Fur die Ehre der Familie

               

Alina lag mit ihrer geliebten Katze auf dem Sofa und sah sich die Fernsehsendung "Investigations conducted“ mit Leonid Kanevsky". All die Schrecken, die in den 60er und 90er Jahren in der Sowjetunion geschahen, lie;en Alina erschaudern. Damals war es verboten, frei ;ber die negativen Aspekte unseres Staates zu sprechen, weil der Kommunismus gerade aufgebaut wurde und man nicht alle Sorgen des Lebens der Werkt;tigen verbreiten sollte.
Jetzt, in der ;ra von Glasnost und Demokratie, kann man, ohne die Vergangenheit zu verschweigen, ;ber die Verbrechen einzelner B;rger sprechen, die das Leben und die Arbeit der einfachen Leute behindert haben. Alina war sehr froh, wenn Verbrecher tats;chlich bestraft wurden, bis hin zum Erschie;ungskommando.
In jenen Jahren war in der Sowjetunion alles auf Hunger und Armut zur;ckzuf;hren, so dass einige Menschen aggressiv waren und andere wegen jeder Kleinigkeit umbrachten. Es gab sogar Slogans wie:
"Liebe Mitb;rgerinnen und Mitb;rger, in unserem Land werden verschiedene Organisationen gegr;ndet, die das Ziel haben, allen Russen ihre Menschenw;rde wiederzugeben und die wahre, uneingeschr;nkte Freiheit zu erlangen..."
"Die Menschen sind der Hoffnungslosigkeit und der Armut ;berdr;ssig, und wir brauchen keinen Knochen vom Tisch namens Perestroika."
"Meine lieben Mitb;rgerinnen und Mitb;rger, die revolution;re Situation im Land ist reif! Der Tag der Freiheit ist nahe..."
Und in der Zwischenzeit wurde das einfache Volk ausgeraubt, ermordet, vergewaltigt... Und diese illegalen Banden verk;nden den Verkauf von Waffen an jedermann auf dem legalen und illegalen Markt mit dem Slogan: "Es ist an der Zeit, das schmutzige Joch des Kommunismus abzuwerfen und zu atmen! Die fortschrittliche Menschheit ist mit uns!" Sie war wie eine letzte Warnung an die Kommunisten, die die Reihen der KPdSU nicht verlassen hatten, und wie der erste Schritt zur S;uberung Russlands vom roten Faschismus. Damals wurde sie streng beurteilt!
Nat;rlich waren die Menschen der Armut und des Geldmangels ;berdr;ssig, aber dieser Slogan klang wie von einem Geisteskranken. Sollten wir wieder eine Revolution starten? Das w;rde zu mehr Armut f;hren. Und das ist nicht der Ausweg.
Die L;sung war ein Machtwechsel! Und dann kamen viele von ihnen: Leonid Breschnew, dann Andropow, dann Jelzin, unter denen die Menschen begannen, ihre Parteib;cher zu verbrennen und den Schleier ihrer totalit;ren Vergangenheit abzurei;en. Und schlie;lich V. Putin. Unter ihm wurden die Menschen k;rperlich und geistig satt.
Alina sah zu und erinnerte sich, dass sie nichts davon wusste und nur mit ihrer Ausbildung besch;ftigt war... Doch pl;tzlich kam ihr der Gedanke: Hatten wir das alles nicht selbst? Und der Mitsch;ler Eduard Gunther, der seinen Nachbarn erstochen hat? Und der Junge von nebenan, der wegen des M;dchens, das er liebte, erstochen wurde? Und die Frau, die von dem Verlobten ihrer Tochter verpr;gelt und vergewaltigt wurde?
Diese Kriminalgeschichte spielt in den neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts in einer kleinen Stadt namens Lugowoje in Kasachstan. Doch beginnen wir die Geschichte mit der Highschool-Zeit unseres Helden.
Die Sch;ler kamen am ersten September in die Schule, um ihre Ausbildung nach der achten Klasse fortzusetzen. Damals wurde beschlossen, dass Sch;ler bis zur achten Klasse lernen und zur Schule gehen k;nnen, wenn sie aus irgendeinem Grund nicht weiter lernen k;nnen. Diejenigen, die in allen F;chern besser abschnitten, konnten ihr Studium fortsetzen und eine weiterf;hrende Ausbildung erhalten.
Diese Klassen wurden mit den verbleibenden Sch;lern aus anderen Schulen gebildet. Vor Beginn der Stunde k;ndigte die Lehrerin an, dass acht neue Sch;ler in ihre Klasse gekommen seien: zwei M;dchen und sechs Jungen aus verschiedenen Schulen. Ein Junge, Eduard Gunter, war von Kindheit an behindert - bucklig, mager und sch;chtern - und sein Freund Alexander Vorobiev. Sie haben gemeinsam studiert und sich an einem neuen Ort niedergelassen. Die vier waren kasachischer Nationalit;t und ein M;dchen, ein anderes war Russin, aber sie waren Freunde.
Sie wurden von den Jungen in der Klasse freundlich, wenn auch zur;ckhaltend, empfangen. In der Klasse war ein M;dchen, Alina Mayer - d;nn, blass und durchschnittlich in ihren Studien, da sie immer hungrig war. Damals gab es in den Schulen kein Essen, die Eltern gaben manchmal f;nf Kopeken f;r einen Kuchen, so dass alle Schulkinder hungrig waren. Die Klassenkameraden Sasha Shtorm und Pasha Getman waren immer ohnm;chtig, hungrig, schwach und m;rrisch.
Auch Alinas Vater war ein Invalide. Er brach sich bei der Arbeit die Wirbels;ule und ging auf Kr;cken nach Hause. Deshalb hatte sie Mitleid mit den Kranken, den Gedem;tigten und den Beleidigten und setzte sich immer f;r sie ein.
Wenn Edik an die Tafel gerufen wurde, verlor er vor Aufregung die Stimme. Die Klassenkameraden lachten ihn aus, und dem M;dchen blieb ein Klo; des Unmuts im Hals stecken, weil sie beleidigt war.
