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Es war kosteng;nstig und einfach, die undichten Rohrleitungen zuzuschneiden und sie wieder zu verlegen. Tausende von Kilometern lang ist der Boden unter den F;;en sauber wie ein Kachelboden, und nicht wie bei den Fu;wegen, die sich ausbreiten, rissig und mit Schlamm bespritzt sind. Die Deutschen sagen, sie seien Russland zweihundert Jahre voraus. Es ist interessant, Russland in zweihundert Jahren zu betrachten.
Hier war echtes Land nur f;r Lebensr;ume mit reichhaltig gepflegter Vegetation gedacht, die aus s;dlichen, n;rdlichen, ;stlichen und westlichen Blumen- und Baumarten bestand. Kasachische Akazien und Ulmen stehen in friedlicher Nachbarschaft zu afrikanischen Bananenb;umen, amerikanische Zypressen zu sibirischen Birken, die mit ihren Wurzeln ineinander verschlungen sind und sich aus der gleichen Quelle speisen, ohne den Platz der "Miss Universum" zu beanspruchen. Das exotische mongolische Schilfrohr konkurriert um diesen Platz. Ein Schilfg;rtel vor der Haust;r, umgeben von bunten Frottee-Narzissen und Samttulpen, ist der ganze Stolz des deutschen Vermieters.
Weiter drinnen gibt es einen kleinen Sumpf mit k;nstlichem Quellwasser, einer F;lle von bunten Fischen und einer quakenden Kr;te, die in der Zoohandlung zu einem unangemessenen Preis gekauft wurde. Es ist ein Symbol f;r Anf;nge. Es ist sogar ;berraschend, dass nebenan keine H;tte aus Fichtenzweigen steht, sondern eine luxuri;se dreist;ckige Villa, die mit modernen Ziegeln verkleidet ist und in der Sonne mit einer Mischung aus wei;em und beigem Ton und zerbr;ckeltem transparentem Glas gl;nzt.
Gesch;fte, die mit verbl;ffenden Waren best;ckt sind, locken die Kunden mit farbenfrohen Schaufensterauslagen, durchsetzt mit goldenen Gegenst;nden, supermodischen Kleidern auf Schaufensterpuppen, die in verschiedenen Posen eingefroren sind, mit ausdrucksstarken Gesichtsausdr;cken, die einen manchmal erschaudern lassen, wenn man pl;tzlich einen herablassenden Blick aus dem Fenster wirft. Die Unterw;sche bringt sorgf;ltig alle Ausbuchtungen des weiblichen und m;nnlichen Stolzes zum Ausdruck. Netzstr;mpfe werden ;ber die gespreizten Beine der auf dem R;cken liegenden hohlen Sch;nheiten gezogen. Man m;chte sich hinstellen und die Sch;nheit des K;rpers einer Frau bewundern, f;r die es im Leben nur Scham gibt. Schnell richtet sich der Blick auf die eilig vorausfahrenden Menschen, deren Gesichter von st;ndiger Sorge gezeichnet sind.
"Wir leben unser Leben, als ob das Leben unser gr;;ter Unfall w;re", schrieb der amerikanische Psychologe Richard Carlson, "wir hetzen mit einer gesch;ftsm;;igen Einstellung durchs Leben und versuchen, alle Probleme auf einmal zu l;sen. Deshalb sind wir immer auf den Boden unter unseren F;;en konzentriert. Man muss in den Himmel oder zumindest zum Horizont schauen. Sie k;nnen das Leben der V;gel sehen. Sie ist auch n;tzlich. V;gel sorgen sich nicht um das Morgen, sie leben jetzt. Sie beneiden sich nicht gegenseitig, sie leben einfach. Sie fliegen und singen. Sie haben einfach keine Seele", wird jemand sagen, "Sie k;nnen nicht denken, also machen sie sich auch keine Probleme.
Das ist nicht wahr! Als Nastja gestern etwas Kleingeld schnappte und in den Hof eilte, um bei einem T;rken, der ins Haus kommt, Roggenbrot zu kaufen, stolperte sie auf dem Treppenabsatz fast ;ber ein K;ken, das in einer unbekannten Gegend gestrandet war und die Treppe hinauf um Hilfe schrie, wahrscheinlich um seine Mutter. Woher hat diese kleine Kreatur ihren Tenor? Aber daf;r war keine Zeit, wir mussten noch Brot kaufen. Die T;rken sind gut, sie wissen, wie man Dienstleistungen erbringt, ohne das Haus zu verlassen. Nastja dr;ckte dem Angestellten M;nzen in die Hand. Grinsend und ohne zu z;hlen, warf er sie in die Schublade und lie; einen Satz fallen:
- 'Ich hoffe, es ist deutsches Geld...
- Nat;rlich", nahm sie Ansto;, verga; aber sofort alles und eilte zur;ck, das Brot unter den Arm geklemmt.
Das K;ken sa; schweigend, kreischend und mit beleidigter Miene an der gleichen Stelle. Er muss seine Stimme angestrengt haben. Nastya bedeckte den pelzigen K;rper mit ihrer Handfl;che und f;hrte ihn an ihr Gesicht. Zwei schwarze Augen starrten sie an.
- Warum schreien Sie hier? - Sie schaute aus dem offenen Fenster.
Im Nest unter dem Dach des dritten Stocks sa; ein weiteres Vogelbaby und schrie in die Welt hinaus. Ein dritter h;pfte auf dem Boden unter ihm, breitete seine zarten Fl;gel aus und schrie aus Leibeskr;ften. Was f;r einen Krach sie gemacht hatten! Fliegen zu lernen ist nicht der schlimmste Teil. Ihre Mutter sa; auf einem Vogelbeerbaum vor dem Haus und bekam kaum noch Luft. Ja, Kindererziehung ist nicht wie das Knacken von Sonnenblumenkernen. Kleine Kinder sind kleine Sorgen, gro;e Kinder sind gro;e Sorgen.
Nastja kam die Treppe hinunter und trug ein beruhigtes kleines Dotter. Um den Artgenossen nicht zu verschrecken, n;herte sie sich ihm langsam und lie; das K;ken auf den Boden sinken. Sie sahen sich sofort. Das Gezwitscher der V;gel verdoppelte sich zu einer fr;hlichen Melodie. Sie eilten aufeinander zu und breiteten ihre Fl;gel aus. Dann flogen sie nach oben und lie;en sich nach ein paar Metern auf einen Ast fallen. Fliegt, ihr Boten Gottes!
Wer sagt, dass V;gel und Tiere keine Seele haben? Wer hat gesagt, dass unsere geringeren Br;der nur angeborene und erworbene F;higkeiten haben, aber keine sinnvollen. Und Angst und Liebe, Freude und Traurigkeit, Loyalit;t und Aggression? Woher bekommen sie es? Die sinnvollste aller Aktionen. Nastia hat irgendwo gelesen, dass Hunde ehemalige menschliche Wesen sind - Alkoholiker und Diebe. Indem Gott sie bestraft, schenkt er ihnen ein zweites Hundeleben. Da bekomme ich eine G;nsehaut.
Als Nastia aus Russland nach Deutschland kam, ;nderte sie ihre Lebensweise nicht. Sie lebte das, was sie mit der Muttermilch aufgesogen und mitgebracht hatte: Komplexe, Sparsamkeit, Bescheidenheit, Suche nach sich selbst, Lernen bis zum Ende des Lebens, Respekt vor den ;lteren, Hilfe f;r die J;ngeren, kein Schn;uzen in der ;ffentlichkeit, kein lautes Niesen, Husten mit der Hand vor dem Mund, allgemeines Putzen bei der Ankunft von G;sten, strenge Kleidung und billige, aber bequeme Einrichtung, also all die Eigenschaften, die ihr die kommunistische Erziehung eingefl;;t hatte. Die deutsche Freiheit in allem und ;berall wollte nicht auf einen bereits bestehenden Charakter aufgepfropft werden. Und das war auch gar nicht n;tig. Ihre Enkelkinder werden die wahren Deutschen sein.
Nastja hat eine Schwester Anna. Anna ist ein Jahr ;lter als Nastya. V;llig unterschiedlich in Aussehen und Charakter. Als Annas zweite Tochter geboren wurde, wollte ihre Mutter sie ebenfalls Anna nennen. Anna die Erste und Anna die Zweite. Ihr Vater war vehement dagegen. Aber damit die Mutter nicht beleidigt war, schlug er vor, die zweite Tochter Anastasia zu nennen. Sie klingen identisch. Die Mutter stimmte sofort zu und f;gte hinzu, dass ihrer Beobachtung nach Nastya ihrer Gro;mutter v;terlicherseits und Anna ihrer Gro;mutter m;tterlicherseits ;hnelte. Warum bei den Gro;m;ttern und nicht bei den Eltern, ist nicht klar. Wahrscheinlich der Einfluss der Sterne. Als Anna geboren wurde, stand sie unter dem Einfluss von Saturn, und ein Jahr sp;ter beherrschte Jupiter die Biostr;me des Kosmos genau zu dem Zeitpunkt, als Nastya ihren ersten Atemzug tat und ihre Lungen ;ffnete, um ein neues Leben zu beginnen. Die Sterne in ihrem Schema bestimmten die Richtung jedes M;dchens, ihren Bezugspunkt.
Anna ist schon lange in Deutschland. Zumindest auf den ersten Blick gut im Leben verankert. Ihr ganzes Leben ist vorausgeplant, alles wird im Voraus abgewogen und auf seine Tauglichkeit gepr;ft. Sie hat stechende, stolze Augen, die auf einen starken Willen hindeuten, der sich nicht t;uschen l;sst, blond gef;rbtes Haar und eine dem;tige Haltung. Sie sagt, dass man sich so pr;sentieren muss, dass die Leute nicht daran zweifeln, dass man es wert ist. Anna wei;, wie man sich schminkt, oder sollte ich sagen, schminkt. Und man k;nnte sie sogar f;r sch;n halten, w;re da nicht die betonte Arroganz. Der Blick ist voll von unverhohlenem Urteilsverm;gen und Erhabenheit. Ihr Ehemann hat dasselbe Verhalten an den Tag gelegt. Sie erg;nzen sich gegenseitig. Aber ihre Art erniedrigt die Menschen und schreckt sie ab, so dass Nastya sogar ;berrascht war, als ihre Schwester in einem Moment der Offenbarung pl;tzlich sagte
- Ich hatte noch nie eine richtige Freundin.
Nastia hatte nie bemerkt, dass ihre Schwester das Bed;rfnis nach Freundinnen hatte. Menschen, die ihren Wert kennen, k;nnen ihre Position mit niemandem teilen. Nastia wollte vorschlagen, dass wir von den Menschen das bekommen, was wir ihnen geben, aber sie hat nichts gesagt. Anya w;rde es sowieso nicht verstehen. Die menschliche Psychologie ist f;r sie unl;sbar. Das w;re nur ein Skandal. Zumal sie gar nicht erst versucht, sich in die Meinung anderer hineinzuversetzen, sondern alle unterbricht und darauf besteht, dass sie Recht hat. Deshalb ist ein Gespr;ch mit ihr erm;dend und langweilig.
Anna preist starke Gef;hle, wei; aber nicht, was Empathie und Mitleid sind. Sie antwortet auf alle Beschwerden und Sorgen der Menschen mit einem selbstbewussten Ton:
- Sie wollen nur beleidigt werden!
Nastya ist die Seele und Anna ist der Verstand. Wie Professor M. S. Norbekov, Doktor der Psychologie, P;dagogik und Philosophie in der Medizin, treffend formulierte, sind die Menschen in Seelen und K;pfe unterteilt. Die Seele fliegt ewig. Sie baut Pal;ste, Luftschl;sser und ist bereit, sich f;r die Liebe zu verbrennen. Dort wohnen die hohen Gef;hle, das Ideal der Liebe, der Z;rtlichkeit, der Freundlichkeit, der Sch;pfung. Das ist der Ort, an dem der Traum lebt. Die Seele strebt endlos, phantasiert, plant, schafft. Der Verstand tut das nie. Sie strebt nach Ruhe, wehrt sich gegen alles Neue und versucht, das, was sie bereits in Sicherheit gebracht hat, unangetastet zu lassen. Er ist ein bodenst;ndiger und kaufm;nnischer Konservativer.
Alexander ist nicht nur Annas treuer Ehemann, sondern auch ein erfolgreiches Trainingsexemplar. Er ist ein Weltverbesserer und ein vorbildlicher Familienvater. Er vertraut ihr blindlings, verg;ttert sie und unterwirft sich ihr in allem. Sie sind f;hrend in der Gesellschaft und glauben selbst daran, egal was passiert.
Alles ist unter Kontrolle, sie sind f;r alle sichtbar. Und sie sind stolz darauf. An den Wochenenden finden Empf;nge statt. Das ist sehr wichtig. Sie schauen sich die Leute an und zeigen sich selbst. Kontrollieren Sie die H;he ihrer Position. Wir halten alle auf dem Laufenden, sowohl ;ber Erfolge als auch ;ber Misserfolge. Auch das ist wichtig. Es gibt immer etwas, womit man den Gegner belagern kann. Der Anf;hrer sollte immer an der Spitze stehen, in der Waffenkammer. Es ist sehr wichtig, was die Leute von Ihnen denken. Aber selbst wenn sie schlecht denken, bedeutet das, dass sie neidisch sind.
Nastja kann Alexander nicht ausstehen. Sie ist der Meinung, dass er durch die totale Unterwerfung unter seine Frau seine Identit;t, seine Pers;nlichkeit verloren hat und ein einfacher Spie;er geworden ist, ein Bourgeois. Sie hat die Schnauze voll von ihrem mausgrauen Treiben, ihrem st;ndigen Kampf um die F;hrung, auch wenn sie es im Prinzip nicht ablehnt. Jeder hatte seine eigene Vorstellung von Gl;ck. Solange sie dem Leben anderer nicht im Weg stehen.
- Du bist nur eifers;chtig auf uns", l;chelt Alexander nachsichtig, als ob er ihr Versagen bemitleidet und im Herzen w;tend auf sie ist, weil er sie zur Rede gestellt hat. Wie viele Seelen er und seine Frau durch die Unterwerfung ihres Willens gewonnen haben - allein Nastya hat sich als harte Nuss erwiesen. Macht nichts, mit der Zeit wird er ihre Schw;che entdecken und eine F;hrungsposition erlangen.
Nastia h;rt sich ihre Gef;hle genau an und findet nichts, was an Neid erinnert. Gott hat ihr dieses Gef;hl nicht gegeben. Neid f;hrt zu Unwissenheit, aber auch zu einem Kampf um die Vorherrschaft. Nastia hingegen will gar nicht die Erste sein. Sie willigt ein, sich in die Mitte zu stellen. In der Mitte ist es warm und bequem, es gibt keine Zugluft.
Und wie ist Nastia eigentlich so? Wie ist ihr Geistes- und Seelenzustand? Keiner wei; davon. Denn niemand in dieser gro;artigen Umgebung h;rt ihr zu und versucht, sie zu verstehen. Ihr Satz, der von niemandem bemerkt wurde, bleibt unausgesprochen in der Luft h;ngen. Denn Anna und Alexander sprechen bereits mit Nachdruck ;ber etwas ganz anderes, Wichtigeres und Bedeutsameres. Es ist unter ihrer W;rde, sich die M;he zu machen, auf das Geschw;tz der Kinder einzugehen. Nastia verstand diese freundliche Ablehnung ihr gegen;ber zun;chst nicht, stand sogar eine Weile unter Schock, aber dann begann sie sich zu wundern: Die Leute erkl;ren ihr einen kalten Krieg. Nun, sie nimmt die Herausforderung an und w;hlt Mitgef;hl und Verst;ndnis als ihre Waffe. Ein Angriff hingegen l;st einen Vergeltungsangriff aus und fordert in der Regel Opfer. Nastya war dar;ber sehr am;siert. Es ist ein h;chst interessanter Zeitvertreib, die Menschen in ihren phantastischen Fiktionen der Unterdr;ckung von Minderwertigen zu beobachten, das muss man ganz offen sagen.
Sie war nicht beleidigt, dass ihre Schwester und ihr Ehemann sich gegen sie entschieden hatten, obwohl sie ihren Sohn allein aufzog, ohne jegliche Unterst;tzung oder Beteiligung. Nat;rlich war es einfacher, sich ;berlegen zu f;hlen und die Schwachen zu unterdr;cken als die Starken. Aber Nastya hatte viel ernsthaftere, reichhaltigere und interessantere Dinge in dieser Welt zu tun, so dass es schade war, ihre Zeit mit dem Kampf gegen Ungerechtigkeit zu verschwenden. Aber sie wollte auch mit ihrer Arbeit, ihrem Sohn und ihrer Liebe zufrieden sein. So trivial es auch klingen mag, aber sie legte gro;en Wert auf die Liebe. Was bedeutet die Stellung in der Gesellschaft, wenn niemand auf dich wartet, davon tr;umt, dir in die Augen zu schauen und deine W;rme zu teilen?
Nastya ist ein offener Mensch und sehr vertrauensvoll. Sie hasst es, wenn Menschen l;gen. In letzter Zeit hat sie den Eindruck, dass alle l;gen. Sie bel;gt sich selbst, ihre Familie, Freunde und Bekannte und schiebt ihr Versagen auf andere ab. Und sie machen daraus eine Karriere. Nastya gesteht mutig ihre Fehler ein, weshalb sie von allen missverstanden wird. Menschen wie Nastya geben gerne etwas zur;ck. Andere sind froh, wenn sie es leicht nehmen k;nnen. Menschen nehmen von Leuten wie Nastya alles, was sie nehmen k;nnen und was nicht... und zu anderen gehen. Auf starke Menschen wie Anna.
Anna wei;, wie man mit Geld umgeht, sie wei;, wie man f;r sich selbst k;mpft. Mit Geld kann man alles kaufen: Gesundheit, Liebe, Ruhm. Deshalb werden Menschen wie Nastya geliebt, Menschen wie Anna sind verheiratet. Nastja l;sst alle ruhig zu Anna gehen und vergibt allen. Weil sie nicht l;gen will. Ihr ganzes Leben ist wie ein Brei, der nicht mit Butter, sondern mit Schei;e vermischt ist. Liebe und Tr;nen, Gesundheit und Krankheit, Freunde und Feinde - alles auf einem Haufen, wie ein Salat unter einem Pelzmantel.
Anna ist zufrieden mit ihrer gut gew;hlten Position, aber manchmal will sie auch etwas anderes. S;;e Dinge werden langweilig. S;;es macht Sie zuckerkrank und sch;digt Ihre Z;hne. Aber Mist zu probieren bedeutet, sich auf das gleiche Niveau wie Nastia zu begeben und die F;higkeit zu verlieren, Menschen zu dominieren. Und doch w;nscht man sich manchmal so sehr, die langweiligen, zielstrebigen Mitbewohner zu verlassen, das teure Kleid und den sorgf;ltig ausgew;hlten Modeschmuck abzulegen, das schwere Make-up abzuwaschen und sich mit einem Buch irgendeiner Avantgarde auf das Sofa fallen zu lassen, sich nicht um ihre Stellung in der Gesellschaft zu scheren, ein Kohlkopfst;ckchen zu kauen und wie eine Schwester den k;hnen H;henflug des Autors, seine neue Vision der Lebensaspekte zu bewundern und sich dar;ber zu freuen....
Unmittelbar nach ihrem Studium an der Kunstgewerbeschule als Keramikdesignerin heiratete Nastia einen gut aussehenden, muskul;sen jungen Mann namens Viktor. Er war der wahre Inbegriff der M;nnlichkeit. Sein blondes Haar fiel ihm fr;hlich ;ber den Kopf, und seine braunen Augen gaben seinem Gesicht einen tr;gen und r;tselhaften Ausdruck. Sie mochte gut aussehende M;nner, aber auch sch;ne Frauen, h;bsche Hunde, Blumen, also alles, was das Auge erfreute. F;r perfekte Harmonie. Aber Sch;nheit kann oft tr;gerisch sein. Das wurde ihr fast am zweiten Tag ihrer Ehe klar.
In allen N;chten der Flitterwochen lehnte sie ihren Kopf an die Schulter ihres "Apollo" und lauschte den Erz;hlungen ;ber seine Liebesabenteuer, und ihr Herz f;llte sich immer mehr mit einem Gef;hl des Zorns, wie ein Krug mit fauligem Wasser.
- Ich habe Frauen aller Nationalit;ten, aller Farben und Gr;;en, beinlose, bucklige, verr;ckte, schr;ge und krumme Frauen ausprobiert und bin zu dem Schluss gekommen: Alle Frauen sind gleich!
Nastja erschauderte. Das kann nicht sein! Er will nur wie Don Juan aussehen, damit sie - seine Frau - seine Entscheidung zu sch;tzen wei;, sie zur Frau zu nehmen. Sie sollte ihm daf;r einfach die Fersen k;ssen. Immer noch bem;ht, ihre Gef;hle, ihre Ehe zu retten, versuchte Nastia, ihre Meinung mit einer Routinefrage abzutun:
- Wie ist es... mit den H;ckern?
- Was ist denn so schlimm daran? Ein Kissen wurde darunter gelegt. Sie lebt, sie will auch eine. Vielleicht haben Sie bemerkt, dass ich ein wenig stottere. Ich habe einmal ein M;dchen in einer Scheune gefickt, das nicht ganz bei Trost war. Es muss ihr so gut gefallen haben, dass sie nachts an mein Fenster geklopft hat. Als ich ihr verdrehtes Gesicht im Fenster sah, war ich sprachlos...
Vielleicht hat er nicht gelogen, aber es war ekelhaft. Nastia rutschte von seiner Schulter und lehnte sich mit dem R;cken an die Wand. Am Morgen fand ihr Mann sie kalt, unnahbar und mit einem zornigen Gesichtsausdruck vor. Er verstand ihre Ver;nderung nicht und betrank sich. Betrunken, weil er nicht gesch;tzt, nicht akzeptiert wurde. Was spielt sie denn da? Wer braucht diesen Idioten schon?! Sie ist ein leichtes Gem;t, eine zerbrechliche Figur, feine Umgangsformen. Und sie kann nicht einmal einer Gans die Federn ausrupfen. Sie ist seit einem halben Tag ;ber die Gans gebeugt, ihre Finger sind blutig von den Blasen, und das Abendessen ist immer noch nicht p;nktlich. Zu Recht schlug er mit seiner Faust auf ihren sturen Kopf ein, und seine gro;en dunklen Augen dr;ckten Hass und Abscheu aus. Er k;mmerte sich nicht um sie und war bereit, ihr zu Hilfe zu eilen. Sie ist bereit, sogar einen Hund, der Wasser aus einer Pf;tze trinkt, mit ihrem K;rper zu bedecken, nachdem er ihm vor kurzem aus Wut mit seinem Stiefel in den Bauch getreten hat. Die Hunde sind ihr lieber als ihr Mann! Um seine eigene Frau zu ficken, muss er sie erst einmal finden, die sich irgendwo hinter einer T;r versteckt. Jesus, wohin haben seine Augen geschaut!
Victor suchte nach etwas, womit er Nastia bei;en konnte, die sich pl;tzlich zur;ckgezogen hatte und nicht wusste, wie sie b;se Schimpfw;rter w;hlen sollte. In ihrem Beisein erz;hlte er seinen Freunden von seinen aktuellen Liebesaff;ren. Die M;nner sahen sich unverst;ndlich an, und einer fragte sp;ttisch:
- Wie sind Sie zu diesem Punkt gekommen? Wir gehen alle aus, aber unsere Frauen wissen nichts davon...
Victor l;chelte zun;chst schuldbewusst, dann dachte er ;ber etwas nach und wurde w;tend. Alles Bastarde!
Nastja sprach fast nie mit ihrem Mann. Sie lebte in ihrer eigenen Welt, selbst als ihr Sohn geboren wurde. Nach seiner Geburt nahm Nastyas Gesicht einen warmen Ausdruck an. Ihre einsame Seele, die vor Z;rtlichkeit und Liebe ;bersprudelte, fand schlie;lich in der F;rsorge f;r das Kind ein Ventil.
Zu dieser Zeit arbeitete sie als Malerin in einer Porzellanfabrik. Sie bemalte Geschirr. Sie sa; am Flie;band und hielt Pinsel mit S;ulen in den H;nden. An einem Tag floss die W;sche vorbei: Tausende von Porzellantellern, Schalen, Gl;sern und Teekannen, die aus dem benachbarten Gesch;ft kamen, wo das in der Formerei getrocknete Rohmaterial durch ein Bad aus fl;ssigem Glas geleitet, auf Gestelle gestellt und in ;fen mit einer Temperatur von achthundert Grad gebrannt wurde. Nach zw;lf Stunden wurden die Gestelle langsam aus den ;fen geholt. Dann wird das wei; glasierte Geschirr nach Sorten sortiert. Die erste und h;chste Klasse wird dann an die Malereiabteilungen verteilt, wo jedes St;ck mit Terpentingestrichener Keramikfarbe nach den gelieferten Skizzen in dekorativen Farben bemalt wird. Skizzen und Entw;rfe ;ndern sich oft, je nach der Fantasie des Chefmalers. Manchmal weichen die Blumen Beeren oder nationalen Ornamenten, die durch Schablonen geblasen werden. Die rahmenden B;nder aus reinem, fl;ssigem Gold wurden mit dem wirtschaftlichen Niedergang des Landes nach und nach durch Ockert;ne ersetzt. Dadurch sank der Preis des Geschirrs, aber die Goldf;lschungen aus den Wildererwerkst;tten flossen weiter ein.
Ein Jahr sp;ter rief der Fabrikdirektor Nastja in sein B;ro. Er sah sie lange mit jungen, aber m;den Augen an und verbarg das L;cheln in seinem blassen Gesicht. Nastya hatte geh;rt, dass er unter Magenschmerzen litt, aber wer leidet denn nicht darunter?
- Ich habe Sie herbestellt, weil ich Ihnen die Stelle eines leitenden K;nstlers in der Designabteilung anbieten m;chte. Ich brauche neue Gedanken, Ideen und Produkte. K;nnen Sie das tun?
- Ich glaube schon. Ich mag Herausforderungen.
- Nun, hier ist eine Flagge in Ihrer Hand. Gehen Sie zum Kunstlabor und lassen Sie sich vom Komitee einen individuellen Auftrag geben. Es m;ssen Bodenvasen oder andere Souvenirs angefertigt werden, die den Vorsitzenden der Kolchosen ;berreicht werden, die eine Million Tonnen Getreide an den Staat abgegeben haben. Bereiten Sie einige Skizzen und einige Muster vor. Ich werde dem R;ster Skvortsov sagen, dass er Ihre Modelle au;er der Reihe r;sten soll.
