nicht alles: entweder war er nicht gl;ubig, oder seine Nationalit;t war falsch, oder sein Alter, oder sein Gewicht... Sie waren selbst nicht verliebt und verbaten ihren Kindern die Liebe. In allem sollte man sauber bleiben. Aber desinfizierte Reinheit f;hrt zu desinfizierten Gef;hlen, und dieses Gef;hl macht Lust auf den Tod. Von einem steril-sauberen Leben gibt es keine R;ckkehr, keine Immunit;t, nur Langeweile und ;belkeit, und genau dort br;tet der Schimmel.
Als sie 32 Jahre alt war, dem Sonnenuntergang ihrer Jugend, stimmten ihre Eltern zu, einen Ukrainer zu heiraten. Seine Eltern waren dagegen. Aber Mikhail kaufte ihnen ein eigenes Haus und sie stimmten zu.
So beschloss Alex schlie;lich, sein Gl;ck zu machen. Er bat um einen Job bei Markus, aber sie lie;en ihn in allen Gesch;ften, in denen die Container f;r Altkleider aufgestellt sind, Kleidung sammeln. Gott gebe ihm Gl;ck beim Wiederaufbau seines Lebens!

Ihre andere Schwester Elizabeth heiratete den Sohn von Adam, einer alleinstehenden Frau. Seine Mutter zog ihn allein auf. Nat;rlich verw;hnte sie ihn, machte sich Sorgen um ihn, was von ihrer Schwester falsch gedeutet wurde, die sogar eine sexuelle Beziehung zwischen ihnen vermutete.
Adam kam mit den Skandalen seiner Frau nicht zurecht, die aus irgendeinem Grund oder ohne Grund eine Szene machte. Als sie Adam sah, wehrlos, ohne schlechte Angewohnheiten, nicht betr;gend, aber oft mit einem blauen Fleck auf der Stirn von der giftigen Vergeltung seiner Frau, bei seiner verlassenen Mutter (wie man will, so kommt man raus), stellte sich Marina nat;rlich auf die Seite von Adam und war der Nagel zum Sarg.
Marina hatte Mitleid mit ihrer Schwester, und Lisa konnte ihren hasserf;llten Gesichtsausdruck nicht verbergen. Sie sprach immer hasserf;llt ;ber ihn, als g;be es nichts anderes zu sagen, als dass Adam faul und kleinlich sei.
Lisa ist ein offenes Geschw;r. Sie kann und will vor allen Leuten reden, scheut auch vor Kindern und ;lteren Menschen nicht zur;ck, um zu zeigen, wie rechtschaffen sie ist und dass alle anderen nur Dreck sind. Alles, was f;r sie z;hlt, ist, dass der Kelch nach au;en hin gl;nzt, und was im Inneren geschieht - Arglist, Bosheit und Neid - st;rt sie nicht. Es kommt darauf an, was die Leute sagen.
Kein Wunder also, dass sich die Schwestern manchmal zusammentun, um alles Unerw;nschte herauszuwaschen. Menschen wie Lisa sehen den Fleck im Auge des anderen, aber sie sieht den Balken in ihrem eigenen Auge nicht. Kein Wunder, dass ihre Kinder mit ihrem Privatleben nicht zurechtkommen. Jeder Kandidat wird diskutiert, und bei jedem wird eine negative Charaktereigenschaft festgestellt. Jetzt suchen sie nur noch nach den Schlauen.
 - Warum? - Marina fragte ihren Sohn einmal: "Hauptsache, sie kann Borschtsch kochen und Kinder erziehen!
- Ich kann Borschtsch selbst machen, - kl;rte ihr Neffe sie auf, - Hauptsache, sie war schlau!
- Du wei;t noch nicht viel ;ber das Leben.
Wenn er eine Frau wie seine Mutter hat, wird er es bereuen. Solche Leute halten sich nur f;r schlau, aber in Wirklichkeit trinken sie das Blut der Menschen, und es ist besser, wenn sie nicht in der N;he sind.

Und Marina selbst? So s;ndlos, wie ein Engel? Sie lebte in Armut, in Kummer und Tr;nen. Auch ihre Ehem;nner liebten sie nicht, obwohl sie versuchte, es ihnen in allem recht zu machen. Sie brachte Kinder zur Welt, biss vor Schmerz die Z;hne zusammen, zog sie allein auf, arbeitete in mehreren Jobs, verdiente Geld f;r Wohnung und Unterhalt. Und als sie sahen, wie sie sich vor ihnen schmeichelte, wischten sie sp;ter ihre F;;e an ihr ab, gingen mit anderen Frauen aus und zwangen sie, anstelle einer Dienerin bei ihnen zu leben.
Marina hatte dieses Leben, diesen Kampf um den Frieden, satt und brach schlie;lich aus dem verwunschenen Kreis aus, indem sie nach Deutschland ging. Sie k;mpfte um ihr Leben, zog die Kinder auf ihre eigenen F;;e. Und nun sind die Kinder erwachsen geworden und ordnen ihr Privatleben, aber nicht so, wie Marina es sich gew;nscht h;tte... Das Leben ist die H;lle!
"Herr", betete Marina, die am Bett kniete, "besch;tze mich im Schatten Deiner Fl;gel, beruhige mein Herz und segne meine Nachkommen. Und alle, die Dich brauchen. Amen."
Die Angst hatte ihr Leben immer begleitet. Eine Art tierische Angst. Und das ist nicht verwunderlich. Da sie in einem solchen Umfeld mit komplexen Beziehungen lebte, versuchte sie, es allen recht zu machen, war wie ein Kriecher, der allen den Arsch lecken wollte, und das nervte alle.
Ihr ganzes Leben lang hat Marina f;r jemanden gelebt. Und so war sie schnell ersch;pft. Sie wollte st;ndig alle Menschen in ihrer Umgebung warnen und deren W;nsche erf;llen: Eltern, Schwestern, Ehem;nner, Kinder, Gott, Jesus Christus, unseren Herrn. Sie hatte Angst, alle zu beleidigen. Und das ist es, was alle ver;rgert. Diejenige, die mit dem Schwanz wedelt und den Hintern versohlt bekommt. Und erst dann wenden sie sich an sie, wenn sie sich schlecht f;hlen. Wenn sie eine Matte mitnehmen und ihre F;;e w;rmen wollen. Und sobald sie warm sind, werfen sie sie ;ber die Schwelle.
- Lebe f;r dich selbst, r;t ihr Sohn ihr.
- Wie? Ich wei; nicht, wie das geht!
Marina kann nichts ;ndern, au;er einen Wurf zu schie;en wie ein Huhn im Schlachthof. In ihrer Familie gab es, wie ihre Verwandten sagten, eine verr;ckte Mutter und einen verr;ckten Enkel. Der Hass auf kranke und alte Menschen, die an Herz und Seele verwundet sind, durch solche grauen, unkultivierten und seelenlosen Menschen wird Faschismus genannt. Die Faschisten wollten die Erde von Menschen zweiter Klasse s;ubern, damit nur noch die Jungen, die Starken und die Gesunden leben w;rden. Der Rest sollte in den Abgrund geworfen oder in einer Zelle verbrannt werden.
Marina kann es nicht ertragen, Menschen leiden zu sehen. Sie ist immer bereit, hinauszuspringen und das Kreuz aufzuheben, das an ihrem Hals zerrt. Um die Last zu erleichtern. Viele Menschen empfinden dies als st;rend. Alle schauen fassungslos weg: Es ist an der Zeit, an sich selbst zu denken und nicht an andere. Aber sie hat Mitleid mit all den Menschen. Und obwohl sie ein Invalide ist, versucht sie dennoch, den Bed;rftigen zu helfen.

...ich m;chte meine Diskussion zu diesem Thema fortsetzen. Deshalb hat Marina beschlossen, alle zu beurteilen. Auch wenn wir nicht urteilen sollten, so soll doch Gott selbst urteilen... ...aber es war notwendig, um die Menschen zu verstehen und zu wissen, was man in Zukunft von ihnen erwarten kann.
Marina entfernte sich von den Streitereien und Schikanen der Schwestern und ihrer Ehem;nner. Wenn es ihnen gef;llt, sollen sie es weiter tun - sie verletzen, urteilen nach ihren eigenen Ma;st;ben und streiten ;ber Kleinigkeiten. Dann distanzieren sie sich voneinander und hassen sich gegenseitig.
Wie lange k;nnen wir noch weitermachen? Marina, die alle Pr;fungen des Lebens durchgemacht hat, hat beschlossen, alle Beziehungen zu ihren Schwestern abzubrechen, nicht anzurufen, sich nicht zu treffen, nicht ;ber pers;nliche Dinge zu sprechen. Nur um ihnen mit Postkarten zu ihrem Urlaub zu gratulieren. Sie vergab allen, beschloss aber, ihr Leben von allen abzuschneiden, die sie negativ behandelten.
Und sie f;hlte sich dadurch besser. Es war, als ob die schwere Last der Probleme ihrer Schwestern von ihr genommen worden w;re. Und so schwer war die Last der Probleme ihrer Kinder und auch die ihrer Schwestern.
Das hat sie auch gesagt: "Du tr;gst jetzt deine eigenen S;nden, und ich werde die meinen tragen. Sie jammerten: "Wie? Das kann nicht sein!" "Doch, es kann! Der Tag ist gekommen, an dem jeder sein eigenes Kreuz tr;gt und f;r seine eigenen S;nden verantwortlich ist. Alles kommt zu einem ENDE!"
Marina schwor sich, sich nie wieder um etwas oder jemanden zu sorgen. Es ist nicht schwer zu verstehen, dass sie durch ihre Vormundschaft die Herrlichkeit des Herrn verschlie;t und ihn davon abh;lt, sich mit den Problemen des Lebens zu befassen. Und sie sollte nur beten und Gott bitten, jeden vor menschlichem Ungl;ck zu sch;tzen, sei es ein Mensch, ein Vogel oder ein Tier - es ist der Wille des Herrn. Und alles geschieht, damit es notwendig ist. Wir sollten uns ;ber unser Gl;ck freuen und ;ber unser Ungl;ck trauern. Selbst wenn jemand an das Sterbebett gef;hrt wird, bedeutet das, dass es Gottes Wille ist. Wir sollten keine Trag;die daraus machen, wir sollten unsere Zeit leben und versuchen, ein w;rdiges Leben zu f;hren.
Warum k;nnen die Menschen, die sich am n;chsten stehen und die einander brauchen, nicht einfach nur Freunde sein und sich darauf einigen, eine gute Beziehung zu haben?
Ihre Mutter versucht die ganze Zeit, alle Schwestern zu Freunden zu machen, aber es kommt nichts dabei heraus. Marina sagt es ihr immer:
- Schlie;lich hattest du, Mutter, auch kein gutes Verh;ltnis zu deinen Schwestern. Wir lebten weit voneinander entfernt und trafen uns nur einmal in zehn Jahren. Und noch seltener... Und alle haben sich gut am;siert. Jeder k;mmerte sich um seine eigenen Angelegenheiten: Familiengr;ndung, Arbeit, Kindererziehung. Und jetzt m;ssen Sie sich vor Ihren Schwestern f;r alle Ihre Erfolge und Misserfolge verantworten. Wie vor Gericht. Was bringt es, sich immer wieder zu treffen? Wie viele Male? Manche Leute m;gen das: sich aufzuregen, mit Dreck zu werfen und mit falschem Stolz und Freude dar;ber, dass man der Beste ist, davonzugehen. Und der Beste ist derjenige mit der l;ngsten Zunge. Die anderen gehen psychisch krank und voller Groll auf die ganze Welt weg. Gott soll richten, aber nicht sie. Jeder hat S;nden, und wir sollten nicht darauf achten, wer mehr S;nden hat. Sie m;ssen nur nach Freunden mit ;hnlichen Ideen, Gewohnheiten und Vorlieben suchen.

Elizabeths Mutter sagte einmal, es sei langweilig, in der Welt zu leben, ohne jemanden zu verurteilen... Sie ;berbringt die Neuigkeiten gerne zuerst und verbietet allen, dar;ber zu sprechen. Bei den Kasachen ist es ;blich, dass derjenige, der ihnen als Erster eine Nachricht ;berbringt, mit Geb;ck und guten Worten empfangen wird. Und in Russland hat man ihnen mit dem Schwert die K;pfe abgeschlagen.
F;r manche Menschen ist das Leben wirklich langweilig, wenn sie keine Verantwortung tragen. Die Menschen freuen sich ;ber diese Nachricht. Sie sind gerne bereit, alle Neuigkeiten am Telefon und pers;nlich zu besprechen. Und manche Menschen pr;gen sich bestimmte Momente aus dem Leben anderer ein, um dann bei Gelegenheit entweder mit einem Kessel wahrer Informationen auf den Kopf geschlagen zu werden, oder sie werden s;chtig. Solche Menschen werden als "Unzufriedene" bezeichnet. Und das war sehr verletzend, wie ein Schlag ins Gesicht: Verlust und Verrat.
Die Wahrheit der Schwestern war, dass sie das Echte sehen und daf;r verurteilt werden. Und Begriffe wie Sensibilit;t, Empathie, Freundschaft, Solidarit;t waren f;r sie allesamt Nebens;chlichkeiten, die nichts mit der Wahrheit zu tun hatten. Es ist eine Schande, dass sie nicht bemerken, wie sie sich verhalten, oder besser gesagt, nicht bemerken wollen, aber sie beurteilen andere skrupellos...

Marina warf sich auf das Bett und schluchzte vor Kummer, Groll und Dem;tigung in die Kissen. Welches Vergn;gen haben die Menschen an Verleumdung und Betrug, nur um selbst rein und edel zu bleiben. Aber wie kann man sich selbst, seinem Gewissen gegen;ber, eingestehen, dass das alles L;ge und Unsinn ist! Es wird sicher nicht das erste Mal sein, dass sie in diesem Leben Dem;tigungen, Schmerzen, Angst und Zweifel erleiden. Aber wie werden sie mit einem schlechten Gewissen und einem unschuldigen Blick in ihren Augen leben.
Die Verzweiflung eines kleinen M;dchens, das um die Liebe der Eltern betet, die Erinnerung an ein geschlagenes, verachtetes und brutal misshandeltes Kind, eine kleine Person, die erwachsen geworden ist und dieselben Gef;hle erlebt, bricht aus der Tiefe ihrer Seele hervor. Es h;tte anders sein k;nnen, wenn sie in eine andere Familie hineingeboren worden w;re, oder wenn ihre Eltern sie in ein Waisenhaus gegeben h;tten, oder, wie sie es versucht haben, sie an eine andere Familie ohne Kinder zur Adoption freigegeben h;tten.
Ja, Eltern sind nicht auserw;hlt, aber jeder sollte einen Sinn f;r Mitgef;hl, zumindest aber Respekt f;r Kinder haben. Durch ihre Kaltbl;tigkeit und ihren Hass wurde ein mittelloses, mittelloses, mittelloses Kind auf die Stra;e geworfen und in ein grausames Leben, ein Leben der Schwerstarbeit geschickt. St;ndig war die Stimme ihres Vaters zu h;ren: "Raus aus unserem Haus!" Ihre Mutter schwieg oder ging weg. Auch sie stimmte also zu.
Marina muss ihren eigenen Weg im Leben finden... Aber wie? Ohne Pfahl und Hof, ohne elterlichen Herd und Segen...
Nun, da ihre Mutter viele Jahre alt war, sprach sie pl;tzlich von der Liebe zu ihren Kindern. Jetzt wollte sie ihre T;chter vereinen, sie vers;hnen, sie zusammenbringen... Wenn niemand mehr menschliche Gef;hle hat. Vorher hatte sie sie nur zusammengebracht und einen Kampf daraus gemacht. Und das gab ihr ein gutes Gef;hl und ein angenehmes Gef;hl.
Jetzt hat sie angefangen, mit Geld zu helfen, wenn das Leben vorbei ist und sie nichts mehr braucht. Keine Gesundheit, kein Ehemann, kein Geld. Aber schon Alter und Geld erfreuen die Seele nicht. Es ist zu sp;t, die Wunden der Kinder zu lecken, die von ihren Eltern zugef;gt wurden. Nicht nur die Seelen, sondern auch die K;rper wurden gebrochen.
Sie wusste, dass die Mutter ihrer Mutter nicht wollte, dass ihre Tochter ihren Vater heiratet. Warum? Es war nicht bekannt. Es ist lediglich bekannt, dass er nebenbei einen Sohn hatte. Er starb, als er zwei Jahre alt war. Was man nicht wusste, war, dass sie ihre Mutter seit ihrer Heirat nicht mehr gesehen hatte und nicht einmal bei ihrer Beerdigung gewesen war. Sie wohnte ganz in meiner N;he. Ein in Dunkelheit geh;lltes Geheimnis.
In den letzten Jahren sagte meine Mutter, als wollte sie sich entschuldigen: "Man muss allen verzeihen!" Ja, man muss verzeihen, aber wenn man immer wieder mit Schmutz ;bersch;ttet wird, m;chte man entweder freiwillig oder unfreiwillig die T;ren schlie;en und nicht mehr mit den Pr;den kommunizieren.

Marina ist oft tief verzweifelt, und doch tut ihr jeder leid. Vielleicht nicht wegen ihrer Grausamkeit, sondern wegen ihrer Inkompetenz, ihrer Unwissenheit... obwohl sie alle einen Hochschulabschluss hatten...
Die Eltern mochten die Kinder nicht und teilten sie immer in gut und b;se ein. Liza und Elena waren die Favoritinnen, Klavdia und Marina waren eine unn;tige Belastung. Und alles scheint mit irgendeinem Unsinn begonnen zu haben und endete mit Jahren eines ungl;cklichen und unbeaufsichtigten Lebens.
Elisabeth versucht, sich vor Ungl;cksf;llen, kleinen Sticheleien, Kritik, Beleidigungen und der Angst vor dem Leben zu sch;tzen. Aber sie selbst beleidigt manchmal andere mit ihrer Rechtschaffenheit, Verurteilung und Korrektur aller. Sie ist wie das Haus der R;te. Aber manchmal geht das zu weit, und um nicht von ihrem Schwert getroffen zu werden, gr;;en die Leute und versuchen, schneller zu entkommen.
Ein halbes Leben Eltern, ein halbes Leben Kinder, ein Problem, das es zu l;sen gilt.

Warum also leiden alle Schwestern unter ihrer Grausamkeit, ohne einfache Freundschaft, Verst;ndnis und Mitgef;hl? M;ssen sie weiterhin all das B;se ertragen, das Tante Gasha geschaffen hat? Oder ist es nur eine Ausrede?
Marina hat ;ber die OK-Website vom Tod der Tochter von Tante Gasha erfahren. Sie starb an einer Schilddr;senerkrankung. Ja, unser Leben h;ngt nicht von der Magie der Menschheit ab. Wir alle m;ssen unsere eigene Tasse Elend essen.
Wer ist schuld daran, dass wir als Deutsche, Kaukasier, Russen, Polen... geboren sind? Die Geschichte besagt, dass die Deutschen die Russen angegriffen haben. Aber sie haben es nicht selbst getan, es war Hitler, der an die Macht kam und seine b;sen Taten beging, und er war ;sterreicher von Vater und Jude von Mutter. Er ruinierte viele Nationalit;ten und rottete auch alle Deutschen aus.
1945 gab es in Deutschland eine totale Mobilisierung: Kinder wurden in die Armee aufgenommen, weil die Erwachsenen bereits vernichtet worden waren. Deshalb gibt es in Deutschland keine reinen Deutschen mehr, sondern eine Mischung aus verschiedenen Nationalit;ten. Deutschland zahlt immer noch Entsch;digungen an Kriegsopfer und leistet Wiedergutmachung.
Wurde in Russland nicht das Gleiche erlebt? Auch Stalin war ein Georgier, aber er war an der Macht des russischen Volkes. Er hat auch die gesamte russische Elite ermordet, unsere Gro;v;ter wurden erschossen, unsere Gro;m;tter sind verhungert.
Deutsche M;nner wurden w;hrend des Krieges in einem Bergwerk in Vorkuta eingeschlossen und zur Arbeit unter Tage gezwungen, andere in das Holzf;llerlager. Erst zehn Jahre sp;ter wurden sie rehabilitiert. Aber sie betrachten die Russen nicht als Feinde. Warum sind sie also Feinde und warum sollten sie wie unsere Kinder und Enkelkinder leiden? Was haben sie falsch gemacht?



                Kapitel 44

Schlie;lich rief Marina bei der Graftschaft an und bat um eine Zweizimmerwohnung. Der B;roangestellte sagte, dass in der Gemeinde gerade eine Wohnung frei geworden sei.
Sie notierte sich die Adresse und besichtigte die Wohnung. Es hat ihr sehr gut gefallen. Sie beschloss, es zu nehmen und dort zu leben. Ihr Sohn kann dort leben, wie er will, er kann allein oder mit ihr leben. Sie schmei;t niemanden raus und beh;lt auch niemanden. Markus wollte auch mit ihr zusammenleben. Sie haben die Wohnung renoviert und sind dort eingezogen.
Marina hat sich schon immer gefragt, warum Russen und Menschen aus Russland davon besessen sind, ein eigenes Haus zu haben. In Russland werden viele Menschen verfolgt und ihrer Wohnungen beraubt, wenn sie gebrechlich und alt werden, oder sie fallen Immobilienmaklern zum Opfer, obwohl sie den Rest ihres Lebens in einer gemieteten Wohnung leben k;nnen und keine Angst vor dem Bankrott haben m;ssen.
Das Haus lag zwischen den Garagen an einem ruhigen Ort, was Marina und Marcus sehr entgegenkam. Sie begannen, ihre H;hle zu verbessern. Enkelin Deniska mochte es sofort und die Katze Mickey auch. Marina nahm ihn anfangs mit, und als er sich daran gew;hnt hatte, begann er, allein zu gehen.
So schnell haben sie sich an dem neuen Ort eingelebt. Die Nachbarn waren gut. Auf der einen Seite stand ein Russlanddeutscher aus Kasachstan. Sie sah ihre Armut und sagte, sie k;nne sie reich machen. Marina hat gelacht: Wie und warum? Sie fragte nach:
- Erstens, Sie haben 1 shtufa, wie meine Eltern, und sie sind einfach ;lter. Und du solltest 2 shtufa haben, da du nicht gut laufen kannst und deinen Arm nicht bewegen kannst. Und wissen Sie denn nicht, dass kranke Menschen einmal im Jahr Geld f;r Urlaub nehmen m;ssen? Und das ist eine Menge Geld. Hat Ihnen Ihre Familie nicht beigebracht, wie Sie sich in solchen F;llen selbst helfen k;nnen?
- Nein. Aber vielleicht wissen sie auch nicht, dass es solche Regeln gibt.
- Wie konnten sie nur! Sie kennen nicht alle Regeln und Vorteile von Deutschland... Schlie;lich hatten sie eine Gro;mutter und eine kranke Mutter, und obwohl sie jetzt tot sind, verheimlichen sie immer noch alles vor dir... Woher kommen solche Verwandten?
- Ich danke Ihnen! Du bist ein guter Mann! Wir werden alle das Gleiche tun und Ihnen ein wenig f;r Ihre Pflege geben!

Der Sohn warf alle russischen Utensilien weg und sagte, er habe unter dem Seibo-Joch gelebt und erkannt, was f;r Bastarde die Russen seien: Sie w;rden nur saufen, fluchen und umsonst Geld stehlen. Jetzt sammelt er deutsche Utensilien, schreibt Medaillen, Messer und deutsche Zeichen aus. sagte Marina wie zwischendurch:
- Alle Menschen sind gleich. Morgen wird Ihnen ein Deutscher etwas antun, werden Sie dann wieder alles wegwerfen und anfangen, ukrainischen oder litauischen M;ll zu sammeln?
- Halten Sie sich aus meinem Gesch;ft heraus!
- Das ist Geldverschwendung! Ich w;rde lieber irgendwo Urlaub machen...

Sp;ter klingelte es an der T;r, als Markus gerade am Computer spielte und Marina das Abendessen kochte.
- Wer kann das sein? - Markus machte sich Sorgen.
- Ich wei; es nicht. Mach die T;r auf, vielleicht haben sie dir wieder ein Paket von eBay gebracht...", antwortete Marina sarkastisch.
- Ich habe nichts bestellt...
Er ;ffnete die T;r und ging hinaus. Er war lange verschwunden, aber die Stimmen dreier M;nner waren auf dem Flur zu h;ren. Dann meldete sich eine Frauenstimme. Eine Viertelstunde sp;ter kam Marcus mit hundert Euro im Gep;ck zur;ck. Sein Gesicht war aufgew;hlt und ein wenig schuldbewusst.
- Was ist passiert? - Die Mutter wurde unruhig.
- Lassen Sie mich Ihnen sagen... - Marcus holte tief Luft. Er holte tief Luft und fuhr fort: "Mein Auto wurde angefahren. Ein Russe, sein Name ist Toljan, besuchte unseren Nachbarn und machte beim Einparken meines Peugeot eine Delle in die Seite. Er sagte, er fahre schon seit 20 Jahren einen Jeep, aber das sei das erste Mal, dass so etwas passiert sei.
Michael, ein Zeuge des Vorfalls und ein Mitbewohner, stand in der N;he. Markus weigerte sich jedoch, die Polizei zu rufen und murmelte verwirrt vor sich hin:
- Es ist alles in Ordnung, keine Sorge! Vergessen wir es!
- Wie das? - Frau Feuer, die Nachbarin, war entr;stet, - neulich ist ein junger Mann mit seinem Auto gegen mein Auto gefahren und hat die Seite zerkratzt, also hat er mir 1700 Euro ;ber die Stoerferzicherung bezahlt und hier ist eine Delle.
- Ach, komm schon! Macht nichts.
- Ich gehe und du rufst die Polizei... - ...und du rufst die Polizei...
- Nein, keine Sorge!
- Wie viele Jahre leben Sie schon in Deutschland? - fragte Tolik.
- Fast 20 Jahre.
- Und Sie wissen immer noch nicht, was Sie in diesem Fall tun sollen?
- Ich will nichts mit der Polizei zu tun haben. Was ist, wenn es mich trifft?
- Du kannst ihm viel Geld in Rechnung stellen, zweitausend", fl;sterte Michael Markus ins Ohr, "ich werde ein Zeuge sein. Hier, sehen Sie, Sie k;nnen der Polizei alle Kratzer am Auto und den zerbeulten Kotfl;gel zeigen. Er ist reich! Sieh dir seinen teuren Jeep an...
- Nein, ich will nicht... - Markus wandte sch;chtern den Blick ab.
- Hier, nehmen Sie 100 Euro, - schlug Toljan vor.
Markus nahm es entgegen und bedankte sich bei ihm.
Alle sind weggegangen. Bald darauf l;utete es wieder an der T;r. Es waren wieder Anatoly und sein Freund Victor.
- Unterschreiben Sie die Quittung, dass ich Ihnen 100 Euro gegeben habe, f;r den Fall eines Missverst;ndnisses.
Markus unterschrieb es und fragte l;chelnd:
- Haben Sie diesen als Zeugen bekommen?
- Ja, Victor.
Sie sind gegangen. sagte Marina leise:
- Du h;ttest diese 100 Euro geben sollen. Sie haben zwei alte Autos umsonst weggegeben, und das ist noch gar nichts. Wir waren nicht reich, wir werden es schon schaffen.
- Daran hatte ich schon gedacht.
- Also gut. Ich hoffe, sie kommen nicht wieder...
Nachts wurde Marina von einer russischen, betrunkenen Stimme geweckt. Zwei M;nner unter dem Fenster stritten sich auf Russisch mit unfl;tigen Ausdr;cken ;ber etwas. Sie ging zum Fenster und sah, wie die beiden M;nner einen Streit vom Zaun brachen. Sie standen vor ihrem Auto und stritten sich ;ber irgendetwas. Marina dachte, sie w;rden ;berlegen, wie sie die 100 Euro zur;ckbekommen k;nnten. Pl;tzlich h;rte sie es:
- Vergessen Sie das Geld! Verdammt, du h;rst mir besser zu, wenn ich... im Mund. Ich bin ein Dieb im Gesetz! Ich kann verdammt noch mal... Ich kann ;brigens alles umsonst bekommen. S... verdammt... alle Ihre Probleme! Ich sag dir was, verdammt... Ich gehe manchmal in den PUF und ruhe mich den ganzen Tag f;r 60 Euro aus. Schei;e... Mutter, es umfasst Pool, Kebabs, Getr;nke, Salate, Salate. Man zieht sich aus, bekommt einen Bademantel und wird an den Tisch gesetzt. Schei;e... mutter, in der p... Sie wissen, wie k;stlich es ist! Den ganzen Tag ;ber k;nnen Sie essen und im Pool schwimmen. Du wirst von allen Seiten gefickt... im Mund, serviert von M;dchen aller Art. Wenn Sie m;chten, k;nnen Sie einen von ihnen f;r eine Nacht haben. Aber das hat seinen Preis... Lass uns n;chste Woche gehen... und wir gehen in die PUF und haben einen verdammten...
Marina war es leid, sich diesen betrunkenen Unsinn anzuh;ren und ging ins Bett. Es ist an der Zeit, Deutsch zu leben und zu sprechen, schlie;lich leben sie in Deutschland. Oder, wenn sie darauf nicht verzichten k;nnen, gehen sie nach Russland. Russische Schweine dort: oink- oink... als ob sie sich mit Mist einschmieren und es dann ;bel nehmen, wenn man vor ihnen wegl;uft... Wie Frau Feuer, eine Nachbarin, sagte: "Ich w;rde lieber sterben, als zu sehen, was aus Deutschland wird...".
Als Bruno von dem Fall erfuhr, setzte er sich f;r ihn ein:
- Ich w;rde mindestens 500-700 Euro daf;r nehmen. Ich w;rde mich nicht irren, wenn sie dich zur Kasse bitten w;rden, weil sie dich niedergeschlagen haben, w;rdest du auch daf;r bezahlen... Kaninchenseelen...

Marina sa; auf einer Bank im Innenhof ihres Hauses. Irgendwo daneben kr;chzte ein Vogel, in der Ferne kr;chzte eine Kr;he, und unweit des Vorgartens gurrten Tauben. Die Leute gingen mit ihren Hunden an der Leine vorbei, und sie sahen ihren Hunden so ;hnlich, dass die Welt auf den Kopf gestellt zu sein schien. Hier war ihr Kater Mickey zu einem so freundlichen, warmen und sanften Klumpen geworden, dass sie ihn nicht gegen einen Mann eintauschen w;rde, der ihr die letzten S;fte auspresst. Ihre Gedanken drehten sich um die Vergangenheit:
"Dort in Kasachstan k;mpften wir jeden Tag im wahrsten Sinne des Wortes um das Leben und ;berleben unserer Angeh;rigen. Wir lebten in Armut. Wir haben hart gearbeitet und nur einen Hungerlohn bekommen. Aber wir haben Kinder gro;gezogen, von morgens bis abends geackert, betrunkene Ehem;nner und Lumpensammler-Kinder mitgenommen, und hier... alles ist ruhig: Es gibt immer Brot auf dem Tisch, warmes und kaltes Wasser, warme Toiletten. Jeder hat ein Dach ;ber dem Kopf. Und wir sitzen hier und jammern. Sich um nichts zu k;mmern. Stress ist an der Tagesordnung: falscher Blick, falsche Begr;;ung, falscher Gru;, falsche Verabschiedung... Und wir fangen an, an jedem Schritt zu knabbern - an unserem eigenen oder an dem von jemand anderem. Deshalb werden sie hier kr;nker, sie sterben schneller. Wozu treiben wir uns selbst an? Wof;r leben wir? Wof;r k;mpfen wir? Es gibt keine Antworten. Wir sind nur Parasiten! In der alten Heimat gab es Trauer und Tr;nen, aber es gab auch den Sinn des Lebens: Wie kann man ;berleben? Und alle haben hart gearbeitet. Und so starben sie an der Maschine stehend. Es war keine Zeit f;r Depressionen, die Gei;el des modernen Lebens.

Bruno kommt nach der Arbeit immer zum Mittagessen zu seiner Mutter. Sie stellt ihm alles auf den Tisch und setzt sich ihm gegen;ber, um sich von der Hektik des Tages zu erholen, und starrt die Wand hinter Bruno an. Sie erinnerte sich daran, dass Marcus heute gesagt hatte, dass sie ihre N;rgelei satt hatte: Dinge, die im Zimmer verstreut waren, Zahnpasta, die ;berall an den W;nden klebte, jeden Tag wechselnde Kleidung und viel W;sche, und generell unpassende Kleidung: im Winter nackt, im Sommer angezogen.
Das ;rgert ihn nat;rlich, ebenso wie ihr Verhalten. Jemand wird sagen, man h;tte ihn fr;her aufstellen sollen. Aber so war er fr;her nicht. Er sagt, dass sie auch nicht so war: Wenn sie isst, kann sie sich verschlucken, husten und schn;uzen, und das tut sie sehr oft. Er spricht mit Geringsch;tzung:
- Du bist jetzt alt, also kannst du deine Handlungen nicht mehr kontrollieren.
Das beleidigt sie, und um sie zu ;rgern, wiederholt er es bei jeder Gelegenheit. Kurz gesagt, sie haben die Nase voll voneinander. Markus macht seiner Mutter Angst, dass er sich eine andere Wohnung suchen und ausziehen wird.
- Bitte, ich will niemanden aufhalten!
- Wenn ich einen guten Job habe, dann...
- Alle Jobs sind gut! In Deutschland gibt es keine harten Jobs. Du hast eine Ausbildung als Masseur, du hast deinen F;hrerschein, alles was du tun musst, ist deiner Tante Lenya in den Arsch zu treten, dir ein Ziel zu setzen und loszulegen.
- Warum sind Ihre Urgro;eltern nicht nach Deutschland zur;ckgekehrt, als der Krieg begann?
- Damals wurden alle Deutschen in die Minen getrieben, damit sie den Invasoren angeblich nicht helfen konnten.
- Und dann, als der Krieg zu Ende war?
- Und dann: 1945 war der Krieg zu Ende, und die Deutschen standen bis 1956 unter Kommandantur.
- Und warum sind sie danach nicht nach Deutschland, sondern nach Kasachstan gegangen?
- Nach 1956 verbot Russland nicht nur das Verlassen des Landes, sondern auch den Briefwechsel mit Verwandten und Bekannten. Erst in den 90er Jahren wurden alle Grenzen ge;ffnet, und die Menschen begannen, das Land in Scharen zu verlassen. Nicht nur Deutsche, sondern auch Russen, T;rken, Ukrainer, Bulgaren... Auch wir sind nach Deutschland gezogen. Warum sitzen Sie und streiten? Geh und schaffe, jetzt hast du alles in der Hand: Wille, Macht und Freiheit, aber nur im Rahmen des Gesetzes.
- Wenn du nur reiche Verwandte h;ttest...
- Wenn doch nur... Vielleicht ist es wahr, dass wir alle Autisten sind?
Marina seufzte bitterlich, und Bruno fragte sie, wobei er ihr aufmerksam ins Gesicht sah:
- Ist wieder etwas passiert?
- Nein! Nichts...
- Ich kann sehen...
Marina bemerkte die Traurigkeit in seinen Augen. Er war also doch in der Lage, Schmerz zu empfinden. Sollte er ;ber Familienangelegenheiten sprechen? Es ist besser, es "im Dunkeln zu lassen". fragte sie ihn:
- Wie geht es Deniska im Khaim?
- Alles ist gut!
- Da er im Internat untergebracht war, wurde ich sofort ruhig um ihn. Ich lag nachts immer wach und fragte mich, wie schlimm es f;r ihn bei Alla war, wenn die Erwachsenen tranken und herumalberten und der Junge in der Ecke sa; und zusah. Und jetzt f;hrt er ein Gespr;ch mit Kindern. In seinen Augen ist echte Freude zu sehen. Geben Sie ihm nicht die Disziplin eines Soldaten, wenn Sie ihn nach Hause bringen. Manchmal ist es in Ordnung, verw;hnt zu werden. Du kannst dies nicht tun und du kannst das nicht tun... Wenn du ihn das n;chste Mal zu mir bringst, gehst du sofort. Und ich werde den ganzen Tag mit ihm verbringen.
- Und er wird den ganzen Tag vor dem Computer sitzen.
- Nein! Nur f;r eine Stunde, w;hrend ich den Abwasch mache oder koche. Dann sagt er "Fertig!" und wir gehen in den Laden, wo er f;r 10 Euro kauft, was er will, oder auf den Spielplatz, oder er f;hrt mit dem Fahrrad. Und wie spielt er Spiele auf dem Computer?! Ich kenne mich manchmal selbst nicht. Er hat selbst herausgefunden, ob er den Knopf vorw;rts, links, rechts oder r;ckw;rts dr;cken soll. Und er hat ein Auto, das auf der Stra;e f;hrt. An so etwas muss man denken.
- Ja, er ist ein cleveres Kerlchen. Wenn ich ihn in meinem Auto fuhr, sa; er neben mir und sagte: "Nicht schnell, bitte", "Vorsicht!", "Nicht Kaputt!"
- Ihr wisst nicht, wie man Kinder erzieht!
- Haben Sie uns gut erzogen? Ver;ngstigt, eingesch;chtert...
Pl;tzlich wollte sie auf ihn zugehen und ihn umarmen, ihn tr;sten, seine Traurigkeit vertreiben...
Aber sie war zu sch;chtern. Er w;rde sie wahrscheinlich wegsto;en und sie auslachen.   
Marina erhielt eine Gru;karte von Elena zur;ck, die sie mit "Certified Engineer" unterzeichnete. Der Sohn fragte seine Mutter:
- "Warum unterschreiben Sie nicht 'Chartered Architect', da Deutschland Ihnen auch Ihr Diplom best;tigt hat?
 Sie lachte:
- Es ist besser, sich nicht mit dem Status des Berufs zu br;sten, sondern damit, eine wahre Mutter und Ehefrau zu sein, was durch das Leben best;tigt wird! Darum geht es bei unserer Bestimmung!
- Du bist ein Lappen, an dem sich alle die F;;e abwischen. Leihen Sie jedem Geld und haben Sie es jemals zur;ckbekommen? Wahrscheinlich nicht.
- Und wenn sie es nicht getan haben...
- Du w;rdest dich selbst bemitleiden, du k;nntest nicht einmal Unterw;sche kaufen...
- Es liegt in Marinas Natur, zu leihen und dann zu vergessen. Sie gibt lieber, als dass sie nimmt.
Elena hatte Tatkraft und Ehrgeiz. Marina hatte Mitleid mit dem Schicksal und ergab sich ihm.
erz;hlte Marina ihren S;hnen am Abend bitterlich:
- Mein erster und zweiter Mann sagten immer: "Du altes, wertloses Weib! Ich habe dich nie geliebt. Ich habe dich nur genommen, weil du mich umworben hast, aber du ekelst mich an..."
Bruno antwortete:
- Sie wollten dich nur an sich binden, deshalb haben sie das gesagt.
- Du hast auch die erste getroffen, Gott vergebe dir, die alles tun w;rde, nur um einem Mann zu gefallen, jetzt bist du schwer zufrieden zu stellen... Lily, zum Beispiel... Sie war ein gutes M;dchen und hatte ein wunderbares kleines M;dchen...
- Warum haben Sie mir das nicht fr;her gesagt?
- Hast du mir vorhin nicht zugeh;rt? Ich habe dich nicht einmal gesehen, wo du gewesen bist...
Bruno lachte bedauernd...
Eines Tages rief Elisabeths Mutter Marina an und erz;hlte ihr, dass die Bewohner ihres Seniorenheims verr;ckt geworden seien und dem Vertreter des Amtes erz;hlt h;tten, dass sie angeblich Geld verdiene - indem sie andere auf Bestellung n;hte und dem Geldgeber nicht Bericht erstattete.
Eine Frau kam, um nach ihr zu sehen. Elisabeth erz;hlte ihr ver;rgert, dass sie f;r jeden umsonst n;ht und dass sie die Kleidung des Pfarrers kostenlos repariert, nur aus Respekt vor ihm. Durch den Stress begann ihr Herz schnell zu klopfen. Sie ist besorgt und m;chte zum Arzt gehen und bittet Marina und ihren Sohn, sie zu begleiten.
- Es ist nur Eifersucht... In diesem Alter kann man den Menschen noch Gutes tun! - Marina beruhigte sie. - Warte, wir sind gleich da...
Marina nahm Diacard-Herztropfen und eilte, zitternd vor Angst um ihre Mutter, sehr besorgt, mit ihrem Sohn zu dessen Mutter. Sobald sie ankam, gab Marina 15 Tropfen in Wasser und gab ihr zu trinken. Aber sie bestand darauf, sie zu einem Arzt zu bringen.
- Rufen wir lieber einen Krankenwagen...
- Nein, geh lieber zum Arzt...
- Lassen Sie es nicht so sein wie bei Herrn Poplavsky. Er ging zum Arzt, und w;hrend er wartete, bis er an der Reihe war, starb er. Na gut, in Ordnung! Lass uns zum Arzt gehen...
Zum Arzt kam eine ;ltere Frau, "Gottes Pusteblume", wie wir sagen, die schon l;ngst im Jenseits sein sollte. Sie durchquerte den Flur und warf einen geistesabwesenden Blick ins Leere. Ohne Eile und Hast setzte sie sich in einen Sessel und beobachtete das Kommen und Gehen der Leute.
Sie warteten drei Stunden lang, w;hrend der Arzt alle Beteiligten untersuchte und sich dann nur um die Mutter k;mmerte. Er ma; ihren Puls und Blutdruck, gab ihr eine Spritze und beendete das Gespr;ch mit Worten:
- Der Puls ist normal, der Blutdruck auch. Aber wenn Sie wollen, k;nnen Sie sich im Krankenhaus durchchecken lassen.
- Nat;rlich werden sie dort Essen und ein Bett mitbringen. Du musst dich um nichts k;mmern", kommentierte Marcus. - Sie erhalten eine Auszeit vom Alltag. Betrachten Sie es als eine Art Wellness-Reise...
Sie wurde f;r weitere zwei Stunden in das Krankenhaus eingeliefert. Sie war froh, dass man sich um sie k;mmerte. Marina versteht sie, es ist sch;n, wenn man sich selbst Aufmerksamkeit schenkt. Nur alle waren erschrocken ;ber Marinas Steifheit in den Bewegungen, die sie begleiteten. Aber alle versuchten, ihre L;hmung zu ignorieren, sie hatte genug zu tun. Aber noch mehr Sorgen machte sie sich um ihre Mutter. "Herr", betete sie zu sich selbst, "hilf mir, mich nicht so sehr um sie zu sorgen, denn ich habe Kinder und Enkelkinder..."
Elizabeth wurde in ihr Zimmer gebracht. Sie hat sich verabschiedet, sie hatte Zweifel:
- Vielleicht sollte ich auch nach Hause gehen... Ich f;hle mich jetzt gut!
- Legen Sie sich eine Weile hin. Soll ich den Schwestern sagen, dass du im Krankenhaus bist?
- Nein, ich k;nnte morgen entlassen werden. Wozu die M;he?
- Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas brauchen. Wir kommen morgen hoch!

Marinas Nerven waren so angespannt, dass sie die Kraft verlor und sich zur Ruhe legte und dieselben Tropfen trank.
Alles w;re in Ordnung gewesen, wenn sich Mama nicht so verhalten h;tte. Am Abend rief sie alle Schwestern zur;ck und sagte ihnen, dass sie im Krankenhaus sei. Alle waren schockiert. Wie konnte Marina ihre Mutter ins Krankenhaus bringen und es nicht allen sagen? Alle begannen, sie im Krankenhaus zu besuchen, und sie war gl;cklich. Aber was f;r ein Schlamassel, in dem sich Marina befand.
Als sie in ihrem Krankenhaus ankam und feststellte, dass bereits alle Bescheid wussten und viele Leute sie besucht hatten, fragte sie ihre Mutter:
- Wie haben sie es herausgefunden? Sie sagten, Sie m;ssten niemanden benachrichtigen...
- Claudia hat abends bei mir zu Hause angerufen, aber es hat niemand abgenommen. Sie hat alle auf die Beine gebracht. Liza fand im Internet heraus, dass ich im Krankenhaus war und in welchem, und sie kamen zu mir.
- Das ist das erste Mal, dass ich h;re, dass man ;ber das Internet herausfinden kann, wo sich eine Person gerade aufh;lt... N;chstes Mal sage ich besser allen Bescheid, damit ich nicht wieder beschuldigt werde.
- Ich brauche eigentlich eine Zahnb;rste und Zahnpasta. Bringen Sie sie zu mir nach Hause und ich gebe Ihnen die Schl;ssel.
- Lassen Sie es. Wenn etwas anderes verloren geht, werde ich wieder beschuldigt. Ich habe nicht vergessen, wie Sie Ihre Kundenkarte verloren haben und ich daf;r verantwortlich gemacht wurde. Eine Woche sp;ter hast du es unter dem Bett gefunden, aber meine Nerven sind nicht mehr hergestellt...
Marina ging schweigend ins Erdgeschoss, wo es einen Apothekenkiosk gab, und kaufte eine Zahnb;rste und Zahnpasta. Oh, Mama, Mama! Warum ruinieren Sie unsere Nerven? Du bist bereits 88 Jahre alt geworden, lass uns mindestens 60 Jahre alt werden... Vielleicht tut sie es aus Dummheit?
- Nein", urteilte ihr Cousin Gedda, "sie tut es klug, wenn man alles bedenkt...
- Aber warum...?

      




                Kapitel 45

Marina erz;hlt ihrer Familie oft von sich selbst:
"Es ist die Art und Weise, wie mein Organ der Weltwahrnehmung aufgebaut ist, dass ich der Weisheit der Jahrtausende mehr Glauben schenke als dem Unsinn der Moderne. Aber ich nehme auch absolut nichts als selbstverst;ndlich hin - solange ich keinen rationalen Kern sehe, keine verst;ndliche Erkl;rung f;r den Wirkungsmechanismus, akzeptiere ich ihn nicht und ignoriere ihn. Man muss also nach etwas suchen - nach einer Art von Bedeutung f;r diese Aussage oder Handlung.
Wenn ich k;rperlich und geistig ersch;pft bin, verfalle ich in einen Zustand der Taubheit. Ich l;se mich von allem, was mich umgibt. Ich sehe kleine Lichtflecken vor meinen Augen, die so flackern. Und selbst wenn ich meine Augen schlie;e. Vielleicht sind es Photonen oder Aeroionen... Diese kleinen hellen Punkte oder "Fliegen vor meinen Augen" rasen in einer chaotischen Bewegung in verschiedene Richtungen. Beobachten, sie beobachten. Die Fliegen vor meinen Augen sp;ren nicht nur, wie sie in meine Nase, meinen Mund und meine Lunge eindringen, sondern dringen mit einem stetigen Strom durch meine Haut, durch meinen K;rper zu meinem Herzen, meinem Gehirn, meiner Leber, meiner Milz... und s;ttigen diese Organe und den ganzen K;rper mit ihrer Energie.
Aber die Angst packt mich! Was ist, wenn sie positiv sind, dann flie;en positive Kr;fte ein, und wenn sie negativ sind? Das ist die Frage... Ich h;re sofort auf, die fliegenden Fliegen anzustarren. Um Energie aus dem Kosmos zu erhalten, setze oder lege ich mich normalerweise 10-15 Minuten lang hin, und wenn ich fertig bin, atme ich tief ein und ;ffne meine Augen, als ob ich aufwachen w;rde. Das ist der K;rper, der sich von allt;glichen Problemen erholt. Der Gedanke, dass es die Phantome der Toten sind, die herumfliegen... Es ist besser, nicht daran zu denken...".
Aber alle halten dieses Gespr;ch f;r einen bedeutungslosen Strom ihrer Visionen und lehnen ihre Ideen ab. Viele ihrer Gedanken, so glaubt sie, beruhen auf Aufregung, Angst oder Beurteilung. Ihr Geist ist voll von kreativen, phantasievollen, vergebenden, mitf;hlenden und liebevollen Gedanken.
Sie hatte die Angewohnheit, die Energie anderer zu ;bernehmen und deren Probleme zu ihren eigenen zu machen. Wenn sie mit bestimmten Menschen zusammen war oder sich in einer bestimmten Situation befand, hatte sie oft schon Vorurteile ;ber diese Menschen oder die Situation, bevor sie ;berhaupt die Gelegenheit hatte, sie kennenzulernen.
- Wenn Sie ;ngste haben, suchen Sie einen Psychiater auf! - Elisabeths Mutter gibt Ratschl;ge.
- Geh zu einem Psychiater... Ich war schon dort, und sie sagen alle das Gleiche: "Haben Sie Schlaflosigkeit, schlechten Appetit? Das ist alles Stress. ;rger bei der Arbeit, Unbehagen in der Familie, Krise auf dem Land, im Geldbeutel, in der Hose, im Kopf? Panikattacken? Es ist wahrscheinlich aus der Vergangenheit. Sie wurden als Kind nicht geliebt, bekamen wenig oder keine Zuneigung, wurden oft in eine Ecke gestellt. Haben Sie Angst vor der Einsamkeit oder der Intimit;t mit einem anderen Menschen? Es geht um Komplexe und geringes Selbstwertgef;hl. Glauben Sie, dass ich richtig liege? Du nickst mit dem Kopf und er verschreibt dir Tabletten gegen die Angst, die dazu f;hren, dass du st;ndig schlafen willst und das Gef;hl hast, den Verstand verloren zu haben.

Aber du musstest etwas tun, weil alle denken, dass sie verr;ckt ist. Ein russischsprachiger Arzt ;berwies Marina an einen Psychiater in Krefeld, der ebenfalls Russisch sprach. Sie war schon bei vielen deutschen Psychiatern, aber die haben ihr nur Tabletten verschrieben, die sie am Computer nachschlagen und die ihr Tag und Nacht den Schlaf rauben. Bei dieser Behandlung f;hlen Sie sich noch abnormaler.
Marina suchte eine Psychotherapeutin in Krefeld in der Klinik f;r Psychologie und Neurowissenschaften K;nigshof bei Frau Vins auf. Auf ihre Anweisung hin erkl;rte Marina das Problem ihrer Familie und die Situation aller Beteiligten. Sie fragte, wie ihrer ganzen Familie geholfen werden k;nne. Sie h;rte ihr aufmerksam zu, untersuchte sie eingehend und gab ihr ein Urteil ab:
- Ich wei;, was Ihr Problem ist. H;ren Sie auf, alle zu bemitleiden, allen zu helfen und allen zu gefallen. Jeder wei;, dass erfolglose Menschen genau das tun. Es ist an der Zeit, sich um sich selbst zu k;mmern. Gott gab Ihnen eine kreative Pers;nlichkeit f;r das Leben: Musikunterricht, Erziehung der jungen Generation, Heilung von Menschen, schlie;lich ...
- Das tue ich auch, versuchte Marina zum Gespr;ch beizutragen.
- Es geht um Selbstvertrauen", fuhr der Arzt fort, "um W;rde und Stolz. Lassen Sie es sein: unw;rdig. Sie sind nicht schlechter als alle anderen. Du bist noch besser. Warum liebst du dich nicht so sehr? Deshalb haben Sie alle Ihre Krankheiten. Fangen Sie an, sich selbst zu respektieren, sich selbst zu lieben. Dann werden die Menschen Sie lieben. Du hast Willenskraft, aber keine Selbstachtung. Sie haben kein psychisches Problem, aber an Ihrer Depression muss gearbeitet werden. Sie und Ihre Verwandten haben seit Ihrer Kindheit wenig Serotonin im Gehirn, und dieser Stoff stimuliert Freude, Wohlwollen und den Glauben an eine sch;ne Zukunft. Wenn Sie Cipralex Tabletten nehmen, dann werden Sie sehen, wie sch;n die Natur und das Vogelgezwitscher sind, wie toll die Menschen um Sie herum sind und wie sch;n die Musik ist... Und ich kann meinen Verwandten nicht helfen, denn sie m;ssen selbst zu mir kommen. Sie m;ssen nicht sch;chtern sein! Deshalb gibt es uns, um die Kranken zu empfangen und zu behandeln.
- Wie lange dauert es bis zur Heilung?
- Das h;ngt vom K;rper ab. Manchmal sechs Monate, manchmal ein Jahr... Die Zeit wird es zeigen...
- Und wie pflegt man die Beziehungen zwischen Verwandten?
- Wenn Menschen von Russland nach Deutschland ziehen, streiten sich alle miteinander. Aber jammern Sie nicht: "Ich bin krank..." - sondern versuchen, auszurufen: "Ich bin frei!" und ein neues Leben zu beginnen. Sie wollen nicht? Dann verfallen sie in Depressionen, verfallen in Selbstabwertung, Selbstqu;lerei, Selbstvergiftung durch negative Gedanken. Es ist jedoch besser, wenn Sie versuchen, das psychische und physische Trauma zu bew;ltigen, ohne Ihren Angeh;rigen Unannehmlichkeiten und Unannehmlichkeiten zu bereiten.
- Glauben Sie an einen Familienfluch?
Die Psychotherapeutin antwortete, als wolle sie einen Schlussstrich ziehen:
- Ich glaube, das kommt alles aus der Kindheit. Wenn ein Kind nicht die Liebe seiner Eltern erf;hrt - sie sind nur mit sich selbst besch;ftigt -, dann gibt es Albtr;ume in der Familie: Alle hassen sich gegenseitig und die Familie scheint verflucht zu sein. Nur Liebe und Respekt machen eine Familie gl;cklich!
- Ich danke Ihnen!
Marina verlie; das Treffen mit hochgezogenen Schultern, einer begeisterten Haltung und einem Problem im Kopf: wie sie ihr Leben verbessern kann. Zun;chst muss man die Kinder in ihre Schranken weisen und ihnen sagen: "Setzt euch hin und lasst uns in Ruhe reden. Aber denken Sie daran: Der h;ssliche Ton, den Sie mir gegen;ber gestern an den Tag gelegt haben, wird nicht mehr toleriert!"
Ja, das sollte man Kindern als Antwort auf ihre Beleidigungen sagen. Aber die Gewohnheit, es immer allen recht zu machen, erlaubt es uns nicht, eine respektvolle Haltung einzunehmen. Die Position, es allen recht machen zu wollen, hat ihre Vorteile: Man kann dann gut schlafen und muss sich nicht die Schuld geben, wenn man jemanden beleidigt hat. Hat Marina Recht? Wei; Gott...
Marina erinnerte sich daran, wie ihre Schwester einmal gesagt hatte:
- Warum gibst du dein ganzes Geld weg, w;hrend du in Armut lebst?
- Ist es falsch, den Armen und Kranken helfen zu wollen?
- Ihre Gro;z;gigkeit und Freigebigkeit kann Sie in die Armut treiben.
- F;r mich ist das Wichtigste der Reichtum der Seele, und der Rest ist weltliche Lust...
- L;gen Sie nicht...
- Ich l;ge nicht! Mir ist nur klar geworden, dass Geld f;r Sie viel bedeutet und f;r Bescheidenheit fast nichts.
- Ich dachte, Sie h;tten uns das verziehen.
- Vergebung bedeutet nicht Vergessen. Du hast nie gehungert, also verstehst du es nicht... Du kannst morgen sterben, aber heute - Liebe und Respekt f;r alles: Natur, Tiere, Menschen...
Dennoch m;ssen Sie zumindest etwas in Ihrem Leben ;ndern.
Marina wurde sp;ter durch Cipralex und Gespr;che mit einem Psychotherapeuten wirklich geholfen. Sie beantwortete alle ihre Fragen korrekt und unaufdringlich. Marina erinnerte sich an alle Ratschl;ge und war nicht beleidigt, wenn sie falsch lag. Sofort rief sie ihre Verwandten an und teilte ihnen mit, dass sie noch einen Faden h;tten, um sich und ihre Kinder zu retten. Daraufhin lachten die Verwandten nur. Nun, es war ihre Sache, es zu sagen, und ihre, es abzulehnen.