Sie, die vor niemandem zur;ckschreckte, explodierte, verteidigte ihn und schob ihn allen in den Rachen. Da ihr Vater ein Invalide war, wusste sie, wie schwer und schmerzhaft es war, ausgelacht zu werden. Liegt hier nicht das Geheimnis der Trag;die? J;hzornig, unausgeglichen, zur;ckgezogen... Die Seele ist eine unerkl;rliche Sache. Keiner wei;, wo es ist, aber jeder wei;, wie weh es tut... Die Lehrer sa;en still da, ohne den Kopf zu heben.
Edik war dankbar, machte ihr Zeichen und machte ihr Komplimente: "Deine Augen sind so blau und tief, dass man darin ertrinken k;nnte!", machte Vorschl;ge: "Lass uns in die Berge gehen, lass uns den R;cken w;rmen!"
Er war der einzige Zehntkl;ssler, der im Staatsexamen eine perfekte Note in Mathematik erhielt. Er, der Einzige in der Schule, war schwach und gebrechlich, aber seine Seele war stark im Glauben und in der Hoffnung auf menschliche Liebe, Mitgef;hl und Unterst;tzung. Aber sie, die jungen Burschen, verstanden nicht, wie schwer es f;r die Kranken unter den Gesunden und k;rperlich Starken war.
Nach der Schule besuchte ich zusammen mit Alexander Worobjow das Nowosibirsker Institut f;r Ingenieurwesen. Er studierte dort ein halbes Jahr lang und wurde dann aus gesundheitlichen Gr;nden des Landes verwiesen. Menschen wie er wurden nicht zur Hochschulbildung zugelassen. Er kam verbittert nach Hause und fragte sich, warum er von seinem Studium, vom Leben weggesto;en worden war...
Die ehemaligen Klassenkameraden Viktor Schtscherbakow, ein Polizist, der als Jugendinspektor arbeitete, und Alexander Worobjew, der zum Studium in Nowosibirsk geblieben war, lie;en ihn nicht im Stich, sondern unterst;tzten ihn bei all seinen Bem;hungen: Sie verpassten ihm einen Haarschnitt mit verl;ngerten Haaren, die bis zum Buckel reichten, was seinen Makel kaschierte und Edik Selbstvertrauen gab.
Und Edik glaubte an sich selbst, war offen und freundlich, ging bei der Bezirksverbrauchergenossenschaft als Lagerist arbeiten, obwohl er eine Invalidenrente beziehen konnte. Er hat alle schwierigen Situationen im Leben durchgestanden und daran geglaubt, dass es auch in seiner Stra;e einen Urlaub geben w;rde!
Er konnte und wollte sich nicht daran gew;hnen, wegzulaufen und den Kummer loszuwerden oder von einem Ort zum anderen zu ziehen, denn er glaubte, dass er auch hier eine Arbeit finden und den Menschen Nutzen bringen k;nnte.
Er glaubte, dass Gott ihn in keiner Not und Bedr;ngnis und niemals ;ber die Macht der Versuchung hinaus l;sst; deshalb trug er sein Kreuz - ertrug alle Leiden an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit; durch diesen schmalen, leidvollen Weg hoffte er, zur h;chsten Vollkommenheit der Geduld zu gelangen und die Zeit seines Lebens nicht vergeblich zu verlieren, denn sie f;hrt zum Reich Gottes. Nach diesem Motto lebte und arbeitete er, kam nach Hause und weinte verzweifelt, wenn ihn niemand sah...
Alina absolvierte das P;dagogische Institut als Lehrerin f;r russische Sprache und Literatur. Sie arbeitete in der Schule. Manchmal sah sie Ediks ehemaligen Klassenkameraden, verstand, wie schwer es f;r ihn war, aber sie wollte Kinder und hatte Angst, dass seine Krankheit vererbt werden k;nnte. Und auch die Kinder w;rden leiden. Sie wollte gesunde Kinder und eine vollst;ndige Familie haben. Sie erkannte schnell, dass Krankheiten kommen, wenn man sie nicht erwartet, vor allem, wenn man Angst vor ihnen hat.
Ihre Familie hat sich nicht mit ihrem Mann vertragen. Zu dieser Zeit lebten sie in der Stadt Astana. Ihr Mann feierte gerne mit seinen Freunden, trank und dem;tigte seine Frau. Schlie;lich trennten sie sich. Sie mussten in ihre Heimatstadt zur;ckkehren. Alinas Sohn Vladislav wuchs heran.
Alina erinnert sich, dass Edik ihr nach der Scheidung, als sie f;r eine Weile nach Hause ins Dorf ging, auf dem Heimweg mit Babyschuhen begegnete, die sie in Children's World gekauft hatte. Er sah sie an und fragte:
- Haben Sie ein Kind bekommen?
- Ja, - antwortete Alina l;chelnd, - aber sie und ihr Mann haben sich getrennt...
- Ist er ein schlechter Mensch oder selbst zu w;hlerisch! - sagte Edik sarkastisch, drehte sich um und ging weg.
Es war eine Schande zu erkennen, dass ihre Klassenkameradin sie versto;en hatte, ohne den Grund f;r ihre Traurigkeit zu erfahren. Offenbar konnte er nicht vergessen, dass sie ihn in der Vergangenheit vernachl;ssigt hatte, und eilte stolz davon. Alina stand und schaute ihm nach: "Er wurde stachelig..."
Die Leute verstanden Alina nicht und wendeten sich stolz ab, wie sie meinte, aus Angst, vom Versagen angesteckt zu werden. Sie vergab ihnen und erkannte, dass sie wertlos war, da ihr Leben nicht funktionierte. Die Tiefe ihres Kummers trieb sie dazu, auf die Liebe des Herrn zu vertrauen, auf seine unendliche Liebe, Macht und Weisheit.
Anfangs f;rchtete sie Gott, weil sie dachte, dass er sie auch nicht liebte, als das Schicksal sie mit immer mehr Pr;fungen ;berzog. Es schien ihr, als sei das Leben eine Verh;hnung des Menschen, eine Verh;hnung seiner Gef;hle.
Sie sah um sich herum die leere Eitelkeit der Menschen f;r Ruhm und Stellung in der Gesellschaft, f;r die Erziehung von Menschen wie ihr und deren gnadenloses Ende... Wof;r war das alles, wof;r war das alles? Wof;r m;ssen Menschen wie Edik und seinesgleichen leiden?

