Baron Kimba

               

Tatjana ist f;nfundvierzig. F;r die Deutschen beginnt das Leben in diesen Jahren gerade erst, aber f;r die Russen ist es bereits der Beginn des goldenen Herbstes. Ihr K;rper ist von der unzivilisierten Arbeit ersch;pft, ihr Herz ist von Sorgen gezeichnet, ihre H;nde und F;;e schmerzen vom st;ndigen Strampeln in einem Krug mit saurer Milch namens "Leben". Das Erscheinungsbild ist durchschnittlich. Ihr K;rper wird alt und ihre Seele beginnt gerade erst zu reifen.
    In Russland wurde Tatianas Seele wie eingelegter Kohl in einem Glas aufbewahrt und im Keller vergessen. Wen interessierte, was sie wollte, wovon sie tr;umte, was ihr wehtat. Sie hatte nur eines zu tun: waschen, kochen, pflegen, den Kindern und dem Ehemann den Rotz abwischen, Geld verdienen - ein Schutzwall f;r die Familie sein.  Wenn nicht sie, wer dann? Nicht unbedingt der Mann, der den Sohn gro;gezogen, das Haus gebaut, den Baum gepflanzt hat - ein echter Mann. Sehr oft ist es die einfache Frau. Magst du es, magst du es nicht, muss arbeiten es, meine Sch;ne!   
Das Leben in Deutschland ist anders. Hier steht die Seele an erster Stelle, und jeder schaut in sie hinein, um zu sehen, ob sie sich besser eingelebt hat, ob sie sich ein dickeres St;ck geholt hat. Und das Gesicht hat keine Risse? Tatiana ist nicht beleidigt. Ihr Herz ist weit ge;ffnet. Schau, mach mit uns, mach es besser als wir. Wenn es einen Willen gibt, gibt es tausend M;glichkeiten, wenn es keinen Willen gibt, gibt es tausend Gr;nde.
  In Tatiana stecken zwei Menschen: eine g;tige und f;rsorgliche Mutter mit einem z;rtlichen und aufmerksamen Blick und ein wissbegieriger Junge, der gerne Risiken eingeht und auf der Suche ist. Sie will verr;ckt bleiben, ihr Leben so leben, wie sie es sich ertr;umt, und nicht so, wie andere es von ihr verlangen. Ihr ganzes Leben lang hat sie darauf gewartet, jemanden zu treffen, der dich versteht und dich so akzeptiert, wie du bist. Und am Ende stellt sie fest, dass dieser Jemand immer f;r sie da war. Und diese Person ist sie selbst.
Tatiana lachte vor sich hin und konnte nicht genau sagen, was sie in den n;chsten f;nfzehn Minuten wegwerfen w;rde. Der gr;;te Fehler ist, dass jeder schnell aufgibt. Manchmal muss man es einfach noch einmal versuchen, um zu bekommen, was man will.
  Ihre S;hne sind Verehrer und sie hat es auch geschafft, sich in den amerikanischen K;nstler Nicolas Cage zu verlieben. Sie sammelte Filme mit ihm, blickte in seine g;tigen Augen und litt leise. Sie dachte sogar daran, an eine Zeitung in Chicago zu schreiben, dass sie ihn gerne treffen w;rde. Die ganze Welt denkt, dass alle russischen Frauen Prostituierte sind und bereit sind, sofort den ersten Million;r zu geb;ren, nur um sein Geld zu bekommen. Das tut sie auch. Aber Tatiana braucht kein Geld und muss nicht ins Bett springen, nur um einmal mit ihm in einem Caf; an einem Tisch einander gegen;ber zu sitzen, seine Hand zu ber;hren und in seine zarten, traurigen Augen zu schauen. Er ist wie Jesus. Und seine Rollen in den Filmen spiegeln Freundlichkeit und Sanftmut wider. Und daran mangelt es in ihrem Leben als Tatiana so sehr. Wie Mike Tyson sagte: "Eine Dose Bier, eine Zigarette in der Hand, Liebe f;r Geld - mit der Welt geht es bergab. Ich w;nsche mir von ganzem Herzen, dass es in Mode ist, ein Kind zu bekommen, nat;rlich zu sein und einen gesunden Lebensstil zu f;hren."