Marina wollte sich vor allem von der Sucht heilen, die sich in ihrer Stimme und Plastizit;t niederschlug. F;r sie selbst war es ekelhaft, aber sie konnte damit nicht einfach davonkommen. Es gab keinen Anreiz daf;r.
Nachdem sie drei Monate lang die Pillen genommen hatte, h;rte sie auf zu weinen und erkannte pl;tzlich, dass sie nicht richtig gelebt hatte. Dass die Freundlichkeit, die sie gegen;ber allen und jedem ausstrahlte, unn;tig war und nur ein L;cheln und Mitgef;hl brachte, wie bei einem kranken Menschen. Dass die verharmlosende, verzeihende Stimme alle abst;;t: Kinder, Verwandte und Bekannte gleicherma;en. Deshalb baten all die Drogenabh;ngigen und Betrunkenen sie um Geld, weil sie wussten, dass sie es ihr nicht zur;ckzahlen mussten. Dass ihre Lebenseinstellung von den Leuten sofort bel;chelt wurde.
Und vor allem, als sie Bruno erz;hlte, dass sie auf den Knien von ihrem Haus zum Berg am See gehen wollte, um den Herrn zu ehren, damit er sie heilt, aber sie sch;mte sich vor den Menschen. Sie w;rde in die Anstalt gehen... Er kam zu dem Schluss, dass sie tats;chlich geisteskrank war und ein H;hnerhirn hatte. Dass sie sich nicht wehren konnte... Sie hat die Menschen mit allem, was sie tat, angewidert. Sie stimmte nun mit der Meinung ;berein: Bevor du dich in das Leben eines anderen einmischst, finde heraus, ob es dort auch ohne dich in Ordnung ist...
Wie sollte man sonst sein Leben leben? Sich selbst lieben? F;r sich selbst leben? Aber das kann sie nicht tun... Wir m;ssen lernen! Bevor es zu sp;t ist... Und wenn es zu sp;t ist und niemand es braucht?
Ihre freudigen Momente wurden ;berschattet vom Schmerz, der Grausamkeit, der Ungerechtigkeit anderer Menschen... Und jetzt soll sie es durchstreichen und f;r sich selbst leben? Und doch hat sie dieses Leben nicht richtig gelebt. Marina kratzte an der T;r eines jeden, sie wollte sagen: "Lasst uns zusammen leben! Helft euch gegenseitig in euren Sorgen und Freuden. Aber sie schlugen ihr wie ;blich die T;r vor der Nase zu und f;hlten sich vor ihr fast zimperlich.
Ob sie am Ende ihres Lebens als Maus nicht ein furchterregendes R;dchen, sondern ein gem;tlicher, entsorgender Polierer ist. Aber wie soll das gehen? M;ssen wir wieder kriechen und Getue machen? Oder sollte ich mit meinen Ratschl;gen aus dem Weg gehen? Leben Sie f;r sich selbst: malen, lesen, in der Natur spazieren gehen... Vertrauen Sie den Menschen, die drei Dinge in ihr sehen k;nnen: Traurigkeit, die sich hinter einem L;cheln verbirgt, Liebe, die sich hinter Wut versteckt, und - den Grund f;r ihr Schweigen. Ihre Fehler nicht zu bedauern, denn ohne sie zu machen, wird sie nie wissen, wie man das Richtige tut...
Tun, was sie immer getan hat: nie auf jemanden h;ren, sich auf niemanden verlassen, von niemandem etwas erwarten... Sie m;ssen es einfach selbst tun, so wie Sie es fr;her getan haben. Es ist viel einfacher. Ja, das Leben ist eine ernste Sache...
Marina wurde von ihrem ehemaligen Fotografenkollegen Gennady Skorokhod auf der OK-Website gefunden. Er freute sich wie ein kleiner Junge und begann wieder, sein Schicksal zu tadeln:
"Welche Pl;ne im Leben? Sie m;ssen arbeiten. Ich muss die Ausbildung meiner Tochter beenden und den Haushalt in Ordnung bringen. Ich m;chte ein ruhiges Leben f;hren, aber ich kann es nicht. "Und der ewige Kampf, der Frieden, von dem wir nur tr;umen." Ich schaue mir nicht gerne Sendungen an, mir ist langweilig. Ich schaue lieber Natur, Tiere, Angeln, Sport oder Filme ;ber das Leben. Musik zum Anh;ren. Ich gehe mit meinem Handy aus und meine Frau, meine Tochter, wenn ich zu Hause bin, sitzen am Computer. Manchmal kommt es zu einem Skandal. Es stimmt, das mobile Internet ist oft ;berlastet, vor allem abends. Ich muss arbeiten, niemand wird es f;r mich tun. Heute habe ich mit meinem Sohn die Decke gemacht, dann habe ich den Rasen gem;ht. Ich habe 16 Hektar Land, nicht weit vom Haus entfernt. Als ich eine Kuh hatte, habe ich dort gem;ht. Und da ich jetzt nicht oft zu Hause bin, m;he ich ihn, damit er nicht zuw;chst.
Meine erste Frau Erna lebt in M;nchen. Ich habe keine Lust, mit ihr zu reden. Sie hat mir zu viel B;ses und Schlimmes angetan. Ich spreche selten mit meinem Sohn. Mein Sohn Edik hatte eine Tochter Nicole in Deutschland. Aber er hat sich getrennt, ich habe nicht einmal ein Foto von ihr gesehen.
Als ich im Dorf Petrowka in der Region Karaganda lebte, lebten von 800 Familien dieses Dorfes 500 in Deutschland. Ich kenne also fast alle Neuigkeiten durch meine zweite Frau. Sie wurde in Petrowka geboren.
Ihr Gesundheitszustand hat sich nach dem Fasten verbessert. Aber meine Arbeit ist hart und ich habe eine Tochter, die die Schule beenden muss. Und hier zahlen sie Pfennigbetr;ge. Bei der Verbindung, bei der ich vor Moskau gearbeitet habe, betrug das Gehalt 150 Euro, f;r Arbeitslose waren es 20 Euro, die Rente meiner Frau betrug 150 Euro. Die Rente meiner Frau betrug 150 Euro und mein Stipendium 50 Euro. In Moskau leben sie von der Hand in den Mund, w;hrend halb Russland arm ist. Meine Nebenkostenrechnung betr;gt 120 Euro, es ist also kein Honigschlecken, hier zu wohnen. Der Garten hilft mit. In Moskau verdiene ich etwa 500 Euro, aber ich muss essen. Die Fahrt nach Hause und zur;ck kostet 100 Euro, also denken sie auch, ich sei reich.
Mein Vater, meine Stiefmutter und ihre Kinder haben Villen gebaut, und ich bekomme keinen Tee. Mein Vater hat meiner Schwester ein Haus f;r 2 Millionen 250 Tausend in bar geschenkt. Er hat mir gerade mal 30 Riesen gegen Quittung gegeben - er hat sie sich von seiner Enkelin geliehen. Er versprach, zu helfen, wenn er reinkommt. Seit drei Jahren keinen Penny. Ich habe meinem Neffen zwei Computer gekauft. Er schl;ft tags;ber und spielt nachts an seinem Computer. Links die F;;e auf dem Tisch, rechts das Bier. Er schmuggelt Geld von Opa f;r Zigaretten und arbeitet nirgendwo. Er m;chte, dass sein Opa ihm ein Auto kauft. Gibt 10.000 pro Monat f;r Lebensmittel. Ich verdiene mein eigenes Geld. W;rde meine Frau meine Tabletten nehmen oder mir eine Kompresse machen? Niemals! Was soll ich tun, mich erschie;en?

Meine Frau ist jetzt zu Hause im Ruhestand.  Er tut nichts, sitzt den ganzen Tag im Internet. Sie will ihre Socken nicht waschen, man kann sie nicht zum Essen auffordern. Es ist einfacher, selbst zu kochen. Mein Sohn Zhenka liebt sie. Ich bin auf der Baustelle - die K;lte, die Hitze, der Staub, der Schmutz. Und ich habe Arthritis. Der L;ffel f;llt mir vor Schmerz aus der Hand. Ich verdiene Geld. Und er gibt ihr das Geld. Sie gibt mir keinen Pfennig von meinem eigenen Geld. Ich hielt es aus, bis mein linker Arm vor lauter Nerven abzufallen begann. Ich habe meinem Sohn gesagt, wenn du das noch einmal machst, gehe ich von zu Hause weg. Ich kann nirgendwo hin, wer braucht mich schon. Aber jetzt gibt er mir ein Gehalt. Ich lebe mit meinem Sohn in einem unfertigen Haus auf einer Baustelle in einem Wald bei Moskau. W;hrend ich arbeite, hilft mein Sohn als Vorarbeiter aus.
Ich habe einen netten Sohn, mit dem ich zusammenarbeite. Seine Frau ist eine solche Schlampe: Sie trinkt und geht mit Tscherkessen aus. Sie haben sich den ganzen Abend am Telefon gestritten. Er tut mir leid, sie wird sein ganzes Blut trinken. Das ist mein Leben! Bemitleiden Sie mich nicht. Mitleid ruiniert einen Mann. Es sind V;ter wie diese, die unsere Psyche zerst;rt haben. Ich werde zu Hause behandelt. Diagnose: Bluthochdruck, Duodenitis, Pankreatitis. Die Konstruktion ist schmerzhaft, aber nicht t;dlich, sie kann geheilt werden.
Ich schlafe nachts nicht, ich arbeite von 10 bis 20 Uhr. Ich trage Rohre, sto;e gegen W;nde, ich bin Klempner. Ich muss morgen wieder in der K;lte arbeiten. Ich bin m;de! Wir schlafen auf Beton, wir legen Schaumstoffplatten, Matratzen, Decken und schlafen. Es ist wirklich warm. In dem angrenzenden Raum leben tadschikische Wanderarbeiter bei -20. Wir arbeiten hart, alles besteht aus Zementstaub. Wir leben auch hier. Sie arbeiten 45 Tage lang und sind dann eine Woche lang zu Hause. Und ich arbeite seit 3 Jahren, mein Sohn ist seit 5 Jahren hier.
Wir m;ssen den Kindern helfen. Das ist unsere Pflicht!
Marina antwortete ihm:
- K;mpfen Sie bis zum Ende! Und nehmen Sie keine Tabletten. Ich schicke Ihnen die Tabletten gegen Depressionen, die mir meine Psychotherapeutin verschrieben hat. Sie sagt, dass all diese Krankheiten: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Kopfschmerzen, Bauchspeicheldr;senentz;ndung, Magen-Darm-Schmerzen, ;ngste und Stress auf Depressionen zur;ckzuf;hren sind. Nimm diese Pillen und das Leben wird in neuen, leuchtenden Farben zu dir kommen. Alle Krankheiten werden verschwinden, und Sie werden einen ruhigen Geist und Leichtigkeit in Ihrem K;rper haben.
- Ich bin einverstanden! Ich schreibe Ihnen die Adresse, und wenn Sie Zeit haben, schicken Sie sie mir zu. Ich danke Ihnen!
- Es ist zu fr;h, um Danke zu sagen. Schreiben Sie lieber auf, welche Kleidergr;;e Sie haben und was Sie noch brauchen. Halten Sie durch! K;mpfen! Und nimm es nicht so schwer!

Bruno kam eines Tages und sagte:
- "Ich fahre nach Armenien, um das M;dchen zu sehen, das ich auf Classmates kennengelernt habe."
 - Was werden Sie dort tun? Du wirst ein armenisches M;dchen mit einer Verbrecherfamilie hinter ihrem R;cken f;r dich gewinnen.
- Es wird ein Test der wahren Liebe sein...
- Oder vielmehr ein Test f;r wahre Idiotie. Gott bewahre, wenn du sie zu einem Nicht-M;dchen machst... Du wirst nicht nach Hause kommen. Sie werden dich bestenfalls fesseln...
- Ich sollte versuchen zu gehen, damit ich mir sp;ter keine Vorw;rfe machen muss.
- Gehen Sie. Sagen Sie nicht, Sie seien nicht gewarnt worden. Vergessen Sie nicht, dass Sie Kinder haben und Unterhalt zahlen m;ssen. Was k;nnen Sie ihr geben?
- Z;rtlichkeit, Liebe, Schutz...
- Das ist gut, aber Sie haben ja auch noch Ihre eigenen Probleme.
- Denken Sie daran: Wenn Frauen mich verlassen, und sei es nur, um mir zu zeigen, was sie wert sind, gibt es kein Zur;ck mehr. Ich bin ein stolzer Mann, und solange ich mit einer Frau zusammenlebe, gebe ich ihr alles. Aber wenn sie geht, sind wir sie los!
- Kannst du nicht ein M;dchen aus unserem Land finden? Mit einem Armenier fummeln? Sie soll klug und wichtig sein, aber wie viele Probleme? Und Sie haben schon genug Probleme... Ich habe versucht, dich gesund und gl;cklich zu erziehen. Ich habe versucht, der Gesellschaft n;tzlich zu sein. Aber was ist daraus geworden? Was ist das Ergebnis?
- Genau das wollte ich sagen. Jeder erreicht seine Tr;ume, sein Gl;ck, aber dann gibt es noch mehr Probleme. Bei der Arbeit tr;umten die Jungs davon, ein Haus zu kaufen und nahmen einen Kredit auf. Sie kauften es und renovierten es. Leben und leben lassen! Aber nein, die Lage auf der Arbeit hat sich verschlechtert, und sie wollen eine Menge Leute entlassen. Also fingen sie an, alle mit Worten und Taten (Klatsch und Tratsch, Anpflanzungen) zu ertr;nken, um aus dem Amt zu kommen und ihren Job zu behalten. Ich wollte eine Familie, und es stellte sich heraus, dass sie Alkoholikerin war und mein Sohn Autist war. Das ist dein Gl;ck! Einfach herumsitzen, nicht arbeiten, essen, trinken, und der Tod wird kommen - wir werden sterben!
- Das hei;t aber nicht, dass Sie keine Ziele haben sollten. F;r seine Idee zu k;mpfen ist das Leben! Lass es sich in Rauch aufl;sen, aber die Hauptsache ist, dass du dir beim Sterben sagen kannst: "Ich habe mein Leben nicht umsonst gelebt! Alles, was ich wollte, habe ich erreicht. Ob schlecht oder gut, ich habe mein Leben mit gutem Gewissen gelebt!"
- Aber trotzdem ist es ein sinnloses Leben.
- Man muss "k;mpfen, suchen, finden und nicht aufgeben". Lebe f;r heute...
Er hat Lilith viele Male besucht. Sie machten sich gegenseitig Geschenke, fuhren in ein Sanatorium, korrespondierten ;ber die Website, stritten sich, vers;hnten sich und so weiter, und das viele Jahre lang.
Schlie;lich beschlossen sie, zu heiraten. Aber wie? Das bleibt abzuwarten... Heiraten in D;nemark geht schnell und kostet nicht viel Geld. Und wenn Sie legal gehen, m;ssen Sie alle Dokumente an das deutsche Gericht schicken, und wenn das Gericht gr;nes Licht gibt, m;ssen Sie auch deutsche Pr;fungen ablegen, und dann wird man Ihnen die Erlaubnis geben, zu heiraten, und Sie m;ssen auch zur;ck nach Armenien gehen und dort den Vertrag unterschreiben, und dann m;ssen Sie mit Ihrem Partner zusammenleben...

Bruno a; und beobachtete Marina irritiert. Sie sa; neben ihm und wusste nicht, wohin sie ihre H;nde legen sollte, was sie sagen sollte, um das Gespr;ch in Gang zu halten, und wie sie sitzen sollte, um ihren Sohn nicht zu ver;rgern. Er konnte es nicht mehr ertragen:
- Du redest und machst allen m;glichen Unsinn.
- Soll ich rausgehen und du in Ruhe essen?
- Warum? Bleiben Sie! Reden Sie einfach keinen Unsinn und tun Sie nicht so, als ob Sie die Zeitung lesen w;rden... H;ren Sie auf, mir auf den Mund zu schauen und mit dem Finger zu zeigen.
- Was soll ich nun tun?
- Setzen Sie sich und halten Sie den Mund!
In ein paar Minuten...
- Warum sagst du nicht etwas? Sind Sie b;se auf mich?
- Du bist die Kopie meines Vaters! Warum hasst ihr mich alle so sehr? Warum machen Sie sich ;ber mich lustig?
- Niemand hasst Sie. Man muss sich nur nat;rlich verhalten... Das ist wahrscheinlich der Grund, warum sich Ihre Familie von Ihnen abgewandt hat und warum Sie keinen Ehemann haben. Sie haben ihn get;tet.
- Er hat sich erh;ngt. Und dann hatte er Frauen und Kinder nach mir, warum ist es immer meine Schuld?
- Ja, aber das war alles deine Schuld.
- Oder war es vielleicht Ihre Schuld?
 Die Augen ihres Sohnes weiteten sich. Marina fuhr fort:
- Als wir ein Paket f;r ihn abholten, als er in Deutschland ankam, beschlossen Sie, ihm ein Geschenk zu machen, erinnern Sie sich? Auf einer Audiokassette haben Sie Ihre Stimme aufgenommen, damit wir reichlich leben. So trieb er sich selbst zur Verzweiflung, indem er sich vorstellte, wie gebratene Enten umherflogen und direkt in seinen Mund kamen.
Bruno hat gelacht:
- War es wirklich so?
- Er schrieb uns nach dem Paket, dass er sich das Band jedes Mal anh;rt, wenn er allein ist, und dass ihm dabei die Tr;nen kommen... Da er sonst niemanden hat, von dem er Geld stehlen kann, weint er.
- Ja, daran habe ich nicht gedacht...
- Was Ihre Behauptung betrifft, dass ich Sie durch mein Verhalten (ich wei; nicht, welcher Art) in einen Sarg treibe, so leben wir nicht in Russland oder Kasachstan, wo es keinen Platz zum Leben gibt. Sie leben in Deutschland und sind in Ihren Drei;igern. Nimm deine Wohnungen (vergiss deinen Bruder nicht) und geh, geh, geh...
- Wohin gehen?
- Wirklich, du warst schon ;berall und es gibt nichts, wohin man dich schicken k;nnte... Es ist Zeit, auf sich allein gestellt zu sein. Du jammerst die ganze Zeit, aber du gehst nicht weg...
- Wenn Lilith kommt, werde ich nicht mehr in deinem Haus sein.
- Ich habe Angst, dass ich sie auch besch;tzen und tr;sten muss. Wohin wird sie laufen, um sich am zweiten Tag zu beschweren? F;r mich, nat;rlich...
- Oh, du nimmst zu viel auf dich...
- Haben Sie sorgf;ltig ;berlegt, ob es sich lohnt, zu heiraten? Kinder werden kommen, und Sie haben bereits zwei...
- Na und?
- Man muss nicht nur Kinder machen, man muss auch Verantwortung f;r sie ;bernehmen.
- In Deutschland muss man ihnen nur helfen, bis sie 18 Jahre alt sind, und dann k;nnen sie ihr eigenes Schicksal bestimmen... Nicht wie in Russland: Sie k;mmern sich um ihre Kinder f;r den Rest ihres Lebens...
- Willst du dein Kind nicht lieben? Eine Zeit lang werden sie zur Belastung f;r ihre Eltern, und die Eltern geben sie an ihre M;tter und Gro;m;tter ab. Sie wollen Freiheit! Und ein Kind ist eine Verpflichtung, eine Verantwortung. Bevor du ein Kind machst, musst du deinen Egoismus vergessen, dich zusammenrei;en und f;r deine Frau und dein Kind leben. Alle Kinder schreien, rennen herum, werden ungezogen und machen etwas kaputt. Es sind Kinder und man sollte sich nicht zu sehr damit aufhalten. Sie sollten froh sein, dass Gott Ihnen das Spielzeug weggenommen hat, nicht Ihre Gesundheit. Du solltest einfach leben!

Marina spielt gerne Verstecken mit Denis. Er deckt sie kopf;ber mit einer Decke zu und wartet ab, was sie als N;chstes tun wird. Oma sitzt still unter der Decke und ;berlegt, wie sie ihren Enkel erschrecken kann, dann atmet sie schwer und schreit auf:
- Keine L;ftung! Hilfe! Ich kann nicht atmen...
Nach einer Weile noch eine und noch eine... Deniska wirft erschrocken ihre Decke weg und sieht ihr l;chelndes Gesicht wie immer. Es ist also nichts, sie tut nur so als ob... Der Enkel macht das noch viele Male mit ihr, und jedes Mal schreit sie auf: "Keine L;ftung! Hilfe!"
Denis liebt dieses Spiel. Als sein Vater kam, f;hrte er das Spiel vor. Er holte eine Decke und warf sie ;ber Omu. Er kletterte selbst auf sie hinauf. Als sie Oma ansah, l;chelte sie und begann zu schreien:
- Hilfe! Ich kann nicht atmen! Keine L;ftung!
Alle um sie herum erstarrten und dachten, dass es wirklich so schlimm war. Pl;tzlich bemerkt Deniska, dass sie ihr Gesicht zu der Seite zieht, an der das Ende der Decke hochgezogen ist. Sie k;nnen den ganzen Tag so sitzen und so tun, als bek;men Sie nicht genug Luft. Er verlor sofort das Interesse an der T;tigkeit. Er wollte, dass die Dinge fair sind...
Beim Anblick von Deniskas F;;en, oder besser gesagt, von F;;en, die sich sch;lten und deren N;gel alle irgendwie abgebissen waren, nahm Marina, ohne ein Wort zu sagen, eine Wanne, goss hei;es Wasser hinein, sch;ttete Kaffeepulver hinein und legte seine F;;e hinein. Ihrem Enkel schenkte sie zu dieser Zeit ein Tablet mit Spielen, das sie extra f;r ihn gekauft hatte. Er spielte gerne und sie wusch ihm die F;;e. Dann wischte sie sich ab und zog sich Socken an. Seine F;;e wurden so weich und zart. Ich frage mich, wie lange...
Bruno ist es gewohnt, seine Haare mit einer Maschine zu schneiden. Die Form seines Kopfes ist perfekt, aber sein freiliegender Sch;del ist, wie Marina sagte, erb;rmlich und ungewohnt. Wie Rekruten... Entweder Nazis oder H;ftlinge...
Bruno meldet sich zu Wort:
- Aber es ist kostenlos und modisch!
Sie f;gt hinzu:
- Du wirst also nie heiraten!
- Das ist gut! - lacht der Sohn. - Weniger ;rger...
- Warum dann ;berhaupt leben?
- Zu Ihrem eigenen Vergn;gen...
- Und verpassen Sie Denis einen neuen Haarschnitt... Als ich gesund war, habe ich dir die Haare geschnitten und du warst gl;cklich... Einmal im Monat zum Friseur gehen und einen sch;nen Haarschnitt bekommen. Du wirst alt und kahl werden und dann wirst du jammern und einen Schuldigen suchen: Warum hast du keine Haare?
Marina hat einen weiteren Grund gefunden, um seinen ihrer Meinung nach ausgemergelten K;rper zu entspannen, und ein neues Gef;hl - die S;ttigung mit lebendigeren Emotionen - jeden Samstag, wenn Deniska bei ihr ist, zu reiten. Sie kommen zu einem Pferdehof mit einer eingez;unten, drei Kilometer langen Bahn und einem Pferdestall, in dem sich die Pferde nach der harten Arbeit ausruhen: st;ndlich wechseln sie den Reiter von Kindern, die geistig oder k;rperlich krank sind. Auch Enkelin Deniska gilt als solche.
Der erste Tag war f;r ihn sehr interessant. Denys ritt das Pferd, w;hrend Haike, sein Anf;hrer, das Zaumzeug vorne hielt und die ganzen Kilometer neben dem Pferd lief, einem alten, grauhaarigen Wallach mit einem Zopf in seiner M;hne. Die ganze Zeit ;ber plauderte sie mit ihm, erz;hlte ihm, was das Pferd liebte und wie er es pflegen sollte.
Dann fuhren sie in den Stall und sie lie; Denis die Hufe reinigen, die Seiten mit einer speziellen B;rste auskratzen und den Schweif b;rsten. Am Ende war er mit Pferdehaaren bedeckt. Die ganze Zeit ;ber machte die Oma Fotos von ihm f;r sp;tere Erinnerungen.
Beim zweiten Mal fuhren sie auf der anderen Seite vor und waren ein wenig sp;t dran. Heike lie; Deniska sofort seine Seiten und Hufe b;rsten, was er nicht besonders mochte. Widerstrebend nahm er die B;rste und strich damit schnell ;ber die Seiten. Aber sie lie; ihn das Pferd wieder striegeln, sie versuchte offensichtlich, ihn dazu zu bringen, es zu m;gen und nicht faul zu sein.
Marina sa; auf der Bank und deutete mit dem Zeigefinger auf mich: "Denis, du musst dich sorgf;ltig und gewissenhaft um das Pferd k;mmern...". Aber er langweilte sich dabei, merkte sie das nicht oder sch;mte sie sich vor Haika f;r ihn? Diese Art von Arbeit macht ihm keinen Spa;! Er wei; zwar, was sie von ihm wollen: Besch;ftigungstherapie und so weiter, aber es gef;llt ihm nicht. Es ist besser, alle zum Lachen zu bringen... Er hob den Schwanz des Pferdes an und schaute auf das Ges;;, "Popa l;tschen..." und lachte herzhaft. Oma war bereit, in die Tiefe zu fallen:
- Denis, verboten! (Es ist verboten, das zu tun!)
Heike machte ein ernstes Gesicht und wandte sich an Marina:
- Waren Ihre S;hne nicht auch so? Waren sie nicht an der gleichen Sache interessiert? Man muss es nicht verbieten, aber man muss es deutlich machen!
Marina sah zu Boden und seufzte tief. Sie hatte offensichtlich Angst, dass er dem Pferd noch den Finger in den Arsch stecken und dann daran schn;ffeln k;nnte.
Dann fuhren sie die gleichen drei Kilometer und kamen schlie;lich ins Ziel. Jedes Mal zahlte Marina 20 Euro f;r die durchgef;hrten Verfahren. Viel, aber sie scheute nichts f;r ihn, solange er zu einem guten Mann heranwuchs...
Beim dritten Mal war es sehr kalt. Oma und ihr Enkel trugen Sommerkleidung und hofften, dass der Sommer bald kommen w;rde, denn es war Anfang Mai. Sie hatten keine Zeit zum Mittagessen gehabt und beschlossen, dass die halbe Stunde, die sie lernen w;rden, nichts kosten und sie nicht verhungern w;rden. Sie w;rden ankommen und zu Mittag essen.
Sie kamen eine halbe Stunde zu fr;h. Heike lernte mit den anderen M;dchen. Sie sagte ihnen, sie sollten warten, w;hrend sie mit den anderen Kindern ;bte.
W;hrend sie warteten, waren sie durchgefroren. Denys kletterte auf den Haufen der R;der und fragte Omu: "Massh Photo!". Heike lief auf sie zu und setzte sich neben sie. Oma hat ein Foto von ihnen gemacht.
Die M;dchen ritten ohne Begleitung auf einem Pferd durch ein eingez;untes Feld. Denis und Heike gingen zum Verkaufsstand und brachten verschiedenfarbige Reifen und St;nder in Form von Kegeln mit. Als die M;dchen vorfuhren, packte Denys das Pferd am Schwanz, zeigte seine Geschicklichkeit und wollte alle zum Lachen bringen und ihm sogar Angst einjagen, aber Oma drohte ihm. Er hat es aufgegeben.
Dann ritt Denis auf dem Pferd und warf bunte Reifen auf die Kegelkulissen. Erst ohne Stimmung, dann, um Heike zu befriedigen, versuchte er, die Poller zu treffen und zu schlagen. Sie lobte ihn. Aber er wurde es leid und legte sich auf die M;hne des Pferdes. Heike kam auf ihn zu, um etwas zu sagen oder ihn zu ermutigen, aber er wandte sich von ihr ab und ging auf die andere Seite der M;hne. Oma sah sie an, und ihre Gedanken kreisten um andere Pl;ne: "Warum ein Kind vergewaltigen, wenn es ihm keine Befriedigung verschafft?"
Heike sagte etwas zu ihm, drohte ihm mit dem Finger, aber er wollte nichts. Ihm war kalt und er wollte essen. Sie gingen alle in den Stall. Denis schnappte sich die Kamera von Marina und rannte los, um den Wagen mit dem gesammelten Dung zu fotografieren. Dann rannte er auf sie zu und zeigte ihr, wie er den Mist vom Wagen fra;. Sie merkten sofort, dass er Hunger hatte, und Heike lief zur Speisekammer, nahm dort ein Bonbon und gab es ihm. Marina sch;mte sich f;r sein Verhalten und sagte verlegen:
- Nein, wir fahren bald los und essen zu Mittag.
- Nichts! Nehmen Sie es nicht so pers;nlich! Nur, das n;chste Mal kommen Sie p;nktlich!
- Tut mir leid, wir sind heute zu fr;h dran.
- Wenn Sie das n;chste Mal fr;her kommen, k;nnen Sie einen Rundgang machen und die benachbarten St;lle und Weiden sehen.
- Also gut! Wird gemacht!
Marina zahlte ihr Geld und sie liefen zum Auto, wo Marcus schon lange auf sie wartete.
Marina ist sehr besorgt ;ber jede Kleinigkeit. Wahrscheinlich versteht sie nicht oder will nicht verstehen, dass Denis alle m;glichen Streiche macht, weil er nur will, dass sie ihm Aufmerksamkeit schenken, also macht er sich lustig. Wahrscheinlich ist es das, was man Autismus nennt, wenn ein Kind ohne Vorbehalte Liebe, Aufmerksamkeit, Mitgef;hl und Respekt f;r seine Person fordert. Er will nicht einsam, ungl;cklich und krank sein. Wie sonst k;nnte er seine Aufmerksamkeit auf die Frucht seiner Lenden lenken? Wenn er alles so macht, wie sie es wollen - flei;ig und intelligent - sind sie zufrieden und lassen ihn mit seinen Problemen in Ruhe, sie bemerken seine Anwesenheit nicht. Zugegeben, das funktioniert nur bei Oma, weil sie verantwortungsbewusst und emotional ist, aber auch Respekt verdient.
- Ich liebe dich, Oma! - jedes Mal, wenn Deniska sie auf die Wange k;sst...

Marina hat ihre S;hne dazu angehalten, den Leuten ;fter Komplimente zu machen - das ist ein kostenloses Geschenk f;r alle, und das ist sch;n f;r alle. Eine Person geht l;chelnd weg, nicht stirnrunzelnd. Sie bemerkte, wie ihr Sohn Marcus ihrem Beispiel folgend v;llig Fremden nette Komplimente machte. Alle fingen an, ihn zu respektieren, gr;;ten ihn und baten ihn herein. fragte Marina ihn mit einem L;cheln:
- Warum sagen Sie zu jedem etwas Nettes?
- Du hast mir doch beigebracht, jedem ein Kompliment zu machen. Es kostet nichts, jemandem ein gutes Gef;hl zu geben. Das gibt ihnen ein gutes Gef;hl f;r sich selbst.
- Gut f;r Sie! Tun Sie das immer. Selbst Leute, die Sie nicht kennen, sagen: "Sehr nett".
- Auch ich verabschiede mich immer mit Geldbetr;gen, auch wenn ich ihre ver;rgerten Gesichter sehe. Sie l;cheln mich sofort an und begr;;en mich mit einem freundlichen, mongrelischen Gru;.
Bruno, der j;ngste Sohn, macht seinen Standpunkt deutlich:
- Ihr benehmt euch wie Idioten, und obwohl ich eine Menge Probleme habe, w;rde ich mich nie so erniedrigen.
- Ja, so bist du: Du gibst nicht vor, jemand zu sein, du gehorchst nicht, und selbst zu deinem eigenen Schaden wirst du leiden, aber du wirst den Menschen nichts Gutes tun. Weil du im Zeichen des "Skorpions" geboren bist.
- Und warum hast du mich zu einem solchen Zeitpunkt zur Welt gebracht?
- Das ist der Weg Gottes...
- Sie schieben alle Ihre Probleme auf Gott.
- Ich bin es nicht. Das ist Schicksal!
- Das Schicksal ist ein bedeutungsloses Wort, deshalb ist es so tr;stlich...
- Aber man muss wissen, wann und welche Komplimente man macht. Die Durchsetzung ist eine undankbare Aufgabe. Sie k;nnen sagen: "Lasst mich in Ruhe!" (Lass mich in Ruhe!) Wie meine Schwestern mir sagten, als sie ein Geburtstagspaket von mir erhielten: "Du hast selbst kein Geld, aber du schickst immer. Und du nimmst es nicht selbst. Sie w;nschen sich, dass jeder Geld hat. Alle haben Ehem;nner und wir brauchen keine Almosen. Nicht aufdr;ngen!" Es ist eine menschliche Beziehung. Man muss die Stimmung der anderen aufgreifen und darf nicht beleidigt sein, wenn man gesagt bekommt, dass man sich verpissen soll. Ja, nicht jeder versteht den anderen, sie werden auf einmal b;se. Aber wir leben nicht ewig! Wir wollen den Menschen mehr W;rme, F;rsorge, Liebe und Respekt entgegenbringen.
- Und wenn sie schlechte Dinge ;ber dich sagen...?
- Denken Sie daran: Nur drei Arten von Menschen werden Ihnen die Wahrheit sagen: Kinder, Betrunkene und Menschen in Wut... Bevor Sie es also sagen, ;berlegen Sie, ob Sie...?
- Oder erinnern Sie sich an die Worte von Faina Ranevskaya: "Dick, auf die Meinung der anderen gesetzt, bietet ein ruhiges und gl;ckliches Leben.

               

                Kapitel 46

Marina wandte sich verwirrt an Vater Erzpriester Galuschtschenko:
- Ich bin von fast jeder Krankheit betroffen. Ich glaube und wei;, dass Gott existiert... Aber trotzdem habe ich Angst vor dem Tod... Es gibt keinen Ausweg ...? Nehmen Sie meinen Rat an!
Erzpriester Galuschtschenko antwortete, wie immer, klar und pr;gnant:
- Es gibt nur einen einzigen Ratschlag. Sie wissen nicht, dass es irgendwo Gott gibt. Aber sie zu leben. Und das sind verschiedene Dinge ... Stellen Sie sich vor, Sie haben Baskov, der in Ihrer Kirche singt. Sie wissen davon, und Sie glauben sogar, dass er wirklich kommt. Aber dieses Wissen hat nicht unbedingt Auswirkungen auf Ihr Leben. Wenn Sie ihn als S;nger nicht m;gen oder er Ihnen einfach egal ist, dann wird dieses Wissen Ihr Leben nicht ver;ndern. Sie werden diesen Abend so verbringen, wie Sie es immer getan haben, ohne Ihre Pl;ne zu ;ndern. Aber wenn du ihn als S;nger liebst, dann wird dieses Wissen in deinem Leben wie ein Wirbelsturm toben. Sie werden Ihre Arbeit fr;her verlassen, Sie werden Ihren normalen Zeitplan komplett umwerfen, nur um zum Konzert zu kommen ... Ein primitives Beispiel, aber immerhin. Man kann nicht einfach wissen, dass es einen Gott gibt. Aus der Ferne kann man das nicht glauben. Man muss ihn leben. Sie m;ssen zu Hause ausgiebig beten. Es ist notwendig, an den kirchlichen Sakramenten teilzunehmen, insbesondere an der Beichte, dem Abendmahl und der Heiligen Kommunion. Es ist notwendig, die Gottesdienste ;fter zu besuchen. Betrachten Sie die Welt mit den Augen Gottes. Er sieht die Welt anders als wir. Du sagst: "Ich kann ein bisschen was." Er sagt: "Du kannst alles schaffen!"

- Ich danke Ihnen f;r Ihren Rat! Ich war heute 3,5 Stunden in der russisch-orthodoxen Kirche in einem Gottesdienst, kam nach Hause und lag bis zum Abend im Bett, so ersch;pft war ich vom vielen Stehen w;hrend des Gottesdienstes. Es ist schwer f;r mich, denn ich bin auf der rechten Seite gel;hmt und sehr m;de. Und es ist eine Schande, sich zu setzen, alle stehen. Ich glaube nicht nur, sondern habe auch mehrmals seine Wunder gesehen. Ich w;rde gerne etwas f;r den Herrn tun, eine Art Opfer bringen, aber was f;r ein Opfer, damit er sich wenigstens ein wenig erbarmt und mich heilt, damit ich die Kraft habe, mich um meinen Enkel zu k;mmern (er ist auch krank) - irgendeine Art von Leid... Ich tue Gutes f;r andere: Ich schicke jemandem ein Paket, ich bringe jemandem Fisch und Brot nach Hause, ich putze den Hof... Aber ich glaube, dass Gott meine Taten gleichg;ltig sind und dass er eigenwillige und stolze Menschen mag. Solche Menschen sind immer gesund und leben lange. Und unter meinen Freunden, die gut und freundlich sind - sie sind schon lange tot und ich atme den Dreck. Es ist be;ngstigend, nicht zu sterben, es ist be;ngstigend, zu sterben...
- Setzen Sie sich zun;chst einmal hin und lassen Sie sich von niemandem in Verlegenheit bringen. "Es ist besser, an Gott im Sitzen zu denken als im Stehen." Und zweitens... "Aber es scheint mir, dass Gott meine Werke gleichg;ltig sind und er stolze, willensstarke Menschen bevorzugt... Solche Menschen sind immer gesund und leben lange." Aber mit diesem Satz urteilen Sie nicht nur ;ber die Menschen, indem Sie entscheiden, wer gesund sein soll, wer leben soll und wer sterben soll, sondern Sie urteilen auch ;ber Gott selbst und seine Vorsehung f;r jeden von uns. Verstehen Sie, dass Gesundheit eine gute Sache ist. Aber das ist nicht die Hauptsache. Die Gesundheit ist das Wichtigste bei einem Schwein, um es zu schlachten und zu essen. Und die Menschen... Der Komponist Beethoven ist nicht durch seine hervorragende Gesundheit in die Kulturgeschichte eingegangen, und wir sch;tzen Dostojewski nicht wegen des Umfangs seines Bizeps. Der Mensch hat ein h;heres Ziel als ein Tier. Und Sie sollten Gott einfach deshalb suchen, weil Sie sich ohne ihn schlecht f;hlen. Und nicht wie Aladins Lampe - gib ihm mehr Gesundheit und mehr ... Das Vertrauen in Gott, in seine Vorsehung, muss f;r Sie in Ihrem Leben wichtig werden. Und dann wird Gott dir so viel Gesundheit schicken, wie es f;r deine Seele gut ist.
- Ich versuche, etwas Angenehmes f;r alle zu tun: Ich sammle alle Fotos, die ich bekommen kann, von der Geburt bis zum Alter, mache Photoshop und Videokassetten von den Fotos und gebe sie dann als Andenken an ihr Leben: was sie erreicht haben, was sie getan haben, wo sie gelebt haben und was sie nach ihnen hinterlassen haben - ihre Kinder und Enkelkinder. Mit anderen Worten, wir fassen zusammen: Sie haben ihr Leben nicht umsonst gelebt! Aber meine Verwandten und Freunde betrachten alles, was ich getan habe, aggressiv, verlangen, dass ich meine Arbeit entferne, bedrohen mich... Ich entferne also meine harte Arbeit. Was f;r grausame Schwestern ich habe. Sie machen mich zum S;ndenbock. Sie schieben alle ihre Probleme auf mich, als w;re ich an allem schuld. Ich bin ganz f;r sie und sie sind ganz f;r mich. Warum ist das so?
- Denn jeder Mensch ist anders. Und Sie sollten nicht erwarten, dass sich jeder so verh;lt, wie Sie es sich w;nschen. Lassen Sie sie zumindest in Ruhe! Lebe f;r deine Familie...
- Ich will nichts von ihnen... Solange sie freundlich sind!
- Woher wissen Sie, ob sie dasselbe von Ihnen denken?
- Vielleicht... Was hat mir den Mut zum Leben gegeben? Wut auf mich selbst. Auf einem Bein stehend, arbeitete ich mit einer Hand: Waschen, das Haus putzen, Geschirr sp;len, kochen, Kn;del machen, n;hen, meinen Enkel und meine Katze baden... Wie der ehrw;rdige Seraphim von Sarow zu sagen pflegte: "Ich t;te denjenigen, der mich t;tet!" Das ist richtig: Ich t;te mit Schmerz...
- So geht's weiter!
- Ich hatte den Eindruck, dass ich gehorsam alle Gebote des Herrn erf;llte und die Schmerzen, den Spott und die bissigen Bemerkungen meiner Mitmenschen ertrug. Und das, was ich lange Zeit zu meiner Familie, zu meinem Schutz, zu meiner Zuflucht gemacht hatte, wurde zu meinem Gef;ngnis. Gott schien mich nach einer bestimmten Absicht und einem h;heren Plan in die Sache hineinzuziehen. Wenn ich aus dem Gef;ngnis unseres Kummers, unseres Leidens und unserer Trauer heraustrete, um das Zeichen der Verhei;ungen zu sehen, dann macht mich die Gefangenschaft in den Pr;fungen Gottes weiser, "hungriger und durstiger".
- So steht es in Phil. 8:10, "Um den Herrn zu erkennen, muss man an seinen Leiden teilhaben..."
- In unserer Familie gibt es Streit. Die Kinder streiten sich, hassen sich gegenseitig und alle um sie herum, was k;nnen wir tun?
- Die ganze Welt liegt im B;sen. Ist es da ein Wunder, dass sich das B;se hier und da manifestiert? Es ist sehr unangenehm, aber wir m;ssen dem B;sen widerstehen. Indem wir beten, indem wir uns um unsere Nachbarn k;mmern. Durch unsere Reue, durch h;ufiges Abendmahl.
- Ist es gut oder schlecht, wenn ein Mensch Macht haben will?
- Wer Macht will, wird vom Neid ;berw;ltigt. Daraus entsteht alles B;se, durch das Gott straft.
- Meine Schwester sagt mir, dass alle Ungl;cke, Schmerzen und Leiden vom Teufel kommen.
- Wie", ermahnt sie der Priester, "verstehst du die Heilige Schrift, in der es hei;t, dass der Satan Jesus Christus, unseren Herrn, vierzig Tage lang versucht hat und ihm nicht Krankheit, Armut und das Vergessen seiner Lieben anbot, sondern Ehre, Achtung und Wohlstand. Aber er hat sich das nicht ausgesucht, das Wichtigste f;r ihn war die Liebe zu Gott und der Gehorsam gegen;ber seinem Willen. Wir hingegen schieben unsere Leiden auf Satan, klagen und jammern ;ber zeitliche Schwierigkeiten und geben unseren Verwandten und Freunden die Schuld. Die Menschen verrieten ihn, verspotteten ihn, trampelten auf ihm herum, spuckten ihm ins Gesicht und kreuzigten ihn. Aber er liebte die Menschen trotzdem und trug unsere S;nden am lebensspendenden Kreuz. Gott dachte, alle Menschen seien gut, nur b;se Kr;fte h;tten sich in ihnen eingenistet. Aber wir betrachten alle Menschen als unsere Feinde und wir sagen, dass wir Gott lieben. Wir m;ssen das Leben richtig verstehen. Es ist schwierig, aber es lehrt uns, einander zu verstehen, geduldig zu sein, mitf;hlend zu sein und zu lieben.
- Mein gel;hmter K;rper lie; mich k;rperlich und geistig ersch;pft zur;ck. Mein Geist und mein K;rper waren am Boden zerst;rt, und die R;ckkehr zur Normalit;t war qu;lend. Nur wenige Menschen wissen, dass sich hinter meiner ;u;eren Freude und Freundlichkeit ein innerer Foltermechanismus verbirgt, der das Leiden zu einem festen Bestandteil meines Lebens macht. Die Hauptsache ist nicht der k;rperliche Schmerz, sondern der seelische: die Depression. Es raubt mir den letzten Rest an Kraft.
- Christen sagen in so einem Fall: "Was ist unser Leiden im Vergleich zu den Qualen von Jesus Christus?" Gott war barmherzig. Das sicherste Mittel gegen Klagen oder Ungeduld ist die Betrachtung der Leiden Jesu.
- Der K;rper ist bereits ersch;pft, und Geist und Seele beginnen zu protestieren: "Wie lange k;nnen wir es denn noch allen recht machen? Sie sollten sich selbst ein wenig respektieren!
- Jeder kann dich hassen, solange Gott dich respektiert. Ihr Gewissen ist rein. Die h;heren M;chte k;nnen uns immer helfen, aber wir m;ssen Glauben und Mut haben, diese Hilfe anzunehmen.
- Ich habe schlie;lich erkannt, dass ich mit meinen ;ngsten und Sorgen um meine Kinder und Enkelkinder nur die T;r zu einem guten, friedlichen und lebendigen Leben verschlie;e. Und aus demselben Grund mache ich mich selbst krank. Ich bereue und lasse meine Kinder und Enkelkinder ihr Leben mit ihren Freuden und Sorgen leben. Was kann ich tun? Ihr Leben in dieser grausamen Welt zum Besseren ver;ndern? Ich kann nichts anderes tun, als ihre Chakren vom normalen Leben abzuschirmen, weil ich denke, dass ich sie besch;tze... Aber das ist das Werk von Engeln, und meine Sorgen bringen nur psychische Krankheiten, Stress und vorzeitiges Altern.
- Lassen Sie alle los: liebe Kinder und Enkelkinder. Lieben, leben, Fehler machen und sie korrigieren... Das ist der Sinn des Lebens. Das ist nicht immer gut. Deshalb werden gef;hrliche Situationen geschaffen, um die Seele und den K;rper abzuh;rten. Ich segne euch alle und bitte Gott und die Engel um Schutz f;r uns alle! Amen.
- Vater, bitte sag mir, glaubst du an Fl;che in der Familie?
- Ich glaube an die Vorsehung Gottes. Erinnern Sie sich an das Evangelium? - Die D;monen bitten Gott um Erlaubnis, die Schweineherde zu betreten? Sie haben keine Macht ;ber sie, geschweige denn ;ber uns Menschen - nichts geschieht ohne Gottes Erlaubnis. Wenn ich in Schwierigkeiten bin, werde ich ernsthaft dar;ber nachdenken, was in meiner Beziehung zu Gott nicht stimmt. Was will Gott mir damit zeigen, was soll ich bereuen? Ich w;rde dasselbe f;r meine Familie tun.
- Vielen Dank, Pater Valery! Das denke ich manchmal auch, weil es anderen so viel schlechter geht als mir. Aber Sie werden von den Leuten so sehr beneidet und verspottet, dass Ihnen schlecht wird und Sie sich sofort fragen, ob es sich um Verderbnis handelt. Verzeiht mir! Ich glaube einfach, dass Gott den Teufel absichtlich dazu einsetzt, uns zu verspotten, damit wir Geduld, St;rke und Mitgef;hl f;reinander lernen... Es tut mir leid, aber es leiden so viele Menschen, dass es bereits den Anschein hat, dass Gott uns im Stich gelassen hat... Danken Sie Gott f;r alles, was wir haben! Eine letzte Sache: Ich w;rde gerne nach meinem Tod verbrannt werden, aber ich wei; nicht, ob das christlich ist?
- Gott kann dich sogar aus Stein erschaffen, also ist es jedermanns Wunsch. Eine andere Sache ist, wie Ihre Kinder dar;ber denken werden - den eigenen K;rper zu verbrennen ist nicht etwas, das jeder normal ertragen kann...
- Pater Valery! Eine andere Frage qu;lt mich: Was ist das Christentum und wie kann man nach der Bibel leben? Ich habe mein ganzes Leben lang die Kirche besucht. Ob zu Recht oder zu Unrecht, ich habe gebetet, so viel ich konnte, aber mein Leben war schrecklich und grausam. Erst haben mich meine Eltern betrogen, dann habe ich geheiratet, mein Mann hat getrunken, mich und die Kinder geschlagen und ist mit anderen Frauen ausgegangen. Ich habe pflichtbewusst gewartet, bis er zur Vernunft gekommen ist. Ich hatte drei Jobs, um meine Kinder gro;zuziehen. Aber ich hatte kein Geld, er hat mir alles gestohlen und nicht einmal etwas f;r Essen ;brig gelassen. Als die Kinder dann mehr oder weniger gro; waren, liefen wir vor ihm weg, an einen weit entfernten Ort, damit er uns nicht finden w;rde. Aber auch hier hatte ich keine Ruhe: Ich musste die Kinder erziehen, arbeiten, mich um alle zu Hause k;mmern, aber meine Gesundheit war gesch;digt, und ich habe mit aller Kraft gearbeitet und die Kinder erzogen. Sp;ter erlitt ich einen Schlaganfall. Ich war auf meiner rechten Seite gel;hmt. Mein ganzes Leben lang dachte ich, alle Pr;fungen k;men von Gott, dem Herrn, und so habe ich auch weiter gelebt. Ich sch;mte mich, ;ber mein Schicksal zu weinen, damit andere meine Tr;nen nicht sehen. Ich habe geweint, wenn niemand anderes in der N;he war. Meine Schwestern haben erst im Alter von 50 Jahren angefangen, an Gott zu glauben. Sie kehrten mir den R;cken zu. Sie sagten, ich sei die Ausgeburt des Teufels, weil ich keine Gesundheit, keinen Mann und kein Geld habe. Aber sie sind Gottes Kinder, denn sie haben alles, und Gott segnet alle Gl;ubigen und gibt ihnen alles, was sie wollen. Jetzt bin ich allein, mein ;ltester Sohn k;mmert sich um mich, aber er sagt, er wird bald weg sein. Ich habe bereits begonnen, ;ber Selbstmord nachzudenken. Ich wei; also nicht, wie ich ein christliches Leben f;hren soll? Aber das Evangelium sagt: "Wer mein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist mit mir". Ich bin jetzt 58, und ich habe immer noch nicht gelernt, wie man lebt...
- Sie sagten, ich sei die Ausgeburt des Teufels, weil ich keine Gesundheit, keinen Mann und kein Geld habe. Aber sie sind Gottes Kinder, denn sie haben alles...". Den Eltern der Muttergottes wurde dasselbe gesagt... Und wenn man sich das irdische "Gl;ck" von Christus selbst, der Mutter Gottes und vieler Heiliger ansieht - auch sie fallen unter die Verurteilung eurer Schwestern ... Im Ernst: Sprechen Sie mit Ihrem Pfarrer. Sie m;ssen nur von Angesicht zu Angesicht mit ihm sprechen. Sie zum Reden und er zum Beraten...
- Ich danke Ihnen f;r Ihre Antwort. Na gut, ich werde den Rest meines Lebens so leben, wie es mir bestimmt ist, ohne Groll oder Missgunst. Auch wenn die Leute mich f;r einen b;sen Hurensohn halten, werde ich mein Leben so f;hren, dass ich den Vater nicht beleidige! Die Hauptsache ist die Liebe und der Glaube an Gott, der Rest ist nur eine Kleinigkeit! Gott segne Sie!
Bevor Sie also alle und jeden, einschlie;lich sich selbst, beschuldigen, betrachten Sie die Dinge von der anderen Seite, und dann werden Sie die einfachen Wahrheiten der Geheimnisse des Universums entdecken.

Wir sind in Eile zu leben. Wir sind in Eile...
Zuhause, Probleme, Arbeit, Familie.
Kinder, alles. Wir geben unser Leben f;r sie.
Wir vergessen, dass es ein Selbst gibt.
Freunde und Familie, danach.
Wir rufen nicht an. Keine Zeit f;r Sitzungen. Keine Zeit f;r Sitzungen.
F;r unsere Kinder atmen wir, pfl;gen wir, leben wir
Und wir dr;cken unseren lieben Kindern die Daumen.
Aufwachsen... Wir bem;hen uns zu helfen
Um sie zu besch;tzen und sie vor Schaden zu bewahren.
Wir beten zu Gott, Tag und Nacht,
Um sie zu besch;tzen und sie auf ihrem Weg zu begleiten.
Und so sind wir gewachsen. Freude in ihren Seelen
Verlassen des Elternhauses
Die Last ihrer Sorgen Sie haben keine Zeit f;r uns
Und wir warten vergeblich auf Nachrichten
Wir haben die Kraft zu helfen
Wir geben uns mit aller Kraft hin
Das Leben ist vorbei Keiner braucht uns
Das Schicksal ist eine traurige Sache
Der Kreis ist geschlossen. Noch einmal von vorn,
Unsere Kinder werden leben m;ssen
Niemand kann die
Dieser starke, ewige Faden...

"Liebe S;hne! Der Tag wird kommen, wenn ich alt bin - und dann habt Geduld und versucht, mich zu verstehen. Wenn ich beim Essen schmutzig werde, wenn ich mich ohne deine Hilfe nicht anziehen kann, dann habe Geduld. Denken Sie daran, wie viele Stunden ich damit verbracht habe, Ihnen das beizubringen. Wenn ich Ihnen dasselbe tausendmal sagen muss, unterbrechen Sie mich nicht, h;ren Sie mir zu. Als du klein warst, musste ich dir dieselbe Geschichte tausendmal erz;hlen, um dich zum Einschlafen zu bringen.
Wenn Sie sehen, dass ich nichts von der neuen Technologie verstehe - geben Sie mir Zeit und sehen Sie mich nicht mit einem sp;ttischen L;cheln an. Ich habe dir so viel beigebracht: wie man richtig isst, wie man sich anst;ndig kleidet, wie man mit den Schwierigkeiten des Lebens umgeht. Wenn ich einmal etwas vergesse oder den Faden unseres Gespr;chs verliere, geben Sie mir Zeit, mich zu erinnern.
Und wenn ich das nicht tue, machen Sie sich keine Sorgen. Das Wichtigste ist ja nicht, was ich sage, sondern dass ich bei dir sein kann, dass du mir zuh;rst...
Wenn ich pl;tzlich meinen Appetit verliere, zwingen Sie mich nicht zu essen. Ich wei;, wann ich essen sollte und wann nicht. Wenn meine m;den Beine sich weigern, mich zu tragen, gib mir deine Hand, so wie ich dir meine gegeben habe, als du deine ersten Schritte gemacht hast.
Und wenn ich dir eines Tages sage, dass ich nicht mehr leben will, dass ich sterben will - sei mir nicht b;se. Eines Tages wirst du mich verstehen. Wenn ich mein Alter sehe, sei nicht traurig, sei nicht w;tend, f;hle dich nicht machtlos. Du musst f;r mich da sein, versuchen, mich zu verstehen und mir zu helfen - so wie ich dir geholfen habe, als du gerade dein Leben begonnen hast. Hilf mir, weiterzugehen, hilf mir, meine Reise mit Liebe und Geduld zu beenden. Daf;r belohne ich dich mit meinem L;cheln und einer unermesslichen Liebe, die nie verblasst ist. Ich liebe euch, meine lieben S;hne! Deine Mutter."

Sie hat einen Brief geschrieben, aber nur in ihrem Herzen. Die Kinder werden ;ber sie lachen, wenn sie es lesen. Aber sie m;chte ihre W;nsche f;r G;te und Gl;ck von ganzem Herzen ;bermitteln. Es ist schade, dass es in der ersten Lebensh;lfte keine Intelligenz und in der zweiten keine Gesundheit gibt...

Marina glaubt, dass ein Mensch, der Gutes tut, seine Seele reinigt. Reinigen der Seele. Und so geht das Leben weiter, erf;llt von Sorgen und der Sorge um andere. Nat;rlich hat sie ges;ndigt (wer hat das nicht?), aber sie hat keine Angst mehr, vor Gottes h;herem Gericht zu stehen und sich f;r ihr Leben zu verantworten: Sie hat versucht, alles f;r die Menschen zu tun, ohne sich und vor allem Gott zu schonen. "Wenn ihr eurem N;chsten Gutes getan habt, habt ihr es f;r mich getan..."
Sie war oft krank, sie hat viel gelitten. Der Herr scheint ihr Leiden zu schenken, damit sie sich nicht von "irdischen Dingen" verzehren l;sst. "Ihn zu kennen... und nehmt teil an seinen Leiden" Phil. 3:10. Ein Gro;teil ihres Lebensweges f;hrte sie durch das Tal des Todesschattens.
Es ist m;glich, dass ihr ganzes Leben, all ihre Leiden von ihren Verwandten und Freunden als Leiden wahrgenommen werden, w;hrend sie selbst friedlich und fr;hlich leben und alles bei ihnen gut l;uft.
K;nnte es sein, dass Marina das alles erfunden hat und ihr Leben lang in einer anderen Welt gelebt hat? Sie hat sich viele Gedanken dar;ber gemacht und ;berlegt: Was ist der Sinn ihres und aller Menschen Leben? Sie k;mpfen und k;mpfen, aber es klappt nicht so, wie Sie es gerne h;tten. Und was hat sie erreicht? Am Ende hatte sie keine Familie, keine Gesundheit und keinen Reichtum, den sie ihren S;hnen und Enkelkindern hinterlassen konnte.
Ihre Lebensleiter ist zerbrochen und sie liegt nun gedem;tigt und beleidigt am Fu;e der weltlichen Leidenschaften. Oder vielleicht ist es tats;chlich so, wie Freud schrieb: "Bevor du Depressionen und geringes Selbstwertgef;hl diagnostizierst, vergewissere dich, dass du nicht von Idioten umgeben bist. Oder Lao Tzu hatte Recht, als er sagte: "Wenn du deprimiert bist, bedeutet das, dass du in der Vergangenheit lebst. Wenn Sie ;ngstlich sind, bedeutet das, dass Sie in der Zukunft leben. Wenn du im Frieden bist, dann lebst du in der Gegenwart".
Oder vielleicht stimmt es, dass eine Frau, die vor der Geburt ungl;cklich war, auch nach der Geburt ungl;cklich sein wird, weil sie sich nicht einmal an kleinen Dingen erfreuen kann und ihren Kindern nicht beibringen kann, gl;cklich zu sein. Alles ist m;glich...
Worum geht es also im Leben? Mein Gott... Er wurde bespuckt und an ein Kreuz geschlagen. Und selbst seine Angeh;rigen kehrten ihm in den Stunden des Spottes und des Verrats den R;cken zu. Er war weder reich, noch hatte er Kinder, sondern lehrte die Menschen nur, wie man lebt. Nach seiner Auferstehung sollen die Menschen am Fu;e des Kreuzes stehen, zu Christus aufschauen und ihn nachahmen: leiden, erleben, sich um alle k;mmern. Aushalten lernen ist das Hauptziel des Lebens!
Marina h;tte mit den Worten des Paulus an Korinth zu allen sagen k;nnen. 4,10-13 und 1,27-29: "Wir sind t;richt um Christi willen, ihr aber seid weise in Christus; wir sind schwach, ihr aber seid stark; ihr seid in der Herrlichkeit, wir aber in der Unehre. Auch heute noch ertragen wir Hunger und Durst, Nacktheit und Schl;ge, wandern und schuften mit unseren H;nden. Sie schm;hen uns, wir segnen sie; sie verfolgen uns, wir ertragen sie; sie l;stern uns, wir beten; wir sind wie Abfall f;r die Welt, wie Staub, von allen zertreten bis jetzt... Gott aber hat die Toren der Welt erw;hlt, um die Weisen zu besch;men, und hat die Schwachen der Welt erw;hlt, um die Starken zu besch;men, und hat die Niedrigen der Welt erw;hlt, die Verachteten und Unw;rdigen, um das Bedeutende zu verwerfen, damit sich kein Fleisch vor Gott r;hme.
Alles, was erlitten wurde, war in Vergessenheit geraten. Marina sa; nun mehr an ihrem Computer auf der OK-Website und suchte und fand ihre Klassenkameraden und ehemaligen Bekannten. Ein Leben von 58 Jahren hatte sie zerkn;llt, abgerieben, durch den Fleischwolf gedreht... Etwas Gutes ist verschwunden: der Glanz der Jugend; etwas ist geblieben: die Probleme des Lebens. Und eine neue hat Wurzeln geschlagen: Stetigkeit... Aber solange wir noch leben...
Mir kommen Zeilen aus einem Gedicht in den Sinn:
Wieder eine Brille auf dem Nasenr;cken,
Ich st;rze mich ins Internet,
und sofort wird meine Erinnerung transportiert
an einen weit, weit entfernten Ort... vierzig Jahre entfernt.
Ich schaue mir ein Foto eines Klassenkameraden an,
seufzend und nicht erkennend,
Ich betrachte die unausgesprochenen Regeln..,
Ich h;nge meine neben ihn.
Und er, der das Foto aus der Ferne sieht,
; And he'll be right about a lot of things ;
Wenn er seufzt und mir eine Note gibt,
"Wenn er deinen Namen kennt...