Bald zogen Alina und ihr Sohn zur;ck in die Stadt Astana, um ein neues Leben zu beginnen. Sp;ter fand sie heraus, dass Edik auch ein M;dchen, Sabina Shevchuk, aus einer nahe gelegenen Stra;e geheiratet hatte. Es waren Freunde, die ihn reingelegt haben.
Sie lebten nicht in Reichtum. Wie jeder andere auch. Zwei Kinder wurden geboren. Edik arbeitete als Lagerist in V. Cherkes, f;hrte seine Aufgaben gewissenhaft aus. Er hielt immer Ausschau nach Dieben, die versuchten, Waren durch den hohen Zaun zu schmuggeln. Ich habe sie gefangen und immer gesagt:
- "Nimmst du die Waren aus deinem eigenen Gesch;ft?
- Ich k;nnte sogar meine Mutter durch das Tor schmuggeln! - Es ist einfach M;ll im Vergleich zu dem, was die Bosse tragen... Sie sind hier Gastgeber, kein Gast. Zieh jeden Nagel von der Arbeit!
Im Sozialismus wurde dies bestraft: ein ;ffentlicher Verweis, eine Geldstrafe oder der Entzug des Parteibuchs oder der Freiheit. Und alle schliefen friedlich. Nur Edik war zu ehrlich. Das ist es, was ihn ruiniert hat...
Und auch zu Hause hatte er Recht. Es ;rgerte seine Frau jedes Mal, wenn er seine Tirade begann: schlecht gemachter Borschtsch..., schlecht gewaschene W;sche..., schlecht versorgte Kinder... Das Herz ist am rechten Fleck, wenn die Familie zusammen ist. Doch seine Frau wollte sich die N;rgelei ihres Mannes nicht gefallen lassen und suchte nach anderen Vergn;gungen. Eine Umarmung kann streicheln, eine Umarmung kann ersticken...
Die Frau blieb zu Hause und zog die Kinder auf. Sabina war ein Halbblut, aber die Farbe ihrer Haut spielte keine Rolle. Jeder verstand, dass die Welt nicht viel Mitleid mit denjenigen hatte, deren Hautfarbe sich auch nur geringf;gig von der akzeptierten Hautfarbe unterschied. Edik war intelligent genug, um ihr nicht wegen nichts ;rger zu machen. Solange der Mann loyal und zuverl;ssig war.

Stepan Shevtsov, ein Nachbar, besuchte Sabina, als Edik bei der Arbeit war. Sabina bat ihn, den Wasserhahn zu reparieren. Er war normal, stark und gesund. Er l;chelte sie an, gab ihr einen Klaps auf den Hintern und machte sich an den Wasserhahn. In ein paar Minuten war es fertig. murmelte sie ihm zu:
- Bleiben Sie eine Weile. Mein Mann kommt erst in einer Stunde von der Arbeit nach Hause. Lassen Sie uns ein kleines Gespr;ch f;hren. Es ist langweilig, so zu leben... Ich w;nsche mir so sehr, dass du f;r immer hier bleibst. Komm schon, meine Liebe, es ist deine Aufgabe, mich zu befriedigen! Denn mit Edik erscheint das Leben grau und langweilig...
- Ich brenne schon vor Ungeduld! Ich komme in drei;ig Sekunden beim Anblick eines solchen Leckerbissens... Das ist wie ein Rekord in diesem Gesch;ft...
- Nehmen Sie sich Zeit.
- In diesem Fall sollten wir keine Zeit verschwenden. Ziehen Sie sich aus! - begann er, sein Hemd auszuziehen, dann seine Hose und seine Hose...
- Ich liebe Ihren anma;enden Ton. Nicht so wie mit meinem Mann - wir machen alles im Dunkeln, wie zum Beispiel Sex auf dem Heuboden zu stehlen...
Es war nicht das erste Mal, dass Stepan mit ihr zusammen war, also f;hlte er sich sicher. Eduards Frau hat ihn oft betrogen.
An diesem Tag kam Edik fr;her von der Arbeit nach Hause. Als es an der T;r klopfte, schlug ihr das Herz bis zum Hals. Sie versuchte, sich zusammenzurei;en, als ihr Mann ins Schlafzimmer st;rmte, die Stiefel des Mannes sah und feststellte, dass sie nicht allein war.
Edik sah seine nackte, auf dem Boden liegende Frau auf dem Bett, mit ihrem verschwitzten Nachbarn darauf. Edik verfiel in einen Stupor, der von einer so intensiven Wut abgel;st wurde, dass er nicht mehr zu Atem kam. Schnell erholte er sich und befahl sich selbst, gleichm;;iger zu atmen, als ob sein Gehirn sich weigerte, beim Anblick einer solch abscheulichen Perversion selbst zu denken.
Das Paar war nackt und ver;ngstigt. Edik lief in die K;che und schnappte sich ein K;chenmesser. Sofort war er wieder da, als der Nachbar anfing, seine Hose ;ber sich zu ziehen, auf ihn zuging und ihm in die Brust stach. Er fiel hin und begann zu krampfen. Bald war er tot.
Sabina stand regungslos da, halbtot vor Schreck, hatte Angst zu atmen.
- Du Schlampe! Wie lange betr;gst du mich schon? - sagte Edik bedrohlich und knirschte mit den Z;hnen. - Der Verrat sollte nur auf diese Weise ausgemerzt werden... Ficken Sie gerne andere M;nner? Schlampe!

