Die Geschichte einer typischen Frau

                Meiner Nachbarin gewidmet

               

Olga wurde 1957 in der Stadt Tscheljabinsk geboren. Als sie sieben Jahre alt war, zog ihre Familie nach Usbekistan. Sp;ter zogen sie in das Dorf Merke in der Provinz Jambul, wo sie ihre jungen, pr;genden Jahre verbrachte.
Ihre Familie hatte viele Kinder, und Olga, das ;lteste der Kinder, musste den gr;;ten Teil der Hausarbeit selbst erledigen. Vielleicht ist es dieser Umstand, der Olgas Weltanschauung gepr;gt und ihren ausgepr;gten Sinn f;r Gerechtigkeit und Freundlichkeit entwickelt hat.
Nach dem Schulabschluss studierte sie an einer medizinischen Hochschule und absolvierte ein Fernstudium an der Moskauer Volksuniversit;t im Fachbereich Angewandte und Dekorative Kunst. Ihre ersten Gem;lde zu biblischen Themen werden ver;ffentlicht. Sie sind leicht naiv und ehrf;rchtig und ziehen den Betrachter mit ihrer Aufrichtigkeit und ihrem Licht in ihren Bann.
Im pers;nlichen Leben dieser Frau eine Menge von Misserfolgen und Entt;uschungen. Es dauerte nicht lange, bis sie verheiratet war. Man kann Mitleid mit ihr haben: Sie hatte Kinder, aber man kann sich auch f;r sie freuen: Sie hatte Kinder. Kinder sind unsere Zukunft, sie sind unser Leben.
Es ist kein Geheimnis, dass Olja auch jetzt noch hofft und darauf wartet, dass ein zuverl;ssiger und treuer Mann an ihre T;r klopft, ein Mann, der ihr ein unterst;tzender und sanfter Freund und ihren Kindern ein vorbildlicher Vater sein wird.
In der Zwischenzeit malt sie viel. Neue Freunde und Bekannte werden schnell auf ihre Arbeit aufmerksam, sch;tzen sie und unterst;tzen ihre Begeisterung f;r die Kunst. Die freundlichen Gef;hle und Haltungen der Menschen wiederum inspirieren Olgas kreative Arbeit weiter. In ihren Gem;lden verherrlicht sie die lebendige Natur, das Land, in dem sie lebt und arbeitet, sowie M;rchen- und biblische Figuren. Darin liegt die gro;e Anziehungskraft ihres unverwechselbaren Talents.
Sie hatte noch nie eine pers;nliche Ausstellung, da sie ihre Bilder nie zu Hause aufbewahrt. Sie werden sofort unter Kunstliebhabern verbreitet.
Ihr professionelles K;nnen und die Sicherheit im Umgang mit Stift und Pinsel wachsen mit jedem neuen Werk mehr und mehr. Kontinuierlich, Leinwand f;r Leinwand, wird die Farbpalette bereichert und die Themen der Werke des K;nstlers erweitern sich. Gr;ne T;ler, Gebirgsz;ge, blaue Fl;sse, schattige W;lder - es ist ein Bild des neuen Mutterlandes, so hell und erhaben. Die Emotionalit;t der Landschaft unterstreicht Olgas Gem;tszustand, ihre Versenkung in ihre Gedanken, ihre Konzentration und lyrische Erregung.
Ich w;nsche ihr gute Gesundheit, neue kreative Erfolge und das Gl;ck im neuen Jahrtausend, das wir alle brauchen.
...ging ich runter, um die Post zu holen und fand einen Umschlag. Von Olga. Sie macht gerade wieder einige Ver;nderungen durch. Sie hat es eilig, mir die Neuigkeiten mitzuteilen, w;hrend ihr Blut in Wallung ger;t. Sie ist furchtbar impulsiv und macht deshalb viele Fehler. Aber mit einem reinen Herzen, offen und vertrauensvoll. Der Umschlag ist dick, das hei;t, er ist wichtig.