    In diesem Moment springt Nicholas wahrscheinlich mit einem jungen M;dchen mit ;ppigen Br;sten und einem flachen Bauch ins Bett und k;mmert sich nicht um das Elend der anderen. So soll es sein. Trotz seines heiligen Antlitzes ist er ein Mann. Er will es.
  Aber das Leben geht weiter und alles geht... andersherum. Es gibt keinen Ehemann, der von der grenzenlosen Hingabe und ;berf;rsorglichkeit seiner Frau angewidert w;re. Erst als sie mit den Kindern das Flugzeug Astana-Hannover bestieg, um endlich aufatmen zu k;nnen, wurde ihm pl;tzlich bewusst, dass er alles verloren hatte. Schon im Flugzeug, angeschnallt, h;rte Tatiana seinen verzweifelten Schrei. Oder war das nur Einbildung?
     Nicolas Cage gibt es nicht. Er ist nur im Fernsehen zu sehen. Da sind die Kinder, die sie ;ber alles in der Welt liebt, denen sie jeden Morgen Fr;hst;ck und Br;tchen machen, Mittagessen kochen, auf Kleidung und Schuhe aufpassen und bei allen Gelegenheiten Ratschl;ge geben muss.

Generell tun ihr alle Menschen auf der Welt leid, denn der Mensch klingt traurig und hilflos. Sie hat Mitleid mit dem Million;r, der mit leuchtenden Augen jeden Abend seine Gewinne z;hlt und l;ngst vergessen hat, sich im Spiegel zu betrachten. Da ist ein vertrockneter, elender Mann. Sie hat Mitleid mit dem Betrunkenen, der in einer Gasse liegt, in einer Pf;tze des gestrigen Abendessens mit einem Schuss saurem Magensaft. Er ist kalt, steif und einsam. Schade um die Teenager, die sich Federn anziehen und ihre Hosen herunterlassen, um gr;;er zu wirken als alle anderen. Mitleid mit den Prostituierten, die wahrscheinlich jeden Tag wunde Lippen haben. Und Junkies, die zwischen Himmel und Erde leben....
- H;ren Sie, wo sind Sie? - Ihr Rhetoriklehrer unterbrach pl;tzlich ihren Gedankengang.
Der Mann ist von kaukasischer Rasse, kein Europ;er - kahl, klein, d;nn. In Deutschland wird der Kunst des Sprechens und Benehmens gro;e Bedeutung beigemessen. Nicht Mathematik, Physik oder Literatur stehen an erster Stelle, sondern logisches Denken, Rhetorik und Psychologie. Wenn man logisch denken kann, ist man nicht mehr dumm. Lehrkr;fte lieben es, sich einzumischen.
Anspruchsvolle Intellektuelle leben nach dem Gesetz: Kleidung ist leicht auszuziehen, Essen ist leicht zu verdauen, Luft ist leicht zu atmen, Partner sind leicht zu trennen, Schei;e ist leicht auszuspucken, Geld ist schwer zu bekommen, Jahre sind schwer zu leben, Gesundheit ist schwer zu heilen und die Psyche ist schwer in Schach zu halten. Man muss also tausendmal nachdenken, bevor man etwas tut...
Und wir, die Kadetten, haben noch eine andere Methode: das Tasten - diese Methode ist die l;ngste, aber auch die fehlerfreieste. Sie sollten Ihre Fehler nicht bedauern, denn wenn Sie sie nicht machen, werden Sie nie wissen, wie Sie das Richtige tun k;nnen.

- ...Wie werden Sie sich bei Ihrem Chef ins B;ro setzen und sich verkaufen? - fragt der Rhetoriker mit Blick auf die Zuh;rer. - Die H;nde unter dem Schreibtisch und Sie wissen nicht, was Sie dort tun - mit den Daumen um die eigene Achse drehen, eine Faust machen oder in den Hosenschlitz kriechen... Und wie sind Sie gekleidet? Glaubst du wirklich, dass der Chef dir beim Anblick deiner Brust, die aus dem Dekollet; herausragt, oder deiner Beine, die aus dem Minirock herausragen, eine gute Position in seinem Unternehmen geben wird? Und was murmelst du da und wendest deine Augen ab? Sie sind ehrlich, flei;ig, arbeiten gut mit Ihren Kollegen zusammen, und gleichzeitig sucht der Beamte in seinem Computer nach all Ihren Daten, aus denen hervorgeht, dass Sie seit f;nf Jahren nicht mehr gearbeitet haben und wegen Diebstahls und Schulden verurteilt worden sind... Und es gibt Leute, die sich nach einer Entlassung nicht kopf;ber in den Fluss st;rzen und sich freuen, dass sie endlich mal wieder richtig schlafen k;nnen... " Ein anderer schn;ffelt durch zwei L;cher, als w;rde er sich auf einen Schuss vorbereiten. Der andere schaltet die S;;e ein, als ob er gleich die Oberhand gewinnen w;rde... Und so ist es: "Das ist unm;glich!" - sagte Die Ursache. "Das ist r;cksichtslos!" - bemerkte Erfahrung. "Es ist nutzlos!" - erwiderte Stolz. "Versuchen Sie es..." - gefl;sterter Traum. "Und ihr k;nnt mich alle mal..." - befehligte Faulheit.