In jedem steckt der alte Mensch, den Marina kannte. Auch hier schrieb ihr eine Klassenkameradin, dass sie auf dem Foto stolz sei! Doch als er erfuhr, dass sie gel;hmt war, gab er sofort zu: "Tut mir leid!"
Und im Alter wird einem eines klar:
Ein Mann rennt durchs Leben, ohne seine Beine zu schonen.
Nach Hause zur Arbeit, nach Hause zur Arbeit, seine Zeit absitzen.
Wochenenden sind eine Atempause, ein Urlaub, wie eine Pause.
Alter, Ruhestand, Kurzatmigkeit... Wohin bist du gelaufen?

Oft ;ffnen Menschen inkognito eine andere Seite auf der "odnoklassniki", unter einem anderen Nachnamen und Namen, unter dem Foto einer anderen Person, das irgendwo im Internet aufgenommen wurde. Sie haben ein Auge auf ihre Seite und auf alle G;ste, die sie betreten. Sie schreiben nette Dinge f;r sich selbst, w;nschen ihnen sch;ne Feiertage... So wie die Tante aus Afon Briefe an sich selbst schrieb, die sie aus einem Nachbardorf schickte und dann allen vorlas, als h;tte sie sie von ihrem geliebten Neffen erhalten.
"Alt werden ist langweilig, aber es ist die einzige M;glichkeit, lange zu leben. Es ist be;ngstigend, wenn man im Herzen achtzehn ist, wenn man sch;ne Musik, Poesie, Malerei bewundert, und es ist deine Zeit und du hattest keine Zeit f;r irgendetwas... Dein Begleiter ist die Einsamkeit... Die Einsamkeit als Zustand kann nicht geheilt werden...".
Sie hat ihr Leben t;richt gelebt! Marina hat eine seltsame Kombination aus Seele und Herz. Ihre Seele hat sich ihr ganzes Leben lang auf romantische Unternehmungen gest;rzt, w;hrend ihr Herz ruhig und traurig geblieben ist. Die Seele strebte danach, Karriere zu machen, obwohl sie nach russischen Gesetzen erzogen wurde: Das Wort "Karriere" galt als fast unanst;ndig. Und ihr Herz sah nur ungl;ckliche Menschen um sich herum und erlaubte ihr nicht, sich ;ber die pingelige Umgebung zu erheben.
Sie widmete sich ganz der Kindererziehung, stillte sie vor allen erdenklichen und unvorstellbaren Problemen und begann schlie;lich, das zu tun, was sie liebte, als sie sp;rte, dass ihre S;hne ihre Vormundschaft nicht mehr ben;tigten. Aber wie jeder echte Handwerker war jeder Schritt und jede Handlung, die sie unternahm, sei es in der Literatur, in der Kunst oder in ihrem Hauptberuf, das Ergebnis harter und anstrengender Arbeit.
Ihr angeborenes Bed;rfnis, hart zu arbeiten und sich um die Zukunft ihrer Kinder zu sorgen, hat sie oft zur Verzweiflung gebracht. Aus diesem Grund mag sie es nicht, wenn man miteinander abh;ngt, Partys feiert und alle Arten von Dummheiten macht.
Marina hat in ihrer Zeit ein Dutzend Berufe erlernt, von der Hausmeisterin bis zur Managerin, und hat unerm;dlich gearbeitet. Und alle Berufe machten Spa;, solange man f;r die jeweilige Aufgabe verantwortlich war. Ich habe wahrscheinlich immer nur als Pilot und U-Boot-Fahrer gearbeitet", lacht Marina. - Ich liebe festen Boden unter meinen F;;en!".
Und sie ist die Einzige, die nicht bedauert, dass ihre Kindheit arm, aber gl;cklich war, und dass ihre Kinder und Enkelkinder..:

Wo kann man eine Reise in die Kindheit kaufen?
Um es den Kindern zu zeigen,
Wir machten Lagerfeuer und spielten Verstecken
Wir spielten unsere Spiele
Wir sprangen auf dem Springseil
Wir ritten den Holzf;ller...
Es ist nat;rlich schade, dass heutzutage,
Die Kindheit ist das Internet.

Meine S;hne schauen sie genau an und versuchen, sie zu verstehen. Marina war immer einsam, aber stark im Geiste, zumindest hat sie sich immer der Sache angenommen und sie zu Ende gebracht. Ihre Willenskraft soll sehr stark sein, sie hat sich immer gesagt: "Wenn nicht du, wer dann?" Das Vakuum, das sie hat, f;llt sie mit ihrem Glauben an Gott, den Herrn. Mal sehen, wie die anderen sein werden, wenn sie alt sind.
Marina ist stolz auf ihre Kinder! Der ;ltere Markus ist ein bescheidener, ruhiger, gelassener Mensch, der zwar nicht gerne k;rperlich arbeitet, aber gerne B;cher liest und am Computer herumspielt - er kann jedes Programm finden, herunterladen und installieren. Er mag den Prozess des Lernens.

Der j;ngere Bruno ist ein Workaholic, handwerklich begabt und positiv eingestellt: Er repariert das B;geleisen selbst, repariert die Klempnerarbeiten selbst, h;ngt den Kronleuchter selbst auf, bittet nie jemanden um Hilfe, sein Stolz steht ihm im Weg. Er macht es lieber selbst, als sich zu erniedrigen und um Hilfe zu bitten. Es bleibt keine Sekunde unt;tig. Wenn er eine Minute Zeit hat, joggt er oder f;hrt mit dem Fahrrad. Bruno geht gerne raus und treibt Sport.
Verschiedene Kinder, verschiedene V;ter, verschiedene Schicksale... Man muss das Leben so akzeptieren, wie es ist. Ich meine, wie sehr sie f;r sie gelitten hat, sogar einen Schlaganfall hatte, und bis heute sind die Kinder gesund, gut beschuht und wohlgen;hrt... Gott sei Dank!
Ja, niemand wird jemals das Herz einer Mutter verstehen. Stets betete sie zu Gott, dass alle ihre Krankheiten auf sie ;bergingen, dass all das Leid, das f;r sie bestimmt war, auf ihren Schultern lastete. Doch jetzt, im Alter von 58 Jahren, hat sie nicht mehr die Kraft, diese Last zu tragen.
Marina sch;ttelt ihn beim Beten st;ndig ab. Und sie h;rt, wie der Herr zu ihr spricht: "Was, du willst die Last, die f;r die Kinder bestimmt war, nicht mehr tragen?" Sie beeilt sich zu antworten: "Nein, nein... Ich kann immer noch... Ich kann es ertragen... Denn Du, Herr, hast uns ertragen und befohlen. Leid macht verbittert, aber ich wurde einfach traurig und ernst. Gib mir einfach ein Kreuz, das nicht so schwer ist!"
Und doch schmerzt ihr Herz und ihre Seele weint... Beunruhigt... Wie kann man ihr entkommen, wenn sie jeden ansieht und sich vorstellt, wie er leidet... Pessimist! Schei;kerl! Erwachsene sollten sich ;ber das Gl;ck der Kinder freuen, aber sie sp;rt es noch nicht. Vielleicht sucht sie an der falschen Stelle...
Marina neigt wie viele Frauen zu Selbstzweifeln und Depressionen, ist zart, nerv;s und hysterisch. Ausdauer, Flei;, Aktivit;t und Tapferkeit sind f;r sie akzeptabel. Aber es gibt immer jemanden, der ihr St;cke in die R;der wirft. Sie m;chte mit ganzer Seele, neben der Erziehung der Menschen, gro;e Ziele erreichen und zu unermesslichen H;hen aufsteigen. Aber alles endet in Elend und Leid, manchmal sinnlos. Aber es ist immer noch mehr Menschlichkeit in ihr gewachsen.
Das Alter ist kein schlechter Traum, sondern eine schlechte Realit;t. Es kommt auf den Blickwinkel an. Wenn Sie Ihr Leben mit dem der erfolgreicheren Menschen vergleichen, wird Ihnen das Leben nat;rlich am ungl;cklichsten erscheinen. Und vice versa.
Sie schrieb ein Gedicht auf ein St;ck Papier und h;ngte es ;ber den Tisch in der K;che:
Ich lebe mein Leben so gut ich kann... Ich bel;stige niemanden...
"Ich verurteile nur mich selbst f;r meine Fehler...
Und selbst dann nicht immer, und nicht sehr global...
Es ist unm;glich, sein Leben perfekt zu leben...
Es ist unm;glich, nicht zu weinen, nicht zu l;gen, nicht zu streiten,
Es ist unm;glich, immer und f;r jeden zu l;cheln...
Du kannst einfach akzeptieren, was das Schicksal dir gibt...
Aber immer und in allem du selbst zu sein!

Marina wusste, dass gute Beine fr;her oder sp;ter stolpern w;rden; ein stolzer R;cken w;rde sich kr;mmen, das Haar w;rde grau werden; ein sch;nes Gesicht w;rde Falten bekommen; und nur ein gutes Herz, wie die Sonne, w;rde sich nie ;ndern und w;rde W;rme tragen!
Marina betrachtete sich selbst als Gras am Stra;enrand. Ein verblasstes Gesicht, ganz in Falten - Spuren des Lebens... Rei;en Sie es ab und niemand wird es bemerken.
Marina macht sich manchmal Sorgen, dass sie ihr Leben auf die falsche Weise lebt. Stolz, weil sie verletzt worden ist... Stark, weil Menschen sie verletzten... Mutig, weil sie vor niemandem Angst hat... L;cheln, weil es jemanden gibt, f;r den es sich zu leben lohnt!
Die Vergangenheit kann zu schmerzhaft sein, um sie ;berallhin mitzunehmen. Manchmal lohnt es sich, um der Zukunft willen zu vergessen. Sie betet oft: "Mein Schutzengel ... Ich bin wieder m;de ... Gib mir deine Hand, bitte, und nimm mich in deinen Fl;gel ... Halte mich fest, damit ich nicht falle ... Und wenn ich stolpere, hebe mich auf ... Ich verlange nichts von Gott. Und wozu? Er selbst wei; alles. Vergib mir f;r meine S;nde! Danke f;r Ihr Verst;ndnis!"
Sie hat Angst vor Skandalen wie Feuer.
"Eine m;de, alternde Mutter...
"Sie beugt sich immer vor, um zu helfen,
"bereit, sie zu treffen und zu verabschieden.
Ihre Vormundschaft ist l;stig,
Ihre Nachforschungen sind manchmal unn;tig...
Ihre Enkelkinder sind ungewollt beleidigt,
und die Kinder sagen: "Mach die T;r zu!
Und sie ist f;r alle ein ;rgernis,
Sie geht sp;t ins Bett und steht fr;h auf.
Sie zappelt und zappelt und zappelt und zappelt und zappelt,
die ganze Zeit versuchen, Ratschl;ge zu erteilen.
Sie f;hrt ihre Rezepte in der Fastenzeit ein.
"Die Maschine macht die falsche W;sche..."
Er verschiebt B;cher und Notizen,
und dann wird sie eine falsche Bemerkung machen...
"Er ist ;ngstlich, wenn es sp;t ist,
"Er redet von Gott!
; And flips through the Bible so earnestly ;
Und geht schon seit einiger Zeit in die Kirche...
Aber der Tag kam... und das Haus war leer.
Sie brachten sie ins Krankenhaus...
Jeder schaute dem anderen traurig in die Augen.
als sie eine Handvoll Erde in das Loch warfen...
Und jedes Mal, wenn sie keine Zeit hatten
um ihren Tee vor der Arbeit aufzuw;rmen...
Sie konnten nicht umhin, an die alte Frau zu denken..,
die ihnen durch den Tod geraubt worden waren.
Ihre Fragen wurden von allen vermisst!
Und das Telefon war verr;terisch still...
Und so unzureichend in ihrer Pflege...
Und niemand sonst hat gewartet.
Jeder erinnert sich an ihre Taufe an der T;rschwelle,
um das Wasser im Tempel zu heiligen...
Und Gl;ck f;r ihre Kinder von Gott,
Sie war die Einzige, die wusste, wie man darum bittet!
Und es scheint, dass, wenn sie am Leben w;re,
h;tte sie genug Worte und Gef;hle f;r sie gehabt...
Wie schade, dass wir das erst merken, wenn wir sie verlieren,
dass die Welt ohne meine Mutter kalt und leer ist...

Marina, ein kleines M;dchen, war nur dar;ber besorgt, dass sie nicht die Liebe und Aufmerksamkeit bekam, die sie so dringend brauchte. Ihre Kindheit war nicht gl;cklich und fr;hlich - Beleidigungen und Dem;tigungen, harte Arbeit.
Sie hatte eine sehr geringe Meinung von sich selbst. Alles war schlecht. So entstanden ihre Vorstellungen von sich selbst und der Welt um sie herum. Das lag daran, dass sie davon ;berzeugt war, dass sie nicht w;rdig sei und keine elterliche Aufmerksamkeit verdiene.
Marina fehlte es sehr an Z;rtlichkeit und Liebe. In ihrer Familie hatte es nie ein Vertrauensverh;ltnis gegeben. Damals hatte sie kein Selbstwertgef;hl und gab sich jedem hin, wenn er auch nur ein bisschen nett war.
Die Tr;nen waren sicherlich sympathisch, aber nur vor;bergehend. Manche Menschen f;hlen sich erleichtert, wenn sie sich an einer Schulter ausweinen k;nnen, alle Zweifel verschwinden, und manchmal treffen sie die richtige Entscheidung: Sie nehmen sich f;r jemanden selbst in die Hand.
Man muss sich entschlossen die Augen wischen, ein letztes Mal schluchzen und krampfhaft seufzen... und beginnen zu k;mpfen. Das Leben ist ein Kampf ums ;berleben.
Marina begann zu lesen und sah informative Berichte im Fernsehen und erkannte: Es ist m;glich, durch geistige Arbeit und Psychotherapie zu heilen. Sie las kognitive B;cher, schrieb alle vorgeschlagenen Heilmethoden auf und wandte sie an, aber mit Bedacht und Intelligenz.
Es stellt sich heraus, dass alle ihre Krankheiten auf einer emotionalen Ebene beruhen, deren Ergebnis ein lange aufgestauter Groll ist, der den K;rper auffrisst. Marina ist immer noch nicht bereit, den Groll gegen sie zu verzeihen, gegen alle, die mir einen nicht wiedergutzumachenden Abdruck von Bosheit, Hass, Neid und Aggression zugef;gt haben. Aber sie empfindet kein Bedauern mehr, sondern im Gegenteil ein Gef;hl der Dem;tigung.
Marina wusste auch, dass sie sich selbst viel mehr lieben musste, als sie es gewohnt war. Sie hatte erkannt, wie wichtig es war, sich selbst zu lieben und ihre Handlungen und Taten zu billigen. Aber sie verschob diesen Gedanken auf sp;ter. Jetzt musste sich etwas in ihrem Leben ;ndern.
Sie erschrak ;ber ihr Spiegelbild und dachte: "Was willst du eigentlich? Was kann man mit so einem beschissenen, faltenreichen Gesicht schon machen? Nur um sich zu schlie;en und zu verstecken. Und doch wich sie nicht zur;ck und fragte sich: "Und wo habe ich sch;ne Menschen gesehen? Es gibt sie nicht auf der Welt. Nat;rlich die jungen. Aber wie h;sslich sie sind, wenn sie sich Silikon in die Lippen pumpen und ihre Gesichter wachsen lassen. Es ist be;ngstigend! Und ich habe die Flecken aus meinem fr;heren Leben, also was gibt es da zu sch;men? Hindert es mich daran, einzukaufen, zum Arzt zu gehen oder f;r meine S;hne zu kochen? Alles, was Sie tun m;ssen, ist richtig zu essen. Junkfood vergiftet den K;rper und falsche Gedanken vergiften den Geist.
"Krankheiten k;nnen geheilt werden, wenn wir unsere Gedanken, ;berzeugungen und Handlungen ;ndern!" Die Trag;die des Lebens wendet jeden zum Guten. Sie hatte eine andere Sicht auf das Leben.
Marina beeilte sich, neben ihren S;hnen auch andere Menschen zu retten, um deren Leben zum Besseren zu wenden. Aber sie wurden angefeindet: "Heile zuerst dich selbst, dann k;mmere dich um uns!"
Ihr j;ngster Sohn sagte zu ihr: "Inwiefern bist du anders als deine Mutter? Sie lehren auch, wie man lebt!" Sie h;lt dies f;r eine berechtigte Anschuldigung. Marina hat gro;e Freude an der Gartenarbeit, akzeptiert die Liebe ihres Enkels Deniska und ihrer Katze Mickey und schenkt ihnen grenzenlose Liebe und Freude. Marina ist sich sicher, dass, wenn du glaubst und Gott, dich selbst und auch andere liebst, er dir Kraft, Energie, Freude und Gesundheit f;r den Rest deines Lebens geben wird...
Falten sind Zeichen des Lebens. Aber so leben und sterben Millionen von russischen Frauen, ohne das gute Leben zu kennen. Solche Frauen sind wie V;gel, die zerbrochen und in K;figen eingesperrt sind, um nicht durch hoffnungslose Sehnsucht und Traurigkeit gest;rt zu werden. Nur manchmal hoben sie den Kopf und schlugen mit den Fl;geln, um ihre Existenz zu verl;ngern und ein L;cheln auf ihre streng geschlossenen Lippen zu zaubern.
Das Leben schien sich zu beschleunigen. Das Unwiederbringliche schien geschehen zu sein, aber es war keine Zeit, dar;ber nachzudenken. Eine Gro;mutter pflegte zu prophezeien: "Es werden Tage kommen, die so schnell vergehen, dass die Menschen nicht aufh;ren werden, sich zu wundern. Der Zeiger der Uhr gleitet zwar ;ber das Zifferblatt, wie er es fr;her getan hat. Und die Augen und der Verstand werden diese Offenbarung aus der H;he nicht verstehen. Fr;her war es ein langer, langer Tag. Ich w;rde alles tun und kein Ende sehen. Aber jetzt d;mmert es, und dann wird es Abend. Die Wochen rasen nur so dahin. Aber es ist Gottes Wille!"
"Je mehr man sich aufopfert, desto weniger wei; man es zu sch;tzen".
Marina konnte und wollte sich nicht als M;rtyrerin f;hlen, wenn sie daran denkt, dass irgendwo Kinder unter Qualen und Gewalt sterben. Ihr Leiden war so unbedeutend, dass es keinen Sinn hatte, dar;ber zu sprechen. Sie hatte sich dieses Schicksal selbst eingebrockt, indem sie immer den Schmerz anderer auf sich nahm, und warum sollte sie jetzt weinen?  Sind Sie nicht mehr stark? Wir m;ssen leben, bis Gott unsere Seelen zu sich nimmt.
Herr, gib uns Augen, die nur das Gute im Menschen sehen... Ein Herz, das das Schlimmste verzeiht... Eine Erinnerung, die das Schlechte vergisst... Und eine Seele, die nie den Glauben verliert.
Ich habe das Leben einmal gefragt,
- Welche guten Dinge hast du mir gegeben?
Und sie antwortete leise:
- Du hast all die Jahre ein gutes Leben gef;hrt!
Ich habe wieder nach dem Leben gefragt:
- Wie lange kann ich leiden?
Sie antwortete und l;chelte:
- Du wusstest, wie man zum Sieg schreitet!
Du k;nntest mutig und stark sein!
Sie haben sich immer gut behauptet!
Ich habe dich mit Geduld belohnt
Mit dieser klugen schweren Krone!
Und ich habe wieder nach dem Leben gefragt:
- Wo bleibt da die Gerechtigkeit?
Und sie lachte und sagte:
- Ich habe dir Jahre gegeben!
Ich rief: "Das Leben ist grausam!
Ich bin nur ein lebendiges Kind!
Und als sie meinen Kopf streichelte,
Das Leben antwortete, sanft und scherzhaft:
- Du hast zur Freude aller gelebt,
Sie haben sich uneigenn;tzig f;r andere eingesetzt,
Sie haben sich nie geschont,
Du hast dich nie geschont,
du hast dich mit deinem Schicksal abgefunden!
Ich bin stolz darauf, ein solches Herz zu haben,
dass das B;se und die Finsternis nicht
die Oberhand gewinnen k;nnen,
und all die Jahre, die ich dir geschenkt habe,
- du hast sie nicht umsonst gelebt!
Du lebst weiter, mein geliebter Mann,
Ich werde dich nie verletzen,
Sie haben die Pr;fung mit Bravour bestanden,
Ich werde dir Weisheit geben!
Das Leben sagt mir schon seit langer, langer Zeit,
Und Mitleid und Mitleid und Mitleid und Mitleid
Dass ich nicht mit ihr schimpfe - LEBEN!

Um es mit den Worten von Anna Cipris zu sagen: "Die Quelle der Freude, des Gl;cks und der Zufriedenheit mit dem Leben liegt in uns selbst, und niemand sonst kann uns dabei helfen. Wir m;ssen lernen, Gl;ck zumindest als ... die Abwesenheit von Ungl;cklichsein zu betrachten!


                Teil 3

                Kapitel 47

Marina erinnert sich wieder an ihr Leben... Sie hat das, was sie f;r ein zweigeteiltes Leben hielt. Auf der einen Seite ist sie fr;hlich, mutig, freundlich, immer zur Rettung bereit; auf der anderen Seite ist sie ;ngstlich, traurig, deprimiert, zerbrechlich und schwach... Denn trotz des psychischen Drucks von Familie und Freunden m;chte sie nicht, dass man ihr die Freiheit nimmt und sie hinter ein eisernes Schloss sperrt. Sie lebt nach dem Prinzip: Nimm dir alles, nur nicht die Freiheit. Freiheit ist f;r sie im Rahmen ihrer Moral notwendig. Einerseits w;rde sie jeden um eines anderen willen zerrei;en, andererseits sch;mt sie sich, sich auch nur mit einem Wort zu verteidigen.
Marina war ein Faulpelz, wenn es um sich selbst ging, aber sie hatte die Willenskraft, im Leben anderer Menschen Gro;es zu bewirken. Sie mochte keine Menschen, die befahlen und andere ihrem Willen unterwarfen. Manchmal kam es ihr vor, als sei sie ein kleines M;dchen, das nicht lebt, sondern einen Film ;ber eine Frau mit einem schweren Schicksal sieht.
Sie betrachtet sie (sich selbst) mit einem gewissen Ma; an Sympathie und Herablassung, mit Bitterkeit und Bedauern. Und die Tatsache, dass sie nach einem Schlaganfall krank ist, ganz verkrampft - das ist das Schicksal schwacher Menschen - so denken ihre Familie und Freunde. Aber die endlosen Klagen ;ber Gott und das Schicksal - ein sicheres Zeichen von R;ckgratlosigkeit - sind das Los ihrer Schwestern.
Sie tr;stet sich damit, dass der Herr ihr eine gro;e Pr;fung auferlegt hat und sie ihr Kreuz mit Stolz und ohne Tr;nen tragen muss, so wie Jesus Christus es getan hat! Der Blick auf Jesus Christus, der am Fu;e des Kreuzes steht - es tr;stet ihre Seele zu wissen, dass sie nicht allein ist...
"Wer sagt, dass die Zeit heilt, hat noch kein gro;es Leid erlebt. Die Wunden im Herzen heilen nicht, man gew;hnt sich nur an den Schmerz". Marina konnte sehen, wie sich die Wangenknochen der Schwestern strafften und ihre Augen dunkel wurden. Wie die Wut in ihrem Gesicht ohne Grund rot aufblitzt, aber das beunruhigt oder ;berrascht sie nicht mehr. Sie nicht zu lieben, sie zu hassen und ihr sogar den Tod zu w;nschen, was ihr Selbstwertgef;hl gesenkt hat, aber nicht ihre Willenskraft...

Aber das Leben geht weiter... Sie ist bereits ein St;ck Abfall und es gibt keinen Grund, sie herumzukommandieren. Es war besser, mit Gleichg;ltigkeit und vorget;uschter W;rde vorbeizugehen, als die ganze Zeit finster dreinzublicken und mit Wut, Neid und Rachegef;hlen Gift in ihre Richtung auszusto;en.
Dennoch sehnte sie sich nach der Liebe, W;rme und Aufmerksamkeit ihrer Familie. Obwohl es hei;t, dass man nicht traurig sein soll, wenn sich jemand pl;tzlich von einem entfremdet. Vielleicht ist dies die Antwort Gottes auf Ihr Gebet: "Aber erl;se uns von dem B;sen" - es ist immer noch schwer, allein zu sein. Sie w;nscht sich so sehr, sich an einen Menschen zu kuscheln - sei es eine Mutter, eine Schwester oder ein Verwandter, ihn zu umarmen und W;rme und Zuwendung von seiner Seite zu sp;ren, aber wie immer sieht sie ausgestreckte Gesichter und erstarrte Herzen vor sich. Nur ihre Kinder und Enkelkinder w;rmen ihr Herz. Das ist ihr Gl;ck!
Marina hielt den Kontakt zu ihren Verwandten v;terlicher- und m;tterlicherseits aufrecht: Sie korrespondierte, kommunizierte, gratulierte und erinnerte sich an Verwandte und Freunde, die auf der Erde gestorben und in den Himmel gekommen waren. Dies konnte jedoch die Live-Kommunikation nicht ersetzen. Der all den Schmerz zerst;ren konnte, der sich in ihrer Seele angesammelt hatte und ihr so viel Leid zuf;gte.
Manchmal erlaubte sie sich zu ihrer Verteidigung Unzul;nglichkeiten und Unbeherrschtheit. Von den Menschen, die ihr nahestehen, erwartet sie keine gro;e Hilfe. Ein Sohn nimmt den H;rer nicht ab, wenn sie ihn anruft. Der andere antwortet auch nicht sofort. Nur abends rufen sie manchmal zur;ck und fragen gereizt und ungeduldig: "Was ist los?", und sie erz;hlt ihnen die neuesten Nachrichten, um nicht hilflos zu wirken. Der j;ngere Sohn antwortet immer gereizt:
- Ich habe jetzt keine Zeit. Ich rufe dich sp;ter an...
Sie wollen nichts. Ich habe das Gef;hl, selbst wenn sie stirbt, w;re es keine Sensation... Und wie kann sie wirklich ohne ihre S;hne leben? Alte, Kranke, Gebrechliche - das ;rgert sie nur... Nat;rlich haben sie ihr eigenes Leben, ihr eigenes Schicksal! Und sie sollte sie mit ihren Problemen allein lassen und mit ihrem Schicksal allein bleiben oder ins Altersheim gehen, anstatt dort zu sitzen und zu weinen.
Marina hat eine Firma beauftragt, eine Ein-Zimmer-Wohnung f;r die S;nder, d.h. die ;lteren Menschen, zu mieten. Aber man kann dort auch ohne Tiere leben, und sie hat eine Katze, die ihr ganzes Leben lang bis ins hohe Alter gelebt hat. Auf Anraten von Bekannten wird sie die Tiere nicht in ein Tierheim geben, sondern mit ihrer Katze dort leben, wo sie hingeh;rt.

All die Schrecken, die sie als Kind erlebt hat, haben tiefe Spuren in ihrer Seele und Wunden in ihrem Herzen hinterlassen. Seit ihrer Kindheit wei; sie, wie grausam das Leben auf der Erde ist, und wo kann man Schutz suchen? Man muss sich nur auf sich selbst und den Allm;chtigen verlassen. Ihre Verwandten haben sie nicht verstanden und waren nur mit ihren eigenen Problemen besch;ftigt. Ihre gesamte Kindheit verbrachte sie damit, Katzen und Hunde zu lieben und zu versorgen, wobei die Hunde ihr bedingungslos ihre Liebe und Z;rtlichkeit schenkten.
Sie hatte eine Katze namens Marusya, die eines Tages verletzt von einer Nachbarin zur;ckgekrochen kam, die w;tend dar;ber war, dass die Katze hinter ihren H;hnern her war. Die Nachbarin nahm ihr Backenmesser und schlug der Katze auf den R;cken. Das R;ckgrat von Marusa ist gebrochen. Sie kroch leidend nach Hause und starb noch am selben Tag. Als das kleine K;tzchen aufgenommen wurde, bemerkte der Vater, dass es auch H;hner jagte und schleppte es in den Gem;segarten. Einige Zeit sp;ter ging sie hin, um zu sehen, was mit der Katze passiert war. Und sie sah das K;tzchen am Zaun h;ngen, dessen Augen aus den Augenh;hlen hervorlugten... Schon damals erkannte sie, wie schrecklich und grausam die Welt ist... Warum hat Gott das Leben auf der Erde geschaffen? Zu leiden...?

Marina hatte schon als Kind gerne B;cher gelesen. Sie hat vor allen anderen das Lesen gelernt. Schon in der ersten Klasse las sie schneller und besser als alle anderen. Denn sie hat eine besondere Technik f;r schnelles Lesen gefunden. Wenn Sie ein Wort sagen, lesen Ihre Augen das n;chste Wort... Es wirkte wie Zauberei, dachte sie.
Sp;ter wandte sie dieselbe Technik bei der Beantwortung einer ungelernten Lektion an, indem sie sich die Seite der zugewiesenen Lektion ansah, ein visuelles Bild machte und, an der Tafel stehend, die Seite gedanklich nachlas, w;hrend sie auf die gegen;berliegende Wand blickte. Die Lehrer gingen um sie herum und beobachteten sie, um zu sehen, ob sie vom Spickzettel ablas, was sicherlich der Fall war. Am Ende gaben sie ihr eine Drei.
Sie seufzte traurig und setzte sich wieder hin. Sie mochte die Chemie nicht und verstand nicht, warum sie sie in ihrem Leben brauchte. W;rde es ihr ;berhaupt etwas n;tzen? Eines Tages musste sie das Diagramm eines Schwefelwasserstoffmolek;ls lernen. Niemand studierte es, da das Diagramm auf einer ganzen Seite des Lehrbuchs zu sehen war, und man hoffte, dass man nicht dazu aufgefordert werden w;rde.
Wie es der Zufall wollte, rief die Lehrerin Marina an die Tafel. Sie sah sich die Seite an, machte ein Foto und ging zur Tafel. Sie schrieb in aller Eile alle zugeh;rigen Molek;le auf, bevor sie aus ihrem Ged;chtnis gel;scht wurden. Irgendetwas stimmte nicht, sie konnte es sp;ren. Dann korrigierte er ein Molek;l und wandte sich an die Klasse.
Der Lehrer sagte: "Setz dich!", und gab ihr ein C. Marina war emp;rt ;ber diese Note, hatte aber das Gef;hl, dass sie nicht mehr verdient hatte. Die Lehrerin hatte auch kein Gewissen, sie gab eine unangemessene "Drei", obwohl sie wusste, dass niemand die Formel schreiben w;rde, sie war zu gro; und unm;glich zu lernen...

Sie liebte die russische Sprache und Literatur. Ihre Lehrer in diesem Fach sahen das und respektierten sie daf;r. Sie schrieb ihre Diktate nach Intuition und Intonation, nicht nach den Regeln, so dass sie keine Fehler machte. Die Mitsch;ler waren emp;rt, weil sie nicht glaubten, dass man ein Diktat schreiben kann, aber die Lehrer waren von Marinas Wissen ;berzeugt. Am Ende der Schulzeit, als die Pr;fungen in Russisch und Literatur stattfanden, wurde sie entschuldigt und erhielt eine "Eins" in ihrer Pr;fung.
Ihre Zwillingsschwester Elena studierte mit ihr, und sie war stark in Mathematik. Ihre Lehrer nahmen R;cksicht auf sie und gaben ihr eine glatte Eins in Mathe. Marina wollte auch beweisen, dass sie gut in Mathe ist, also machte sie es in zwei oder drei Formen. Aber die Lehrer glaubten ihr nicht, sie dachten, sie w;rde ihre Schwester betr;gen und gaben ihr Dreien. Marina hat das nicht bewiesen, sondern angefangen, von Elenas Hausaufgaben abzuschreiben und sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu k;mmern.
Die ;lteren Schwestern Claudia und Lisa waren Streberinnen und lernten Tag und Nacht und halfen ihren j;ngeren Schwestern weder beim Lernen noch in ihrem Leben... Als sie zum Beispiel die Schule beendeten, verbrannten sie alle B;cher, die im Lehrplan stehen sollten, Romane, Geschichten und Gedichte, und lie;en nichts ;brig, so dass die nachfolgenden Sch;ler, Elena und Marina, nicht richtig lernen konnten, sondern in Bibliotheken suchten. Damals gab es noch keine Computer, Kopierger;te, Smartphones... Marina nannte sie Schwachk;pfe, und Claudia, die sich immer f;r eine ausgezeichnete Sch;lerin hielt, weinte pl;tzlich. Marina hatte Mitleid mit ihr. Sie wussten nicht, was sie taten. Und der Literaturlehrer bemerkte: "Deine Schwestern sind v;llig verr;ckt geworden..."

Die Zeit verging, fast mein ganzes Leben. Die Neujahrsferien sind vorbei. Marina sa; allein in der Wohnung und zitterte vor K;lte, obwohl sie angezogen war wie ein Kohlkopf: vierzig Kleider, alle ohne Rei;verschl;sse. Dar;ber zog sie einen blauen Baumwollmorgenmantel an. Ihr K;rper war ohnehin schon eiskalt. Schnell erhitzte sie etwas Wasser im Wasserkocher, goss es in das Heizkissen, schloss es und legte es unter ihre F;;e. Wie kann man sonst die K;lte und die Einsamkeit bek;mpfen?
Sie erinnert sich an eine Kollegin, die ihr erz;hlte, dass ihr Mann einmal vor dem Fernseher sa; und sich beklagte, dass ihm die F;;e froren. Seine Frau ignorierte dies und ging ins Schlafzimmer, um ein Buch zu lesen. Als sie zur;ckkam, war der Ehemann tot. Dies ist also mit Vorsicht zu genie;en...
Ein ganzes Leben lang hat man sich um jemanden gek;mmert: nat;rlich um Kinder, Verwandte und Freunde, Katzen und Hunde, v;llig fremde Menschen. Der ;ltere hatte eine Gleichg;ltigkeit gegen;ber allen. Der J;ngere hatte bei einem Streit immer das letzte Wort, auch wenn er im Unrecht war. Warum sind solche aggressiven...
Wahrscheinlich, wie Elena Malysheva in der Sendung "Live Well" sagte: "Aggressive Menschen bekommen Toxoplasmose von Katzen, die Toxine im menschlichen Gehirn ablagern, und die Person wird aggressiv", und sie hatte viele Katzen, die alle nach drau;en gingen, da Marina sie nicht die ganze Zeit im Haus halten konnte, es war wie im Gef;ngnis. Es war ihre Schuld, und die Kinder selbst haben darunter gelitten...
Die S;hne sind erwachsen geworden und in ihre eigenen Wohnungen gezogen. Marina bezieht eine Erwerbsunf;higkeitsrente und k;mmert sich an den Wochenenden um ihren Enkel Denis. Sie spielen zusammen, essen zusammen, gehen zusammen spazieren... Mit kuhhaftem Gehorsam erf;llt Marina ihrem Enkel jeden Wunsch, obwohl seine Gelenke schmerzen. Schmerz hat eine gute Qualit;t! Es bedeutet, dass sie noch am Leben ist!
Denis ist von der ersten Freundin seines Sohnes Bruno. Er litt f;nf Jahre lang mit ihr. Sie brachten einen Sohn zur Welt. Bruno arbeitete und k;mmerte sich um die Familie. Aber die Freundin wusste sein Leid nicht zu sch;tzen und lief von zu Hause weg, ohne zu wissen wohin, trank und ging mit anderen M;nnern aus. Und Bruno, als junger Mann, blieb bei ihr, weil er verliebt war, weil sie seine erste Frau war. Dann verlie; er alles und ging nirgendwohin... Ich meine, er hat eine Wohnung gemietet. Marina wollte ihm bei seinen Problemen helfen, aber er wollte niemanden an sich heranlassen... Er ;rgerte sich ;ber die ganze Welt...
Denis wurde in ein Waisenhaus f;r autistische Kinder gebracht. Wenig sp;ter heiratete Brunos Sohn ein M;dchen aus Armenien. Dennoch nahm er seinen Sohn an den Wochenenden mit zu seiner Mutter, eher der Mutter zuliebe, denn sie verstanden sich gut. Brunos Sohn kam am dritten Tag, um seinen Sohn nach Hause zu bringen. Sie w;rde ihm berichten, was unternommen worden war und wie es ihrem Enkel ging:
- Gestern hat er ein Bad genommen, dann einen Film gesehen, Eis und Kuchen gegessen und Kaffee getrunken. Heute bin ich in den Laden gegangen, habe einen Duner gekauft und Computerspiele gespielt...
Aus irgendeinem Grund rollten die Augen ihres Sohnes immer wieder vor Wut hervor. Sie konnte nicht verstehen, warum? Schlie;lich schrie er:
- Warum l;sst du ihn alles machen? Und warum sind Sie immer unzufrieden mit meiner Frau?
- Was soll das hei;en? Wann habe ich das gesagt? Im Gegenteil, ich lobe sie immer. L;gen Sie mich nicht an. Oder willst du nur deine Aggressionen bei mir abladen und wei; und flauschig zu deiner Frau kommen...
- Warum sprichst du immer von unserem fr;heren Leben, von Denis' Mutter?" Er spuckte vor Wut wie ein tollw;tiger Hund aus seinem Mund.
- Danke, dass Sie sich bei mir f;rs Babysitten Ihres Sohnes bedanken. Wisst ihr, ihr k;nnt mich alle mal... Sie helfen ihnen, und sie beschuldigen Sie der Klatscherei.

- Ich bringe meinen Sohn zu dir, damit du nicht einsam bist. Ich werde ihn nicht mehr zu dir bringen...
- Armer Denis! Er ist so schon nachtragend genug... Und ich helfe dir, ihn zu erziehen und ihm Liebe f;r alles Lebendige beizubringen. Ich k;mmere mich um ihn, weil ich m;chte, dass du dich in deiner Freizeit entspannst...
Er grinste verrucht, verbarg das L;cheln aber sofort wieder. In seinem Gesicht lag eine Grausamkeit, ein finsterer Blick. Er blinzelte und sah seine Mutter mit einem langen, aggressiven Blick an, der ihr die Knie schlottern lassen sollte.
Ihr Herz flatterte wie immer mit einem dumpfen Schlag, aber ihre Mutter ertrug die Beschimpfungen. Es war ihr egal, selbst wenn er sie jetzt t;ten w;rde... Als ein so undankbares Leben, besser kein Leben...
Seiner Frau muss etwas zugesto;en sein, wenn er sich ;ber alles ;rgerte. Wegen seiner Frau hatte er seine Aggressionen schon lange an seiner Mutter ausgelassen. Sie kannte seine Methode.
- Hau ab! Ich kann dich nicht sehen. Ich bin f;r dich gestorben. Vergessen Sie Ihren Weg zu mir.
Brunos Sohn wurde weicher, sein Blick wurde ein wenig w;rmer, seine Augen verloren ihren schweren metallischen Glanz. Er sagte zu seinem Sohn Denys:
- Geh, verabschiede dich von deiner Gro;mutter!
Der Enkel sah ihre feuchten Augen und ihren traurigen Gesichtsausdruck und begann, ihr Gesicht zu k;ssen. Sie antwortete ihm auf die gleiche Weise und verabschiedete sich wie immer von ihm:
- Gott sei Dank! Alles Gute!
"Katzen und Hunde mag er nicht. Die einzige Mutter, die er nicht liebt. Er liebt seinen Bruder nicht. Wie viele Kinder werden aus Waisenh;usern geholt und ihre Eltern lieben sie, aber er liebt seinen einzigen Sohn nicht. Wen liebst du? Es gibt ein Sprichwort: "Es macht keinen Spa;, in der Welt zu leben, wenn dein Herz niemanden hat, den du lieben kannst!" - sie wollte sich von ihrem Sohn verabschieden, aber sie traute sich nicht, vielleicht hatte sie etwas nicht verstanden...
Und doch tat ihr ihr Sohn leid. Er wirkte einsam, verbittert und v;llig am Boden zerst;rt. Sie versp;rte den unwiderstehlichen Drang, zu ihm zu laufen, ihn in den Arm zu nehmen und zu beruhigen, obwohl sie sicher war, dass dieses Getue ihn noch w;tender machen w;rde. Sein Gesicht verriet eine solche Lebensm;digkeit. Hat er sich oft wiederholt?
- Warum wurde ich geboren? Ich hatte von allem die Nase voll...
Darauf hat sie immer geantwortet:
- Erbarmen mit Gott! Sie haben ein warmes Zuhause, hei;es Wasser, Essen zum Leben, einen Sohn Deniska, eine Frau und alles, was Ihre Seele begehrt. Andere haben nichts, nur Elend. Andere sind verkr;ppelt, und du bist ein normaler Mensch, aber du ruinierst dich mit Zigaretten, du fluchst im Zorn, du bist auf alle w;tend... Was wollen Sie noch?
- Eine normale Familie! Und es gibt keins.
- Vielleicht ist es Ihre eigene Schuld. Wissen Sie, sich zu treffen, zu heiraten und Geld auszugeben ist nicht alles, was man sich darunter vorstellt. Du musst deiner Frau dein ganzes Leben lang s;;e, z;rtliche Worte sagen, wie: "Ich liebe dich, sanft, freundlich, auch wenn sie nicht so ist". Und Sie haben geheiratet und die W;rme und Z;rtlichkeit vergessen, die Ihre Frau dazu bringen w;rde, Ihnen bis ans Ende der Welt zu folgen. Machen Sie nicht die Fehler Ihres Vaters.
Auch ihr Ehemann Valery trug Marina in seinen Armen, als sie noch befreundet waren, und als sie heirateten, h;rte sie von ihm nur noch Schimpfw;rter, hasserf;llte Worte und b;se Taten. Dennoch konnte sie sich nicht weniger um ihren Sohn k;mmern und versuchte, nett zu ihm zu sein. Immerhin war er ihr kleines Blut, auch wenn er unruhig war.
Ihr Ex-Mann Valera hat sich nicht mit Beziehungen und Gef;hlen besch;ftigt. Er ging links und rechts mit anderen Frauen aus, und sie, eine stille, unerwiderte, hielt sie als Dienerin und verlangte jeden Tag, wenn sie von Partys kam, eine W;sche, ein warmes Abendessen und ein aufger;umtes Zimmer.
Manchmal vergewaltigte er sie, wenn er niemanden hatte, mit dem er seine W;rde befriedigen konnte. Sie biss die Z;hne zusammen, als er zwischen ihren Beinen herumfuchtelte und versuchte, Lust zu empfinden. Gleichzeitig zitterte sie wie ein Espenblatt. Angst, Zweifel und Unsicherheit mischten sich in ihr. Er konnte ihre Anspannung und das unglaublich wilde Klopfen ihres Herzens vor Lust sp;ren. Marina versuchte, sich unter seinem schweren K;rper zu befreien, war aber dazu verdammt. Fr;her oder sp;ter...
Er versuchte nicht einmal, sie zu umarmen oder zu streicheln, er machte einfach sein Ding, dachte sich nichts dabei, und schlief sofort ein.
- Hast du etwa Angst? Nichts, du kommst schon dr;ber weg! - sagte ihr Mann und rieb sich s;ffisant die H;nde. Er packte sie am Kinn, hob sie hoch und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. Sie konnte ihren hasserf;llten Blick nicht abwenden.   
- Oh-oh, eines Tages werde ich dir die Augen ausquetschen...
Er konnte nicht weggeschoben werden. Es war, als ob er aus Stahl w;re. Wenn sie etwas gegen seinen Willen versuchte, w;rde sie einen Tritt bekommen. Und sie ertrug es, weil sie nirgendwo hinlaufen konnte... Das waren noch Zeiten - kein Geld, keine eigene Ecke...
"Egoist", dachte sie n;chtelang. - Egoistischer Egoist! Gewalt ist die Waffe der Schwachen. "Weine dir die Seele aus dem Leib, weine dir die Seele aus dem Leib, meine Liebe... Und lass es mit Feuer brennen. Mit der D;mmerung weichen die Schatten... Es wird vor;bergehen..."
Eine Frau wird einen Mann niemals betr;gen und verlassen oder ihn verraten, wenn er nicht auf ihrem Herzen herumtrampelt und sie mit seiner Wertlosigkeit, seinem Egoismus, seiner Engstirnigkeit und Oberfl;chlichkeit von sich st;;t. Wie Vladimir Vysotsky richtig und sch;n schrieb: "Ich mag mich nicht, wenn ich feige bin, es kr;nkt mich, wenn Unschuldige geschlagen werden. Ich mag es nicht, wenn sie in meiner Seele herumschn;ffeln, vor allem nicht, wenn sie in sie hineinspucken.

Sie hat viele Verwandte, aber jeder kocht in seiner eigenen Br;he, und wo kann man Schutz suchen ...? Sie dachte viel ;ber ihren Mann nach: "Wenn ein Mann nicht in der Lage ist, W;rme, Trost und Schutz vor den Turbulenzen des Lebens zu spenden, sollte man ihn besser dort lassen, wo man ihn findet!" In Wirklichkeit geht es nicht so sehr darum, einen geliebten Menschen um sich zu haben, sondern darum, keinen Idioten zu haben, der einem die ganze Lebenskraft aus der Nase zieht.
Als Marina an ihr fr;heres Leben zur;ckdachte, vergrub sie ihr Gesicht in den Handfl;chen, als wolle sie sich von allen abkapseln. Sie zwang sich, die Gedanken zu verdr;ngen, die sie verfolgten, und die schrecklichen Visionen, die Erinnerungen daran, wie ihr Ex-Mann und ihre Kinder, die nun ein gebrochenes Herz haben, zueinander gefunden hatten.
Die junge Frau f;hlt sich gegen;ber ihrem Mann schuldig, weil er unattraktiv, gequ;lt und st;ndig traurig ist. Ihr Mann war ein b;ser Despot und hasste alle Menschen auf der Welt. Der Unmut ;ber sein Schicksal macht ihn w;tend, und er sch;ttet all seine Emotionen an demjenigen aus, der ihm am n;chsten steht und der den h;uslichen Sadisten ertr;gt, und er selbst wird zufrieden sein, dass er nicht der einzige ist, der leidet.
Valeri ist ein geschickter Manipulator. Er nutzt ihre Schuldgef;hle aus, um sein Opfer in Angst zu halten und noch mehr Unsicherheit in ihr zu erzeugen. Und wenn Marina sein Verhalten toleriert und rechtfertigt, wird er einen Vorgeschmack auf diese Straffreiheit bekommen. Und dann k;nnte es in einer Trag;die enden. Marina ist mit den Kindern nach Deutschland geflohen.
Warum verlassen Frauen solche M;nner? Frauen fliegen wie Zugv;gel vor der K;lte davon. Gleichg;ltigkeit. Ein ;berma; an Leere ihnen gegen;ber. K;nnen Sie sich eine einsame Orchidee inmitten einer leeren, kalten Welt vorstellen, die von allen Seiten vom Winde verweht wird? Wenn eine Frau inmitten der Leere verharrt, w;rde sie es schlie;lich vorziehen, allein zu sein. Oder eines Tages mit jemandem gehen, dessen Feuer nicht w;rmt, sondern brennt...
Valera hat sich sofort mit einer Frau mit einem Kind angefreundet. Aber sie erlaubte ihm nicht zu trinken, zu schlagen oder zu laufen, wie er es in seinem Leben gewohnt war, sie hielt ihn in Schach. Er beendete bald darauf sein Leben durch Selbstmord. Er wurde erh;ngt in einer Scheune gefunden. Er wurde schwer depressiv und konnte es nicht ertragen...
Aber sie sollte nicht ;ber die Vergangenheit eines anderen urteilen, weil sie ihre eigene Zukunft nicht kennt... Das Leben bricht die St;rksten und zwingt sie in die Knie, um zu beweisen, dass sie aufstehen k;nnen. Es ber;hrt die Schwachen nicht, sie haben ihr ganzes Leben auf den Knien verbracht. Das ist genau wie bei ihrem Mann Valery. Egal, wie sehr er sich zum Narren machte, er konnte seinem Schicksal nicht entkommen.
Das Martyrium war ihr Leben. Marina war es immer peinlich, jemandem ;rger zu machen. Verwechseln Sie Freundlichkeit nicht mit Schw;che, Unh;flichkeit nicht mit St;rke und Geiz nicht mit Leben. Sie war die Art von Mensch, die schnell mit Fremden sympathisierte. Und die Menschen sp;rten das und respektierten sie f;r ihre Aufrichtigkeit, ihr Wohlwollen, ihre erh;hte Sensibilit;t...
"Wenn Gott sie gl;cklich machen will, f;hrt er sie auf dem schwierigsten Weg. Denn es gibt keine einfachen Wege zum Gl;ck". Wo ist das Gl;ck? Vielleicht versteht sie das nicht.

Das ist ungef;hr das, was Brunos Sohn macht. Als er klein war und sah, wie sein Vater seine Mutter tyrannisierte, war er w;tend auf ihn und mochte ihn deshalb nicht. Aber dann, als sein Vater tot war, hat er das Verhalten seines Vaters ;bernommen. Der Sohn begann, seine Mutter zu verspotten, ihr die Schuld an allem zu geben und sie mit Schimpfw;rtern zu beschimpfen. Aber sie dachte, dass er anders sei, dass er zu einem richtigen Mann heranwachsen und seine Mutter, seine Frau und seine Kinder besch;tzen w;rde... Es stellt sich also heraus: Das Szenario des Lebens wiederholt sich... Marina fragte sich, ob der b;se Geist des Vaters in die Seele ihres Sohnes eingedrungen war... Oder vielleicht liegt es an seinen Genen...
Wut und Entt;uschung trafen ihr Herz. War es das Leben wert, solche Probleme zu ertragen? Und unwissende, egoistische, idiotische und grausame Tiere z;chten? W;re es nicht besser gewesen, gar nicht geboren zu werden? Ist es s;ndhaft und besch;mend, in die andere Welt zu gehen, bevor es dort gut oder noch schlechter wird?
Sie w;nschte, sie k;nnte ihrem Mann und ihrem Sohn sagen, was sie von ihnen hielt. Aber sie wusste, dass sie es niemals tun w;rde, niemals wagen w;rde, ein Wort gegen sie zu sagen. Der Durst nach Gewalt brodelte in den Charakteren der M;nner, bereit, im Handumdrehen auszubrechen. Sie f;rchtete sie und gab sich selbst die Schuld. Da muss etwas schief gelaufen sein!
- Wovor sollte man Angst haben? - sagte der ;lteste Sohn Marcus einmal. - T;te sie und es w;re das Ende von Gewalt, Mobbing und Klatsch. Man stirbt nicht hundertmal, man stirbt einmal...
Und Bruno hat immer gesagt, dass er versucht, ihre W;rde zu bewahren:
- "Warum beschwerst du dich ;ber das Leben? Es ist, als ob dir jeder Unrecht getan hat. Wenn sich alle von Ihnen abwenden, ist das Ihre eigene Schuld.
- Was ist also die Frage?  Begrabt mich auf dem Scheiterhaufen und werft meine Asche in eine Grube, spuckt drauf und vergesst meine Existenz...

Der j;ngste Sohn ist nicht nur respektlos gegen;ber seiner Mutter, sondern beschimpft sie auch mit allerlei obsz;nen Worten. Und die Schwiegertochter schweigt dazu. Zumindest sagte sie das: "Warum sprichst du so mit deiner Mutter?" Aber nachdem sie auf der Geburtstagsparty war, verstand Marina, warum die Schwiegertochter der gleichen Meinung war. Er verbrachte den ganzen Abend damit zu beweisen, dass ihre Mutter eine S;uferin, eine Prostituierte, eine Diebin und eine M;rderin war! Marina sah ihn schockiert an... Was ist das? Ist er krank, paranoid?
Er begann, ihr zu beweisen, dass er ihr einmal geholfen hatte, eine Kiste mit Alkohol ins Haus zu tragen und danach mit ihrem ;ltesten Sohn getrunken hatte...
- Sie haben was? - Marina fragte ihn entr;stet: "Wann war das?
- Hat sie nicht getrunken? Sogar ihr Gesicht war bardisch...
- Nur auf einer Geburtstagsfeier und dass du mich gezwungen hast. Und weinrot war, weil ich abschwellende Tabletten nehme und so von zwei Gramm mein Gesicht sofort rot wird... Und dass ich eine Prostituierte oder eine Diebin bin, das ist umsonst, um Gottes willen! Lies die Zehn Gebote: "Willst du lange leben, so achte deine Eltern", hei;t es da.
- Hast du nicht meinen Vater get;tet? Er hat sich umgebracht, weil du ihn in Kasachstan zur;ckgelassen hast...
- Er selbst lief, als wir noch verheiratet waren, mit einem Kalb herum, und als wir weggingen, brachte er sofort eine andere Frau mit einem Kind in sein Haus, mein Bett war noch warm... Aber sie wollte kein Geld f;r Schnaps ausgeben, sie war kl;ger als ich. Und er brauchte jeden Tag Alkohol, aber es war kein Geld da. Er konnte es nicht mehr ertragen und erh;ngte sich... Es war nicht meine Schuld...
Marina kamen bei solchem Unsinn nicht einmal die Tr;nen, nur Verzweiflung und Herzschmerz erdr;ckten ihr Wesen. Ihr Sohn bemerkte dies und sagte bereits mit einem L;cheln:
- Das war ein Scherz. Seien Sie nicht beleidigt!
Wen hat sie zur Welt gebracht? Ein Ungeheuer! In Indien sagt man: "Du willst einen Mann kennenlernen? Dann verletze ihn. Der Mensch ist ein Gef;;. Was man hineinf;llt, das kommt heraus. Als sie nach Deutschland zogen, arbeitete Marina hart, w;hrend er sich wie ein Vater um seine Freundinnen k;mmerte, sie flachlegte, Skandale wegen nichts anzettelte und ein ausschweifendes Leben f;hrte. Jetzt ist er verheiratet und anstatt sich niederzulassen, schei;t er vor Fremden auf seine Mutter... Wie sein Vater verpr;gelt er ihn erst und bittet dann um Vergebung. Ja, das Leben ist hart...
Seine Frau hielt sein Haus sauber. Sie pflanzte Blumen auf dem Balkon, wusch, kochte und wusch immer alles, nur die T;ren und Fenster waren offen und Fliegen schw;rmten um die Lampe. Marina sagte nichts dazu, denn sie erinnerte sich an die Regeln des Anstands: Taub und stumm sein.
Aber am n;chsten Tag kaufte sie ihnen ein Moskitonetz und eine Gittert;r, die sie zusammenbauen und neben der Haust;r aufh;ngen konnte. Ich brachte sie zu meiner Schwiegertochter, w;hrend mein Sohn bei der Arbeit war, und bat sie, sie meinem Sohn zum Zusammensetzen und Aufh;ngen zu geben. Fliegen sind ;bertr;ger von Krankheiten aller Art, man muss sie vernichten.
- Das wird er wahrscheinlich nicht wollen. Er ist ein bisschen faul...
- Dann komme ich, knie mich hin, baue die T;ren zusammen und h;nge sie selbst auf...
Ein paar Tage sp;ter rief mich mein Sohn an und informierte mich:
- Du kannst die Netze nicht in den Laden bringen, ich werde sie nicht machen...
- Vielleicht sollte ich zu Ihrer Jauchegrube kommen und es selbst tun?
- Uns geht es gut, so wie wir sind!
- Na gut, bringen Sie ihn mal vorbei...
Mutter legte den H;rer auf und betrachtete sich im Spiegel. Ihr Gesicht war blass und aufgedunsen. Wie alt und abgeh;rmt sie geworden war. Nach sechzig Jahren alterten ihr Gesicht und ihre Seele mit jeder Stunde, nicht mit jedem Tag...