"Natasha, vor sechs Monaten hast du einen Artikel ;ber mich in einer Zeitschrift geschrieben. Nat;rlich haben Sie mit meiner Kreativit;t ein wenig ;bertrieben, aber trotzdem danke. Ich danke Ihnen doppelt so viel. Denn dank dieses Artikels hat mich ein alleinstehender Mann gefunden und wir haben beschlossen, uns zu treffen. Er ist schon mit der H;lfte seiner Sachen zu mir gezogen. Er arbeitet gerade daran, so dass wir bis Ende der Woche zusammen sein werden. Ich kann nicht sagen, dass er gut aussieht. Im Gegenteil, ich glaube nicht, dass ihn irgendjemand m;gen w;rde. D;nn und hustend. Mit Goldz;hnen und ohne Anzeichen von Sportlichkeit. Er ist schwer auf den Beinen. Aber jetzt hoffe ich, dass er mir geh;rt!
Ich war schon zweimal verheiratet, wissen Sie! Aber das waren die Jahre. Es ist be;ngstigend, sich daran zu erinnern. Ich glaube nicht, dass ich viel von Ihrer Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen werde, aber ich werde meine Autobiographie beschreiben, falls Sie wieder ;ber mich schreiben wollen.
So wurde ich 1957 in Tscheljabinsk in einer einfachen Arbeiterfamilie als erstes Kind geboren. Dann wurden elf weitere Geschwister geboren, von denen zwei starben. Meine Eltern waren gl;ubig, und das wurde uns beigebracht.
Von Tscheljabinsk aus zogen wir in den Fernen Osten in das Dorf Sokolowka. Im Winter gibt es dort viel Schnee. Um den Schnee aus den Valenki herauszuhalten, zogen wir unsere Hosen ;ber sie. Wegen des kalten Wetters hatten wir Tomaten unter dem Bett und die ;pfel waren klein und sauer. Im Wald gab es aber jede Menge Pilze und Beeren.
Mit meinem Vater gingen wir in die Taiga, um Brennholz zu holen, sahen B;ren, F;chse, W;lfe, Rehe und Chinesen. Sie lebten in der N;he der Grenze. Die Chinesen gruben in unseren W;ldern die Wurzel des Reaper-Rosin aus und setzten ihre Zeichen, um wiederzukommen. Sie haben uns beigebracht, welche wir nehmen k;nnen und welche nicht.
Vater arbeitete f;r einen Tag und war oft krank. Wir lebten in ;rmlichen Verh;ltnissen. Ich war hier drei Jahre lang zur Schule gegangen, als meine Eltern beschlossen, in w;rmere Gefilde zu ziehen.
Die Familie des Bruders meines Vaters und ich zogen nach Usbekistan. Dort beendete ich die Schule, und da in der Familie immer noch ein Mangel herrschte, ging ich als Krankenschwester in einem Krankenhaus arbeiten.
Mein j;ngerer Bruder hatte zu der Zeit Knieschmerzen. Zun;chst wurde ihm nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Meine Mutter machte Kompressen und Massagen, aber die Krankheit wurde immer schlimmer. Die Schmerzen verschlimmerten sich, das Fieber ging nicht zur;ck, das Bein war geschwollen und geschwollen, er schlief schlecht und a; nicht viel.
Ich musste mit Injektionen beginnen, weil bei ihm Krebs diagnostiziert wurde, ich musste die Bibel lesen und sie mit meinem Sohn und seiner Familie studieren. Alle Hoffnung lag in Gott, in seinem Vertrauen, in seiner gerechten Entscheidung...
Es war offensichtlich, dass der Junge litt, aber sein Glaube an Gott gab seiner Seele die Freude, ihm zu begegnen und das ewige Leben mit Jesus Christus zu haben, wenn er nicht dazu bestimmt war, geheilt zu werden. Der Vater weinte im Stillen und betete und bat den Herrn, sein Kind zu retten und zu bewahren und ihm alle S;nden zu vergeben, die es wissentlich oder unwissentlich begangen hatte. Obwohl er mehrere andere Kinder hatte, litt jedes von ihnen, jedes hatte sein eigenes kleines Leben.