Tatiana lie; ihre Gedanken los und kehrte in die Realit;t zur;ck. Sie richtete ihren Blick auf die kleinen, kurzsichtigen Augen der Lehrer und tat so, als w;re sie aufmerksam und interessiert an ihrem Gesicht.
- Wem mache ich etwas vor? Wo waren Sie gerade eben? - Er wiederholte seine urspr;ngliche Frage.
- Ich habe mich gefragt, wie ich die Adresse der Kunstakademie f;r meinen Sohn finden kann. Ich wei; nur, dass es irgendwo in der N;he von Moersa Township liegt.
- Gott, so einfach ist das. Gehen Sie zur Gemeindeverwaltung in diesem Gebiet und fragen Sie dort nach. Sie wissen alles ;ber jeden.
- Ich k;nnte herumlaufen und Leute fragen...
- Warum sollte man es so kompliziert machen? - Nerv;s zog er seine Hose hoch, aber sie rutschte ihm immer wieder den Bauch hinunter.
- Ich werde den Hund mitnehmen", scherzte Tatiana mit ernstem Blick.
- Ja, wenn du ihm den Prospekt der Stadt unter die Nase h;ltst, wird er dich finden. Oh", er fasste sich an den aufgedunsenen Bauch seines schlanken K;rpers.
- Sind Sie krank? - Tatiana wurde nerv;s.
Die ganze Gruppe wachte auf und starrte ihren Mentor an.
- Nichts. Morgen muss ich sowieso zum Arzt gehen. Sie werden das Wasser  den Eingeweiden durch den Anus ablassen.
Er hatte seinen ;blichen m;rrischen Gesichtsausdruck. Tatiana stellte sich vor, wie er die kalte L;sung einsaugt und dann mit einer G;nsehaut auf der Toilette sitzt, und er tat ihr leid:
- Trinken Sie zwei Gl;ser sauberes Wasser und gehen Sie selbst auf die Toilette - das war's.
Die Lehrer trat n;her an Tatiana heran und sah ihr in die Augen:
- Wisst ihr, warum ich so einen dicken Bauch habe? Vom Bier und einem Glas Kwas.
- Nun, wenn Ihre Frau Sie so mag, dann gibt es kein Problem. Der taube Mann h;rte den stummen Mann sagen, dass der blinde Mann den lahmen Mann tanzen sah...
- Was? Ich wei; nicht, worauf du hinauswillst... Meine Frau liebt mich", beeilte er sich, den Zweiflern zu versichern, "aber ich f;hle mich selbst unwohl - meine Hose geht st;ndig runter. Aber ich sch;me mich nicht, ich stehe seit f;nfzehn Jahren vor dem Publikum und lehre, wie man sich in der Gesellschaft zu verhalten hat. Ich habe einmal einen Vortrag mit offenem Hosenschlitz gehalten. Als ich es jedoch bemerkte, ging mein Kopf in Rauch auf.  Ich f;hlte mich peinlich ber;hrt, als h;tte ich meine Hand in der Tasche eines anderen gefangen. Na gut, also... Zigarettenpause", winkte der Rhetoriker m;de mit der Hand.
Die ganze Gruppe sprang auf und eilte mit Zigarettenschachteln und Feuerzeugen nach drau;en. Wie ;blich blieben die Nichtraucher im Saal: Tatiana und ein schwarzer Mann. Tatjana war mit einer Thermoskanne Tee besch;ftigt, und der Afrikaner war in Zeitungen vertieft. Er schaut mit seinen Augen durch die Linien.