Pl;tzlich begann sie heftig zu zittern. Er hob die Hand mit dem Messer, auf dem das Blut seines Nachbarn gl;nzte... Diese Worte jagten Sabina einen Schauer ;ber den R;cken, aber jede Erwiderung, jede Bewegung h;tte gef;hrlich sein k;nnen, denn die Schneide des Messers war zu nah.
Die Frau schrie aus einem unkontrollierbaren Impuls heraus, und als ihr angreifender Ehemann auf sie zust;rzte, ergriff sie das Nachtlicht und wollte es ihm an den Kopf werfen. Aber er hatte sich bereits abgek;hlt, die Kinder waren vor seinen Augen. Was w;rde er zu ihnen sagen? Die Schlampe hatte ihr ganzes Leben ruiniert, und er allein w;rde daf;r geradestehen m;ssen...
Edward kam zur Besinnung und erinnerte sich an die Reaktionen der Kinder auf die noch nicht erledigte Aufgabe. Er geriet in Panik. Er f;rchtete um seine Familie und ihre Sicherheit. Er lie; sich auf den Stuhl am Fenster fallen.
- Rufen Sie die Polizei und einen Krankenwagen! Ziehen Sie sich erst einmal an und holen Sie die Kinder in der Kita ab.
- Du verdammter Mistkerl! - sagte seine Frau im Fl;sterton, als sie seine Sachen zusammensuchte und bemerkte, dass er es bereut hatte.
Er antwortete ihr nicht und r;hrte sich nicht einmal, als sie hinausging und die T;r schloss. Voller Eifersucht, Galle und Verurteilung war er der Ungewissheit der Beleidigungen seiner Frau gegen;ber ihrem Mann ausgeliefert, die schwerwiegendere Folgen hatten als ein einfacher Streit.
Aufgrund seines ausgepr;gten Besitzdenkens war er von Ressentiments ;berw;ltigt. Er machte sich Vorw;rfe, weil er nicht wusste, wie er sich in einer solchen Situation verhalten sollte, wie er den unwiderruflichen Verlust des Vertrauens in seine Frau ;berleben sollte. Er war verdammt m;de. Aber die Ursache der M;digkeit war Grausamkeit, und er wusste nicht, ob er noch das Recht hatte, als Mensch bezeichnet zu werden.

Vor vierzehn Tagen war Ediks Zukunft bekannt und sicher. Jetzt, da er herausgefunden hatte, dass seine Frau ihn betrog, dass sie eine leidenschaftliche Frau war und nur Vergn;gen und Sex wollte, sch;tzte er seine Zukunft anders ein. Es muss albern ausgesehen haben, vor allem, als er dachte, sie w;rden f;r die Kinder leben... Alle Strategieprinzipien, die ihm seine Mutter beigebracht hatte, konnte er nun mit der Realit;t in Einklang bringen.   
Und seine Frau stellte sich derweil ihren Geliebten mit einem gro;en und starken K;rper vor, der nicht mehr lebte. Sie bekam sogar Atemnot und ihr Herz klopfte wie wild.
- Mit mir wirst du auf dem H;hepunkt der Gl;ckseligkeit sein! - erinnert sie sich an die Worte ihres Liebhabers.
Mit ihm zu schlafen war nicht neu f;r sie, aber seine Worte gingen Sabina immer wieder durch den Kopf. Sie f;hlte ein Fieber von unerkl;rlichem und akutem sexuellen Verlangen. Sie wollte sich nicht daran erinnern, wie sie da lag und die Z;hne zusammenbiss, w;hrend ihr Mann sich zwischen ihren Beinen rieb.
Traurig, ;ngstlich, aber... vielleicht. Erich wurde zu Ermittlungszwecken in die Untersuchungshaftanstalt gebracht. Er wurde sofort gewarnt: "Wenn sich das Ziel nicht ;ndert, ist die Strafe rein symbolisch..."
"Die anschlie;ende Untersuchung hat an der Sache nichts ge;ndert, aber seine Taten verlangen eine gerechte Strafe", meinte sein ehemaliger Klassenkamerad Viktor Shcherbakov, der bei der Verhandlung anwesend war. - Man kann die Sprossen des Zorns in der Seele nicht kultivieren, anstatt sie auszurotten".