Aber es war Gottes Wille, dass er das Kind zu sich rief. Mein Bruder lag ersch;pft und m;de von der Krankheit da und verabschiedete sich fr;h am Morgen, als der neue Tag begann, von seiner Familie. Die mittlere Krankenschwester kam zu ihm und gab ihm eine Bet;ubungsspritze, obwohl er sagte, er habe keine Schmerzen und es ginge ihm gut. Alle kamen nacheinander hoch, verabschiedeten sich und k;ssten sich. Bald schloss er seine Augen und starb mit einem L;cheln auf den Lippen. Das L;cheln blieb drei Tage lang auf seinem Gesicht und schmolz dann dahin. Er muss zu Gott gegangen sein...
Eine der Schwestern, Elena, schlief zu dieser Zeit in ihrem Zimmer und war sehr besorgt dar;ber, sich nicht verabschieden zu k;nnen. In der n;chsten Nacht tr;umte sie, dass ein Engel zu ihr herabkam und sagte: "Komm."
Vor ihr ;ffnete sich eine Treppe, auf der Engel hinab- und hinaufstiegen und alle Taten und Gedanken der Menschen des Tages zum Herrn trugen. Der Engel winkte ihr mit einem Finger und forderte sie auf, ihm zu folgen.
Lena stieg die Stufen hinauf und sah einen ;ppigen Garten, in dem Kinder spielten. Am Rosenstrauch sa; ihr Bruder, gesund und munter. Er stand auf, l;chelte sie an und sagte: "Erz;hlt allen, was ihr gesehen habt, und verabschiedet euch f;r eine vom Herrn bestimmte Zeit."
Sie lief auf ihn zu und wollte seine Hand nehmen, aber er zog sie zur;ck: "Es ist noch nicht so weit. Sie haben ein Leben zu leben. Lebt gut und Gott helfe euch!"
Sie musste zur;ckgehen. Ihr K;rper f;hlte sich an, als sei er taub, aber allm;hlich wurde er weich und warm.
Der Vater trauerte immer wieder dar;ber, dass sein Sohn so jung gestorben war, so jung, dass er keine Zeit hatte, etwas falsch zu machen, geschweige denn viel falsch zu machen.
Er begann, das Evangelium zu predigen, Menschen in Versammlungen zu versammeln und Gott Lob und Ehre zu singen. Und auf sein Wohlwollen hoffen.
Nachdem ich ein Jahr lang gearbeitet hatte, ging ich in die Stadt Angren, um mich in der Krankenpflegeschule einzuschreiben. Ich bestand die Pr;fungen erfolgreich, aber der Schulleiter verlangte Geld f;r mein Studium. Ich bat meine Eltern um ein Darlehen, um mir zu helfen, aber es gab niemanden zu Hause, der mir etwas leihen wollte? Ich musste als Krankenschwester in das Krankenhaus zur;ckkehren. Bald wurden im Krankenhaus Abendkurse f;r Krankenpflege er;ffnet, und ich wurde ohne Pr;fung aufgenommen.

Ich habe hier mein Studium abgeschlossen und mein Praktikum gemacht. Es war Zeit, meine Pr;fungen abzulegen. Der Chefarzt des Krankenhauses, ein Kasache, rief mich zu sich und stellte mir eine Bedingung: Zuerst musste ich mit ihm schlafen. Ich habe abgelehnt.
Ich verlie; das Werk, um in einem Zementwerk als Laborant zu arbeiten, und trat in die Abendabteilung einer technischen Hochschule ein, wo ich den Beruf eines Laboranten-Analytikers f;r Eisen- und Nichteisenmetallurgie erlernte. Ich habe dort eineinhalb Jahre lang studiert und bin dann gegangen. Ich hatte nicht die Kraft, tags;ber zu arbeiten, ich musste drei Kilometer von zu Hause aus laufen, die gleiche Strecke zur Fachhochschule.