 "Vielleicht werden die Jahre vergehen, jeder wird es verstehen, und es wird sich nicht ;ndern... Je mehr man sich aufopfert, desto weniger wei; man es zu sch;tzen!" Marina meinte: "Je ;lter deine Kinder werden, desto mehr brauchst du sie und desto weniger brauchen sie dich. Es stellt sich heraus, dass alle Menschen diese Art von Beziehung haben... Es ist tr;stlich...  Die einzige Person, mit der ein Mensch sein ganzes Leben verbringt, ist er selbst. Man muss sich selbst sch;tzen und respektieren!
M;tter werden nicht respektiert, f;r M;tter wird nicht gesorgt.
M;tter werden nicht verstanden, M;tter werden oft belogen.
Eine Mutter ist vielleicht keine Heilige, aber das k;nnen wir nicht beurteilen.
Sie hat eine Seele, die f;r alle schmerzt.
Klopfen Sie an ihr Fenster
Unser Leben ist so kurz
Und sagen Sie ihr leise, wie lieb sie Ihnen ist.
M;tter werden nicht vergessen M;tter l;gen sich nicht in die Augen
Alle vertrauen den M;ttern, sie kommen zur Beichte.
M;tter verurteilen niemanden, sie nehmen sich Zeit, um zu segnen.
Sie wird nicht l;gen, sie wird nicht vergessen, sie wird verstehen
und vergibt allen.
M;tter werden nicht ausgew;hlt. M;tter werden nicht verraten.
M;tter werden nicht vergessen. M;tter werden geehrt wie Gott!

Marina hat am Abend ein Buch gelesen. Aber die Bedeutung dessen, was sie las, ging ihr nicht in den Kopf. Sie lag halb auf dem Sofa neben dem K;tzchen, zerbrochen, wie ein kleiner Schiffbr;chiger... Ihr ganzes Leben war auf L;gen und Betrug, auf Grausamkeit und Gewalt aufgebaut... Vielleicht ist es h;chste Zeit, dass sie stirbt und diese grausame Welt nicht mehr sehen muss! Die Eltern sind selbst schuld an ihrem eigenen Ungl;ck: Sie lieben zu sehr, geben zu viel, lassen zu viel zu...
Zun;chst tr;stete sie die Tatsache, dass auch Jesus Christus ein Ausgesto;ener war, an Lieblosigkeit litt und allein starb... Aber nun zieht sich diese Haltung schon ihr ganzes Leben lang hin, obwohl sie morgens und abends betet, aber nichts hat sich an der Haltung der Kinder gegen;ber ihrer Mutter ge;ndert... Jedes Volk trinkt seinen eigenen Becher. Und kein Au;enstehender kann wissen, was Gott in sie hineingelegt hat... Ja, das schwerste Gewicht, das ein Mensch mit sich herumschleppt, sind die Gedanken in seinem Kopf... All die Gedanken, die um die Jugend kreisen... Sie muss von Ressentiments und Einsamkeit gequ;lt werden. Marina begann, sich f;r alles Vorw;rfe zu machen, dass sie sich so ersch;pft und kraftlos gemacht hatte... Es war ihre Schuld, dass sie solche Kinder aufzog und nun etwas von ihnen verlangte... Es ist ihre Schuld, dass sie allein ist, dass sie krank ist und niemand sie will... Es ist ihre Schuld, dass sich alle von ihr abwenden, w;hrend sie st;ndig ihre Geschenke bringt... Es ist ihre Schuld...
Sofort rief sie ihren Sohn und sagte: "Es tut mir leid!" Im Gegensatz zu ihren Schwestern gibt Marina immer sich selbst die Schuld an allem. Sie geben ihr die Schuld, wenn es nicht klappt, und vergessen es dann. Als Kind sagte ihr Vater zu ihr: "Es ist deine Schuld, dass du dir alles zu Herzen nimmst. Jemand hat etwas zu Ihnen gesagt und Sie waren den ganzen Tag gestresst, als ob es wirklich Ihre Schuld gewesen w;re. Spuck es aus und vergiss es!"
Marina m;chte, dass alle ehrlich, freundlich und entgegenkommend sind... Der so genannte Perfektionismus im Leben der Menschen! Nat;rlich denkt sie viel... Deshalb hat ihr Gehirn einmal versagt und sie hatte einen Schlaganfall. Es ist an der Zeit, nachzudenken und ihr Leben zu ;ndern... Aber wie? Sie kann die Datei in ihrem Gehirn, die sich um alle sorgt, nicht in eine gleichg;ltige Datei umwandeln. Und nur der Tod kann ihre Gedanken und Gef;hle ausl;schen... Sie wurde krank. Sie h;rte auf, sich k;rperlich zu f;hlen - ein Nervenb;ndel... Du kannst dich nicht in einem Kaninchenbau vor den Menschen und Gott verstecken... Man kann das Schicksal nicht ;ndern... Diese Argumentation war vern;nftig, aber nicht ganz ;berzeugend... Unerf;llte Tr;ume und verlorene Hoffnungen hatten sie ausgetrocknet. Sie war zu m;de von ihrem Leben, v;llig ersch;pft von der Art und Weise, wie es sich entwickelt hatte. Sie dachte immer wieder, dass ihr Leben nicht auf eine menschliche Art und Weise verlaufen war. Und auf ihre Frage - warum? - bekam sie ihre Antwort sofort.
Marina traf pl;tzlich ein M;dchen, das in einem Laden Br;tchen kaufte. Die unerwartete Begegnung mit dem Fremden lie; sie auf nicht ganz so negative Gedanken kommen. Das M;dchen hatte eine k;nstliche Hand mit einem Ring am Finger und stand auf einem Bein, das von dem anderen gest;tzt wurde - offensichtlich auf einem Holzklotz, denn der knarrte und war irgendwie verdreht.
Nachdem sie Br;tchen gekauft hatte, stieg sie aus, setzte sich hinter das Steuer des Autos und fuhr mit ihrem Beifahrer in die Ferne. "Wie lebt sie? - Marina machte sich im Geiste Vorw;rfe: "Sie beh;lt die Nerven und f;hrt trotz aller Widerst;nde. Und ich bin hier so sauer. Und die Menschen gehen durch ein solches Leben...".  Sie erinnerte sich an die Worte von Omar Khayyamov: "Ich war beleidigt, dass der Sch;pfer keine Stiefel hatte, bis ich einen jungen Mann traf, der keine Beine hatte".
Ja, das Leben ist hart! Nicht umsonst hei;t es, das Leben auf der Erde sei die H;lle, durch die wir gehen, um uns abzuh;rten und Geduld, Ausdauer und St;rke zu lernen, um aus diesem Krieg zwischen Gut und B;se mit Sieg und Ehre hervorzugehen. Das Leben ist ein lebenslanger Prozess! Es ist schwer, ein Opfer zu sein, aber man muss das Kreuz, das einem auferlegt wurde, ehrenvoll tragen. Und jeder hat eine Rolle in diesem Leben zu spielen und es gibt keine andere... Wie wenig wurde gelebt, wie viel wurde erlebt...

Jetzt, wo Marina nicht mehr arbeitet, f;hlt sie sich einsam, aber nicht, weil ihre Kinder nicht da waren, sondern einfach aus dem Gef;hl heraus, dass das Leben umsonst ist. Sie sollte ihr Leben erhobenen Hauptes beenden, nicht mit eingezogenem Schwanz, und das wei; sie auch. Sie ist nicht mehr in dem Alter, in dem man sich Gedanken dar;ber macht, was andere von einem denken. Sollen doch die anderen denken, was sie von ihnen denkt! Doch das schmerzhafte Gef;hl der Einsamkeit und Verlassenheit verdirbt die ohnehin schon gedr;ckte Stimmung.
Sie k;mpfte st;ndig mit den N;ten der Familie, was wahrscheinlich der Grund daf;r war, dass sie einen Schlaganfall erlitten hatte. Es schien eine andere Person zu sein, und sie beobachtete ihre Handlungen. Sie ist stark von den B;chern beeinflusst, die sie von zeitgen;ssischen Autoren gelesen hat. Sie pr;gen ihre Pers;nlichkeit. Marina hielt sich nie f;r klug oder h;bsch. Er ist nicht ;ber den Wolken geflogen, aber er hat sich auch nicht auf den Kopf gestellt. Sie erhob sich bis auf die H;he ihres eigenen Kopfes.
Sie hat ;ber ihr eigenes Verhalten und das der anderen nachgedacht und gegr;belt. Ihr Gl;ck war, wen sie f;ttern konnte und was sie f;ttern konnte. Schlie;lich war sie vorher immer hungrig und fror. Und sie verga; auch nicht, anderen Gutes zu tun. Wenn du den Menschen Gutes tust, wissen gute Menschen das zu sch;tzen, gleichg;ltige Menschen vergessen es, und die Unversch;mten werden noch unversch;mter! Manche Menschen tun schlimme Dinge, und sie reagiert darauf mit Freundlichkeit. Jeder gibt aus, was er in H;lle und F;lle hat!

Marina kann nachts lange Zeit nicht schlafen. Es tauchen immer wieder Gedanken auf, die sie f;r unwichtig h;lt. Aber ein kluger Gedanke kommt ihr nicht von allein in den Sinn. Sie bringt einen ganzen Haufen davon mit, die dann bis zum Morgen in ihrem Kopf herumschwirren. Also schlaf ein, wie du willst...
Das Leben ist kompliziert, aber man kann es auch einfach angehen. Wer in Ma;en will, muss in Ma;en leiden, und dann werden alle scharfen Kanten umgangen. Der K;rper kann mit intensiver Erregung nicht umgehen. Der Geisteszustand und die Gef;hle werden m;chtig und ;berw;ltigend, und dann weint der K;rper. Glaubt, dass Schmerz im Leben unvermeidlich ist. Und das B;se wird sicherlich bestraft und die Tugend belohnt werden. Wie kann man mit diesem Glauben leben? Was ist die Bedeutung? Trotz allem zu leben? Sich selbst zu entfernen und allein zu leben. Sie m;chte niemandem Schaden zuf;gen. Lass es sein, wie es ist...
"Es ist durchaus m;glich, dass es irgendwo auf der Welt einen besseren Ort zum Leben gibt als hier. - Marina hat oft gedacht: "Es muss irgendwo ein anderes Leben geben, anders als dieses... Jemand, der sich um sie k;mmert, ihre Schultern umarmt und sie w;rmt, wenn sie sich kalt und einsam f;hlt. Wahrscheinlich nur im Himmel..."
Es muss sich etwas in ihrem Leben ;ndern, bevor sie ein paar Jahre vor ihrem Tod zu einem traurigen, verwelkten und vertrockneten Chip wird. Denn hier trug sie die Verantwortung f;r diejenigen, die sie geboren und aufgezogen hatte. Sie fragte sich, ob sie in diesem Leben jemals Gl;ck gesehen hatte.

Nehmen Sie zum Beispiel ihre Zwillingsschwester Yelena. Ihre Schwester heiratete einen Mann aus ihrer eigenen Studentengruppe. Beide sind gut erzogen und wohlhabend. Er kaufte und baute H;user. Zum Leben und Genie;en.  Aber Alex' Sohn ist drogenabh;ngig. Er war ein Unruhestifter f;r seine Eltern und machte Tag und Nacht wilde Sachen. Aus Mangel an Liebe und Aufmerksamkeit seitens seiner Eltern begann er Drogen zu nehmen. Er lie; weder seine Eltern noch sich selbst in Frieden ruhen. Zwar gaben seine Eltern aus irgendeinem Grund Marina die Schuld daran, aber dann gaben sie dem Schicksal recht. Bauen Sie also Ihre eigenen Nachkommen auf. Und so, und nicht so, und so nicht so...
Es gibt zwei Arten von Menschen: leichtgl;ubige und n;rgelnde. Wenn Verwandte kommen, freut sich Marina, sie zu treffen. Als sie gehen, f;hlt sie sich zwar erleichtert, aber der Stress bleibt bestehen. Marina schlie;t die T;r hinter sich, presst ihre Handfl;chen gegen ihre blassen Wangen und versucht, sich zu beruhigen. Eigentlich sollte sie sich an die Eskapaden gew;hnt haben, aber ihre Verantwortungslosigkeit und Respektlosigkeit halten ihre Gef;hle und ihren Verstand noch lange Zeit in ihren Klauen.
Offenbar verschaffen sich M;tter und Schwestern eine gewisse Befriedigung, wenn sie zu ihren eigenen Leuten gemein sind. Nun, wenn die Person Sie hasst, dann schlie;en Sie die T;r und tauchen Sie nicht mehr vor der T;r auf. Er ist f;r dich gestorben! "Ich bin es leid, stark zu sein, ich will schw;cher sein... Eiserne Nerven sind schwer zu haben... Schlie;lich werden die Schwachen im Leben meist bemitleidet und die Starken aus Bosheit ;ber den Abgrund gesto;en..."
Nein, sie kommen immer wieder hierher zur;ck, um ein Haar in der Suppe zu finden... Und wer sagt, dass solche Handlungen von Verwandten und Freunden die Seele nur verh;rten? Man sollte ihr einmal eine Ohrfeige verpassen, aber das wird nie geschehen, denn sie sind ihr Fleisch und Blut. Vielleicht konstruiert sie so ihr eigenes Leben, und es ist gar nicht so schlecht.

Bruno selbst hatte einmal gesagt, dass man unangenehme Leute direkt ins Gesicht schicken sollte. Das hat sie auch versucht, aber sie kamen immer noch zu ihr zur;ck, als ob nichts geschehen w;re... Sie erinnerte sich schmerzlich an die Worte ihres Sohnes:
- "Du bist ein Narr und alles ist ein Narr f;r dich!
Was ist ihre Dummheit? Dass sie sich selbst nicht liebte und Mitleid mit ihren Feinden hatte, weil sie diese f;r zutiefst ungl;cklich hielt? Die nervliche Anspannung, die M;digkeit in ihrem K;rper, das Kribbeln in ihrem Herzen und die Schwere in ihrem Kopf machten ihr zu schaffen.
Marina verstand, dass ihre S;hne noch nicht bereit waren, eine Familie zu gr;nden, Kinder zu erziehen und f;r ihr Handeln verantwortlich zu sein. Oder besser gesagt, sie wollten es, aber sie haben es falsch gemacht. Genau wie ihr Vater... Es fehlt ihnen an Freundlichkeit, Einf;hlungsverm;gen, Empathie... Als meine S;hne klein waren, waren sie wie Engel: s;;, freundlich, verletzlich... Aber in der Pubert;t werden sie pl;tzlich hart, stachelig, zur;ckgezogen, in sich verschlossen und leiden unter ihrem eigenen Verhalten.
Wir m;ssen beten! Aber jeden Tag betet sie morgens und abends und bittet um die Gesundheit ihrer Kinder und Enkelkinder, ihrer Verwandten und ihrer Lieben, und irgendwie hat sie dabei ihre moralische Einstellung vergessen. Warum hat sie das vergessen? Sie sagt immer: "Herr, erl;se uns und besch;tze uns vor b;sen M;chten, b;sen Geistern, b;sen Gedanken, b;sen Taten, vor Verderben, b;sem Blick und Fluch. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen!"
Ja, das Leben ist eine verzwickte Sache! "Das Leben ist kein M;rchen, das Leben ist eine Wissenschaft, in der man alles lernt.  In denen Freude, Tr;nen, Angst... und Hunderttausende - warum?"

Marina bekam Kr;mpfe und musste sich wegen des Nervenschocks ;bergeben, aber sie musste sich zwingen, das zu vergessen, all ihre Zweifel wegzuwerfen und das Wichtigste zu verfolgen - die Freiheit. Ein junges asiatisches M;dchen, eine Psychotherapeutin aus Kasachstan, ermahnte sie einmal, als sie sie wegen ihrer psychischen St;rung aufsuchte:
- Ich sehe nichts Falsches an Ihnen, es ist nur so, dass Sie aufgrund von st;ndigem Stress und nerv;sem Aufruhr ein geringes Selbstwertgef;hl haben. Ihre Nerven sind v;llig am Ende. Nun, ich sage Ihnen ganz offen, niemand kann Ihnen helfen, nur Sie selbst. Wenn Ihr Mann Ihnen auf die Nerven geht, verlassen Sie ihn. Wenn der Job l;stig ist, ;ndern Sie ihn. Wenn Ihnen Ihr Wohnort nicht passt - wechseln Sie ihn... Das hei;t, Sie m;ssen den St;rfaktor, der Ihnen im Weg steht, loswerden, sonst kann es b;se enden.
Marina ging in nerv;ser Aufregung hinaus und versuchte, nicht darauf zu achten, wie stark und laut ihr Herz gegen ihre Rippen schlug. "Nein, sie hat recht", dachte sie, "aber wie soll man sein Leben ;ndern, wenn man niemanden hat, auf den man sich verlassen kann. Und haben Sie selbst die Kraft, die Gesundheit und die Geduld dazu?
"H;r sofort auf!", befahl sie sich selbst. - Es gibt jemanden, f;r den es sich zu leben lohnt! Es ist besser, einen letzten Tag mit Freude und Ehrlichkeit zu leben, als f;r den Rest des Lebens wie ein Tier zu leben!
Aber wie kann man das Leben neu beginnen? Das Alter steht vor der T;r. Die sp;ten Z;ge ihres Aussehens sind geblieben, bedeckt mit den Falten eines harten Lebens. Vor allem ihr Hals verr;t ihr Alter. Hinten der Pionier, vorne der Rentner! Oder hinten das Lyzeum und vorne das Museum! Und wie zum Hohn betteln die ehemaligen Verehrer ihrer Jugend darum, sie heimlich vor ihren Frauen besuchen zu d;rfen. Dass sie ein schlechtes Verh;ltnis zu ihren Frauen haben oder sich ;ber sie in einem schwierigen Alter lustig machen wollen? "Es liegt in den Rippen" oder wollen sie ihr Alter abwechslungsreich gestalten?
Das wird niemals geschehen! Es ist noch ein wenig Stolz ;brig. Sie wurde in ihren jungen Jahren betrogen, und jetzt werden ihre Frauen betrogen... Erb;rmliche Feiglinge, Mutters;hnchen, Wahnsinnige und Idioten...
Marinas Herz rast, wenn sie besorgt ist. Sie hat sich in ihrer Familie immer als Fremde gef;hlt, und wie ein armes M;dchen hat sie ihnen beim Leben zugesehen, zusammengekauert in einem reichen Schaufenster. Das war nicht die Hauptsache. Sie betrachten sich selbst als Aristokraten mit ihrem Erbe und ihrem Gef;hl der ;berlegenheit.
Ihre gemietete Einzimmerwohnung ist viel besser als ihre eigenen H;user, n;her und gem;tlicher f;r ihre Verh;ltnisse, wo die Natur ihrer Seele n;her ist als die elektronische W;rde. Es ist ihr lieber, ein offenes L;cheln zu sehen, wenn sie Fremden begegnet, als das herablassende L;cheln ihrer Schwester Elena, deren Augen Hass ausdr;cken, h;ufiger mit einem verurteilenden Blick, wie sie einmal sagte:.
- Gott segnet dich nicht: du hast keine Gesundheit, kein Geld, keinen Ehemann..., weil du nicht mit uns in die Sekte gehst...
Ein Bekannter riet Marina einmal, es sei an der Zeit, ein Testament zu schreiben. Aber was hat sie in diesem Testament zu bieten? Sie hat nichts als Liebe f;r ihre Kinder ;brig. Und sie hat sich f;r eine Beerdigung f;r f;nftausend versichert. Das reicht, um sie zu verbrennen und in einem Loch auf dem Friedhof zu begraben. Vorzugsweise neben ihrer Miezekatze. Und sie gibt bereits das ganze Geld an die Kinder.
Der Redakteur beruhigte sie, als sie ihm dies mitteilte:
- Sie haben so viele Kurzgeschichten und Novellen geschrieben, dass Sie sich keine Sorgen machen m;ssen, nicht weiterzukommen. Sie lassen die Leute etwas lesen und f;r einen Moment in unserer Zeit sein. Und was haben andere getan? Nur f;r sich selbst, nicht f;r die Menschen. Das ist eine Menge wert. Der Mann wird nicht mehr da sein, aber sein Werk lebt weiter!
Diese Worte munterten sie ein wenig auf. Aber wer wird sie lesen und wer braucht sie? Das war die Frage!
Sie hat sich immer geweigert, sich mit Familie und Freunden zu treffen. Sie hat wenig Interesse an der Gesellschaft. Einsamkeit ist besser. Und sie lehnt bei verschiedenen Gelegenheiten jedes Urteil der Menschen ab. Fr;her war sie immer ein Highlight, aber dann hat ihr Mann all ihre Gedanken und Fantasien festgenagelt und sie zu Hause mit der Hausarbeit allein gelassen. Nein, sie f;rchtete sich nicht davor, die Vergleiche und Urteile ihrer Schwiegereltern zu h;ren, wie immer, aber sie hatte keine Lust, sie zu h;ren. Zwei Frauen sind ein Basar, drei sind ein Jahrmarkt...


                Kapitel 48

Meine Mutter wurde in ihrem hohen Alter von ihrer Schwester Helena nach Hause gebracht und gepflegt. Daf;r sei ihr "sehr zu danken". Aber sie sperrte sie in ein Zimmer ein, in dem Mutti jeden Sinn im Leben verlor und manchmal aus Verzweiflung schrie. Elena erhielt gutes Geld f;r die Pflege ihrer Mutter, so dass Marina keine Gewissensbisse hatte, sondern auf jede erdenkliche Weise half. Manchmal nahm sie sie mit nach Hause, manchmal kaufte sie ihr Sachen und Lebensmittel.
Eines Tages lud ihre Schwester sie zur Geburtstagsfeier ihrer Mutter in ihr neues zweist;ckiges Haus ein, das Elenas Mann selbst gebaut hatte und an dem noch gearbeitet wurde. Es war ein hei;er Tag und Marina konnte nicht frei atmen und f;hlte sich wie in einer Sauna. Der Schwei; rann ihr ;ber die Haare und das Haargummi. Marina hatte wieder eine Panikattacke. Sie war kurz davor, in Ohnmacht zu fallen, wenn sie an etwas Schlimmes dachte, wie etwa auf die bissigen Bemerkungen ihrer Schwestern zu reagieren.
Sie beschloss, nicht auf die Party zu gehen, aber um nicht als Au;enseiterin dazustehen, fuhr sie am Morgen zu ihrer Schwester, bevor die Hitze die ganze Natur in Beschlag nahm. Sie besorgte einen Blumentopf f;r ihre Mutter, einen elektrischen Kebab f;r die Familie ihrer Schwester als Einweihungsgeschenk und ausbests mit ;berdrehten tollen Filmen f;r die Familien ihrer Schwestern und Zeichentrickfilme f;r deren Enkelkinder.

Als sie die Schwelle ihres gro;en Schlosses erreichte, z;gerte sie.  Ob sie den Mut hatte, die reichen Leute zu besuchen. Dann, w;tend auf sich selbst f;r ihre Feigheit, sammelte sie mehr Luft in ihre Lungen und klingelte an der T;r.
- Wer ist es? - Die Stimme der Schwester war auf dem Schornstein zu h;ren.
- Ich bin es, deine Schwester Marina. Ich bin nur f;r f;nf Minuten gekommen, um meiner Mutter zum Geburtstag zu gratulieren.
Eine Weile herrschte Schweigen, dann klickte das Schloss und das Tor ;ffnete sich. Eine Treppe f;hrte in den ersten Stock. Die Stufen waren be;ngstigend, da sie mit polierten Fliesen belegt waren. Im ersten Stock befand sich ein kleiner Flur mit vier Eing;ngen. Eine in den Flur, eine in das Schlafzimmer, eine in das Zimmer der Mutter und die vierte in die Toilette.
Die Halle war riesig. An den W;nden standen Sofas und Sessel, ein gro;er Fernseher und ein Tisch. Die K;che und der Balkon waren vom Flur aus sichtbar. Es war gut geregelt. Nur die Aura war irgendwie schwer. Vielleicht war es ihre eigene Idee. Aber sie wollte so schnell wie m;glich wieder raus. Marinas Herz pochte schmerzhaft gegen ihre Brust, und ihr stand der Schwei; auf der Stirn...
- Es w;re besser gewesen, zwei kleine H;user auf diesem Grundst;ck zu bauen als ein gro;es Schloss. Ein Haus wurde vermietet, alles was an Geld im Haus war... - Marina meldete sich zu Wort, ohne daran zu denken, dass sie das Haus mit ihrer eigenen Satzung betrat.
- Gebaut, und gebaut... - schnappte Elena zur;ck.
Die Frauen hatten noch ihre Lockenwickler an. Ihr Mann und ihr Sohn sa;en auf dem Sofa und sahen sie mit kalten Augen an. Das hatte sie auch nicht anders erwartet. Ihre Schwestern und deren Ehem;nner w;rden bald eintreffen, und obwohl sie alle schon ;lter waren, mit faltigen Gesichtern und H;nden, h;tten sie alle die Absurdit;t ihres vergangenen Lebens erkennen k;nnen: gierig, geizig, stolz und herrisch, aber mit einer gebrochenen Seele, mit einem verwundeten Herzen und ruinierten Nerven... Ich w;rde lieber einen Frosch k;ssen, als mit solchen Leuten auszugehen... Vielleicht irrt sie sich und sie haben ihr Leben bereits in Ordnung gebracht und ;berarbeitet...

Sie hatte einmal gesagt, dass sich alle ge;ndert h;tten, aber angesichts ihrer versp;teten Vergebung f;hlte sich Marina trotzdem erb;rmlich und unbedeutend. Es war leicht, sich zu entschuldigen, aber ein zerbrochenes Schicksal und eine zerst;rte Gesundheit konnten nicht ungeschehen gemacht werden. Ihr ganzes Leben lang hatte Marina von einer gem;tlichen, warmen und eng verbundenen Familie getr;umt, aber anscheinend sollte sich das nicht erf;llen.
Ihr Herz ist abgestumpft, und es ist unm;glich, es zu ;ndern. Verzeihen, ja, aber ein neues Leben beginnen, wenn man sein Ende sieht, ist unm;glich. Marina hat eine Menge durchgemacht. Manche Menschen, die in Not geraten sind, werden zu starken, mutigen und entschlossenen Menschen, w;hrend sie nur Schmerz und Missbrauch ertragen musste, woran sogar ihr Wille zerbricht und sie nicht mehr die Kraft hat, etwas zu ;ndern. Und daraus resultieren endlose Ressentiments und Krankheiten.
Stark ist man nicht, wenn man einen G;terzug mit einer Hand zieht. Stark ist, wenn man vor Schmerz aufschreien und alle anl;cheln m;chte! Marina ekelte sich davor, in diesem Haus zu sein und konnte es kaum erwarten, es zu verlassen. Sie war besorgt, dass sie zu ersticken beginnen w;rde, wenn alle Schwestern zusammenk;men. Der Kommunismus war zusammengebrochen und pl;tzlich stellte sich heraus, dass alle Kommunisten gl;ubig waren. Sie flitzten durch die Luft, ;nderten ihre Wege und verteilten sich in Kirchen und Sekten. Die Hauptsache war, der Erste zu sein!
Alle Verwandten sind vom Charakter her unterschiedlich, aber alle haben die gleiche Lebensauffassung: Arroganz, K;lte, Verurteilung von allem und jedem - das ist das Markenzeichen solcher Menschen. Wenn du also nicht wei;t, wie du dich verhalten sollst, wirst du trotzdem von ihnen verurteilt, als ob es keine anderen Gespr;che g;be. Ihre Anweisungen, was man tun und wie man leben soll, irritieren nur deine Seele und dein Herz.
Sie wissen nicht, wie sie leben sollen, ihr Leben ist ein Beispiel, sie wollen sich als kluge Leute darstellen. Es ist besser, klug zu sein, als klug zu sein. "Die H;lle ist voll von Klugen, aber der Himmel ist voll von Guten." Nicht umsonst sagte Tante Maria, ihre Verwandte, mit Blick auf Claudia: "Anstatt mit deinem Wissen zu prahlen, solltest du lieber lernen, wie man lebt!"

- Oh, drau;en ist es so hei; wie in Kasachstan", versuchte Marina gute Laune zu verbreiten und wischte sich die Schwei;tropfen aus dem Gesicht. - Aber wir waren damals noch jung und haben es deshalb leichter ertragen.
- Es ist Gott, der die Menschen f;r ihre S;nden bestraft", verk;ndete Lena kalt. - Es gibt bereits so viele Homosexuelle, und sie verstecken es nicht einmal.
- Einerseits kann man junge Leute verstehen", warf Marina ihren Nickel ein. - Die Frauen erhalten nun Freiheit und volle Unterst;tzung f;r ihren Lebensunterhalt. Sie wollen sich nicht mit den T;pfen, Socken und Hosen ihres Mannes herumschlagen und ihre Beziehungen nicht kaputt machen. Also bleiben sie ledig oder haben ein Kind und leben f;r ihn. Und was bleibt den M;nnern zu tun? Wer wird ihnen im Alter ein Glas Wasser bringen? Sie gr;nden also Familien mit gleichgeschlechtlichen Partnern und passen manchmal Kinder an. Nat;rlich sollte man M;nner, die Sex mit M;nnern haben, oder M;nner, die Sex mit Tieren haben, als eine Krankheit betrachten. Wir sollten die Situation der jungen Menschen ;ndern, alle Sozialleistungen streichen und alle zur k;rperlichen Arbeit schicken, dann werden normale Familien entstehen...
- Wirklich? - Elena war entr;stet, - das ist unerh;rt...
Ihr Mann sa; weit weg auf dem Sofa und schwieg. Graues Haar und ein grauer Bart umh;llten seinen Kopf mit dichter Vegetation. Sein Bauch hing ihm ;ber die Hose herunter. Er erf;llte alle Launen und W;nsche Helenas. Deshalb begannen seine H;nde bereits zu versagen. Bis jetzt wurde er massiert, aber man musste es ernst nehmen. Warum einen solchen Palast bauen und sich selbst ruinieren...?
Von der Seite der T;r kam ihr Sohn Alex, mit dem gleichen Haar und der gleichen Figur wie sein Vater. Er murmelte heiser:
- Wann wird das enden? Ich bin am Verhungern!

Marina lobte Lena daf;r, dass sie ein guter Mensch sei, aber das war nur eine falsche Behauptung, um ihr ;berlegenheitsgef;hl zu beschwichtigen. Ich w;rde gerne glauben, dass sie herrisch sein kann, aber alle ihre Handlungen sind von ihrer Abneigung gegen Menschen bestimmt. Ehrlich gesagt wollte Marina, nachdem sie ihrer Schwester ein Kompliment gemacht hatte, gar keine billige Liebe verdienen, weil sie sich dann wieder unter deren Fuchtel wiederfinden w;rde. Es ist besser, die Wahrheit zu sagen, die weh tut und dann heilt. als eine L;ge zu erz;hlen, die erst beruhigt und dann t;tet.
Manchmal fragt man sich, warum Marina nicht wenigstens moralischen Beistand von ihren Schwestern erh;lt. Niemand hat sie jemals gefragt, wie es ihr geht, wie es um ihre Gesundheit bestellt ist? Niemand hat je ein freundliches, unterst;tzendes Wort f;r sie ;brig gehabt, sondern ein verurteilendes. Warum haben sie nicht einfach Sympathie, Empathie, einfache Substantive mit der Vorsilbe "mit"...

Will Marina es selbst? Ihr ganzes Leben lang hat sie niemand gebraucht, sie war nur ein ;rgernis, warum sollte sie also jetzt jemand brauchen? Sie m;ssen Ihr Kreuz mit W;rde tragen. Niemand mochte Jesus Christus, den Herrn, selbst: Sie spuckten ihn an, schlugen ihn, kreuzigten ihn, und wie war sie besser? Ihre Mutter und ihre Schwestern entschuldigten sich bei Marina f;r ihr Verhalten, aber indem sie einen Nagel in die Seele eines Mannes schlugen, hinterlie;en sie, auch wenn sie ihn mit ihren Entschuldigungen wieder herauszogen, immer noch ein Loch. Marina war es bereits leid, gelegentlich ein Mann zu sein und alles selbst zu machen.

Die G;ste mussten sich f;r das Abendessen fertig machen und Marina beeilte sich zu gehen, da sie Angst hatte, verurteilenden Gesichtern zu begegnen. Sie gratulierte allen und eilte hinaus. Ihre Schwester begann sie zu ;berreden, bis zur Ankunft der G;ste zu bleiben. Und wozu? Um zu h;ren, wie schlecht sie war? Jeder wei; das. Marina ist b;se und die Schwestern sind gut.
Ihre Mutter Elizabeth ist zweiundneunzig Jahre alt. Sie sitzt wie eine Statue in einem vergoldeten K;fig, um dann abgestaubt zu werden.
- Sie hat Angst vor dem Tod! - erkl;rt Elena. - Sie weint und fleht Gott jeden Tag an, ihr Leben zu verl;ngern!
- Ich bete auch jeden Tag", betonte Marina. - Aber f;r meine Kinder und Enkelkinder, damit sie gesund und gl;cklich sind! Und meine Mutter, wenn sie Angst vor dem Tod hat, dann glaubt sie nicht an Gott. Hat sie es nicht satt, so lange zu leben, m;chte sie nicht ihre Eltern, Schwestern und Br;der kennen lernen...
- Wenn sie nicht an Gott glauben w;rde, w;rde sie nicht beten...
- Viele Menschen sagen: "Herr, Herr", aber sie verstehen nicht, was "Glaube" bedeutet! Wirst du den Geburtstag deines Vaters feiern? In diesem Jahr feiert er seinen hundertsten Geburtstag.
- Nein, wir wollen nicht der Toten gedenken. Was hat er Gutes getan? Meine Mutter sagt, er war b;se...
- Er baute ein Haus, ein Badehaus, kaufte Lisa ein Haus, schickte Ihnen Pakete und versorgte Sie mit Obst. Habt ihr das alle vergessen? Was, wenn Ihre Kinder und Enkelkinder das ;ber Sie sagen?
- Sie hat ihrem Vater ihr ganzes Leben lang ;bel genommen, dass er sie mit einer Frau betrogen hat...
- Und Mama...? Sie hatte auch Liebhaber...
- Was wollen Sie damit sagen? Dass ich ihr umsonst den Hof mache?
- Ich sage immer die Wahrheit, egal was es ist... Und Papa wusste nur eines... Wir sind alle S;nder...
- Ich glaube nicht, dass... Man kann die Vergangenheit nicht ;ndern, man muss in der Gegenwart leben und an die Zukunft denken... Wir m;ssen in unserem eigenen Vergn;gen leben... Das Leben ist so sch;n... Es ist deine eigene Schuld, dass du so viele Krankheiten hast.
- Nat;rlich ist sie das. Ich h;tte wie du sein sollen - unverantwortlich... Selbst ein Herzinfarkt kann einen gleichg;ltigen Menschen nicht umbringen...
Elena warf einen irritierten Blick auf ihr Gesicht. Alle waren an ihr herrisches Auftreten gew;hnt, und Marina w;rde sich niemals ihrem Einfluss beugen. Ihr verschlossener Gesichtsausdruck sagte eines: "Ich bin unnachgiebig. Wie sch;n w;re es gewesen, alle Schwestern einfach, freundlich, lieb, nicht hochm;tig und arrogant zu sehen... Wenn sie alle achtzig Jahre alt sind, werden sie vielleicht die besten Schwestern sein...

Marina wurde vom Ehemann ihrer Schwester nach Hause gefahren. W;hrend der Fahrt fragte sie Mikhail, ob sie den Geburtstag ihres Vaters feiern w;rden, der im Dezember hundert Jahre alt wurde. Er sah Marina ;berrascht und entr;stet an:
- Er ist nicht bei uns. Wie k;nnen wir einen Geburtstag ohne ihn feiern?
- Nicht um zu feiern, sondern um sich zu erinnern...
- M;ssen Sie der Toten gedenken? Manchmal sollte man sich einfach an sie erinnern, aber das Erinnern ist nicht im Glauben...
- Auch wenn Vater tot ist, ist er immer bei uns. Die Seele stirbt nicht, sondern lebt ewig. Er sieht und h;rt alles und steht an der Pforte von Himmel und Erde und wartet darauf, dass man sich seiner erinnert. Sie sagen - nicht durch Glauben. Im christlichen Kalender gibt es Gedenktage f;r die Verstorbenen. Die Sterblichen sind lebendig, nicht so wie wir in dieser Welt, aber ihre Seele lebt die ganze Zeit mit uns. Sie unterst;tzen uns, und wir sollten sie an den Tagen ihrer Geburt und an den Tagen ihres Todes unterst;tzen. Sie warten auf diese Tage, um an sie erinnert zu werden, um Kerzen aufzustellen, die ihre Seelen w;rmen. Wir sollten Pfannkuchen backen, damit sie nicht hungern m;ssen. Und wenn sie nicht auf den J;ngsten Tag warten, gehen sie traurig und betr;bt von dannen.
- Das sind doch alles M;rchen! Man muss so lange leben, wie man leben kann. Ich wei; es nicht, aber meine Frau sagt, dass er es nicht verdient hat. Was hat er Gutes f;r uns, f;r deine Mutter getan? Deine Mutter hat immer gelitten...
Marina ist selbst traurig geworden, weil die Leute nicht wissen, was sie sagen. Sie glauben, dass sie ewig leben werden...
- Das ist nicht wahr. Er, der ein Invalide ist, verfolgte sie manchmal, wenn sie ihn betrog. Er hat das Haus auf Kr;cken gebaut. Er hat das Badehaus selbst aus Beton gebaut. Er schleppte S;cke mit Viehfutter, um es billig zu kaufen und teurer zu verkaufen. Hat Fahrg;ste vom Bahnhof nach Hause gefahren. So hat er Geld verdient, um euch undankbaren Menschen zu helfen. Er kaufte Lisa ein Haus, als sie heiratete. Er schickte Ihnen und Ihrer Frau Geld, Pakete mit Fleisch und Marmelade. Ich bin immer mit dir auf den Markt gegangen, um Obst zu kaufen... Ich habe ihm bei allem geholfen, hatte Mitleid mit ihm...
- Ich wei; es nicht", fragte Elena ihre Mutter: "Was hat er denn Gutes getan? Sie sagt nichts.
- Er hatte Kinder und zog sie auf... Wie kann man so etwas ;ber jemanden sagen, der bereits tot ist?

Marina erinnerte sich an ihre Eltern, als sie noch jung waren. Ihr Vater trug eine Tunika, Chromstiefel, einen Anzug, einen sauberen Wollmantel mit Astrachan-Kragen, eine Krawatte, ein Segeltuchhemd und eine Gitarre mit einer Zorkiy-Kamera. Und meine Mutter: ein Kleid im Stil der damaligen Zeit, Sandalen oder Schuhe mit ;berschuhen, einen Filzhut und einen grauen Caracole, einen Mantel mit Fuchskragen. Als mein Vater meine Mutter heiratete, kaufte er ihr einen Hut und Schuhe und sagte: "Ich habe dich verkehrt herum angezogen!"
Mein Vater hat immer gesagt, dass man teure Dinge kaufen sollte, nicht billige, damit sie lange halten. Und um etwas zu erreichen, muss man sparsam sein und Geld zur Seite legen, dann wird man reich und w;rdig sein. Und meine Mutter pflegte zu den M;dchen zu sagen: Lebt so gut ihr k;nnt, und ich selbst wei; nicht, wie ich leben soll.
Einen Tag sp;ter rief Marina Elena an und fragte, wie es ihren Verwandten auf ihrer Geburtstagsfeier ergangen sei. Und ob sie ihr ein Bild von allen Schwestern per E-Mail schicken k;nnte. Marina wollte ihn an alle auf der Website schicken, die sich an ihre Mutter erinnern. Es ist trotzdem interessant zu sehen, wie sich alle ver;ndert haben...
- Ja. Ich schicke sie, sobald ich Zeit habe.

Zwei Tage vergingen, ohne dass sich etwas tat. Marina selbst hat angerufen. Sie bot sofort einen K;fig mit den V;geln an, die die Nachbarn verschenkten. Sie konnte sie nicht selbst mitnehmen, sie hat eine Katze. Lena antwortete, sie habe schon genug zu tun.
- Wann werden Sie mir die Fotos schicken?
- Zu den Fotos kann ich Ihnen sagen: Jeder hat sie gemacht. Ich habe sie gebeten, sie mir f;r Sie zu geben. Die gro;e Schwester Lisa hat mich gewarnt, Marina keine Fotos zu geben, weil sie nicht dabei war. Es gibt nichts, was sie sich ansehen k;nnte...
Liza war immer kaprizi;s, neigte dazu, alles zu dramatisieren, war mit allem und jedem unzufrieden, eigenwillig und wollte alles auf ihre Art machen, ohne ihren Mann und ihre Kinder zu fragen. Marina h;tte gerne ihre W;rde unter der Maske der K;lte, der Verachtung und des Hasses gesehen. Aber der Ausdruck auf ihrem Gesicht hinderte sie daran, dies zu tun.
- Alle haben mich also aufgegeben?
- Oder haben Sie uns vielleicht schon aufgegeben?
- Denken Sie, was Sie wollen. Aber vergessen Sie nicht, dass ich ein Invalide bin und es mir schwer f;llt, mit meinen Problemen ein Gast zu sein. Beantworten Sie mir noch eine Frage: Hat jeder ein Geschenk von mir bekommen: eine Reihe von Zeichentrickfilmen f;r die Kinder und wunderbare Filme - Melodramen f;r die Erwachsenen?
- Ja! Ich habe vergessen, Ihnen zu sagen, dass Claudia diese Filme gerne auf einem USB-Stick angesehen hat. Sie bittet Sie, noch ein paar Filme aufzunehmen.

- USB-Sticks sind teuer, ich kann sie nicht jedes Mal kaufen. Lass sie einen kaufen, und ich werde sie mit weiteren Filmen abf;llen. Gefallen sie Ihnen?
- Ich habe keine Zeit, sie anzuschauen. Ich habe eine Menge zu tun. Ich muss mich um meine Mutter und meinen Enkel k;mmern, und wir haben ein Haus gebaut.
Marina begann, um ihre Ver;rgerung nicht zu zeigen, in aller Ruhe ;ber die Absurdit;t des Baus eines Hauses zu sprechen, denn es gibt bereits eines, und wozu braucht man das andere?
- Du machst dir nur ;rger", sagte Marina und versuchte, ihre Ver;rgerung hinter einer Maske der H;flichkeit zu verbergen. - Wir sind nicht mehr jung. Zehn Jahre... oder zwanzig... Wir werden noch zehn oder zwanzig Jahre leben, warum also einen Palast bauen? Unsere Kinder brauchen keine Herrenh;user, sie brauchen nur Smartphones, Computer und all den elektronischen Kram. Alle Menschen haben Enkelkinder, aber sie leben still und leise in Mietwohnungen. Und wenn es mit Mama schwierig ist, dann gib sie mir, ich werde mich selbst um sie k;mmern und ihr Geld behalten...
- Nein, Mama bleibt bei uns. Die Bibel sagt: "Baut H;user, lebt und vermehrt euch...".
- Wo steht das? Sie sagt nur: "Rettet eure Seelen!"
Sie hat noch etwas gesagt, aber ich bin fertig:
- Einen sch;nen Tag noch!

- Warum gibst du dich mit deinen Schwestern ab? - Ihr Sohn Markus machte ihr Vorw;rfe.
- Halten Sie sich von ihnen fern...
- Sie geh;ren schlie;lich zur Familie...
- Du geh;rst nicht zu ihnen! Lassen Sie sie in Ruhe!
Marina hatte den Drang, mit den sch;rfsten Worten zu sagen, was sie dachte. Ja, es war an der Zeit, die qu;lende Ablehnung durch ihre Schwestern aufzugeben. Trotzdem sollten wir uns zusammensetzen und die Ambitionen von ihr und ihren Schwestern ignorieren. L;cheln Sie einfach und f;hren Sie das Gespr;ch weiter, und dann gehen Sie weg und vergessen Sie diesen Unsinn f;r eine Weile. Und machen Sie weiter mit Ihrem Leben und bestimmen Sie Ihr eigenes Schicksal.

Sie erinnerte sich an ihre Mutter, die sie nicht zum ersten Mal verraten hatte, um ihren Schwestern gegen;ber besonnen und vern;nftig zu erscheinen. Sie hat eine Geschichte erfunden und sie Elena erz;hlt, um Marina zu verleumden und sich selbst in ein besseres Licht zu r;cken.
Marina hegt keinen Groll gegen sie, sondern fragt sich nur, warum ihre Mutter hier in Deutschland ihr Leben in eine Art Chaos verwandelt hat.
Marina und ihre Kinder sind seit Beginn ihres Lebens in Deutschland bei Dr. Geiger. Und ihre Mutter ist bei einem Polen. Dann rief Marina ihre Mutter zu ihrem Dr. Geiger. Mutter ging hin;ber. Es hat ihr sehr gut gefallen. Aber sie fing an, Marinas Familie zu bel;stigen, ihnen zu sagen, dass Markus nirgendwo arbeitete und Marina selbst ihm keine Freiheit lie;. Die Krankenschwestern begannen, sie mit Skandalen und Verurteilungen zu begr;;en. Marina hat ihrer Mutter gegen;ber ihren Unmut zum Ausdruck gebracht: Warum tut sie das? Sie schweigt, als ginge sie das alles nichts an. Marina packte ihre Sachen und ging mit ihren S;hnen zu einem anderen Arzt.
Dann erz;hlte die Mutter allen, dass Marina jedem, der ein- und ausgeht, Salz einstreut, aber es stellte sich heraus, dass sie es selbst tat.  Elena fand Salz in ihrer Tasche. Und sp;ter gab ihre Mutter Elena, angeblich von Marina, ein kleines Geschenk - eine Kiste mit Erde - und sagte ihr, sie solle sie f;r den Rest ihres Lebens behalten. Elena nahm Ansto; an Marina und war sich sicher, dass sie etwas getan hatte... Aber Marina hatte keine Ahnung und fragte sich, warum sich alle von ihr abgewandt hatten...
Elena erinnerte Marina mit b;sen Worten an ihr ganzes Leben, dass sie ihnen Schaden zuf;gte, weil sie neidisch auf die Reichen, Gesunden und Erfolgreichen war, w;hrend sie nichts hatte. Nur Marina fand es heraus und empfand eine Abneigung gegen ihre Mutter. Will ihre eigene Mutter Marina von all ihren Schwestern entfremden? Warum tut sie das?
Sp;ter bemerkten Marina und ihr Sohn, dass Pastor Schwartz sie nicht begr;;te, als sie zum Gottesdienst kamen, und ihnen nicht einmal die Hand gab, obwohl er die anderen begr;;te. Sie waren ;berrascht und schockiert. Hundertprozentig, dass Marinas Mutter nichts Gutes im Schilde f;hrte. Was k;nnen die Angeh;rigen nicht sagen? Sie haben ohnehin schon Pech, und dieses Gerede...

Wenn man Mama fragt, warum sie das tut, schweigt sie entweder oder sagt: Ich wei; es nicht mehr. Warum hasst Mama Marina so sehr? Dass sie von allen Schwestern nicht respektiert wird, ist verst;ndlich, denn sie haben sie seit ihrer Kindheit nicht mehr in die Lage versetzt.  Aber warum tut Mutti das? Sie hat keine Angst vor Gott! Du musst nicht in die Kirche gehen und die kirchlichen Feiertage streng einhalten, aber du musst mit Gott in deiner Seele leben und nach Gott handeln!
Zur;ck im Dorf, als die Enkelkinder bei ihren Gro;eltern waren, erz;hlte mein Vater es Marina vor meiner Mutter:
- Ich sage ihr, lass uns auf den Markt gehen, lass uns Wassermelonen und Melonen f;r die Enkelkinder kaufen. Sie sagt zu mir: "Wozu brauche ich die denn?"
Marina schwieg, da es keinen anderen Ausweg gab, und sah sie nur missbilligend an. Marina schickte ihnen gesalzene Pilze, Butter - es gab damals ein Defizit, sie bedauerte ihre Eltern... Sie waren selbst am Verhungern, aber sie gab ihren Eltern immer alle m;glichen Leckereien mit. Es war kein Groll, nur die Summe des Lebens. Wenn es nicht so viele Betr;gereien gegeben h;tte, w;re Marina wahrscheinlich gesund und nicht behindert. Sie h;tte ihren Kindern und Enkelkindern und allen, die sie konnte, geholfen. Marina liebt alle, aber auf Distanz, sonst k;nnte sie erdr;ckt werden. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum sie so sehr an Hunden und Katzen h;ngt... Sie geben wahre Liebe und W;rme!
Wenn Sie die Mutter fragen, "warum tun Sie das?" Sie schweigt oder antwortet:
- Riechen Sie zuerst an Ihren Nebenh;hlen - wie sie stinken...

Es gibt Menschen, die hundertzwanzig Jahre alt werden, die mit Problemen leicht fertig werden. Und es gibt Menschen, die mit einem geschw;chten Nervensystem geboren werden, sehr zerbrechlich, und wenn ein Problem auf sie zukommt, geben sie ihre ganze Seele, Stress, Gei;el - es ist ein Maximalist und ihre Seele leidet darunter. Sie scheinen ein erf;lltes Leben zu haben, aber in ihrem Inneren befindet sich eine zerbrechliche, endlos laufende Maschine, die irgendwann zusammenbrechen wird...
Dann scheitert er wieder, und schlie;lich wird er statt eines freundlichen, allen wohlgesonnenen Menschen zu einem verkr;ppelten Invaliden mit vielen Krankheiten. Zu diesem Zeitpunkt ben;tigt die Person Unterst;tzung, aber sie verweigert die Dienste und lebt weiter, wobei sie an Kraft und Energie verliert. Freundlichkeit wird nicht gesch;tzt - die Leute werden frech davon... Wie Leo Tolstoi sagte: "Wenn man f;r jemanden schlecht geworden ist, bedeutet das, dass man zu viel Gutes f;r ihn getan hat".
Alles, was Marina tun kann, ist, sich selbst Gedichte vorzutragen: "Und wenn man mich fragt: 'Wurdest du geliebt?', antworte ich direkt, ohne den Blick abzuwenden: 'Nein, ich wurde nicht geliebt... "Ich bin ruiniert worden... Ich bin neben mir geliebt worden!"
Entschuldige dich niemals f;r jemanden... Wenn ein Mann es getan hat, dann hat er es gewollt. Wir sind selbst schuld an unserem Ungl;ck. Wir lieben zu sehr, geben zu viel, erlauben zu viel... Der geistliche Mensch k;mpft mit sich selbst, um andere zu lieben, und der fleischliche Mensch k;mpft mit anderen, um geliebt zu werden. "Ein Schlag, den man von einem geliebten Menschen erh;lt, tut hundertmal mehr weh als der eines anderen Menschen. Die der anderen sp;rt man mit dem K;rper, aber die hier sp;rt man mit der Seele".

Im Dezember, vor dem Geburtstag ihres Vaters, schrieb Marina Karten an alle: "Liebe Mama und Schwestern! Am 12. Dezember wird Papa 100 Jahre alt. Lasst uns diesen Tag in jeder Familie mit dem Gedenken an Papa feiern, Pfannkuchen backen und eine Kerze anz;nden - und uns mit einem freundlichen Wort an ihn erinnern. Er war ein S;nder wie wir alle, aber er tat viele Dinge, die ein Mann tun sollte, obwohl er ein Invalide war. Er ist schon lange von uns gegangen. Aber er, wie alle, die in den Himmel gegangen sind, schaut uns vom Himmel aus zu, w;hrend wir leben, und ist sehr traurig, dass wir uns nicht an ihn erinnern. Nicht umsonst, denn als ich sein Portr;t neben das meiner Mutter h;ngte, kamen ihm eine Woche sp;ter Tr;nen aus den Augen - friedensstiftend. Ich bekam Angst und habe es abgenommen. Die H;lle ist tot, aber seine Seele ist lebendig. Gedenken wir also seiner Seele und bitten wir den Herrn, ihn zu segnen, ihm alle seine S;nden zu vergeben und ihn zu sich ins Reich Gottes zu holen! So soll es sein! Vielen Dank an alle Bewohner des Himmels! Ehre sei ihnen allen! Halleluja, amen!"
Die Frage ist, wie jeder das ignorieren kann!
Claudia schrieb, dass ihre Familie einen Tisch vorbereitet und an ihren Vater gedacht hat. Elena hat nach den Regeln der Sekte keine Gedenkfeier abgehalten, und Lisa hat ;berhaupt nichts berichtet... ignoriert...

Wir gehen im Leben voran, aber um es zu verstehen, m;ssen wir manchmal zur;ckblicken und Lehren daraus ziehen. Wie Tolstoi auch sagte: "Es geht nicht darum, viel zu lernen, sondern von allem, was man wissen kann, das Notwendigste zu wissen. Bei vielen Menschen ist dies jedoch nicht der Fall. Sie sind sicher, dass sie das Richtige tun! Sie glauben nicht, dass es sich lohnt, die Prozesse der Wurstherstellung und der Politik zu beobachten. Das ist kein appetitlicher Anblick!
Marina k;mmerte sich bis zu ihrem sechzigsten Lebensjahr nicht um ihre Gesundheit, weil sie glaubte, sie sei es nicht wert, ein normales Leben zu f;hren. Da sie krank war, hatte sie es verdient. Marina hatte bis zu diesem Jahr viele chronische Krankheiten angesammelt, aber wie ihr inzwischen verstorbener Hausarzt zu sagen pflegte:
- Achten Sie nicht auf Ihre Krankheiten. Lebe, solange du lebst, aber jeder muss sterben, nur zu seiner Zeit.
"Wenn alles um dich herum schlecht zu sein scheint, gib dir selbst die Schuld, weil du wenig Geduld hast. Sie sagen, ich habe viel Kummer. Aber ich sage euch, oder besser gesagt, der Herr selbst sagt: "Dem;tigt euch, und ihr werdet sehen, dass sich eure Sorgen in Frieden verwandeln werden. Das sagte der M;nch Simeon von Athos.

Marina hat genau das getan. Sie geht f;r zwei Tage: Schwindel, Energieverlust, ;belkeit, Angst, Depression... Dann scheint sie zu verschwinden. Sie macht alles selbst mit der linken Hand und steht auf ihrem linken Bein, ohne jegliche Unterst;tzung. Wahrscheinlich Stolz! Aber sie denkt anders - es ist nur Sch;chternheit, Komplexe aus der Kindheit.
Nach einer Weile bricht sie sich das Bein, ihr Kopf pocht, ihr Hals kann sich nicht mehr drehen. Und damit ein weiteres Zebra des Lebens. Sie hat die Art von Krankheiten, an denen man nicht sterben kann, die einen aber zu Tode qu;len k;nnen. Marina hat zw;lf Krankheiten in ihrer Diagnose. Wie kommt es, dass sie noch lebt? Leiden! Sie wartet einfach jeden Tag auf ihr Schicksal - den Tod - und schenkt ihren Krankheiten keine Beachtung.
Ihr Hausarzt ist unerwartet verstorben. W;hrend er Patienten empfing, ;ffnete er ein Magengeschw;r mit Blutungen in die Darmh;hle. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Es wurde eine Operation durchgef;hrt. Die Operation war erfolgreich. Doch am n;chsten Morgen war er tot. Ein Gerinnsel l;ste sich und stoppte den Blutfluss zu seinem Herzen. Es tut mir leid f;r ihn. M;ge die Erde mit ihm gehen und der Himmel mit ihm! Er studierte Russisch. Manchmal scherzte er mit dem Akzent seiner russischen Patienten:
- Guten Tag, wie geht es Putin?
Und er sagte immer zu Marina, als wolle er sie tr;sten:
- Sie haben viele Krankheiten. Sie m;ssen in Kasachstan in der verseuchten Gegend von Tscheljabinsk gelebt haben, wo gef;hrliche Stoffe abgebaut wurden.
       Sie hat immer geantwortet:
- Es war ein gebrochenes Nervensystem aus der Kindheit.
Ihr Knie schmerzte und ihr linkes Bein war schwer zu bewegen. Marina wurde von einem orthop;dischen Arzt untersucht. Aufgrund ihres Schlaganfalls vor f;nfzehn Jahren hatte ihr rechter Fu; all die Jahre unter Spasmen gelitten. Der Arzt untersuchte sie. Der linke Fu; war nach innen gedreht, der gro;e Zeh ragte nach oben und die andere Seite des Fu;es nach unten.
- Wie gehst du?
- Ich habe mir ein Polster zwischen den Zehen gemacht, das sch;tzt meine Zehen vor dem Verdrehen", sagt Marina. - Und obwohl alle meine Finger kaputt sind, kann ich irgendwie laufen. Ich habe die ;rzte schon lange gebeten, mir alle Zehen des rechten Fu;es abzuschneiden, und es wird kein Problem geben. Sie schreiben mir eine ;berweisung zu einem Chirurgen, der mir die Zehen abschneidet...
- Sie wissen nicht, was Sie da sagen. Dann werden Sie Phantomschmerzen bekommen. Es wird noch schlimmer werden. Wir werden Sie untersuchen und wahrscheinlich eine Operation durchf;hren, um die Sehne zu durchtrennen. Dann werden wir sehen. Jetzt bekommen Sie ein MRT und eine Akupunktur. Wenn Sie das getan haben, vereinbaren Sie einen weiteren Termin mit mir.
- Haben Sie keine Pille, die sie nehmen und alle - "kaputt"? - fragte Marina.
- Sie sollten einen Psychotherapeuten aufsuchen.
- Ich war schon oft dort, sie sagen, dass mich die Depression plagt und verschreiben mir Tabletten. Ich nehme sie schon seit Jahren, aber nichts hilft. Dann verschreiben Sie mir Kaliumcyanid...
Er sprach lange Zeit nicht mit Marina und ging dann eilig weg. Sie wurde einem anderen Arzt zugewiesen. Er untersuchte sie und verschrieb ihr Akupunktur. Sie hat das alles durchgemacht und f;hlte sich besser. Also mussten die Nerven behandelt werden.