Er ist ein harter Arbeiter, ein Workaholic, ein harter Arbeiter. Er sagt oft: "Man muss hart arbeiten, um die S;;igkeiten zu bekommen. Sie m;ssen es aufgeben! Sie m;ssen sich ;berlegen, wo Sie sich n;tzlich machen k;nnen. Wenn du dich beeilst, wirst du nicht nur die Leute zum Lachen bringen, sondern auch eine Beule bekommen. Wenn du stark bist, geh zur Arbeit, wenn du klug bist, f;hre jemanden oder etwas... Man muss das Ungl;ck mit sich selbst bek;mpfen. Und sich nicht umzuschauen, wer was geben wird...".

Unsere Gruppe unterzieht sich einem zweimonatigen Test ;ber das Wissen, das in den K;pfen der Kandidaten f;r eine Ausbildung oder Umschulung in ihrem gew;hlten Beruf vorhanden ist. So wird es in Deutschland gehandhabt. Es kann sein, dass eine Person nicht in der Lage ist, zwei zu addieren, und das Arbeitsamt muss f;r zwei oder drei Jahre des Sitzens hinter einem Schreibtisch bezahlen. Zwei Monate lang m;ssen die Studienanf;nger f;nfundzwanzig B;cher zu verschiedenen Themen allein studieren und sechzehn Mathetests ohne Rechenmaschinen schreiben. Nach Ablauf der Frist absolvieren alle einen Kontrolltest vor dem Arbeitsministerium.
  Die Gruppe besteht fast ausschlie;lich aus Ausl;ndern aus der ganzen Welt. H;tte Tatiana jemals gedacht, dass sie, die in der trockenen Steppe Kasachstans lebt, problemlos mit Vertretern aus Europa, Amerika, Asien und Afrika sprechen k;nnte? Die meisten M;nner und Frauen die t;rkische Staatsangeh;rigkeit besitzen. Letztere sind kr;ftig in ihren Ellenbogen, aufdringlich in ihren W;nschen, unbek;mmert. Diese werden kommen und gewinnen.
  Alle Teilnehmer leben seit ihrer Jugend hier, einige sind in Deutschland geboren, so dass sie problemlos Deutsch sprechen. Nur Tatiana und zwei weitere Frauen aus Russland, die, wie sich herausstellte, alle geschieden waren, sprachen in gebrochenem Deutsch, err;teten und verloren sich in unfreundlichen Blicken.
- Ich verstehe nicht, - wandte sich einer der T;rken an sie, - sie haben euch einen sechsmonatigen Kurs gegeben, warum habt ihr nicht gelernt?
- Sie werden nie lernen", schloss der Psychologielehrer, "weil sie in getrennten Gruppen sitzen und ihre Probleme auf Russisch l;sen. Warum bist du zum Beispiel, als wir im Hof geraucht haben, in die Gartenlaube gefl;chtet?
- Aber es waren nur M;nner da..." - Tatiana ;ffnete den Mund.
- Na und? Sollen wir dich direkt in die B;sche bringen? Wenn du Angst vor M;nnern hast, werden sie es nicht m;gen. M;nner... Wenn eine junge Frau auf uns zukommt, um die M;nnergesellschaft zu unterbrechen, ist das zu unserem Vorteil. Auch wir fragen uns, wie wir ohne gro;en Aufwand eine Mondscheinmaschine bauen k;nnen...

Alle haben gelacht.
- Wir haben ;ber eine neue L;sung f;r das Wohngeld gesprochen", platzte Olga aus ihrem Sitz, "interessiert dich das wirklich?
- Warum nicht? Schlie;lich zahlen wir ja auch die Miete...
Tatiana legte ihre Hand auf die von Olga - beruhige dich und mach keinen Bl;dsinn.
- Folgen Sie niemals der Masse. Gehen Sie Ihren eigenen Weg!
- Es macht mich w;tend, wenn Leute versuchen, mich zu dem;tigen.
Sie schmollte immer noch und wedelte mit den H;nden wie ein Truthahn auf einer Gans, unf;hig, ihre Erregung zu unterdr;cken. Tetyana versuchte ihr zu erkl;ren, dass in Deutschland unsere russische Verteidigung - Angriff - nicht z;hlt, sondern dass es besser ist, die hiesige anzuwenden: Die beste Verteidigung ist das Ignorieren. Mit W;lfen leben hei;t, mit W;lfen heulen.