Ich war ersch;pft und hungrig, und alles, woran ich denken konnte, war Essen. Die Studenten mampften fr;hlich leckere Br;tchen und S;;igkeiten, w;hrend ich zu Hause Margarine f;r unser Brot und Apfelgelee hatte, von dem ich Sodbrennen und ;belkeit bekam. Es gab eine Kuh, aber die Milchprodukte wurden auf dem Basar verkauft, um M;ntel und Schuhe f;r die Kinder zu kaufen.
Ich habe meinen eigenen Lohn nicht gesehen. Mein Vater pflegte zu sagen: "Solange du deine F;;e unter meinen Tisch stellst, ist Geld auf dem Tisch!"
Ich lebte dort elf Jahre lang und ging dann nach Kasachstan in das Dorf Merke. Mein Onkel lebte dort vor langer Zeit mit seiner Familie und seiner Mutter, meiner Gro;mutter. Meine Gro;mutter hatte uns schon vor langer Zeit ;berredet, uns in der N;he unserer Verwandten niederzulassen. Sp;ter zogen auch meine Eltern dorthin. Ihr Haus wurde abgerissen und die Stadt baute an seiner Stelle ein Ferienhaus. Der Exekutivausschuss der Stadt hat Geld f;r das Haus bereitgestellt. Mit diesem Geld kauften meine Eltern ein neues gro;es Haus.
Zu dieser Zeit arbeitete ich bereits in einer Kinderpoliklinik als Arzthelferin. Ich lebte bei meiner Gro;mutter, meiner Tante Ania Pashkovskaya. Da sie ihren Enkel Vadim aufzog, gab es kein eigenes Zimmer f;r mich, ich teilte mir eines mit der Vermieterin. Sie gab mir eine Koje, einen Nachttisch und ein Regal im Schrank.
Von meinem Gehalt in H;he von f;nfundsiebzig Rubel bezahlte ich der Vermieterin die Kosten f;r meine Unterkunft. Dazu geh;rten auch Lebensmittel. Zum Mittagessen war es eine lange Fahrt nach Hause, also ging ich in die Kantine, um Suppe und Kompott zu essen. Am Abend erhielt ich von der Gastgeberin nur Tee. Ich habe versucht, sie zu ;berreden, etwas zu kochen, aber sie hat immer gesagt: "Ich will nicht: "Wenn es dir nicht schmeckt, koche es selbst". Aber ich hatte nicht die Energie, abends zu kochen. Die Kantine nahm mein letztes Geld und ich konnte mir nicht einmal neue Kleidung kaufen. Und wie ich das wollte!
Als meine Eltern noch nicht in Merka lebten, hielten sie Schweine und gaben mir gelegentlich Schmalz, ger;uchertes Fleisch und selbstgemachten Eintopf mit. Oma bl;hte auf, tanzte um mich herum und sagte: "Du, Olenka, bist m;de, wenn du von der Arbeit nach Hause kommst, du hast keine Lust zu kochen. Lass mich f;r dich kochen. Ich brauche keine Kartoffeln und Zwiebeln zu kaufen, ich habe genug aus meinem Garten, auch Gurken und Tomaten. Aber fast alles ging an meinen Enkel. Er war ein Teenager, er hatte Anspruch auf eine Menge Vitamine - seine Geliebte wurde erwachsen. Und es gie;t sich: Blut mit Milch.
Als sie kein Geld mehr hatte, stand wieder Tee auf dem Tisch, und es gab Reste vom Mittagessen. Sie stimmt ein altes Lied an: "Da du, Olenka, etwas willst und wir voller Kartoffeln sind, koche f;r dich".