Sp;ter fand ein Prozess statt. Richter:
- Warum haben Sie das Opfer get;tet?
Edward wartete einen Moment der Stille ab und fuhr dann fort:
- Sie haben Ihre Frau zu Recht des Ehebruchs verd;chtigt und es nicht geschafft, Ihren Zorn zu z;geln, und Sie h;tten in diesem Moment nicht vern;nftig sein k;nnen, da Sie wussten, dass Sie f;r Ihre Tat bestraft werden w;rden...
Und Marat Akhtamberdiev, ein Ermittler der Staatsanwaltschaft auf der Seite des verletzten Kl;gers, argumentierte, dass Notwehr, also das letzte Wort, alles entscheide.
Aber Edik hat geschwiegen. Vielleicht verteidigte er das, was ihm rechtm;;ig zustand, und besch;tzte seine Frau, indem er schweigend seinen Kopf senkte. Wieder und wieder... erinnerte er sich daran, wie seine Frau mit seinem Nachbarn im Bett erwischt worden war...
Obwohl ihre Beziehung zu einer Frage von Leben und Tod geworden war, wollte er, dass sie ihm alles gesteht, aber auch sie schwieg. Er war angewidert von ihrem Verhalten. Edik wollte nicht, dass seine Frau Sabina zum Stolperstein f;r Klatsch und Tratsch wird. Dank ihres Schweigens konnten Komplikationen f;r seine Frau vermieden werden. "Lass sie leben und die Kinder gro;ziehen!" - war Ediks Gedanke.
- Eduard wollte seine Familie sch;tzen. Er war nicht generell schuld. Behalten Sie ihn nicht zu lange im Gef;ngnis, sonst wird er m;rrisch und schweigsam, er ist ohnehin schon nachtragend genug", meldete sich sein Anwalt zu Wort.
Ein gezwungenes L;cheln erschien auf Ediks Gesicht.
- Ich verstehe", fuhr der Anwalt fort, "die Situation ist schwierig, kompliziert und offen gesagt, einfach schrecklich. Jeder reagiert auf diese Dinge auf seine eigene Weise. Aber hoffen wir, dass das Gericht Verst;ndnis und Mitleid mit dem Angeklagten hat und ihn in Frieden gehen l;sst.
Edik war still. Die Gedanken wirbelten in seinem Kopf durcheinander, jeder Schlag seines Herzens war von bodenloser Traurigkeit gepr;gt. Das dachte er nur bei sich selbst: "Du mit deiner ganzen Seele, und sie haben sich einen Dreck um dich geschert."
Edik lie; den Kopf auf die Brust sinken und antwortete nicht. Seine Schwester Roksana wischte sich immer wieder mit einem Taschentuch ;ber die Augen und betete zu Gott, er m;ge Milde walten lassen. Edik h;tte allen erkl;ren m;ssen, was wirklich passiert ist. Aber es war, als ob er seine Zunge verschluckt h;tte.
Wer w;rde ihm glauben, wenn er es in einem Zustand der Wut getan h;tte. Und er wollte seine Frau nicht reinlegen. Auch wenn sie sich nur als Schlampe entpuppte und ihr Verrat mit keinem Argument gemessen werden konnte, w;rde er niemals die Mutter seiner Kinder verraten... Er wollte die Behinderung nicht akzeptieren, er wollte wie ein normaler Mensch leben und seine Kinder gro;ziehen.
- Die Wunde des Opfers war eine Stichwunde in der Brust", erkl;rte der Anwalt.
Edik schwieg, sein d;sterer Blick war gleichg;ltig. Sie gaben ihm das letzte Wort. Er l;ste seine H;nde, erhob sich von seinem Stuhl und sprach mit einem traurigen Seufzer:
- Es war aus mehreren Gr;nden nicht leicht f;r mich, die ich Ihnen aber nicht nennen werde. Ich bin bereit, die Strafe f;r meine Taten zu tragen. Mein Beileid an die Angeh;rigen des Verstorbenen. Ich h;tte nicht gedacht, dass es sich so entwickeln w;rde.
Die etwas gereizte Antwort schockierte alle. Der Richter verk;ndete in einem ruhigen und ausdruckslosen Tonfall:
- Das Gericht geht weg, um die Strafe zu bestimmen!
Sie gaben dem Richter Zeit, ;ber seine Entscheidung nachzudenken und sein Urteil zu verk;nden.
Schlie;lich wurde sie angek;ndigt:
- Aufstehen. Das Gericht war im Anmarsch!
Richter Zhafar Alikbarovich Durgalov in richterlicher Robe verk;ndete:
- Ich erkl;re Eduard Gunter aus unbekannten Gr;nden zum M;rder von Stepan Shevtsov. Aber es bleibt eine Tatsache. Offenbar war Eduard neidisch darauf, dass er gesund war. Einen Menschen zu t;ten ist ein Verbrechen! Der Verbrecher Eduard Gunter hat das Blut eines unschuldigen Mannes vergossen. Er muss sich f;r seine Tat in vollem Umfang verantworten. Der Angeklagte muss f;r schuldig befunden werden. Das Gericht verurteilt ihn zu einer Freiheitsstrafe von f;nf Jahren. Sie k;nnen Berufung einlegen, aber es ist unwahrscheinlich, dass eine andere Strafe in Betracht gezogen wird.
Der Hammerschlag beendete das Verfahren.
Seine Frau begann bei der Verhandlung, die Rolle der untr;stlichen Ehefrau zu spielen. Sie weinte in ihre Faust:
- Ich m;chte, dass mein Mann in Zeiten der Not an meiner Seite ist. Wie soll ich meinen Kindern sagen, dass Daddy weg ist...
Die Vorstellung der Frau rief nichts als ;belkeit hervor. Sie hat eindeutig nicht den Wunsch, alles zu gestehen.
- Halten Sie den Mund! - rief Roxana. - Es ist alles deine Schuld!
Edik schob seine Frau z;hneknirschend weg, als w;re sie ein k;rperloses Wesen.