                Kapitel 49

Marina ist ein ganz normaler Mensch. Kein besonderes Talent, aber viel K;nnen. Sie wird jeden auffordern und jedem helfen. Sie liebt ihre Familie: Kinder und Enkelkinder, und sie kann sogar das Kind eines anderen aufziehen. Macht sich ;ber alles M;gliche Sorgen, man kann sogar sagen, dass er sich gerne Sorgen macht. Sie ist eine sehr w;hlerische Person.
Manchmal macht sie sich Sorgen, weil sie sich ;ber einige negative Situationen aufregt. Die Situation ist st;ndig aufgeheizt und erinnert in gewisser Weise sogar an Paranoia. Sie zieht die negative Situation teilweise in ihr Leben hinein. Sie wird oft depressiv. Sie ist sehr deprimiert und denkt negativ ;ber sich selbst, ;ber Menschen, ;ber das Leben und ;ber die Zukunft. Sie ist nicht gerne von jemandem abh;ngig. Sie hat Mitleid mit allen, weil sie immer den K;rzeren zieht.
Sie braucht nicht einmal gefragt zu werden, sie tut alles, um anderen zu helfen. Sie ist eine zuverl;ssige Person. Sie hat eine innere Sanftheit und Einfachheit an sich. Manchmal wird sie ihrer eigenen Freundlichkeit ;berdr;ssig, und das macht sie w;tend auf sich selbst. Sie macht sich zu viele Gedanken ;ber den Sinn des Lebens und sollte einfach leben...

Marina hat festgestellt, dass es ihr ;hnlich ergeht wie der Dichterin Larissa Rubalskaja. Sie sagt allen, dass sie sich f;r das Gute r;sten sollen. Larissa betrachtete fr;her alles von einem pessimistischen Standpunkt aus, aber trotzdem kann sie jedem mit Rat und Tat helfen. Ihre Antenne ist so ausgerichtet, dass sie Freunde anzieht, und die tauchen auch auf. Sie hat keinen Sinn f;r Egoismus. Sie kann nicht allein sein. Und Marina ist Larissa Rubalskaya ebenb;rtig:
"Wunder erscheinen, wenn man sie will. - Rubalskaya teilt. - Selbstanpassung! Wenn Ihnen etwas entgleitet, versuchen Sie nicht, es einzuholen. Ich m;chte nie entmutigt sein, obwohl ich es oft bin. Wenn mich jemand besuchen kommt, werde ich meine Entmutigung nicht zeigen. Dieser Gast wird nie wieder zu mir kommen wollen. Man sollte tr;umen, wenn es eine M;glichkeit gibt, den Traum zu verwirklichen. Ein weiser Mann tr;umt vom Unvermeidlichen. Man sollte nicht zu viel wollen, sondern mit dem zufrieden sein, was man hat. Nicht auffallen! Du darfst nicht in ;hnlicher Weise nach oben schauen wie die, die ;ber dir stehen, und nicht in erniedrigender Weise auf die herabschauen, die unter dir stehen. Man sollte nach oben streben, ohne sich mit anderen zu vergleichen. Manche Menschen sind darauf programmiert, Gl;ck zu haben, w;hrend andere alles tun, was sie tun, und nichts klappt. Es ist nur eine Frage des Zufalls. Wenn jemand jemanden betr;gt, hei;t das nicht, dass alle so sind. Mein Charakterzug ist es, mich um jeden zu k;mmern. Es hei;t, wenn es so sein soll, wird ihm nichts passieren, und wenn es so sein soll, gibt es kein Entrinnen. Andere Nationen sind sehr zur;ckhaltend, aber die Russen verbergen ihre Gef;hle nicht. Sie sind gl;cklich oder traurig und verk;rzen damit ihr Leben. Aber Angst vor Kindern gibt es nur bei russischen Menschen. Aus Angst wird sich nichts ;ndern.
Es ist ein Zeichen der Liebe, nicht der Kontrolle ;ber alle. Die Vergangenheit war schwierig. Aber die Vergangenheit geh;rt der Vergangenheit an, ich lebe f;r das Heute. Der Hauptvorteil der Reife gegen;ber der Jugend besteht darin, dass nicht ich gelehrt werde, sondern ich lehre. Wenn Sie sich an das Sprichwort erinnern: "Haben wir Geduld, haben wir Geduld", dann bin ich mir nicht sicher, ob Sie geduldig sein m;ssen. Aber wenn Sie ein guter Mensch sind, werden Sie das nat;rlich tun. Ich probiere die Fehler der anderen an mir selbst aus, indem ich mit mir selbst argumentiere. Man muss seine eigene Welt haben und darf sie nicht verlieren. Einsamkeit gibt es in so vielen Varianten. Man sollte sich nicht auf fl;chtige Beziehungen einlassen. Alles ist Zufall: Ich wurde zuf;llig geboren, ich habe zuf;llig Leute getroffen... Man muss wachsen, mit allen teilen, nicht nur materiell, sondern auch geistig. Um ;fter Freude zu erleben, muss man nur die Gelegenheit dazu nicht verpassen. Ich bin offen, uneigenn;tzig, ich teile die Menschen nicht in Klassen ein: wer ist unter dir, wer ist ;ber dir - sozial oder finanziell... Fliegen Sie nicht ;ber den Wolken. Ich habe jetzt mehr M;glichkeiten, aber ich bin an wenig gew;hnt und brauche nichts. Du musst deinen Platz auf der Erde haben! Das Leben ist nicht nur eine Leiter, die nach oben f;hrt. Sie ist spiralf;rmig und sehr schwierig. Versuchen Sie, jeden Schritt nach oben zu machen. Es ist besser, eine Stufe zu zertreten, aber Gott bewahre uns davor, auch nur eine Stufe hinabzusteigen. Das ist der erste Punkt. Und zweitens: K;mpfe f;r die Qualit;t eines guten Mannes!"

Marina wollte einfach niemanden sehen und so schnell wie m;glich aus dieser Welt verschwinden. Sie war so m;de. Ich bin es leid, mich vor allen zu verbeugen, allen zu gefallen, alle zu bemitleiden und zu besch;tzen. Die Welt lebte ihr eigenes Leben, und wer brauchte sie schon mit ihren rotzigen, tr;nenreichen, krampfenden Herzgef;;en...
Marina ist m;de! Sie m;chte sich vor dem ganzen Klatsch und Tratsch in Sicherheit bringen. Der Schmerz in ihrer Brust, in ihren Beinen, in ihrem R;cken, in ihrem Nacken... ...die sie nicht in Ruhe atmen l;sst. Sie wartet auf einen weiteren Anfall von Herzrhythmusst;rungen - was f;r eine Art, das Leben zu genie;en.
Die Freude der Menschen um sie herum verst;rkte ihre eigene Benachteiligung noch. Sie begann viel zu schlafen, vergrub sich in ihren Kissen und hoffte auf ein Wunder, dass sie, wenn sie die Augen ;ffnete, aufstehen und stark, mutig und gesund ihrer Arbeit nachgehen und alle ihre Probleme vergessen w;rde.
Aber es geschieht kein Wunder! Tats;chlich muss man seinen entstellten K;rper schleppen und etwas tun, um nicht verr;ckt zu werden. Und doch schlug eine schwache Flamme der Hoffnung in ihrem verwundeten Herzen... Doch als sie verraten wurde, war es, als h;tte man ihr die Arme gebrochen... Man kann verzeihen, aber man kann nicht umarmen. Marina verzeiht Menschen, aber das bedeutet nicht, dass sie ihnen noch vertraut. Es gibt nur zwei Schultern, auf die sie sich verlassen kann, und das sind ihre eigenen.
Und wenn sie ihre Schwester Lisa wieder sagen h;rt, dass "wir solche kranken Menschen auf die Stra;e werfen", oder wie ihre ;ltere Schwester Klavdia, wenn sie sieht, dass Marina Schmerzen hat, gerne sagt: "Wir verleugnen dich!", oder wie ihre Zwillingsschwester Elena wie immer sagt: "Seit du nach Deutschland gekommen bist, sind wir alle krank geworden...". Und Mama wird hinzuf;gen: "Wir m;gen dich alle nicht, weil du aussiehst wie Papas Familie!" - Marina ist an allem Ungl;ck schuld, denn man muss jemand anderem die Schuld f;r sein Ungl;ck geben...
Jetzt erkennen sie ihre Fehler, man k;nnte sagen, sie bereuen, wenn sie alt sind und die Jahre ihnen nicht mehr das Gef;hl der ;berlegenheit geben, so dass ihr Vater vor seinem Tod sie allein um Vergebung bat...

Ihre ;ltere Schwester Claudia verstand schlie;lich, dass es eine undankbare Aufgabe war, mit 50 Cent pro Tag zu leben, sie lebte nicht und gab es ihrer Tochter nicht. Mit dem Geld, das sie ihr Leben lang gespart hatte, kaufte sie schlie;lich ein Haus f;r ihre einzige Tochter, die geheiratet und drei Kinder bekommen hatte. Sie selbst lebt in einer Mietwohnung und hilft bei der Erziehung ihrer Enkelkinder.
Ihre zweite Schwester Elisabeth ist mit ihrem Mann nach K;ln gezogen, um in der N;he ihrer Tochter zu leben, und k;mmert sich um ihren Mann, der bei seiner letzten Arbeit verletzt wurde: Tonnen von Eisen fielen auf ihn und er verlor seine F;;e. Ihre Tochter heiratete und brachte zwei M;dchen zur Welt. Auch ihr Sohn hat geheiratet. Mit ihnen ist alles in Ordnung!
Elena und ihr Mann ;berlie;en ihr eigenes Haus ihrer Tochter, die einen Ukrainer heiratete und einen Sohn bekam. Die Eltern bauten selbst ein neues zweist;ckiges Haus und nahmen meine Mutter auf, um sie im Alter zu pflegen. Der Sohn, ein Drogenabh;ngiger, erhielt von den ;rzten das Urteil: Geisteskrankheit. Ab und zu wohnte er bei ihnen in seiner Mietwohnung. Ein ziemlich gesunder Mann. Er hat seine Fehlfunktion bereits erkannt und ein neues Leben begonnen, wenn auch mit diesem Urteil. Elena arbeitet immer noch von zu Hause aus - sie berechnet die Arbeitsbelastung der im Bau befindlichen H;user.
Marina verbringt ihre Tage allein mit ihrer Katze, aber sie freut sich, auf dem Sofa zu sitzen und Fernsehsendungen zu sehen, mit Freunden im Internet zu surfen und ihr Wissen zu erweitern. Ihr ;ltester Sohn ist noch nicht verheiratet. Er ist noch nicht zu einer Beziehung mit einer Frau gereift. Wenn ein Mann nicht will, wird er immer einen Grund finden. Und wenn er es will, wird er immer eine Gelegenheit finden.
Der j;ngste Sohn heiratete eine intelligente Armenierin mit h;herer Bildung.
Als Bruno das armenische M;dchen heiratete, wurde er von widerspr;chlichen Gef;hlen geplagt: Freude ;ber sein Ziel und unglaubliche Angst. Er will das Beste, aber bisher hat es nicht funktioniert. Man muss geduldig sein, dann wird sich alles regeln.

   Ein Familienpsychologe, Dr. Kern, sagte einmal ;ber Marinas Charakter: "Diese Frau hat erstaunliche F;higkeiten und nat;rliche Talente. Alles, was sie anpackt, macht sie mit Leidenschaft und ist erfolgreich. Sie hat eine gro;e emotionale Belastbarkeit. Marina hat es geschafft, dem Vergewaltiger und Moralapostel, den sie geheiratet hat, zu entkommen und ihre Kinder auf eigenen F;;en gro;zuziehen. Und nun haben diese erstaunlichen Eigenschaften ihr Leben in ein Chaos verwandelt. Sie hat es nicht geschafft, das Beste aus all dem Reichtum zu machen, den die Natur ihr geschenkt hat, weil sie ein geringes Selbstwertgef;hl hat. Sie kann sich f;r ihre Taten sch;men, sogar vor ihrem Hund, aber das, was sie sind, ist nur positiv, und sie schaut hinter jeden Schritt, den sie getan hat, und ;berlegt, ob sie den Menschen Unrecht getan hat..."
Es hei;t, M;nner lieben Schlampen aus dem gleichen Grund, aus dem Frauen Arschl;cher lieben. "Wir sind alle ein Haufen Idioten", sagte Sergei Shnurov. "Ein Mann verh;lt sich einer Frau gegen;ber so, wie sie es zul;sst", sagt ein anderer Mann zu sich selbst, um sich zu rechtfertigen. Absoluter Bl;dsinn! Ein Mann verh;lt sich gegen;ber einer Frau so, wie es seine Erziehung und sein Entwicklungsstand zulassen, nicht eine Frau...
Marina denkt anders als die Menschen um sie herum und kann deprimierend sein. Diese Frau hat wenig Erfolg im Leben. Denn sie hat sich als etwas leicht Verf;gbares positioniert, etwas Preiswertes, etwas, das man nutzen kann, ohne daf;r zu bezahlen. Deshalb ist es eine Entwertung der eigenen Person, so viel zu investieren, nichts zu haben und diese Position als normal zu betrachten. Dies ist keine Standardsituation, keine Standardeinstellung zum Leben. Es ist elementare Selbstverachtung und Leichtsinn.
Das liegt in der Natur der Sache, dass es keine Ergebnisse gibt. Sie gehen zu dem Ergebnis und sind sich bewusst, wo und in was Sie investieren. Du musst einfach du selbst sein. In ihrem chaotischen Leben gibt es dennoch Feuer, Interesse und vor allem Unvorhersehbarkeit, die ihre Fantasie befl;geln und ihre Hoffnung n;hren, dass noch nicht alles verloren ist und noch viel vor uns liegt... "Das Leben kann uns umhauen, aber nur wir entscheiden, ob wir wieder aufstehen oder nicht..."

Marina wurde nie von jemandem besch;tzt, deshalb wurde sie misstrauisch und vorsichtig. Und ;berf;rsorglich, weil sie ihre Kinder liebt. Aber ihre Kinder sollen diesen unertr;glichen Charakterzug verzeihen. Sie w;nscht ihnen alles Gute und viel Gl;ck in allen Lebenslagen! Und wenn sie ihnen jemals Unrecht getan hat, sollen sie ihr verzeihen! Dies tut sie aus Angst....
A. Jewtuschenko schrieb einmal ;ber Menschen wie sie:
      Wir werden nicht alt, weil wir alt sind,
      Nicht von den Jahren, in denen wir gelebt haben.
      Wir werden alt durch M;digkeit,
      Von Ressentiments und S;nden.
      Aus Sehnsucht und Verzweiflung,
      Von unerf;llter Liebe,
      Von der Hoffnungslosigkeit des Lebens
      Von der Hektik des Alltags
      Von Sorgen, die sich nur vermehren
      Von Problemen, die nicht gel;st werden k;nnen
      Wir werden vor unserem Alter alt
      Denn unsere Seelen trocknen aus
 
       Die Menschen werden nicht des Lebens m;de, sondern seiner Abwesenheit... Jeder Mensch hat ein Schicksal, wie auch immer es aussehen mag. Alle sind durch menschliches Blut miteinander verbunden. Es gibt zwei Arten von Menschen auf der Welt: Die einen leben, die anderen suchen Fehler, wie Helena. Wenn ein Mensch herzlos ist, gibt es nichts, was einen Herzinfarkt ausl;sen k;nnte. "Wer seine Nerven schont, verliert seine Ehre."
Wenn Marina im Laden ist, sehen alle Leute sie an und verabschieden sich mit ihren Augen von ihr, so scheint es ihr. Sie ist krank, gebrechlich, wenn auch nicht ganz alt, aber ihr Leben ist wie eine Glasvase zerbrochen.
Marina ist mit Taschen beladen, die den Umfang ihrer Gehhilfe ausmachen, und kann sich kaum bewegen. So hat sie Behinderte noch nie gesehen, wahrscheinlich sitzen sie zu Hause und jemand Gesundes kauft in den Gesch;ften f;r sie ein.
Diesmal kaufte sie alles, was sie brauchte, darunter zwei Wassermelonen, H;hnerkeulen, Kartoffeln, Br;tchen f;r den Tee, Eis und Obst. Sie wollte ihre k;nftige Schwiegertochter mit einem reichhaltigen, abwechslungsreichen Abendessen willkommen hei;en, damit ihr Sohn mit ihr gl;cklich leben kann. Er war bereits in den Vierzigern und noch nicht verheiratet, und er hatte noch keine Freundin. Er hatte keine famili;ren Erfahrungen mit Frauen. Marina wollte ihren Aufenthalt bei ihnen genie;en, ihre Gastfreundschaft und Geselligkeit.
Sie deckte sich mit Vorr;ten ein und ging mit ihrer Reisetasche weiter zu einem Caf;, in dem sie sich entspannen wollte. Sie kaufte sich eine Tasse Kaffee und ein unges;;tes Br;tchen. Auf einem Bein, das andere aufgest;tzt, humpelte sie zum Tisch, in einer Hand das Tablett. Wieder schauen alle auf sie. Sie hatten noch nie eine behinderte Person gesehen? Und sie war sich sicher, dass es in Deutschland viele behinderte Menschen gibt, ;berall sind Menschen lahm, verkr;ppelt, sitzen im Rollstuhl... Ja, das stimmt, denn hier wurde alles getan, um den Behinderten den Weg zu ihrem Ziel zu erleichtern, w;hrend in anderen L;ndern die Kranken versteckt wurden, da die Familie ja nicht ohne Freaks ist...
Marina lie; sich ersch;pft in ihrem Stuhl zur;cksinken, und hei;e Tr;nen flossen aus ihren Augen. Sie konnte sie kaum zur;ckhalten und wandte sich von allen ab. Sie selbst wusste, dass die anderen es im Leben schwerer hatten, aber Ressentiments und Selbstmitleid hielten sie davon ab, sich auszuruhen. Sie geriet in Panik. Dann beruhigte sie sich und trank ihren Kaffee.
Auf dem Heimweg machte sie sich Vorw;rfe: Warum war sie so schwach? Sie sollte sich daran erinnern, wie kleine Kinder ohne jede Hoffnung starben, wie sie bei Naturkatastrophen verbrannten und ertranken, wie sie jung starben, weil sie dieses Leben nicht verstanden. Diese Gedanken hatten eine heilsame Wirkung auf sie, und sie ging unbeirrt die Wege der Gasse hinunter in Richtung ihres Hauses. Gott m;ge ihr verzeihen!
"Das Leben ist ein gro;er Supermarkt. Nehmt euch, was ihr wollt, aber vergesst nicht, dass vor euch eine Kasse steht und ihr f;r alles bezahlen m;sst..." - Marina wiederholte es mehrmals vor sich hin...


                Kapitel 50

Es begann, bis zu f;nfundvierzig Grad hei; zu werden. Marina hatte Schmerzen von der Hitze und der ;berlastung ihres Herz-Kreislauf-Systems. Nach vier Tagen f;hlte sie sich schon ganz schwach, ihre Augen wurden dunkel. Sie hatte das Gef;hl, nichts weiter zu tun, als auf das Ende zu warten.
Doch die Verantwortung f;r ihren Kater, der seit f;nfzehn Jahren bei ihr lebte und ebenfalls unter der Hitze litt, lie; sie nicht ruhen: Sie musste ihn f;ttern und die Toilette reinigen. Marina nahm die hitzegeplagte Katze auf den Arm und sp;lte ihr Fell f;nfmal am Tag mit warmem Wasser. Kaltes Wasser w;rde nicht ausreichen, er w;rde eine Bronchitis bekommen und krank werden. Obwohl er gegen das flie;ende Wasser ank;mpfte, sah er sie anerkennend an und stand ruhig unter dem Wasserstrahl, miauend wie eine Katze.
Dann stand Marina am Herd und kochte das Abendessen, in der Angst, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. Sie hatte Angst, dass sie in Ohnmacht f;llt, dass ihr Essen anbrennt und ein Feuer auf dem Herd ausbricht. Aber jedes Mal sagte sie sich: "Ich schaffe das! Ich koche das Abendessen bis zum Ende meiner Kr;fte. Wenn nicht ich, wer dann?"

Ihr ;ltester Sohn Marcus kommt zu ihr, um zu essen, und l;uft dann zu seinem Haus davon. Es ist ihr Sohn und sie ist f;r ihn verantwortlich und muss daf;r sorgen, dass er zu essen bekommt. Selbst wenn er w;hrend des Essens st;ndig auf sein Handy schaut, seiner zuk;nftigen Frau Bilder vom Essen schickt und nach dem Essen nach Hause rennt, wird sie trotzdem ihre Pflicht tun...
"Er ist mein Sohn und ich w;nsche ihm Gl;ck und verlange nichts daf;r. Und was bin ich? Oder was? Ich bin wertlos, ein Opfer der Umst;nde, ich versuche, es allen recht zu machen, ich sch;tze mich selbst nicht. Und wof;r? Was habe ich erreicht?" - Marina bestrafte sich selbst so grausam und wartete nicht auf Mitleid und Vergebung von irgendjemandem...
Sie macht alles allein, steht auf einem Bein und benutzt eine Hand, weil die andere Seite ihres K;rpers gel;hmt ist. Deshalb verschlei;t ;berarbeitung den ganzen K;rper. W;hrend der Hitze zog Marina die Fenster zu und schaltete den Ventilator ein, aber das brachte nicht viel frische Luft. Nur ein unmerklicher Luftzug... Ich sollte einen st;rkeren Lufterfrischer kaufen.
Das Lachen der M;dchen war von der Stra;e her zu h;ren. Jemand hatte bei dieser Hitze Spa;. Auch bei normalem Wetter hatte sie keinen Spa;. Alles um sie herum ist in einem d;steren Licht: Als sie sich daran erinnert, dass ihre Tiere gestorben sind, kann sie es immer noch nicht vergessen... Wie ihr Vater starb... Seitdem ist sie deprimiert. Sie m;ssen weniger denken... Weniger negatives Denken. Und man muss seinen Zustand vor den Leuten verbergen: mehr l;cheln, kein knarziger Langweiler sein. Wo sollte sie nach Schutz suchen? Nur von Gott!
Da war noch mehr... Ihre Hand begann zu schmerzen und zu schmerzen, die Gelenke wurden unruhig wie die Tasten eines Klaviers. Der Arzt fertigte eine R;ntgenaufnahme an und stellte fest, dass es von Arthritis befallen war.
- Das liegt daran, dass der ganze Druck auf ihrer linken Hand lastet. Man muss sich ein wenig erbarmen und sie nicht ;berfordern.
Jetzt soll sie an ihrem gel;hmten Arm arbeiten und ihn nutzen, um sich selbst zu versorgen und zu lernen, mit der rechten Hand zu schreiben und einen L;ffel und eine Tasse zu halten. Und um anderen zu helfen, hat sie nicht mehr die Kraft. Sie hat in ihrem Leben so viel geleistet: ihren Mann getragen, zwei S;hne gro;gezogen, einen Enkel, eine Katze. Und sie hat so viel mehr in ihrem Leben getan... Und jetzt ein Schlaganfall... Herzinfarkte und Schlaganf;lle sind Krankheiten derer, die mit dem Leben hadern, deshalb sterben daran meist Menschen, die ihr Leben lang mit allen Mitteln vorw;rts gekommen sind. Meistens haben sie sich in einem Moment der Schw;che und des Kummers nicht erlaubt zu weinen oder ihre Gef;hle auf andere Weise auszudr;cken. Es war an der Zeit, Bilanz zu ziehen!

Schwester Elena hat Marina und die beiden anderen Schwestern wieder einmal zu sich nach Hause eingeladen, um den Geburtstag ihrer Mutter zu feiern. Die Mutter ist nat;rlich schwach, sie wird im Rollstuhl getragen und das nicht lange. Sie liegt meistens und erinnert sich nicht an viel. Sie wird dreiundneunzig Jahre alt.
Da Marina und Lena inzwischen ein wenig befreundet sind und sich darauf geeinigt haben, dass keine von ihnen die Schuld an ihrem Leben tr;gt, hat Marina zugestimmt, zu ihnen zu kommen. Alles geht auf die Kindheit zur;ck, denn beide haben weder von ihren Eltern noch von ihren ;lteren Schwestern Liebe erfahren. Marina hatte nicht mehr so viel Angst, zu ihnen zu kommen, wie sie es fr;her getan hatte. Sie dachte st;ndig daran, dass ihre Schwestern sie umbringen k;nnten, weil sie ihr damit drohten. Marina wurde von ihrem Sohn und seiner zuk;nftigen Braut hinausbegleitet. Alle waren ;berrascht, dass Marcus endlich eine Freundin gefunden hatte und heiraten wollte. Jasmin begann sofort, ihre Schwestern zu umarmen, damit sie sie m;gen. Dann gingen sie weg und Marina wurde "den W;lfen zum Fra; vorgeworfen".
Alle waren so ruhig wie immer. Sie gratulierten Mama im Stillen, tranken auf ihre Gesundheit und a;en, was die Gastgeberin vorbereitet hatte. Die Mutter beteiligte sich kaum an den Gespr;chen, aber sie trank auch einen Becher Wein. Sie wurde sehr schnell sehr betrunken und bat sie, sich zur Ruhe zu legen. Marina bedeckte ihre T;r, um ihre Ruhe nicht zu st;ren.
Lisa war genau dort, ihr Mann materialisierte sich neben ihr. Er hatte ein Bein ohne Fu;, weil er einen Unfall gehabt hatte, und trug einen Holzstumpf anstelle des Fu;es. Liza sprach voller Hass dar;ber, wie er mit dem Zug hierher gefahren war:
- Er setzte sich auf die eine Bank und legte seine Kn;chel auf die andere. Der Schaffner ermahnte ihn und er begann, ;ber sein Leben zu klagen... Idiot!
- Na und? - Marina erwiderte: "Und wenn dein Mann immer betrunken war? W;rde es Sie gl;cklicher machen? In der ;ffentlichkeit ist er wei; und flauschig, und in der Familie - eine Abscheulichkeit...
- Das w;rde ich niemals haben... Das w;rde ich nicht zulassen...

Die M;nner blieben im Schatten und machten keine Angaben. Die Frauen haben sich den Mund fusselig geredet, wer der bessere Mann sei... Und Marina war kurz davor, ihnen ein ruhiges, vern;nftiges Spiel anzubieten, w;hrend sie auf ihren Pl;tzen sa;en. Jeder beantwortete abwechselnd die f;r alle gestellte Frage: "Was war der gl;cklichste Moment in Ihrem Leben und was war der ungl;cklichste?"
Auf diese Weise spielt Marina immer mit ihren G;sten in ihrem Haus. Und zweitens muss jeder seinen Platz mit einem Auftritt verteidigen - ein Gedicht vortragen, ein Lied singen oder einen Witz erz;hlen... Marina hat sogar eine Strophe aus einem ukrainischen Lied gelernt: "Znov zazulya kvite...". Der gl;cklichste Moment war, als ihre Kinder geboren wurden, und der ungl;cklichste, als ihre geliebten Tiere starben... Sogar jetzt, bei dem Gedanken an sie, steigen ihr Tr;nen in die Augen und ihre Seele wird von Trauer geplagt.
Aber es sollte nicht sein, also teilten sich ihre Schwestern: jede will die anderen ausstechen, der H;hepunkt des Programms sein. Es war nur eine Tr;ne in ihren Ohren... Werden sie wieder in diese Welt kommen und beweisen, wer besser ist? Alle Menschen sind gut, nur das Umfeld ist anders.

Klavdia war richtig in Fahrt, redete laut und aufgeregt, so sehr, dass die Nachbarn es h;ren konnten. Ksenia Sobtschak und Nastia Wolotschkowa waren mit gepfefferter Lust laut, ohne ein Wort zu sagen und bereit, sich gegenseitig zu zerfleischen, um zu beweisen, wer besser ist. Marina ermahnte sie, leiser zu sein, aber sie h;rte auf niemanden und h;mmerte jedem ein, dass sie kl;ger und besser als alle anderen sei. Nur Mikhail meldete sich zu Wort und sagte, dass sie es durch ihre Taten beweisen m;sse, nicht durch Reden.
- Meine Tochter, mein Schwiegersohn und meine Enkelkinder leben nach meiner Routine und meinem Wunsch, alle in Schach zu halten. Zu diesem Zweck habe ich ihnen ein Haus mit dem Geld gekauft, das ich mein ganzes Leben lang auf ein Sparkonto gelegt habe. Und ich bin stolz darauf!
Sie sprach aufgeregt und hoffte, dass man sie beneiden w;rde. Ich wei; nicht, ob sie Marinas in ihren Monolog eingeschobenen Ausdruck geh;rt hat: "Ist der Schwiegersohn schon nach Hause gegangen?" Das war schade f;r sie, denn ihr durchsichtiges Gesicht mit den roten Augen und den sich ausdehnenden Adern auf den blassen Wangenknochen deutete darauf hin, dass sie nicht gerade ein sch;nes Leben hatte. Ihr Haar hatte einen schwer zu definierenden Farbton. Ihre Farbe war uneinheitlich und ;nderte sich mit jeder Drehung ihres Kopfes.
Marina war dagegen, eigene H;user zu haben. Es war sehr teuer und sie sah keine Notwendigkeit daf;r! Das Leben war fl;chtig. Und dann ist es besser, das Geld f;r eine Weltreise auszugeben, als nach ihrem Tod Immobilienprobleme unter ihren Verwandten zu schaffen. Vor allem junge Leute wollen sich nicht um ihr eigenes Haus k;mmern und einmal im Jahr Reparaturen durchf;hren; es ist besser, eine Wohnung von einem Mieter zu mieten, der sich dann selbst um alle Reparaturen k;mmern muss. Aber manche Menschen denken anders, als ob sie ewig leben w;rden.
- Wozu gibt es Privath;user? - Marina mischte sich mit ihrem Nickel in den lobenden Monolog ihrer Schwester ein. - Lena und ihr Mann haben das zweite gro;e Haus auf zwei Etagen gebaut und sind immer noch nicht gl;cklich... Nichts als Sorgen!
- Man sollte sich ein Ziel setzen und es verfolgen", sagte Klava gereizt.
- Wie auch immer, es wird alles so geschehen, wie Gott es im Buch der Schicksale geschrieben hat...
- Ich glaube nicht an Gott... Mein Gott... Gott...", explodierte Claudia. - Das ist nur eine Ausrede, um nicht weiterzukommen... Hier arbeitete ich mit einem Computer, und damals galten Computer noch als eine Art Hirngespinst. Und ich habe mich fast bis zum Vorgesetzten hochgearbeitet.
- Sie haben als leitender Buchhalter mit einem Computer in einer Fabrik gearbeitet. Und Sie waren unbeliebt, weil Sie jeden auf die schwarze Liste setzten, der zu sp;t kam oder wegen Krankheit einen Tag fehlte, und dies dann Ihren Vorgesetzten meldeten. Das ist deine ;berlegenheit...
- Was wissen Sie ;ber das Fabrikgesch;ft? Nur weil ich einen Hochschulabschluss habe, habe ich das Recht, alle zu verwalten...
- Und ich frage mich, was f;r eine Rente man mit einem Hochschulabschluss bekommt? - fragte Marina sarkastisch. - Ich gehe bald in den Ruhestand und w;rde gerne wissen, was mich erwartet... In Deutschland sagt man, dass Lehrer und medizinisches Personal h;here Renten bekommen, weil die Arbeit mit Menschen besonders "stressig" ist...
- Lise - 450 Euro, Elena - 500 Euro, au;erdem erhalten sie alle zus;tzliche Lebenshaltungskosten von der Sozialversicherung. Aber ich nehme keine Sozialhilfe, ich habe genug f;r 540 Euro. Ich gebe jeden Tag 5 Pfennig f;r mich aus.
- Verdienen Sie nicht genug f;r eine Sch;ssel Borschtsch oder eine Sch;ssel Brei?
- Ich kann aus dem Napf meiner Katze essen", antwortete Claudia stolz.
Marina hob ;berrascht die Augenbrauen. fuhr Klava aufgeregt fort:
- Was ist denn so schlimm daran? Neulich kam die Katze zu meiner Couch, ich lud sie ein, sich zu mir zu legen, und pl;tzlich stand sie auf, hob den Schwanz, pisste mir ins Gesicht und lief weg. Es roch, als ob sie markieren w;rde... Meine Couch war v;llig mit Urin getr;nkt. Als wir noch zwei Katzen hatten, haben sie sich darauf gest;rzt. Sie wollten nicht auf die Toilette gehen, wahrscheinlich weil ich ihr Katzenklo drei Tage lang nicht sauber gemacht habe.
Marina sch;ttelte absch;tzig den Kopf:
- Ich f;r meinen Teil putze jeden Tag, morgens und abends. Mein Kater hat fr;her immer seine Gliedma;en im Sand vergraben, aber jetzt ist er ;lter und ich muss sein Katzenklo mehrmals am Tag reinigen.
- Und mir geht es gut so, wie es ist! Ich bin jetzt an den nat;rlichen Geruch gew;hnt...
- Und ich bade ihn einmal im Monat...
- Wozu ist das gut? Er leckt sich selbst...
- Sie lecken sich selbst, und am Ende kr;uselt sich ihr Fell durch den Speichel, weil sich die Pilze infizieren. Und es ist ansteckend! Wenn der Pilz in den K;rper gelangt, kann man Krebs bekommen. Krebs ist eine Art von Pilz. Es gibt mehr als sechzig Arten von Pilzen. Einige von ihnen heilen, andere nicht, und die Person stirbt... Es ist ein unerforschtes Thema, aber wenn Sie eine Katze aufnehmen, m;ssen Sie die Verantwortung f;r sie ;bernehmen: sich um sie k;mmern, sie f;ttern, sie sauber machen... Wenn Sie Ihre Gesundheit nicht schonen, dann schonen Sie Ihre Enkelkinder. Es w;re besser, wenn Sie ihn freilassen w;rden... Wo ist die erste Katze?

- Er ist jetzt tot", sagte sie mit einem leicht niedergeschlagenen Blick. - Er war so lebhaft, und dann wurde er krank und schleppte seine Beine hinter sich her. Eines Tages kroch er zu seiner eigenen Toilette, kletterte in die Katzentoilette und starb dort. Ich wollte zum Arzt gehen und ihn einschl;fern lassen, aber ich musste achtzig Euro bezahlen, was sehr viel ist...
- Armes Tier! Es w;re besser, wenn du sie rauslassen w;rdest ... Sonst geht es ihm wie Chicotillo: Er liebte Frauen und t;tete ... Emmanuel Kant hat einmal gesagt: "Wir k;nnen den Charakter eines Menschen anhand seiner Beziehung zu Tieren beurteilen."
Sogar die Luft zwischen ihnen schien wie elektrisiert zu sein. Claudias unnat;rliche K;rperbewegungen zeigten, dass sie sich fehl am Platz f;hlte. Alle verstummten, aber Clava konnte Marinas Argumente nicht akzeptieren und ging zu einem anderen Thema ;ber: Enkelkinder.
- Ich m;chte und fordere, dass meine Enkelkinder in diesem Leben gro;e H;hen erreichen und sich bem;hen, die Leiter hinaufzusteigen. Wissenschaftler zu sein, Physiker... Und daf;r sitze ich jetzt mit ihnen zusammen und rechne ihnen die Gesetze der Physik und der Mathematik vor. Ich habe hier eine Zeit lang Deutschunterricht f;r Einwanderer gegeben...
- Wie k;nnen Sie unterrichten, wenn Sie selbst kaum Deutsch sprechen k;nnen? Es ist an der Zeit, dass du aufh;rst, alle f;r deinen nicht eingeforderten Ruhm zu terrorisieren...!
Alle verstummten, aber es kam keine Antwort. Klavdia verhielt sich h;chst unorthodox und wollte lautstark beweisen, dass sie in diesem Leben etwas erreicht hatte und dass sie im Grunde genommen wertlos war...
Sp;ter ging Marina auf den Korridor hinaus, wo die beiden ;lteren Schwestern standen, und h;rte unwissentlich, wie Clava sagte
- Ich habe jemanden, der in meinem Bauch krabbelt, das ist nicht sehr angenehm...
Marina war der Meinung, dass man, bevor man sich eine Katze anschafft, die Verantwortung f;r sie ;bernehmen, sich gegen Parasiten impfen und impfen lassen sollte, dann g;be es keine Probleme. Die Katzen w;rden sich gerne ;ber ihre Situation beschweren, aber sie k;nnen nicht menschlich sprechen...
Sie tauschten Geschenke aus. Marina beschenkte alle mit S;;igkeiten und Parf;m, und auch Elena und Michael erhielten eine goldene deutsche Bibel. Clava bekam Kochb;cher, und Lisa gab Marina die Jacke mit den Worten, sie k;nne sie zur;ckgeben, wenn sie sie nicht wolle. Marina wollte es nicht, weil es gestrickt war, was ihr nicht passte, aber sie hatte Angst, sie zu beleidigen. Zu Hause ;berlegte sie es sich dann noch einmal und beschloss, dass es f;r Lisa wichtiger w;re, als es in den M;lleimer zu werfen. Das war ein Fehler gewesen, und sie hatte den Preis daf;r in Form von nervlichem Stress bezahlt...
Marina sa; noch eine Weile, trank einen Kaffee und machte sich bereit, nach Hause zu gehen. Niemand war dagegen. Ihr Sohn holte sie ab, und zwanzig Minuten sp;ter war sie zu Hause. Zu Hause wartete auf Marina ein K;tzchen und ein entspannter Geist.

Am n;chsten Tag schickte Marina die Jacke an ihre Schwester und ihr Buch. Ein paar Tage sp;ter erhielt sie alle ihre Geschenke und ein paar ver;chtliche Worte zur;ck...
"Also Natascha, du gibst mir mein Geschenk zur;ck, ich gebe dir deins. Verschwenden Sie nicht noch mehr an uns. Und ich werde das Buch lesen."
In diesen Worten schwang Gleichg;ltigkeit und kalte Verachtung mit. Marina versteht, dass niemand perfekt ist. Sie ist sich sicher, dass man, wenn man auch nur einmal in ihre Seele schaut, etwas findet, das man bedauert. Sie antwortet darauf in einem Brief an Lisa und ;berlegt, wie viel Spott sie ertragen kann:
"Hallo Lisa, du hast meine Geschenke zur;ckgegeben, tut mir leid, dass sie so billig waren. Ich habe dir gesagt, wenn es dir nicht gef;llt, wirf es in den M;ll, aber schick es nicht an mich zur;ck. Ich mache das von Herzen und es ist, als w;rdest du mir in den R;cken spucken. Du warst derjenige, der gesagt hat, wenn es nicht passt, gib es zur;ck. Das habe ich. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Ich wollte Sie nicht beleidigen. Diese Sweatshirts passen mir nicht, ich trage einfache T-Shirts und ein ;rmelloses Oberteil, weil ich eine Miezekatze habe und das Sweatshirt Haare hat und nach dem Waschen hochsteht. Wir haben Ihre Marmelade mit meinen Freunden mit gro;em Vergn;gen gegessen. Tut mir leid, ich kann es nicht zur;cknehmen. Ich habe zwei Freunde, Sie haben wahrscheinlich mehr. Aber ich habe genug.  Larisa putzt mein Haus, und Valya macht mir die Haare, nat;rlich gegen Bezahlung. Wir gehen alle zusammen spazieren, einkaufen, trinken Kaffee und Tee mit Br;tchen. Ich habe angefangen, mich zu am;sieren und ein bisschen zu lachen. Vielen Dank f;r die Marmelade, sie ist k;stlich!
Wir hatten nie ein Gespr;ch unter vier Augen, und ich wollte dich und Clava immer wieder fragen, warum du und Yelena uns so sehr gehasst habt, seit wir Kinder waren. Du hast uns nie im Unterricht geholfen, obwohl du dich f;r schlau gehalten hast. Vor allem, wenn man mit der Schule fertig war, verbrannte man die gesamte elterliche Bibliothek, die Lehrb;cher und die Literatur ;ber den Schullehrplan im Garten. Ich weinte, und wenn mein Vater uns einmal im Monat f;nf Kopeken f;r Kuchen gab, liefen wir los und kauften Kinderb;cher. Ich liebte es zu lesen. Damals sagte sogar Lubov Mezheritskaya, unsere Russisch- und Literaturlehrerin, ;ber Sie: "Sind die verr;ckt?"
Niemand hat f;r uns Fr;hst;ck gemacht, damals gab es in der Schule kein Essen f;r uns. Nur am Abend bereitete meine Mutter einen gemeinsamen Teller mit Nudeln oder Kartoffeln und ein paar Brote f;r den Monat vor, das war alles an Essen. Ich wei; nicht, wie wir nicht verhungert sind. Ihr als ;ltere Schwestern habt uns nicht beigebracht, wie man kocht oder W;sche w;scht, nur Klavdia hat uns immer geschlagen und ihr habt uns verraten. Unsere Mutter hat uns daf;r mit T;pfen und Pfannen geschlagen. Wir sp;rten keine Liebe, keine W;rme, kein Mitgef;hl in dieser Familie. Deshalb habe ich wahrscheinlich meine ganze Liebe und Z;rtlichkeit an Hunde und Katzen verschenkt. Und ich wollte weglaufen und in ein Waisenhaus gehen, wo man mich f;ttern w;rde, aber meine Eltern taten mir leid. Ich erinnere mich, wie ich immer die Schweine entmistet habe, das Auto gewaschen habe, den Hof zementiert habe, beim Bau des Zauns, des Daches und des Badehauses geholfen habe. Und du hast nur in einem Buch nachgeschaut und nichts getan. Du hast nur Wut und Gleichg;ltigkeit ausgestrahlt.
Als wir in die Stadt fuhren, um uns anzumelden, sagte Elena, sie w;rde alles tun, damit wir nie wieder in diese H;lle zur;ckkehrten. Mama und Papa taten mir leid, weil sie ungl;cklich waren und Papa ein Invalide war. Ich wollte ihnen im Haushalt helfen. Aber sie waren nicht erfreut, mich zu sehen. Vielleicht, weil wir nicht dazu erzogen worden waren, unabh;ngig zu leben. Mir wurde klar, dass sie mich nicht brauchten. Ich wollte fr;her heiraten, damit ich aus dem Haus kann. Aber ich hatte kein Gl;ck mit Freunden, vielleicht ist das meine Schuld, weil ich in Eile war.
Sie sagten, Sie seien alle klug und h;tten einen Hochschulabschluss und ich sei dumm. Ich wollte dir beweisen, dass ich nicht schlechter bin als du und auch etwas leisten kann. Also habe ich neben Einzelausstellungen auch B;cher geschrieben. Ich will nicht alle beschuldigen, sondern nur meine Gedanken niederschreiben. Wie Klava habe ich ihre Tageb;cher gelesen, in denen sie alle m;glichen negativen Dinge ;ber mich schrieb. Ich war nicht beleidigt. Jeder betrachtet die Welt von seinem eigenen Glockenturm aus.
Wenn Sie nun mein Buch lesen, suchen Sie unter dem Mikroskop nach allem, was einem Verwandten ;hnelt, und dann, wie Klava, versammeln Sie alle um sich und verleugnen mich in der ;ffentlichkeit, und Ihre Kinder werden mir, wie ihre Tochter, schreiben, dass ich begraben worden bin. Das alte, abgedroschene Talkshow-Drehbuch! Lassen Sie sich etwas anderes einfallen. Gott sei euer Richter!
Dschingis Khan sagte einst: "Wenn Sie Angst haben, tun Sie es nicht. Wenn Sie das tun, brauchen Sie keine Angst zu haben. Und wenn du es tust, dann bereue es nicht." Alle Schriftsteller haben Feinde. Ob man gut oder schlecht schreibt, es wird Gegner geben. Ich zwinge Sie nicht zu lesen, wenn es Ihnen nicht gef;llt, spucken Sie aus und gehen Sie...
Ich interessiere mich f;r etwas anderes, ich verstehe nicht, okay, meine Mutter hat ihr Leben gelebt, ohne sich f;r uns zu interessieren, und ihr als ;ltere Schwestern, warum habt ihr uns so sehr gehasst? Wir haben nicht um diese Welt gebeten, warum sollten wir also verspottet werden? Cousine Maria war Nastyas Mutterersatz, als ihre Mutter starb. Aber Sie haben uns nicht nur schlecht behandelt, Sie haben uns einfach gehasst. Es stimmt, dass Sie Elena danach gut behandelt haben.
Maria und ihr Mann haben mir einmal erz;hlt, dass du immer ungl;cklich mit ihnen warst: dich nicht so anzuziehen, dich nicht so zu benehmen, keine Zeit so zu verbringen... Am Ende haben sie dich weggeschickt. Danach, so sagt man, wurde man wie Seide. Jetzt bist du mit ihnen zufrieden und respektierst sie. Muss man sie beschw;ren, um Respekt zu bekommen?
Ich wei; alles ;ber dich, ;ber Klava und Lena. Panferova aus Bischkek hat mir von deinen Abenteuern erz;hlt und warum sie dich aus dem Haus geworfen hat. Dass Clava, als sie einen verheirateten Mann zur Welt brachte, ihn mit Liebesbriefen ;bersch;ttete und seine ganze Familie ;ber ihre Briefe lachte und mit den F;;en stampfte. Dass Elena nicht nach Deutschland gehen, sondern bei ihrem Liebhaber bleiben wollte. Aber wir gingen zu ihrer Gro;mutter, und sie sagte, dass er sowieso nicht bei ihr leben w;rde und dass Michael vielleicht Selbstmord begehen w;rde. Also ging sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Ich wei; alles, aber ich habe dich nie verraten, und du hast mich "den Nachtschmetterling" genannt. Ich wollte euren Ehem;nnern unbedingt erz;hlen, wie wei; und flauschig ihr seid. Aber ich kann dich nicht verraten. Selbst die Nazis haben Verr;ter get;tet...
Ich habe meine Kinder zu meinen Eltern gebracht, damit sie nicht sehen, dass mein Mann sie schikaniert. Und er wollte nicht gehen, auch nicht, als ich mich von ihm scheiden lie;. Als ich meine Kinder bei meinen Eltern abholte, sagte mein Vater vor meiner Mutter zu mir: "Wer ist diese Oma? Ich sage ihr: Lass uns auf den Markt gehen und Wassermelonen f;r die Enkelkinder kaufen. Sie antwortet: "Wozu brauche ich denn diese Enkelkinder?" Dann hat meine Mutter nichts mehr gesagt, sie hat nicht einmal versucht, sich zu rechtfertigen.
Aber ich habe ihnen immer Butter, gesalzene Pilze, Farbe und andere Dinge geschickt. Sie waren selbst am Verhungern, aber sie schickten es immer. Bevor er starb, sagte Papa zu mir nur: "Es tut mir leid!" Mutter war damals beleidigt, weil er sie nicht um Verzeihung gebeten hatte. Wof;r er um Vergebung gebeten hat, wei; ich nicht. Vielleicht wegen der Tatsache, dass er mir nie Geld f;r mein Studium gegeben hat und dass er mich als Person nicht respektiert hat.
Als ich nach Deutschland kam, erkl;rte Elena mir den Krieg, sie wollte mir ihre Misserfolge in die Schuhe schieben. Ich dachte, ich h;tte Alex mit einem Zauber belegt, deshalb war er krank, und deshalb lebten alle falsch. Ich habe mich gefragt, wie sie auf diese Idee gekommen ist. Ich habe mich nie in ihre Familie eingemischt, ich wusste nicht einmal, was mit ihr los war. Ich hatte meine eigenen Probleme. Dann stellte sich heraus, dass meine Mutter ihr eine Kiste mit Erde geschenkt hatte, die angeblich von mir stammte, und sie hatte eine Beute gemacht. Das habe ich vor kurzem erfahren, als wir ein Gespr;ch von Herz zu Herz hatten. Offenbar wollte meine Mutter uns auseinanderbringen, und das war nicht das erste Mal. Sie hat euch allen erz;hlt, wie schlecht ich war. Ich wei; nicht, warum. Sie hat keine Angst vor Gott! Ich sch;tze, ich muss Bu;e tun, dann wird Gott mich in den Himmel bringen.
Als ich einen Schlaganfall hatte, war ich sehr besorgt um meine Kinder, ich f;hlte mich schlecht. Ich hatte das Gef;hl, dass mein Leben den Bach runtergeht. Ich weinte viel, ich a; nichts, ich war d;nn wie ein St;ck Holz. Ich wollte zum See gehen und mich ertr;nken. Die ganze Nacht habe ich ;berlegt, ob ich gehen und meinen Pass mitnehmen sollte, damit die Kinder wissen, wo ich bin und nicht nach mir suchen, oder ob ich ganz verschwinden sollte. Pl;tzlich ;ffnete sich eine T;r zwischen der Decke und der Wand, und der Herr und seine Apostel traten heraus.
Er sagte nichts, ging nur mit dem Weihrauch um mich herum und ging wieder zur T;r hinaus. Alle Apostel folgten ihm. Der letzte hielt an, drehte sich um und sagte: "Tun Sie nicht, was Sie vorhaben. Sonst wird es noch schlimmer." Er ging hinaus und hinter ihm verschwand die T;r. Ob Sie es glauben oder nicht! Aber die Tatsache bleibt! Seitdem habe ich begonnen, die schlechten Gedanken zu verjagen, langsam zu essen, mich zu bewegen, die Hausarbeit selbst zu erledigen, mit einer Hand zu arbeiten und auf einem Bein zu stehen. Von da an habe ich die Dinge nicht mehr so pers;nlich genommen.
Ich bin bereit zu sterben, und jeden Tag danke ich Gott, dass er mir Tr;bsal schickt, dass ich von allen gehasst werde, so wie Jesus Christus gehasst wurde - alle spuckten ihn an und verachteten ihn. Wie es im Evangelium hei;t: "Nehmt mein Kreuz auf euch und folgt mir nach!" Wir sind alle S;nder, aber er liebt ehrliche Menschen.
Und als ich krank wurde, bist du einmal ins Krankenhaus gekommen und hast zu mir gesagt: "Solche kranken Menschen werfen wir auf die Stra;e..." Und vor kurzem hat mir Wolodja, der dein Verehrer war, lange verheiratet, seine Frau lag im Krankenhaus, erz;hlt, dass du zu ihnen gekommen bist und seine Frau im Krankenhaus besucht hast. Aber Sie zeigten kein Mitgef;hl f;r sie und sagten nur f;nf Worte: "Was f;r ein h;ssliches Gesicht Sie haben." Offenbar wollte sie zeigen, dass Vova den falschen Lebenspartner gew;hlt hat und mit Ihnen besser dran gewesen w;re. Aber er wurde von Ihnen beleidigt. Und nat;rlich segnete er Gott daf;r, dass sich eure Wege trennten...
Ihr Verhalten l;sst darauf schlie;en, dass Sie und Olga wirklich geisteskrank sind. Geh zu einem Psychiater, er wird dir helfen. Ich war bei einem Psychiater, er hat mich untersucht und gesagt, meine Nerven seien in Ordnung. Aber ich hatte schon als Kind Depressionen. Das liegt daran, dass mein Gehirn kein Serotonin produziert, und er verschrieb mir chemische Pillen f;r Serotonin im Gehirn (nat;rliche Pillen sind noch nicht bekannt). Ich wurde eineinhalb Jahre lang behandelt. Nur zu, Sie haben offensichtliche Anomalien.
Und noch etwas: Ich habe meiner Cousine Svetlana ein Foto von uns allen f;nf gezeigt, weil sie angerufen haben, um meiner Mutter zu gratulieren, und nichts geh;rt haben, sie denken, wir h;tten unseren Geburtstag gar nicht gefeiert. Ich musste ihnen das Bild zeigen, um es zu beweisen. Sie war schockiert. fragte sie: "Warum seid ihr alle so mager, gequ;lt und ausgetrocknet? Ihr solltet inzwischen st;mmige Damen sein."
Ich habe das alles nicht geschrieben, um mit Ihnen zu streiten, sondern damit Sie und Claudia dar;ber nachdenken k;nnen, ob Sie das richtige Leben f;hren oder nicht. Wir haben nur noch wenig Zeit zu leben, und bald werden wir vor dem Gericht Gottes stehen. Was werden wir sagen? Wof;r haben wir gelebt und haben wir die Menschen geliebt? Ich kann sagen, dass ich aufrichtig gelebt habe. Ich habe Ihnen alle meine S;nden erz;hlt, um Ratschl;ge zu bekommen, aber Sie haben nur geurteilt. Als ich bei Elena war, dachte ich, wir w;rden uns anfreunden, aber es stellte sich heraus, dass du nur angeben wolltest... Es ist schade, dass...
Elena sagt, es sei an der Zeit, unsere schreckliche Vergangenheit zu vergessen. Ich bin froh, dass ich in der Gunst stehe, aber du f;hrst in der Gegenwart fort, Rache zu nehmen, B;ses zu tun und alle zu hassen. Wir leben weit voneinander entfernt, und Gott sei Dank ist das auch gut so, aber da wir uns einmal im Jahr treffen, ist eine gegenseitige Ablehnung vorprogrammiert. Es ist besser, Zeit mit Freundinnen zu verbringen, als in die H;lle zur;ckzukehren.
Ich gehe nicht mehr aus, nur noch bei Bedarf. Ich bin es leid, dir zu gefallen. Ich werde Sie nicht mit meinen Geschenken und meiner hasserf;llten Art bel;stigen. Dennoch w;nsche ich Ihnen allen gute Gesundheit und gute Laune. Alles Gute!"   
Marina stellt sie erneut vor. Lisas Lippen sind immer d;nn, verkniffen und streng gesch;rzt. Er spricht immer in einem Ton der Verachtung. Marina hat einen Brief an Lisa geschrieben, in dem sie zum ersten Mal in ihrem Leben ihre Meinung ;ber sie zum Ausdruck bringt, dass es falsch ist, jeden nach ihrem Ma; zu beurteilen, und das vor vielen Menschen in ihrem Umfeld. Und wenn Marina oder jemand anderes schweigt, um einen Skandal zu vermeiden, glauben alle, dass es wahr ist, und alle wirken verurteilend und arrogant. "Gutes sollte mit Gutem und B;ses mit Gerechtigkeit beantwortet werden." Das hat Konfuzius einmal gesagt. Sie hatte sie so gedem;tigt, dass Marina es nicht mehr aushielt und etwas tat, was sie wahrscheinlich ihr ganzes Leben lang bereuen w;rde - sie enth;llte die ganze Wahrheit ;ber ihr Leben, damit sie endlich ihren abscheulichen Mund halten w;rde. Ist das Gerechtigkeit oder Rache? Ist das nicht das Gleiche?

Alle Schwestern hatten Marina gesagt, dass sie zu nichts f;hig sei. Sie haben es ihr immer wieder gesagt. Damit haben sie sie in die Enge getrieben. Welcher Mensch k;nnte es ertragen, wenn man ihm wiederholt sagt, dass er v;llig wertlos ist? Marina wollte ihnen beweisen, dass sie etwas wert war.  Sie reden gerne um den hei;en Brei herum und machen hochm;tige Gesichter, es ist besser, gleich zur Sache zu kommen. Marina gefiel das besser als die freundlichen Smalltalk-Einleitungen.  Man kann ihr alles M;gliche vorwerfen, nur nicht einen Mangel an Ehrlichkeit. Sie wei; nicht, wie man so geschickt l;gt, wie sie es tun. Und sie m;chte nicht, dass ihre Schwestern sie f;r eine zu Unrecht beleidigte Person halten. Aber das Schlimmste ist ihr Verrat!
Marina hat nie versucht, ihre Taten zu besch;nigen, und hat ihre Fehler immer zugegeben. Deshalb zweifelt sie stark am Wahrheitsgehalt der Anschuldigungen, die ihr vor aller Augen gemacht werden. Das Ganze wirkt wie eine alberne und schlecht gespielte Kom;die. Um sich reinzuwaschen und in den Dreck zu ziehen. Sie muss etwas Ernsthafteres mit ihrem Leben anfangen, w;hrend sie aus Faulheit mit Schlamm beschmiert wird...
Manchmal, wenn man mit sich allein ist, neigt man dazu, die Schwere der eigenen Tat zu ;bertreiben. Man muss sich vor denjenigen h;ten, die Schuld zuweisen wollen, denn sie streben nach Macht ;ber alle. Aber wenn man es mit jemandem teilt, wird klar, dass die Dinge gar nicht so schlimm sind. Marina hat sich von allen abgekapselt, um nicht in einer Gesellschaft aufzutauchen, die immer nur alle beschuldigt. Nat;rlich schwirrten ihr viele Gedanken im Kopf herum. Sie fing sogar an zu glauben, dass sie Recht hatten, was sie betraf. Aber was ist dann die Wahrheit in dieser Welt? Wie die Christen sagen: "F;rchte dich nicht! Wenn alle gegen dich sind, ist Gott f;r dich!"
Und sie beruhigte sich allm;hlich. Die Selbstverletzung ist in der Tat sehr tief im Menschen verwurzelt. In diesem ungerechten Leben wird die Rolle der Opfer und Ausgesto;enen zugewiesen. Die alptraumhaften Erinnerungen an diese Zeit werden allm;hlich vergessen. Nach und nach wird das ersch;tterte Gleichgewicht wiederhergestellt. Doch als er sie trifft, stellt er fest, dass sich f;r sie nichts ge;ndert hat.
Ranewskaja hat es richtig gesagt: "Ich mag es nicht, wenn ein Aluminiumbecken eine Kristallvase aus sich macht. Gib einem Mann Macht und du wirst sein wahres Gesicht sehen! Viele Menschen vergessen nach dem Start, mit wem sie gekrabbelt sind und wie sie waren. Wenn sie verraten werden, ist das wie ein Handbruch. Man kann verzeihen, aber man kann nicht umarmen...