Um etwas Geld dazuzuverdienen, begann ich, Gesundheitsbriefe zu schreiben und zu verfassen. Wenn ich einen Rubel verdiente, wenn ich drei verdiente. Ich habe mir sogar einen synthetischen Pullover von den T;rken unter dem Ladentisch gekauft, das war gerade in Mode gekommen. Ich fing an, Wandzeitungen f;r die Krankenhausabteilungen zu machen. Der Chefarzt bemerkte, dass jemand den Papierkram erledigte, fand mich und gab mir einen zus;tzlichen Teilzeitjob, angeblich als Krankenschwester.
Nach der Arbeit blieb ich im Lenin-Saal und erledigte Auftr;ge. Ich hatte keine Erfahrung und versuchte mein Bestes. Zum Maifeiertag und zu den Oktoberfeiertagen streute ich Zahnpulver in einen Becher und schrieb Spr;che auf ein rotes Tuch. Das Krankenhaus bestellte diese Plakate beim Haus der Kultur in der Kunstwerkstatt.

Die K;nstler des Kulturhauses bemerkten, dass das Krankenhaus nichts f;r die Parade bestellt hatte, und dachten, dass sie mit den alten Sachen vom letzten Jahr zur Parade gehen sollten, aber dann sahen sie die neuen und wurden neugierig: Wer macht das? Sie kamen zu mir.
So lernte ich eine Gruppe von K;nstlern kennen. Ihr Chef bot mir einen Teilzeitjob an. Ich war absolut begeistert. Ich musste nicht mehr bef;rchten, sp;tabends allein im Lenin-Zimmer zu sein; ich erledigte die ganze Arbeit im Atelier des K;nstlers. Vor allem aber habe ich beobachtet, wie und was die Fachleute tun. Und ich habe gelernt.
Ich habe gro;e Fortschritte gemacht. Jetzt brauchte ich meine Eltern nicht mehr um Hilfe zu bitten. Ich hatte es satt, in der Kantine ein gutes Essen zu bekommen. Gro;mutter Anya, die ihre Gewinne verloren hatte, verweigerte mir eine Wohnung. Ich begann, bei meiner Gro;mutter zu wohnen. Ich schlief im selben Bett wie meine Nichte. Lena wollte eigentlich nicht mit mir das Bett teilen. Zur gleichen Zeit kam eine Kommission ins Kulturhaus, und ich wurde als Nicht-Diplomierte entlassen, obwohl ich nach drei Monaten genauso gut arbeitete wie eine Diplomierte.
Unter ihnen war ein ;lterer russischer Mann. Er sah meine Leidenschaft f;r das Zeichnen und gab mir eine Adresse, um in Moskau Maler zu werden. Ich bin nicht sofort hingegangen, es war kein Platz zum Zeichnen. Ich hatte einen Pappkarton anstelle eines Tisches.
Meine Gro;mutter hatte Mitleid mit mir und sorgte sich, dass ich gef;ttert werden w;rde, ohne auf meine Ankunft zu warten. Sie kochte meine Nudeln und machte eine einfache So;e mit R;stzwiebeln und saurer Sahne. Es war k;stlich! Und sie hat immer wieder nachgelegt und gefragt, ob ich satt sei.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich schon ein wenig herausgeputzt, ich hatte keine Scheu mehr vor den Leuten. Ich habe ein paar Lappen bekommen, und dann kam die Liebe. Mein Haar ist lang, mein Zopf ist dick. Wenn ich es auf dem Kopf drehe, halten die Nadeln das nicht aus, sie gehen immer wieder verloren. Dann habe ich meine Haare geflochten und bin so herumgelaufen. Die Merkin-Kinder kannten mich auch. Ein Junge auf der Stra;e sagte sogar einmal: "Tante, mein Bauch tut weh, ich muss zu einem Tierarzt".
Die ;rzte sch;tzten mich f;r meine flei;ige Arbeit, f;r meine Mithilfe bei der Kommission - ich f;llte die Karten selbst aus, schrieb Arztbriefe und stellte sogar Rezepte aus. Schlie;lich wurden alle gleich behandelt. Die ;rzte mussten nur noch abzeichnen.