Edik wurde in Handschellen abgef;hrt, begleitet von einem Raunen aus dem Publikum. Es schien ihm egal zu sein, was die Leute um ihn herum dachten. Rache ist Rache, auch wenn sie unzureichend ist. Schlicht und einfach, aber nicht f;r jedermann.
Diejenigen, die den Kern der Sache nicht kennen, verurteilen ihn. So soll es sein! Es schien ihm, dass sein Leben gescheitert war und nicht mehr wiederhergestellt werden konnte, nicht einmal durch das Gewissen seiner Frau...
Seine Frau hob den Kopf und begann zu hoffen, dass alles vorbei sei, als pl;tzlich Ediks Stimme ert;nte:
- K;mmern Sie sich um die Kinder! Tun Sie ihnen nicht weh!
Er sah sie an und bemerkte ihren sturen Gesichtsausdruck, doch aufgrund seiner prek;ren Lage versuchte er, so vorsichtig wie m;glich zu handeln. Seine Frau hielt sich sofort die Hand vor den Mund, als wolle sie das Wort auffangen, das von selbst herauskam. Sie ging, ohne sich zu verabschieden...

Edward wurde in einem Auto zum Gef;ngnis gebracht. Er f;hlte sich, als w;re er ins Jenseits gegangen und w;rde in Handschellen mit einer Geistertruppe fahren. Er hatte schon lange nichts mehr gegessen. Weigerung, in der Zelle zu essen. Er war hungrig und durstig und schlief ebenso schlecht.
Er lehnte sich gegen das Gitter der T;r und h;rte, wie der Wagen anhielt und der Schl;ssel sich in der T;r zu drehen begann. War er ein solcher Verbrecher, dass er hinter Schloss und Riegel gebracht wurde? Die Tr;nen, die er die ganze Zeit ;ber zur;ckgehalten hatte, liefen ihm ;ber das Gesicht. Nach kurzer Zeit hatte er seine Panik ;berwunden, wischte sich die Tr;nen weg und begann, ;ber seine Situation nachzudenken.

Die Zelle, in der er untergebracht war, war feucht, und es gab keine Fenster. Nur ein kleines Fenster war in die dicken Mauern gestanzt worden, um Licht hereinzulassen. Er fand den Weg zum Bett, lie; sich auf die mit Stroh gef;llte Matratze fallen und schloss die Augen. Er hatte weder die Kraft noch den Willen, sich den Schmerzen und Leiden zu stellen.
Edik f;hlte sich furchtbar einsam. Dank seiner Frau hatte er das Wesen der alles verzehrenden, verletzenden geistigen Leere kennen gelernt. Dank seiner Frau kannte er den Schrecken der Einsamkeit. Die ganze Nacht hindurch war er der Verzweiflung ausgeliefert und beobachtete jeden Morgen die langsam aufgehende Sonne.
W;hrend der ganzen Zeit im Gef;ngnis f;hrte Edik ein kl;sterliches Leben, dachte ;ber seine Vorurteile nach und versuchte verzweifelt, ein ehrliches Herz und einen unersch;tterlichen Geist zu finden. Die Frage qu;lte ihn: Was ist Gl;ck, und gibt es Gl;ck? Er fragte sich, ob er sein Ziel, zu heiraten und eine Familie zu gr;nden, wie seine Eltern es ihm beigebracht hatten, richtig umgesetzt hatte. Konnte er es schaffen? F;r wen soll er in dieser Welt leben und gute Taten vollbringen?
Bevor er den Mord beging, hatte er seine Existenz nie in Frage gestellt. Er nahm das Leben als selbstverst;ndlich hin und k;mmerte sich wenig um seine Zukunft und sich selbst. Und das alles zum Wohle seiner Kinder und seiner Frau. Er arbeitete, obwohl er das Recht hatte, behindert zu sein und zu Hause zu bleiben. Er wollte nicht anders sein als alle anderen Menschen. Es w;rde ihn dem;tigen.
Sie setzten ihn in der K;che ein, wo er T;pfe sp;lte, Kartoffeln sch;lte und an der Servierlinie stand. Es war hart, aber immer noch besser als Holz zu f;llen. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich von Tag zu Tag. Mein R;cken tat weh, er war bereits verdreht, und meine kranke Wirbels;ule wurde noch mehr belastet. Ich wollte nicht leben. Alle meine Gedanken waren bei meinen Kindern. Der Verrat an seiner Frau wurde zu einem gro;en Problem...
Die T;ren sind alle verschlossen und verriegelt. Ringsum gibt es Bars. Aber in letzter Zeit war er mehr im Gef;ngniskrankenhaus. W;hrend er im Krankenhaus lag, erinnerte er sich oft an sein fr;heres Leben. Er erinnerte sich an etwas, das er nie vergessen hatte: den Tod seines achtj;hrigen Bruders, als er die von seiner Mutter gewaschene W;sche an einem Eisendraht aufh;ngte und der Draht unter Strom stand, weil er an einem Strommast befestigt war, er bekam einen Stromschlag und starb... F;r sie ist es ein etwas verlorenes Leben...
Keiner seiner Freunde oder Kollegen kannte den wahren Grund f;r Ediks Anschlag auf das Leben seines Nachbarn, und viele verurteilten ihn daf;r. Sie waren sich sicher, dass er es aus Unzul;nglichkeit getan hatte. "Je mehr du den Menschen Gutes tust, desto mehr halten sie dich f;r einen Dummkopf!"