Ich habe auch einen Brief an Elena geschrieben, um meine Seele zu beruhigen. Sie macht vielleicht alles falsch, aber ich m;chte mich im Alter sch;tzen.
"Guten Tag Elena! Du bist immer besch;ftigt, du hast nicht einmal Zeit zum Reden. Ich m;chte nur sagen, dass Sie mich nicht mehr anrufen m;ssen, wenn sich unsere Schwestern treffen. Ich bekomme immer meine Geschenke zur;ck und das Essen, das ich so hart f;r euch zubereitet habe. Lisa hat mir k;rzlich meine Geschenke geschickt (billig, aber es geht ja nicht um den Preis, sondern um die Aufmerksamkeit).
Klava hat mich beerdigt und du hast mir auch eine Vinaigrette und Geschenke gegeben. Und das, was meine Schwestern machen (Kuchen, Torten, Fischsalat...), isst jeder und beschwert sich nicht. Ich muss alles wegwerfen, denn ich habe schon Angst vor euch allen, ich habe den Verdacht, dass ihr sie mit Zauberspr;chen belegt, die euch offenbar eure Mutter beigebracht hat und die ihr wiedergebt. Du hast mich immer daf;r getadelt, obwohl ich nie etwas davon getan habe. Wie das Sprichwort sagt: "Der Dieb schreit immer: Haltet den Dieb!" Ich glaube an den Herrgott!
Sie haben ein freundliches Leben, und Gott gebe Ihnen, dass Sie Claudia immer wieder schreien h;ren, dass sie so gut ist und etwas erreicht hat.  Ich frage mich, warum wir nicht zusammenkommen k;nnen, um in Ruhe unsere Angelegenheiten und Probleme zu besprechen, zu fragen und allen Gesundheit zu w;nschen?

Nur schreien und streiten - wer ist besser? Deshalb m;chte ich nicht mehr dort sein, wo ich Panikattacken bekomme, weil ich Angst vor euch allen habe. Nat;rlich hat jeder Nerven, aber man muss einfach menschlich sein.
Es tut mir leid, wenn ich Sie in irgendeiner Weise beleidigt habe, aber es ist besser, mit Fremden zu gehen, wo ich respektiert werde und meine Geschenke nicht zur;ckgeworfen werden, und "besser allein zu sein als mit irgendjemandem". Ich denke, das ist unser Schicksal! Ich m;chte, dass es allen gut geht, auch denen, die mich nicht ausstehen k;nnen... Auf Wiedersehen! Yachthafen.

Will Marina das wirklich, um den Respekt und die Liebe der ihr nahestehenden Menschen zu gewinnen? Liebt sie sich selbst so sehr, dass sie das Gewissen hat, ihre Schwestern zu verurteilen? Sie erz;hlt allen, dass sie sich selbst nicht liebt, dass sie h;sslich und unreif ist, wie ihre Verwandten ihr immer gesagt haben... Oder es ist ein Schrei der Ver;rgerung, dass sie sie so sehen...
Ressentiments sind wie Felsen. Du darfst sie nicht anh;ufen, sonst wirst du unter ihrem Gewicht zusammenbrechen. "Die h;rteste Schule ist die Schule des Lebens... Man wei; nie, in welcher Klasse man ist oder wann die n;chste Pr;fung ansteht. Du kannst nicht einmal schummeln, weil niemand sonst diese M;glichkeit hat.
Es scheint ihr, dass die wahre Liebe zwischen Familie und Freunden den Ausschlag zu ihren Gunsten geben wird. Denn ohne Liebe sind sie nichts als verderblicher Staub. Man w;nscht dem Feind nicht so ein elendes Dasein wie das seine...
Als Marina krank wurde, sagte ihre Mutter zu ihr:
- Ich will mich nicht um dich k;mmern m;ssen...
Sie erinnert sich daran, wie sie einmal mit Fieber im Bett lag, die Hitze ihren K;rper durchzog und die K;lte sie fr;steln lie;. Marina war im Delirium und die Kinder sa;en still und ver;ngstigt in ihren Betten. Marcus' Lehrerin war gerade gekommen, um sie zu bitten, die Nachrichtenecke f;r die Schule und das Schwarze Brett neu zu dekorieren.
Marina l;chelte m;de und sagte ihr, sie k;nne noch nicht, sie f;hle sich nicht wohl. Die Lehrerin fuhr sofort mit ihrem Auto zum Haus ihrer Mutter und bat sie, die Nacht bei ihrer Tochter zu verbringen. Sie kamen gemeinsam an, und der Lehrer fuhr sofort nach Hause und lie; die ver;rgerte Mutter bei Marina zur;ck.
Marina war ganz nass und machtlos. Ihre Mutter half ihr, die Unterw;sche zu wechseln und verabschiedete sich mit den Worten, dass sie ein Treffen der Unterzeichner mit Tanz, Kaffee und Kuchen veranstalten w;rden. Und gerade dann wurde sie von einem ;lteren Herrn, Herrn Schultz, einem ehrenwerten Herrn des Hauses, eingeladen. Sie kann nicht bleiben und l;uft zur;ck. Und verschwand...
Soll sie doch tanzen", dachte Marina, als sie auf dem Sterbebett lag, "sie wird ihr eigenes Kreuz tragen...
Und nun ist ihre Mutter selbst pflegebed;rftig, und niemand hat das Recht, sie daf;r zu verurteilen. Ihre Schwester k;mmert sich um sie und erh;lt daf;r eine Menge Geld. Elena und ihr Mann haben inzwischen sogar ein zweist;ckiges Haus mit Dachgeschoss, Garage und Nebengeb;uden gebaut.
Im Alter von dreiundneunzig Jahren sah Marinas Mutter furchtbar schwach und gebrechlich aus. Ihr Gesicht war faltig, ihre Haut hatte eine blasse gelbliche Farbe, ihre Fingergelenke waren geschwollen... Die Schw;che ihres K;rpers bedeutete nicht, dass ihr Wille gebrochen war. Sie blickte gleichg;ltig auf ihre T;chter und schwieg ausdruckslos.
Vielleicht bedauerte sie, dass ihr Vater sie ihr Leben lang ungl;cklich gemacht hatte, als er mit zweiundvierzig Jahren zum Invaliden wurde. Um ihre Skandale nicht zu h;ren, fuhr er, der gel;hmt war, im Rollstuhl Leute vom Bahnhof zu seinem Haus und verdiente sich so ein wenig Geld. Er kam erst am Abend zur;ck. In manchen N;chten weinte er. Aber mit seiner Willenskraft konnte er in diesem Zustand leben, bis er zweiundsiebzig war.
Jetzt ist sie gebrechlich und wei; wahrscheinlich, wie das Leben eines wirklich liebenden Paares h;tte aussehen k;nnen. Marina hoffte, dass ihre Mutter erkannt hatte, wie nutzlos Hass, Rache und Stolz waren... Und diese Eigenschaften wurden an ihre T;chter weitergegeben. Der ;lteste: Stolz und Egoismus. Die mittlere, Skandal und Rachsucht. Die dritte: Hass und Rachsucht. Die vierte: Ressentiments und geringes Selbstwertgef;hl. Wie kann man solche Kinder verurteilen? Aufwachsen ohne die Liebe und W;rme der Mutter. Deshalb sind sie alle b;se und ungl;cklich... Eine Trag;die? Ein ungl;cklicher R;ckschlag? Oder Schicksal?
Wenig sp;ter erz;hlte Jasmines Schw;gerin Marina davon, als sie zu Hause waren:
- "Man muss alles positiv sehen. Und nehmen Sie alles im Leben so an, als ob Gott Ihnen eine Herausforderung schickt. Wenn Sie die ganze Welt gl;cklich machen wollen, akzeptieren Sie jeden, wie er ist, und lieben Sie Ihre Familie.
Sie k;sste alle, obwohl sie sie zum ersten Mal sah. Aber alle mochten sie. Vielleicht fehlt es allen an W;rme und Freundlichkeit, auch wenn sie nur eingebildet sind.
- Alle schreien: "Man muss verzeihen k;nnen!", und niemand sagt auch nur stotternd, dass man andere nicht kr;nken oder verletzen darf. Ich wollte schon immer freundlich auf die Menschen reagieren... Aber das Leben hat mich gelehrt, mich zu revanchieren...
Marina tr;umte oft, dass sie blind war. Sie schlug in Longos Traumbuch nach. Im Traumbuch bedeutet es: "Sich selbst blind zu sehen - im wirklichen Leben wird man von einer Person, der man fr;her unbarmherzig vertraut hat, get;uscht. Man k;nnte sogar sagen, dass Ihr Vertrauen diese Person verdorben und korrumpiert hat. In der Familie Schlafwandler bedeutet es, "wegen der eigenen Kurzsichtigkeit einen Verlust zu erleiden". "Selbst blind zu sein bedeutet, ;berm;;iges Vertrauen zu zeigen", hei;t es im englischen Traumbuch.
Marina betete zu sich selbst und erinnerte sich an die Worte der Heiligen Schrift: "Menschen werden dich verletzen - Gott wird dich heilen. Die Menschen werden dich dem;tigen - Gott wird dich erh;hen. Die Menschen werden Sie verurteilen - Gott wird Sie rechtfertigen. Verlieren Sie nicht den Glauben!" "Der Herr ist mein Licht und mein Heil, wen soll ich f;rchten? Der Herr ist die Kraft meines Lebens, wen soll ich f;rchten?" (Psalm 26:1)
Die Schwestern wussten, dass Marina ein geringes Selbstwertgef;hl hatte und ein willensschwacher Mensch war, also verspotteten sie sie. Sie setzen immer eine ernste Miene auf und verstecken sich hinter ihrer K;lte wie ein Tier, das sich in seiner H;hle versteckt. Aber sie ist nicht mehr so. Das Leben hat sie abgeh;rtet, aber ihr gutes Herz wird immer bleiben. "Sch;n ist nicht derjenige, der nach au;en gekehrt ist, sondern derjenige, der mit G;te in seiner Seele geboren ist."
Ihre Eltern waren immer mit der Vorstellung aufgewachsen, dass Sicherheit, Stolz und Ego f;r ein erf;lltes Leben ausreichten. Alles andere - W;rme und Sensibilit;t, Verst;ndnis und Einf;hlungsverm;gen - ist optional. Das ist nur f;r diejenigen, die deprimiert sind, wie Marina.
Dies wurde ihr nicht beigebracht. Sie war der Meinung, dass nicht Armut oder Reichtum die Menschen verderben, sondern Neid und Gier. Wenn sie tausend Euro h;tte, w;rde sie sie verschenken und in aller Ruhe Brot und Wasser kauen. Alle ;rgerten sich, dass sie nicht f;r ihr Alter sparen konnte... Die Tatsache, dass Marina k;rzlich dreihundert Euro an eine unbekannte Frau in Russland f;r eine Operation zur Entfernung von Bauchspeicheldr;senkrebs ;berwiesen hat, schockierte sie. Sie dachten, sie k;nne nicht f;r sich selbst sorgen und w;rde Geld an einen unbekannten Ort schicken... Sie werfen nur Geld zum Fenster hinaus...
Aber Marina war nicht mit diesen Eigenschaften ausgestattet: Gier, Geiz. Ihre Schwestern missachteten sie deswegen und vertrieben sie. Marina ging schweigend weg und lebte allein mit ihren eigenen Problemen und W;nschen. Sie lebte nach dem Grundsatz: "Man sollte sich nicht aufdr;ngen. Es ist besser, allein zu sein als mit jemandem, der dich nicht braucht"...

Die schwierigsten Jahre der Pers;nlichkeitsbildung sind vorbei. Das Schicksal zeigt eine unerwartete Seite von ihnen. Die Schwestern haben sich nie mit dem Ende des Schicksals abfinden k;nnen, was auch immer es sein mag. Sie hoffen immer noch darauf, wahrgenommen, respektiert und gelobt zu werden. Aber daf;r braucht man keine Worte, es ist wichtiger, etwas zu tun. "Im Herbst werden die H;hner gez;hlt!" Anstatt mit ihrer h;heren Bildung zu prahlen, sollten sie lieber lernen, wie man richtig lebt.
Grunds;tzlich wird ein Mensch, der viel erlebt hat, niemals ;ber das Ungl;ck und die Hilflosigkeit eines anderen lachen, weil er den Wert des Seelenleids kennt. Alles im Leben hat ein Ende. Liebe... Freunde... Leiden... Aber nur eines hat kein Ende - Erinnerungen. Aber was nicht ge;ndert werden kann, ist l;ngst vergessen...


                Kapitel 51


Brunos j;ngster Sohn ist liberaler und hatte bereits zwei Freundinnen, die jeweils ein Kind bekamen. Aber irgendetwas hat zwischen ihnen nicht geklappt - das ist eine lange Geschichte.
Sp;ter lernte Bruno ;ber eine Website ein M;dchen aus Armenien kennen. Er verfolgte sie f;nf Jahre lang. Sie gab viel Geld f;r Auslandsreisen in ihr Heimatland aus. Ihr Vater wollte seine Tochter nicht in die Ehe geben. Er sagte, er wolle einen brutalen Ehemann f;r sie, aber Bruno war fadenscheinig und anscheinend unverantwortlich. Und seine Tochter war so d;nn, schwach, klein... Was f;r ein brutaler Ehemann f;r sie...
Schlie;lich sagte Bruno es ihm:
- "Egal, wie sehr es dir nicht gef;llt, wir werden zusammen sein.
Das hat seinen Vater bestochen und er hat seine Erlaubnis gegeben.
Bruno organisierte eine aufwendige Hochzeit in Armenien mit ihren Eltern, Verwandten und Freunden, mit einem Hochzeitskleid, Ringen, einem Abendessen in einem Restaurant und einem Fotografen. Alles war wunderbar, aber Marina wurde nichts davon erz;hlt, um sie nicht zu beunruhigen.
Das junge Paar kehrte nach Deutschland zur;ck. Gemeinsam mit seiner Mutter Marina und seinem Bruder Markus gingen sie zur Anmeldung ins Amt. Marina lud auch ihre Schwester Helena und ihre Mutter ein, obwohl sie bereits geschw;cht war. Sie wurden registriert und alle gingen in ein chinesisches Restaurant, um ihre Hochzeit zu feiern.
Im Flugzeug traf Melissa ein M;dchen, Jasmine aus Rjasan. Auf dem ganzen Weg dorthin unterhielten sie sich, lachten und wurden Freunde. Sie begannen, ;ber das Internet miteinander zu korrespondieren. Jasmin erz;hlte mir, dass sie versucht hat, zu heiraten, aber alles, was sie bekam, waren Verlierer, die sich nicht weigerten, mit ihr zu schlafen, aber nicht heiraten oder Kinder haben wollten.
Jasmine, die ihren Mann Bruno sah, als sie die Transplantation durchf;hrten und Melissa mit ihren Sachen herauskam, ;u;erte den Wunsch, auch einen netten Mann aus Deutschland kennenzulernen. Melissa beschloss, sie dem Bruder ihres Mannes vorzustellen. Markus lehnte nicht ab; im Gegenteil, er nahm ihre herzlichen Bemerkungen ;ber die Website mit gro;er Begeisterung auf.
Markus, der ;lteste Sohn, konnte nie eine Freundin finden. Und doch war er sechsunddrei;ig Jahre alt. Sie hatte immer bef;rchtet, dass er nach ihrem Tod allein sein w;rde. Marina freute sich f;r ihren Sohn, er sollte wenigstens ausprobieren, was es hei;t, zu heiraten und Verantwortung f;r seine Frau und seine Kinder zu ;bernehmen... Wenn es nat;rlich irgendetwas g;be...
Jasmine kam nach einer Weile auf Marcus' Anruf hin an. Sie beschlossen, sofort zu heiraten. In D;nemark. Dort geht es schneller. Sie brauchen nicht auf eine der Verz;gerungen zu warten, die Deutschland bietet.
Als sie ankam, k;sste Jasmine sofort alle und ;berreichte Geschenke. Sie schien einfach und umg;nglich zu sein. Marina war freundlich zu allen, und so wurde sie auch freundlich gegr;;t. Sie war mit der Entscheidung ihres Sohnes einverstanden, obwohl sie nichts zu tun hatte und niemand sie fragte. Auch sie war gl;cklich ;ber dieses Geschenk Gottes!
Marina nannte sie sofort Jasmine - ein kleines M;dchen, denn sie hatte nur S;hne und w;nschte sich ein weiteres kleines M;dchen. Sie reagierte sofort und rief ihre Mama an. Und die erste Schwiegertochter nannte sie st;ndig Signora. Aber es war ihr egal, wie man sie nannte, solange sie gut lebten.
Jasmine erkl;rte sofort, dass sie schwanger werden wolle, da sie schon seit langem Kinder erwarte und sich ihr Alter bereits bemerkbar mache. Sie ist dreiunddrei;ig, aber ihre Mutter mochte sie und war nicht dagegen. Aber ob es so bald klappen w;rde...
Die Kinder setzten sich sofort zusammen und gurrten wie Turteltauben. Ihre Mutter freute sich, aber eine Sache war beunruhigend: Es ging alles zu schnell... Obwohl... in der Tat, es ist Jahre her und es ist keine Zeit, den Rotz zu kauen... Es ist alles ein bisschen protzig... Aber die Zeit wird es zeigen...

Sp;ter lud Marina die beiden Schwiegert;chter in ein Caf; ein, um sie bei Kaffee und s;;en Br;tchen zusammenzubringen und ein Gespr;ch von Herz zu Herz zu f;hren. Melissa begann zu erz;hlen, dass die Deutschen sich gerne mit einer Flasche Bier vor den Fernseher legen. Und nicht viele Menschen wollen arbeiten. Ihr Mann zum Beispiel hat zwei Jobs, w;hrend er vier arbeiten k;nnte... Je mehr man arbeitet, desto ges;nder ist man... Das zweite echote.
Und wann sollte man eine Pause einlegen? Wer keine Zeit hat, sich auszuruhen, wird fr;her oder sp;ter auch krank werden. Bis zum Alter von vierzig Jahren machen sich die Menschen ;ber ihren K;rper lustig, und ab vierzig macht er sich ;ber sie lustig. Aber das ist ihre Meinung. Ja, Geld verdirbt einen Mann...
Die Mutter wollte den Status ihrer S;hne besch;nigen, also begann sie, ;ber ihr fr;heres Leben zu sprechen, dass die Kinder in schwierigen Verh;ltnissen, in Armut und Leid aufgewachsen waren... Und was in der Kindheit festgelegt wird, tr;gt der Mensch durch sein ganzes Leben... Deshalb ist es ihnen auch nicht gelungen, F;hrungskr;fte, Wissenschaftler oder ;rzte zu werden.
- F;r mich ist es das Wichtigste, ein freundlicher Mensch zu sein! Mein ganzes Leben lang wollte ich gute Menschen treffen, aber ich habe nur b;se Menschen getroffen... - Marina versuchte, ihre Vorstellung von der Beziehung zwischen Ehemann und Ehefrau zu definieren: "Warum sollte man sich so sehr um seine Versorgung sorgen, ist es nicht besser, in Frieden und Freundlichkeit zu leben?

Sie haben den Hinweis nicht verstanden und ihre Weltanschauung weiterverfolgt...
- Warum kannst du einem h;bschen M;dchen wie mir kein Geld geben? - Melissa fuhr fort. - Habe ich meine Ehre vergeudet, indem ich alles meinem Mann ;berlassen habe?
"So ein h;bsches M;dchen..." In zwei oder drei Jahren wird all das verschwunden sein, und der Respekt wird bleiben, wenn er gerettet wird.
Dann fing Jasmine an, von dem Haus zu tr;umen, das sie nach ihrer Heirat kaufen w;rden.
- Und woher soll das Geld kommen? - Marina war erschrocken.
- Marcus wird einen Kredit aufnehmen... Ich hoffe, dass er seine Stelle mit einem qualifizierteren ... wechseln wird.
Am Ende des Treffens gab Marina jedem von ihnen zwanzig Euro, damit sie das N;tigste kaufen konnten. Wir kauften ein paar Wassermelonen, denn es war gerade Hochsaison f;r Wassermelonen. Marina schaute sich um und sah, dass sie zu zwinkern und zu lachen begannen. Auch sie gingen in den NETTO-Laden und steckten ihr Geld diskret in Marinas Handtasche. Als sie dies bemerkte, war sie ein wenig beleidigt: Sie wollten keine m;tterliche W;rme.
Beide Schwiegert;chter waren nicht begeistert, dass Marina eine Katze aufgenommen hatte. Und er war eine Pille gegen ihren Stress und ihre chronischen Depressionen. Melissa gefiel es nicht, dass Bruno Unterhalt f;r seinen ersten Sohn von einer fr;heren Freundin zahlte, die einen promiskuitiven Lebensstil gef;hrt hatte. Auf diese Weise nimmt er einen Teil des Geldes von seinem Gehaltsscheck. Er bittet ihn, die DNA seines Sohnes zu untersuchen, der angeblich von einem anderen Mann gem;stet wurde. Aber Marina sagte:
- Unser oder nicht unser, er ist immer noch unser! Ich habe ihn gro;gezogen und er ist mein Liebling!
Ist Geld f;r sie wirklich wichtiger als menschliche Seelen? Was ist mit Ehre, W;rde, Gewissen und menschlicher Freundlichkeit? Zu nehmen und wegzuwerfen, was man ;ber Jahre hinweg gepflegt hat... Sie glaubte nicht daran und hoffte in ihrem Herzen, dass dies ein Irrtum war. Schlie;lich hatte er nicht um das Licht Gottes gebeten! Was Gott uns gegeben hat, m;ssen wir wertsch;tzen!
Offenbar wirkten sich ihre h;ufigen Skandale auf ihren Sohn aus und er begann, ihn weniger zu sehen und weniger mit ihm zu kommunizieren. Marina wollte weinen... Sie war der Meinung, dass Kinder f;rs Leben und Ehefrauen f;r eine Weile da sind. Sie stellte eine Bedingung an ihren Sohn:
- Bringen Sie ihn dann die ganze Zeit nur zu mir, und sagen Sie ihr nicht, dass Sie ihn zu mir bringen. Sie soll sich beruhigen! Wenn nicht, bringe ich ihn selbst ins Internat...
Und das tat er auch. Ihr Enkel war an den Wochenenden immer bei ihr, auch wenn er seinen Vater vermisste. Man sollte nie ;ber die Kinder anderer Leute urteilen! Sollen sie doch zuerst ihre eigenen Kinder gro;ziehen - die perfekten Kinder!

Am n;chsten Tag brachte Bruno ihr Enkelkind mit und l;ste damit einen Skandal vor der Haust;r aus:
- Warum erz;hlst du immer allen von unserer Vergangenheit, wie wir gehungert haben, unter den Misshandlungen unseres Vaters gelitten haben und krank waren... Wen interessiert das?
Marina war verbl;fft und sagte es ihm aus tiefstem Herzen:
- Wissen Sie nicht, warum? Ich besch;tze Sie, damit Sie nicht um hohe Posten und viel Geld gebeten werden. Da du keinen Beruf erlernen wolltest, musst du jetzt irgendwie deinen Status erh;hen, dich selbst respektieren und nicht zulassen, dass man auf dir herumtrampelt...
Offenbar hatte Melissa ihm erz;hlt, wor;ber sie in ihrer Vergangenheit gesprochen hatten. Er war immer noch w;tend und br;llte:
- Du bringst uns in Verlegenheit!
- Erziehen Sie Ihre Kinder, dann beurteilen Sie sie... Machen wir es so: Ich werde nicht mehr mit Ihnen reden. Wenn Ihnen nicht gef;llt, wie ich spreche und wie ich Dinge tue, dann kommen Sie nicht mehr zu mir. Vergessen Sie mich! Ich bin f;r dich gestorben. Wenn ich deinem Leben im Weg stehe, dann bestimme dein eigenes Schicksal! Ich k;mmere mich um jeden, und du spuckst auf meine Seele...

Die Entschlossenheit, die ich gerade gewonnen habe, ist verflogen. Die Mutter muss sich eingestehen, dass sie nur eine Last f;r sie ist... Nichts au;er der Porzellanbl;sse ihres Gesichts zeugte von dem Schlag, den sie soeben erlitten hatte...
Ihr Sohn will stark und mutig sein, und sie h;lt ihn f;r verr;ckt und schwach. Sie klemmte ihre Hand mit den Z;hnen zwischen Daumen und Zeigefinger, wie es die chinesische Medizin empfiehlt, in der Hoffnung, dass der Schmerz den stechenden Herzschmerz d;mpfen w;rde...
Er ging, ohne sich zu verabschieden. Der Enkelsohn blieb bei ihr. Der Mutter kullerten die Tr;nen in die Augen. Dann riss sie sich zusammen. Ihr Enkel darf sie nicht leiden sehen... Sie hatte ihr ganzes Leben lang in schwierigen Situationen gelebt, da sie keine Unterst;tzung von anderen erhalten hatte. Sie hatte sich den Satz eingepr;gt: "Sei mutig und finde einen Weg aus der Situation, in der du dich befindest, ohne Hilfe von anderen. Wenn nicht du, wer dann...?" Dieser Satz half und unterst;tzte sie und sie erzielte gute Ergebnisse...
Wenn sie gebraucht wird, wird er nat;rlich kommen und absichtlich die Wunden vergessen, die er ihr zugef;gt hat, und sie wird alles tun, was er von ihr verlangt. Denn S;hne sind egoistisch, aber sie liebt sie von ganzem Herzen. Es ist ihre Schuld, dass sie sie so erzogen hat... Sie wird immer Ausreden f;r sie finden...
Es w;re gut, wenn ihr K;rper, ihre Seele und ihr Herz so unempfindlich gemacht w;rden, wie tote Dinosaurier... Aber jetzt konnte sie nur noch ostentative Gleichg;ltigkeit zeigen. Und ihr Sohn verstand entweder nicht, was in seiner Seele vor sich ging, oder er verstand es nicht und zeigte eine ablehnende Haltung gegen;ber seiner Mutter. Er ist sich offensichtlich der Feinheiten der Seele eines anderen nicht bewusst, da er wahrscheinlich eine raue Seele hat und alles mit seinen echten Augen sieht. Auch sie muss weniger denken und die Dinge so nehmen, wie sie sind.

Ihre S;hne behandeln sie so, wie sie alle anderen behandeln. Wenn sie Auto fahren, haben sie es immer eilig, und wenn sich jemand versp;tet, schreien sie obsz;ne Worte, hupen oder rasen in einer Weise, die ihr Herz h;her schlagen l;sst.
Marina schweigt nicht, sondern weist sie nerv;s darauf hin, dass sie das nicht tun sollten.
- Sie sind in Eile, wie alle Russen... Sehen Sie, wen Sie mit hoher Geschwindigkeit ;berholt haben? Alle zwanzig Meter gibt es eine Ampel, sie haben dich mit geringer Geschwindigkeit eingeholt und ihr sitzt beide da und wartet darauf, dass die Ampel gr;n wird... Warum sollte man sich also beeilen und alle einem Autounfall aussetzen? Was ist, wenn ein Kind, eine Katze oder ein Eichh;rnchen dar;ber l;uft... Haben Sie kein Mitleid mit...
- Karpfen Sie nicht...
- Nehmt euch Zeit, um zum Herrgott zu gehen! Alles zu seiner Zeit und es gibt kein Entrinnen... Wenn Sie Ihr eigenes Leben nicht wollen, dann ;bernehmen Sie die Verantwortung f;r das Leben Ihrer Angeh;rigen...
- Wenn du sterben willst, hast du Angst, einen Unfall zu haben...
- Wenn ich sofort sterbe, ja, aber wenn ich da liege wie ein Gem;se, ist das eine Katastrophe!
- Haben Sie keine Angst, es wird Ihnen gut gehen...
- Du solltest nicht schneller fahren, - sagte Marina leise, - als dein Schutzengel fliegt. Man muss die Menschen respektieren. Respekt ist, wenn ein Auto anh;lt, um Fu;g;nger passieren zu lassen, und ein Fu;g;nger schneller f;hrt, um den Fahrer nicht aufzuhalten...
Marina hingegen ist immer auf der Hut vor schnellen Bewegungen auf der Stra;e. Sie ;berquert die Stra;e immer, auch wenn die Ampel gr;n ist, aber schnell mit Angst und nerv;ser Anspannung. Viele Chauffeure schauen aus dem Autofenster und sagen langsam winkend:
- Es gibt keinen Grund zur Eile! Immer mit der Ruhe! Kein Stress! Keine Panik!
Marina winkt mit dem Kopf und l;chelt, um sich zu bedanken, rennt aber trotzdem schnell weiter. Es scheint ihr, dass fast alle Chauffeure es eilig haben und Passanten ;berfahren k;nnten...
Marinas Leben war ein einziger Schmerz, und der Tod, so schien es ihr, war schnell und schmerzlos. In melancholischer Stimmung schleppte sie ihren m;den K;rper und versuchte vergeblich, ihre Langeweile und ihre schlechte Laune zu vertreiben. Die Angst um ihr wertloses Leben lie; ihre Brust erstarren und verursachte Herzrasen. Sie war bereit, Hand an sich zu legen, aber nicht, um diesen Schmerz zu sp;ren. Aber es gab keinen Grund, die Zeit zu ;berst;rzen...
Marina f;hlte sich deprimiert und sehr einsam in der wuselnden Menge. Hatte sie nicht hoffnungslose Gedanken daran, umgangen zu werden, ohne Verachtung und Abscheu zu verbergen? Leider hatte nicht ein einziges Mal in ihrem Leben jemand den Wunsch, sie in die Arme zu schlie;en und sie vor allem Kummer und Leid zu sch;tzen.
Auf der Stra;e ist Marina sch;chtern. Unsichere Schritte, verkr;ppelte H;nde, verlangsamte Hirnreaktionen - all das war eine st;ndige Erinnerung an den Schlaganfall. Wenn es jemanden gegeben h;tte, der ihre Notlage geteilt h;tte, oder die Liebe ihrer Mutter, die immer sagte, sie m;sse sp;ter f;r sich selbst sorgen, h;tte sie sich nicht so verzweifelt verlassen, allein und zur;ckgewiesen gef;hlt...
Zu Hause, wo sie niemand sieht, f;hlt sie sich freier, sie f;hlt sich nicht ;berfordert, eingeengt und sch;chtern, und sie kann sich wenigstens ein bisschen ihrer Kreativit;t hingeben.  Ihr Kreativit;tsdrang l;sst nie nach, und sie verbringt viel Zeit am Computer.
Sie macht ihre Arbeit so schnell wie m;glich, weil sie jede Minute mit dem Tod rechnet und ihre Arbeit nicht unvollendet lassen m;chte. Sie versucht, ihren Kindern zu vermitteln, dass "man sich im Leben nicht abrackern muss, um prestigetr;chtige Autos und Wohnungen zu haben... Alles kann sich jederzeit ;ndern, und Sie werden sich danach um Ihr armseliges Dasein sorgen. Es ist besser, mit Gott zu leben. "Wenn Gott mit dir ist, ist es egal, wer gegen dich ist!" Ist es nicht besser, in der Mitte zu bleiben und nicht allen Privilegien hinterherzulaufen"...


                Kapitel 52

Nach der Heirat ihrer S;hne lie; Marinas Depression langsam nach. Sie hat die Schuld f;r ihre ungl;ckliche Kindheit von sich genommen. Der Typus des tyrannischen Familienvaters - wei; und flauschig in der ;ffentlichkeit, aber ein Peiniger in der Familie.  Ihre S;hne machten ihr st;ndig Vorw;rfe, weil sie einen solchen Idioten geheiratet hatte - einen S;ufer, einen Zur;ckgebliebenen und einen L;stling -, weil sie Bettler waren und ihr Vater ihnen nicht beigebracht hatte, wie man sich M;dchen gegen;ber verh;lt. Weil sie nicht gesund sind, nicht richtig ausgebildet sind und nicht gut versorgt sind. Papas Alkohol ist ein gro;artiges L;sungsmittel! Sie l;st Ehen, Freundschaften, Familien, Arbeitspl;tze, Lebern und Gehirne auf. Aber keine Probleme!
Heirate jetzt gebildete, anst;ndige M;dchen. Und lass sie Kinder geb;ren und zeige ihnen, wie man Kinder richtig erzieht und sie versorgt. Nat;rlich ist es jetzt einfacher: eine Wohnung zu bekommen, in Frieden zu leben, sich schick zu machen, zu essen, was man will, und dann waren da noch die schlechten Zeiten und die wertlosen Gesetze der UdSSR.
- Es spielt keine Rolle, was f;r eine Kindheit Sie hatten. Das liegt in der Vergangenheit! Es kommt darauf an, was f;r eine Kindheit Sie Ihren Kindern bieten!
Wie ihre Gro;mutter zu sagen pflegte: "Wenn dir alle ;ste ins Gesicht fallen, bist du in einem fremden Wald!" Sie hofft, dass ihre Schwiegert;chter nicht von Marina beleidigt werden. Sie gibt ihnen ihre ganze Seele und W;rme. Aber werden sie es akzeptieren? Die Zeit wird es zeigen! Wie Paulo Coelho predigt: "Du solltest nicht vor deinem Schicksal davonlaufen - du kannst ihm sowieso nicht entkommen".
Marinas Enkel Denis ist nach den Ma;st;ben der Jahre, in denen er lebt, bereits ein Erwachsener. Er ist 16. Seine Schuhgr;;e ist 41. Kleidung ist 52. Er ist gr;;er als sie und sein Vater. Erstaunlich ist, dass sie in einem reichen Land lebt, in dem alles daf;r getan wird, dass Kinder nichts brauchen.
Denis wird von ihrem Sohn Bruno, also seinem Vater, einmal im Monat vom Internat abgeholt. Alla's Mutter begann, Denis mehr zu nehmen. Sie begann, Teilzeit zu arbeiten und nahm ihren Sohn bei sich auf. Marina dachte, sie h;tte sich ver;ndert und besuchte sie, um ihr Alben zu schenken, in denen ihr Sohn aufwuchs, seine Stiefel aus reinem Leder, die B;cher, die sie f;r ihren Enkel nach seinen W;nschen und seinem Wunsch, sein Buch "Weltkennzeichen" zu schreiben, ver;ffentlicht hatte, und f;r die er durch die Stra;en ging und Autonummern fotografierte. Bis er von einem Autobesitzer beschimpft und bedroht wurde. Sofort waren seine Stimmung und sein Wunsch, etwas zu schaffen, ruiniert.

Marina schlug ihm vor, im Internet zu suchen. Sie k;nnen dort interessante Dinge finden. Das hat er getan. Oma Marina gestaltete f;r ihn den Umschlag und korrigierte alle Seiten mit geschriebenem Text und beigef;gten Bildern. Ich habe es mit einer ISBN verschickt. Jetzt ist es so weit! Du kannst vor seiner Mutter mit ihrem Sohn prahlen!
Dazu Kuchen f;r Tee, Obst und S;fte. Ich habe einen Zettel mitgenommen, auf dem stand, dass mein Enkel kostenlos von der Schule nach Hause fahren kann, was in Deutschland f;r Kinder mit geistigen Behinderungen m;glich ist. Voller Freude ging sie zu Alla und ihrem Enkel und stellte sich vor, wie sie friedlich mit den beiden kommunizieren w;rde.
Doch die Freude war sofort verflogen. Als Alla die T;r ;ffnete und Marina sah, sagte sie voller Hass: "Oh mein Gott!" und schloss die T;r vor ihr. Marina hatte nur Zeit, "Hilfe!" zu sagen. Als h;tte man ihr ins Gesicht gespuckt, flackerten ihre Wangen vor Verzweiflung...
Sie beschloss, die Taschen vor der T;r abzustellen und zu gehen. Doch dann ging die T;r wieder auf und ihr Enkel Denis kam heraus. Er k;sste die Oma freudig, nahm die Taschen und w;nschte ihr alles Gute! Sie antwortete ihm, dass sie ihn liebe, woraufhin er die Wohnung betrat und die T;r abschloss. Marina ging nach Hause, mit zerrissener Seele. Sie war kurz davor, in Tr;nen auszubrechen, doch ein Klumpen Tr;nen dr;ckte auf ihre Kehle. Also ging sie zu Fu; nach Hause. Und warum sollte Alla sie so herzlich empfangen? Es war schon so viel Wasser geflossen... Warum mischte sie sich in das Leben eines anderen ein? Sie stellte sich viele Fragen und beschloss dann: H;r auf, dich damit zu belasten, dass die Leute sie nicht respektieren. Sie nahm, was rechtm;;ig ihrem Enkel geh;rte, und gut. Sie wird sich nicht mehr erinnern... Sie hat ihres verschenkt, und Gott wird es ihr schenken!
Und Marina beruhigte sich... Sie versicherte sich selbst, dass sie f;nf Dinge benennen m;sse, mit denen sie sofort aufh;ren m;sse: es allen recht machen zu wollen, Angst vor Ver;nderungen zu haben, in der Vergangenheit zu leben, die Nase zu r;mpfen und sich aufzuregen. Lernen Sie sich besser kennen und schicken Sie sich gegenseitig weg...

Es war drei Monate her, dass wir gemeinsam einen Geburtstag gefeiert hatten, als meine Mutter starb. Bevor meine Mutter starb, sa; eine Elster auf dem Gel;nder von Marinas Balkon und schaute aus dem Fenster. Marina sah den Vogel und dachte sofort, dass es sich um eine Neuigkeit handeln m;sse. Mutter war immer fr;hlich. Selbst wenn sie sich ;ber etwas beschwerte, weinte oder ihr Gesicht vor Wut verzerrte, ;nderte sie sich sofort und strahlte Vollkommenheit aus: Freude, Lebenslust und ein L;cheln. Aber was, wenn sie ihre Kinder nicht liebte? So war sie und so wurde sie von allen in Erinnerung behalten.
Marinas Mann, der l;ngst verstorben ist, misshandelte seine Familie, war grausam und unterdr;ckerisch, und sobald Menschen auftauchten, wurde er so freundlich und f;rsorglich, dass selbst die engsten Menschen nicht glaubten, dass er eine Art Barbar war. Doch sobald sich die T;r hinter ihm schloss, verwandelte er sich in einen D;mon. Zweiteilige Pers;nlichkeiten! Die Familie hat die gleiche Meinung von ihnen, w;hrend die Menschen den Eindruck haben, dass sie Engel Gottes sind und sich fragen, warum die Familie eine so schlechte Meinung von ihnen hat.
Meine Mutter hat in den letzten Tagen geschnarcht. Lena machte sich Sorgen und lief zum Arzt, der ihr Tabletten gegen eine Lungenentz;ndung verschrieb. Sie wusste nicht, dass ein sterbender Mensch immer so endet. Marina wusste das, weil sie in einem Altersheim arbeitete. Manche Menschen schnarchten dort zwei oder drei Tage am St;ck. Marina fragte das Betreuungspersonal, ob ein Krankenwagen gerufen werden sollte.
- Sie sind es, die sich auf den Tod vorbereiten! - antworteten sie ruhig.
Die Mutter starb am dritten Tag. Ihr Herz hatte aufgeh;rt zu schlagen, obwohl der Sensor, der an ihr Herz geklebt war, anzeigte, dass es noch um ihr Leben k;mpfte. Der Krankenwagen und die Polizei kamen, um die Todesursache festzustellen. Dann brachten sie sie ins Leichenschauhaus, um den Tod festzustellen. Sp;ter brachten sie sie auf den Friedhof in einen Raum, in dem sie sogar eine Woche lang liegen konnte. Sie wurde geschminkt und sah aus wie ein Engel. Nur an den Stellen, wo ihre Z;hne waren, hatte sich eine Vertiefung gebildet. fragte Marina Helena:
- Du hast wohl vergessen, ihr die Z;hne einzusetzen?
- Das ist richtig. Das mit den Z;hnen habe ich ganz vergessen. Ich sollte sie ihr im Sarg in die Tasche stecken, damit sie nicht danach suchen w;rde...
Sie lag dort ein paar Tage, weil es ein Feiertag war. Aber alle durften sie von morgens bis nachmittags besuchen.

Die Beerdigung wurde von Elena und Michael organisiert. Sie nahmen das Notizbuch der Mutter und informierten alle telefonisch ;ber ihren Tod und luden sie ein, der Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Zur Beerdigung kamen alle: Familie und Freunde, Bekannte und Freunde, russischsprachige und rein deutsche, um der verstorbenen Elisabeth die letzte Ehre zu erweisen. Das Wetter war bew;lkt. Auch die Stimmung war tr;b. Der Pfarrer leitete die Trauerfeier und erlaubte allen, nach oben zu kommen, einen Erdklumpen auf ihren Sarg zu werfen und sich zu verabschieden.

Marina Christianly ;berquerte den Sarg dreimal und wich mit einem qu;lenden Nervenkrampf im Hals zur;ck.  Bruno stand neben ihr und beruhigte sie. Es war unangenehm und sie versuchte, sich zu entspannen und die Spannung in ihren Halsmuskeln zu l;sen. Lisa sah sie missbilligend an, die anderen versuchten, ihr zu helfen. Endlich beruhigte sich Marina. Nachdem sie die Blumen niedergelegt hatten, gingen alle zum Tor, um zu gehen. Nun mussten sie sich alle gemeinsam an den Tisch setzen und ihre Aufwartung machen. Langsam betraten sie den Speisesaal und nahmen ihre Pl;tze ein.
Marina hatte ihr schwarzes Kopftuch nicht abgenommen und sah deshalb aus wie eine schwarze Kr;he. In Deutschland ist es nicht ;blich, den Kopf mit einem Kopftuch zu bedecken. Aber es ist der christliche Brauch, dies zu tun.
Lisa stand in der Mitte zwischen den Reihen und sagte ihr letztes Wort:
- Ein Mann starb...
Alle sahen sich erschrocken um: "Was, noch ein Mann ist gestorben?"
Sie fuhr fort:
- Sie starben und standen vor dem Herrn zum Gericht. Er schloss damit: "Du kommst in die H;lle!" "Wie das! Ich habe das Abendmahl genommen, ich habe gebeichtet, ich habe jeden Gottesdienst besucht...?" Das tat Mama auch. Was sie in ihrem Leben alles erreicht hat!
Und fertig:
- Danke, Helena, dass du dich in den letzten Tagen um meine Mutter gek;mmert hast. Es tut mir leid, dass meine Mutter gestorben ist! Mein Herz schmerzt sogar f;r sie!
Marina verstand nicht und wandte sich wieder dem Esstisch zu. Pl;tzlich sprang Claudia von ihrem Sitz auf, ihre Augen leuchteten vor Entz;ndung:
- Wovon reden Sie eigentlich? Habe ich mich nicht um sie gek;mmert, als Elena im Urlaub war? Und Marina hat ihnen nicht geholfen, nicht wahr?
murmelte Lisa leise und frustriert: "Ich habe vor lauter Aufregung vergessen, was ich gesagt habe..."
Diese Szene war be;ngstigend. Man wei; nie, wann jemand etwas werfen wird. Alle sind mit den Nerven am Ende...

Marina setzte sich mit ihren Freundinnen Larissa und Valentina gegen ihre Schwestern. Valya hat einen k;stlichen Kuchen gebacken. Jeder bekam einen Teller mit Gulasch. Marina hatte irgendwie Angst, bei der Beerdigung Fleisch zu essen, aber sie wollte nicht auffallen.
Claudia sa; am Tisch gegen;ber, und auf ihrem Scho; sa; ihr j;ngster Enkel, ein h;bsches Kerlchen. Sein Name war Samuel. Er war dreieinhalb Jahre alt. Er schien nichts von menschlichen Beziehungen zu verstehen. Aber er verhielt sich auf eine seltsame Weise. Marina beobachtete ihn l;chelnd, als er Wasser aus einem Glas trank. Pl;tzlich sah er Marina an und rollte mit den Augen. fl;sterte er mit einem hasserf;llten Blick: "Fick dich..." Marina fragte ihn: "Was hast du gesagt?" Er wandte sich ab.
Ja, die Kindererziehung l;sst viel zu w;nschen ;brig. Pl;tzlich w;rgte er und biss in das Glas. Splitter fielen auf den Boden. Claudia nahm mit ihrem Finger das Glas aus seinem Mund. Aber, Gott sei Dank, ist nichts passiert...

So geheimnisvoll und unbegreiflich f;r den Verstand die Verbindung einer Seele mit einem K;rper im Mutterleib ist, so geheimnisvoll ist auch die Trennung einer Seele von einem K;rper. Es ist von Gott geboten, dass jeder Mensch zu jeder Stunde auf den Tod vorbereitet ist. Indem er befiehlt, sich auf den Tod vorzubereiten, offenbart der Heilige Geist die Umst;nde, unter denen der ;bergang ins Jenseits sowohl f;r den Gerechten als auch f;r den S;nder vollzogen wird. Der Tod des Gerechten ist rot und der Tod des S;nders ist bitter.
Nach der Lehre unserer orthodoxen Kirche ist der Tod die Trennung der Seele vom K;rper", danach bleibt die Seele mit sich allein, und der K;rper wird der Erde ;bergeben und zerf;llt in seine Bestandteile. Dieses letzte Schicksal auf Erden ist der Tod, von dem die Heilige Schrift wie folgt zeugt: "Und der Staub wird zur Erde zur;ckkehren, die er war, und der Geist wird zu Gott zur;ckkehren, der ihn gegeben hat" (Prediger 12,7).
Das Gesetz des Todes gilt f;r alle Menschen. "Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben" (Hebr;er 9:17).  Der Tod kommt zum Menschen, wenn er die Grenze des Lebens erreicht hat, die ihm durch Gottes gerechtes Urteil vorherbestimmt ist, um sein bestimmtes Werk zu tun. Dies ist die Grenze, in der alles, was f;r den Menschen n;tzlich ist, vorgesehen ist. Daher ist der Tod f;r den Menschen n;tzlich. Wir sollten dem Versorger, Gott, f;r alles danken!
Wir k;nnen Gott fragen: Warum sterben Menschen, wenn sie jung sind, und warum leben andere bis ins hohe Alter? Die Antwort w;rde lauten: "Das ist das Gericht Gottes, und es ist nicht zu eurem Vorteil, sie zu versuchen. Wovor sollte man sich dann noch f;rchten, wenn alles Gottes Wille ist und wir Kinder des Herrn sind? Wir haben uns nicht auf unsere Geburt auf der Erde vorbereitet und erinnern uns nicht an unseren ersten Zustand. Bereiten wir uns jetzt auf die zweite Geburt vor, auf das Leben nach dem Tod und das ewige Leben...
Und alle Menschen, die auf der Erde leben, wurden von unserem Herrn Jesus Christus gewarnt, dass das Leben auf der Erde von Tr;bsal erf;llt sein wird. Folglich ist der Tod f;r wahre Christen das Ende der Tr;bsal und muss daher mit Freude und Demut empfangen werden, so wie Jesus Christus selbst gestorben ist. Der Tod eines jeden Gl;ubigen besteht im Tod des Herrn Jesus Christus, der uns durch seine Auferstehung das selige, ewige Leben geschenkt hat.
Der Tod erscheint als ein Zeichen der g;ttlichen Liebe, durch das ihre Seelen aus einem irdischen, traurigen Leben voller ;bel in das Reich der Liebe, des Lebens, des Lichts und der Gl;ckseligkeit aufsteigen, in das ihre Geister so oft aufgestiegen sind.
"Vier Tugenden reinigen die Seele: Schweigen, Halten der Gebote, Armut und Demut. Vier Tugenden sch;tzen die Seele und bewahren sie vor der Verlegenheit der Feinde: Barmherzigkeit, Zornlosigkeit, Langmut und das Vergessen von Unrecht. Vier Dinge verdunkeln unsere Seele: Hass auf den N;chsten, Dem;tigung anderer, Neid und Murren" (Abba Jesaja).
"Die b;se Seele, wenn sie geschmeichelt wird, ist hochm;tig, und wenn sie beleidigt wird, ger;t sie in Raserei. Aber die gute Seele freut sich weder ;ber Schmeicheleien noch ist sie ;ber Beleidigungen entr;stet. Wenn die Seele gesund ist, ist der K;rper stark f;r gute Werke. Wenn die Seele sich in s;ndigen Gedanken verliert, dann wird der K;rper durch das Laster verdorben" (St. Ephraim der Syrer).
"Die Gebrechen des K;rpers werden durch die Geschicklichkeit der ;rzte geheilt, aber die kranke Seele wird sofort durch die Worte Christi geheilt" (Johannes Chrysostomus).
Wie die Armen das Leben erben und gesegnet werden, so werden auch die Reichen, wenn sie arm im Geiste sind, dem;tig sein. Wie die Reichen, so kommen auch die Armen in die H;lle und haben einen grausamen Tod, wenn sie ihr Kreuz nicht mit gro;z;giger Geduld tragen. Bereitet euch also jederzeit auf den Tod vor!
Alle beten und hoffen auf die Verhei;ung des Herrn: "Bittet, so wird euch gegeben werden; denn ich will nicht, dass der S;nder stirbt, f;r den ich gelitten und mein Blut vergossen habe und dem ich jetzt das Leben gebe... nur glauben! Ich bin das Leben!" (Johannes 11:25)

Nachdem Marina die Vereinbarungen gelesen hatte, war sie sofort beruhigt. Wie es sein soll, so sollen wir leben! Und als ihr Vater starb, hatte niemand so freundliche Worte zu ihr gesagt. Damals gab es keine Bibel und niemand konnte ihre Seele beruhigen. Deshalb hatte sie eine schreckliche Depression, die drei Jahre lang anhielt...
Wir alle sollten diese Gebote befolgen, damit wir unsere verstorbenen Angeh;rigen nicht vergessen:
"Erinnern Sie sich an sie an ihrem Geburtstag!
Erinnern Sie sich an sie am Tag ihres Ablebens!
Denkt an sie am Tag ihrer Engel, Leute!
Erinnern Sie sich an sie ohne jeden Grund.
Denken Sie im Gebet an sie,
Und stelle eine Kerze auf ihre Seelen.
Sie werden in einem strahlenden Engel kommen,
Und fl;stere dir ins Ohr: "Danke!"
Es ist schwer f;r sie, wenn sie getrennt sind.
Sie waren nicht bereit zu sterben.
Sie waren nicht bereit zu sterben, das musst du verstehen.
Bitte denken Sie an sie!
Sie waren f;r immer getrennt
Sie flogen weg in ein fernes Land
Sprechen Sie oft Ihre Gebete
Erinnere dich an sie, ohne zu trauern!
Erinnern Sie sich oft und oft an sie
Um sie f;r immer in deinem Herzen zu behalten...
Sie schauen auf die Lebenden herab,
Sie werden uns aus der anderen Welt anl;cheln
Als ob er sie begr;;en wollte,
Er bittet uns, im Stillen zu Gott zu beten...
Wir wissen, dass Gott keine Toten hat!
Alle sind lebendig! Und die Seele ist wie ein Vogel..."

Und wie als Antwort darauf ein weiterer Aufruf an die Menschen auf der Erde:
"Sparen Sie nicht f;r Ihre Beerdigung,
wenn Sie in Rente gehen! Jetzt live!
Alle Leichen werden zweifelsohne der Erde ;bergeben werden.
Seien Sie also versichert, dass sie auch uns begraben werden.
Die Seele wird wegfliegen. Hier bleibt der K;rper.
Dem leeren K;rper ist es egal, wo er liegt.
Die Seele k;mmert sich nicht mehr um den K;rper...
Lassen Sie sich im Leben nicht benachteiligen.
Jetzt live. Lauft nicht in Lumpen herum:
Es riecht nach Sumpf und Moos.
Erstellen Sie Ihr Bild.
Leben Sie im Jetzt.
Was dahinter liegt, wissen wir nicht.
So wie wir sind, wird man sich an uns als das erinnern, was wir sind,
Wenn wir tot sind, wird man sich an uns erinnern, wie wir sind.

Elena hat den Plan gebilligt, erst im Fr;hjahr, wenn sich der Boden bereits gesetzt hat, ein Denkmal auf dem Grab ihrer Mutter zu errichten. Bis dahin beschloss Marina, ein lackiertes Holzkreuz mit einer Tafel aufzustellen, auf der der Name ihrer Mutter und ihre Lebenserwartung vermerkt sind. Sie bestellte es online und eine Woche sp;ter kam das Paket mit dem Kreuz an. Marina und ihr Sohn legten es auf das Grab, Blumen und einen Engel mit einer brennenden Kerze. Ihr Nachbar ging auch zu ihren Gr;bern. Eines Tages trafen sie eine Nachbarin, Frau Frieda. Sie sagte ihnen, dass sie keine teuren Sachen hinlegen sollten, da sie sie sonst hier stehlen w;rden. Sie fragte, wie alt Mutter sei. sagte Marina: - 93. Sie fragte l;chelnd nach dem Rezept f;r ihre Langlebigkeit, denn alle ihre Verwandten starben mit 65, 68, 69 Jahren.

Helena ;berreichte allen Schwestern die kopierten Briefe, die ihre Mutter vor ihrem Tod zum Abschied geschrieben hatte, als wollte sie sich vor ihren Kindern f;r ihr ganzes bisheriges Leben rechtfertigen:
"Liebe T;chter! Ich bin an allem in eurem Leben schuld. Ihr habt nie einen gl;cklichen Tag erlebt, ihr habt alle ohne Liebe geheiratet. Ich habe dich so schlecht erzogen. Du hast Recht: Ich war eine schlechte Mutter. Bitte verzeihen Sie mir.
Daddy hat nicht alle gleich geliebt. Und ich konnte dir aus Frustration keine Mutterliebe schenken. Ich war allein im Norden. Ich hatte niemanden, mit dem ich reden konnte, niemanden, der mich beraten hat.
Ich habe es so bereut, nicht auf meine Mutter geh;rt zu haben. Sie sagte mir, er sei in den Drei;igern und habe alle Frauen gehabt, die er brauchte. Ich habe nicht auf sie geh;rt. Im Norden gab es M;nner, die nicht verheiratet waren und mich gebeten haben, sie zu heiraten. Sie sagten, es w;re schlecht, mit ihm zu leben.
Wir kamen nach S;dkasachstan und mein Mann fand meine Geliebte, Alevtina. Meine Geduld war am Ende. Und das alles spiegelt sich in Ihnen wider. Verzeiht mir! Vergib mir f;r all das Leid, das ich dir zugef;gt habe. Ich schrieb einen Abschiedsbrief an meine Mutter und wollte mich vor einen Zug werfen. Daddy hatte Angst um mich. Er streichelte mich und bat mich um Vergebung. Er sagte, er wolle ;berhaupt keine Kinder. Denn als er siebzehn war, schlief er mit einem jungen M;dchen und sie bekam einen Sohn. Sie verklagte ihn, doch als der Prozess angesetzt wurde, war der Junge bereits erkrankt und gestorben. Und von diesem Zeitpunkt an hasste er Kinder.
Es tut mir leid, ich will mich nicht herausreden und alles auf Dad schieben. Ich werde mich vor Gott f;r das verantworten, was ich dir angetan habe. Es tut mir leid! Mum."
Marina hat gelesen und nachgedacht: "Mach dir keine Sorgen, Mama, um uns. Wir sind alle S;nder. Gott ist der Richter von allem!"