Nach der Arbeit wartete ein junger Mann auf mich, der manchmal stundenlang an der Rezeption stand. Er war der Neffe der ;rztin Ljubow Petrowna. Sie lie; mich fr;her gehen und sagte: "Geh, Olechka, setz dich zu Sergej, rede mit ihm. Er hat seinen Frieden verloren, der arme Kerl".
Wir gingen oft mit ihm auf dem Basar spazieren. Der Anf;hrer der Bande war da, ein riesiger Rotschopf mit blauen Augen und meterbreiten Schultern. Als er mich mit offenem Haar sah, verlor der Ataman seine Ruhe und begann, mir zu folgen. Ich beschloss: Ich nehme es mit, wer auch immer es war! Wenn sie mich nicht in Ruhe lassen w;rden, w;rden sie bereuen, dass sie geboren wurden.
Eines Tages schlug mein Cousin vor: "Lass uns zum Markt fahren, wir m;ssen die Taschen am Fahrrad festhalten, damit sie nicht von der Halterung fallen. OK, los geht's. Kaum sind wir auf dem Markt angekommen, n;hert sich der rothaarige Ataman. Es stellt sich heraus, dass er Wolodja kennt. Sie absolvierten gemeinsam eine Fahrerausbildung an der Dosaaf. Er schreit meinen Bruder an, zeigt mit dem Finger auf mich und fragt bedrohlich: "Wer bist du?" Wolodja antwortet: "Mein Verwandter". Ataman war erfreut und verlegen zugleich und murmelte leise vor sich hin: "Und ich dachte..."
Wolodja lud ihn in unsere Kirche ein, um Zeit mit den Jugendlichen zu verbringen und nicht auf dem Markt herumzuh;ngen. fragte er: "Wird Olja auch dabei sein?" Und als er die Frage bejahte, sagte er ja.
So hat mich das Schicksal mit Tolik zusammengebracht, den ich 1984 geheiratet habe. Wir lebten mit ihm in Tokmak, und ich arbeitete in einer Glasfabrik als K;nstlerin. Ich habe mich per Fernstudium an der Fakult;t f;r Kunst eingeschrieben. Und ich habe einen Sohn zur Welt gebracht. Sie nannten ihn Eduard. Mein Mann half, wo er nur konnte. Doch zwei Jahre sp;ter starb er auf tragische Weise.
Ich wurde mit meinem Sohn Edik zur;ckgelassen, er war zweieinhalb Jahre alt. Er war in der Lage, sich selbst anzuziehen, zu baden und zu essen, wor;ber ich sehr froh war.
Es wurde sogar einfacher f;r mich, den Haushalt zu f;hren, weil ich eine Kuh, H;hner und einen Gem;segarten hatte. Aber es gab ein Problem: Edik wollte nicht mit mir zusammen sein. Er rannte immer wieder auf die Stra;e hinaus und kam sp;ter mit hochrotem Kopf zur;ck.
Ich habe nicht weiter darauf geachtet, bis die Chauffeure an das Tor klopften. Sie beschwerten sich: "Ihr Kind kommt unter die R;der, wir haben kaum Zeit, das Auto zu wenden. Ich st;rzte mich auf meinen Sohn:
    - "Warum jagen Sie Autos?
    - Ich mache ihnen Angst. - Edik hat gelacht.
   Zuerst schimpfte ich mit meinem Sohn f;r sein Verhalten, aber dann begann ich zu beten: "Hilf mir, Herr, dass mein Sohn sich beruhigt und nicht den Autos auf der Stra;e hinterherjagt, besch;tze ihn vor Gefahren, ich bitte Dich!