- Stellen Sie sich vor, ein Mann rei;t aus, spuckt, versucht, Sie zu bei;en, und Sie stehen herablassend, ja mitleidig l;chelnd da, klopfen ihm fast auf die Schulter. Wer f;hlt sich dumm und gedem;tigt? Nat;rlich, das tut er.
Viele wissen, dass Russen f;r ihr hohes mathematisches Wissen bekannt sind, und diese drei Frauen haben es best;tigt. W;hrend alle z;hlten und auf die zwischen ihren Knien eingeklemmte Z;hlmaschine blickten, schrieben die drei ehemaligen Russen hocherhobenen Hauptes Test um Test. Sie brauchten keine Schreibmaschine und waren auch nicht stolz darauf, wie manche, die korrekte Konjugation der deutschen Verben. Sie verteilten die Antworten auf die Tests an die gesamte Gruppe und reichten sie ohne Scheu bei den bewundernden Lehrern ein: "Was f;r eine starke Gruppe wir haben!", ohne sich um den einzelnen Test zu k;mmern. Nur f;r den Fall, dass das Wetter mitspielt oder Sie es auf eine stressige Situation schieben k;nnen. Die Hauptsache ist, mehr Punkte zu bekommen und eine Berufsausbildung zu machen, und diese drei Russen sollen Geschirr sp;len gehen, weil sie so nett und ehrlich sind.
...Tatiana packte die Bonbons aus und sah ihren Negerkollegen an. Er wandte seinen Blick schnell von ihr ab. Peeping. Wahrscheinlich will er essen. Tatiana hat geh;rt, dass seine Frau in England lebt und arbeitet. Sie erh;lt ihre Rente in Dollar. Und er ist hier in Mark.
Er nennt sich selbst einen Afrikaner. Und sein Lehrer, der Rhetoriker, nennt ihn liebevoll Apache. Tatiana w;re beleidigt, aber er l;chelt. Er ignoriert sie. Sein Passname ist Baron Kimba. Der Name selbst deutet darauf hin, dass dieser Mann aus der Wildnis kommt, wo das Oberhaupt des Stammes Baron ist, und um tanzende nackte Stammesangeh;rige, die auf ihre selbstgebauten Trommeln - Kimba - schlagen.
W;hrend Baron sprach, blitzte ein blassrosa Fleck seines Mundes schwach ;ber sein schwarzes Gesicht, wie eine Ampel in der Nacht. Ich frage mich, ob die Mediziner bereits wissen, wie man die Form, das Geschlecht und die Gr;;e des K;rpers ver;ndern kann, aber die Hautfarbe ist immer noch unerreichbar. Nun, zumindest Haut im Gesicht und Arme bis zu den Ellenbogen, damit Schwarze ohne Komplexe leben k;nnen. Warum? Die Leute laufen mit blauer Tinte herum, nicht wahr?
  Tatiana bot ihm ein paar Karamellbonbons an.
- Ich danke Ihnen. Du isst in jeder Pause etwas und wirst nicht dick, warum? - schaute er freim;tig auf ihre Oberschenkel.
antwortete Tatiana verwirrt und wandte sich ab:
- Ich esse oft, aber nicht viel. Nur der Magen knurrt nicht, obwohl es nicht schaden w;rde, ein paar Pfunde zu verlieren. Erst nehmen wir zu, dann nehmen wir ab...
Ich frage mich immer noch, wie Schwarze denken, wonach sie leben? Und nun hat die weiche Weiblichkeit von Tatiana abgelassen und ein neugieriger Junge - ein schelmischer Junge - hat sich ihrer bem;chtigt. Sie wendet ihr Gesicht dem Baron zu und fragt interessiert:
- Woher kommen Sie?
- Nigeria. Der mittlere Teil von Afrika. Dort ist es hei;. Es gibt Giraffen und Krokodile. Die Menschen dort sind nackt und die H;user sind Pyramiden aus Schilf und Stroh", berichtet Kimba fr;hlich. In ihren Augen lag ein Hauch von Nostalgie.
Sie hatte das alles schon im Fernsehen gesehen, aber sie interessierte sich f;r die Nuancen, die geistige Essenz.
- Essen Sie Menschenfleisch?
- Menschenfleisch ist k;stlich. Aber das war einmal. Ein Ritual. Man glaubte, je mehr man dieses Fleisch a;, desto st;rker wurde man, wie Gott.
- Und wer wird gefressen, M;nner oder Frauen?