Nastja ging zuerst in die Bibliothek. Wir brauchen neue Ideen mit einem nationalen Bezug, die die Marke des Unternehmens unterst;tzen.
Zwei Tage lang sa; Nastya mit Alben von kasachischen Teppichen zusammen. Sie sah sich die Gem;lde von Gzhel, Khokhloma und Palekh an. Sie bl;tterte in dem Nachschlagewerk der Kunstgeschichte aller Epochen: vom Barock und Rokoko ;ber den Klassizismus bis zum Expressionismus. Skizzen, Skizzen und interessante Elemente von Fragmenten, die Nastia in ihrem Skizzenbuch auf Pauspapier ;bertragen hat.
Als sie ihren Papierkram erledigt hatte, lehnte sie sich in ihrem Stuhl zur;ck und schloss die Augen. Jetzt musste sie aus der ganzen Vinaigrette etwas ganz Neues ausw;hlen und darstellen. Andernfalls w;re ihre Arbeit wertlos.
W;hrend sie sich konzentrierte, sah sie pl;tzlich ihre mit Perlmuttfarbe ;berzogene Vase, deren Form einer halbge;ffneten Blume ;hnelte, mit einem Strau; von Wildblumen und ;hren, die an der Seite verstreut waren, aber nicht ausgemalt, sondern aus feinsten Porzellanbl;ttern gefertigt. Eine kleine skulpturale Form.
Als sie dar;ber nachdachte, ging sie direkt zum Haus des ehemals ber;hmten pensionierten Gie;ers Maxim Brovkin. Seine rothaarige, immer noch kr;ftige Gestalt war mit verwelkten Haaren und wuscheligen Beulen bedeckt. Er sprach Russisch mit einem Hauch von Ukrainisch. War er nicht der ber;hmte Brovkin, dem die M;dchen einen runden Knoblauch gaben, anstatt ihn zu heiraten?
Maxim modellierte zu Hause Tierfiguren, Bleistifthalter, Aschenbecher und Vasen aus Porzellanmasse, brannte sie, bemalte sie und verkaufte sie an Touristen.
- Du hast hier ein ganzes Museum", sagte Nastja bewundernd, "das du den Leuten f;r Geld zeigen kannst.
- Zun;chst einmal, M;dchen, ist es mir ein Vergn;gen, mein Leben. Nat;rlich kommt auch das Geld nicht zu kurz.
- Legen Sie einen Prospekt Ihrer Werke vor, er ist Erinnerung und Stolz zugleich. Nur Ihre Samoware - ein Andenken an das, was sie wert sind!
- Das ist eine gute Idee. Ich werde es ausprobieren m;ssen.
- Haben Sie noch nie versucht, die dazugeh;rigen Elemente auf Porzellank;rpern zu brennen?
- Nat;rlich habe ich das nicht! Haben Sie jemals die Griffe von Teekannen gebraten? Und Vasen mit Beinen? Es geht nur um die Temperatur. Wenn sie zu hoch ist, bekommt der Ton Risse, wenn sie zu niedrig ist, rutscht er. Man muss experimentieren, um den richtigen Zustand zu finden oder die Porzellanmasse zu ver;ndern, - er schaute die junge Frau bedeutungsvoll an, - Kaolin, Feldspat und Feldspat wurden in der Masse verwendet, nach der Methode der chinesischen Porzellan-Urv;ter. Sp;ter wurde jedoch in Russland die Zugabe von Kaolin nach einer verbesserten Methode von Vinogradov eingestellt. Wie Plastik. Nicht umsonst ;bertrifft es heute alle Materialien, sowohl nat;rliche als auch k;nstliche. Eines Tages werden wir B;den und W;nde aus Kunststoff haben, wie ein Kind einen Lego-Baukasten. G;nstig und bequem.
- Sie sind wie ein zweiter Lomonossow.
- Und warum? Vielleicht.
Brovkins Frau, eine mollige Frau, schaute aus der K;chent;r:
- Bitte kommen Sie auf einen Tee herein. Ich habe gerade Pfannkuchen gebacken.
Schlie;lich hat nicht jeder mit Kichererbsen geantwortet. Nastja holte die bemalten K;chenbretter aus ihrer Tasche und reichte sie den Gastgebern. Wenn sie das Haus zum ersten Mal betrat, schenkte sie immer ein Souvenir. Es war eine Tradition.
- Haben Sie es selbst gemalt? - Maxim bewunderte sie.
- Zu Hause, wenn es nichts zu tun gibt...
- Nun, es ist wundersch;n. Es erfreut das Auge. Die Holzmalerei ist identisch mit der Malerei auf Porzellan, und doch ist das Gef;hl ein ganz anderes ... ein Gef;hl der Ann;herung an die Natur. Du hast es vielleicht bemerkt, Nastenka, wir haben einen T;rken oder einen Tschetschenen, alle gleich - ein Kaukasier. Er hat sein eigenes Unternehmen gegr;ndet und verdient damit viel Geld. Er macht Blumenvasen aus was denkst du? Aus Porzellanabf;llen. Von Schei;e zu S;;igkeiten. Er verr;t niemandem sein Rezept f;r die Herstellung einer por;sen, mit Glasur ;berzogenen Masse. Es sieht spektakul;r aus. Aber ich wusste sofort: Steingut, Terrakotta-Methode. Er sammelt unser defektes Geschirr, das wir zerbrechen, auf die Felder bringen und in Gruben vergraben, zermahlt es, f;gt Marmorsplitter und Muscheln hinzu und brennt es in einem anderen Verfahren. Wenn wir das Rohmaterial bei 800 Grad brennen und das bereits lackierte Leinen bei 400 Grad, wird es h;chstwahrscheinlich einmal bei 600 Grad gebrannt. Spart Zeit und Geld. Die leichte Verformung seiner Produkte ist nicht so wichtig. Und die Parameter kennen keine Grenzen. Seine bodenstehenden Bodenvasen werden an Unternehmen, Schulen und Kinderg;rten verkauft, um Pal;ste zu dekorieren, w;hrend unser elegantes Luxusgeschirr in den Regalen verstaubt. Selbst so ber;hmte Sets wie "Madonna" mit teuren holl;ndischen Aufklebern sind nicht mehr gefragt.
- Vielleicht kann sich unser Volk diesen Luxus einfach nicht leisten, und wir m;ssen einen Markt im Ausland finden. Zumindest nicht zu den Fernstehenden, sondern zu den Nahstehenden.
- Unser Direktor braucht nichts. Er geht nach Deutschland und sitzt auf Koffern voller Geschirr. Ich habe geh;rt, Sie sind auch ein Blaubl;ter?
- Du hast Recht, meine Verwandten sind fast alle tot, aber ich habe noch nicht dar;ber nachgedacht. Obwohl, wenn es nichts gibt, was man dem Baby in den Mund stecken kann... was bleibt dann noch ;brig?
Zu Hause war der Sohn krank. Nastia schaute in sein blasses Gesicht und betete zu Gott, dass alle Krankheiten des Kindes auf sie ;bergehen w;rden. Wenn das Kind krank war, hatte sie, die Mutter, nur sich selbst die Schuld zu geben. Sie hat nicht aufgepasst, sie hat es nicht sicher aufbewahrt.
Die T;r schlug zu und Swetka, eine alte Freundin von Nastia, flog herein. Svetka ist alleinstehend, lebt bei ihrer Mutter und streitet sich oft mit ihr. Es gibt eine Menge Meinungsverschiedenheiten ;ber alles.
- Hilf mir, Nastja, meine tattrige Swetotschka, einen Mann zu finden - beklagte sich ihre Mutter mit einer Art Unmut - du hast geheiratet... Und wer sieht sich meine kurze an...?
- Sie wird eine Klammer um den Hals tragen. Sie soll ein Kind bekommen, und das reicht.
- Was soll das hei;en? Und wie wird sie den ersten Mann, den sie auf der Stra;e trifft, fragen? Solche Gedanken beh;ltst du f;r dich", sah sie Nastia mit einem misstrauischen Blick an und bedauerte ihre Tochter f;r ihre falsche Freundschaftswahl.
Swetkas Vater wurde durch einen Schuss durch das Fenster get;tet, w;hrend er friedlich am Tisch sa; und ein Buch las. Swetka war zu diesem Zeitpunkt sechs Jahre alt. Bis heute ist nicht bekannt, wer was und warum getan hat.
Tats;chlich lief Swetka ein d;nner Kerl mit naiven, durchsichtigen Augen hinterher, Nikolai aus der Gie;erei. Er fertigte Gipsabdr;cke nach Vorlagen des Chefk;nstlers an. Manchmal, nichts zu tun eine leere Glasflasche durch den Ofen und bekam fantastischen Geist unverst;ndlich transparente Formen, die als Aschenbecher oder Vasen f;r ekibana pr;sentiert. Gelegentlich goss er auch ein Schl;sselanh;nger-Souvenir in Form einer menschlichen Hand, deren Finger eine Faust bildeten. Eine Art Designer-K;nstler.
Auch er war ein naiver, verliebter Tr;umer. Nikolai k;nnte am helllichten Tag am Horizont der gesamten Gesellschaft der Malerwerkstatt auftauchen und Swetka eine T;te mit Raffinaten ;berreichen. Die M;dchen fingen an zu lachen, und Swetka wurde w;tend auf den Taugenichts von Br;utigam und war nie bereit, mit ihm ins Kino zu gehen.
Das Ende all dieser Liebe kam, als Nikolai Svetlana am 8. M;rz einen Topf mit stacheligen Kakteen schenkte. Swetka warf den Kaktus aus dem Fenster, verbrannte sich schmerzhaft an den Dornen und sagte ihrem Verlobten, er solle zur H;lle fahren. Nikolai verlie; sie tief verletzt und heiratete kurzerhand die Bardame Ljubascha.
Ljubascha sch;ttete morgens Milch f;r die Arbeiter der Porzellanfabrik aus. Manchmal, wenn es einen katastrophalen Mangel an Milch f;r alle gab, die sie brauchten, zauberte Ljubascha mit einem Sch;pfer Wasser, wodurch die Milch durchsichtig und bl;ulich wurde und viele Leute bezweifelten, dass sie ;berhaupt einen Fettgehalt hatte. Aber es war genug Milch f;r alle da. Und es gab nichts zu beanstanden. Man muss wissen, dass auch K;he nicht immer saftiges Gras kauen, manchmal m;ssen sie Stroh mit ihren Kiefern zerkleinern.
Bei ihrer Hochzeit war fast das gesamte Werk anwesend. Swetka und Nastja gingen nicht hin, weil sie bef;rchteten, dass Nastjas Mann sich betrinken und das Wochenende zur H;lle machen w;rde, um dann die ganze Nacht lang betrunkene Orgien mit H;ndchenhalten und dem Singen russischer Volkslieder zu ertragen:
Oh, das Schicksal ist ein Unhold, dreh dich um!
Mein Leben ist ein Pfennig f;r einen Pfennig und ich gehe unter.
Ich werde mir den Kopf zerbrechen, ich werde meinen Verstand wieder finden.
Ich werde wissen, was be;ngstigender ist: Tod oder Gef;ngnis.
Und Nikolai k;nnte wieder etwas Lustiges machen, das als Anekdote erz;hlt werden k;nnte.
Aber die Hochzeit verlief friedlich und ohne Ausschreitungen, abgesehen von einem Zwischenfall. So kam es, dass die Mutter des Br;utigams die einzige war, die dem jungen Paar einen Gottesdienst und einen Teppich schenkte. Die anderen haben sich nicht die M;he gemacht, ein Geschenk auszusuchen. Die Umschl;ge wurden auf ein gro;es Tablett geworfen, das im Stil von Hokhloma bemalt war. Dieses Tablett wurde nach der Zeremonie in das Schlafzimmer des Brautpaares gebracht und dort eingeschlossen.
Der Schlag ging unter die G;rtellinie, oder vielleicht sogar zwischen die Augen, als das junge Paar keinen einzigen Rubel in den Umschl;gen fand. Alle Umschl;ge waren leer. Ob es sich um eine geplante Aktion der Fabrikarbeiter handelte oder ob das junge Paar einfach von denen ausgeraubt worden war, die Zugang zur Schlafzimmert;r hatten, war noch unbekannt, aber Nastia empfand menschliches Mitleid mit dem naiven und im Allgemeinen harmlosen Nikolai.
Die junge Familie bekam von der Fabrikverwaltung eine Einzimmerwohnung zugewiesen. Neben einem Wohnzimmer gab es eine K;che und ein Badezimmer mit allen Annehmlichkeiten. Es scheint, dass man leben und leben lassen kann. Aber nein, die Verwandten meiner Frau aus der Ukraine haben sie besucht. Sie haben etwas gekauft und etwas verkauft. Sie schliefen flach auf dem Boden. Nikolai konnte nirgendwo zu seiner Frau gehen. Sein letztes Werk entstand kurz vor Neujahr, vor drei Monaten. Und ein Plan war gereift...
Lubaschka war gerade dabei, den Teig f;r Pfannkuchen zu kneten, als ein Lastwagen vor dem Haus vorfuhr, und Nicholas sprang aus dem F;hrerhaus, lud frisch beplankte Bretter von gleicher L;nge aus und trug sie vorsichtig ins Badezimmer.
- Wohin mit der Garderobe, wenn auf der Toilette kein Platz mehr ist? - Ljubasha war ;berrascht.
- Wir werden einen Platz finden...
Am Abend lud Nikolai seine Frau auf mysteri;se Weise ins Badezimmer ein, um ihr den R;cken zu waschen. Ljubaschka, die den Verwandten Tee einschenkte, stand widerwillig vom Tisch auf: "Und so tut mir der R;cken weh...". Im Badezimmer legte Nicholas Bretter auf die Badewanne und begann, mit dem Finger auf dem Mund, seine Frau auf die Bretter zu legen. Ljubaschka legte sich gehorsam auf die Wanne und versuchte, nicht wegen der horizontalen Schmerzen im R;cken zu heulen, sondern stillschweigend die Leidenschaft ihres Mannes zu befriedigen.
- Und, hat es funktioniert? - l;chelte danach und beobachtete, wie Ljubaschka die Nase r;mpfte und sich die Seiten rieb. - Sei nicht b;se, wir verstehen das alle - tags;ber kochst du, w;schst du, putzt du, und wenn die Nacht kommt, machst du die Beine breit.
- Wisst ihr was, ihr solltet alle zu der Ziegenmutter gehen...
Swetka brachte etwas Terpentin f;r Andrjuschka. Nastia verd;nnte es mit Murmeltierfett und schmierte es ihm auf Brust und R;cken. Sie rieb seine F;;e mit Wodka ein und wickelte ihn in eine weiche Decke. Andrjuschka schlief, bedeckt mit Schwei;tropfen.
- Du bist stark", ihre Freundin umarmte Nastya, "du ertr;gst deinen Mann schweigend. Ich w;re nicht in der Lage, dies zu tun.
- Wie stark bin ich? Ein Weichei. Und wie gerne w;rde ich gl;cklich sein! Sveta, was ist Gl;ck?
- Wenn man Sie versteht.
- Wir verstehen einander nicht und sind deshalb ungl;cklich. Aber ich m;chte, dass er mich zuerst verl;sst.
- Und warum?
- Ich wei; es nicht. Ich denke, ich m;chte mit der Unschuldsvermutung leben.
- Wer w;rde das wollen? Oder glauben Sie, dass die Menschen nur ;ber ihn urteilen werden? In unserem wertlosen Leben ist aus irgendeinem Grund immer die Frau schuld..... Wie klappt das bei Ihnen mit den Bodenvasen?
- Ich war neulich bei Quail's. Es stellt sich heraus, dass meine Idee bereits von einem gewissen Kaukasier umgesetzt worden ist, allerdings mit der Terrakotta-Methode, aber das interessiert mich nicht mehr. Ich habe noch eine Idee: f;nfzehn Porzellanpuppen. Sie haben alle bauschige R;cke, wie eine Teekanne, aber anstelle des Deckels ist die Spitze eine weibliche Figur.
- Warum f;nfzehn?
- Wir werden sie in den Kost;men von f;nfzehn nationalen Republiken Russlands malen. Ja, das riecht alles nach kommunistischem Gedankengut, aber mir f;llt nichts Gutes ein, was ich tun k;nnte. Sollen wir ihnen allen einen Samowar gie;en und bemalen? Oder eine Kuh, deren Melkzeug bis auf den Boden reicht und die ein Loch im Kopf hat.
- Warum mit einem Loch?
- Sie k;nnen eine weitere rote Fahne hineinlegen oder Zigarettenstummel hineinwerfen. Wie auch immer Sie wollen.
- Beruhigen Sie sich. Du wirst es schaffen. Und die Ideen sind alle ziemlich gut, aber man muss sie ;berdenken und die Maler im Souvenirladen einbeziehen. Wann wollen Sie die Muster f;r den Kunstrat nach Alma-Ata bringen?
- In zwei Monaten. Wir m;ssen Andrijuschka umziehen, er ist ganz nass...
- Nastja, gehst du wirklich nach Deutschland?
- Ja, das bin ich. Alle meine Verwandten sind dort.
- Mit Ihrem Mann?
- Wenn er nicht gehen will, wird er es sich noch einmal ;berlegen. Das ist mir egal. Ich m;chte nicht h;ren, wie er betrunken aus dem Fenster des deutschen Hauses schreit: "Ich werde alles kaputt machen...". Aber wenn ich einmal allein mit meinem Sohn lebe, werde ich einen langen Tisch und ein gem;tliches Sofa kaufen und G;ste einladen. Ich m;chte gute Freunde, Blumen, ein fr;hliches L;cheln und Verst;ndnis haben.
- Sie werden das alles haben. Das glaube ich. Du verdienst W;rme und Freude.
- Jedes Lebewesen braucht W;rme und Freude. Nur erwarten wir das alle von anderen und vergessen dabei, unseren eigenen Leuten ein L;cheln und Respekt zu schenken. Ich habe manchmal versucht, meinen Mann als Mensch anzusprechen, und er l;chelt: "Was, du willst ficken?" Es ist ekelhaft.
Zwei Monate sp;ter brachte Nastya einige Probest;cke - Souvenirs - zur Genehmigung nach Alma-Ata, und w;hrend sie aus dem Zugfenster schaute, dachte sie ;ber ihr Leben und das Leben im Allgemeinen nach. Es ist wirklich seltsam, wir liefern Millionen von Tonnen Getreide, aber wir backen Brot aus amerikanischem Weizen. "Wir haben nicht gen;gend Getreidetrockner, das Rohgetreide verbrennt buchst;blich in den Silos. - las sie Artikel in den Provinzzeitungen. Wie ist es m;glich, dass die Menschen von morgens bis abends hart arbeiten, dem Staat so viel Getreide geben, das den ganzen Globus ern;hren k;nnte, und am Ende ist es einfach verrottet und verbrannt. Er l;uft auf der Stelle, mit einem Augenzwinkern, und ist immer noch da. Ist es wirklich so schwierig, normale Getreidespeicher mit hoher Kapazit;t zu bauen und hochwertige Produkte zu erzeugen, die ausreichen, um sich selbst zu ern;hren und ins Ausland zu verkaufen? Oh, warum interessiert sie sich f;r Politik? Warum interessiert sie sich f;r all das? Nastia h;rte auf ihre Gef;hle, was wollen sie sagen? Ja, ich will nicht nach Deutschland gehen! Es ist be;ngstigend, das Leben neu zu beginnen! Warum ist dieses Land schlechter als das andere? Hier, hier - diese Misswirtschaft, Hoffnungslosigkeit...
Nastia stellte ihre Tasche in dem gebuchten Hotelzimmer in der Seyfulin Street ab, duschte eilig hei; und richtete ihr Haar, trug etwas Nagellack auf und richtete ihre Augen. Nachdem sie sich von Kopf bis Fu; umgesehen hatte, eilte sie zum Haus der Sowjets f;r den Kunstrat. Die Vertreter der Porzellanfabriken aus den Nachbarregionen, alle in strenge dunkle Anz;ge gekleidet, schmachten bereits vor dem Saal. Nastia war froh, dass ihr kirschfarbener Gesch;ftsanzug, der ihrem blassen Gesicht einen rosa Farbton verlieh, nicht aus der Menge herausstach, sondern sogar mit dem dunklen Hintergrund harmonierte.
Die Sitzung des Kunstrates wurde von Jasybai Turgenovich, dem Vorsitzenden des Rates f;r kasachische Kultur, er;ffnet:
- Genossinnen und Genossen, wir m;ssen die Sitzung in kurzer Zeit so reichhaltig und produktiv gestalten, dass jedem Mitglied des Kunstrates die Haare am ganzen K;rper zu Berge stehen.
Alle raschelten mit ihren Papieren, und ihre Gesichter nahmen einen ernsten Ausdruck an.
Die Berichte der Ausschussmitglieder bestanden haupts;chlich aus Berichten ;ber die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit, ;ber die Aussichten auf eine Verbesserung der Produktion vor Ort und ;ber Innovationen und Ideen, die die Welt noch ;berraschen k;nnten. Der Kommissionsvorsitzende ;u;erte sich zu der Notwendigkeit, die nationalen Motive in unseren Produkten zu betonen, Abziehbilder mit kasachischen nationalen Ornamenten oder Musterblasen mit get;nter Beschichtung anzubringen, Gold nur f;r einzelne teure Auftr;ge zu verwenden und so weiter und so fort.
Nach einer Pause begann die zweite Phase des Treffens: Vorf;hrung und Genehmigung neuer Kollektionen von Porzellanprodukten. Nastya zeigte das Kaffee- und Suppenset "Marseillaise" f;r zw;lf Personen, mehrere Tassen und Vasen mit Blumenbl;ttern aus Porzellan auf Perlmuttgrund und eine besondere Bestellung - Souvenirs f;r Vorsitzende von Kolchosen - Million;re: Tischuhren.
- Warum eine Uhr? - Der Vorsitzende des Verwaltungsrats war ;berrascht.
- Die Uhr ist ein Symbol des Lebens, ein Indikator f;r den fl;chtigen Lauf der Zeit. Zweitens wurden hier mehrere Elemente eingef;hrt, die die Richtung der Landwirtschaft angeben. Eine davon ist eine gefleckte Milchkuh mit einem Kalb auf einer behelfsm;;igen Blumenwiese. Hinter ihr steht eine fr;hliche Sonnenblume, in deren Mitte ein batteriebetriebenes Ziffernblatt eingelassen ist. Unter der Sonnenblume schwingt ein Pendel, das die Sonne imitiert und so den Eindruck einer aufgehenden Sonne vermittelt. Ein weiteres Beispiel ist identisch mit dem ersten, aber auf dem Rasen stehen ein gemalter Hahn am Zaun und eine Henne mit H;hnern. Hinter dem Zaun befindet sich auch ein Sonnenblumenkopf - eine Uhr mit einer Pendel-Sonne. Das dritte Bild zeigt einen Mann mit einem Pferd und einem Wagen voller Getreide, aber statt der Sonnenblume ist eine Windm;hle mit einer Pendel-Sonne zu sehen. Sie alle sind Symbole f;r die Landwirtschaft, unseren Tisch und unsere Lebensmittel, von denen unser Geist und unsere Gesundheit abh;ngen. Diese Produkte sehen nat;rlicher aus, da sie nicht aus reinem Porzellan, sondern aus Terrakotta hergestellt werden, das bei 600 Grad Celsius gebrannt wird. Das spart Energie, Zeit und Geld.
- Nein, das ist altmodisch! - Die Leute im Saal murmelten: "Das klingt wie eine Kuckucksuhr! Es fehlen nur noch der Hahnenschrei, das Muhen der K;he und Ketten mit Gewichten.
- Es gef;llt mir, wei;t du, - der Chefmaler des Kapitals stand vom Tisch auf. Einssein mit der Natur.
- Ja, die Geschm;cker sind verschieden! - Jewgeni Anatoljewitsch bittet den Vorsitzenden des Kunstrates um das Wort. - Ich denke, er sollte ohne Fu;noten genehmigt und in Produktion gegeben werden. Und Ihnen, liebe Anastasia Pawlowna, schlage ich vor, mit der Arbeit an einer Reihe von Souvenirs zu Volksfesten wie Ostern, Neujahr, Hochzeiten, Erntedankfest und so weiter zu beginnen. ;brigens, haben Sie etwas ;ber die Terrakotta-Methode gesagt? Ich denke, wir sollten mehr dar;ber reden....
Am Abend gab es ein Abendessen f;r die Ausschussmitglieder. Nastya trug ein bescheidenes t;rkisfarbenes Kleid, das ihre blauen Augen hervorhob. Eine Tr;ne an einer Kette glitzerte in dem etwas tiefen Ausschnitt in ihrem Dekollet;. Nastia war seit ihrer Kindheit nicht mehr mit Modeschmuck verw;hnt worden, und selbst diese Kette war ihr angesichts der vielen Gesch;ftsleute und der luxuri;sen Umgebung schon peinlich. Ja, und der Modeschmuck neigt dazu, einen schmachtenden Gesichtsausdruck zu haben und kokett zu sein. Und warum, wenn man einen w;tenden Ehemann, ein Kind und einen langweiligen Alltag zu Hause hat, mit der ewigen Frage: Was soll ich heute kochen?
- H;tten Sie etwas dagegen, wenn wir zusammen ein Glas Champagner trinken w;rden? - Evgeny Anatolyevich, der Leiter des Kunstrates, setzte sich mit ihr zusammen. Er nahm seine Krawatte ab und kn;pfte den obersten Knopf seines Hemdes auf.
- Nein, es macht mir nichts aus. Auf was sollen wir also trinken?
- Auf unsere kreativen Erfolge.
- Erleben sie die Krise auf die gleiche Weise wie Kasachstan und Russland insgesamt?
- Warum also so pessimistisch? Ich hatte schon schlimmere Zeiten...
- "Eine schwierige Kindheit, Holzspielzeug..." Ist es den Menschen besser gegangen?
- Uns fehlt einfach ein talentierter Leiter, ein erfahrener Meister.
- Er ist ja noch gar nicht geboren...