Nach drei Jahren Haft wurde Edik aus gesundheitlichen Gr;nden nach Hause entlassen. Der Aufenthalt unter so schwierigen Bedingungen schw;chte seine ohnehin schwache Gesundheit. Er war nicht mehr in der Lage, seine sozialen Bed;rfnisse allein zu erf;llen. Deshalb wurde er wegen seines schlechten Gesundheitszustands nach Hause geschickt. Er hat verstanden, dass das B;se die Welt beherrscht, nicht das Gute. Man muss nur ;ber Weisheit und gesunden Menschenverstand verf;gen.
Sie brachten ihn in einem Gef;ngniswagen nach Hause und trugen ihn ins Haus. Sie legten ihn vorsichtig auf das Bett. Seine einzigen Augen waren lebendig. Er hat kaum noch geatmet. Da er weit weg von zu Hause war, wusste er nicht viel und wusste nicht, was auf ihn zukam.
Er war ein verletzlicher Wanderer geworden, f;r den das Leben eine vor;bergehende Zuflucht war. W;rde er seinen Seelenfrieden erlangen? Im Bett liegend, starrte er lange auf die Frau, die er einst geliebt hatte... Die Kinder liefen vorsichtig umher und machten leise ihre Hausaufgaben.
Edik starb und lebte noch zwei Monate lang in einer Art Nebel. Die Kinder weinten, seine Frau war still wie immer.

Sabina war sp;ter unendlich froh, dass die Last der ;ffentlichen Verurteilung sie nicht ber;hrt hatte, denn sie war bereits besorgt ;ber das, was geschehen war. Es kam ihr seltsam vor, dass nichts die albtraumhaften Momente des Vorfalls aus ihrem Ged;chtnis l;schen konnte.
Sie hoffte, dass die schrecklichen Albtr;ume irgendwann aus ihrem Ged;chtnis verschwinden w;rden. Doch die verr;terischen Erinnerungen ;berrumpelten sie in den unpassendsten Momenten, und sie begann vor Angst zu zittern.
Also traf sie eine Entscheidung. Wenn man vom Weg abgekommen ist oder sich in falschen Vorstellungen verstrickt hat und seine Probleme nicht bew;ltigen kann, ist man in eine Leere geraten, in der es keinen wahren Sinn gibt.
Man muss das Leben mit einer wei;en Weste beginnen. Er geht zu seiner Tante in Nowosibirsk und verkauft die Kinder dorthin. Heutzutage verkaufen und kaufen viele Menschen Kinder, warum also nicht auch sie... Sie wird nicht mehr f;r sie verantwortlich sein. Und das Schicksal seinen Lauf nehmen lassen...
Doch Ediks Schwester Roksana erfuhr von den Pl;nen ihrer Schw;gerin und informierte die Strafverfolgungsbeh;rden. Sie begannen, der Frau zu folgen. Sie nahm die Kinder mit nach Russland, weil sie sich bereit erkl;rte, sie zu verkaufen, doch bei der ;bergabe wurde sie von der Polizei aufgegriffen und an ihren Wohnort gebracht. Die Kinder wurden von der Schwester von Edik Gunter, Roksana, adoptiert.

Als Alina, eine Klassenkameradin von Edik Gunter, nach Deutschland zog, machte sie sich auf die Suche nach ihrem kranken, buckligen Klassenkameraden Edik. Sie wollte ihm helfen, zumindest einmal im Jahr mit einem Paket. Ob Edik nun allein oder mit seiner Familie war, sie wollte ihm in diesem Leben helfen, so wie ihr in den Tagen der Pr;fung und Verfolgung geholfen worden war. Vielleicht war er irgendwo in der N;he? Aber Alina schrieb Zeitungsannoncen und suchte nach Leuten, die sie kannte, aber es gab immer noch keine Antwort...
Schlie;lich erhielt Alina ;ber eine Website eine Antwort von einer Frau, die mit Edik zusammenarbeitete:
"Leider wurde Eduard G;nther wegen Mordes an einem Nachbarn verurteilt und starb 1998. Er wurde in dem Dorf Kuzminka begraben, wo auch alle seine Verwandten begraben sind. Leva ist mit Sabina verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Frau nahm die Kinder nach dem Tod ihres Mannes mit nach Russland und wollte sie dort verkaufen. Aber Ediks Schwester Roksana erfuhr davon und nahm sie ;ber die Polizei in ihre Obhut...".
Ja, das Leben ist hart f;r einen Invaliden. Ein solcher Mordfall rechtfertigt eine Person, die um das Gl;ck ihrer Familie k;mpft und betrogen wird. Es ist hart und schmerzhaft, wenn man sich an Edik erinnert. Einige w;rden versuchen, ihn zu verurteilen, aber "Richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden".
Die schlimmsten Morde sind Auftragsmorde, Morde zu Erwerbszwecken, Morde aus Hass, Morde, weil es nichts zu tun gibt - m;;ige Morde. Alina hatte keine Zeit, ihm zu sagen, dass wir einen Besch;tzer, einen Heiler und einen Retter haben, n;mlich den Herrn. Edik, vergib uns allen, denn wir wissen nicht, was wir tun. All dein Kummer: dich nicht zu verstehen, dich nicht anzunehmen, wie du bist, dich zu verfolgen, dich zu dem;tigen und zu beleidigen, dich zu verurteilen und zu verspotten - m;ge es Gottes gute Absicht f;r dich sein. Es gibt viel Leid auf der Welt, wer hat das nicht schon erlebt? Aber ein Kummer t;tet die Seele, ein anderer bringt Leben, Kraft und Frieden in die Seele. Genauso wird der Kummer in uns unterschiedlich wirken, je nachdem, ob wir die Heiligkeit der Liebe Gottes und die gute Absicht, mit der er uns diesen Kummer geschickt hat, begreifen oder nicht.
Ein anderer Klassenkamerad, Viktor Schtscherbakow, der bei der Polizei arbeitete, nachdem er von Edik des Mordes beschuldigt worden war, betrank sich und starb k;rzlich an Leberzirrhose.