                Kapitel 53


Marina hatte den Ehemann ihrer Cousine Maria, Ewald, in seinem Auto auf der Durchreise. Er ist ein reiner Deutscher, so dass sie sich nur auf Deutsch mit ihm verst;ndigen musste. Es stimmt, dass er mehr gesprochen hat. Er hatte einige Sachen vom Bruder ihrer Cousine mitgebracht. Marina schenkte ihnen ihre f;r das kommende neue Jahr. Sie hatte gerade Geschenke f;r alle zu Weihnachten gekauft.
Marina k;mmerte sich mehr um ihn: Sie kochte das Essen, bediente ihn auf dem Tisch, machte ein sauberes Bett und versuchte, ihm in allem zu gefallen, um sp;ter nicht sagen zu m;ssen, dass sie ihren Gast schlecht getroffen und verabschiedet hatte. Er wiederholte ihr gegen;ber immer wieder:
 - Warum behandelst du mich so gut, wie meine Mutter? Sie fragte weiter: "Hast du keinen Hunger?"
Er kam mir klein und mickrig vor, wenn auch mit einem Bauch. Die Nase ist ;ber das ganze Gesicht verteilt, die Augen sind klein und gutm;tig. Marina versuchte, ihm echte Dinge zu erz;hlen, um sein Interesse zu wecken.
Der ungl;ubige Blick verwirrte sie. Ein Schauer der Erregung erfasste sie. Sie sprach alles, was wahr war. Er war unwillk;rlich interessiert. Schlie;lich gelang es ihr, seine Aufmerksamkeit ganz f;r sich einzunehmen. sagte er ruhig:
- Beruhigen Sie sich, klappern Sie nicht wie eine Elster, wie Sie es normalerweise tun, wenn Sie nerv;s sind.
Ewald sprach ;ber sein Leben und sein Leben und war sehr w;tend auf die jungen Leute von heute. Als Marina ihm sagte, dass sie sich gro;e Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder und Enkelkinder mache, da von Deutschland nichts mehr ;brig sei und alles in den H;nden der kriminellen Clans des Fernen Ostens liege, erwiderte er:
- Sie machen sich wieder Sorgen um die Kinder und Enkelkinder. Wir haben unser ganzes Leben f;r Pfennige geackert, und die jungen Leute wollen alles auf einmal. Sie sind arrogant geworden. Sie wollen nicht arbeiten, geben Sie ihnen einfach H;user, Geld und Reisen. Meine Schwester ist gerade an Krebs gestorben. Hat ihr ganzes Leben lang gearbeitet. Sie erhielt ihre Rente nur zwei Jahre lang und starb dann. Das ist nicht fair!
Nach einer Weile fuhr er fort:
- Meine Frau nimmt viele Pillen, und ich bin sicher, dass man nicht zu viele nehmen sollte, das ist einfach Gift. Es ist besser, Wein zu trinken und gesund zu sein. Ich nehme morgens eine Blutdrucktablette und trinke dann den ganzen Tag ;ber Wein oder Bier.
Marina l;chelte, als sie sich daran erinnerte, wie sie sich zu Zeiten des Kommunismus allein mit Urin zu behandeln pflegten.

K;rzlich erfuhr Marina von ihrem Cousin Otto, Marias Bruder, dass sie sich ;ber Claudias Verhalten ;rgerten, weil sie mit dem Mann ihrer Schwiegertochter eine Tochter zur Welt gebracht hatte und sogar ihre Mutter vor deren Tod verfluchte. So ist das Schicksal, wollte Marina ihm sagen, aber sie schwieg.
Marina erz;hlte ihm, dass ihre Schwestern gesagt h;tten, sie sei schlecht - es gebe eine Familie in der Familie. Er antwortete ihr sarkastisch:
- Ich habe auch viel Negatives ;ber mich geh;rt, und Otto hat das auch. Ihre Schwestern und der Bruder meiner Frau h;ren nur auf sich selbst und glauben, sie h;tten Recht. Und ich habe alles an mir vorbeiziehen lassen, und ich rate Ihnen, dasselbe zu tun. Du bist genauso gut wie sie. Noch besser. Schmutz kann man in jedem finden... Man kann nicht zu viele Freunde haben.
- Sie haben Recht!
Dann haben wir ferngesehen. Marina war ;ber jede Kleinigkeit im Fernsehen besorgt. Und er sagte, es seien alles Bilder. Auf Russisch zu denken und zu f;hlen und auf Deutsch zu leben ist Nachahmung im Ausland.
- Du hast die Angewohnheit, dir ;ber alles Sorgen zu machen. Sie sollten weniger denken und mehr unter Menschen sein.
- Ich bin es leid, dass die Leute...

Maria rief ihrerseits ihren Mann mehrmals hintereinander an. Er antwortete ihr:
- "Es ist alles in Ordnung, mein Schatz!
Pl;tzlich sprang er auf und bat um Erlaubnis, in den n;chsten Laden gehen zu d;rfen. Er kam schnell zur;ck und brachte drei Flaschen Bier und einen Becher Wein mit. Er setzte sich hin und trank Flasche um Flasche. Um acht Uhr abends war er ersch;pft. Marina ;ffnete das Fenster, es war zwar kalt, aber trotzdem stickig. Sie war es gewohnt, die ganze Nacht bei offenem Fenster zu schlafen, egal bei welchem Wetter. Es fehlte ihr immer an frischer Luft.
- Lass uns ins Bett gehen. Du hast morgen eine lange Fahrt vor dir", schlug Marina ihm vor und sah in sein gequ;ltes Gesicht.
Er antwortete ihr:
- Ich schlafe nur f;nf Stunden lang. Wenn ich mich jetzt hinlege, werde ich um zwei Uhr mit offenen Augen daliegen.
Eine Stunde sp;ter lag er schnarchend und sabbernd auf dem Bett und schlief. Marina versuchte, in ihrem Bett ruhig zu schlafen, denn in f;nf Stunden w;rde er wieder auf den Beinen sein. Sie bedeckte ihren Kopf mit einem Kissen, damit sie sein Schnarchen nicht h;ren konnte.
F;nf Stunden sp;ter wachte Marina auf und blieb bis zum Morgen wach. Sie kochte Fr;hst;ck, spielte mit der Katze, aber er wachte immer noch nicht auf. Um acht Uhr morgens wachte er auf und sagte:
- Oh, was f;r eine gute Nachtruhe Sie mir beschert haben. Es war so ein weiches Bett und frische Luft.
Ewald sprang aus dem Bett und ging zu seiner Tasche, um ein Handtuch zu holen. Er trug etwas, das aussah wie ein heruntergezogener Schl;pfer einer Frau. Ein pummeliger Babypopo war zu sehen, so wie er Marina erschien.  Er ging ins Bad, um sich zu waschen.
Marina sah Ewald mit einem L;cheln an, obwohl sie nach einer gequ;lten Nacht wie eine Zitrone ausgewrungen war. Sie hatte sicherlich nicht gut geschlafen und wartete mit nerv;ser Unruhe auf seine Abreise nach Hause. Er a;, nahm Geschenke und eine Thermoskanne f;r einen Snack mit und ging schlie;lich zu seinem Haus. Es war schon schwer f;r sie, G;ste zu empfangen und ihnen zu gefallen.

Nach dem Tod meiner Mutter, so hei;t es, n;hern sich die Schwestern und Br;der einander an und verzeihen alles Unrecht, weil es nichts mehr zu teilen gibt, aber die Schwestern bleiben mit einem Gef;hl der ;berlegenheit ;ber die anderen zur;ck, und das erlaubt es einem Menschen nicht, normal zu leben...
Elena forderte alle auf, sich gegenseitig zu entschuldigen und zusammenzuleben. Es war klar, dass die Entschuldigung Claudia wie ein Knochen im Hals stecken bleiben w;rde. Sie sagte ihrer Cousine beil;ufig: "Es tut mir leid, ich habe mich unangemessen verhalten, als ich an dein Telefon ging - ich habe keine Zeit. Die Menschen sind bereit, jedem eine Tat zu verzeihen, wenn die Person sie korrigiert. Aber wie schwer ist es, den Knochen im Hals zu entfernen, wenn eine gef;hllose Seele nicht einverstanden ist.
Auch Elena sagte zu allen: "Es tut mir leid!" und wurde beruhigt. Die Schwestern sollten also freundschaftlich leben und alles vergessen...
"Was ist mit den Wunden in meinem Herzen, die nicht geheilt werden k;nnen? - sagte Marina zu sich selbst. - Und die Tatsache, dass ich ein Invalide bin und mich niemand fragt, wie es mir geht, wie f;hlen Sie sich? Wie einfach - Entschuldigung, das ist alles - Sie haben keine S;nden und k;nnen in Frieden leben und schlafen... "Nicht der Kluge, der rechtzeitig um Vergebung bittet, sondern derjenige, der durch sein Verhalten nicht beleidigt..." Nat;rlich ist es schwer, den Groll zu ;berwinden, und man muss wieder ein k;hles Verh;ltnis aufbauen, wie z. B. "Ich werde versuchen, ihnen keine Aufmerksamkeit zu schenken?" Aber wir sind nicht nachtragend. Es wurden lediglich Schlussfolgerungen gezogen. Schade, dass es keine "L;schfunktion" im Speicher gibt. Dennoch: Wenn man eine helfende Hand gibt, muss man daran denken, dem Kick der Dankbarkeit auszuweichen.

Die Schwestern haben ihr Leben gelebt, jetzt m;ssen sie nur noch eine Bilanz ziehen. Claudia ist jetzt siebzig Jahre alt. Ihre Arroganz, Selbst;bersch;tzung und ihr Snobismus haben sich in eine Vorstellung davon verwandelt, wie sie den Rest ihres Lebens nicht verschlafen oder durchbrennen kann.
Die Einsamkeit, die Fesselung als Gefangene hat ihr nichts gebracht, nur unermessliche Verzweiflung. Es ist einfach unertr;glich... Es ist an der Zeit, ihr Temperament und ihre unangenehmen Gedanken ;ber jeden und alles zu z;hmen und zu lernen, jeden Tag zu genie;en. Wir sollten die Kraft des Unterbewusstseins nutzen. Man muss lernen zu leben, auch wenn es die letzten Tage sind, um neu anzufangen... Wie Olga Aroseva sagte: "Bedaure nicht, alt zu werden, das ist vielen verwehrt worden... Das Leben ist allen gegeben und das Alter nur wenigen".
Das Leben von Schwester Lisa ist nicht mehr problematisch. Ihr ganzes Leben lang hielt sie sich f;r intelligent und w;rdig. Sie besch;mte ihren Mann immer vor allen Leuten und war unzufrieden mit ihrer Umgebung. Von ihrer Schwester einmal zu h;ren, sie sei eine N;rrin, klingt beleidigend. Es klingt paradox, aber wirklich klug ist nur derjenige, der seine eigene Dummheit zugibt. Aber es ist ihr Stolz, der sie daran hindert, es zuzugeben. Der Groll nagt an jedem, aber man muss dar;ber nachdenken. Die Ergebnisse werden nicht lange auf sich warten lassen...
Schwester Helena hat alles erreicht, was sie jemals wollte. Ihr Ehemann Mikhail ist ma;geblich an ihrer vollst;ndigen Unterwerfung beteiligt. Er tut alles auf ihr Gehei;: Er hat zwei zweist;ckige H;user gebaut, ihnen einen w;rdigen Lebensabend erm;glicht. Die Tochter war verheiratet und sie hatten einen Sohn. Sie bewohnten ein Haus. Elena und ihr Mann wohnten im zweiten. Das einzige Problem war, dass der Sohn ein Stolperstein blieb. Er litt immer noch unter seiner Sucht und war am Rande der Verzweiflung, was seinen geistigen Zustand betraf. Aber wenn man ihn ignoriert, scheint alles perfekt zu sein. Sie haben die Sekte nicht besucht, w;hrend sie ihre Mutter pflegten. Als sie starb, wurde sie in der deutschen Kirche w;rdevoll beerdigt, nicht von der Sekte. Aber die Wunden in ihren Herzen, die sie allen um sie herum auferlegt haben, werden in den Herzen der Verurteilten noch lange heilen. Gott sei Dank haben sie dem geistigen Kannibalismus abgeschworen. Aber wer wei;, wohin das Leben sie als N;chstes f;hren wird...
Und wie hat sich das Leben von Marina nach sechzig Jahren ver;ndert? Die Kinder wurden selbstst;ndig, sie heirateten beide. Aber der ;lteste hat sich mit E-wow-Kram aus den Kriegsjahren besch;ftigt. Marina sagte ihm, es sei an der Zeit, die schreckliche Vergangenheit zu vergessen und f;r das Heute zu leben. Nicht um Keime aus ganz Deutschland zu sammeln. Aber er hielt an seiner Argumentation fest: Wir m;ssen Deutschland vor den kriminellen fern;stlichen Clans retten.
- ;berlassen Sie das den Politikern an der Spitze. Gott wird alles richten! Suchen Sie sich einen guten Job und k;mmern Sie sich um Ihre Familie! - wiederholte seine Mutter. Doch wie ein Besessener h;rte er auf niemanden.
Der j;ngere Sohn entfernte sich noch mehr von seiner Mutter. Sie essen nicht, wenn sie zu seiner Mutter kommen, sie sind wohl zimperlich mit der Katze, denn seine Frau sagt, sie mag keine Tiere...
Marina ist sehr gl;cklich mit ihrer Katze Mickey und ihrem Enkel Denis. Sie sind wie leibhaftige Engel: liebevoll, freundlich, aufrichtig und sanft. Der Kater fing an, wenig zu fressen, und Marina rechnete mit dem Schlimmsten f;r ihn, denn er ist jetzt f;nfzehn, aber sie hoffte das Beste. Der Enkel war immer dankbar, dass er Zeit mit seiner Gro;mutter verbringen konnte. Sie besuchten gemeinsam Basare, sa;en in Caf;s und a;en s;;e Br;tchen zum Kaffee. Immerhin eine kleine Freude.
Marina hat immer noch ;ngste, Bef;rchtungen und psychische Anf;lle. Aber es hat sich ein wenig entspannt. Sie redete sich ein: "Mir geht es gut! Mir geht es gut!" Es ist nicht nur eine Einstellung, sondern ein Lebensstil, den sie f;r den Rest ihres Lebens beibehalten sollte.
Vielleicht wird sie mit der Zeit keine Probleme mehr haben: ;berempfindlich und emotional. Es ist eine Kunst, sich selbst zu lieben! Aber es ist so schwer! Sie hat immer eine Frage in ihrem Leben: Warum sch;tzen die Menschen Risiken ein, obwohl sie in der sichersten aller Zeiten leben? Wahrscheinlich ist es ein Echo ihrer unsicheren Jugend.

Marina hat ein unruhiges Leben! Sie ist es gewohnt, in st;ndiger Erwartung von Gefahr zu leben. Sie schrieb ihr Testament auf Russisch und Deutsch. Ein Freund ;bersetzte ihn ins Deutsche und wies sie darauf hin, dass er, wenn er am Computer ausgedruckt wurde, von einem Anwalt beglaubigt werden musste, aber wenn er handschriftlich verfasst war, war er in Ordnung. F;r die Deutschen ist das Wichtigste eine authentische Handschrift. Sie schrieb es so:

                Testament
                "Liebe Familie!
Falls ich sterben sollte, macht euch keine Sorgen. Ich lebte ein bitteres Leben, aber ich sah meine Enkel und Schwiegers;hne und half bei der Erziehung meines Enkels Denis. Ich danke dem Herrn Gott! Er hat mir immer geholfen, er war immer mein Schutzengel. Meine Begegnungen mit Ihm, ;ber die ich in meinen B;chern geschrieben habe, bezeugen dies. Ich habe ihn einmal gefragt: "Warum m;ssen die Menschen so sehr leiden?" Daraufhin antwortete er: "Leben ist Leben!" Und in der Tat, wie das Evangelium sagt: "Die Hauptsache ist, dass man die Seele nicht an den Teufel verkauft, und der K;rper ist nur eine vor;bergehende H;lle".
Ich liebe euch, meine lieben S;hne, ich liebe meine wunderbaren Enkelkinder, weil sie ein Teil von mir sind; ich liebe meine lieben Schwiegers;hne, weil sie mich ersetzt haben und an der Seite meiner S;hne leben.
Ich bete jeden Tag, dass es euch allen gut geht. Und nach dem Tod werde ich den Herrn bitten, all eure S;nden zu vergeben, Erbarmen zu haben und euch alle zu segnen. Wenn ich etwas falsch gemacht oder Sie in irgendeiner Weise beleidigt habe, vergeben Sie mir! Ich habe viel gemalt, Ausstellungen gemacht, B;cher geschrieben, und das hier soll Sie stolz auf mich machen. Ich wei;, ich bin keine perfekte Mutter, aber ich habe versucht, alles f;r dich zu tun. Ich wollte dich immer aus Schwierigkeiten heraushalten.
Und wenn ihr mit euren Ehefrauen oder Ehem;nnern nicht zurechtkommt, lasst euch scheiden, aber helft bei der Erziehung eurer Kinder. Das ist besser, als Gewalt, Hass und L;gen zu dulden - das f;hrt nur zur Pers;nlichkeitsverschlechterung. Es hei;t zu Recht: "Lieber verhungern als etwas essen, und lieber allein sein als mit jemand anderem.
Halten Sie nicht an Ihrer Karriere fest, sondern lernen Sie, wie man richtig lebt. Lieben Sie Ihre Kinder bedingungslos - verw;hnen Sie sie nicht, aber bestrafen Sie sie auch nicht aus irgendeinem Grund. Versuchen Sie, sich mit ihnen anzufreunden, dann werden Sie sich gegenseitig vertrauen. Schlagen Sie sie nie, traumatisieren Sie die Seelen Ihrer Kinder nicht.
Wenn ich sterbe, bestelle ich den billigsten Sarg oder einfach auf Brettern und lasse mich in einer Zelle verbrennen. Begrabt meine Asche dort, wo sie mich im Urnengemeinschaftsgrab begraben haben. Der W;rttembergische Versicherer ist verpflichtet, das Begr;bnisgeld in H;he von 5.000 Euro zu zahlen. Dann m;ssen Sie nicht hingehen und das Grab reinigen. Sie haben ohnehin schon genug zu tun. Dann gibt es Kaffee und Kuchen und das war's. Erinnere dich zweimal im Jahr an mich: an meinem Geburtstag und an meinem Todestag. Das m;ssen Sie nicht, aber so sollen wir uns dort treffen.
Ich muss meine Asche nicht in Mamas Grab begraben. Meine Mutter wollte nie, dass ihr jemand in die Quere kommt.
Essen Sie nicht zu viel, aber essen Sie, um gesund und stark zu sein, nicht blass. Habt keine Angst vor dem Tod. Es ist nicht unser letztes Leben. Die Hauptsache ist, dass man sein Leben lebt, ohne anderen Schaden zuzuf;gen. Tun Sie viele gute Taten. Haben Sie Ihren Lieblingsberuf, seien Sie zumindest Hausmeister, solange Sie ihn m;gen. Liebe Tiere, sie geben wahre Liebe und W;rme, die man von Menschen nicht bekommt.
Das Leben ist eine Pr;fung des Lebens! Gott segne Sie alle! Mama Marina".

Der Herbst ist in Marinas Leben angekommen. Was gibt es sonst noch zu sagen? Genau - das hat ihre ;bersinnliche Gro;mutter einmal gesagt, als Marina zwanzig Jahre alt war:
- Sie werden eine Menge durchmachen. Alle werden dich hassen, dich beschimpfen, deine Unschuld ausnutzen, und du wirst von den Stiefeln all deiner Verwandten zertrampelt werden, wie eine frisch erbl;hte Blume. Aber verzweifeln Sie nicht! Gott ist der Richter ;ber alles! Es liegt an ihm zu entscheiden: Sein oder nicht sein...
Ihre ganze Generation lebte in den neunziger Jahren, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, als das Land verw;stet war und die Menschen ;berleben mussten. Nicht nur die Ideale eines Sowjetmenschen wurden ;ber Nacht entwertet, sondern die Welt, in der mehrere Generationen von Sowjetb;rgern aufgewachsen waren, brach zusammen.
Es herrschten nicht mehr die ;blichen Lebensbedingungen. Es gab kein Geld, keine Lebensmittel, und viele Menschen verloren ihre Arbeit. Und das sowjetische Volk k;mpfte darum, in einer Zeit des Wandels irgendwie zu ;berleben. Sie k;mmerten sich nicht um ihre Kinder, weil sie jeden Tag Geld verdienen mussten, um ihre Familien zu ern;hren. Die Kinder wuchsen allein auf und ;berlebten, so gut sie konnten. Eine ganze Generation von Kindern wuchs ohne die W;rme und F;rsorge ihrer Eltern auf, mit distanzierten V;tern und ;ngstlichen M;ttern. Anstelle von Liebe und Zuneigung wurden diese Kinder st;ndig mit Vorw;rfen und Anschuldigungen bombardiert.
Heute f;hlt sich diese Generation mit gebrochenen Schicksalen immer noch wie Kinder, die beweisen wollen, dass sie nicht so schlecht sind. Sie streben danach, ihr Recht auf Liebe zu beweisen und sich durch ihre Taten und Ergebnisse Respekt zu verdienen. Sie haben oft Angst, einen Fehler zu machen und etwas falsch zu machen. Sie sind es gewohnt, f;r Einsen gelobt und f;r Zweien gescholten zu werden. Sie sind Menschen, die Liebe und Aufmerksamkeit verlangen, die sie als Kinder nicht bekommen haben. Sie konkurrieren st;ndig um Liebe und Aufmerksamkeit.
In dieser Geschichte geht es um vier Schwestern, die unter den oben beschriebenen Bedingungen aufgewachsen sind und ihr ganzes Leben lang miteinander konkurriert haben - wer ist besser. Es scheint, dass sie nach dem Tod ihrer Mutter miteinander vereint sein sollten, aber der Krieg ging weiter...

Marina fuhr nach Helena, um ihrer Cousine Maria zum Geburtstag ihrer Mutter S;;igkeiten zu bringen, die sie in Luxemburg gekauft hatte, als sie das Auto volltanken wollten, da das Benzin dort billiger war als in Deutschland. Und sofort wollte sie den Stammbaum der v;terlichen und m;tterlichen Linie angeben, was sie drei Monate lang getan hatte.
Ihr Sohn warnte sie:
- Schicken Sie Ihren Schwestern nichts und sprechen Sie nicht einmal mit ihnen. Andernfalls werden sie wieder Forderungen stellen, auf die sie nicht verzichten k;nnen. Du wirst dir wieder Feinde machen...
Die Schwestern gingen die Dokumente gewissenhaft durch, fanden Ungenauigkeiten und sagten mir, ich solle sie ;berarbeiten... erwiderte Marina ruhig:
- Ich habe mich intensiv mit dem Stammbaum besch;ftigt. Nat;rlich gibt es einige Ungenauigkeiten, denn ich kann mich nicht an alle erinnern. Machen Sie Ihre, ich w;rde mich sehr freuen!
Und ich dachte mir: "Vielleicht passt es ja zu mir, dass ich meine Verwandten mit meinen Aktivit;ten ungl;cklich mache? Aber ich zeige, dass ich noch nicht in einem Sarg liege, sondern dass ich n;tzliche Dinge tue. Es ist trostlos zu leben, wenn alles glatt l;uft und ruhig ist. Das Leben hat mich gelehrt, mir ein Ziel zu setzen und alles zu erreichen, was es braucht..."

Elena begr;;te sie freundlich und wollte auf S;;igkeiten verzichten, w;hrend sie ihr erz;hlte, dass sie schon lange keine S;;igkeiten mehr gegessen hatten. Marina bestand darauf, die S;;igkeiten zu nehmen, weil sie von ihrer Cousine stammten, und lie; sie machen, was sie wollten. Sie stimmte zu, sie mitzunehmen. Dann drehte sich das Gespr;ch um Impfungen. Sie versicherte Marina, dass sie es nicht wegen des Coronavirus bekommen w;rde. Und er begann ihr zu erz;hlen, dass die Regierung speziell einen Chip implantieren wollte, um das menschliche Verhalten zu ;berwachen, und dass dies sehr gef;hrlich sei...
Marina erwiderte einmal, dass diese Fehlinformation mit einer Gef;ngnisstrafe geahndet werden k;nne. Aber sie wollte nicht auf ihren Unsinn h;ren und bestand darauf, dass das Ende der Welt bevorstehe. Die Apokalypse stehe bereits vor der T;r, versicherte Elena ihr, und deshalb sei es unerl;sslich, sich mit Vorr;ten einzudecken. Der Dritte Weltkrieg steht vor der T;r... Der Teufel sitzt uns im Nacken und wir m;ssen uns auf schlechte Zeiten einstellen, um zu ;berleben...
- Vanga sagte, dass es keinen Dritten Weltkrieg geben wird, - Marina f;gte seine Worte mit ;berraschung ein.
- Ich glaube nicht an Vanga!
- Ich aber schon! Sie war auch die erste, die ;ber ein Coronavirus sagte, dass es passieren wird und dass alle Menschen verr;ckt werden: einkaufen, sich verstecken, Selbstmord begehen, auf die Nerven gehen. Wir sollten weniger Nachrichten h;ren und zu einer Sekte gehen, wo sie den Teufel predigen... Beten Sie lieber morgens zu Gott und k;mmern Sie sich um Ihre Familie. "Und der Tod wird kommen, wir werden sterben..."
Sie schaute Marina ungl;ubig an und sagte: "Du tust schon wieder, was du willst, du h;rst nicht auf mich"... Und Marina f;gte hinzu:
- Jesus Christus ist ans Kreuz gegangen, um uns vom Teufel zu befreien, und Sie werben weiter f;r ihn...
- Jesus wurde gekreuzigt, um uns von unseren S;nden zu retten und uns zur Umkehr zu bewegen... Man muss die Bibel lesen...
- Man muss sie nicht nur lesen, man muss sie auch verstehen... Menschen sind wie B;cher: die Buchstaben sind gleich, aber der Inhalt ist anders....
Helenas Gesicht verzog sich und wurde ganz rot. Sie war bereits rot und schuppig von der Schminke, die sie ihr ganzes Leben lang aufgetragen hatte, um sich sch;ner und netter zu machen. Und sie hatte Erfolg. Sie sah aus wie eine Porzellanpuppe. Aber jetzt, ohne Farbe und Make-up, sah ihr Gesicht schrumpelig und schlaff aus. Die Allergien m;ssen ihren Tribut fordern... Marina hatte sich noch nie geschminkt, nur ein wenig Eyeliner mit einem Stift. Aber dennoch hinterlie;en die Falten ihre Spuren in ihrem Gesicht...
Helena wirbt f;r den leibhaftigen Teufel, denn sie geht auch zu Treffen einer Sekte. ;berall und in jedem sieht sie Teufel, die ihr Schaden zuf;gen wollen. Marina wird von Gef;hlen ergriffen: Staunen, Zweifel und sogar Angst. Woher hat sie das alles? Woher kommen solche schrecklichen ;berzeugungen? Es scheint, dass sie in ihrem Leben alles erreicht hat: Wohlstand, Gesundheit und ein erf;lltes Familienleben... Aber warum soll man gleichzeitig sagen, dass alles vom Satan beherrscht wird? Wohin wird das in Zukunft f;hren?! Warum erz;hlt sie solche Dinge, als st;nde sie selbst unter dem Einfluss des Teufels? Die Hauptsache ist, dass es keinen Krieg gibt, und das ist gut so! Zumindest besser, als sie vorher gelebt haben...
Helena fuhr fort:
- Es wird eine gro;e Hungersnot erwartet. Und ich rate Ihnen, Lebensmittel f;r zehn Jahre zu kaufen, bevor es zu sp;t ist. Eine Schachtel Nudeln, jede Menge Reisgr;tze, Dosenfutter... Ich habe zum Beispiel in einem Amsterdamer Gesch;ft Astronautennahrung in Tuben, die drei;ig Jahre halten, im Wert von tausend Euro gekauft...
- Wenn es eine Hungersnot gibt, wie du sagst, werde ich zum Beispiel aufs Feld gehen, Brennnesseln pfl;cken und Borschtsch machen...
- Dann gibt es keine Brennnesseln mehr, und alle st;rzen sich darauf, sie zu pfl;cken...
Marina ging nach Hause, in der Gewissheit, dass diese Gedanken von der Sekte eingegeben worden waren, es konnte nicht anders sein...

Sp;ter rief Elena Marina an und erz;hlte ihr, dass sie einige Geburtsdaten falsch geschrieben hatte. Es war dringend notwendig, sie zu korrigieren und ihr zu bringen. Sie hat nicht gefragt, sie hat erkl;rt.
Sie antwortete ihr:
- Nat;rlich kann ich mich nicht an alles erinnern - wer wann geboren wurde -, aber das l;sst sich leicht ;ndern. Nehmen Sie einen wei;en Marker und ;bermalen Sie, was ge;ndert werden muss, und schreiben Sie dann, was Sie wollen. Korrigieren Sie einen weiteren Fehler, den ich in meinem Stammbaum auf der ersten Seite gemacht habe: "lebte in Polen", f;llen Sie das Wort Polen mit einem Marker aus. Vitaly erz;hlte mir, dass unsere Vorfahren aus Westpreu;en stammten und dann ;ber Polen in die Ukraine reisten. Also schrieb ich "Polen", was sich aber als falsch herausstellte. Ich sollte dieses Wort auch mit einem Marker ausradieren. Es w;re besser, wenn du meine Arbeit wegwirfst und sie vergisst... Und erz;hlen Sie mir nicht, dass Sie in allem und jedem den Teufel sehen. Es ist be;ngstigend, sich mit dir anzulegen. Es ist, als w;rde man neben ihm wohnen... Deshalb hast du keine guten Freunde, und deshalb ist deine Familie hinter dir her. Kein freundliches L;cheln, keine warmen Worte, kein Mitgef;hl... Ich verstehe nicht, wie du so leben kannst... Und jetzt f;hle ich mich schuldig wegen meiner Mutter. Als ich sie bekam, bettelte sie jeden Tag darum, bei mir bleiben zu d;rfen. Sie wollte nicht mit dir zusammenleben. Ich h;tte Ja gesagt, wenn ich gesund w;re. Aber trotzdem f;hle ich mich schuldig f;r sie... Und ich habe Mitleid mit allen, die w;tend sind, weil sie ungl;cklich sind... Das Einzige, was mich beruhigt, ist, dass auch Jesus Christus gehasst, bespuckt und misshandelt wurde. Und er ist aus Liebe zu uns ans Kreuz gegangen, hat unsere S;nden auf sich genommen und den Teufel von der Erde verjagt, also den Hass gegeneinander. Jesus ist mir im Geiste nahe. Auch ich vergebe allen, indem ich auf ihn am Kreuz schaue: "Er hat es ertragen und uns befohlen!" und ich bete immer f;r meine Familie und Freunde: "Vergib uns, denn wir wissen nicht, was wir tun!" Ich sage Ihnen das in freundschaftlicher Weise, nichts Pers;nliches. Aber wenn Sie unter dem Mikroskop nachsehen wollen, was ich falsch gesagt habe, ist das Ihre Sache. Ich sage immer nur die Wahrheit. Ich verfalle nicht in Trivialit;ten, ich sage, was ich f;hle. Du sagst, es sei an der Zeit, loszulassen, aber du selbst tust so, als ob du perfekt w;rst. Und alle Menschen sind gleich. Aber wof;r du mich verachtest, ist die Frage, die mich interessiert... Wenn Sie es nicht sagen wollen, lassen Sie es, ich wei; es schon....
- Oh, wie viele Antimonien... Ich erz;hle dir echte Dinge und du machst, was du willst...
- Sie k;nnen aus jeder Kleinigkeit eine gro;e Sache machen, die jeden in den Wahnsinn treiben wird! Sie k;nnen noch so viel ;ber die kommende Hungersnot und das Ende der Welt erz;hlen, ich bleibe bei meiner Meinung. Ich habe genug zu tun, ohne Panik zu verbreiten.
Marina hatte das Gef;hl, als w;rde jemand an ihren F;den ziehen und sie zu etwas zwingen. Als ihr der Schlaganfall passiert war, hatte sie mehr als einmal gedacht, sie sei halb tot, und sie hatte keine Lust, gegen jemanden zu k;mpfen, weder geistig noch k;rperlich. Sie wollte nur Frieden und Ruhe... Sie bem;hte sich bereits, es ihr recht zu machen, um die l;stigen Missverst;ndnisse zu vermeiden, die so leicht zwischen ihnen aufkamen, und sie gab ihr Bestes, um kein einziges zus;tzliches Wort zu verlieren, das einen Streit verursachen k;nnte. Aber es funktionierte auch andersherum... Marina hatte das Gef;hl, dass sie sich Elena wie ein Pulverfass n;hern musste...
Als sie sich das n;chste Mal trafen, begann Helena wieder zu senden und das Leben zu lehren. Auch hier war ein Super-Nerv unter ihnen. Marina verstand nicht, wie es m;glich war, sich an solch schrecklichen Details zu erfreuen, versuchte aber dennoch, sie zur Vernunft zu bringen:
- In der Geschichte des Evangeliums habe ich gelernt, dass alle, die leiden, Gott, dem Herrn, n;her sind, sie lieben ihn. Petrus zum Beispiel lehnte Jesus Christus zun;chst ab, bekannte sich aber sp;ter aufrichtig zu seiner br;derlichen Liebe. Und daf;r wurde er sp;ter auf die gleiche Weise gekreuzigt, allerdings kopf;ber. Er hat viel gelitten, aber jetzt ist er bei Gott, dem Herrn.
- Sagen Sie die Wahrheit? Das habe ich noch nicht geh;rt...
Man muss nicht nur die Heilige Schrift lesen, sondern auch die Entstehungsgeschichte der Zeit Jesu Christi. Wahrscheinlich gibt es auch Geschichten, die von Menschen erfunden wurden. Nach den biblischen Legenden begannen die Menschen, sich f;r ihre S;nden zu entschuldigen - sie l;chelten... - Zigeuner zum Beispiel stehlen, und es war Jesus, der ihnen das Recht gab, zu stehlen, denn als er am Kreuz gekreuzigt wurde, konnten sie nicht einen Nagel finden, den ein Zigeuner gestohlen hatte, und sie schlugen nur einen Nagel in seine F;;e. Eine andere Legende besagt, dass die Anzahl der M;cken, die ein Mensch t;tet, der Anzahl seiner vergebenen S;nden entspricht, da Jesus unter M;ckenstichen litt. Oder eine andere Legende: warum Hasen einen Stumpf anstelle des Schwanzes haben. Denn bei der Sintflut war der Hase der letzte, der an Bord der Arche ging, und Noah schloss in seiner Ungeduld die T;ren so schnell, dass er ihm den Schwanz abhackte. Erinnern Sie sich an das R;tsel, das wir mit allen Jugendlichen gemacht haben? Wenn Sie Eva und ein normales M;dchen nebeneinander stellen, wie unterscheiden sie sich? Viele ahnen es nicht und sch;men sich, weil sie etwas Schlimmes denken... Es stellt sich heraus, dass Eve keinen Bauchnabel hat...
- Du hast den Bogen ;berspannt... - Sie verliert nie die Beherrschung und ist stolz auf ihre F;higkeit, ihre Gedanken und Gef;hle hinter einer Maske der Gelassenheit zu verbergen..." "Ich kann Ihnen versichern, dass ich noch nicht senil bin. Und ich habe die Bibel gut studiert. Ich glaube nur, was da steht, nicht was Sie sich ausdenken...
- Die reine Jungfrau Maria lebte 68 Jahre lang auf der Erde und die ber;hmte deutsche Maria Treben, die alle Menschen mit Heilkr;utern heilte, wurde ebenfalls 68 Jahre alt. Und in der Heiligen Bibel steht geschrieben, dass die Menschen 68 Jahre alt werden sollen. Man muss ihn sorgf;ltig und mehrmals lesen...
Unser Planet ist ein lebendiger Organismus. Das Meer ist sein Blutgef;; und die Fl;sse sind seine Blutgef;;e. Die Menschen leben auf dem K;rper der Erde und verschlingen ihn langsam wie Parasiten. Die Erde sp;rt es und sendet im Gegenzug ;berschwemmungen, Erdbeben und Klimaver;nderungen... Deshalb m;ssen wir nicht drei;ig Jahre lang Lebensmittel kaufen, sondern an unsere Seele denken, freundlich und ehrlich sein, uns um unsere Nachbarn k;mmern ...

Marina fand ihre ;ltere Schwester Claudia auf der Website. Sie schickte ihre Nachrichten... Sie las sie, antwortete aber nicht, ignorierte sie... Marina wollte wissen, was sie lebte, was sie dachte, aber sie konnte den Schild der Entfremdung, den sie zwischen ihnen errichtet hatte, nicht durchbrechen. Aber Marina sagte sich manchmal, dass der Abstand zwischen ihnen das Beste sei, eine engere Beziehung sei gef;hrlich. "Das Internet bringt einen nicht n;her zusammen. Es ist eine Ansammlung von Einsamkeit. Wir scheinen zusammen zu sein, aber jeder ist allein. Die Illusion der Kommunikation, die Illusion der Freundschaft, die Illusion des Lebens..." Das hat J. Vishnevsky gesagt, und sie glaubt ihm, aber wie soll sie dann kommunizieren?
Also schickte Marina ihr Kopien von Mamas und Papas Stammbaum. Wenig sp;ter kam die Antwort, negativ wie immer. Claudia glaubte nicht, dass sie den Stammbaum erstellt hatte und schrieb die Antwort wie folgt:
"Die Arbeit wurde nach bestem Wissen und Gewissen durchgef;hrt, mit allen dazugeh;rigen Daten. Es ist sofort klar, dass andere Leute den Stammbaum erstellt haben, und Sie haben nur Fotos hinzugef;gt. Zusammenfassung: Der Stammbaum nach dem Nachnamen des Vaters sollte ge;ndert werden, er entspricht ;berhaupt nicht der Realit;t und ist daher weder f;r uns noch f;r unsere Nachkommen von Wert. Ich glaube, Sie haben diese Version auf Ihrem Computer gespeichert. Eine korrigierte Fassung mit g;ltigen Daten nehme ich gerne entgegen. Clava".
Marina schrieb an sie:
";ber den Stammbaum... Ich habe alle angerufen und nach ihren Geburtstagen gefragt. Da ich mir nicht alle Geburtstage merken kann, habe ich ungef;hr gez;hlt und geschrieben. Nat;rlich haben nur meine Schwestern nicht mitgespielt. Der Rest meiner Verwandten erz;hlte es mir mit Freude und war nur zu froh dar;ber. Und aus irgendeinem Grund wollen Sie nicht mit mir reden. Obwohl du mich vor allen Menschen und vor Gott als Schwester verleugnet und mich begraben hast, habe ich dich als Bekannte mehrmals angerufen und du hast mir geantwortet, dass du keine Zeit hast und aufgelegt. Und du willst nicht mit mir ;ber OK reden... Dann beschweren Sie sich, warum niemand mit Ihnen kommuniziert.
Und Lisa auch. Ich habe sie am Geburtstag ihres Mannes angerufen, ich wollte sofort die Geburtstage der Kinder wissen, und sie sind nicht ans Telefon gegangen. Als sie bei Elena waren, habe ich sie beraten und ihnen Kopien gegeben, um die Schtufu des Ehemanns zu erh;hen, damit sie mehr Geld bekommen. Und sie bekamen die M;glichkeit, in ein Sanatorium zu gehen und einmal im Jahr ein Urlaubsgeld zu erhalten. Sie kopierten es erneut und bedankten sich nicht einmal.
Du erinnerst dich auch nicht an alle deine Geburtstage... Ich tue Ihnen nichts B;ses an, im Gegenteil, ich m;chte Ihnen nur Freude bereiten. Aber Sie nehmen alles negativ auf, alles, was von mir kommt. Mein Sohn sagte mir zu Recht: "Tu nichts f;r deine Schwestern, du wirst daf;r viele Feinde bekommen..."
Sie k;nnen es mit einem wei;en Marker korrigieren - ;bermalen Sie, was Ihnen nicht gef;llt, und schreiben Sie etwas anderes. Und wenn es Ihnen ;berhaupt nicht gef;llt, k;nnen Sie die Stammb;ume in den M;ll werfen und es vergessen. Ich wei;, dass ich alle Geschwister m;tterlicherseits und v;terlicherseits durcheinander gebracht habe, aber ich habe einfach alle Verwandten nach der Anzahl ihrer Kinder und Enkelkinder zusammengerechnet. Und wer sehen will, wer ;lter und wer j;nger ist, kann nach Geburtsjahren suchen. F;r mich ist die wichtigste Frage, wie viele Kinder meine Gro;eltern hatten.
Ich habe nicht viele Fotos von meinen Schwestern, sie geben mir nie ihre Familienfotos. Ich werde keine weiteren Stammb;ume erstellen. Das kostete eine Menge Nerven und Geld. Ich habe schon genug von deinen negativen ;u;erungen. Viele sind mir dankbar, nur meine Schwestern sind nicht gl;cklich. Ich habe sie dem Buch der Lutherischen Kirche der Russlanddeutschen entnommen. Es handelt sich um eine Aufzeichnung aus den metrischen B;chern der evangelischen Kirchengemeinde Grunau. Er ist auf Deutsch, mein Neffe Vitaly hat mir bei der ;bersetzung geholfen. Danke an ihn! Unsere Vorfahren lebten in Westpreu;en in der Siedlung Rosengarten. Wenn Sie m;chten, k;nnen Sie das Buch selbst auf der Website lesen, die ich Ihnen unten nenne.
Das ist alles! Wenn du kannst, sag mir bitte, warum du mich so sehr hasst, seit ich ein Kind war. Ich habe nicht um dieses Licht gebeten, oder? Manchmal w;nschte ich, ich w;re in einem Waisenhaus aufgewachsen. Ich wollte immer von zu Hause weglaufen, zum Beispiel um zu heiraten, wo es immer Skandale, Hass und Abneigung gegen uns Kinder gab, aber ich hatte immer Pech, ich war wohl in Eile... Aber immerhin habe ich eine gute Ausbildung, einen guten Job und gute Kinder. Aber ich lasse alle meine Probleme durch mein Herz, deshalb bin ich nicht gesund. Das ist also mein Schicksal! Gott ist unser Richter!  Alles Gute! Yachthafen.

Claudia kommunizierte nicht mehr mit Marina, obwohl sie wusste, dass sie Recht hatte. Um sich nicht zu den wirklichen Ereignissen zu ;u;ern, beschlossen alle Schwestern, einfach zu schweigen...
Mit Lisa wurde die Beziehung noch schlechter. Marina wusste nicht, was sie ihr angetan hatte, dass Lizavetta die Kriegsgrenze nicht ;berschreiten konnte. Ja, Lizavetta war der Liebling ihres Vaters. In der Vergangenheit hatte er ihr ein Haus und Ferkel gekauft und ihr Futter f;r das Vieh gebracht. Liza lebte mit ihrer Familie in Wohlstand und skandalisierte sie sehr, da sie ihren Mann nicht mochte und ihrem Vater vorwarf, ihr zur Heirat geraten zu haben, weil es, wie ihr Vater ihr versicherte, ihre letzte Chance war... Sie war bereits in ihren Drei;igern und ihre skandal;se Art war f;r ihren Vater und ihre Mutter unertr;glich. Infolgedessen haben die anderen keinen Pfennig von ihren Eltern bekommen... Sie waren unerw;nscht... Ihre Eltern mochten sie nicht, aber Elena hat nicht danach gefragt, sie verlangte Geld f;r ihr Studium und ihr Leben...
Aber das ist ein vergangenes Leben... Jetzt m;ssen wir uns um unsere eigenen Familien k;mmern. Jeder hat Kinder, Enkelkinder... Aber die Entfremdung und die undankbare Haltung der Schwestern zueinander geht weiter...

Marina begann, sich durch B;cher von Psychologen zu w;hlen, wie z. B. "Selbsthilfe f;r Neurosen (Reizdarmsyndrom, Panikattacken, Angst und ;ngste)", die alle diejenigen lesen sollten, die psychiatrische Syndrome haben und auf diesem Hintergrund von kardiovaskul;ren Symptomen. Nachdem sie die Arbeiten von Psychologen gelesen hatte, beschloss Marina, sich vor nichts zu f;rchten und ohne Gedanken an den Tod und daran, wie man es allen recht machen k;nnte, zu leben. Sie m;ssen sich nicht selbst zerst;ren, Sie m;ssen sich keine Sorgen ;ber Depressionen machen. Man muss nur mit dem Gedanken weitermachen: Alles ist zum Besten!
Wenn sie eine schwere Zeit durchmacht, erinnert sie sich immer daran, dass Aufgeben die Dinge nicht besser macht. Das Leben hat nur dann einen Sinn, wenn man f;r jemand anderen als sich selbst lebt! Aber zuerst m;ssen Sie Ihr jetziges Leben in den Griff bekommen. Sie alle haben Kinder und Enkelkinder, aber die Schwestern selbst konkurrieren immer noch miteinander.
Menschen wie Claudia haben, wenn man sich ihren Tagesablauf ansieht, Gier, Machtstreben, Wut und Aggression in ihrem Charakter. Menschen mit einer hysterischen Neurose laufen herum und sagen allen, wer sich wie zu verhalten hat. Das Ergebnis ist Wut, die eine Neurose hervorruft und eine verheerende Wirkung auf den K;rper hat. Das Wort "sollte" muss aus ihrem Denken gestrichen werden.
Es ist besser, f;r sich selbst zu sorgen! Zun;chst einmal m;ssen Sie es sich in den Kopf setzen: "Ich habe kein Recht, anderen Menschen meine eigenen ;berzeugungen aufzuzwingen!" Oder ein halbes Leben lang allen zu erkl;ren, wie man richtig lebt, und weniger auf das Verhalten der Menschen zu achten. Irgendwo haben sie ;ber ihre Taten gelacht, und Leute wie Claudia glauben, dass es an ihnen liegt. Sie hegen einen Groll und beschlie;en, es allen heimzuzahlen. Wir m;ssen aufh;ren, alles in Frage zu stellen!
Und Menschen wie Lisa ern;hren sich von der Energie der Menschen um sie herum: von Konflikten und Widerspr;chen. Solche Menschen zeichnen sich durch Perfektionismus aus.  Der brennende Wunsch, mit jemandem zu konkurrieren und der Erste zu sein, ist eine Folge der neurotischen Neurose. Perfektionismus ist eine Verzerrung, bei der Menschen von sich selbst st;ndig Perfektion in allen Bereichen verlangen. Es ist ein ;bertriebener, ungesunder Anspruch an sich selbst: Alles muss beim ersten Mal klappen, sie m;ssen einen perfekten Eindruck machen, alle Leute m;ssen gut von ihnen denken. Aus diesem Grund ergreift Lisa bei Sitzungen immer das Wort, ob es nun notwendig ist oder nicht. Das hei;t, sie stellen Anspr;che an sich selbst, um Perfektion zu erreichen, wo dies nicht notwendig ist.
F;r sie geht es bei Helena um materiellen Reichtum, unbegr;ndete Eifersucht und hohe Anspr;che an sich selbst und andere. Dies wird als Neurasthenie bezeichnet. Wenn diese Person Probleme oder Hindernisse hat oder ihre eigenen Erwartungen nicht erf;llt, beginnt sie, Misserfolge zu scharf und emotional wahrzunehmen. Es f;llt ihm schwer zu akzeptieren, dass es Aufgaben gibt, die seine F;higkeiten ;bersteigen k;nnten. Daraus ergibt sich ein Teufelskreis: Der Mensch stellt zun;chst Anspr;che an sich selbst, setzt diese nicht in Relation zu seinen tats;chlichen F;higkeiten und ger;t in einen so genannten asthenischen Zustand der ;berforderung. Er/sie hat das Gef;hl, dass dieser Zustand ihn/sie daran hindert, hohe Ergebnisse und Ziele zu erreichen, was den Zustand der Angst weiter verschlimmert. Meistens suchen sie Schutz in Sekten, und um ihre Wirkung zu verst;rken, beginnen sie oft, jeden dorthin einzuladen, und fordern sogar den Besuch von "S;ndern", wie sie sich vorstellen, ein.
Und Menschen wie Marina haben ein Verlangen nach Selbstabwertung und Selbsterniedrigung, sie kultivieren Schuldgef;hle, Panik, Schuldgef;hle, Angst, Beklemmung, Scham, die einen Menschen ruinieren. Sie bl;hen die Situation so auf, dass die Meinung einer Person als die Meinung aller anderen Menschen angesehen wird. Erich Maria Remarque hat einmal gesagt: "Das Gewissen qu;lt meist den, der keine Schuld hat. Seit sie ein Schulm;dchen war, sp;rte sie eine innere Unsicherheit, die stetig zunahm. Sie war sch;chtern, litt st;ndig unter verschiedenen physiologischen Beschwerden, hatte alle m;glichen ;ngste und Zweifel, war ;ngstlich, abh;ngig und wahnhaft. Im Laufe der Jahre intensivierten sich diese Dinge und erreichten schlie;lich ihren H;hepunkt. Sie bat ihre Familie st;ndig um Rat, denn sie war nicht in der Lage, selbst;ndig Entscheidungen zu treffen, unabh;ngig zu leben und zu existieren.

Wenn ihr Mann einmal sagte, er habe sie nie geliebt, und ihre Schwester meinte, sie sei "wertlos" - dann hat es sie getroffen, dass nicht alle Menschen sie liebten. Nach der Scheidung von ihrem Mann litt dieser an Depressionen und wurde schlie;lich selbstmordgef;hrdet. Und ihre Schwester hat nie etwas im Leben erreicht. Verallgemeinern Sie also nicht die Meinung einer Person.
Definitionen von Schwestern und anderen: "wertlos", "wertlos", sind Werturteile f;r Leute wie Marina. Und wenn sie glauben, dass sie wertlos sind, ist das nur zur Freude Ihrer Kritiker. Denken Sie immer an diese Argumente: "Richtet nicht ;ber andere, damit ihr nicht gerichtet werdet."
Ein solcher Mensch versucht, es allen recht zu machen, er versucht, immer gut zu sein, au;ergew;hnlich gut zu sein und ;berall einen guten Ruf zu haben. Er f;rchtet Gott den Herrn und wei; nicht, wie er ihm gefallen kann. Aber im Leben ist das nicht immer m;glich. Ein Mensch kann es nicht jedem recht machen und sollte es auch nicht jedem recht machen. Sie verlassen sich auf die Meinung anderer, sie haben Angst, auch nur einen Schritt von der Norm abzuweichen, die Regeln zu brechen. So entsteht eine st;ndige Angst.
Und diese Emotionen geben dem Gehirn der betreffenden Person einen Befehl: "Sie werden in zwei Minuten sterben!" und diese Menschen haben das Gef;hl, dass sie sterben werden. Das ist es, was eine Panikattacke ausmacht, n;mlich die Reaktion des K;rpers auf das, was er f;r Zweifel h;lt, und die Gewohnheit, sich selbst Angst zu machen.

Neurosen - viele Menschen leiden darunter, wenn auch nicht alle. Jeder Mensch hat drei ;ngste. Erstens: dass sie an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall sterben werden. Zweitens: Sie haben Angst, die Kontrolle zu verlieren, das Bewusstsein zu verlieren und dass etwas Schreckliches passieren k;nnte. Und drittens: dass dies Anzeichen f;r einen bevorstehenden Wahnsinn sind.
Neurotiker haben kein Verst;ndnis f;r den Mittelweg: wenn Tachykardie - dann Herzinfarkt, wenn Druck - dann Schlaganfall. Jede Situation wird als Apokalypse, als Katastrophe empfunden. Es ist eine st;ndige Gewohnheit, alles zu ;bertreiben. Und warum sollte es nicht eine dritte M;glichkeit geben - Sie k;nnen jeden emotionalen Stress bew;ltigen und es wird keine Katastrophe geben...
Das bedeutet aber auch Nervenkrankheiten, die seit der Kindheit ausgebildet werden. Not macht m;rbe, zerst;rt und schafft einen neurotischen Zustand. Wie kann man lernen, sich selbst zu kontrollieren, um die zerst;rerischen Auswirkungen von Not zu vermeiden? Um dies zu tun, muss man die wunderbaren B;cher bemerkenswerter Psychologen lesen und studieren. Zumindest Dale Carnegie. F;r das Lesen von B;chern bleibt nur noch wenig Zeit. Die Unkenntnis einfacher Wahrheiten ist die Ursache f;r Depressionen und die damit verbundenen Entzugserscheinungen.
Die Menschen m;ssen ihre Gef;hle im Griff haben. Es ist in der Tat ihre Schuld, wenn sie sich alles zu Herzen nehmen. Und alles, was im Leben passiert, all die Worte, von denen uns gesagt wird, sie seien neutral, schwarz und wei;, sind nur leere Worte und Kl;nge. Und die Handlungen, die andere uns gegen;ber vollziehen, haben keinerlei emotionale F;rbung. Denken Sie daran, dass alle schlechten Dinge von Menschen geschehen, weil sie ungl;cklich sind und Sie verletzen wollen. Nehmen Sie es nicht pers;nlich, sondern gehen Sie mit einem L;cheln vorbei.
Es scheint, dass die ganze Welt aus Neurotikern besteht. Das ist es wahrscheinlich! Wer sich in einem Zustand der Angst befindet, f;hlt sich vegetativ schlecht. Die Menschen verwechseln den physiologischen Zustand der Angst mit der Symptomatik einer Herz- oder neurologischen Krankheit oder des Wahnsinns. Es ist noch nie jemand an Neurosen gestorben oder verr;ckt geworden. Denn wenn man verr;ckt werden oder an Neurosen sterben k;nnte, w;re die Menschheit schon l;ngst ausgestorben.
In unserem Leben geht es um die ;berwindung von Hindernissen und Schwierigkeiten, um unsere Selbst;berwindung. Wenn Menschen nicht bereit sind, Unannehmlichkeiten zu ertragen, seien sie autonomer, emotionaler oder verhaltensbezogener Natur, wenn sie nicht bereit sind, aufzustehen und mit dem Hund spazieren zu gehen, aufzur;umen, den Abwasch zu machen, die W;sche zu waschen, sich aus dem Haus zu schleppen, wenn sie die geringsten Schwierigkeiten vermeiden, dann haben sie kaum eine Chance, ein gl;cklicher und erfolgreicher Mensch zu werden.

Nachdem sie auf den Rat von Psychologen geh;rt hat, versucht Marina immer noch, es allen recht zu machen: Verwandten, Familie, Freunden und Bekannten. Es braucht Zeit, seine Lebensweise zu ;ndern! Leid gibt Kraft und nimmt manchmal auch den letzten Rest davon. Einsamkeit ist besser als die Gesellschaft von Menschen. "Die Jahre werden vergehen... Jeder wird es verstehen und es wird sich nicht ;ndern, je mehr man sich aufopfert, desto weniger wird es gesch;tzt!"
Psychologen sagen zu Recht, dass derjenige, der versucht, alle gl;cklich zu machen, sich am Ende oft am einsamsten f;hlt... Liebeskummer ersch;pft einen Menschen mehr als jede Arbeit. Wer anderen die Schuld gibt, hat noch einen weiten Weg vor sich. Wer sich selbst die Schuld gibt, hat schon die H;lfte geschafft. Wer niemandem die Schuld gibt, hat das Ende erreicht... Und doch k;nnen die Narben, die geliebte Menschen hinterlassen haben, von niemandem geheilt werden. Sie wussten, wo sie zuschlagen w;rden... Und doch betet sie f;r alle: f;r die Lebenden und die Toten. Denn sie wei;: Die B;sen sind ungl;cklich, weil sie ungl;cklich sind. Es ist noch nicht Herbst, um traurig zu sein... wir haben noch einen Tropfen Sommer ;brig!
Es gibt ein Gleichnis. Ein reicher Mann schenkte einmal einem armen Mann einen Korb voller M;ll. Der arme Mann l;chelte ihn an und ging mit dem Korb weg. Er sch;ttelte den M;ll aus, reinigte ihn und f;llte ihn dann mit sch;nen Blumen. Er kehrte zu dem reichen Mann zur;ck und gab ihm den Korb zur;ck.
Der reiche Mann war ;berrascht und fragte:
- Warum schenkst du mir diesen Korb mit den sch;nen Blumen, wenn ich dir Abfall geschenkt habe?
Und der arme Mann antwortete:
- Jeder gibt dem anderen, was er in seinem Herzen hat.

                Kapitel 54

Nachdem ihre ;ltere Schwester Claudia alle zu sich nach Hause eingeladen hatte und fast alle abgelehnt hatten, manche aus gesundheitlichen Gr;nden, manche aus Mangel an Transportm;glichkeiten, manche weil sie gar nicht wollten, beschloss sie pl;tzlich, alle uneingeladen selbst zu besuchen. Die erste, die ging, war aus irgendeinem Grund Marina. Sie willigte ein, sich mit ihr zu treffen, obwohl sie wusste, dass Klava gerne streitet, gerne urteilt und predigt... Alle sind gestresst, aber Marina hat dem Treffen zugestimmt, um ihrer Schwester Respekt zu erweisen. Sie hat sich gesagt, dass sie ihre Hinweise nicht beachtet, dass sie alles schlecht macht, um keine neuen psychischen Krankheiten und Belastungen zu bekommen.
Marina ist st;ndig aufgeregt vor den G;sten, geht auf alle W;nsche ein und ist sogar bereit, das Nachtt;pfchen zu bringen, was viele Leute irritiert. Eine Person sagte ;ber sie: "Sie macht ein Theater, weil sie ein hartes Leben hatte." Und es ist wahr. Sie m;chte nicht, dass die Menschen genau so leben, und deshalb tut sie alles, um ihnen das Leben zu erleichtern und zu versch;nern. Das hat sich in ihre Gewohnheiten eingebrannt und sie wird es nicht mehr los. Aber wenn die G;ste gehen, f;hlt sie sich gebrochen, m;de, gestresst... Wie der US-Anwalt Charles Evans Hughes sagte: "Man stirbt nicht an ;berarbeitung. Die Menschen sterben durch unn;tige Energieverschwendung und Sorgen". Der Punkt ist klar, aber wie kommt man aus der Gewohnheit heraus, sich immer Gedanken dar;ber zu machen, was die Leute sagen werden... Und ihr Sohn sagte einmal humorvoll: "Wenn es jemandem nicht gef;llt, dann soll er nicht mehr kommen. Und das ist gar nicht so schlecht!"
Marina bekam einen schrecklichen Eindruck von Clavas Gesicht, als sie es sah. Ganz d;nn, verwelkt, mit tiefen Falten im Gesicht, mit grauem, frisiertem Haar, einer roten Nase, mit einigen langen Haaren, die auf Kinn und Nase wachsen, mit einem ungepflegten K;rper... Sie hat offensichtlich polyzystische Eierst;cke und ist dehydriert. So selbstzerst;rerisch zu sein... Sie war unheimlich und ungl;cklich... Aber das ist nicht die Hauptsache... Die Hauptsache ist, dass in den verblassten, roten Augen Wut und Arroganz zum Vorschein kamen. Aber sie dr;ckte ein Auge zu und tat alles, was sie tun sollte, um einen Gast willkommen zu hei;en: gekochte Bohnensuppe, gegrillte H;hnchenschenkel und Pommes, Salat und Apfelkuchen.