- Es ist besser zu sagen, dass es nicht passiert ist. Irgendjemand profitiert davon, dass Marionetten in der Regierung sitzen. Dies ist eine Zeit der unbewussten Macht. Russland ist unberechenbar. Sie verheimlicht ihren B;rgern bewusst den dominierenden Einfluss des Westens. Stolz erlaubt es uns nicht, uns dem Westen zuzuwenden und eine f;r beide Seiten n;tzliche Erfahrung zu machen. Ehrgeiz und der Wunsch nach Autonomie und Selbstst;ndigkeit. Russland k;mpft um Macht und Vorherrschaft und wird dabei st;ndig von einem inneren "Willen zur Macht" beeinflusst. F;r sie ist der Sieg wichtiger als der Weg zum Sieg selbst. Sie ist eher geneigt, etwas anders zu machen, als etwas zu ihren Gunsten zu tun. Eine Art ewiger Rebell. Die Probleme des Landes werden in gro;en Mengen und nicht in ihren Schwerpunkten gel;st. Analogien statt Berechnungen, induktive Ans;tze und subjektive Bewertungen. Die angeborene Angst vor dem Versagen wird durch das Streben nach Erfolg ;berlagert. Deshalb ist das arme Russland ein Anf;hrer, ein eigensinniger Mensch. Deshalb wird sie geliebt und gehasst. Aber wer wird uns fragen, was uns fehlt? Ich w;rde antworten: Schutz der Menschenrechte. Aber dazu wollen wir nichts weiter sagen. Erz;hlen Sie uns mehr ;ber sich...
- Was gibt es da zu erz;hlen... Ein Missverh;ltnis zwischen ideologischen Anspr;chen und der Realit;t", grinste Nastya vergn;gt.
- Aber meinen Sie nicht auch, dass wir uns oft selbst schuldig machen?
- Dem kann ich nur zustimmen, aber ich glaube, uns fehlt die Hellsichtigkeit, um den richtigen Weg zu w;hlen.
- ...wenn ich w;sste, wohin ich fallen soll, w;rde ich einen Strohhalm daf;r machen... - Evgeny lachte vergn;gt.
Er begleitete Nastja bis zur T;r des Hotels. Er nahm ihre Hand in die seine, sah ihr in die Augen und sagte leise:
- Ich reiche dir meine Hand und mein Herz....
Nastya senkte ihre verdunkelten Augen und antwortete leise:
- Sie sind genau sieben Jahre zu sp;t dran...
Nastia lie; sich auf das flache Hotelkissen fallen und weinte bitterlich.
Nastia wartete dreieinhalb Jahre auf die Erlaubnis und eine Vorladung nach Deutschland. Aber all der Papierkram und die Verabschiedung von Verwandten und Freunden, die ;bergabe eines Kleidungsst;cks an jeden von ihnen und die dummen Fragen in ihrer Seele: Was soll ich als n;chstes tun, und wie?
Das Flugzeug startete um Punkt sechs Uhr morgens nach Deutschland. Die Flughafenverwaltung d;mpfte die Menschen f;nf Stunden lang und gab kein gr;nes Licht f;r den Flug. Das n;chtliche Wachen auf dem harten h;lzernen Flughafensitz und der Hunger verursachten bei Nastia ein Gef;hl der ;belkeit. All die bisherigen, aktuellen und kommenden M;hen des Geistes und des K;rpers zerm;rbten sie, so dass sie an kein Deutschland mehr denken wollte. Nur um ihres Sohnes willen, der ein gl;cklicheres Leben f;hren wollte.
Trockene Kuchen und chemisches K;lnisch Wasser mit den Namen "Buratino", "Northern Lights" und "Tarhun", die am Buffet gekauft worden waren, gingen nicht in ihre Kehle. Ihr Hals juckte und brannte von einem reinen Angorapullover, den sie extra f;r unvorstellbar viel Geld bei T;rken auf dem Basar gekauft hatte, und Nastia war bereit, das bl;de Ding zu zerrei;en und sofort am Bahnhof wegzuwerfen. Auf ihrem Kopf waren ihre k;nstlichen Locken chemisch zu einem h;sslichen Schopf mit dem Titel "Ich bin vom Heuboden gefallen..." geflochten worden. Nastya hat ihre Dauerwelle machen lassen, bevor sie abreiste, um Geld zu sparen. Man sagt, eine Dauerwelle kostet dort hundert Deutsche Mark. Als Nastia sah, wie faul und nachl;ssig die Friseurin ihr Haar k;mmte, fragte sie verlegen:
- Bitte teilen Sie mir mit, was Sie tun m;ssen, um den Zustand Ihres Haares zu verbessern.
- Genug f;r dein ganzes Leben...", sagte das M;dchen w;tend, ihr Mantel war mit Farbe bespritzt.
Wenn Sie Ihre Arbeit nicht m;gen, warum qu;len Sie sich dann? - Nastja dachte sich, dass alle Menschen in Russland durchschnittlich mieses Haar haben, die gleiche Gesundheit, das gleiche Leben. Und da jeder das Gleiche hat, gibt es keinen Grund, sich deswegen schlecht zu f;hlen.
Ihr Mann verabschiedete Nastya mit ihrem Sohn. Sie vereinbarten, dass Victor sp;ter kommen w;rde, nachdem Nastia sich mehr oder weniger in ihrer neuen Wohnung eingelebt hatte. Nastia vermachte ihrem Mann das gesamte gemeinsam erworbene Verm;gen, damit er sich eine Zeit lang nicht mittellos f;hlte.
Trotz der Tatsache, dass jeder Victor als j;hzornig und unkontrollierbar kannte, gab es Frauen, die Nastya unverbl;mt anboten, sich um ihren Mann zu k;mmern. Schlie;lich konnte Nastya einen so prominenten Mann nicht verstehen und streicheln, und sie schon. Sie k;nnen es tun. Nun, Nastya ist nicht gierig - nimm es, probiere es, benutze es! Nutze alle Geheimnisse einer erfahrenen Verf;hrerin: Magie, Kamasutra, Sex mit Pfiff...
- Werden Sie sich an mich erinnern? - Victor schaute seinem Sohn einschmeichelnd ins Gesicht: "Mama hat mir versprochen, mir in Deutschland ein Auto zu kaufen.
Andrew versteckte sich verwirrt hinter dem R;cken seiner Mutter.
- Lass mich zuerst fahren... - Nastja seufzte m;de.
Nach der Zollabfertigung setzten sich die nerv;sen und m;den Passagiere schlie;lich auf die Sitze des Flugzeugs und schnallten sich an. Der Motor heulte auf und begann, sich in die Luft zu erheben, so dass ihre Ohren knackten und ihre Lungen sich zusammenzogen wie entleerte B;lle. Nastya und ihr Sohn klammerten sich aneinander und blieben so sitzen, bis die Landung angek;ndigt wurde. Als sie vorsichtig aus dem Bullauge schauten, sahen sie Pl;tze mit Gr;npflanzen und niedrige, zerkl;ftete Geb;ude mit Kircht;rmen, die aus der allgemeinen Masse herausragten. Hier gab es ein anderes Leben, und sie mussten es erst noch erfahren.
Was Nastia an Deutschland gefiel, war, dass es keine Probleme mit dem Essen gab. Im Laden gibt es alles, was das Herz begehrt: Halbfertigprodukte, wenn sie keine Lust hat, Zeit in der K;che zu verbringen, Fertiggerichte, wenn sie keine Lust hat, sich an den Herd zu stellen, vor allem in Anbetracht der westlichen Lebensweise, wo man lieber allein lebt und sich nicht ewig den Launen des Partners anpasst. Und Rohkost ist etwas f;r Menschen, die gerne kochen. Kurz gesagt: Hier verhungern die Menschen nicht. Wenn es nur ein Huhn g;be, dann w;rde jedes Huhn reichen. Die westliche Politik ist einfach: Erst den Magen beruhigen, dann alles andere.
Der zweite wichtige Punkt schien Nastya die Frage der Besuche zu sein. Es ist hier nicht ;blich, zu jeder Zeit bei irgendjemandem oder irgendwo hereinzuplatzen. Der Termin wird im Voraus telefonisch vereinbart. Es gilt der Grundsatz: Auch wenn die T;r offen ist, sollte man erst eintreten, wenn man eingeladen wird. Es ist in der Tat sehr peinlich, wenn man mit einem Mopp in den H;nden und mit Lockenwicklern erwischt wird.
Nastya gew;hnte sich m;hsam an die neue Umgebung und nahm sich von Natur aus alles zu Herzen. Und in den ersten drei Jahren f;llten sich ihre Augen oft mit Tr;nen. Ist es m;glich, gleichg;ltig zu schauen, wenn man in einer v;llig fremden Sprache angesprochen wird, und zwar mit einem Hauch von Verachtung und Abscheu, wenn auch mit einem L;cheln auf den Lippen? Eine moralische Unterst;tzung durch unsere Verwandten kam nicht in Frage.
- Wir haben uns aus eigener Kraft hochgearbeitet", sagte Anna am ersten Tag streng und mahnend, "und wir haben alles aus eigener Kraft erreicht, weil wir nicht wegen des Geldes gegangen sind, sondern wirklich wegen einer neuen Heimat. Und noch etwas: Es ist hier nicht ;blich, zu fragen, wer wie viel Geld bekommt.
Und Nastja, die ihren Sohn an die Brust dr;ckte, begann, sich ihren Weg selbst zu bahnen, ohne Deutsch zu k;nnen, ohne die Gesetze zu kennen, ohne ihre Mitmenschen zu verstehen, die aus demselben Land kamen wie sie, aber ihr Verhalten und ihre Lebensweise so abrupt ;nderten. Ja, Schimmelpilze vermehren sich schnell in der W;rme von fremden Lebensmitteln. "Solange man nicht unter dem Dach eines anderen Menschen war, wei; man nicht, was da flie;t.
- Ich kann die Russen nicht verstehen, beschwerte sich Nasta, die Pastorin der evangelischen Kirche, Herr Stolz, mit Blick auf ihre Schwester, die mit ihrem Mann und ihrer Tochter auf der vorderen Bank sa;, bedeckt mit Goldschmuck und in einem Anzug mit einem neuen modischen Schnitt, der den Einheimischen zeigte, wie man sich in der Gesellschaft zu verhalten hat - wir versuchen irgendwie, unseren Reichtum nicht zur Schau zu stellen, und versuchen, wenigstens auf einer Stufe mit den Schw;cheren zu stehen. Diese Russen bauen hier H;user, kaufen teure Autos, durchw;hlen die Gesetze auf der Suche nach Verg;nstigungen und Zulagen. Menschen, die kein Gewissen haben, haben auch nichts anderes. Aber in letzter Zeit haben wir ihnen auf jede erdenkliche Weise geholfen. Wir haben sie mit M;beln und einer kostenlosen Berufsausbildung ausgestattet. Jetzt sind wir einfach nicht in der Stimmung, den Undankbaren zu helfen...
Er sch;ttelte traurig den Kopf.
- Sie sollen von uns lernen zu leben... - Anna zuckt trotzig mit den Schultern: "Unter diesen wohlgen;hrten Lebensbedingungen haben sich Homosexualit;t, Drogensucht und Pornografie verbreitet. Wenn sie bereits Homosexuelle in der Kirche verheiraten, wen versuchen sie dann zu unterrichten? Sieh ihn dir an, seine Soutane ist unten ganz zerrissen, es gibt niemanden, der sie n;hen kann...
Nastia und Andriushka beschlossen, ein Paket an Victor und Svetka zu schicken. Wie dem auch sei, wir haben viel Zeit miteinander verbracht. Umso mehr, als die Fr;chte der gemeinsamen Arbeit ;brig blieben. Nastya w;hlte zusammen mit ihrem Sohn die Produkte im Lebensmittelgesch;ft aus und versuchte, Konserven mit Fleisch und Schmalzst;cken, Suppenpakete, Schokolade und Nudeln auszusuchen. Alles war fein s;uberlich in Kisten gestapelt. W;hrend Nastja dort auch Jacken, Hosen, Hemden und Pullover aus dem Second-Hand-Laden einpackte, die sie selbst benutzten, bereitete Andrjuschka einen sprechenden Brief vor, den sie auf ein Tonbandger;t aufnahm. Nachdem er eine deutsche Melodie aufgenommen hatte, sprach er mit pl;tzlich heiserer Stimme in das Mikrofon:
- "Papa, wir schicken dir ein P;ckchen. Ich werde ein paar Packungen mit Hundefutter in Dosen hineinlegen. Gib es meinem Toshka, lass den Hund das gute Zeug schmecken. Wir haben auch eine Menge f;r dich reingepackt. Andrjuschka sah seine Mutter an, und als er sah, wie sie ihn mit glasigen Augen fragte, wo er ihren Reichtum gesehen habe, lachte er. Das Tonband zeichnete f;nf Minuten lang sein fr;hliches Lachen auf, dann beendete der Sohn die Aufnahme mit den Worten: - Wenn du kommst, kaufen wir dir ein Auto...
Das Paket war noch nicht ganz fertig, als sie einen Brief von einem Freund erhielten. Svetka schrieb, dass in ihrem Dorf alles vor ihren Augen zerfiel. Die Deutschen gingen nach Deutschland, die Russen nach Russland, die Kasachen f;llten die Parks und heizten die ;fen in ihren H;usern. Die Fabriken wurden geschlossen, das Vieh wurde in der Stadt gegen Zucker, Salz und Mehl getauscht und anstelle von L;hnen an die Bev;lkerung verteilt. Keiner wei;, wie die Menschen im n;chsten Jahr leben werden. Und sie selbst w;sste manchmal nicht, was sie auf den Tisch stellen sollte, wenn ihre Mutter nicht w;re. Es gibt keinen Grund, sich Sorgen um Viktor zu machen. Kaum hatte Nastya die T;r zum Schlafzimmer geschlossen, und es hat sich bereits in einem bestimmten B;cker niedergelassen - eine geschiedene Galka. Jetzt rennt ihre Tochter in Andrews Mantel ;ber den Hof, und hinter der Scheune sieht sie oft Victor mit einer Flasche in der Hand, der in den Zaun kotzt. Sie sollten also nichts bedauern, sondern versuchen, Ihr Schicksal an einem neuen Ort zu ordnen...
Wenn Nastia irgendwie noch Mitleid mit ihrem Ex-Mann hatte und sich an die wenigen guten Dinge in ihrem Leben erinnerte, war sie jetzt davon ;berzeugt, dass das Wichtigste f;r einen Mann die Anwesenheit einer Frau ist, und welche Art von Frau spielt keine Rolle. Victor hat das Kr;ftemessen nicht bestanden.
Andrjuschka hingegen reagierte schmerzhaft auf den Brief. Er schnappte sich das Paket und knallte es auf den Boden. Dosenfutter, Schokolade und Transistorbatterien kullerten auf den Boden:
- Ich habe den Ordner nicht mehr!
Nastia hat Pakete verschickt. Sie erinnerte sich daran, wie sie selbst in ihrer alten Heimat eine seltene Tafel Schokolade genoss, die sie in mehrere St;cke teilte und ihrem Sohn zum Wochenende schenkte. Swetka, eingewickelt in ;bertragbares Papier, steckte f;nfzig Deutsche Mark in die Tasche ihrer Bluse. Lassen Sie sie wenigstens Mehl, Kartoffeln und Zucker kaufen. Mehr konnte Nastja nicht sagen. Weitere achtzig Mark f;r das Porto, einhundertf;nfzig f;r zwei. Und sie selbst hat kein Geld. Nur die Menschen in Russland denken, dass die Menschen in Deutschland mit Geld ;bersch;ttet werden. Aber es stimmt, dass Menschen, die mit etwas Kapital aus Russland kommen, sich schneller anpassen und Sozialhilfe bekommen, sie sind stabiler auf den Beinen als diejenigen, die nur einen monatlichen Lebensunterhalt auf ihrem Konto haben, der zum Flicken der L;cher reicht. Dennoch gibt es nichts zu vergleichen, und es ist eine S;nde, sich zu beklagen. Es gibt immer Brot auf dem Tisch und Zuversicht f;r die Zukunft. Und es gibt keinen anderen Segen auf der Welt als diesen.
Vom ersten Tag in Deutschland an m;ssen Sie ein Konto bei einer Sparkasse er;ffnen, auf das alle Einnahmen aus Sozialhilfe, Kindergeld und Geh;ltern (falls vorhanden) eingezahlt werden und wo die Beamten ein wachsames Auge darauf haben, was mit dem Geld von Menschen mit geringem Einkommen geschieht. Vielleicht kaufen diese Menschen, die staatliche Beihilfen erhalten, H;user auf Inseln, teure Autos und reisen in exotische L;nder und verstecken ihr illegales Einkommen, was nicht ungew;hnlich ist. Nastya hingegen w;rde wahrscheinlich weiterhin fettfreie Lebensmittel essen und sich mit Dingen umgeben, die bereits von jemand anderem benutzt wurden. Irgendwie hatte ich keine Zeit, das Horten zu lernen. Und sie kam in Deutschland an, in der einen Hand ihren Sohn, in der anderen eine Tasche mit B;chern in russischer Sprache. Unter den B;chern, die ich so ;rgerlich fand, waren eine medizinische Enzyklop;die, M;rchen der V;lker der Welt, Scholochows Stiller Don, ein Kochbuch "Ein Haus zu f;hren ist kein Kn;ppel", ein Volksliederbuch "Auf dem Feld stand eine Birke..." und ein russisch-deutsches W;rterbuch. Die ganze russische Kultur! Das Einzige, was noch fehlte, waren Dostojewski und Puschkin.
Und am deutschen Zoll warf ein junger Mann in einer sch;nen Uniform bei der Kontrolle der Taschen der Ankommenden seinen Kollegen beleidigend ;ber die Schulter und zeigte mit dem Kopf in Richtung der Neuank;mmlinge - durchsichtig und gequ;lt: "Ihre ganze russische Kultur ist eine Flasche Wodka!"
Die Sparkasse ist die wichtigste Anlaufstelle f;r den Besuch. Jeder muss mehrmals im Monat hierher kommen, um seine Quittungen f;r Miete, Licht, Telefon, Kredite abzugeben und den Betrag auf seinem Konto anzugeben, damit er nicht ;ber den bestehenden Betrag hinausgeht und sich verschuldet. Und Schulden werden hier sofort bestraft.
Das Beispiel ihres ersten Besuchs bei einer Sparkasse hat Nastia gezeigt, wie unzivilisiert sie in der westlichen Welt ist und wie eine Tschuktschin aus einem abgelegenen Dorf aussieht. Sie ging um das gl;serne, transparente Geb;ude der Bank herum, das mit computergesteuerten Selbstbedienungsautomaten ausgestattet war, aber sie konnte den Kasten nicht finden, in dem sie die Rechnungen zur Bezahlung sammeln konnte. Und sie sagten, es sei so einfach. Schlie;lich sah sie in der Ecke einen gro;en wei;en Plastikkasten mit einem Schlitz oben, wie bei den Parlamentswahlen, auf dem "Papier" stand, und sie dachte, es sei der Briefkasten, und warf die Papiere ein.
Einen Monat sp;ter erhielt sie einen Bu;geldbescheid wegen Nichtbezahlung. Nastia eilte zur Sparkasse. So gut sie konnte, erkl;rte sie dem Bankangestellten, dass die Rechnungen zwar eingereicht, aber aus unbekannten Gr;nden nicht bezahlt worden waren.
- Wo hatten Sie sie fallen lassen? - ein wenig fragte der Mann mit dem blauen Hemd und dem schwarzen ;rmellosen Shirt besorgt.
Nastia f;hrte den Mann zu einem wei;en Korpus mit der Aufschrift "Selten".
- Das ist ein Beh;lter f;r Papierabf;lle.
- Wohin mit dem Zeug? - fragte Nastia sie err;tend.
- Hier...", er zeigte auf einen schwach sichtbaren Schlitz in der Wand.
Lachend f;llte der Angestellte im schwarzen ;rmellosen Hemd neue Rechnungen aus und f;gte die Bu;gelder hinzu. Nun, man muss f;r alles bezahlen, auch f;r die eigene Dummheit. Und dumme Situationen verfolgten Nastya von allen Seiten.
Heute, nach dem Einkaufen, warf sie sich auf das Bett und weinte bittere Tr;nen. Andrjuschka eilte zu ihr:
- Mein Gott, was ist passiert?
- So besch;mt, so besch;mt... - Nastia konnte vor lauter Groll nicht zu Atem kommen, - ich habe vorher gez;hlt, wie viel ich f;r die in den Korb geworfenen Lebensmittel bezahlen muss. Es waren noch f;nfzig Pfennig Kleingeld ;brig. Aber die Kassiererin z;hlte eine Mark mehr. Ich wollte etwas erkl;ren und kramte in meiner leeren Brieftasche, aber ein junger Mann stand neben mir und schaute mir direkt in mein peinlich-rotes Gesicht. Ich versuche, die Leute nicht verlegen anzuschauen, also warum schauen mich alle mit offenem Mund an, wie ein Affe im Zoo.
- Denn jeder hat einen Blick, der auf alle hinweist, die sich besonders f;r "Leck mich..." interessieren, und du hast immer eine Art vorbewussten Blick...
- Vielleicht. Ich gab die Kanne Kaffee zur;ck und st;rmte aus dem Laden mit einer Kugel aus stummen Blicken, bereit, in Tr;nen auszubrechen. An der Bushaltestelle versuchte ich, mich zu beruhigen, und hielt mir kurz die Augen zu. Als ich sie ;ffnete, starrte mich der Italiener, der Mann am Fahrkartenschalter, an. Er sagte zu mir: "Du hast jetzt zu wenig Geld im Laden. Lass mich dich nach Hause fahren...", und reagierte auf mein Schnappen w;tend, mit einem Hauch von Weinen in der Stimme: "Ich habe Geld zu Hause. Ich schon!" "Schon gut, schon gut, tut mir leid", sagte er w;tend.
- Warum weinen Sie dann? Der Mann wollte nur helfen...
- Ich wei; nicht, zu welchem Haus er mich bringen wollte... Ich habe es so satt, diese Pfennige zu z;hlen. Wann kann ich endlich in ein Gesch;ft gehen und kaufen, was ich will, ohne auf den Preis zu achten?
- Der Italiener hat dir angeboten, Geld zu verdienen, - der Sohn sah seine Mutter lachend an. Nastja, die ihre letzten Tr;nen herunterschluckte, lachte ebenfalls fr;hlich:
- Es ist immer wie in diesem Witz: Frauen gehen ins Ausland. Sie packen alle ihre besten Klamotten in den Koffer, und der Ehemann der einen packt ihr ein altes Sweatshirt in den Koffer, damit sie mit niemandem ausgeht. Nach einer Weile bekommt er einen Brief von seiner Frau: "Alle Frauen gehen in Restaurants und ins Kino, aber mich schleppen sie in deinem Sweatshirt durch die B;sche.
- Mama, wenn ich arbeite, brauchst du nichts mehr", strahlten die Augen seines Sohnes vor Aufregung und Schmerz.
- Danke, mein Sohn, aber das ist nicht der Punkt. Ich selbst wollte, wie dieser Italiener, einem Herrn mit Krawatte Socken schenken. Er und ich fahren jeden Morgen mit dem Zug zur Arbeit. Obwohl er gut gekleidet ist und immer der Jahreszeit entspricht, tr;gt er im Winter und im Sommer weder Socken noch Schuhe. Nur Sandalen. Vielleicht hat der Mann ein Image oder macht Yoga, warum also eine Krawatte tragen? Und wenn er genau in der deutschen Wirtschaft aufgewachsen ist und einfach nicht genug Geld hat, um Socken zu kaufen? Die Frage ist nur, wie man ihm diese Socken pr;sentiert. Immerhin sind Menschen da! Der Italiener hat mir eine gute Lektion erteilt. Jetzt wei; ich, wie dumm ich mit diesen Socken ausgesehen h;tte.
Nastia hasste ;ffentliche Toiletten. Aber manchmal gibt es einfach keinen anderen Ausweg. Man sagt, dass sich die Seele des Menschen unter der Blase befindet. Wenn die Blase voll ist, dr;ckt sie auf die Seele. Und die Seele tut weh. Und immer zur falschen Zeit. Wie einst am Bahnhof. Wir sind hier nicht in Russland, wo man unter jeden Busch gehen kann. Hier ist Deutschland und man muss f;r alles bezahlen. Zum Verzehr und zur Ausscheidung. Stimmt, alles ist bequem.
Unter den vielen T;ren in der U-Bahn-Station fand Nastia eine mit einem Schild, auf dem die Silhouette einer Frau abgebildet war. Sie flog fast gegen die T;r, sie hatte gro;e Schmerzen und war wie bet;ubt. In dem ruhigen, steril-sauberen Raum mit den Umkleidekabinen sa; in der Mitte des Tisches ein junger T;rke mit stechenden Augen und einem schwarzen Schnurrbart. Auf dem Tisch lagen alle Arten von weiblichen Toilettenartikeln zu unglaublichen Preisen. Sein Blick war der gleiche wie der der T;rken auf den russischen Basaren: "Ein Kilo ;pfel kostet f;nf Rubel, aber wenn wir uns am Abend treffen, nur zwei". Mistkerle! Auch hier sitzen sie auf warmen Polstern. Ich frage mich, wer f;r die Herrentoilette zust;ndig ist? Wahrscheinlich eine hei;e Blondine. Oder vielleicht ein Neger, die sind heutzutage bei M;nnern in Mode - weiche, saftige Lippen.
Nastya war ratlos: Wie kann man in einer solchen Stille den Urin erleichtern und die Seele entspannen? Man h;rt nicht einmal das Rattern der Zugr;der ;ber sich. Und wenn man pl;tzlich Durchfall hat... Doch der T;rke sah in die verwirrten Augen des Besuchers, l;chelte breit und legte seinen Arm um ihn:
- Zahlen Sie f;nfzig Cent und w;hlen Sie eine aus.
Sie legte die M;nze auf den Tisch und ging zu einem Eckstand, wobei sie versuchte, nicht zu atmen, um die Ruhe in diesem seltsamen Lokal nicht zu st;ren. Nastia schloss die T;r und dr;ckte ihre Tasche an die Brust, w;hrend sie ;ber ihren n;chsten Schritt nachdachte. Was w;re, wenn er pl;tzlich hereinplatzen w;rde? Schade um das Geld, aber das Risiko nicht wert. Lieber eine geplatzte Blase als W;rde und Ansehen.
Drau;en vor der T;r herrschte Totenstille. Der T;rke muss auch gelauscht haben, um zu sehen, ob sie den Wasserhahn am Waschbecken aufdreht oder eine Rolle Toilettenpapier in ihre Tasche stopft. Der T;rke h;rte keine Ger;usche wie das Klirren des Wasserstrahls an der Toilettenwand oder irgendwelche Abgase und zischte. "Er kommt!" - schoss es Nastia durch den Kopf, und sie st;rmte mit erschrockenen Augen aus der Toilette, wobei sie aus Anstand verga;, wenigstens den Sp;lhebel zu dr;cken und sich f;r seine Dienste zu bedanken.