Alina hat vor kurzem erfahren, dass Vitaly Kaloyev aus Nordossetien, dessen Frau und Kinder am 1. Juli 2002 bei einem Flugzeugabsturz ;ber dem Bodensee in der N;he von Iberlingen (Deutschland) ums Leben gekommen sind, sich an dem Mann ger;cht hat, der f;r den Tod seiner Familie verantwortlich ist. Er kam in Deutschland an und suchte den Flugdienstleiter Peter Nielsen auf. Am 24. Februar 2004 starb Nielsen im Beisein seiner Familie an den Folgen von zw;lf Messerstichen auf der T;rschwelle seines Hauses. Er blieb mit drei Kindern zur;ck.
Ein Schweizer Gericht verurteilte Kalojev zu acht Jahren Gef;ngnis, nachdem ihm der Mord an der Disponentin nachgewiesen worden war.
Einige waren schockiert, andere reagierten positiv: "Was h;ttet ihr getan?" Die Gl;ubigen h;tten gesagt: ";berlasst alles Gott. Wenn der Disponent schuldig ist, wird er noch h;rter bestrafen! Und auf diese Weise hast du seine S;nden auf dich genommen!"
Erstaunlicherweise ist nun V. Kalojew hat ein zweites Mal geheiratet und Zwillinge zur Welt gebracht. Gl;cklich!

Die Schriftstellerin Daria Dontsova erz;hlte von einem Vorfall, der sich in einer Einrichtung ereignete:
"Eine Frau kam auf mich zu, offen, fr;hlich, fr;hlich, und fragte:
- Warum sind Sie hier?
Ich habe geantwortet:
- Ich brauche ein Zertifikat!
- Und mein Sohn ist gestorben! - erz;hlt sie mir fr;hlich.
Ich war erschrocken, und sie sagte zu mir:
- Ich werde Ihnen alles erz;hlen. Als mein Sohn klein war, wurde er sehr krank. Die ;rzte sagten: "Da k;nnen wir nichts tun. Auf Wiedersehen!" Sie wird w;tend, und die Krankenschwester sagt zu ihr: "Geh in die Kirche, zu Matronuschka Matronuschka. Sie hilft allen."
Also ging sie. Sie fand das Portr;t der blinden Gro;mutter und bat sie, ihr zu helfen, ihren Sohn zu heilen. Pl;tzlich h;rte sie die Gro;mutter zu ihr sagen: "Frag nicht! Wenn Ihr Sohn jetzt stirbt, wird er ein Engel vor dem Thron Gottes sein. Frag nicht, es wird sehr schlimm..."
Aber die Frau begann wieder verzweifelt zu fragen. Und als sie ins Krankenhaus kam, ;berlebte das Kind. Er erholte sich und lebte noch zwanzig Jahre lang. Dann geriet er in eine Bande. Er hat eine gro;e Anzahl von Menschen get;tet. Sie erwischten ihn und steckten ihn in ein Internierungslager.
Die Mutter lief wieder zu Matrona in den Tempel und begann zu fragen: "Was kann ich tun? Hilfe! Gib mir einen Tipp!" Und Matrona sagte wieder schweigend: "Das gew;nschte Kreuz ist unbequem. Sie haben sich genommen, was Ihnen nicht geh;rte. Gib es zur;ck! Wenn du es nicht zur;ckgibst, wird es so schlimm sein, dass ich dir nicht mehr helfen kann. Und jetzt kann ich deinen Sohn bereuen, auch diesen. Gib mir einfach zur;ck, was du genommen hast."
Sie antwortete: "In Ordnung!" Am Morgen erhielt sie einen Anruf aus der Haftanstalt, dass ihr Sohn im Schlaf gestorben sei. Er war v;llig gesund. Er hatte keine Schmerzen und keine Gewalt von Mitgefangenen. Er war gerade weggegangen. Der Erz;hler l;chelte und sagte:
- Ist Ihnen klar, was f;r ein Segen Matronuschka f;r mich ist?
Wenn wir dich f;r alles schelten, wie du mit dir selbst k;mpfst, wie du dich hasst, hinf;llst, aufstehst und wieder hinf;llst... Es war richtig, was Jan sagte. Krestyankin: "Der Weg zum Glauben f;hrt nicht von Sieg zu Sieg, sondern von Fall zu Fall!" Hinfallen, aufstehen, gehen. Es ist tats;chlich ein schmerzhafter Weg! Die Hauptsache ist, dass Sie Ihr Kreuz mit W;rde tragen. Und es ist be;ngstigend, wenn sich die Schw;rze in dich setzt!
Matuschka Matronuschka selbst sagte vor ihrem Tod zu allen Menschen:
- "Wenn ich sterbe, stellt die billigsten Kerzen f;r mich auf. Komm an mein Grab, ich werde immer da sein. Suchen Sie nicht nach jemand anderem. Vertrauen Sie mir alles an, und ich werde Ihnen sagen, was Sie tun und wie Sie sich verhalten sollen.
Wir haben immer Angst, die Gef;hle anderer Menschen zu verletzen, niemand hat Angst, unsere Gef;hle zu verletzen. Das Leben hat nur dann einen Sinn, wenn man f;r jemand anderen als sich selbst lebt...
Gott ist zu besch;ftigt. Aber Angel ist der Verwundete, der an seiner Seele und an dem K;rper h;ngt, den er eigentlich besch;tzen sollte. Oder ist sein Schicksal so im Buch des Lebens geschrieben? Manchmal versteht man die Segnungen Gottes nicht. Wir raten und Gott entscheidet... Was hat Edik getan? Er h;tte sich irgendwie sch;tzen k;nnen. Er wollte das Richtige tun, aber ob es zu seinem eigenen Besten und dem der Kinder war...
"Derjenige, der sagte, dass die Zeit heilt, kannte keinen gro;en Kummer. Wunden im Herzen heilen nicht, man gew;hnt sich nur an den Schmerz."


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