  Am n;chsten Morgen, als er noch schlief, ging ich zum Melken der Kuh. Dann trieb ich ihn zur;ck zur Herde, fuhr nach Hause und ;berlegte, wann ich mit dem J;ten der Kartoffeln beginnen sollte. Ich gehe ins Haus, um das Fr;hst;ck vorzubereiten, da h;re ich pl;tzlich meinen Sohn verzweifelt aus seinem Zimmer weinen. Ich komme hereingelaufen:
- Was ist mit Ihnen los? Was ist los?
- Ich habe getr;umt, dass ich von einem Auto angefahren wurde. Ich war blut;berstr;mt und hatte immer noch Schmerzen.
Er weinte wieder in meinen Armen. Ich lie; meinen Sohn eine Weile weinen und sagte:
- Jetzt wei;t du, wie kindische Streiche enden k;nnen. Ich hoffe, du gehst nicht wieder raus, um etwas Dummes zu tun.
- Nein, ich werde im Garten spielen.
Wir haben uns umarmt. Gelobt sei Gott!
Mein Sohn wuchs heran, ich beendete mein Studium, und dann brachte das Schicksal einige Ver;nderungen in mein Leben. Sp;ter wurde mir klar, dass diese Ver;nderungen ein bestialisches Grinsen hervorriefen.
Ich habe den Cousin meines Mannes, Alexander, geheiratet. Sp;ter, als ich schwanger war, erfuhr ich, dass er ein Schl;ger und S;ufer war. Er trank, trieb sich herum, schlug mich und wollte keine Kinder haben. Damals lebten wir mit seinem Vater in einer H;tte. Der Vater wurde nicht m;de, seinem Sohn beizubringen, seine Frau nicht zu verw;hnen und sich nicht zu scheuen, mit der Faust nach ihr zu schlagen.
Wir haben uns getrennt. Ich wohnte mit den Kindern bei meiner Mutter. Sashka war oft am Tor, aber meine Eltern lie;en mich nicht in ihre N;he. Viele meiner Br;der und Schwestern waren verheiratet. Alle haben sich mehr oder weniger eingelebt, nur mein Leben hat irgendwie nicht funktioniert, hat sich nicht eingelebt. Meine Mutter mochte mich daf;r nicht. Sie w;rde nicht m;de werden, allen Nachbarn zu erz;hlen, was f;r ein Taugenichts ihre ;ltere Tochter war, als ob sie beweisen wollte, dass es nicht die Schuld ihrer Mutter war. Nur Gott wei;, wie hart sie und ihr Mann f;r alle gearbeitet haben. Manchmal sagte mein Vater leise und mit abgewandten Augen zu mir: "Ich verstehe.
Zu diesem Zeitpunkt waren meine Eltern gerade dabei, nach Deutschland umzuziehen und hatten mich und die Kinder in ihre Papiere aufgenommen. Ich musste mir die Erlaubnis von Alexander holen, um auszuziehen, aber er verlangte eine Menge Geld. "In Ordnung", versprach ich ihm, "sobald wir das Haus verkauft haben, werde ich es ihm zur;ckzahlen.
Wir haben das Haus kurz vor unserer Abreise verkauft, und ich konnte mich nicht einmal von meinem Ex-Mann verabschieden, wor;ber ich sehr froh war.
1989 kamen wir in Deutschland an, unserem historischen Heimatland. Wir wurden von Angeh;rigen und Korrespondenten lokaler Zeitungen empfangen. Sie gaben uns Geschenke, Kleidung und Geld. Sie schrieben ;ber mich in der Zeitung, denn der Nachname war bekannt.
Die Natur, die Menschen, die Gesch;fte und das Leben an sich waren wunderbar in Deutschland, aber aufgrund meiner schlechten Gesundheit konnte ich nirgendwo arbeiten oder studieren. Ich hatte mehrere Operationen. Meine Gallenblase wurde entfernt, es gab Verwachsungen an meiner Geb;rmutter, mein Darm funktionierte nicht richtig, und nach einer Operation in meinem Magen verga;en die ;rzte, eine Metallklammer anzubringen, mit der ich seitdem lebe. Ich bekomme Witwengeld, aber ich versuche zu arbeiten: mal in einer B;ckerei, mal in einem Krankenhaus, wo ich B;den putze. Die Kinder werden erwachsen. Mein Sohn hat das reinste Blut seines Vaters, weshalb ich st;ndig Probleme mit seinem Verhalten in der Schule, auf der Stra;e und zu Hause habe. Er tr;umt davon, Architekt zu werden. Meine Tochter ist eine Sch;nheit und ist gut in der Schule. Ich kann ein ruhiges Leben f;hren, aber ich will gl;cklich sein!