Na gut, sie w;rde es aushalten m;ssen, bis sie zu Hause war. Obwohl der Zug noch zwanzig Minuten entfernt war. Nastia schlenderte durch den Bahnhof, kaufte sich den Newsletter "Partner" und sah eine Vitrine mit einer Ausstellung aller m;glichen Handys. Sie erinnerte sich daran, dass sie ihrem Sohn versprochen hatte, eine Tasche f;r sein Handy zu kaufen. Ein anderer T;rke traf sie an der T;r, tanzte und fragte, wie er ihr helfen k;nne. Genau wie in der T;rkei. Nachdem sie erkl;rt hatte, was sie brauchte, suchte sie sich aus dem Angebot im Koffer ein passendes Exemplar aus. Der T;rke, der immer noch l;chelte, fragte sie, woher sie k;me, weil er den Akzent nicht kannte.
- Komm schon, ich will nicht sagen... - Nastia winkte ab.
- Warum nicht? Ich bin auch nicht von hier.
- Ich komme aus Russland.
Das L;cheln des T;rken verschwand von seinen Lippen und sein Gesicht wurde rot:
- Also aus Russland? Sagen Sie mir, warum haben Sie Ihr U-Boot "Kursk" versenkt und die Menschen nicht gerettet? Warum gibt es nichts zu essen und warum gibt es immer noch K;mpfe mit den Tschetschenen?
Nastya gab es auf, in ihrem Koffer zu kramen, und machte sich seitw;rts auf den Weg zum Ausgang. Am Ausgang konnte sie immer noch das schrille Geschrei h;ren:
- Wir haben nichts gegen die Russen, aber wir werden den Tschetschenen helfen, ihre Feinde zu vernichten, denn das ist unsere islamische Pflicht. Selbst eine alte Frau oder ein Invalide kann vor uns stehen. Wenn wir sie nicht schlagen k;nnen, k;nnen sie uns schlagen.
Wenigstens haben sie mich nicht gefragt, woher ich komme. Wir h;tten kaum entkommen k;nnen.
Als ich nach Hause kam, weinte Nastja leise auf der Toilette. So viel zum gepriesenen Westen. Die ganze Welt ist verr;ckt geworden. OK: der Osten ist im Krieg - hungrig und dunkel, aber der wohlgen;hrte Westen wo?
Andrjuschka kochte Tee f;r das Abendessen und wartete auf seine Mutter, die an den Tisch kam. Nastia, die verstand, wie schmerzhaft ihr Sohn ihren Gem;tszustand wahrnahm, versuchte, eine heitere Stimmung zu vermitteln, und betrat die K;che mit einem L;cheln im Gesicht:
- Ist der Tee kochend hei;?
- Ja, was gibt es heute zu Mittag?
- Pilaw mit Fleisch und Sauerkrautsalat.
- Mehr Pilaw! Ich habe es satt. Lerne, wie man deutsches Essen kocht. Mach einen Kurs oder so.
- Ich habe ihren Lieblingsspargel gekocht, du hast ihn nicht einmal probiert. In der Zwischenzeit kann ich Ihnen nur Bratkartoffeln, Borschtsch und Fleischpasteten anbieten. Uns geht der Kohl aus, ich werde ein paar K;pfe beim T;rken kaufen und sie einlegen.
- Kartoffeln und Frikadellen sind eine Qual, ich will Dhuner und Kebab, Krabben und Pizza.
- Igitt, ist das eklig! Sie haben in der Zeitung gelesen, dass man Sperma in der D;nersauce gefunden hat. Und das f;r so viel Geld! Aber du willst dich doch anst;ndig kleiden, oder?! Warum sagst du mir nicht, was in der Schule los ist?
- Nichts Interessantes. Der Politiklehrer gab allen eine Abschlussnote, die alle um einen Punkt ;bertraf, und sagte, er wolle in der n;chsten Welt keine Feinde und keine beleidigten Personen haben. Und wir sind ihm schon dankbar, nur ein dummes M;dchen, Aljonka, unsere russkaya, begann, eine h;here Note zu verlangen. Und der Lehrer, sagte er, dass sie die meisten nicht ziehen f;r zufriedenstellende Note, aber wenn die Klasse nicht mit seiner Entscheidung einverstanden ist, werden wir die Pr;fung bestehen. Wir waren bereit, sie auf der Stelle zu zerrei;en. Sie sitzt auch nicht weit von mir entfernt mit einer Art tr;gem Gesichtsausdruck und starrt auf einen Punkt, w;hrend der oberste Knopf auf ihrer Brust ge;ffnet ist. Nach einer Minute schaue ich nach, da ist ein zweiter, dann ein dritter. Sie sieht mich auch an, als ob sie auf etwas warten w;rde. Sie denkt, ich w;rde direkt zu ihr gehen. Hure! Sie hat schon vier M;nner gewechselt, einer davon war ein Neger. Jetzt macht sie sich an mich ran. Sie will alle M;nner ausprobieren und dann ein Buch schreiben. Sie kommen aus Russland nach Deutschland und sind alle Huren...
- Du hast vielleicht Nerven. Vielleicht ist es das erste Mal, dass sie sich wirklich verliebt hat.
- Ja...
- Ich zwinge dich nicht, mein Sohn, ich kann dir kein Geld f;r gute Noten geben, wie es Tante Ania f;r ihre Tochter getan hat, aber du bist kein kleiner Junge und solltest verstehen: Wenn du lernst, wirst du arbeiten. Die Arbeit ist der wichtigste Teil unseres Lebens, und wir brauchen sie, um interessant zu sein, nicht um uns zu belasten. Voltaire glaubte, dass nur Arbeit die drei gro;en ;bel beseitigen kann: Langeweile, Laster und Mangel. Solange Ihre Arbeit: Studium. Also: Lernen ist leicht, und Verlernen ist leicht und Arbeit!
- Und wer kann hier arbeiten? Maschinen machen alles.
- Und die Maschinen ;bernehmen die Wartung? Oder willst du dein Leben damit verbringen, wie Onkel Petya den Rasen um dein Haus zu m;hen?
- Ich werde erst einmal zur Armee gehen, und dann sehen wir weiter.
Am Abend ging Nastia zu einem Bekannten zum Tee. Rimma wohnte in der n;chsten Stra;e und war sehr gastfreundlich, denn sie glaubte an Gott. Es gibt verschiedene Arten von Gl;ubigen. Manche schreien lauthals, dass sie Heilige sind, und tun dann gemeine Dinge. Andere glauben im Stillen, versuchen aber, so viele gute Taten wie m;glich zu vollbringen. Rimma geh;rt zur zweiten Gruppe und besucht die russischsprachige Amateurgemeinde Wings of a Bright Future. Dieselbe Gemeinde wird von ihrer besten Freundin Lilja besucht, die dunkle Kleidung tr;gt und ein Bibelbuch in der Hand h;lt, was bei den Einheimischen verwunderte Blicke hervorruft. Deutschland ist eine Demokratie und jeder kann tun und lassen, was er will, aber nicht so provokativ.
Die russische Gemeinde ist ebenso fest im deutschen Staat verwurzelt wie die islamische Gemeinde und sprie;t ;berall in Deutschland aus dem Boden.
Die Mitglieder verf;gen ;ber eine Karte der russischen Familien, Brosch;ren und selbst erstellte Faltbl;tter und haben das Vergn;gen, von T;r zu T;r zu gehen und alle Menschen aufzufordern, Bu;e zu tun und in die Gemeinschaft zu kommen, um ihr Seelenheil zu erlangen. Alles in allem ein nobles Unterfangen, vor allem in Zeiten von Katastrophen und konfliktgeladenen Systemen, w;re da nicht die unverhohlene Abneigung ihrer Gegner. Die stolze Arroganz und der Narzissmus derer, die sich als Apostel aufspielen, schockieren leichtgl;ubige und aufgeschlossene Menschen. Die gerissenen und l;rmenden, gesellschaftsliebenden Menschen der Sowjets hingegen gehen gerne dorthin.
Das tat Nastia auch. Nastja setzte sich vertrauensvoll und mit einfachem Herzen an den Tisch, h;rte sich aufmerksam einen Vortrag ;ber die Gaben und Strafen Gottes an und war bereit, Mitglied einer heiligen Gesellschaft zu werden, als sie pl;tzlich wie mit den letzten Worten geohrfeigt wurde: "Du hast keine Gesundheit, keinen Ehemann, kein Geld, keinen Seelenfrieden. Komm zu uns und du wirst alles haben". Das klang wie eine Drohung und verwischte sofort den Eindruck der Heiligkeit. Schlie;lich schrien die Mitglieder mit einer unmenschlichen Stimme in einer Sprache, die in der Natur nicht vorkommt. Das Ganze erinnerte Nastia an Schamanismus und Einsch;chterung, und sie konnte es nicht l;nger abwarten, dass die heiligen Leute ihr Haus verlie;en.
Nastia kam zu dem Schluss, dass die Gesellschaft nicht auf Barmherzigkeit und Liebe zu den Menschen aufgebaut ist, sondern auf der Erziehung des Stolzes und der Arroganz der Menschen gegen;ber allen Lebewesen, auf einer d;steren Entfremdung statt auf Empathie.
Ihre Schlussfolgerungen wurden noch verst;rkt, als sie Lilya aus Samara, die sie bereits in Notwonunga kennen gelernt hatte, an einer Kurve traf. Ihre dunklen schielenden Augen, ihr dunkles Haar mit den grauen Str;hnen und ihre dunkle Kleidung lie;en einen dunklen magischen Schauer ;ber den R;cken laufen. Ich wollte so tun, als h;tte ich es nicht bemerkt, aber Nastia konnte ihr Gesicht nicht abwenden und l;chelte zur Begr;;ung.
- Wir warten alle auf dich, und du denkst nicht daran, zu uns zu kommen, um zu entkommen. Sieh mal, du hast einen heranwachsenden Sohn, dann wird es zu sp;t sein. Auch Ihre Schwester und ihre Familie sind bereits bei uns. - Lilija beeilte sich, sie zu warnen.
- Warum kommen Ihre Kinder nicht mit?
- Ich hoffe, dass sie auch bald kommen werden.
- Wenn Sie so weitermachen, wird niemand kommen. Braucht Gott mehr Prunk und kollektive Demonstrationen als wahre Liebe?
- Nein, du irrst dich, schau dir an, was die Bibel sagt: "Freut euch und lobt Jesus. "Geht an heilige Orte und studiert das Wort Gottes, das Buch der menschlichen Weisheit." "Es liegt nicht in der Macht desjenigen, der geht, seinen Schritten eine Richtung zu geben" (Jeremia 10:23)
- Weiter hei;t es: "...macht es nicht den Heuchlern nach, die es vorziehen, in der ;ffentlichkeit zu beten. Geh in dein Zimmer und schlie; die T;r hinter dir zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen..."
- Sie irren sich. Nur wenn Sie zu uns kommen, werden Sie wirklich wissen, was es hei;t, zu glauben. Der lebendige Gott ist mit uns! Schauen Sie sich an, wie Sie gekleidet sind. W;rden Sie sagen, dass Sie ein Ex-Maler sind?
- Muss ich mir eine B;rste um den Hals h;ngen? Sieh dich doch mal an, nicht einmal Krankenschwestern im Kindergarten ziehen sich so an... - Nastya ;rgerte sich bereits ;ber die sarkastische Stimme ihres Bekannten.
- Da haben wir uns gegenseitig Komplimente gemacht!
- Ich sage nie zuerst b;se Dinge. - Bitterkeit und Verbitterung steckten in Nastias Kehle. Und wer sind die Richter? Der Glaube wird zu einem Instrument der Macht. Kein Wunder, dass ihre Schwester dort ist.
Rimma ;ffnete die T;r weit und lie; Nastya in den Raum. Sie lief sofort los, um den Kessel aufzusetzen.
- Dimka kommt aus dem Keller hoch, wir werden zusammen Tee trinken. Er hat einen Gast, sie sammeln unten etwas zusammen. Zhenka arbeitet in einer Elektronik-Reparaturwerkstatt. Er ist es gewohnt, abends zu malen. Sie wissen schon, die Art von Postern, die sie verkaufen, mit Tieren oder Ansichten der Stadt bei Nacht. Er klebt das Plakat auf das Sperrholz, steckt es in einen Rahmen, stanzt an der richtigen Stelle L;cher und setzt ein Mikrosystem mit Gl;hbirnen ein. Die Wirkung ist verbl;ffend! Die Gl;hbirnen beginnen zu blinken und gehen dann aus, wie bei einem Videoplayer. Dimka wird ihm einen Rahmen geben. Wenn Sie wollen, k;nnen Sie vorbeikommen und es sich ansehen.
Dmitris Keller, in dem er als Tischler arbeitete und seine gesamte Freizeit verbrachte, war verraucht und stickig. In der Ecke auf dem Tisch stand ein kleiner Fernseher mit einem Videorekorder, auf dem er russische Filme, ausl;ndische Pornografie und Tischlerarbeiten anschaute und manchmal in einen tiefen Rausch verfiel. Er stellte M;bel f;r seine Familie her und fertigte im Auftrag Rahmen an. Er war ein Privatmann und lie; niemanden in seinen Keller.
Nachdem Nastia geklopft hatte, betrat sie den engen Raum, der mit schwerem, undurchdringlichem Rauch gef;llt war.
- Gott, was atmest du hier drin? Hundert Prozent Nikotin", begann sie in ihrem gewohnt unbek;mmerten Tonfall, und als sie den Blick des Mannes traf, der in der Ecke des Stuhls sa;, hielt sie inne.
Ein etwas breites Gesicht, blaue Augen, intelligenter Blick, er erinnerte sie an jemanden. Er betrachtete sie mit unverhohlener Neugierde und am;siertem Spott. Jewgeni Anatoljewitsch, der gerade anf;ngt, eine Glatze zu bekommen... Ihr Gesicht err;tete, und ihr Herz schlug so schnell, dass es unm;glich war, die Anzahl der Schl;ge pro Minute zu z;hlen.
- Es ist eine kleine Welt. Was ist mit unserem kasachischen Porzellan, das unbeaufsichtigt bleibt?
- Sie werden ohne mich auskommen.
- Kennen Sie beide sich? - Dimka war ;berrascht und sein Gesicht wurde grau.
Eugene ging auf Nastya zu, sch;ttelte h;flich ihre Hand und hielt sie etwas in seiner. Nastja trat verlegen ein paar Schritte zur;ck und machte den gleichg;ltigen Blick eines bescheidenen Besuchers. Dimitri hatte gerade die letzte Mutter auf der Werwolfseite des Gem;ldes angezogen, drehte sich zum Publikum um und steckte den Stecker ein. Die Augen eines Raubtiers, dessen K;rper vom dichten Blattwerk des Geb;schs verdeckt war, starrten Nastia aus dem Gem;lde an. Pl;tzlich blitzten seine Pupillen in der Dunkelheit auf, spr;hten gelb-rote Funken in das Gesicht des Betrachters und verschwanden langsam im halbdunklen Dickicht. Bewundernd betrachtete Nastia die fertigen Gem;lde und richtete sich auf, um zu gehen. Als sie schon an der T;r war, drehte sie sich um und fragte Dmitri, ob er noch Fernseher reparieren k;nne.
- Sie sitzen ohne Fernseher wie das Kaninchen im Loch.
- Oh, da ist der Experte f;r Technik und Elektronik", nickte Dimitri seinem Freund zu.
- Nun, jetzt k;nnen wir alle zusammen gehen und nachsehen", war Eugene nicht verwirrt.
- Nun, wenn wir zusammen sind, dann gehen wir.
- Haben Sie Angst vor mir? - l;chelte er.
Nastia lachte zur;ck und sah weg. Eigentlich f;hlte sie sich unwohl dabei, Menschen in ihr Armenhaus zu bringen, da sie wusste, dass die Russen die ;u;ere Gestaltung eines Menschen mehr sch;tzen als den inneren Inhalt. Aber sie versicherte sich, dass sie nicht die Absicht hatte, mit ihnen etwas anderes als eine rein gesch;ftliche Beziehung zu haben.
Eugene schaute in den Widerstandsdioden-Bauch des Fernsehers und sagte:
- Du kannst nicht auf meinen Werkzeugkasten verzichten, du musst bis zum Wochenende warten, wenn ich frei bin.
- Im Allgemeinen werde ich die Werkzeuge haben. Es ist eine russische Gewohnheit, alle Erste-Hilfe-Mittel zur Hand zu haben.
Er lachte und sagte mit einem Seufzer:
- Und alles, was Sie erz;hlen m;ssen. Sehen Sie, wir haben fr;her in Russland Fernseher repariert: Wir stecken einen Schraubenzieher in irgendein Loch, um den Anschein zu erwecken, stecken eine abgeplatzte Lampe tiefer, rauchen nachdenklich hinter dem Bildschirm, und mit entsetzten Augen fangen wir an, den Ersatz von mindestens acht Teilen zu berechnen, die wir nirgendwo bekommen k;nnen, die aber zuf;llig in unserem Koffer sind.
- Ich bin mir dessen bewusst, aber ich bin sicher, dass Elektronikreparaturen hier genauso durchgef;hrt werden.
- Bis zu einem gewissen Grad ja, und doch braucht man einen Computer. Sehen Sie: Der Bildschirm ist schwarz und es gibt keinen Ton. Das Fernsehger;t scheint durchgebrannt zu sein, das ist alles. Es geht direkt ins Spermaloch. Aber sehen Sie, unterhalb des Bildschirms blinkt die Schalterkontrollleuchte eine bestimmte Anzahl von Malen zwischen den Pausen. Z;hlen wir mal, wie oft es blinkt... ja, dreizehn Mal! Im Computerhandbuch, das jeder anst;ndige Elektroniker besitzt, ist die Entschl;sselung jeder vom Fernsehger;t ausgegebenen Zahl angegeben, d. h. die Ursache der St;rung, die der Anzahl der Blinksignale entspricht.
- Interessant. Ich habe Ihnen gesagt, dass nichts auf dieser Welt schwierig ist, nicht einmal der Flug ins All.
- Und wann haben Sie es geschafft, von Porzellan auf Elektronik umzuschulen?
- Ich habe bereits einen Kurs in Alma-Ata besucht und selbst einen kleinen Computer zusammengebaut.
- Ich respektiere talentierte Menschen.
- Und wo ist Ihr Mann hingegangen?
- Er baut eine zerst;rte Farm in Kasachstan wieder auf.
- Und er wird nicht zur;ckkommen?
- W;hrend er versucht, sich ein Leben mit neuen Frauen aufzubauen. Und Sie?
- Ich bin verheiratet. Mein Sohn ist f;nf Jahre alt. Wir leben wie Fremde. Sie hat ihre eigenen Interessen, ich habe meine. Sie l;sst mich nicht in die N;he meines Sohnes, sie zieht ihn allein auf. Sie k;nnen sich nicht vorstellen, wie ekelhaft es ist, wenn eine Frau ein gesundes Kind mit dem L;ffel f;ttert. Sie hat keine eigenen Interessen und keine intelligenten Gedanken. Das einzige, was sie gerne macht, ist das Haus zu putzen. Er wandert den ganzen Samstag mit einem Lappen in der Wohnung herum und bleibt am Sonntag. Sie kann nicht wie ein menschliches Wesen kochen. Ich war froh, dass man in Deutschland Fertiggerichte kaufen und nur noch aufw;rmen kann. Aber ich habe Bauchschmerzen von dem ganzen halbfertigen Essen. Er verbringt seine ganze Zeit bei seiner Schwiegermutter. Das ist ja eine richtige Familie! Alle Geschwister, Schwiegers;hne und Schwager. Ich schlug Wochenendpicknicks vor, aber viele Leute nahmen mir das ;bel - "Wozu brauchst du das?" Sie beklagen sich, dass sie kein Geld haben, aber sie haben Autos gekauft und sie in Garagen untergestellt, und sie bitten mich, sie irgendwohin zu bringen, sie bringen ihre Kinder zu uns und gehen direkt zum K;hlschrank - sie stehlen alles in einem Augenblick. Ich versuche, die unvern;nftige Frau zur Vernunft zu bringen, und sie wirft ihn mit einer Art Hass ;ber ihre Schulter: "Sie haben dich aus dem Dreck geholt und zu Reichtum verholfen, also bleib ruhig." Wirklich, warum sollte ich das tun? Jetzt nehme ich an ihren Familientreffen ;berhaupt nicht mehr teil. Ich mag meine Frau nicht, ich habe Angst, und ich hasse meinen Sohn. Aber ich liebe Technik und Computer und das ganze elektronische System. Ich kann bereits jedes Mobiltelefon entschl;sseln und jeden Chip einsetzen, und es ist ein Kinderspiel, jedes Programm zur;ckzusetzen, ganz zu schweigen davon, dass ich illegal eine D-BOX anschlie;en kann.
- Aber ohne N;chstenliebe kann man nicht leben.
- Ich vergebe meine Liebe an meine Mutter, die in Russland bleibt. Ich schicke ihr Geld, ich schicke ihr P;ckchen, ich lade sie ein, mich zu besuchen... Sich zu zwingen, Menschen zu lieben, die einen nicht respektieren, bedeutet, "sein Leben einem Niemand zu widmen, der nicht verstehen wird, was man ihm widmet".
- So denke ich auch", grinste Nastya verbittert, "deshalb bin ich auch allein. Vielleicht sollte man einfach leben, ohne nachzudenken: Warum und wozu?
- Warum sich selbst betr;gen, denn wir leben nur einmal...
Evgeny Anatolyevich erschien am Samstagnachmittag in ihrem Haus. Er schraubte geschickt die hintere Abdeckung des Fernsehers ab und schaltete ihn ein, nachdem er etwas in den Block mit den Mikroschaltkreisen gel;tet hatte. Auf dem Bildschirm flimmerten fr;hlich die kleinen Kerlchen auf der Meeresoberfl;che, und man h;rte deutsche Sprache, die f;r unvergessliche Reisen nach Brasilien und Spanien warb.
- Gro;artig. Was war fehlerhaft?
- Die Stromversorgung. Sie wissen sowieso nichts dar;ber... Ich bringe Ihnen noch ein Fernsehger;t, - grinste Evgeniy eher. - Es soll in jedem Zimmer sein, wie bei wei;en Menschen. Ich habe einige zu Hause.
- Woher bekommen Sie sie? - Nastja war interessiert.
- Dmitriy und ich gehen samstags zu den Spermien, sammeln die ausrangierten Spermien ein, reparieren sie und verkaufen sie. Nun, k;nnen Sie mir eine Tasse Tee kaufen?
- Klar, ich habe auch Pfannkuchen gemacht, Andrjuschka mag sie sehr. Wenn du willst, kann ich dir etwas Sauerkraut geben, es ist k;stlich. Wahrscheinlich salzt in Deutschland niemand Kohl, aber wir m;gen Kohl mit Zwiebeln und Pflanzen;l auf die alte Art.
- Bring es mit. Wissen Sie, es hat mich verletzt, was Sie ;ber meine Einstellung zur Familie gesagt haben. Ich habe versucht, ein vorbildlicher Familienvater zu sein. Am n;chsten Tag gingen meine Frau und ich zum Sparkler und er;ffneten ein Konto f;r meinen Sohn. Lassen Sie die Kinder dorthin wechseln. Und gestern habe ich den ganzen Abend mit meinem Sohn auf dem Spielplatz verbracht und bin an den See gefahren. Und dennoch, wissen Sie, ein Gef;hl der Unzufriedenheit nagt an meiner Seele. Als wir in Russland lebten, stellte sich heraus, dass meine Frau deutsche Wurzeln hat, ich war froh, ich dachte, wir w;rden nach Deutschland gehen, um uns ein sch;nes Leben aufzubauen. Aber so etwas gibt es hier nicht. Wenn Sie sich nicht zwingen, etwas zu tun, werden Sie irgendwo in einer warmen Wohnung umkommen. Es stellt sich heraus, dass gute Lebensbedingungen f;r einen Mann nichts bedeuten. Einen eigenen Platz zu finden, ist das wichtigste Mittel gegen die Leere. Und wer braucht hier, sagen Sie mir bitte, ein Streben nach dem Index des Verstandes, ein inneres Bed;rfnis zu gewinnen? Diejenigen, die irgendwie nach H;herem streben, werden hier gehasst, es ist hier normal, auf Kosten anderer zu schmarotzen, und das ist be;ngstigend. Es f;hlt sich an, als w;rdest du langsam degenerieren...
- Sie m;ssen sich nur beruhigen, sich alle M;glichkeiten des Schicksals ansehen, die zu Ihrer Pers;nlichkeit passen, und die beste davon ausw;hlen. Warum sollte ich dich unterrichten? Sie verstehen alles selbst...
Nachdem er seinen Tee getrunken hatte, ging Eugene auf den Balkon, um eine zu rauchen. Die Sonne ging bereits unter, und der Himmel war mit rotbraunen, zerfetzten Wolken ;bers;t. Immer mehr Volkswagen und Opel fuhren zu den Nachbarh;usern und reihten sich entlang der Front auf, um sich auf die Nachtruhe vorzubereiten. Passanten an der Leine, die von faulen Hunden gef;hrt wurden, die an jedem Busch anhielten, um zu schn;ffeln, ob einer ihrer Artgenossen vorbeigekommen war, die ihre Hinterteile hochstreckten und ihren Besitzern folgten, wobei sie von dem angezogenen Halsband husteten. Oft glichen die Besitzer ihren Haustieren bis ins kleinste Detail, oder umgekehrt. Offenbar findet eine solche sp;rbare Reinkarnation statt, weil unser K;rper, unsere Natur die Eigenschaft hat, den Befehlen des Gehirns, der Macht seiner Bilder und Gedanken zu gehorchen.
Eugene hatte es nicht eilig, nach Hause zu gehen, im Gegenteil, er lie; sich auf dem Sofa nieder und sprach viel ;ber verschiedene interessante Dinge, wobei er die Bewunderung und das wachsende Interesse einer gut aussehenden Frau bemerkte. Und au;erdem eine einsame Frau mit einem hohen Ma; an Energie. Hier war es eine gute Idee, zu versuchen, seinen Geist und seine Phantasie zu befl;geln. Als Nastya seinen gl;henden Blick auffing, l;chelte sie zur;ck und brannte mit wachsenden Gef;hlen. Nastia hatte Angst, dass er ihren Zustand verstehen und sie f;r leichtsinnig halten w;rde, und sch;mte sich und f;rchtete sich vor ihren Gef;hlen. Wie ein kleines M;dchen, dabei war sie keine drei;ig mehr. Irgendwie war ihre Jugend wie im Fluge vergangen und hatte ihr nicht nur gute Erinnerungen hinterlassen, sondern auch keinen Glauben an die wahre Liebe. Und pl;tzlich interessiert sich dieser Mann, ein alter Bekannter aus ihrer fr;heren Arbeit in ihrem fr;heren Heimatland, f;r ihren Gem;tszustand, macht sich Sorgen um ihre Zukunft, gibt ihr Ratschl;ge, wie sie sich am besten in dem neuen Land einleben kann, und ;berh;uft sie mit Komplimenten, die sie selbst nicht glauben mag.