- Sie essen jeden, den sie im Nachbarstamm fangen.
- Man hat also Mitleid mit seinem eigenen Leben, da ist es besser, das des Nachbarn zu essen. An einem Tag sitze ich hier und rede mit dir, und morgen leckst du mein Fett an deinen Ellbogen?
- Du bist nicht f;r ein leckeres Mittagessen geeignet. Es sei denn, wir sperren  vorher in einen K;fig und geben dir eine Woche lang Bananen, gebratene K;rner und Gefl;gelinnereien. Dann man fett wird...
- Ich w;rde mich lieber in den Fluss st;rzen.
- Die Krokodile werden dich dort fressen.
- Ich habe Angst vor Afrika", schloss Tatiana und schob ihren Stuhl weiter weg.
- Haben Sie keine Angst, es ist nicht mehr da. Dort liest man jetzt die Bibel, und da steht: "Wenn du einen Menschen t;test, wird Gott dich t;ten. Fr;her waren wir blind und ungebildet.
- Dennoch laufen Sie immer noch nackt herum und haben wahrscheinlich nicht alle die Bibel gelesen...

Nach diesem Gespr;ch klammerte sich Kimba an Tatiana wie King Kong auf der Insel Guyana.  Danach muss man jeden wie sich selbst respektieren.
- Wir sollten uns irgendwo treffen, uns hinsetzen und reden", jammerte Baron.
- Gestern haben wir nur in der Pause gesprochen. Oder interessiert es Sie, ob in Russland keine Menschen gegessen werden? Nein, das tun sie nicht.
- In Russland essen die Menschen die B;ren und die B;ren die Menschen.
- Ich habe B;ren nur im Zoo gesehen.
- Ich m;chte nicht ;ber B;ren sprechen, sondern ;ber das Leben. Oder glauben Sie, dass M;nner nur Frauen im Bett wollen?
- Das denke ich auch, aber ich mache nie etwas Dummes ohne echte Gef;hle.
- Nein, du bist einfach interessant. Ich beobachte Sie schon seit langem. Du bist intelligent, intelligent, anmutig, umg;nglich. Heutzutage gibt es niemanden wie Sie. Aber du hast traurige Augen. Sie machen sich viele Sorgen um Kinder. Das k;nnen Sie nicht tun. Sie werden Ihre Nerven und Ihr Herz ruinieren.
- Ich sind bereits ruiniert. Ich bin ein m;der, kranker Mann. Aber ist es besser, hundert Jahre ohne Sorgen allein in einer leeren Wohnung zu leben, als f;nfzig Jahre mit den gl;cklichen Augen von Kindern zu leben? Obwohl ich mich manchmal am liebsten in eine Ecke verkriechen und weinen w;rde.
- Ich werde dich in meine Arme nehmen und dir Kraft geben.
- Sie zwingen, Menschenfleisch zu essen?
- Nein, ich werde eine F;hre sein.
- Ich bin nicht gut f;r den Motor, tut mir leid.
- Jeder von uns wird als Niemand geboren, nur einige Menschen mit gro;er Energie und gro;er Willenskraft erreichen etwas und werden zu jemandem.
- Und was haben Sie erreicht?
- Ich geh;re einer Gemeinschaft von Afrikanern an, die in Deutschland leben. Einmal im Monat sammle ich von jedem Vertreter eine Anerkennung und bewahre sie an einem sicheren Ort auf. Wenn jemand Hilfe braucht, gebe ich sie ihm von dort aus, wenn er sie braucht. Ich habe ein Kredit-/Debit-Journal, in das ich Geld von Leuten einzahlen kann. Ich habe einen Stellvertreter, aber er war unrein und hat von dort Geld f;r seine Ausgaben genommen. Wir haben ihn rausgeschmissen. Wenn du dich von Afrikanern beleidigt f;hlst, sag meinen Namen und sie werden verschwinden.
- Ich danke Ihnen!
- Sollen wir uns also treffen und reden?
- Ich habe keine Zeit. Ich habe Kinder! Mein Zug ist bereits abgefahren.
Das gelbliche Wei; von Barons Augen f;rbte sich rot und Tr;nen glitzerten in ihnen.  Auch im Sexualleben muss man mit dem Kopf denken. Tatiana wandte sich eilig ab und ging davon. Das ist nicht Nicolas Cage. Ja, und die Verantwortung wartet!


Рецензии