Clava gab Marina das Telefon zur;ck, das sie ihr geschickt hatte, denn sie hat ein altes Telefon und l;uft zu ihrer Tochter, um irgendwo anzurufen. Das ist das Ende der Geschichte. Sie brachte ein Geschenk f;r ihre Enkelin und eine Schachtel Pralinen f;r ihren Enkel mit.
Sie beschlossen, zuerst das Grab von Mama und Papa zu besuchen und dann zum Mittagessen zu kommen. Aber es stellte sich heraus, dass es einfach furchtbar war... Sie beschlossen, mit der 921 nach Moers zu fahren, aber auf halbem Weg dorthin merkte sie, dass sie einen Fehler gemacht hatte und zur;ckfahren musste. Sie stieg in den 924 ein und fuhr in die richtige Richtung. Marina war wie immer in Panik, obwohl sie sich einredete, dass alles gut werden w;rde.
Auf dem Weg dorthin begann Clava zu fragen, warum sie so unfreundlich waren. Ihre Tochter lud alle zu ihrer Familie ein, und niemand lud sie zu sich nach Hause ein... Warum? - fragte sie sich. Marina erkl;rte ihr, dass ihre S;hne und deren Frauen damit besch;ftigt seien, Wohnungen auszusuchen, zu renovieren und jetzt noch keine M;bel gekauft h;tten.
- Und auch die Kinder von Liza und Lena verstecken ihre H;user vor uns... Warum diese geschlossenen "Fensterl;den"? Was verbergen sie?
- Nichts. Es ist nur so, dass jeder ein Leben hat...
- Und ich werde zu jedem nach Hause gehen, ob Sie es wollen oder nicht, und verlangen, dass meine Tochter und ihre Familie eingeladen werden! Du zum Beispiel, warum bist du so negativ gegen;ber deinen Schwestern? Ich und Lisa streiten, jetzt du und Lena... Wann wird es Frieden geben?
- Ich werde dich lieben, wenn du nett bist... In der Zwischenzeit respektiere ich euch einfach als Schwestern im Geiste. Wenn ihr als freundliche Menschen zu mir kommt und mir nicht eure t;richte Haltung mit Bosheit und Hass aufzwingt. Dann werde ich euch lieben, aber im Moment respektiere ich euch nur als Schwestern im Blut. Verwechseln Sie niemals meinen Charakter mit meiner Haltung Ihnen gegen;ber. Mein Charakter h;ngt von mir ab, und meine Einstellung h;ngt von Ihrem Verhalten ab.  Im Neuen Testament wird in Matth;us 12:47-50 erz;hlt, wie Jesus Christus seinen Br;dern und Schwestern begegnete, ein ;hnliches Beispiel:
"Und jemand sagte zu ihm: 'Deine Mutter und deine Br;der stehen im Hof und wollen mit dir reden. Und er wandte sich an den, der das zu ihm gesagt hatte, und sagte: "Wer ist meine Mutter oder meine Br;der? Und er wies mit der Hand auf seine J;nger und sagte: "Das ist meine Mutter und meine Br;der; denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.
Clavas Augen waren blutunterlaufen und sie schniefte heftig. Marina hatte Angst, dass sie vor den Leuten im Bus verpr;gelt werden w;rde, und wandte sich von ihr ab, um aus dem Fenster zu schauen. Clava atmete noch heftiger... Sollte Marina getroffen werden, w;rde der Eingang zu ihrer Wohnung geschlossen werden. Marina bedeckte ihre Augen, als ob sie sich ausruhen w;rde... "Ja, das Paradies ist die Gemeinschaft mit Gott", sagte Peter Mamonov, "und die H;lle ist das Leben ohne Gott. Und es spielt keine Rolle, ob hier oder jenseits des Grabes".
Klava kommt ;berhaupt nicht zur Ruhe und greift weiter an:
- Ich glaube nicht an Gott! Und verarschen Sie mich nicht. Wir wurden alle von denselben Eltern aufgezogen, die nicht gl;ubig waren. Warum klammern Sie und Elena sich dann an den Glauben an Gott? Halten Sie das f;r eine Art Scherz?
Marina drehte sich um und sprach leise:
- Sie haben nur noch keine Trauer erlebt. Jeder, der Kummer und Verzweiflung erlebt hat, braucht Schutz und Demut, und die kann er nur bei Gott, dem Herrn, finden. Sie verstehen das nicht. Gott gibt absichtlich Pr;fungen, um die Menschen n;her zu Gott zu bringen. Es ist noch nicht deine Zeit, und ich bestehe nicht darauf, dass du an ihn glaubst, nur um dich zum Hass auf Gott anzustacheln...
Marina wechselte das Thema, um in der ;ffentlichkeit keinen Skandal zu verursachen, aber ihre Schwester reagierte auf jedes Wort aggressiv und lie; sie nicht an ihrer Richtigkeit zweifeln. Und selbst wenn Marina schwieg, hielt sie an ihrer Theorie fest, dass sie von niemandem etwas wollte und selbst niemandem etwas geben w;rde...
- Ich habe eine Taktik im Leben: mit 50 Cent pro Tag leben. Ich kaufe einmal in der Woche f;r 1 Euro bei der Tafel ein und bin damit zufrieden. Ich habe sogar alle Regale im Keller mit Marmeladen, Essiggurken, Konserven, Gr;tze und Nudeln gef;llt, die schon seit ;ber einem Jahr abgelaufen sind. Ich habe keine Angst vor Hunger.
- Aber das Verfallsdatum ist ;berschritten, deshalb geben sie es an arme Menschen in der Tafel. Haben Sie keine Angst, Ihre Enkelkinder zu vergiften?
- Nein. Sie sind abgeh;rtet und wir haben keine Angst vor Krankheiten. Ich, zum Beispiel, esse sogar den Katzen nach, die nicht aufgegessen haben... Und auf der Stra;e kann ich ein Br;tchen vom Boden aufheben und es mit Genuss essen. Ich werde nie krank, im Gegensatz zu euch Putzfrauen. Nur wenn ich Schimmel oder Bl;hungen sehe, dann werfe ich es weg... Meine Nachbarn geben mir benutztes Geschirr, Handt;cher, elektrische Gerberts und ich nehme alles, ich bin so vollgestopft, dass ich nicht mal durchkomme... Und obwohl alles alt ist, bewahre ich es sicher auf und betrachte mich als Vermieterin! Ich sammle leere Flaschen aus den Beh;ltern, die ich abgeben kann und daf;r 25 Cent pro Flasche bekomme. Mein j;ngerer Enkelsohn hilft mir gerne. Er klaut sogar Flaschen von seinen Freunden. Ich bringe ihm bei: Es geh;rt nicht dir, es ist nicht nett, von Freunden zu nehmen...

Ja, Pl;schkin... Jeder lebt, wie er will, wie er kann... Trotzdem ist es eine psychische Diagnose... Ich habe irgendwo von solchen Menschen gelesen. "Wenn ein Mann alle Arten von M;ll nach Hause tr;gt und sogar Flaschen sammelt, bedeutet das, dass er eine psychische Krankheit hat - pathologisches Horten, auch Sylogomanie, Horten, Plushkin-Syndrom, Dysphobie... Pathologische Hamsterer sind extrem egoistisch und werden von der Aussicht gequ;lt, selbst die unbedeutendsten Dinge, eine Zeitung oder eine Plastikt;te, wegwerfen zu m;ssen. H;ufig sehen Menschen mit pathologischem Horten das Horten nicht als Problem an. Eine Analyse von Patienten hat gezeigt, dass eine kombinierte Behandlung aus Pharmakotherapie und Psychotherapie wirksamer ist als eine dieser beiden Therapien allein, aber nur geringe Auswirkungen hat.

- Ich hatte so einen Fall", sagte Marina mit aller Kraft: "Eines Tages sa; ich beim Arzt und wartete, bis ich an der Reihe war. Neben mir sa; eine d;nne, verschrumpelte, ;ltere Frau. Sie wandte sich an mich, in der Hoffnung, Unterst;tzung zu finden:
- Mein Mann ist gestorben und hat mir 20.000 Euro hinterlassen. Ich bewahre es unter meiner Matratze auf und h;te es wie meinen Augapfel. Die ;rzte zwingen mich, ins Krankenhaus zu gehen, weil mein Herz versagt. Das m;chte ich nicht, jemand k;nnte mein Geld stehlen. Was sollte ich tun?
- Was ist Ihnen wichtiger - Geld oder Gesundheit?
- Geld.
- Es liegt an Ihnen...
Marina hat es mir gesagt, sie meinte sie, Klavdia... Aber sie schenkte dem keine Beachtung. Nun, verschiedene Menschen haben verschiedene Prinzipien...
Klavdia fuhr mit ihrem Leben fort, als ob sie sogar stolz darauf w;re:
- Ich habe lieber hundert Rubel als einen Freund.
- Und ich habe lieber hundert Freunde als hundert Rubel...
- Ich bekomme eine mickrige Rente von 500 Euro.
- So kann man beim Sozialamt einen Antrag stellen, um eine zus;tzliche Zahlung zu erhalten.
- Es gibt eine Menge Papierkram, und ich m;chte mich nicht damit befassen. Ich habe genug, um meine Miete zu bezahlen, und ich muss das zus;tzliche Geld meiner Tochter und ihrer Familie geben. Das m;chte ich nicht tun. Sie sollen ihr eigenes Geld verdienen. Wozu brauche ich Trittbrettfahrer?! Sie sollen lernen, gen;gsam zu leben... Ich habe genug von den Bestimmungen der Tafel. Man m;sste schon ein Narr sein, um das aufzugeben, was einem zusteht.
Ja, ein gieriger Mensch ist immer arm.
- Und das ganze zus;tzliche Geld gebe ich meinen Kindern. Ich habe ein schlechtes, hungriges Leben gef;hrt, lasst sie und ihre Familien wenigstens gl;cklich leben... Schlie;lich habe ich sie auf die Welt gebracht und bin f;r ihr Leben verantwortlich. Selbst Tiere sch;tzen und n;hren ihre Kinder, und wir sind wie Fliegenpilze...
- In Afrika verhungern die Menschen, und wir m;ssen fett werden...?
Marina antwortete ihr:
- Einmal f;tterte Oma Tauben, indem sie einen Laib Brot zerkr;melte und auf den B;rgersteig warf. In diesem Moment kam ein Mann vorbei und sagte vorwurfsvoll zu ihr: "Man wirft das Brot den Tauben vor, und in Afrika verhungern Kinder. Habt ein Gewissen!" Und mit Verachtung wandte er sich ab und ging davon. rief Oma ihm nach: "Wenn ich Brot nach Afrika bringen k;nnte, w;rde ich es ihnen auch zuwerfen!"
- Jedenfalls glaube ich, dass ich meine Enkelkinder auf die richtige Weise erziehe. Sie sollen lernen, Geld zu sparen... Ich schlage sie, wenn sie nicht zuh;ren.
- Dein Vater hat dich geschlagen und du hast dich dein ganzes Leben lang ;ber ihn ge;rgert, und jetzt tyrannisierst du deine Enkelkinder...
- Schlagen hei;t, sie richtig zu erziehen. Damit sie wissen, was richtig und was falsch ist. Ich bin sicher, dass meine Enkelkinder zu wunderbaren Menschen heranwachsen werden. Einmal habe ich den Mann meiner Tochter sogar so geohrfeigt, dass seine Wangenknochen zerbrachen.
- Wof;r? - fragte ich mich.
- Weil sie mich getadelt haben, als ich es ihnen sagte: "Warum l;dst du mich nicht zu dir ein?" Er sagte: "Warum m;ssen wir vor dir auf die Knie gehen und dir den Arsch k;ssen?" Ich schlug ihm mit aller Kraft ins Gesicht, dass er zu Boden fiel. Seitdem behandelt er mich mit Respekt: Er l;dt mich zu sich ein, hilft bei der Reparatur von Leitungen und allem, was das Haus betrifft. Er behandelt mich besser als meine Tochter.
- Respekt oder nur Angst?
- Furcht bedeutet Respekt... Es war ein Unfall.
- Lassen Sie nur nicht zu, dass der Unfall zu einem Muster wird... Kinder sehen alles: wie du fluchst, wie du den M;ll aufhebst, wie du unh;flich zu allen bist... Du bist ein Vorbild f;r sie, und vielleicht wirst du dich eines Tages in ihnen wiedererkennen und sagen, dass du sie nicht so erzogen hast, und du wirst nach jemandem suchen, dem du die Schuld geben kannst, so wie Elena es getan hat... Schimpfen Sie mit Ihren Kindern - suchen Sie die Ursache bei sich selbst. Das ist nur dein Stolz!
- Ja, ich bin stolz, dass ich das bin!
- Man kann dich nur bemitleiden... Jede Irritation kommt vom Stolz. Warum sind Sie gereizt und w;tend auf andere? Weil du dich ihm ;berlegen f;hlst...
Das letzte Teil des Puzzles hat sich zusammengef;gt. Ja, die Idee der moralischen Werte ist wie eine Spitze und ein Abgrund! Marina wei; nicht, ob sie ihn verurteilen oder bemitleiden soll... Die Gier nach Macht, die Grausamkeit, der unb;ndige Wunsch, dass alle nur ihrem Willen gehorchen - all das ist ein Erbe der Vergangenheit der Menschheit. Jeder verschlie;t ihr die T;r und hindert sie daran, ein bewusstes Leben zu f;hren, aber manchmal ist sie st;rker... Und ihr Wille wird mit Gewalt durchgesetzt und durch Grausamkeit und Angst zusammengehalten. Clava genie;t es, ihr seelisch und k;rperlich Schmerzen zuzuf;gen... Es macht ihr Spa;, Menschen zu unterwerfen und sie leiden zu lassen. Der Ehrgeiz - die Gier nach Erfolg und Macht - bringt der menschlichen Seele viel B;ses, das sie selbst nicht erkennt. Wenn sie realisiert wird, f;hrt sie zu Arroganz und Gewalt. Psychiatrische Kliniken sind voll von Menschen, die sich nicht mit ihrer eigenen Unmittelbarkeit und Bedeutungslosigkeit abfinden k;nnen und deshalb einen Weg finden, der Realit;t zu entkommen. Manche Menschen werden gr;;enwahnsinnig. Sie werden anma;end und meinen, dass alles ihrem Willen unterworfen werden muss. Elenas Schwester hat den gleichen Gr;;enwahn, aber sie l;sst sich aus ihrem Leben heraushalten, und Claudia l;sst sich nicht so leicht vertreiben. Es stimmt, was man sagt: Bevor man sich nicht mit jemandem gestritten hat, wei; man nicht, was er von einem h;lt. Von Liebe zu Hass ist es nur ein Schritt, von Bewunderung zu Abscheu noch weniger!


                Kapitel 55

Am Grab ihrer Mutter und ihres Vaters begr;;ten die Schwestern die beiden. Marina sprach ein Gebet f;r sie, in dem sie den Herrn bat, sich ihrer Eltern zu erbarmen, ihnen all ihre S;nden, ob freiwillig oder unfreiwillig, zu vergeben, sie zu segnen und sie in sein Reich Gottes aufzunehmen....
Claudia schwieg zun;chst, biss die Z;hne zusammen und sprach dann entr;stet auf:
- Warum beten? Warum reden Sie und Helena wie Fanatiker ;ber Gott, als g;be es keine anderen Dinge, ;ber die man reden k;nnte? Ich verstehe Sie nicht...
- Zun;chst einmal zwinge ich niemandem etwas auf. Ich bete einfach im Stillen, und ich glaube nicht an Gott, aber ich wei;, dass es ihn gibt. Und zweitens machen Lena und ich gerade eine Trauerphase durch und wir bitten Gott um seinen Schutz. Lenas Sohn ist drogenabh;ngig und ich hatte einen Schlaganfall mit L;hmungen auf der rechten Seite und Depressionen. Nur im Ungl;ck wenden sich die Menschen Gott zu. Das habe ich Ihnen schon oft gesagt. Und Sie haben noch nicht viel Kummer gehabt und brauchen ihn nat;rlich auch noch nicht. Durch Tr;bsal lernt der Mensch den Glauben und die Liebe... Mein K;rper braucht Luft, Wasser und Nahrung, aber meine Seele braucht Gott! Gott ist wie Luft. Sie k;nnen ihn nicht sehen, aber Sie k;nnen nicht ohne ihn leben.
- Es gibt keinen Gott! Gott, Gott... Warum versteckst du dich immer hinter Gott? Es gibt keinen Gott! Es ist alles eine Illusion. Wie kann man das nicht verstehen? Wenn Gott, wie Sie sagen, "barmherzig und allm;chtig" war, warum hat er Ihnen dann ein so schweres Leben gegeben? Warum hat er Ihnen keinen guten Ehemann gegeben, damit Sie gl;cklich und ohne Probleme leben k;nnen? Und du hast nur Idioten getroffen, die Blut von dir getrunken haben... Warum gibt er Ihnen keine Gesundheit? Nur Leiden, Tr;nen, Krankheiten... Wozu? Und wozu?
- Das wei; nur Gott. Wahrscheinlich, um nach dem Tod in sein Reich zu gelangen, sauber, geduldig, mitf;hlend, jeden und alles liebend... Ein Mensch, der viel ;berlebt hat, lacht nie ;ber das Ungl;ck und die Hilflosigkeit eines anderen, denn er kennt den Wert des Leidens der Seele...
- Ganz im Gegenteil... Ein solcher Mensch wird anfangen, alle zu hassen, weil er allen Gl;ck, Wohlstand und Gesundheit gegeben hat und dir - nichts...
- Ich habe mich nie vor der Armut der Menschen geekelt... Es ist etwas anderes, wenn die Seele und die Gedanken eines Menschen arm sind... Jeder lebt so, wie er kann und wie er will... Lassen Sie uns nicht streiten. Entschuldigen Sie uns, Mutter und Vater! Wir wissen nicht, was wir da tun...

Nach diesen Worten ihrer Schwester h;tte Marina sich von Gott abwenden k;nnen, aber sie wei; sehr wohl, dass dies von der nachtragenden Seele ihrer Schwester gesagt wird, um ihr Vertrauen in Gott zu untergraben. Die st;rkste Waffe des Teufels ist der Egoismus. Vier Dinge verderben die Seele: Hass auf andere, Herabw;rdigung anderer, Neid und Bosheit.
Alle wahren Gl;ubigen waren im Leben krank, arm und allein. Nicht umsonst hei;t es: "Wen Gott liebt, den straft er auch. Um sich selbst n;her zu kommen, schenkt Gott gro;e Pr;fungen. Diese kranke und gebrechliche Person sieht und sp;rt, dass die Menschen ihr nicht helfen, und wendet sich an den Herrn, und schlie;lich schickt er Freude und Frieden in ihre Seelen...

Marina hatte keine Worte, nur Gef;hle. Nat;rlich sind Skandale keine angenehme Sache, aber f;r Handlungsfreiheit muss immer gek;mpft werden.
Claudia beschwert sich:
- Meine Tochter und ihre ganze Familie laden mich nie zum Essen ein, wenn sie G;ste haben. Sie grillen, haben Spa; und denken nicht einmal an ihre Mutter... Es ist eine Schande, nicht wahr?
Marina antwortet ruhig:
- Haben wir jemals auf unsere Eltern geh;rt? Wir haben alles auf unsere Weise gemacht: geheiratet, studiert, und als wir die Schule abgeschlossen hatten, haben wir uns alle auf einmal getrennt. Und jetzt wollen Sie, dass Ihre Tochter und ihre Familie Ihnen viel Aufmerksamkeit schenken, Sie tragen, Ihnen danken und sich um Sie k;mmern. Ich zum Beispiel bin sogar froh, wenn meine S;hne mit ihren Familien in andere St;dte fahren. Lassen Sie sie ihr Leben leben. Und ich werde mein Leben ruhig und friedlich beenden, mit der Hilfe von Fremden.
- Das kostet eine Menge Geld. Ich habe zehntausend gespart, und ich glaube nicht, dass das genug ist...
- Und ich habe ;berhaupt kein Geld. Die AOK-Versicherung wird helfen, ebenso wie alle, die darunter leiden.
- Du redest so, als h;tten wir umsonst Kinder bekommen. Ich hatte eine Tochter, die sich im Alter um mich k;mmerte.
- Und ich wollte Kinder, weil ich Kinder liebe, ob du es glaubst oder nicht, ist mir egal...
- Ich glaube dir... Ich merke erst jetzt, wie geduldig alle mit mir waren. Ich wei; nicht, ob ich versucht habe, die Leute oder mich selbst zu beeindrucken. Ich war zu sehr damit besch;ftigt, dem Ruhm hinterherzujagen und Geld anzuh;ufen. Ich hatte immer ein dickes Sparkonto, und es kam mir nie in den Sinn, dass meine Tochter ohne mein Zutun aufw;chst...
- Und jetzt, wo die Kraft uns verlassen hat, wollen Sie die schwere Last Ihrer Tochter und ihrer Familie auf sich nehmen.
- Deshalb habe ich sie geboren und aufgezogen...
- Sie hat allein ;berlebt... Und du hast mich ihr nicht einmal helfen lassen. Ich habe dir Pakete mit Schmalz und Gr;tze geschickt, und du hast zur;ckgeschrieben, dass du es nicht brauchst. Ich wollte helfen, entgegen Ihren schrecklichen Regeln, und ich war froh, dass Sie die Pakete behalten und nicht zur;ckschicken.
- Erinnern wir uns nicht... Was vorbei ist, ist vorbei...
- Es ist vorbei, aber Sie haben die Psyche Ihrer Tochter besch;digt...
- Lieber den Spatz in der Hand als die Ente unterm Bett...
- Pflege muss man sich durch harte Arbeit verdienen... Sie haben Ihrer Tochter keine gl;ckliche Kindheit geschenkt, jetzt wollen Sie, dass sie einen gl;cklichen Lebensabend hat. Einen Blick von au;en werfen? Finden Sie dieses Verhalten nicht auch l;cherlich? Du tust gerne so, als w;rst du stolz und unabh;ngig, aber in Wirklichkeit siehst du l;cherlich und erb;rmlich aus... Wenn ich Sie w;re, w;rde ich mit dieser albernen Nummer aufh;ren und mich um mich selbst k;mmern. Sie werden mich wahrscheinlich daf;r hassen, dass ich das sage, aber ich hoffe, es hat eine Wirkung auf Sie, bevor es zu sp;t ist. Du k;nntest das Leben viel mehr genie;en, wenn du netter und freundlicher w;rst... Und obwohl Sie und Ihre Tochter mich begraben haben, als Sie eine Maskerade ;ber meine B;cher inszenierten, hei;e ich Sie immer noch in meinem Haus willkommen...
- Wer liest, wird mich sofort erkennen...
- Ich schreibe also die Wahrheit und erfinde keine Dinge... Ist es nicht deine Schuld, dass ich schreibe und meine Gedanken entwickle? Wer hat uns schon als Kinder gezwungen, Tagebuch zu schreiben? Ich wurde s;chtig und verliebte mich ganz allgemein in die russische Sprache und Literatur. Ich wurde am Ende der Schule sogar von den Pr;fungen in diesen F;chern befreit und bekam eine Eins.
Alle Kriege, K;mpfe und Morde haben nur einen Grund: ein Missverh;ltnis zwischen den Ideen. So ist es auch bei Marina und ihrer Schwester. Sie ;berredet sie leise:
- Die Art und Weise, wie Sie Ihre Meinung ;u;ern, ist das Gebot der Stunde. Wenn ich meine Meinung ;u;ere, explodierst du sofort und redest dir ein, dass du ein Skandal bist. Sie sind ein gemeiner Mensch!
- Ich hasse es, gescholten zu werden. Ich verabscheue alles, was ich sehe. Ich bin bereit, jeden zu verpr;geln, der sich mir widersetzt. Und es gibt keinen Gott! Und die gr;;te S;nde ist, dass Sie B;cher schreiben.
- Es ist alles wahr, und die Wahrheit tut in den Augen weh... Du wolltest immer Panik in mir s;en - was ich falsch mache, was ich falsch denke, was ich falsch lebe... Sie wollen mich zu einem Lakaien machen, damit Sie mich kontrollieren k;nnen?
- Ich brauche dich... Es ist nur so, dass meine Mutter immer gesagt hat: "Zusammen leben!"
- Hat Mama viele ihrer Schwestern und Br;der gesehen? Ein oder zweimal in ihrem Leben. Und mein Vater hatte alle seine Verwandten, die zusammen im Dorf lebten und sich gegenseitig bek;mpften... Je weiter weg, desto mehr verwandt...
Wie kann sie nicht verstehen, dass es keine Rolle spielt, ob man Essen, Ansehen oder Geld hat... Wenn du kein gutes Herz hast, bist du nichts wert.
- Sind Sie vielleicht beleidigt, dass keine Ihrer Schwestern Ihnen die f;nftausend Euro geliehen hat, die Sie den Kindern f;r den Kauf eines Hauses geben wollten? - bemerkte Clava. - Glauben Sie mir, Sie wissen nicht, ob Sie es geben werden oder nicht. Und jeder hat Familie, Kinder...
- Ich bin nicht beleidigt. Du hast mir mein ganzes Leben lang nie etwas gegeben, warum sollte ich jetzt etwas von dir erwarten? Ich bin von Fremden geliehen worden und habe ihnen bereits 2.000 gegeben. Aber alle weigerten sich. Wer braucht mich schon krank... Ich war sehr aufgeregt und habe die ganze Nacht gebetet und geweint, dass Gott irgendwie helfen w;rde! Und am Morgen kamen mir pl;tzlich die Worte in den Sinn: "Geh ins Chaparral!" Ich erwiderte, dass mein Sohn einmal darum gebeten hatte, in eine Suppenk;che zu gehen, aber man hatte ihn nicht gelassen. Wieder kommen mir die Worte in den Sinn: "Geh zur K;sekuchenfabrik!" Also bin ich aufgestanden und ohne gro;e Begeisterung zu ihnen gegangen. Und sie haben es mir gegeben! Erstaunlich, aber wahr!  Die 5.000, die ich hatte, habe ich meinem ;ltesten Sohn gegeben, und das Geld, das ich mir geliehen hatte, ging an meinen j;ngsten Sohn und seine Familie. Ich habe ihnen geholfen, ihre Wohnung zu reparieren. Das ist alles, was ich meinen Kindern und ihren Familien geben kann. Also lasst wenigstens die Kinder gl;cklich leben!
- Sie leben, als w;ren sie im Himmel! Warum sollte man ihnen helfen, wenn man selbst f;r sich sorgen kann.
- Ihr habt alle H;user f;r eure Kinder gekauft und ich kann nicht einmal ein bisschen helfen? Ich verstehe einfach nicht, warum Lisa und Elena sofort aufgeh;rt haben, mit mir zu sprechen? Sie rufen nicht an, sie gehen nicht ans Telefon? Und du sagst - Freundschaft...
- Das ist peinlich! Egal, wie es uns geht, unser Gewissen nagt immer noch an uns...
Clava schwieg, und sie kamen nie wieder auf das Thema zu sprechen.

Marina will sich vor allen verstecken, sich abkapseln oder zumindest etwas Abstand zwischen sich und alle anderen bringen... Ja, es ist kompliziert - das Leben! Doktor Karmatsky, dem sie den ganzen Tag auf E-TUB zuh;rte und an den sie sofort glaubte, als sie seine Meinung h;rte, dass alle Krankheiten, die wir haben, von Stress herr;hren, sagte, dass derjenige, der keine Angst vor Krankheiten wie Krebs, Coronavirus, Grippe, Magen-Darm- und Herzproblemen hat, der sich nicht selbst entbl;;t und lobt, der bis zum Ende seiner Tage gesund bleibt. Deshalb wird meine Schwester nicht krank und leidet nicht an einer Krankheit. Sie ist stolz darauf und lobt sich selbst f;r diese Lebensweise.
 So viele Menschen leben ihr Leben, als ob sie blind w;ren. Sie sind nur an sich selbst interessiert und denken nur an ihre Begierden und Leidenschaften. Sie ziehen sich in ihre eigene kleine Welt zur;ck, und erst sp;ter, wenn es zu sp;t ist, wird ihnen bewusst, wie wichtig ihnen ihre Angeh;rigen waren.
Marina sah ihre Schwester mit feuchten Augen an und sagte leise:
- Ich bin lebensm;de. Total kaputt. Ich bin eine alte, kranke Frau. Ich m;chte einfach nur leben, ohne Angst vor irgendjemandem zu haben, ohne mich wie ein Ausgesto;ener zu f;hlen. Ich habe fast mein ganzes Leben gelebt und muss mich immer noch allen anpassen, allen den Hintern lecken, mich minderwertig f;hlen... M;de... Ich w;rde jetzt gerne dorthin gehen" - und sie zeigte mit dem Finger in den Himmel - "aber ich glaube auch nicht, dass mich dort jemand haben will. Ich denke an mein Leben und bekomme Angst... Du hattest Recht, als du ;ber mich als Kind sagtest: "Es gibt immer einen Freak in der Familie. Ich will nicht mehr leben... Ein Mann ist gut und sch;n, bis er gebrochen, betrogen und mit F;;en getreten wird...
fragte Claudia sofort fr;hlich:
- Wie werden Sie dieses Leben verlassen? Selbstmordgef;hrdet enden?
- Ich habe bereits einen Erbvertrag abgeschlossen, der nach meinem Tod verbrannt werden soll, und das Geld wird von der Versicherung genommen, damit die Kinder nicht gest;rt werden. Die Frau sagte, als sie den Vertrag unterzeichneten: "Und ich m;chte begraben werden, wenn ich sterbe. Ich werde gl;cklich sein, wenn ich die W;rmer mit meinem Fleisch f;ttere..."
Clava stimmte zu:
- Ich bin der gleichen Meinung wie diese Frau.
Ich l;chelte ersch;pft und fuhr fort:
- Und meine Asche wird an einem Ort beigesetzt, den niemand kennt.
- Und meine S;hne, wenn sie an mein Grab kommen wollen?
- Unsere Seele ist lebendig und ;berall. Sie k;nnen in Ihrem Haus eine Kerze anz;nden, beten und sich erinnern. Ich werde h;ren...


                Kapitel 56

Endlich waren sie zu Hause. Marina f;hlte sich bereits hungrig, pleite und schwach.
Sie haben zu Abend gegessen. Marina hat ihre Katze gef;ttert. Clava a; mit Genuss:
- Was f;r eine k;stliche Suppe! Stellen Sie es selbst her?
- Ja, nat;rlich! Als ich die Kinder zu Hause hatte, habe ich es jeden Tag gemacht. Jetzt koche ich einen gro;en Topf Borschtsch, Erbsen- oder Bohnensuppe f;r eine ganze Woche, die ich nach und nach aufw;rme...
Pl;tzlich fiel ihr ein Kartoffelstrohhalm aus dem Mund. Sie wischte sich mit dem ;rmel ;ber die ausgetrockneten Lippen, nahm ihn schnell auf und steckte ihn sich in den Mund.
- Du hast was", sagte Marina entr;stet, "wirf es weg. Eine Katze l;uft auf dem Boden herum, und f;r uns alle ist es in Ordnung, wenn du sie wegwirfst.
- Na und? Ich kann sie sogar vom Boden aufheben und essen, ohne dass sie mir schaden...
- Aber die Leute schn;uzen sich auf der Stra;e, und es gibt eine Pandemie...
- Du hast Angst, deshalb wirst du krank. Ich gebe k;rperlichen Schw;chen nicht nach", war ein metallischer Unterton in ihrer Stimme zu h;ren.
- Aber auf diese Weise k;nnen Sie W;rmer bekommen...
- Na und? Lassen Sie sie leben und gedeihen. Ich bin gl;cklich, wenn ich jemanden f;ttere...

Clava sah sich die Fotoalben bei Marina an und freute sich, weil sie viele Bilder von sich selbst fand. Sie stellte erfreut fest, dass ihre Wohnung sauber und aufger;umt war. sagte Marina erneut:
- Jeder lebt so, wie er kann und wie er will...
Claudia hat sich verabschiedet:
- Lass uns wenigstens eine Umarmung haben... Ich werde wiederkommen, auch ohne Einladung. Das ist f;r mich nichts wert. Du wirst mich nicht los, nur damit du es wei;t...
Sollte Marina oder jemand anderes, der das ;bel sieht, versuchen, die Situation zu bereinigen? Ihre Einmischung als Schwester kann von Vorteil, aber auch von Nachteil sein. Das h;ngt davon ab, wie sie darauf reagiert. Einige haben die Berufung, einzugreifen, andere richten nur Schaden an. Wie sie sich verhalten soll, damit ihre Schwester nicht beleidigt wird, obwohl sie selbst jeden beleidigen kann, ohne es zu merken. Man muss aus seiner eigenen Erfahrung lernen, d.h. praktisch zeigen, wie man sein Leben leben muss, ohne sich ;ber Kleinigkeiten zu ;rgern. Man muss sich nur ein bisschen um sich selbst k;mmern und seine Einstellung zu den Menschen ;ndern. Clava sagt, dass es in einer Kampagne keine zehn Minuten dauert, bis die Leute sie ;rgern und sie w;tend wird... Wer werden ihre Freunde sein, wenn sie st;ndig w;tend und emp;rt ist?
Die ewig W;tenden geben allen anderen die Schuld... Marina sah ihre w;tende Reaktion voraus, aber sie schaute nur so, dass Marina zur;ckwich. Clava brach in ein unheimliches Lachen aus, als wolle sie sagen: Mehr wird das Huhn dem Huhn beibringen... Marinas Herz raste. K;nnte es sein, dass sie immer noch Angst vor ihr hatte? Sch;chternheit, Verlegenheit und Angst und gleichzeitig eine leichte Freude ;berkamen sie. Vielleicht w;rde niemand Clava das sagen und ihr psychologisch helfen, aber Marina versuchte es. Vielleicht hat sie ihre Zeit verschwendet. In der Tat schreien einige Christen nach dem Glauben an Gott, andere nach Lynchjustiz. Man kann nicht sagen, wer Recht und wer Unrecht hat. Aber eigentlich sollte man sich selbst respektieren und nicht zulassen, dass man in den Dreck gezogen wird... Alle Menschen sind Kinder Gottes, von ihm geschaffen!

Claudia ging zur Bushaltestelle, um nach Hause zu fahren. Marina nahm eine Beruhigungstablette und ging ins Bett. Sie versicherte sich selbst, dass, wie man so sch;n sagt, "man nie auf diejenigen h;rt, die selbst nichts erreicht haben".
Aber jetzt empfand Marina eine Art Mitleid mit ihrer Schwester. Mit einem unb;ndigen Machthunger geboren zu werden und als kleiner h;uslicher Tyrann zu enden! Dummes, gieriges und b;ses Weib! Wie k;nnen die Angeh;rigen sie nur ertragen? Eine Frau mit einem angeborenen Verlangen nach Macht und einem starken Eindruck auf andere, die nie versucht hat, diese alles verzehrende Leidenschaft zu unterdr;cken, aber wohin hat sie letztendlich gef;hrt? Sie erlangte keine gro;e Macht, sie wurde nicht zu einem Objekt der Angst und des Hasses f;r alle, sie wurde nichts weiter als ein kleiner Tyrann f;r ihre Familie! Das langweilt sie allm;hlich. Sie sucht den Nervenkitzel in anderen Spielereien, versucht, ihren Wirkungskreis zu erweitern, sammelt Flaschen, allerlei Ger;mpel... Dies hat jedoch zu v;llig anderen Ergebnissen gef;hrt. Als sie ;lter wurde, erkannte sie zum ersten Mal ihre Bedeutungslosigkeit, ihre Wertlosigkeit und die Sinnlosigkeit ihrer Existenz...
Sie beschwerte sich, dass sie weder von ihrer Tochter und ihrer Familie noch von ihren Schwestern eingeladen wurde... Ja, von Zeit zu Zeit tun sie das aus Pflichtgef;hl, aber jeder hat Angst vor diesen Besuchen. Jeder wei;, dass er sich stundenlang Beleidigungen und Vorw;rfe, endlose Klagen und Drohungen wird anh;ren m;ssen. Die Handlung ist emotional. Es gibt Tausende von Frauen wie sie, die die Nase voll haben von Undankbarkeit, Einsamkeit und mangelnder Aufmerksamkeit von geliebten Menschen. Sie sehnen sich danach, geliebt zu werden: Aber es gibt nur einen Weg, sich in dieser Welt Liebe zu verdienen - man muss aufh;ren, sie zu fordern, und anfangen, Liebe zu geben, ohne zu erwarten, dass man sie zur;ckbekommt. "Es ist besser zu geben als zu nehmen" ist ein Sprichwort, das aber nicht f;r alle gilt. Manche gehen nach dem Motto durchs Leben: Ich habe nichts zu geben und ich brauche nichts von dir. Andere erleben die Freude des Gebens, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Und sie vergessen es schnell und sagen mit einem L;cheln: Was gefallen ist, ist weg! "Erhabene Naturen tun Gutes, minderwertige Naturen nehmen es an", sagte Aristoteles.
Zwei Tage sp;ter rief sie an und sagte, aus irgendeinem Grund, in einem leicht neidischen Ton:
- Sie haben ein sch;nes Leben! Ich k;nnte von Ihnen lernen...
- Ich lebe f;r das Heute. Was gestern war, ist vorbei, was morgen sein wird, ist unbekannt. Man muss f;r das Heute und Jetzt leben, nicht f;r die M;llsammlung.
- Was ist, wenn es eine Hungersnot gibt? Krieg? Verw;stung?
- Dann werden wir dar;ber nachdenken, wie wir weiterleben k;nnen.
- Denken Sie daran", sagte sie schmollend, "wenn Sie Hilfe brauchen, rufen Sie mich, und ich komme sofort und helfe Ihnen.
- Ich brauche nichts. Im Moment komme ich allein zurecht. Wenn ;berhaupt, kann ich Hilfe von meinen Freunden bekommen.
- Sie sind Fremde! Sie l;cheln, aber sie halten einen Stein hinter ihrem R;cken.
- Das tun die Familienmitglieder auch, aber sie l;cheln nicht, sondern werden w;tend. Keine Sorge, mir geht es gut. Es ist, wie man sagt: "Du w;rdest lieber verhungern, als etwas zu essen, und du w;rdest lieber allein sein, als mit jemandem zusammen zu sein..."
Sie muss sehr verletzt gewesen sein, als Marina zu ihr sagte: "Wie m;de bin ich von diesem Leben! Eher w;re ich in der anderen Welt ... Lasst mich in Ruhe, lasst mich in Frieden leben bis zum Ende...".

Doch bald hatte Marina einen Gedanken, den sie sofort umsetzte. Und was kam dabei heraus? Wie immer, nichts Gutes...
Die Einrichtung "Tagespflege", in der alle russischsprachigen ;lteren Patienten zusammenkommen, wird demn;chst in ein "Senorenheim" umgewandelt, in dem ;ltere Menschen unter der Aufsicht eines Pflegepersonals leben werden, aber wer will, kocht f;r sich selbst, putzt die Wohnung und so weiter. In ein paar Monaten wird bekannt gegeben, dass diejenigen, die einziehen wollen, auch einziehen werden.

Marina dachte sofort an ihre Schwester, dass sie in Senjorenheim leben k;nnte, anstatt Flaschen aus M;lleimern zu sammeln. Von dort aus war es ein Leichtes, mit dem Zug ein paar Stationen bis zum Haus ihrer Tochter zu fahren und ihre Enkelkinder zu sehen. Ganz in der N;he ist ihre Lieblingstafel, denn sie ist es gewohnt, abgelaufene Lebensmittel f;r 1 € zu bekommen. Alle Privilegien des Lebens, an das sie gew;hnt war, aber es w;rde eine gute Aufsicht und Gesellschaft geben...
Marina rief sie auf eigenes Risiko an und bot ihr an, nach Senjorenheim zu ziehen. Als Antwort ert;nte ein schrecklicher Schrei:
- Ich will nicht mit alten Knackern im selben Haus wohnen. Und dann wird mich meine Tochter ganz verlassen.
- Kinder sind eine Kleinigkeit, lassen Sie sie nicht in ihr Leben eingreifen, k;mmern Sie sich um Ihr eigenes. Und dann sind wir so alt, wie du sagst, F;rze, also was gibt es da zu reden!
- Ich m;chte unter jungen Menschen leben und mich jung f;hlen. Und wenn du mit alten Menschen zusammenlebst, wirst du dich wie ein Wrack f;hlen. Ich habe meine Tochter geboren, damit sie sich um mich k;mmert, ob sie das will oder nicht...
- Warum schl;gst du sie und die Enkelkinder...
- Deshalb schlage ich sie, damit sie Angst vor mir haben. Furcht bedeutet Respekt...
Ja, das ist es, was ihr Vater, ihr Ehemann und jetzt ihre Schwester gesagt haben: Je mehr man einen Hund schl;gt, desto anh;nglicher wird er... Und was war das Ergebnis?... Hassen! Das ist nicht das Leben, das ist die H;lle!
Inzwischen fuhr sie fort:
- Selbst in Ihrer ber;hmten Bibel steht, dass Kinder durch Schl;ge erzogen werden sollen. Nicht so wie du, der versucht, es allen recht zu machen, der sich wie ein Penthouse auff;hrt, der sich selbst erniedrigt, der allen Geschenke macht, der Pakete verschickt und dann nicht wei;, wohin mit ihnen...
- Die Bibel sagt, dass man t;ten kann. Vielleicht werden Sie das auch tun. "Kinder sollten gehorsam sein", sagst du. Aber wenn du keine Liebe hast, kannst du nicht einmal eine Katze dazu bringen, dir zu gehorchen. Es macht mir Freude zu geben, nicht zu empfangen.
- Wenn Sie nicht wissen, wie man Geld spart, haben Sie im Leben nichts erreicht. Ich bekomme eine Rente von 500 Euro, aber ich wei;, wie ich sparen kann...
Ich habe gelacht:
- Ich habe mich nie von der Armut der Menschen abgesto;en, es ist etwas anderes, wenn ihre Seele und ihre Gedanken arm sind... Ich hatte einen guten Beruf und erhalte eine Rente von 950 Euro. Das zus;tzliche Geld gebe ich den Familien meiner S;hne.
- Wie viel, wie viel bekommen Sie? Ich kann es nicht glauben!
- Alles, was ich tue, glaubst du nicht. Okay, lass uns nicht streiten. Ich habe dir das Senorinheim angeboten, wo du Freunde finden, Kontakte kn;pfen und mit ihnen Brettspiele spielen k;nntest, aber du wolltest nicht. Das ist das Ende meiner Mission.
- Na gut, machen wir Schluss f;r heute.
Das Telefon hat geklingelt. Clava ballte w;tend die F;uste und versuchte nicht einmal, die Wut zu unterdr;cken, die in ihr tobte, aber Marina verschonte ihr Selbstwertgef;hl, oder besser gesagt, ihre Selbstliebe... Wenn jemand Sie schwer verletzen will, dann ist er emotional noch schlechter dran. Aber wie lange k;nnen Sie dieses Mobbing noch ertragen? Die Erniedrigung anderer macht dich nicht h;her!
Nach der w;tenden Schimpftirade ihrer Schwester atmete Marina erleichtert auf. Vielleicht wirklich brauchen, wie immer von ihrem Sohn vorgeschlagen, schicken Sie ihn einfach weg, nicht auf diese endlosen Unsinn, der das Nervensystem und entz;ndete Augen untergr;bt h;ren ... Sie hat noch ein weiteres R;tsel zu l;sen, ich m;chte ihre Schwester fragen: "Warst du in deinem fr;heren Leben nicht Mitglied der Gestapo?" Und warum gibt Gott solchen Menschen ein zweites Leben? Um sich ;ber Menschen lustig zu machen?
Gott, jetzt erst wird Marina klar, was f;r eine Dummheit sie begangen h;tte, wenn ihre Schwester zugestimmt h;tte: Es w;re ihre ewige Schuld gewesen, wenn etwas schief gegangen w;re, ihre Schwester h;tte vor der T;r gestanden und sie beschimpft und vielleicht einen Streit angefangen... Sie h;lt sich f;r stolz und unabh;ngig, wie man fr;her ;ber diese Leute sagte - ein gef;hrlicher Verbrecher, und Marina soll in ihren Augen eine harmlose, hilflose, naive und einf;ltige Sp;rnase sein...
Clava leidet offenbar nicht an einer Neurose, sondern an Gef;hllosigkeit und Leere. Ihre Schwester w;nscht sich jemanden, der sie "mitnimmt", aber das Leben geht an ihr vorbei. Und dann beklagen sie und andere wie sie sich ;ber ihr begrenztes, bedeutungsloses und nutzloses Leben. Zur;ckgelassen stehen sie am Ufer, verurteilen alle au;er sich selbst und verlangen, dass die ganze Welt ihren egozentrischen W;nschen nachgibt.   Claudia gibt gerne die Schuld, h;lt sich f;r clever und macht alles falsch, falsch und falsch. Das gibt ihr ein Gef;hl der eigenen Wichtigkeit. Oft ist es ein Zeichen daf;r, dass sie etwas erreicht haben und Aufmerksamkeit verdienen. Als Schwester empfinden so viele Menschen eine grausame Befriedigung darin, diejenigen zu beleidigen, die gebildeter oder erfolgreicher sind als sie selbst... Fazit: Unfaire Kritik ist oft ein verstecktes Kompliment.
Es gibt leider Menschen, die in negativem, aggressivem Gerede ertrinken, jeden kritisieren, jeden l;cherlich machen und sich ;ber ein schlechtes Leben beklagen. Aber es ist wichtig, eine einfache Wahrheit zu verstehen: Ein gutes Leben beginnt damit, dass wir uns selbst korrigieren, mit unserem guten Gewissen... Die beste Zierde eines Menschen ist sein L;cheln, seine Freundlichkeit und seine gute Laune. Und die Worte sind die Schl;ssel, die jede Seele ;ffnen und jeden Mund schlie;en!
Marina wird sich und andere viele Male wiederholen:
- Meine lieben S;hne, meine lieben Schwiegert;chter und meine geliebten Enkelkinder sind edle und w;rdige Menschen! Ich bin stolz auf sie! Ich habe in meinem Leben noch nie jemanden geschlagen. M;gen meine H;nde weggeblasen werden, wenn ich das getan habe. Ich habe ein hartes Leben gef;hrt, aber ich bin nicht zusammengebrochen, ich bin kein S;ufer oder Penner, ich rauche und fluche nicht... Ich habe meinen Auftrag erf;llt. Wenn dir nicht gef;llt, wie ich lebe, dann lass sie vorbeigehen! Niemand bemerkt Ihr Leid, Ihren Schmerz, aber jeder sieht Ihre Fehler.

Unser ganzes Leben ist nur ein Augenblick, wir haben Zeit, alles zu tun, und wir finden immer noch Zeit f;r Unh;flichkeit, Gemeinheit und B;ses. Sie sollten nicht danach streben, nett zu den Menschen zu sein, denn f;r viele von ihnen bedeutet nett zu sein, bequem zu sein. Wenn Marina diese Menschen nicht so behandelt, wie sie behandelt werden m;chten, ist das nicht ihre Schuld, sondern ihr Verdienst. Jeder hat ein anderes Herz, aber der Schl;ssel ist derselbe - Liebe und Freundlichkeit! Es gibt kein Alter, in dem es zu sp;t ist, sein Leben zu ;ndern...
Das Ergebnis ist ein Gedicht von Andrej Dementjew:

                Alt zu sein ist keine leichte Sache

 
Es ist nicht leicht, alt zu sein.
Nicht jeder wei;, wie man alt wird.
Ein hohes Alter zu erreichen, ist nicht so einfach, wie es scheint,
Es ist schwieriger, seine W;rde zu bewahren.
Nicht zu sinken, nicht der Krankheit zu erliegen,
Um andere nicht mit Krankheiten zu langweilen,
Im Gespr;ch innehalten zu k;nnen,
und weniger zur Ermahnung und Belehrung.
Kein Grund f;r unn;tige Aufmerksamkeit,
Kein Groll, keine Beschwerden bei Ihren Lieben.
Und keine altmodische Griesgr;migkeit;
Es ist nicht leicht, ein alter Mann zu sein.
Und seien Sie nicht zu streng mit Ihrer Beh;rde,
Und die Erfahrung, nicht zu sehr zu nerven.
Junge M;nner haben ihre Priorit;ten
Und das muss klar verstanden werden.
 wenn du nicht alles magst
"Und sei kein sch;umendes Chaos.
"Beschweren Sie sich nicht und jammern Sie nicht so viel,
und sich nicht zu beschweren und nicht von vornherein zu jammern;
Es ist nicht leicht, ein alter Mann zu sein.
Und es macht keinen Sinn, die Falten zu z;hlen,
Ich versuche, die Zeit irgendwie zu ;berlisten.
Das Leben hat seine Gr;nde,
Und das Alter ist ein unausweichlicher Weg.


                Fertigstellung

Viel sp;ter stellte sich Marina vor, wie sie in einem wei;en Kleid zwischen G;nsebl;mchen und Veilchen sa; und ihr ehemaliges K;ken, ihre Ferkel, ihre H;ndchen und K;tzchen, die schon lange tot waren und in den Himmel kamen, auf sie zu liefen. Sie freute sich und streichelte allen sanft ;ber den Kopf und kraulte sie hinter den Ohren. Fl;sterte ihnen sanfte Worte zu. Alle huschten n;her an Marina heran und schoben sich gegenseitig weg. Marina lachte vergn;gt und klopfte ihnen sanft auf den Widerrist. Sie erinnerte sich gut daran, wie sie alle unter dem Mangel an Nahrung gelitten hatten, als sie noch lebten, auch sie und die Kinder.
Marina erinnert sich noch gut an den schwarzen Hund Shariq, der mit seiner nassen Nase an ihren F;;en stocherte und nach etwas Leckerem fragte. Sie war noch klein, die J;ngste in der Familie, aber damals war es verboten, den K;hlschrank zu ;ffnen oder Vorr;te aus dem Keller zu holen - sie wurden daf;r hart bestraft. Sie haben nur einmal gegessen. Zum Abendbrot gab es einen Teller mit Brei oder Kartoffeln, und jeder nahm ein paar L;ffel davon, und unten blieb ein St;ck ;brig, das man sich nicht traute, als letztes zu nehmen. Die Kinder liefen in den Garten und a;en gr;ne Himbeeren, von denen sie Bauchschmerzen bekamen. Aber das war keine Entschuldigung... Marina hoffte, dass Sharik auch etwas zu essen finden w;rde. Aber er war immer hungrig... Sp;ter, als sie zum Laden gingen, wurde er versehentlich von einem Auto ;berfahren... Von da an wurde sie depressiv...
Marina hatte noch viele andere geliebte Hunde: P;nktchen, Babe, Jack, Toshka... Und alle waren ungl;cklich... P;nktchen starb bei der Geburt, Babe wurde von einem Auto ;berfahren und war lange Zeit krank. Toshka wurde sehr geliebt und verlassen, als sie mit den Kindern in ein anderes Land weglief... "Verzeiht mir alle, dass ich euch nicht besch;tzt habe!" Es war ein hartes Leben...
Marina h;rte ein Ger;usch hinter sich und ein unverst;ndliches Gespr;ch. Sie schaute sich um und sah ihre Kinder auf sich zukommen, die gegen ihren Willen gestorben waren, Kinder, die nie ein irdisches Leben gekannt hatten, gefolgt von ihrem Vater und ihrer Mutter. Marina umarmte freudig ihre Kinder, k;sste jedes einzelne und dr;ckte sie alle an ihr Herz... Ihr Vater war bereits ohne Kr;cken unterwegs und sah jung, schlank und gepflegt aus. Meine Mutter und viele Verwandte und Freunde waren an meiner Seite. Alle l;chelten fr;hlich, und Marina erwiderte ihr L;cheln, weil sie sich freute, sie zu sehen...
Marina wurde in das Haus der Familie eingeladen, wo grauhaarige Damen und Herren unter den gr;nen ;sten der Apfelb;ume sa;en, gebeugt von der Last der Jahre. Als sie ihr Lachen und ihre gute Laune h;rten, drehten sie sich um und Tr;nen kullerten ;ber ihre eingefallenen Wangen.
Sie waren Urgro;eltern und Gro;eltern. Sie versuchten, vor Aufregung zitternd aufzustehen.  Marina lief auf sie zu, st;tzte eine der Gro;m;tter und f;hlte die d;nnen, weichen Handgelenke unter ihrem Arm. Die Gro;mutter l;chelte sanft, und dieses L;cheln lie; die unsichtbare innere Barriere zwischen ihnen schmelzen. Diese Z;rtlichkeit erw;rmte ihr verwundetes Herz, und Marina wurde klar, wie sehr sie alle liebte, die ihr am Herzen lagen.
Der Arm ihres Gro;vaters mit den ausgepr;gten Adern streckte sich nach Marina aus und er strich ihr liebevoll ;ber die Wange:
- Wie viele Jahre es her ist, wie viele Jahre... Tausendmal haben wir versucht, Sie vor den Problemen des Lebens zu sch;tzen, und der Herr selbst hat uns dabei geholfen. All diese Jahre haben wir uns nach dir gesehnt.
Ein wehm;tiges L;cheln erschien auf seinen Lippen, und die Haut zog sich in Falten um seinen Mund. Marina schlang ihre Arme um ihn und murmelte:
- Oh Gott! Wie freundlich und sch;n ihr alle seid!
Hei;e Feuchtigkeit brannte in ihren Augen. Sie fuhr fort:
- Es tut mir leid, wenn ich mich f;r irgendetwas schuldig gemacht habe! Ich habe mir immer alles zu Herzen genommen, ich war zu emotional, deshalb bin ich schnell ausgebrannt. Ich freue mich, Sie kennenzulernen!
Ihr Gesicht war nass von Tr;nen. Sie sp;rte, wie ihr Herz vor lauter hei;er Liebe zu ihrer Familie und ihren Freunden in der Brust klopfte.
Marina wurde das Haus gezeigt, in dem sie untergebracht werden sollte. Sie flatterte in das Haus, wiegte die Kinder, die unschuldig gestorben waren, streichelte die lieben Tiere und bat den Engel um etwas zu tun, nicht um auf Kissen zu liegen und Opfergaben zu empfangen, wie es im Koran steht. Es ist besser, sich, wie im Evangelium, um Tiere oder Kinder zu k;mmern, sie zu pflegen und sie von ganzem Herzen zu lieben. Um den verstorbenen Seelen Freude zu bringen!
Sie sind alle ohne Blut und Fleisch, aber die Seele lebt und gedeiht weiter. Und doch schmerzt Marinas Seele f;r ihre auf der Erde lebenden Kinder, Schwiegers;hne und Enkelkinder. Sie ist bereit, mindestens einmal in der Woche durch das Fenster auf die Welt der Lebenden zu schauen, um ihnen mit Gottes Hilfe zu helfen und sie zu sch;tzen. Gott segne alle, und m;ge sein Antlitz geheiligt werden! Amen! Vielleicht hatte der heilige Johannes von Kronstadt recht, als er sagte: "Wenn du f;r andere betest, wird der ganze Himmel f;r dich eintreten.
Eines hat Marina schon zu Lebzeiten verstanden: Jeder Mensch, jedes Tier, jedes Lebewesen braucht Schutz, W;rme und Geborgenheit. Deshalb machen sie falsche Schritte, die die Menschen "S;nden" nennen. Manche werden aggressiv, w;tend und sind sogar bereit, einen Mord zu begehen. Andere sind bereit, allen die Fersen zu lecken, leise, Opfer... Wenn sie seit ihrer Kindheit keine Liebe, W;rme und F;rsorge erfahren haben...
Und nur ein kleiner Teil der Lebewesen, Menschen, Tiere... - Dennoch behandeln sie jeden mit Freundlichkeit, Seele und Liebe, und sie verstehen, dass die Liebe an erster Stelle stehen muss! Liebe f;r alle, die auf der Erde leben! Wenn Liebe vorhanden ist, wird er weniger falsche Schritte machen. Gott hat dies allen befohlen!
Ich m;chte alle umarmen, sie pflegen und vor allen Problemen sch;tzen... Aber Marina ist nicht der Herrgott und kann nicht jedem Schutz gew;hren. Glaubt mir, wenn ihr sterbt, wird der Herrgott sich um jeden k;mmern und Mitleid haben. In der Zwischenzeit muss jeder durch alle Pr;fungen gehen, die er schickt, um jeden Geduld, Ausdauer, Mut, Mitgef;hl zu lehren ... Jeder Mensch auf der Erde hat eine Mission...


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