- Wer hat Ihnen gesagt, dass Sie h;sslich und d;nn sind? Das sind die Dicken und Frechen? Sie sind alle neidisch auf dich. Wo sehen Sie heute bescheidene, schlanke und intelligente Frauen?
- Mein Mann hat mir das eingeredet, und ich glaube ihm.
- Ihr Mann war Schei;e. Sag mir lieber, ob du immer noch Angst vor mir hast.
Eugene, der sich ihr n;herte, ber;hrte sie ungewollt am Arm, woraufhin beide unwillk;rlich voneinander absprangen.
- Nein, ich habe keine Angst", err;tete Nastia.
Eugene wurde pl;tzlich mutig und nahm ihre zarten, zitternden Finger in seine H;nde. Als er das Feuer in ihren pochenden Adern sp;rte, zog er sie an sich und presste seine Lippen auf ihre Lippen. Nastia akzeptierte seine sanfte Ber;hrung und ihr Herz klopfte laut und schnell. Er k;sste ihren Hals, sp;rte das Zittern des zerbrechlichen weiblichen K;rpers, dr;ckte ihre Br;ste an seine und sp;rte ihre aufflammende Leidenschaft. Sie bemerkte nicht einmal, dass er sich ihrer Kleider entledigte, w;hrend er sich selbst auszog. Warme, breite, mit steifen Haaren bedeckte Br;ste verschmolzen mit ihren Br;sten. Seine H;ften ruhten ruhig und sanft auf ihren Schenkeln und ihre K;rper l;sten sich langsam in einen tanzenden Liebestanz auf.
Sie ruhten sich aus, breiteten sich auf dem Bett aus und beruhigten das aufgeregte Herzklopfen.
- Ich danke Ihnen.
- Und Sie. Sie sind eine leidenschaftliche Frau, wenn ich mich nicht irre.
- Stecken Sie mich nicht in die Kategorie frivol, ich bin wirklich sehr w;hlerisch. Obwohl ich sehr gl;cklich dar;ber bin, sch;me ich mich, es zuzugeben. Wenn Eva zu ihrer Zeit nicht in den s;ndigen Apfel gebissen h;tte, w;re sie dann als alte Jungfer mit Adam durch die Welt gegangen? Beide seelenlos, lethargisch, uninitiativ! Das Leben w;rde einfach nicht mehr weitergehen. Ist es eine S;nde, sich gegenseitig Freude zu bereiten?
- Eine S;nde, aber dar;ber wollen wir jetzt nicht reden", fuhr er ihr z;rtlich ;ber den R;cken und k;sste sie auf die Lippen. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und legte ihre Hand auf seinen Bauch. Ihre empfindsame Handfl;che streichelte jeden Winkel des K;rpers des Mannes und er befand sich noch eine Weile in einem gl;ckseligen Zustand
- Deine H;nde sind schamlos, aber ich mag sie.
- Erst jetzt f;hle ich mich wie eine Frau. Und au;erdem: Was ist ein Mensch? Es stellt sich heraus, dass Gef;hle und Ehe nicht alles f;r die Liebe sind, man braucht eine Art Vertrauen, eine Aura oder so etwas... Wo arbeitet Ihre Frau?
- Ein Buchhalter.
- Und die Tatsache, dass du sie jetzt betr;gst, ist okay?
- Das ist gar nichts. Sie braucht es nicht. Sie hat lange geschlafen und kommt gar nicht auf die Idee, dass ihr Mann wirklich in eine andere verliebt sein k;nnte.
- Und mein Gewissen bringt mich um.
- Sie hat auch genug davon.
- Wo arbeiten Sie?
- Ich baue in einer Fabrik Motoren zusammen, und in meiner Freizeit repariere ich Computer und andere elektronische Ger;te. Und Sie?
- Ich b;gle Hemden in der Firma.
- Es ist Zeit, in die Welt hinauszugehen. Ich wei;, dass unsere Diplome hier nichts wert sind. Bitten Sie darum, zu studieren, und b;geln ist ein Teilzeitjob in der Nacht. Es wird f;r Ihren Chef profitabler sein, und Sie m;ssen weniger Steuern zahlen.
- Wei;t du, ich b;gele gerne. Meine H;nde arbeiten und mein Kopf ist frei. Das sollte man bedenken. Nat;rlich ist es peinlich, dass Sie sich wie ein Sklave eines Sklavenhalters f;hlen. Ein Kunde bringt zum Beispiel einen Korb mit W;sche. Sie z;hlt die W;sche und berechnet ihm 40 Euro f;r ihre Dienste. Dann stellt sie ihren Fu; in den Korb und ich b;gle ihn eine Stunde lang, wof;r ich 6 Euro bekomme. Sie baut ihrem Sohn ein eigenes Haus, und ich kann mir keine eigene Jeans kaufen. Vielleicht sollte ich mein eigenes Unternehmen gr;nden. Im Grunde genommen ist das gar nicht so schwierig.
- Glauben Sie, dass Sie es sich leisten k;nnen? Sie m;ssten alle Steuern und Geb;hren, Licht und Raum sowie die obligatorische Unterst;tzung durch die Gesellschaft bezahlen. Sie hat alles im Griff, sie wei;, wie sie die Gesetze umgehen kann, und Sie werden bankrott gehen, bevor Sie eine Filiale er;ffnen k;nnen.
- Sehen Sie, so einfach ist es in diesem Leben nicht, deshalb m;ssen Sie zu Kreuze kriechen. Obwohl es im Prinzip gar nicht so schwierig ist. Nun, es gibt solche Maschinen - B;geleisen, die Tische, die an den Sachen saugen, sie gl;tten und das B;geleisen so viel Dampf abgibt, dass das Material selbst gegl;ttet wird, ohne einen gl;nzenden B;gelabdruck zu hinterlassen. Es ist eine Freude, damit zu arbeiten. Die Beine werden einfach m;de, weil man sich nicht mehr bewegen kann. Einen eigenen B;gelsalon zu er;ffnen - dazu fehlt es an Initiative und Risikobereitschaft. Ich spreche nicht sehr gut Deutsch und nehme mir alles zu Herzen. Und das ist in der kapitalistischen Welt nicht in Mode. Die Sch;chternen und Komplizierten werden hier als abnormal angesehen. Als ich einmal anfing, mich bei meiner Chefin ;ber unsere ungl;ckliche Kindheit zu beschweren, unterbrach sie mich sofort: "Und du glaubst, ich war besser? Mein Vater starb, als ich neun Jahre alt war. Ein Jahr sp;ter holte meine Mutter meinen Stiefvater ins Haus. Keine sechs Monate sp;ter vergewaltigte er mich und schlief dann regelm;;ig mit mir. Ich glaube, meine Mutter wusste davon, nahm Geld von ihm und wurde krank. Damals waren wir arm. Ich erinnere mich, dass meine Mutter mir zu Weihnachten wei;e Socken kaufte und mir eine Tafel Schokolade schenkte. Und wir waren gl;cklich. Jetzt haben unsere Kinder alles, ohne zu fragen, woher es kommt, und verlangen jeden Tag nach neuen Gen;ssen. Ich wollte die Wohnung n;her an die Arbeit verlegen, und mein Sohn sagte: "Dann haben wir nicht genug Geld, um Dachsparren f;r das neue Haus zu kaufen. Du hast doch genug f;r deine alte Wohnung." Stellen Sie sich vor, ich habe noch nicht gelebt, und es stellt sich heraus, dass ich nichts brauche. Undankbar!"
- Ja, hab Mitleid mit ihr, vielleicht arbeitest du ja umsonst f;r sie...
Nastia lachte und sah ihm in die Augen:
- Wenn ich in deinen Armen sterbe, dann zieh mich wenigstens an, das ist irgendwie unangenehm.
- Gut", lachte Schenja, "und h;r auf mit deinem negativen Denken.
- Haben Sie keine Angst vor dem Tod?
- Nein.
- Es ist seltsam, niemand hat Angst vor dem Leben, niemand hat Angst vor dem Tod, und ich bin der Einzige, der vor allem Angst hat. Und warum?
- Ja, alle haben Angst, sie versuchen nur, nicht daran zu denken, - er dr;ckte sie an seine Brust, - und du denkst nicht, du lebst einfach.
Am Morgen sch;mte sich Nastia, ihrem Sohn in die Augen zu sehen, so s;ndhaft und l;stern kam sie sich vor. Beim Fr;hst;ck hielt sie es nicht mehr aus und fragte ihren Sohn:
- St;rt es dich, wenn Onkel Gianni manchmal vorbeikommt?
Sie wollte ihren Sohn nicht anl;gen, aber sie sch;mte sich, es zuzugeben.
- Nein, - Andrjuschka l;chelte, - ich verstehe, dass du auch gl;cklich sein willst. Es ist nur schade, dass er verheiratet ist, es ist irgendwie nicht in gutem Glauben.
- Ich werde seine Familie nicht auseinanderrei;en und um Geld bitten.
- Deshalb ist es bedauerlich. Ich k;nnte mir ein Leben mit einem alleinstehenden Mann aufbauen. Was soll er tun, sich kostenlos am;sieren?
- Ach, du bist so spie;ig. Es geht nicht nur um das Geld. Die Menschen brauchen immer noch Gesellschaft, W;rme und Verst;ndnis. Au;erdem hat er Ihnen gestern die Videob;nder gebracht.
- Mach, was du willst, du bist erwachsen...
- Nun, die Zeit wird es zeigen.
Am Morgen, als Nastia den B;gelraum wusch, w;hrend der Chef die monatlichen Einnahmen z;hlte, sprang sie pl;tzlich auf und rannte auf die Stra;e, um den Mann zu treffen.
- Schei; dich aus! - Nastia h;rte die Stimme ihres Chefs, der eine Minute sp;ter mit einer Kiste voller W;sche hereinkam.
- Zu wem hast du das gesagt? - fragte Nastia sie ;berrascht, "Du wirst alle Besucher verscheuchen.
- Es ist nicht f;r ihn, lachte sie. - Es war sein Hund. Gestern hatte der Hund Durchfall.
Eine weitere Mitarbeiterin, eine Teilzeitn;herin, kam hinzu. Sie ist um die f;nfundf;nfzig, aber immer mit hochgestecktem Haar und einem Schal um den Hals, der zu ihrer Hose oder ihrem Rock passt.
- Margaret", ihr Chef eilte mit einem Blumentopf in der Hand auf sie zu, "ich m;chte dir zum Geburtstag gratulieren. Wir m;ssen nicht nur zusammenarbeiten, sondern uns auch gegenseitig eine Freude machen. In diesem Sinne w;nsche ich Ihnen alles, was Sie mir w;nschen.
- Ja, danach kann man dir nichts mehr w;nschen", nahm sie lachend die gelben Narzissen entgegen, zwischen deren Bl;ten eine Teddyb;rfigur aus Keramik steckte. - So s;;!
- Margaret und ich sind Freunde der Familie", erkl;rte der Chef sp;ter Nastasia, "wir spielen Karten, trinken Kaffee, rauchen. Ja, Nastasia, mit Freunden kann man besser und leichter reden als mit der Familie. Du kannst deine Freunde jederzeit wechseln...
Nastia lag auf einer warmen, starken Schulter von Evgeny und sagte leise:
- Ich werde Sie Ihrer Frau nicht wegnehmen, aber ich h;tte gerne einen starken, freundlichen Ehemann wie Sie.
- Warum brauchen Sie einen Ehemann? Sie haben noch nicht genug von der Ehe? Ich werde jetzt gehen, und Sie k;nnen in Ruhe schlafen gehen. Und wenn ein Ehemann auftaucht... Du musst es ihm recht machen, jede seiner Launen erf;llen, morgens fr;h aufstehen und Fr;hst;ck machen...
- Na und? Es ist eine sch;ne Pflicht, sich um einen guten Mann zu k;mmern. Ich will keine einsame Verliererin sein, ich will eine normale Familie, einen Mann, den ich liebe.
- Wenn es um T;pfe und Pfannen geht, verschwindet die Liebe.
- Du warst schon immer rechtschaffend. Wozu brauchen Sie mich dann? Wann wirst du aufh;ren, zu mir zu kommen?
- Niemals! Ich brauche es und Sie auch. Du gibst mir so viel Energie, dass ich die ganze Nacht arbeiten kann.
- Und Ihre Frau?
- Meine Frau braucht ;berhaupt keinen Sex. Und wenn doch, braucht sie ein Pfund Butter, damit sie keine Blasen bekommt. Meistens sagt sie, wenn ich sie zum Sex auffordere: "Lass mich in Ruhe." Es ist ihr egal, ob ich sie betr;ge oder nicht.
- Ich wei; es nicht. So ein appetitlicher Junge... Es ist wahrscheinlich albern, aber nach Ihnen verschwinden aus irgendeinem Grund meine Magenschmerzen, ich f;hle mich j;nger im Gesicht und mein Herz verlangsamt seinen unruhigen Rhythmus.
- Amerika wird schon lange mit Sex behandelt, Russland immer noch mit Urin, Deutschland mit Bier, Japan mit Massage.
- Und Ihre Frau?
- Es macht ihr Spa;, das Geschirr abzuwaschen.
- Ich mag es nicht, mich zu waschen und zu putzen. Ich n;he, b;gle, lese und bastle gerne mit meinen H;nden.
- Ich sehe, ein kreativer Mensch. Wenn ich dich jetzt mit meiner Frau zusammenbringen w;rde, w;re das die perfekte Frau f;r mich.
- So funktioniert das nicht. Ein Mann verbringt seine Energie und seine Interessen mit einer Sache, er kann nicht alles machen. Und selbst wenn Sie eine h;tten, w;ren Sie immer noch auf der Suche nach einer anderen. Ein Mensch ist nie mit dem zufrieden, was er hat.
- Ich wei;, dass ich manchmal selbst ein Mistkerl sein kann.
- Wir sind alle Mistkerle, wenn wir einen Mistkerl vor uns haben. Wenn eine Person gemeine Dinge zu Ihnen sagt oder tut, reagieren Sie unbewusst in gleicher Weise. Ein Reflex der Selbstverteidigung.
Nastja legte ihre Arme um Schenjas Hals, er zog sie an sich und sie verschmolzen in einem Kuss. Zwei Str;me von Z;rtlichkeit, Liebe und Energie flossen wieder in einem geschlossenen Kreis.
Nastja schickte Andriuschka zum Training in die Sportabteilung der Ringerabteilung unter dem Trainer - dem Einwanderer aus Russland Valdemar Kremer. Die Gruppe besteht aus achtzehn Personen. Das Training fand zweimal pro Woche nach einem strengen System statt. Zuerst wird die gesamte K;rpermuskulatur aufgew;rmt, dann werden die Elemente des Ringens ge;bt, und zum Schluss gibt es ein Paar-Training. Waldemar selbst war klein, konnte aber jeden schnell und leicht in den R;cken fallen. Ein Wrestling-Champion!
Jeder Junge tr;umte davon, so zu werden, und f;hrte alle Befehle und Empfehlungen genau aus. Viele von ihnen wuchsen ohne Vater auf, so dass sie mit Bewunderung und Hingabe zu ihrem Trainer aufblicken mussten. Die M;tter waren vernarrt darin, Waldemar zu bitten, anstelle des Vaters ihr Sohn zu sein und einige der negativen Aspekte ihrer Kinder zu beeinflussen. Waldemar nahm dies ernst und besuchte manchmal die alleinstehenden M;tter.
Nach den regelm;;igen Stadt- oder Regionalwettbewerben veranstaltete der Trainer mit seinen Jungs Familienfeste f;r ihre Eltern im Keller der Volksuniversit;t, wo er und seine Frau eine Sauna f;r die Sportschule betrieben. Vier Tage lang wurde die Sauna von einheimischen Fans besucht, um ihre m;den Knochen zu w;rmen, zwei Tage von ihren russischen Blutsbr;dern. Anfangs kamen die Leute nur schleppend, selten kamen die Sportler selbst vorbei. Doch als das Fass aufgestellt wurde, war es in der Halle nicht mehr zu sehen.
Bei dem interregionalen Wettbewerb erhielten viele Teilnehmer, darunter auch Andriushka, Medaillen und Verdiensturkunden. In der Sportzeitschrift "AKS" wurden zu Ehren des 80-j;hrigen Bestehens der Sportschule der Stadt Bilder von Trainern verschiedener Abteilungen, Teilnehmern des Wettbewerbs, Portr;ts der Sieger und Gl;ckw;nsche abgedruckt. Nastya wusste nicht, wohin sie ihre Medaille und ihre Verdiensturkunde h;ngen sollte - Gegenst;nde des Stolzes f;r ihren geliebten Sohn - und freute sich, zum ersten Mal mit ihm bei der Teeparty ihrer Gruppe und ihrer Eltern zu sein. Die Familien sa;en an Tischen im Halbkreis in dem kleinen Saal. In der Mitte sa; ein verschwitzter Valdemar, dessen Augen triumphierend funkelten. Alle waren froh, dass es in ihrer Stadt einen solchen Coach gab, dass die Kinder nicht vom Leben isoliert waren und ihre Energie nicht nur sinnvoll einsetzen konnten, sondern daf;r auch greifbare Belohnungen und Freude bekamen.
Nachdem Waldemar seine fr;hliche Gl;ckwunschrede beendet hatte, ging er zum zweiten Punkt des Sitzungsplans ;ber. Er verk;ndete, dass er endlich seinen Abschluss als Masseur gemacht hat und dass jeder, der will und braucht, nun seine Dienste in Anspruch nehmen kann, die gar nicht so teuer sind: eine Massage bis zur Taille kostet 20 Euro, unterhalb der Taille ist sie kostenlos, - scherzte der Trainer lachend.
- Unterhalb der G;rtellinie m;ssen Sie uns bezahlen", unterst;tzten die Frauen im Publikum den Scherz.
- Warum? Warum sollte ich daf;r bezahlen m;ssen? - Valdemar wurde sehr w;tend, - ich biete eine Dienstleistung an.
Alle lachten unisono, und Nastia hatte den Eindruck, dass der Trainer keine Scherze macht, und beim Anblick seines allgemein sehr unattraktiven Gesichts und seiner unsportlichen Figur, die sich nach unerwiderter Liebe sehnt, empfand sie Entt;uschung und Bedauern. Nein", beruhigte sie sich selbst, "ich bin nur krank vom chronisch negativen Denken.
Zu Hause sagte Nastya auf die Frage ihres Sohnes, wie ihr sein Trainer gefalle, nur vage:
- Er sieht zwar aus wie Fantomas, aber hoffen wir mal, dass es deine sportliche Form nicht beeintr;chtigt.
In der Schule wurde Andriuschka auch von Lehrern und Mitsch;lern begl;ckw;nscht, und die Lehrerin sagte zu Nastja, sie freue sich f;r die Einwanderer, die nicht verzweifeln, weil sie nicht zu diesem Land geh;ren, sondern ihren Weg gehen, nach vorne schauen und sich nicht umsehen.
Es dauerte nicht lange, bis Valdemar in Nastias Haus in seiner eigenen Person erschien. Nastia sch;mte sich f;r einen so ber;hmten Mann und machte unn;tig viel Aufhebens um das Kaffeekochen. W;hrend er den Erfolg von Andrew lobte, ;nderte der Trainer pl;tzlich seinen Gesichtsausdruck in einen traurigen und beklagte sich, dass er gesundheitliche Probleme habe, n;mlich dass die ;rzte in seinem Blut eine hohe Anzahl wei;er Blutk;rperchen gefunden h;tten, was bedeute, dass sich in seinem K;rper ein b;sartiger Tumor befinde. N;chste Woche muss er sich einer Ganzk;rperuntersuchung unterziehen, aber er ist schon jetzt schlecht gelaunt.
- Regen Sie sich nicht gleich auf", sagte Nastia, "schauen wir mal, was die medizinische Enzyklop;die dazu zu sagen hat.
Er lachte ungl;ubig, sagte aber nichts. Schnell fand Nastia in dem Buch das Wort "wei;e Blutk;rperchen" und las laut vor, dass das Vorhandensein wei;er Zellen im Blut in erster Linie auf eine Entz;ndung der Nieren hinweist.
- Wie auch immer, lass dich untersuchen", sagte Nastia ernst und goss frischen Kaffee in die Tassen.
Er schaute Nastia aufmerksam in die Augen, und Nastias Augen waren weit ge;ffnet. Er schaute Nastia tief in die Augen und erkl;rte direkt, dass er, weil er seine Frau einmal beim Ehebruch ertappt hatte, nicht die Absicht hatte, ihr treu zu bleiben, und schlug vor, dass Nastia sich gelegentlich treffen sollte, um sozusagen die Last loszuwerden und sich selbst und den alleinstehenden Frauen Freude zu bringen. Nastias Augen verdunkelten sich und ihre Wangen err;teten offensiv. Wieder sah sie ihn nicht als freundlichen Mann, sondern als den hinterh;ltigen Fantomas. Waldemar sp;rte die Verwirrung und lenkte das Gespr;ch auf die Tatsache, dass Nastia mit ihrer Unterschrift der Teilnahme ihres Sohnes am Ausw;rtswettbewerb zugestimmt hatte.
- Nein, das sehe ich nicht so. Ich kann meinen Sohn nicht irgendwo hingehen lassen, wo er nicht sicher ist.
- H;r zu", schnauzte Phantomas, "du kannst aus einem Jungen keinen Trottel machen. Irgendwann muss er aus seinem Rock herauskommen.
- Mein Sohn ist alles, was ich habe, und sonst nichts. Ich m;chte, dass er zu einem anst;ndigen Mann heranw;chst und alles hat, was ich nicht hatte.
- Er muss das alles alleine schaffen.
- Aber ein bisschen weniger Schmutz.
Der Trainer beschloss, dass die Debatte vorbei war, schnappte sich die Papiere und rannte mit w;tendem Gesicht hinaus.
- Es tut mir leid, mein Sohn", entschuldigte sich Nastya, "ich bin zu impulsiv, aber ich m;chte nicht, dass du in einer unehrlichen Umgebung drehst.
Eine Woche sp;ter traf Nastya die Klassenlehrerin ihres Sohnes und h;rte sich fast zehn Minuten lang eine anklagende Rede dar;ber an, wie manche M;tter das Leben ihrer Kinder ruinieren, weil sie nicht an deren Zukunft denken, sondern nur an ihre eigene ruhige Existenz.
Fast am selben Tag sagte Schwester Anna das Gleiche:
- Von au;en betrachtet sehen Sie furchtbar naiv aus. Es ist an der Zeit zu erkennen, dass unsere Kinder lernen m;ssen, unabh;ngig zu sein. Und das k;nnen sie nur auf der Stra;e unter Gleichaltrigen lernen, auch nachts.
Nastia sah ihre Schwester ;ngstlich an, sie wusste nicht, wozu die n;chtlichen Nachtwachen und die Unabh;ngigkeitsstunden ihrer Tochter in den schmutzigen Gassen gef;hrt hatten. Oder war dies eine bewusste Handlung, um ihren Sohn in das gleiche Milieu von Drogenabh;ngigen und Landstreichern zu ziehen, in das ihre Tochter geraten war. Nastia konnte den missbilligenden Ausdruck in ihrem Gesicht nicht verbergen:
- Lassen Sie mich und meinen Sohn in Ruhe!
Andrej ging nicht mehr in die Turnhalle, weil er Angst hatte, dass der Trainer ;ber seine Abh;ngigkeit von seiner Mutter lachen w;rde. Nastya litt zutiefst unter ihrer Vormundschaft ;ber ihren Sohn, aber sie konnte es sich nicht leisten, ihren Sohn der Gnade gerissener Schurken und Halunken auszuliefern. Sie zweifelte einige Zeit an ihrer Entscheidung, bis sie eines Tages zuf;llig Jugendliche in der N;he des Siedlerlagers zusammenkauern sah. In der hereinbrechenden D;mmerung entdeckte sie Valdemar Kremer unter den jungen Leuten. Er l;ste sich von der Gruppe und ging unruhig auf Nastia zu. Ein Hauch seines Atems str;mte ihr ins Gesicht:
- Ich versuche, junge Menschen f;r meine Gruppe zu gewinnen. Ich musste ein Glas einschenken, verstehen Sie - heutzutage kann man die Jugend nicht mehr mit blo;en H;nden nehmen.
Und das von einem Lehrer, Mentor und beinahe Adoptivvater der Jugend! Nastya wandte sich z;hneknirschend ab und ging davon. Unser russisches Volk hat noch nicht genug Leid gesehen, wenn es nicht aufh;ren kann und dar;ber hinaus stolz den Staffelstab der gr;nen Schlange an die n;chste Generation weitergibt.
Am Abend l;utete es an der T;r. Eugene sa; nur am Tisch und trank Tee und Pfannkuchen.
- Ist es zuf;llig Ihre Frau? - fragte Nastja erschrocken. - So ist das, wenn man den Ehemann eines anderen Mannes hat, dann muss man sich st;ndig umschauen!
Nastya ;ffnete die T;r und Melanies Nichte betrat kurzerhand den Raum. Sie stie; die Gastgeberin mit der Schulter an und betrat die K;che, wobei sie Eugene anschaute und sich an den Tisch setzte.
- M;chten Sie einen Tee?
- Gewiss. Und haben Sie Marmelade oder Honig?
- Es wird... Nun, was gibt es Neues bei Mama und Papa?
- Sie sind in Ordnung. Kannst du mir etwas Geld leihen? Drau;en warten ein paar Freunde auf ein Bier auf mich.
- Ich gebe dir etwas, aber ich hoffe, du kaufst kein Haschisch damit.
- Ach, wirklich? Mit dem Geld, das du gibst, wie kannst du es kaufen?!
- Das war's, jetzt wird Melanie in ganz Deutschland ;ber deine Anwesenheit in meinem Haus berichten, - seufzte Nastia widerwillig und schenkte Eugene Tee ein, - und nat;rlich genau in dem Licht, das alle Klatschbasen der Welt sehen wollen.
- So soll es sein. Jeder soll sich zuerst selbst betrachten! Ihre Mutter kommt selbst zu mir, um Zigaretten f;r ihre Tochter zu holen, und spricht in "Du". Und ihre Augen sind so gl;nzend...
- Ich selbst w;rde niemals Gift f;r ein Kind kaufen. Und warum Sie?