Ich habe es bereits mit dem ;rtlichen ;lteren Bauer versucht. Ich war sogar bereit, sein Kind zu geb;ren. Aber mit der Zeit wurde mir klar, dass er mich als Diener haben wollte. Meine Mutter nahm die Schl;ssel zu meiner Wohnung an sich und kam sogar nachts, um mich zu beaufsichtigen.
Meine Br;der und Schwestern haben ihre eigenen Familien. Sie alle haben Kinder zwischen f;nf und zehn Jahren. Wir gehen in die Kirche, treffen uns an Feiertagen. Abgesehen von mir hat jeder sein eigenes Haus gebaut. Einige haben Videokameras in allen R;umen des Hauses installiert, so dass die Ehefrauen nicht mehr im Haus herumlaufen und auf die Kinder aufpassen m;ssen. Schalten Sie einfach den Monitor ein, sehen Sie, wer was macht, geben Sie einen Rat oder rufen Sie alle zum Abendessen zusammen. Gott sei Dank m;ssen unsere Kinder nicht die Entbehrungen ertragen, die wir erleiden mussten.
Ehrlich gesagt, ist nicht alles in unserem Leben so glatt, wie es scheint. Jede Familie hat ihre eigenen Probleme. Manche haben ein schwer krankes Kind, andere einen Ehepartner. Der Ehemann meiner ;lteren Schwester begann zu trinken und wurde w;tend und aggressiv. Der Ehemann der Mittleren leitet seine eigene Firma, hat aber eine Geliebte und ist seit Wochen nicht zu Hause gewesen. Zuerst weinte sie und wir alle beteten f;r sie, aber ihr Schwiegersohn wurde noch distanzierter. Ihre Schwester ging nicht mehr in die Kirche, begann zu rauchen und in Restaurants zu gehen. Das Haus ist vom Winde verweht worden, und sie und die Kinder wohnen jetzt in einer feuchten Wohnung. Die Kinder sind oft krank.
Ein Bruder er;ffnete seine eigene Autowerkstatt. Er baute zwei H;user, heiratete eine Einheimische und bekam Kinder. Der andere ist nach Amerika gegangen und baut dort sein Nest.
Vor kurzem ist sein Vater gestorben. Er war schon lange krank, er h;tte sich ausruhen m;ssen. Aber seine Mutter holte ihn vom Sofa und lie; ihn zu den Kindern gehen, um ihre Probleme zu l;sen.
Als Andrej mich nach deiner Nachricht ;ber mich traf, hatte meine Mutter nichts mehr dagegen. Sie sagte mir: "Ich verstehe erst jetzt, wie schwer es ist, allein zu sein.
Andrej mag es, Blumen nach einer eigenen Methode zu z;chten, und tr;umt von einer Datscha. Die Kinder freuen sich, dass wir uns jetzt vielleicht auch ein Haus bauen k;nnen. Am Computer haben wir bereits mehrere Entw;rfe f;r individuelle Konstruktionen gezeichnet.
Bald darauf erhielten wir die Nachricht, dass mein Ex-Mann gestorben war. Bevor er starb, befand er sich im Todeskampf und rief immer wieder zu Jesus: "Jesus, vergib mir!" Es war zu sp;t f;r ihn, seine Fehler zu erkennen, aber Gott ist sein Richter. Ich denke und hoffe, dass ich endlich Gl;ck und Freude in meinem Haus haben werde.


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