- Ich verkaufe Bl;cke von Polnisch. Billiger als im Laden. Ich habe einen Typen, der mir... Aber erz;hlen Sie niemandem davon, ich k;nnte daf;r ins Gef;ngnis kommen.
- Wozu brauchen Sie es?
- Ich brauche das Geld. Da ist gutes Geld drin.
- Es ist schmutziges Geld!
- Es ist sauberes Geld. Sie wissen, wie viel M;he und Zeit es kostet, ein Produkt einzubringen und zu verkaufen. Schlie;lich sind mehrere Personen beteiligt. Ich glaube sogar, dass wir beschattet werden. Es gab einen seltsamen Anruf, in dem es hie;, dass wir beobachtet werden und das Telefon abgeh;rt wird. Anscheinend gibt es einen Russen in der Polizei.
- Nein, es ist besser, arm, aber stolz zu sein.
- Und du jammerst, dass du kein Geld hast. Das ist meine Frau. Ihr seid alle gleich.
- Warum kommst du dann zu mir?
- Da haben Sie es wieder...
Anna sa; am K;chenfenster ihres eigenen Hauses, in dem so viel Arbeit und Nerven investiert worden waren, um ein gem;tliches, luxuri;ses Nest zu schaffen. Und auch wenn alle offen sagen, dass es in Deutschland keinen Bedarf f;r ein eigenes Haus gibt, dass es nicht in Mode ist und die Kinder sowieso nicht darin wohnen wollen - fliege weg, aus dem einfachen Grund, dass junge Menschen Haus und Luxus f;r Zeitverschwendung halten. Sie, die jungen Leute, bedauern, dass sie ihre kostbare Lebenszeit mit Putzen, Waschen und Kochen vergeuden. Neue Bekanntschaften, neue Empfindungen und Gef;hle sind f;r sie wichtiger. Daf;r k;nnen Sie am Bahnhof einfach ein Br;tchen und ein W;rstchen verschlingen. Alle sind einfach nur faul und neidisch auf diejenigen, die etwas erreichen.
Sie seufzte in Gedanken und schlug ein dickes Notizbuch auf, in das sie die j;hrlichen, monatlichen und t;glichen Ausgaben eintrug, w;hrend sie die reich verzierten Servietten auf der Fensterbank in den Ecken befestigte. Ein Pfennig rettet einen Rubel! An einer Stelle haben Sie zu viel bezahlt, an einer anderen m;ssen Sie sparen. Diesen Monat hat meine Tochter zwei positive Noten bekommen, ich musste ihr zwanzig Euro geben und mit ihr in eine Disco gehen.
Lassen Sie sie wenigstens studieren, um sie zu ermutigen, sonst wird sie ihr Studium v;llig aufgeben. Nur Jungs in ihrem Kopf. So sehr sie und ihr Mann auch versuchten, sie zu einer echten Deutschen zu machen: keine russischen Filme und Zeitungen, in denen nur russischer Wodka beworben wurde, keine russischen Versammlungen und Schl;gereien, aber sie gew;hnte sich nicht an die Einheimischen. Sie hat nur mit Drogen gehandelt und ist nachts herumgezogen. Anfangs dachten wir, dass sie lernen w;rde, selbstst;ndig zu leben und aus ihren Fehlern zu lernen, was gut und was schlecht ist. Doch das Gegenteil war der Fall. Es stellt sich heraus, dass man sein ganzes Leben lang die Hand halten muss, wie es Nastya mit ihrem Lutscher getan hat. Er ist f;nfzehn Jahre alt und fragt seine Mutter immer noch, ob er im See schwimmen oder ins Kino gehen darf. Er raucht nicht, er trinkt nicht, er geht nicht in Discos, und er wird wahrscheinlich mit der Hand seiner Mutter in der einen Hand und einer Braut in der anderen Hand heiraten.
Und dass Nastya dort etwas gesagt hat, dass sie - Anna - ihre Tochter nicht liebt und niemanden au;er sich selbst. Aber sie liebt alle! Sie ist bereit, ihren letzten Lappen auszuziehen und ihn dem ersten Penner zu geben. Auf diese Weise verdient sie sich nur die Liebe billiger Leute. Und wo ist diese Liebe und die Akzeptanz der Menschen? Sie hat ihren Mann verlassen, weil sie nicht mit einem Mann zusammenleben kann, f;r den sie keine Gef;hle hegt. Sie hat einen verheirateten Mann kennengelernt und schwelgt in warmen Gef;hlen und liebevoller Tr;gheit. Sie zieht sich schlecht an und schuftet, aber die M;nner stehen auf sie. Stimmt, ihre Br;ste sind gr;;er und ihre Beine schlanker, oder vielleicht haben ihre Hundeblicke, ihr offenes L;cheln und ihre sch;chternen Bewegungen eine so hypnotisierende Wirkung auf M;nner.
Wahrscheinlich ist es eher der Geruch eines Weibchens. Sie hat den besten Mann der Welt verf;hrt und genie;t seine Gesellschaft, obwohl er verheiratet ist. Beide haben ein Funkeln in den Augen, als ob sie wirklich verliebt w;ren. Eugene geh;rt auch ihr, ein ausgew;hlter Mann. Riecht schon von weitem nach m;nnlichen Hormonen. Selbst Versuche, ihre Verbindung zu brechen, sind gescheitert. Und sie lud ihn ausdr;cklich nach Hause ein, sprach ihn mit "Du" an. Er versucht, sein h;heres Bildungsniveau, seine Umgangsformen und sein Einkommen unter Beweis zu stellen. Er weinte ;ber seine Probleme und ging... zur;ck zur Wohnung seiner Schwester. Sie m;ssen dort sitzen, sich aneinander klammern und weinen.
Nastia sitzt an den Wochenenden zu Hause und kann nicht in die ;ffentlichkeit gehen, weil sie nicht mit einem verheirateten Mann ausgehen kann und nichts zum Anziehen hat. Und um in den eigenen vier W;nden nicht verr;ckt zu werden, schreibt sie ein paar d;rftige Zeitungsartikel, stellt Tonfiguren aus und bekommt daf;r keinen Pfennig. Sie sagt, sie wolle der Welt ihren Stempel aufdr;cken, und nach ihrem Tod werde ihr Sohn vielleicht wenigstens f;r ihre Arbeit bezahlt werden.
Kindisches Geplapper! Sie denkt lieber dar;ber nach, was sie anziehen soll und was auf den Tisch kommt, und Anerkennung oder Lob von den Leuten bekommen Sie sowieso nicht. Oh, lass sie in ihren leeren Realit;ten baden, und sie sollte besser die Kosten berechnen... F;r ihren Mann gibt es eine Jacke aus Ziegenleder und eine goldene Halskette mit blauen Diamanten, die zum blauen Anzug aus einem Katalog passt.
Es ist bald Weihnachten, da muss man angemessen aussehen. Wenn es hei;t: "Die Socken eines Mannes sind das Gesicht seiner Frau", dann ist das Gesicht einer Frau sicherlich die Bewertung ihres Mannes. Nun, egal wie spie;ig er ist, er bringt Geld nach Hause und unterst;tzt sie immer. Das ist keine Kleinigkeit. Das ist wirklich ein gro;es Verdienst. Sie m;ssen Ihren Mann aus der Ferne an ein Seil binden und ihn dann leise zu sich ziehen. Er wird nicht wegrennen. Und sie hatte Recht, ihm beizubringen, dass alle Frauen durchtriebene Prostituierte und M;tter eifers;chtige Schwiegerm;tter sind. Das Ergebnis ist offensichtlich: Abgesehen von seiner Frau sieht er in niemandem eine echte Frau. Und daf;r muss unerbittlich gek;mpft werden!
Anna erinnerte sich an die gestrige Geschichte ihrer Kollegin Tatiana (sie macht eine Ausbildung zur Buchhalterin) ;ber ihre zuf;llige Bekanntschaft mit einem Schurken.
Eines Abends klingelte unerwartet das Telefon. Widerwillig nahm sie den H;rer ab und h;rte eine unbekannte m;nnliche Stimme auf Deutsch:
- Ist dort Herr Stepich?
- Nein, die Familie Brandt.
- Wie kommt es, dass in meinem Adressbuch 272730 steht und daneben der Name Stepich.
- Ich wei; es nicht, das ist unsere Telefonnummer.
- Sprechen Sie Russisch? Sie haben einen Akzent.
- Ja, - Tatiana wechselte irritiert ins Russische, - was brauchen Sie?
- Ich bin eigentlich Shtepikh, aber ich denke, dass es vielleicht Schicksal war, das uns zusammengebracht hat... Treffen wir uns. Mein Name ist Igor. Ich bin ledig, geschieden...
- Warten Sie, aber ich bin verheiratet.
- Na und? Ich habe auch eine Tochter, aber sie lebt bei meiner Ex-Frau. Nun, wir werden einfach Freunde sein... Ich bin nett und sehr freundlich, glauben Sie mir. Ich werde dir nicht wehtun... Und wo und wann?
Tatiana wollte ihm zuerst sagen, er solle sich verpissen, aber da sie dachte, dass er ein langweiliges Leben ein wenig aufheitern kann, antwortete sie:
- Nun, heute um sieben Uhr an der zentralen Markthaltestelle...
- Er wird kommen. Ich bin leicht zu erkennen - ich sehe aus wie Lenin, nicht wahr?
- Ich bin blond.
- H;bsch?
- Nicht schlechter als die anderen.
Tatiana hatte noch keine Zeit, um herauszufinden, was und warum, aber das Gewirr der F;den beginnt sich bereits zu entwirren. Es ist interessant, in das Umfeld ihrer Schwester und der Frauen einzutauchen, die sie frei und ehrlich nennen: mit einem Partner nur f;r die Liebe zu leben und echte Gef;hle zu haben. Zumindest um den Schleier zu l;ften...
Zu gegebener Zeit zog Tanya eine schwarze Lederjacke mit einem purpurroten Schal und eine schwarze Hose an, um f;r Passanten nicht aufzufallen. Als sie aus dem Bus ausstieg, sah sie einen kleinen Mann mit Glatze, gestutztem Schnurrbart und Bart, wie der F;hrer der proletarischen Revolution. Aus irgendeinem Grund machte mich diese Tatsache traurig. Wenn er sich mit jemandem treffen wollte, sollte er sich nicht f;r seine ziellos verbrachte Zeit sch;men. Doch er hatte sich bereits zu ihr umgedreht und hielt ihr eine rote Rose an einem langen Stab hin.
- Wohin sollen wir gehen? - Igor war aufgeregt.
- Es gibt eine Pizzeria in der N;he, aber lass mich erst die Rose in deinem Auto lassen, das ist ein bisschen unangenehm...
- Er ;ffnete die T;ren seines UAZ, dessen Innenraum als Lager f;r russische Waren hergerichtet war, die er, wie er sp;ter sagte, auf den Wochenendm;rkten der russischen Siedler verkaufte. Es ist sein Hobby. Er arbeitet selbst als Busfahrer und liebt seinen Beruf. Seit er f;nfzehn Jahre alt ist, f;hrt er mit seinem Motorrad ;ber die l;ndlichen Felder Kasachstans.
- Ich arbeite mit einem Computer.
- Meine Frau hat mich auch verlassen, weil sie mit einem Computer arbeitet. Alle ihre Verwandten halten sich f;r Intellektuelle, deshalb kommunizieren sie auch nicht mit mir. Ich lebe hier meiner Tochter zuliebe, sonst w;re ich schon l;ngst zu meinen Eltern gegangen. Sie leben im S;dwesten Deutschlands. Sie sind alt, aber meiner Mutter geht es gut, sie ist st;ndig krank... Und du bist wirklich h;bsch. Ich habe mich auf Anhieb in dich verliebt.
Ich glaube, alle Liebesbeziehungen beginnen so. Was kommt als N;chstes?
Sie betraten die Pizzeria. Ein junger, kr;ftiger, gro;er Mann sprang heraus. Er war eher ein Bauarbeiter. Er warnte sie sofort: Wenn sie essen wollten, w;rden sie in die Pizzeria gehen, wenn sie nur trinken wollten, w;rden sie auf die Veranda gehen.
- Was nimmst du?
- Eine Tasse Kaffee, mehr muss man nicht ausgeben.
- Ich bezahle das selbst", bestellte er Kaffee und ein Glas Saft f;r beide.
Der Hausierer, der die Gl;ser auf den Tisch stellte und dem fremden Gespr;ch lauschte, kam irgendwie wieder zu sich, richtete sein Kinn auf Igor und Tatjana und begann schnell, dem Restaurantangestellten etwas zu sagen. Ohne den Kaffee anzur;hren, er war dick wie Brei, und den kalten Saft mit Eis, und w;hrend sie Igors Rede unaufmerksam zuh;rte, schaute Tatiana ab und zu zum Personal der Pizzeria, wo in gebrochenem Russisch "Gro;mutter", "Mamuschka" und "Matroschka" gerufen wurde. Schlie;lich konnte sie es nicht mehr aushalten und schlug vor:
- Lass uns von hier verschwinden. Wir sitzen hier wie zwei Haare auf einem kahlen Kopf.
- Sch;men Sie sich, aus Russland zu kommen? Wenn unsere Leute zum Beispiel in den Bus einsteigen, versuche ich, laut auf Russisch zu sprechen. Ich bin stolz darauf, dass ich von dort stamme, obwohl ich fast ein russifizierter Deutscher bin und ich es hasse, wenn unsere Russen Deutsch sprechen und den Buchstaben "r" verschlucken. Auf der deutschen Seite klingt es noch schlimmer als das raspelige "r".
Doch Tanya zog bereits ihre Jacke an und erhob sich von ihrem Sitz. Ein gro;er Mann winkte ihr von der Theke aus zu, was sie als Spott auffasste.
- Kommen Sie, ich zeige Ihnen meine Stadt. Zehn Minuten entfernt. Jetzt ist es sch;n, es ist Weihnachtszeit.
- Es wird nicht lange dauern.
Tanya flog in die Kabine und knirschte mit den Z;hnen, entweder wegen der K;lte oder vor Aufregung. Igor schaltete die Heizung ein.
- Hat es Ihnen gefallen?
Tatiana sch;ttelte unbestimmt den Kopf. Das Auto sprang an und fuhr reibungslos auf die Autobahn. Wie lange war sie nicht mehr nachts durch die Stadt gefahren, zwischen den blinkenden Fenstern der H;user und Schaufenster. In der Vorweihnachtszeit war die Stadt in ein Netz aus bunten Lichtern und Girlanden geh;llt. An den Fassaden und Balkonen sind lustige Figuren von Weihnachtsm;nnern und M;rchenfiguren von Walt Disney zu sehen. Nachdem er um den Platz herumgefahren war, lenkte Igor den Wagen in eine ruhige Stra;e und hielt nach einigen Kilometern im Hof eines Hauses an:
- Hier wohne ich, sollen wir reingehen?
- Nur f;r eine kurze Zeit...
Igor f;hrte sie durch den langen Gemeinschaftsflur und ;ffnete eine der T;ren. Aus der Wohnung drang Musik, und das Licht war blendend.
- Haben Sie jemanden? - fragte Tatiana entsetzt.
- Nein, ich gehe immer so, als ob jemand auf mich warten w;rde.
Die Wohnung war sauber und enthielt teure M;bel. Das Zimmer war mit einer sauberen Holzwand mit vielen T;ren, einem Ecksofa, dem st;ndigen Unterschlupf eines Junggesellen, einem Couchtisch mit Spuren von Zigarettenglut und einem breiten Nachttisch mit einem Fernseher und einem Musikger;t ausgestattet. Aus dem Musikzentrum ert;nte die Melodie der Sammlung Wei;er Schwan.
- W;hrend der Kessel kocht, zeige ich dir meinen russischen Laden.
Er ;ffnete die Seitent;r mit dem Schl;ssel und schaltete das Licht ein. Vor Tatjanas Augen erschien die gesamte russische Kultur, die in den Regalen in strenger Sortimentsreihenfolge angeordnet war. Auf der linken Seite liegen Video- und Audiokassetten, CDs und B;cher. Rechts von den Regalen gab es eine gro;e Auswahl an Konserven und Salaten unter dem Motto "Es darf immer lecker sein" und eine Vielzahl von alkoholischen Getr;nken mit dem unaufdringlichen Satz "Here's to go". Dann kamen Pakete mit Halva, russischen S;;igkeiten mit einem Hauch von Sojamehl, M;sli, S;ften und anderen Dingen. An der Decke hingen Gem;lde mit sibirischen Landschaften, Birken-Souvenirs und Lampenschirme aus Kristall. In der Mitte des Raumes stand ein K;hlschranktisch, der mit ger;uchertem Fisch und W;rsten gef;llt war. Beim Anblick dieser F;lle wurde sie ein wenig w;rmer und respektvoller gegen;ber dem nicht ganz so einfachen Igor. Dort zeigt sich, wie die einfachen Leute ein interessantes und geschmackvolles Leben f;hren. Nat;rlich sind sie nicht an Computerprogrammen interessiert. Hier herrscht ein reges, buntes Leben.
- Gro;artig!
Zufrieden mit dem Eindruck, wuselte Igor um den Tisch und bereitete Tee mit Halva und kr;meligen Keksen zu. Tanya, ein wenig verlegen, aber immer noch stolz, dachte ;ber ihre n;chsten Schritte nach. Aber Igor selbst hat es gerade vorgeschlagen:
- Du ;bernachtest doch heute bei mir, oder?
- Nein, nein, ich habe es dem Haus nicht gesagt, oder?
- Hier ist das Telefon...
Nach einigem Z;gern beschloss sie, dass sie dieses Experiment bis zum Ende durchziehen musste. Sie hatte ohnehin schon ges;ndigt, weil sie zugestimmt hatte.
Ihre Tochter ging ans Telefon:
- Sopha, ich ;bernachte heute bei einer Freundin, der es nicht gut geht und die Hilfe braucht. Bleib nicht auf, geh ins Bett.
- Okay, kein Problem.
Aus irgendeinem Grund war Tatiana besorgt und wollte nicht essen, obwohl sie schon lange nichts mehr gegessen hatte. Nachdem sie etwas Tee getrunken hatte, begann sie, in einer Zeitschrift zu bl;ttern. Igor r;umte den Tisch ab und ging in die K;che, um Kerzen und einen Kerzenst;nder zu holen. Schlie;lich wurden sie auf den Tisch gestellt, eine Flasche Champagner und zwei lange d;nne Gl;ser standen daneben. Die Oberlichter waren erloschen, nur die W;nde tanzten im bunten Schein einer Musikanlage und von Kerzen. Igor nahm Tatjanas Hand und zog sie zu sich heran. Als sie tanzte, sp;rte sie die Anspannung seines Fleisches irgendwo unten am Bauch und erschrak. Er k;sste sie auf die Lippen, verschwand f;r eine Weile und kam bereits im Morgenmantel zur;ck.
- Mach die Kerzen aus", bat Tanya im Fl;sterton.
Igor blies die Dochte der Kerzen aus und umarmte die bereits halbnackte Frau. Er warf den Morgenmantel und das H;schen ab, spreizte ihre Beine und drang sofort in sie ein, ohne Vorspiel oder sexuelle Spielchen. Es war dunkel, trocken und schmerzhaft. Igor hingegen, der auf den Knien tanzte, gab zwei kurze St;;e, den dritten tief, und aus seiner Kehle drangen Schreie der st;rmischen Lust:
- Oh-oh-oh, Tanyushka, es f;hlt sich so gut an, Schatz, wo warst du schon mal? Oh-oh-oh, ich kann nicht, es f;hlt sich so gut an.
Tanya wich erschrocken zur;ck. Es schien ihr, als w;ren die Bewohner des Hauses in ihren Schr;nken verstummt und lauschten den n;chsten Schreien und dem keuchenden St;hnen ihrer Nachbarin. Sie fragte sich, wie oft in der Woche er solche intimen Rituale in seiner Wohnung abhielt. Wahrscheinlich ist die Liste inzwischen sehr lang. Und sie, die N;rrin, ist unter ihnen.
Um diese theatralische Szene so schnell wie m;glich zu beenden, st;hnte Tatiana und zuckte mit ihrem K;rper, um einen Orgasmus zu imitieren. Zufrieden mit sich selbst strich Igor ein letztes Mal ;ber den K;rper der Frau und beendete den Tanz mit einem zufriedenen Seufzer.
- Hat es Ihnen gefallen? - fl;sterte er und musterte das Gesicht von Tatiana.
Ob es ihr gefiel, konnte sie nicht sagen und wollte ihn auch nicht beleidigen, aber er wartete nicht auf eine Antwort, sondern begann sie mit Komplimenten zu ;bersch;tten:
- Du hast einen so geschmeidigen K;rper. Wenn Sie Frauen in ihren Vierzigern gesehen h;tten - schlaff und weich wie Pudding.
Er nahm ihre Hand und bedeckte einen Teil ihrer Handfl;che:
- Diese Art von H;nden hatte meine Frau. F;;e wie eine Barbiepuppe und selbst klein und d;nn, und man k;nnte ihr einen Stiefel zwischen die Beine schieben... Aber ich habe sie geliebt, ich verstehe - die Natur. Sie schlief mit mir, ohne die Z;hne zusammenzubei;en und mich jede Minute zu fragen: "Ist es vorbei?"
- Warum hast du dich dann von ihr getrennt?
- Sie ist allein zu einem Deutschen aus der Gegend geflohen. Ich habe ihr das Autofahren beigebracht, und sie hat ihren F;hrerschein gleich beim ersten Mal bestanden. Ich habe ihr Deutsch beigebracht, ihr alle Geheimnisse des deutschen Lebens gezeigt, sie mit den richtigen Leuten in Kontakt gebracht, ihr eine Datscha gekauft... Sie nahm alles und ging zu einem anderen...
- Hatten Sie viele Frauen?
- Ich lebe seit langem zu dritt, aber mir fehlt es nicht an Sex. Als ich noch bei meinen Eltern wohnte, brachte ich manchmal eine Frau mit nach Hause und meine Mutter schaute durch das Schl;sselloch. Wenn du die T;r ;ffnest, bekommst du die Stirn deiner Mutter zu sp;ren... Ich bin gleich da...
Er rannte zur Toilette, und Tatiana ;berlegte, wie schnell sie nach Hause gehen konnte. K;nnte im Bus sein, brachte ihn aber in eine unbekannte Entfernung. Aus dem Badezimmer kamen Schnauben, Schnurren und R;lpsen.
- Du f;hlst dich da drin nicht wohl, oder? - konnte sie es nicht mehr ertragen.
- Nein, mir geht es gut, aber wenn ich mir die Z;hne putze, muss ich immer r;lpsen.
Schlie;lich kam er zu ihr heraus und bot ihr an, sie zu baden. Es gefiel ihr nicht ganz, zu Hause w;re es besser gewesen, aber es war unangenehm, ihre Schlampigkeit zu zeigen, also seufzte sie und nahm ein Badetuch. Tatiana schloss die T;r, steckte eine Socke in das Schl;sselloch und stellte sich unter den pochenden Strahl der Dusche. W;hrend sie ihren K;rper mit Shampoo einseifte, sp;rte sie irgendwie mit ihrem dritten Sinn die Ann;herung ihres Herrn. Heimlich erreichte er die T;r, beugte sich mit dem Gesicht zum Schl;sselloch und erschrak. Der Brunnen war mit einem Tuch bedeckt, durch das ein schwach sichtbares Licht schimmerte. Der verbl;ffte Mann richtete sich auf und fragte, ob sie Hilfe beim Waschen ihres R;ckens brauche. Ihre Vermutung hatte sie also nicht entt;uscht. Der Apfel f;llt nicht weit vom Stamm.
- Nein, ich habe lange Arme.
Er ging weg. Tatiana begann, sich schnell anzuziehen, bevor er sich ein neues Repertoire ausgedacht hatte. Nachdem sie sich die nassen Spuren ihres Aufenthaltes im Bad gr;ndlich abgewischt hatte, ging sie in den Flur und fand Igor auf der Couch liegend vor. Ein weiteres Kissen lag neben ihm. Der schlafende Wladimir Iljitsch schnarchte so laut und unkultiviert, dass die Kr;ge auf der Anrichte klingelten. Tatjana sch;ttelte den schlafenden Igor und sagte fest:
- Ich muss nach Hause gehen, meine Tochter wartet auf mich.
- Ja, sie ist noch ein Baby, - murmelte Igor unzufrieden im Schlaf.
Aber sie war schon dabei, ihre Jacke anzuziehen...
Und von einer solchen reinen, z;rtlichen, freien Liebe tr;umen Tausende von Frauen. Gott, ja, besser ein langweiliger Spie;er-Ehemann, der trotz seines ewigen N;rgelns das Geld nach Hause bringt und jedes Wort glaubt, als eine fantastische Liebesaff;re voller Intrigen und Schmutz. Nein, Geld ist der einzige Anreiz zum Leben, die einzige moralische und materielle Befriedigung. Damit kann man alles kaufen! Sogar die Liebe der Menschen, wenn man es richtig anpackt. Wirf einem armen Mann eine M;nze zu und er wird dir nachlaufen. Nastya sagt, wenn man Menschen helfen will, darf man sie nicht krank machen. Sie ist eifers;chtig, sie kann nichts anderes bieten als das innere Licht einer Frau...
Shefina, die tanzte, erz;hlte Nastia von ihren Lebensereignissen oder, wie man sagt, kaute auf den Ereignissen der Vergangenheit herum, rannte manchmal auf die Toilette, um eine Zigarette zu rauchen, dann wieder versuchte sie, zu verallgemeinern und Schl;sse zu ziehen, sah Nastia in die Augen und fragte unaufh;rlich:
- Liege ich falsch? Alle sagen mir st;ndig, dass ich nie erwachsen werden werde. Und was bedeutet es, erwachsen zu sein? Nicht lachen, keine dummen Dinge tun, keine Witze machen, nicht vor Freude springen? Au;erdem gibt es den perfekten Menschen nicht, er ist keine Maschine! Auch eine Maschine funktioniert nicht, und ein Mensch erst recht nicht.
- Stimmt! - Nastia nickte nur und f;hlte sich von ihrem Monolog m;der als von dem Dampfb;geleisen.
Zu Hause legte sich Nastia nach einem schnellen Snack auf das Sofa. M;de. Ihre Schulter schmerzt durch die eint;nige Haltung bei der Arbeit. Aber das Telefon klingelt. Ihr Sohn geht ans Telefon.
- Mama, es ist f;r dich.
Eine verwirrte Frauenstimme war im H;rer zu h;ren:
- Entschuldigen Sie, sind Sie Nastya, die K;nstlerin aus der ehemaligen Akmola-Porzellanfabrik?
- Ja, wer sind Sie?
- Ich bin die Tochter von Maxim Brovkin. Er bat mich, am Informationsschalter nach Ihnen zu suchen. Gut, dass es in Deutschland nur zwei Namen wie Ihren gibt. Der erste aus Bayern war nicht das, was wir erwartet haben, und Sie sind derjenige, den mein Vater sucht. Er ist ganz in der N;he. Ich gebe ihm das Telefon...
- Nastja, hallo. Das Maxim ruft mich an. Erinnern Sie sich daran, dass Sie mich um Rat gebeten haben? Ich lebe jetzt auch in Deutschland, auf der Seite meiner Frau. Ich habe in ganz Deutschland nach dir gesucht. Ich werde mich an alles erinnern...
- Hallo, Maxim Batkovich, wie geht es Ihnen, wie haben Sie sich eingelebt?
- Ich schleiche mich langsam hinter die feindlichen Linien ein.
- Ist es nicht an der Zeit, die alten Kader zu versammeln und hier ein Miniprotokoll zu er;ffnen? - Nastja hat gelacht.
- Dieses Teil wurde bereits hier hergestellt. Was ich im Sinn hatte, ist hier ;berholt. Ich habe angefangen, Bilder auf Leinwand zu malen - Kopien der gro;en Meister. Siehst du, sie schnappen zu. Ich ruhe mich heute komplett aus. Ich sitze auf einer Muschi und rede mit dir... Oh, ein Bastard ist durch das Fenster geflogen... Schei; drauf! Was macht man in der zivilisierten Welt?
- Ich b;gle Hemden.
- Wie Hemden? Und unser Beruf?
- So einfach ist das nicht. Sie sind im Ruhestand, Sie d;rfen das. Ich muss mich vor den Beh;rden f;r jeden Cent verantworten, und dann mein Sohn...
- In Ordnung, wir sprechen uns wieder. Schreiben Sie meine Telefonnummer auf...
"Woher kommt dieser Brovkin? - dachte Nastja und schaltete den Fernseher ein, - ich werde mich nicht wundern, wenn mein Mann pl;tzlich aus Sachsen anruft". Im Fernsehen lief der Film "Stopp, oder meine Mutter schie;t" mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle, und Nastja rief ihren Sohn an:
- Sohn, setz dich neben mich, mein Lieblingsfilm l;uft gerade. Es geht um mich", sagte ihre Mutter lachend und legte ihr ein Kissen unter die Schultern.
- In der Tat, - der Blick auf den Bildschirm, Andrjuschka beiseite geb;rstet, - geben Sie den Willen, so dass Sie Windeln f;r Ihre S;hne bis zum Ende der Tage zu ;ndern.
- Ist es schlimm, wenn ein geliebter Mensch sich um Sie k;mmert?
Das Telefon ratterte. Nastja h;rte wieder Maxims gepresste Stimme:
- Nastenka, mein Schatz, meine Frau ist gegangen, um ihre Tochter zu verabschieden, und ich habe es eilig, dir zu sagen, dass ich dich immer noch liebe, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe.
Nastya wich sogar vor dem Schlauch zur;ck, sie f;hlte sich verarscht, und zwar so unversch;mt, dass ihr die Tr;nen des Unmuts in Rinnsalen von den Wangen liefen. Doch Brovkin war bereits dabei, seinen Monolog zu beenden:
- Ich habe auch Ihre Bretter mitgebracht, als Andenken an meine erste Liebe. Ich erinnere mich, wie dein Sohn traurig auf meinem Sofa sa; und du ganz offen, rein und traurig warst, wie die Madonna auf der Leinwand. Ich habe Ihren Mann gesehen, diesen despotischen, ungebundenen Mann. Wie k;nnten Sie mit ihm leben?
- Sie verwechseln mich mit jemandem", versuchte Nastia, sein Ged;chtnis wiederzufinden. - Wir haben uns nur einmal gesehen.
- Das ist es, was Sie denken. Ich habe dich beobachtet, ich habe dich beobachtet... Ich bin nach Deutschland gegangen, in der Hoffnung, dich zu treffen. Ich k;nnte dort leben, sie warten auf mich, ich bin dort willkommen...
- Also los...
- Wie k;nnen Sie das sagen? Ich mache hier Kopien der Gem;lde von Vasnetsov, Shishkin und Levitan. Ich verdiene Geld, sehr viel Geld. Wenn wir zusammen leben, zusammen arbeiten, werden wir noch mehr Geld haben, wir werden reich sein.
- Wozu brauche ich Geld?
- Und wozu? Sie m;ssen lachen. Wir werden ein Haus am Meer kaufen, auf die Inseln fahren, einen amerikanischen Jeep kaufen...
- Ich werde auf keinen Fall mit dir zusammenleben, dann hat jeder von uns seine eigene Familie, und da muss es Gef;hle geben. H;ren Sie, sind Sie noch ganz bei Trost?
- Beleidigen Sie mich nicht", Brovkins Stimme wurde hart, "sagen Sie nicht vorschnell nein, sonst rede ich anders mit Ihnen. Nach einer Weile des Schweigens f;gte er hinzu: "Na gut, ich rufe dich nicht mehr an, aber ich bin sicher, dass du bald anrufst und ja sagst. Und ich werde warten. Ich wei;, wie man wartet.
Nastja legte auf und setzte sich ver;rgert auf das Sofa.
- Wer hat angerufen? - Der Sohn schaute seine Mutter aufmerksam an.
- Ein Verr;ckter... Verbl;ffen!
- Und du weinst, dass dich niemand will. ;berall im Haus sind M;nner.
- Wie k;nnen sie M;nner sein? Sie wechseln nur die Windeln.
- Was wollen Sie?
- Eine verst;ndnisvolle. Wie Onkel Gianni.
- Ja, Onkel Gianni versteht dich! Sie wollen alle das Gleiche...
- H;r auf, du verwandelst alles in Schlamm. Wie werden Sie sich selbst lieben?
- Ich wei; es nicht, aber alle Menschen suchen sich gegenseitig zu einem bestimmten Zweck, zu ihrem eigenen Vorteil.
- Du siehst dir viele amerikanische Filme an, und dort gibt es keine echte Liebe, nur Monster!
Eugene tauchte zwei Tage sp;ter auf. Zuerst rief er direkt von der Arbeit aus an:
- Was machst du da?
- Fernsehen gucken. Sie zeigen nackte M;nner auf Arabella, aber an der interessantesten Stelle verdecken sie sie.
- Sie haben heute die Gelegenheit, nicht nur zuzuschauen, sondern auch zu ber;hren. Ich komme nach der Arbeit vorbei, so gegen sieben Uhr.
- Geh einfach nicht zum Essen aus, ich mache einen Braten.
- Keine Sorge, ich werde etwas zu essen bekommen.
- Nein, du isst bei mir zu Hause. Siehst du nicht, dass ich das genie;e?
- Einverstanden.
Nastja begegnete Evgeny mit leuchtenden Augen. Unmittelbar in der T;r dr;ckte sie ihre Lippen auf seine. Eugene dr;ckte ihren K;rper an seinen und erstarrte f;r einige Sekunden, um die sanfte W;rme und positive Energie in sich aufzunehmen.
- Ich habe sie vermisst.
- Ich auch. Komm schon, solange alles noch hei; ist.
Schenja a; den Eintopf mit Kartoffeln mit einer Gabel und sagte:
- Du bist eine gute K;chin.
- Mein Sohn mag das nicht.
- Er hat einfach kein anderes Futter bekommen. Es gibt nichts, womit man es vergleichen k;nnte. Wo ist er?
- Er ging zu einem Freund, um Fu;ball zu spielen.
- Er ist ein verst;ndnisvoller Junge.
- Und sehr clever, deshalb ist es peinlich.
- Ich hatte einen Freund, als ich noch klein war. Er lebte ohne seinen Vater. Seine Mutter hatte auch einen Liebhaber, der ihn besuchte. Ich habe ihn gefragt, wie er dar;ber denkt. Er sagt, Frauen brauchen einen Mann.
- Bei Ihnen klingt das so, als w;re eine Frau ein Tier. Brauchen M;nner nicht eine Frau? Brauchen sie nicht W;rme und Verst;ndnis? Was machen Sie dann hier?
- Oh, seien Sie nicht b;se. Es ist einfach einfacher, sein Leben in dem Glauben zu leben, dass man im Recht ist.
- Du bist einfach nur egoistisch.
- Ja, und kleine Kinder! Nun, komm her.
- Ich will nicht, du hast meine Gef;hle verletzt.
- H;ren Sie auf. Und h;ren Sie auf, jedes Wort, jede Handlung abzuw;gen. Lebe so lange du kannst, sei gl;cklich und genie;e dich.
Er nahm sie auf seine Arme und trug sie ins Schlafzimmer. Er entledigte sich seiner Kleidung und half Nastya beim Ausziehen ihrer Unterw;sche. Bei der Ber;hrung ihrer nackten K;rper erzitterten beide und tauchten in eine Welt der Liebe und Z;rtlichkeit ein.
- Gott, es f;hlte sich so gut an.
Das Mobiltelefon in seiner Hosentasche klingelte.
- Nimm es nicht mit, falls deine Frau anruft.
- Im Gegenteil, Sie sollten ihm sagen, dass er bei einem Freund zu Hause ist. Er sollte eigentlich auch anrufen... Hallo! Ja... Nein, nicht zu Hause, bei einem Freund... OK, morgen um sieben.
Er legte auf:
- Es ist ein Freund von Slava. Er ist ein neuer Freund. Er ist ein Gesch;ftsmann. Bietet ihm an, sein Partner bei einem Gesch;ft zu werden.
- Warum haben Sie ihm gesagt, dass Sie eine Freundin haben? Eines Tages k;nnte er dies ausnutzen und Sie an die Wand nageln. So ist das nun einmal bei Gesch;ftsleuten.
- Du machst aus allem eine gro;e Sache. Es ist prestigetr;chtig, eine Geliebte zu haben.
- Das ist ekelhaft und unethisch. Ich m;chte nicht Ihre Geliebte sein, sondern Ihre Begleiterin, Ihre Assistentin.
- Das ist es, was ich an Ihnen mag.
Eugene dr;ckte sich fester an den schwachen K;rper der Frau. Sie dr;ckte sich vertrauensvoll und z;rtlich an seine Brust. Ihre Hand streichelte seine Brust, seine Schultern, seinen Bauch.
Eugene streichelte ihren R;cken.
- Erst gestern sagte meine Frau zu mir im Bett: "Streichle meinen R;cken". Ich streichelte und hoffte, dass ich bald belohnt werden w;rde. Pl;tzlich h;re ich sie schluchzen. Ich m;chte nicht einmal mit ihr im Bett liegen.
Die Familien von Anna und Nastya kamen zusammen, um Ostern zu feiern. Es kommt nicht oft vor, dass Familien zusammenkommen, und nicht immer enden die Partys in Frieden. Alle reden, aber keiner h;rt zu. So ist die moderne Welt!
Heute, nachdem sie die Suppe aufgegessen hatte, hob Anna stolz den Kopf, drehte sich zu Nastya um und begann, den Akzent ihrer Worte ver;ndernd, ihre didaktische Rede, was dazu f;hrte, dass sich alle aufregten und in ihren K;pfen nach einem Vorwand suchten, die Sitzung zu verlassen.
- Alle sitzen in einer russischen Kirche und preisen Gott im Abendmahl, und ihr seid die Einzigen, die ganz allein zu Hause sitzen und ihre Seelen nicht retten.
- Ja, warum leben Sie in Deutschland und gehen in die russische Kirche und nicht in die deutsche? - antwortete Nastya, wechselnde Stimmung, zuversichtlich, dass der Urlaub ist hoffnungslos verdorben.
- Du hast es selbst gesehen - die Deutschen glauben nicht an Gott, sie tun nur so, - unterst;tzte sofort seine Frau Alexander, die froh war, eine Gelegenheit zu haben, vor dem Publikum zu sprechen. - Sehen Sie, wie der Pastor auf die Veranda kommt: "Entschuldigen Sie, ich habe mich heute wegen famili;rer Probleme nicht vorbereitet, aber wir werden ;ber "Die Wildnis in Ihrem Leben" sprechen. Wer tut so etwas?
- Ein Mann geht in einem Jahr in den Ruhestand, es ist schwer f;r ihn, in den Archiven zu w;hlen und neue Epitheta zu verfassen, aber ich bin sicher, er hat den Leuten etwas zu sagen.
- Sp;ren Sie nicht, dass die W;nde der deutschen Kirchen stumm sind, dass kein heiliger Geist in ihnen ist, aber in der russischen Kirche ist der lebendige Gott mit uns. Anya und ich haben die Kommunion empfangen, wir haben unsere S;nden bereut und sind jetzt Kinder Gottes! Meine Frau ist eine Heilige und ich bin stolz darauf. Und du w;hlst immer noch im Dreck", er sah seine Frau vielsagend an und deutete damit an, dass er von ihrer Beziehung zu einem verheirateten Mann wusste, "und du willst nicht auf Menschen h;ren, die dir helfen wollen. Die Bibel sagt zu diesem Thema: "Trachtet zuerst nach der Gerechtigkeit Gottes und nach seinem Reich, so wird euch das alles zufallen".
Nastia l;chelte verst;ndnisvoll und versuchte, ruhig zu bleiben, und fuhr fort:
- "Es hei;t auch: 'H;tet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, in Wirklichkeit aber rei;ende W;lfe sind. Ihr seid alle L;gner! Du bist einfach nur machtgierig. Sie und andere wie Sie, die sich hinter dem Namen Gottes verstecken, vergewaltigen Kinder, sprengen H;user in die Luft, brennen D;rfer nieder, schaffen Unterdr;ckung und sch;ren Terrorismus. Leute wie Sie sind in der ganzen Welt verstreut wie L;use auf ihren K;pfen und saugen das Blut ehrlicher B;rger aus. Es ist besser, die Bibel gar nicht zu lesen, als sie als Vernichtungsinstrument zu benutzen. Alexander lernte die Bibel auswendig und verstand nie die wahre Bedeutung ihrer Lehren. Das l;sst sich in nur zwei Worten zusammenfassen: "Tue Gutes!" Nur damit Sie es wissen: Ich nehme die Videob;nder Ihrer Sitzungen und studiere sie sorgf;ltig. Ich bin also zu diesem Schluss gekommen: reiner Schamanismus, Charisma. Gott ist ;berall lebendig, er ist bei uns, was macht es also f;r einen Unterschied, ob es sich um eine deutsche oder russische Kirche handelt?
- Wie kannst du das sagen?! - Sie riss sich fast die Haare aus, rief Anna, w;hrend sie ihrem Mann schr;ge Blicke zuwarf und um Unterst;tzung bat. - Gott vergebe ihr!
- Ist sie das nicht? Diese Tr;nenschreie w;hrend des Gebets, das Umfallen der K;rper bei der allgemeinen S;ndenreinigung, das unaufgeforderte Gehen von T;r zu T;r ohne Einladung und das Bedr;ngen mit Drohungen. Und diese Leute nennen sich Heilige! Wo haben Sie gelesen, dass Jesus von T;r zu T;r ging, um die Menschen mit dem Finger auf ihre Fehler und S;nden hinzuweisen? Er heilte und half Menschen, ohne sie nach ihrem Namen oder ihrer Dankbarkeit zu fragen. Und wie hat Ihr Pfarrer einen Silvester-Sketch gezeigt?! Er schilderte vor den Zuh;rern, wie die Menschen in Freude, Trauer und nach ihrem Gehaltsscheck gebetet haben. Alle haben gelacht, aber ich hatte Angst. Es war das Schrecklichste, was ich je gesehen hatte. Und dieser Mann ist der Hirte, der die verlorene Herde zum ewigen Leben f;hrt! Und die Tatsache, dass Sie nach dem Gottesdienst mit einer Gitarre den Twist tanzen, ist unerkl;rlich.
- Wir wollen der Gesellschaft einfach einen modernen Rhythmus n;her bringen, damit die jungen Leute mehr Spa; und Freude am Gottesdienst haben. Und Sie sch;men sich, Menschen hinter deren R;cken auszuspionieren.
- Ich versuche nur herauszufinden, was unsere Leute in ihrer Freizeit machen. In anderen Kirchen weinen sie, wenn sie beten. Sind Sie blind und taub? ;berall auf der Welt gibt es Kummer, Krankheit und Elend, und Sie feiern ein Fest.
- Das liegt daran, dass die Menschen sich von Gott abgewandt haben. Das interessiert uns nicht. Unsere Gesellschaft betet f;r uns, wir sind Gottes Kinder und Gott wird uns retten. Wenn das Ende der Welt kommt, werden wir, die wir gerettet sind, dastehen und zusehen, wie sich l;sterne Menschen in den Flammen winden.
- Ich m;chte nicht zusehen, wie Menschen leiden. Ist das Unterhaltung? Was lernt man dort? - Selbstsucht, Egoismus, Narzissmus, Verh;hnung der hilflosen Menschen, ihres Leids und ihrer Schw;che unter dem Deckmantel Gottes. Was ihr euch selbst als Heilige bezeichnet, sind alles leere Worte. Und der Deutsche - Sie hassen Kirchen, wenn auch in zerlumpter Soutane, w;hrend Sie stillschweigend Spenden f;r Menschen sammeln, die von Katastrophen und Naturkatastrophen betroffen sind. Dort sind die heiligen Menschen! Die Menschen werden nicht in Freude, sondern in Trauer gepr;ft. Je gr;;er der Kummer, desto n;her bei Gott!
- Und wir wollen nicht, dass unsere Kinder durch Kummer zu Gott kommen.
- Deshalb beten sie tags;ber, und nachts probieren sie Drogen aus, gehen die ganze Nacht lang aus. Und das nennen Sie "Unabh;ngigkeit lernen". Was ist Eigenst;ndigkeit? N;chtliche Nachtwachen und Spazierg;nge unter Qualen.
- Je mehr Pr;fungen ein Mensch zu bestehen hat, desto h;rter wird seine Seele. Leiden und Hindernisse sind die Bewegung des Lebens, die Aufregung des Kampfes, der Durst nach ;berwindung. Sie gehen vorbei, aber der Mensch bleibt hart, erfahren, w;hlerisch.
- Ich glaube nicht, dass Kampf und Gewalt einen Menschen f;r die Zukunft lehren und abh;rten. Wie viele gebrochene Seelen leben auf der Stra;e und wie viele Leben gehen durch Eltern wie Sie verloren. Ich m;chte Ihnen nicht zu nahe treten, aber ist Ihre Tochter nicht der Beweis daf;r? Und niemand lacht dar;ber, glauben Sie mir. Wir wissen nicht, was auf unsere Kinder zukommt, aber niemand beweist so viel Recht wie Sie.
- Unsere Tochter lebt noch nicht bei Gott, aber wir haben ihr Leben in Gottes H;nde gelegt. Und dann, sie ist jetzt achtzehn, sind wir nicht mehr f;r sie verantwortlich.
- Ich bin in den Drei;igern, und du versuchst immer noch, mich zu retten. Wo ist da die Logik? Und ist es dann fair, dass Gott euch Kinder gegeben hat und ihr sie wieder in seine Obhut gebt und sagt, dass, wenn etwas passiert, Gott es so gewollt hat und wir nichts damit zu tun haben. Sie haben eine gute Arbeit geleistet!
- Hier ist, was die Bibel dar;ber sagt... - Alexander zappelte wieder herum und suchte in seinem Ged;chtnis nach auswendig gelernten Zeilen.
- H;r auf", sagte Nastia und zuckte mit den Schultern, "jeder erkl;rt die Bibel so, wie er es m;chte.
- Was kann ich tun? - Anna brummte: "Halte Melanias Hand mit zwanzig!
- Ja, gib alles auf: das Streben nach Geld, nach gesellschaftlicher Stellung, nach der billigen Meinung anderer. Ihr erwachsenes Kind an die Hand zu nehmen und ihm zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Immerhin hat sie noch f;nfzig Jahre ihres Lebens vor sich. Nein, es ist einfacher und ruhiger f;r Sie, das Schicksal Ihrer Tochter Gott zu ;berlassen und sich auf Kosten der angezogenen Menschen, die ohne gro;e Schwierigkeiten neben Ihnen sitzen, Heiligkeitspunkte zu verdienen.
- Ich wei;, warum du deinen Sohn unter dem Rock h;ltst", schrie Alexander w;tend aus seiner Ecke, ver;rgert ;ber den Ungehorsam einer scheinbar kleinen Person wie der Schwester seiner Frau. - Ihr M;tter seid alle egoistisch und wollt, dass eure Kinder nur mit euch leben und nur euch lieben...
- Seltsam, mein ganzes Leben lang habe ich davon getr;umt, meinen Sohn gl;cklich in den Armen der Frau zu sehen, die er liebt...
- ...du verlangst Liebe f;r dich, so wie meine Mutter sie von mir verlangt hat.
- Wirklich...", dachte Nastya laut, "warum verlangt deine Mutter Liebe f;r sich selbst, wenn sie sie doch von dir umsonst bekommen sollte, f;r die schlaflosen N;chte, die sie an deinem Bettchen verbracht hat, f;r die W;rme und Z;rtlichkeit, die sie immer noch pflegt, sonst w;rde sie einfach ausspucken und verschwinden. Es tut mir so leid...
- Du hast eine solche Abneigung gegen sie, dass du, wenn du ;ber sie sprichst, in Geschrei ausbrichst", bemerkte Evgeny, als Nastya versuchte, das seltsame trotzige Verhalten ihrer Schwester und ihres Schwagers zu verstehen.
- Wahrscheinlich haben Sie Recht. Als ich nach Deutschland kam, ;ffnete ich allen meine T;ren, mein Herz und meine Seele, ich versuchte, meine W;rme und alles, was ich habe, mit allen zu teilen. Aber ich bekam sofort einen Schlag auf die Nase. Es stellt sich heraus, dass Sie nicht zu ihnen durchdringen k;nnen, aber Sie k;nnen mit all Ihren Problemen, Forderungen und Dekreten zu mir vordringen. G;ste mit einem Fingerzeig. Und gleichzeitig so tun, als w;ren sie wirklich ehrlich, rechtschaffen und heilig. In Russland waren sie Kommunisten, aber hier sind sie wahre Christen. Norbekov sagte richtig: "Solche Menschen nehmen in allem, womit sie in Ber;hrung kommen, nur die ;u;ere Form wahr, das, was an der Oberfl;che liegt, das, was leichter zug;nglich ist, aber das Wesentliche.... Sie m;gen auch am Wesentlichen interessiert sein, aber nur am Wesentlichen, wie sie es sehen. F;r ein tieferes Verst;ndnis fehlt ihnen die Geduld oder die geistige Erfahrung, oder besser beides, und damit der Wunsch, der Sache auf den Grund zu gehen. Es ist einfacher, das zu begreifen, was n;her liegt, und mit der Fahne voranzugehen, um den Massen das zu vermitteln, was sie mit ihrem Verstand und nicht mit ihrer Seele "begreifen" k;nnen.
- So ist es. Die Menschen leben nur f;r sich selbst, selbst wenn sie sich erlauben, Almosen zu geben. Selbstverliebt, unkultiviert und unh;flich taktlos halten sie es f;r raffiniert und klug zu leben. Die langwierigen Streitereien und das r;cksichtslose Zur;ckdr;ngen, das der Schwiegersohn zwischen den Schwestern verursacht, sind nichts anderes als seine Selbstbehauptung in den eigenen Augen, seine F;higkeit, mit verh;ngnisvollem D;nkel und schmerzhaftem Narzissmus zu ;berzeugen und zu diskutieren.
- Weil sie gesund sind und noch nicht auf die Hilfe ihrer Nachbarn angewiesen sind.
- Ja, selbst wenn sie im Bett liegen, wenn sie krank und alt sind, werden sie jeden, der ihnen den Hintern abwischen will, genau betrachten und ihr Blick wird h;chstwahrscheinlich auf dich fallen - einen Verlierer, der aber ein Gewissen und einen Glauben an die Intelligenz hat und sich die ewige Frage stellt: "Was tun?" Und indem sie Sie ausnutzen, werden sie mit der festen ;berzeugung sterben, dass sie im Recht sind und ihr Leben mit W;rde gelebt haben und dass sie ins Paradies geh;ren. Und du bist dieses Platzes nicht w;rdig, denn alles, was du dein ganzes Leben lang tun konntest, war, den Leuten den Hintern abzuwischen, und du hast weder die Intelligenz noch die F;higkeit, dir ein besseres Leben zu schaffen.
- Was schlagen Sie also vor, mit solchen Menschen zu tun?
- Schlie;en Sie die T;r vor ihnen und sagen Sie ihnen, dass sie sich verpissen sollen.
- Oh, wirklich, lassen wir alle in Ruhe. Lassen Sie die Menschen so leben, wie sie k;nnen und wie sie wollen. Das ist mir egal.
- Es ist mir nicht egal. Es widert mich an, wie unsere Leute nach Deutschland kommen und anfangen, ihre eigene Ordnung wie diese Kirche zu etablieren und keine anderen nationalen Traditionen und Gesetze zu tolerieren...
- In Ordnung, beruhigen Sie sich. - Nastya dr;ckte ihre Br;ste gegen seine Brust. - Du kannst stolz sein - ich liebe dich.
- Bald wird es vorbei sein. Ich bin ein genauso gro;er Mistkerl wie die meisten Menschen. Du kennst mich einfach noch nicht.
- Wir sind alle nicht perfekt, aber du bist mir im Geiste nahe... Dann trinkt man nicht, macht keinen Schei;, wechselt die Frauen nicht wie ein Handschuh...
- Das liegt jetzt alles hinter mir. Sehen Sie, ich kann nicht mehr, obwohl ich noch nicht einmal 40 bin. Ich habe alles verloren. Ich hatte eine gro;e Auswahl.
- Sagen Sie nichts Schlechtes zu mir, sonst respektiere ich mich nicht mehr.
- Dein Sohn wird erwachsen, und du redest wie ein M;dchen. Sie sind naiv und haben viel Vertrauen in die Menschen. Und hier gibt es nichts als Schurken. Vertraue den Menschen nicht zu sehr, sie werden dich zertrampeln.
Zhenya dr;ckte Nastias zarten K;rper an sich und k;sste sie z;rtlich auf die Lippen.
- Bring mich nicht in Versuchung", zitterte Nastya in seinen Armen, "oder ich zwinge dich, es wieder zu tun...
- In einem Monat werde ich mit einem Freund in meinem eigenen Bus nach Usbekistan fahren.
- Was haben Sie dort verloren?
- Es ist seine Sache, und ich bin nur ein Anstandswauwau. Also gut, er sagt, er wird bezahlen. Warum gehen Sie dann nicht spazieren? Sie sind sp;t dran!
- Irgendetwas riecht nicht sauber.
- Oh, er will nur seine alte Kiste verkaufen und mit dem Flugzeug nach Hause kommen, wenn er Gl;ck hat.
- Ihr sagt es euren Frauen. Eine beschissene Muschi verkaufen, um das Geld f;r die Heimreise zu bekommen... Was ist der Sinn und die Logik?
- Wenn man in allem einen Sinn sieht, wird das Leben uninteressant.
- Geh nicht", Nastia klammerte sich an seine Schultern, "ich habe Angst um dich.
- H;ren Sie auf. Meine Frau k;mmert sich nicht so sehr um mich wie Sie.
- Ich habe zwei Wochen Urlaub. Werde ich Zeit haben, mit meinem Sohn an den Bodensee zu fahren? Mein Cousin lebt in Konstanz. Es ist nicht weit von der Schweiz entfernt, vielleicht fahren wir dorthin.
- Nat;rlich k;nnen Sie das. Ich war schon in der Schweiz. Ich empfehle es.
Er stand auf und zog sich an.
- Ist Ihr Fenster mit Rollen bedeckt? F;r den Fall, dass jemand auf meinen nackten Hintern schaut.
- Sie haben eine sch;ne Figur, die sich sehen lassen kann. Ich w;nschte, ich h;tte eine!
- Geht es Ihnen noch schlechter? Du brauchst nur zu pfeifen, und schon kommen alle M;nner angerannt. Sie haben nur Angst, dass du nein sagst. Ich habe festgestellt, dass die M;nner kommen, wenn ich ihnen den R;cken zuwende.
- Keine Sorge, ich bin ein treuer Hund.
Nastja und ihr Sohn fuhren f;nfzehneinhalb Stunden mit dem Zug in Richtung S;den. Andrej hatte schon seit einiger Zeit gejammert, weil er das Flackern der H;user vor den Fenstern satt hatte, die so untypisch und irgendwie majest;tisch in ihrer stolzen, stillen Ruhe waren. Sie waren m;de vom st;ndlichen Wechsel der Fahrg;ste, von der unterschiedlichen Dialektik des Deutschen, vermischt mit anderen Fremdsprachen. Der russische Akzent war der lauteste, den sie h;ren konnten, so schien es zumindest, denn sie verstanden, was gesagt wurde.
- St;ren wir Sie? - fragte Nastia entschuldigend ihre Cousine Larissa, die sie am Bahnhof abholen wollte. Gut, dass sie das Auto selbst fuhr, denn ihr Mann war nachts auf der Arbeit.
- In Kasachstan musste man den Ofen heizen, Holz hacken und die Kartoffeln und Gurken aus dem Keller holen. Aber hier muss man nur das halbfertige Essen auf dem Herd aufw;rmen.
In den ersten Tagen f;hrte Larisa sie durch den Wald zu ihrer Datscha. Die D;cher wurden gerade in einer malerischen Ein;de angesiedelt und die Menschen bauten H;user, die direkt vom Familienbudget abh;ngig waren. Von allen Seiten ert;nte die Melodie russischer Lieder.
...steht eine Wassermelone auf dem Tisch.
Es ist eine Fliege auf der Wassermelone,
; Die Fliege ist sauer auf die Wassermelone ;
; That won't go in the belly ;
- Es erklingen Liedchen und aus der Ferne die Stimme von Pugacheva:
Das Leben kann nicht zur;ckgedreht werden.
Die Zeit wird niemals stillstehen...
M;ge die Nacht voll sein und mein Haus einsam,
Die alte Uhr tickt noch...
- Wahrscheinlich bist du hier nicht nostalgisch", lachte Nastya vergn;gt.
- Ich kann gar nicht genug davon bekommen! Sie werden den Schlamm und den Dreck nicht vermissen.
- Ich habe... Ich vermisse unsere sonnenverw;hnten Steppen, ich vermisse die m;den Gesichter der Dorfbewohner... Mein Hund tut mir leid...
- Du bist ein Narr, Nastja! Sobald Rafik frei hat, fahren wir an den Bodensee und in die Schweiz zum Rheinwasserfall. Wo werden Sie es sonst noch sehen?
Am Abend kam Oleg, ein Landsmann, bei Larissa vorbei und bat darum, sich Geld f;r ein neues Auto zu leihen. Sie versteckte sich sofort im Schlafzimmer und holte eine Minute sp;ter, ohne ihren Mann zu fragen, eine Tasche mit Geld heraus. Er versteckte ihn in der Brusttasche seiner Jacke und wandte sich an Nastya:
- Ich erinnere mich an Sie. Du bist noch als M;dchen auf dem Hof herumgelaufen, als ich zu deinem Vater kam, um das Auto zu reparieren. Ja, es ist schon lange her... Wei;t du, morgen haben wir keine Zeit, aber ;bermorgen werden wir zu Abend essen. Inna wird ihre Gurken servieren und ich zeige euch mein Haus.
Larissa zwitscherte sofort, dass sie kommen w;rden, auch wenn er seine Entscheidung morgen r;ckg;ngig machen w;rde, aber Nastja z;gerte und entschuldigte sich damit, dass sie versprochen hatte, mit ihrem Sohn den h;chsten Berg zu besuchen, wo der Weg ganz oben in einer Spirale endet.
- Genau wie ein Vogel, der bei deinem Sohn sitzt, ist er jetzt zu gro;, um sich um ihn zu k;mmern.
- Erstens ist das alles, was ich habe, und zweitens wurde mir beim Betrachten der westlichen Zivilisation sofort klar, wie leicht ein junger Mann hier verloren gehen kann.
- Du magst es nicht, dass deine Mutter immer noch ihre Nase in deine Angelegenheiten steckt. Warum sollte ein Sohn das Gleiche ertragen m;ssen?
- Du hast Recht, aber ich muss ihm alles beibringen, ihm alles zeigen, damit er nicht ungebildet aus dem Haus geht.
- Zeigen wir ihm gemeinsam, wie man es macht...
- Was f;r ein Witz du bist!
Sp;ter erz;hlte der Cousin Nastya, dass seine Frau Inna schwer lungenkrank ist, die ;rzte, Wundert;ter, holen sie fast vom anderen Ende der Welt zur;ck, h;ngen sie kopf;ber auf und treiben die Krankheit durch den Mund aus, und sie lebt eine Zeit lang zu Hause - pickt, rollt Gl;ser mit Auberginenkaviar und Pfeffersalat, hat das Gartenbeet kaputt gemacht und kriecht den ganzen Sommer hindurch. Und er, Oleg, hat eine Ausbildung als Masseur und ist kaum zu Hause. Er reist sogar auf Bestellung in die Schweiz, hat M;tressen an jeder Kreuzung.
- Ja, er hat es auch auf meine Frau abgesehen", best;tigt Rafael und schaltet sich in das Gespr;ch ein: "Ich tue nat;rlich nur so, als ob ich scherze. Aber wenn er nicht aus demselben Dorf k;me, h;tte er mir schon l;ngst eine Ohrfeige verpasst.
Raphael brachte Larissa und Nastia mit Andriuschka an die paradiesischen Ufer des Bodensees, der zweihundert Kilometer lang ist. Dieser See umsp;lt die farbenfrohen Ufer von drei L;ndern - Deutschland, Schweiz und ;sterreich. Nicht umsonst besagt die Legende, dass Gott, als er die Sch;nheit des von ihm geschaffenen Landes sah, eine Tr;ne der Z;rtlichkeit auf den Boden fallen lie;, die sich daraufhin in einen klaren See verwandelte.
Wei;e Boote und Segelschiffe, malerische H;fen, kunstvoll gestaltete Landschaften, farbenfrohe Blumenbeete, Palmen, bunte Sonnenschirme von Stra;encaf;s und die st;ndige Ausstellung von Souvenirs... Unz;hlige Traubenstr;ucher s;umen die Bergh;nge.
Alle standen am Seeufer und bewunderten die Umrisse eines sich n;hernden wei;en Sportbootes.
- Willst du nicht eine Runde drehen? - Raf hat seinen Begleitern einen Vorschlag gemacht.
- Nein, riefen Nastia und ihr Sohn fast unisono, wir bleiben lieber mit beiden Beinen fest auf dem Boden.
- Heutzutage ist es nicht mehr modern, Angst zu haben", grinste Rafik herablassend.
Nastia schaute sich die Wartenden am Kai an. Ein Paar sa; abseits auf den Felsen. Sie zogen die Aufmerksamkeit auf sich, weil sie ziemlich abgehoben und isoliert wirkten. So sahen unsere Russen aus.
Nastia hatte das Gef;hl, als h;tte sie den breiten, hellen Hinterkopf des Mannes irgendwo gesehen. Eine Frau mit der ausdrucksstarken Figur einer Acht und einem roten Haarb;schel sah ebenfalls wie jemand aus.
Ein Boot voller Menschen mit aufgeregten Gesichtern n;herte sich langsam dem Ufer, und das Paar schritt auf sie zu. Nastia erkannte sie. Nikolai und Ljubasha. Die Welt ist wirklich klein!
- Wenn wir uns zusammentun, k;nnten wir unsere eigene Porzellanfabrik in Deutschland er;ffnen", sprach Nastya sie an.
- Anastasia Pawlowna!", eilten ihre ehemaligen Kollegen mit unverhohlener ;berraschung zu ihr.
- Wie sind unsere dort? - Nastya vergoss fast eine Tr;ne, - egal wie schwer es war, dort zu sein, aber mein Herz schmerzt f;r meine ehemalige Heimat...
- Unsere Fabrik ist zusammengebrochen. Sie war geschlossen. Die Menschen verlassen die Siedlung und gehen an den einen oder anderen Ort. - Und mein Bruder hat eine Deutsche geheiratet, also hat er uns eingeladen. Wir haben uns in W;rzburg niedergelassen.
- Im Allgemeinen ist es seltsam, dass meine Verwandten, reine Deutsche, nicht alle hierher ziehen k;nnen, weil es verschiedene Hindernisse gibt, die speziell von den lokalen Beh;rden geschaffen wurden, und f;r andere Nationalit;ten sind die Tore immer offen.
- Ja, es ist ein Paradoxon. Aber da wir es d;rfen, warum sollten wir es nicht ausnutzen...
- Ich freue mich f;r dich. Gef;llt es Ihnen hier?
- Und ob!", rief Ljubascha, w;hrend sie einen Ohrring in ihrem rechten Ohr gegen die pl;tschernden Wellen am Ufer rieb. - Die Wohnung ist jetzt gro;. Es ist nicht wie in der Porzellanwohnung. Wenn ich daran zur;ckdenke, schaudert es mich... Meine Verwandten aus dem Dorf kamen immer auf den Markt, um saure Sahne und H;ttenk;se zu verkaufen. Den ganzen Tag kauerten sie in unserer Einzimmerwohnung, dann steckten sie meine Nichte in unser College... Es gab keinen Ort, an dem man Liebe machen konnte.
Das Schiff kam an, und Leute mit H;ten und Bikinis begannen, die Gangway hinunterzulaufen. Nicholas packte seine Frau am Arm, aber Ljubascha, die eilig ihre Telefonnummer auf einer Anzeige f;r Touristen notiert hatte, sprach immer noch und folgte ihrem Mann langsam:
- Sind Sie noch ledig, nicht verheiratet?
- Nein.
- Also stelle ich Ihnen meinen Cousin vor. Er ist wirklich viel j;nger als du, er kommt n;chsten Monat zu Besuch. Geschieden, Leiter eines Ensembles, schreibt seine eigene Musik... Heirate ihn, damit er auch nach Deutschland ziehen kann...
- Nein, danke. Er wird etwas stehlen und dann f;r den Rest seines Lebens bezahlen...
- Nimm ihn als Untermieter auf, er wird dir beim Einkaufen helfen.
- Noch besser!
Das L;cheln verschwand augenblicklich von Lubashas Lippen. Sie kr;uselte ver;chtlich die Lippen:
- Wollen Sie allein in Deutschland leben?!
- Und Sie werden wahrscheinlich mit der ganzen Ukraine hierher ziehen. Es scheint, dass wir vor nicht allzu langer Zeit eure ersten Feinde waren.
Nikolai zerrte seine Frau bereits gewaltsam am Arm, aber sie schrie trotz der Passanten mit einer Art von Raserei:
- Wir werden Sie schon finden, und wenn Sie die T;ren nicht ;ffnen, werden wir Sie rausschmei;en.
- Das ist nicht die Ukraine... - Nastia grinste bitter, aber Ljubascha dr;ckte ihren frechen Hintern bereits auf das Deck.
Nastia zerkn;llte die Anzeige mit ihrer Telefonnummer und warf sie in den Papierkorb. Armer Nikolai... Die Leute haben den Verstand verloren...
- Wer ist das? - fragte Larisa verwirrt.
- Ehemalige Kollegen.
- So viel Gl;ck haben sie... Sie bahnen sich mit den Ellbogen ihren Weg hinein.
Nach vorheriger R;cksprache mit seiner Frau schlug Raphael vor, dass die G;ste zum Rheinfall fahren sollten. Der Rhein, der in den Schweizer Alpen beginnt, m;ndet im S;den in den Bodensee, vermischt sich mit dessen Gew;ssern und flie;t in nordwestlicher Richtung in den kleinen Untersee. Weiter westlich verengt sich der Rhein und flie;t flussabw;rts. In der N;he der Schweizer Stadt Schaffhausen erreicht der Fluss eine Breite von 150 Metern und sein Wasser f;llt f;nfundzwanzig Meter.
Der Rheinfall ist der sch;nste Rheinfall Europas. Weit dahinter h;rt man das Tosen der tosenden Wasserstr;me, das Freude und unbegreifliches Entsetzen zugleich hervorruft.
Von den Aussichtspunkten auf den schmalen Fu;wegen oberhalb der Strudel k;nnen Sie beobachten, wie das Wasser mit voller Wucht auf die hoch aufragenden Felsen in der Mitte des Flusses prallt und Ihren K;rper in Wolken von Gischt einh;llt. Die mutigsten und neugierigsten Touristen unternehmen eine Bootsfahrt zur Mitte der F;lle, und einige wagen es sogar, eine der Klippen zu erklimmen, die aus dem Strudel herausragen.
Larissa, ganz oben auf dem Er;ffnungspanorama, kaufte ein Souvenir f;r Nastia: ein Hufeisen mit einem Bild des Rheinfalls in der Mitte.
Oleg und Inna wohnten in ihrem eigenen Haus in einem der Au;enbezirke der Stadt. Um das Haus herum gab es einen Vorgarten mit str;hnigen Tomaten- und Auberginenstr;uchern, der von einem glatt geschnittenen Beerenstrauch eingez;unt war. Die Eingangst;r ;ffnete sich, um den Besitzer einzulassen, doch mit einem missmutigen Blick auf die Menge wandte er sich ab. Alle erstarrten angesichts dieser unerwarteten Gastfreundschaft, aber Larissa, die sich nicht um die Feinheiten der Verhaltensregeln k;mmerte, st;rmte vor und schob ihren Gastgeber aus dem Weg. Als sie die Stufen zur Haust;r hinaufstieg, schreckte Nastia unwillk;rlich vor der Glast;r zur;ck, die ein riesiges Schrapnellloch zwischen den Rahmen aufwies:
- Schie;en sie schon auf dich? - entkam unwillk;rlich ihren Lippen.
- Es ist der Mann meiner Geliebten... Eifers;chtig.
- Und das aus gutem Grund?
- Siehst du, - kindlich verlegen und beleidigt sch;rzten sich die Lippen des alten Oleg, - meine Frau ist krank, und ich brauche eine Frau!
- Nun, Sie k;nnen irgendwie erf;llen seine Bed;rfnisse sind nicht so laut.
- Und was ist f;r mich sch;chtern? Ich habe vor niemandem Angst. Wenn Inka ihr eigenes Haus haben wollte - bitte! Sie wollte ein Sommerh;uschen - bitte! Ich will das alles nicht.
- Was wollen Sie?
- Freiheit! Warum kann ich nicht haben, was ich will? Vor allem, weil der Herbst vor der T;r steht und meine Eier bereits von ;rzten in Netze geh;ngt werden, aber meine Hormone noch funktionieren!
- Sie sollten sich sch;men! - Rafaels Mutter sch;ttelte vorwurfsvoll den Kopf.
- Und Sie schweigen ;berhaupt. Verstehst du nicht, wenn ich sage, dass ich nicht mehr zu dir komme, bedeutet das, dass ich nicht zu mir zu kommen brauche.
Nastja wandte sich verwirrt an Larissa: "Sollen wir weggehen?"
- Vergessen Sie das! Es war Oleg, der sie vor einer Woche um eine Bohrmaschine bat, sie sagte, wir sollten unser eigenes Werkzeug haben, also schmollte er, dass sie auch mit uns kam.
W;hrend Inna den Tisch bediente, f;hrte Oleg die G;ste durch das Haus. Weite, halbleere R;ume mit sp;rlichen, aber geschmackvoll ausgew;hlten M;beln atmeten Einsamkeit und K;lte. Oder vielleicht schien es nur Nastia so. Nur das Schlafzimmer, das von der Decke bis zum Boden in fliederfarbene Seide geh;llt war, atmete W;rme und Leben, was allerdings angesichts seiner hektischen Aktivit;ten nebenbei ... Aber im Keller zeigte Oleg stolz seine Hobbyausr;stung: Sauna, Fitnessstudio und Boxhandschuhe. In der Ecke stand ein kupferner Samowar aus der Stalinzeit.
- Warum der Samowar? - fragte sich Nastja.
- Dieser Samowar ist von den Prinzen, aber ohne das Tablett ist er wertlos. Das Tablett wurde von einem Bekannten hinterlassen, von dem ich den Samowar gekauft habe. Sie verschonte das Tablett und brachte es nicht nach Deutschland, sondern warf es in den Garten, Ziege!
Der Tisch war voll mit Salzgurken, gef;llten Auberginen, glitschigen Knoblauchpilzen, Sauerkraut in Walnuss;l und Salzkartoffeln. Die Gastgeberin bediente ihre G;ste mit einem bescheidenen, stillen L;cheln. Nastya bewunderte ihre gef;llige und unersch;tterliche Sch;nheit und warf diskret absch;tzige Blicke in Richtung des Gastgebers:
- Sie sagen also, Sie wollen "Freiheit"? Dann geh! Mein Mann wollte auch die Freiheit, und jetzt will er sich in Russland aufh;ngen...
- Was - Ihr Mann! Sein Schwanz ist nach hinten gewickelt. Ich h;tte den Schei; schon am zweiten Tag weggeschmissen. Haben Sie sich schon einmal im Spiegel betrachtet? Siehst du, wie sch;n du bist?
Ein Schatten zog ;ber Nastyas Gesicht. Sie fand, dass sie ;berhaupt nicht sch;n war, und sie fand, dass er taktlos einen Keil trieb, indem er sich nicht vor billigen Komplimenten scheute, und Nastia, die die unumst;;liche Regel "Geh nicht mit deinem Freibrief zu den G;sten" verga;, betonte lehrreich:
- Menschen leben zusammen, auch wenn einer von ihnen nicht in der Lage ist, eine intime Beziehung aufrechtzuerhalten, aus Respekt vor dem N;chsten oder zumindest nach dem Prinzip "Was erwartet dich morgen?".
- Was ist der Sinn eines solchen Lebens? Ich brauche Sex.
Nastya schaute Inna an, um ihre Reaktion auf die Aussage ihres Mannes zu ;berpr;fen, aber sie blieb ruhig auf ihrem Platz sitzen, als w;rde sie nicht verstehen, wovon sie sprach, und Nastya f;hlte sich von ihr verletzt. So benutzen M;nner und werfen sie weg, wenn sie nichts mehr taugen, aber sie tragen sich selbst in ihren Armen.
- Welche Frau du auch immer hast", sagte Nastya bitter, "ihr M;nner solltet ihr die F;;e k;ssen, nur um zu waschen, zu waschen, Kinder hochzuheben...
- Sie wissen, dass ich nie ein Problem damit hatte, selbst das Geschirr zu sp;len oder das Haus zu putzen.
Alle a;en und h;rten schweigend dem Streit zwischen den beiden Seiten zu. Nastya hatte das Gef;hl, dass noch nie jemand versucht hatte, den rasenden Hund zu z;hmen, und wartete ;ngstlich darauf, dass Oleg Nastya zur T;r hinauswerfen w;rde, aber er sah ihr pl;tzlich offen in die Augen und sagte leise:
- Ich habe eine Menge Fragen an Sie...
Nach dem Abendessen gingen alle in die Halle und setzten sich an den Kaffeetisch, um die Fotos zu betrachten. Larissa bl;tterte in einer Brosch;re "Behandlung von Krankheiten durch Kontaktmassage" und quietschte, als Oleg in der N;he stand und zwickte. Dann setzte er sich neben Nastia, legte seine H;nde auf ihre Schultern und massierte sie durch den Stoff ihrer Bluse. Nastya wich zur;ck und bewegte sich zum anderen Ende des Sofas.
- Ich wusste, dass du weglaufen w;rdest...
Larissa, ein wenig beleidigt ;ber die Unaufmerksamkeit, stupste mit dem Finger irgendwo in das Buch und fragte ihn:
- Hier steht "Dystonie", was ist das?
- Es ist - wenn ich mich jetzt verliebe - auch Dystonie!
Larissa war noch mehr beleidigt und ging nach Hause. Heute war es in der Tat an der Zeit, dass alle nach Hause gingen. Nastja wollte so sehr nach Hause in ihre Wohnung, dass sogar ihre Augen feucht und dunkel wurden. Als Dank f;r ihre Gastfreundschaft lud Nastya Oleg und Inna ein, ihr Haus zu besuchen: "Auch wenn unsere Stadt industriell und schmutzig ist, so ist sie doch auch sehenswert...".
- Sieh mal, sie sind leichtlebig, - Larisa war das ;berhaupt nicht peinlich, sie warf einen Satz ein, - und sie werden auch kommen.
- Nun, es gibt etwas zu essen und irgendwo zu schlafen....
- Kann ich im selben Bett wie du schlafen? - Oleg scherzte.
- Ich habe ein Einzelbett, - unterst;tzte Nastya den Scherz.
- Es ist okay", er legte seine H;nde zusammen, "wir werden so mit dir liegen...
Nastya war die erste, die nach drau;en ging, w;hrend sich alle verabschiedeten, und sie beobachtete die Leute aufmerksam. Alle verhielten sich ein wenig steif, und Larissa entspannte sich absichtlich, nur Dystonie!
Oleg sa; auf den Stufen der Veranda, die halb verglaste T;r war lose geschlossen, und starrte Nastia an. Fr;stelnd ;ffnete Nastja die Autot;r und wollte gerade einen Fu; hineinsetzen, als Oleg aufsprang, ihr fest die Hand sch;ttelte und leise sagte: "Ich habe keine Ahnung, was du meinst:
- Es tut dir alles leid. Das war ein Scherz...
- Mir tut es auch leid", antwortete Nastya mit einem leichten H;ndedruck.
Zwei Wochen sp;ter, kurz vor Mitternacht, l;utete es an der T;r. Auf der Schwelle stand Evgeny. Seine Augen leuchteten in einem sanften und entschuldigenden Licht:
- Nastenka, ich habe dich vermisst, und wir hatten uns bereits auf die Abreise vorbereitet.
- Kommst du nun doch? - Ein Anflug von Besorgnis ging ;ber ihr Gesicht. - Hereinspaziert!
- Nein, zieh dich an, komm mal kurz raus...
Nastja zog sich eine leichte Jacke ;ber und sprang auf den Hof hinaus. Schenja ;ffnete die Autot;r und lud sie ein, sich zu setzen:
- Machen wir eine kleine Spritztour.
Er lenkte den Wagen auf eine Gr;nfl;che und fuhr auf eine breite, glatte Stra;e, die sich durch den verlassenen Park zog. Hinter ihm lag eine schlafende Stadt im sp;rlichen Schein der Nachtlichter.
Eugene schob eine CD in den Schlitz des Music-Centers, und eine sanfte, leicht traurige Melodie aus "Titanic" ert;nte im Innenraum des Wagens.
- Entspannen Sie sich und versuchen Sie, sich zu am;sieren.
Das Auto fuhr ruhig und ger;uschlos ;ber die glatte Stra;e zwischen dunklen Baumsilhouetten, deren Kronen einen weiten, mit Sternen und Mondlicht besetzten Himmel freigaben.
Leichtigkeit, Frische und das Gef;hl des Fliegens h;llten Nastia wie eine Decke ein und warfen sie hinauf zu den Sternen. W;hrend die Musik spielte, flog sie zwischen den Sternen durch die Nacht der Stadt.
Nastia wachte durch eine sanfte Ber;hrung auf.
- Warte, ich bin noch nicht da.
Er lachte, umarmte sie fester und k;sste sie auf die Lippen:
- Ich werde heute Abend kurz vor Sonnenaufgang aufbrechen. Sie warten bereits auf mich. Ich werde von dort aus schreiben oder anrufen.
- Nein, ich werde dich nicht gehen lassen. Ich habe Angst um Sie.
- In einem Monat bin ich da, dann geht es mir gut.
- Seien Sie bitte vorsichtig. Komm zur;ck, nicht zu mir, aber lebendig...
Er riss sich buchst;blich von Nastias H;nden los und l;ste ihre verzweifelt umklammerten Finger.
Am Morgen nahm Nastia, obwohl sie sich von der unruhigen Nacht kaputt f;hlte, Rimmas Einladung zu duftenden ;pfeln und nat;rlichem Bienenhonig auf der Farm der Bowers gerne an. Rimma fuhr ruhig wie immer, schaute auf die Stra;e und legte den Gang ein:
- Nein, wir sollten uns ein anderes Auto besorgen, h;rst du den Motor knallen und die Naben klappern?
- Ich kenne mich mit Motoren nicht aus, aber vielleicht ist das ja auch so gewollt.
- Nein, das alte Auto f;llt auseinander. Wir sollten meine Schwester bitten, uns mit dem Geld zu helfen. Wir sollten uns ein neues Auto kaufen.
- Ist sie diejenige, die in Moskau lebt?
- Ja, den hat sie uns auch gekauft. Als ihr Mann noch lebte, betrieb er f;nf Tankstellen. Das Geld befand sich in S;cken im Lagerraum. Sie wurden nicht einmal gegen neue ausgetauscht.
- Was ist mit dem Ehemann passiert?
- Ermordet. Ein Schuss in den Kopf direkt in der Einfahrt. Jetzt betreibt meine Schwester die Stationen und hilft uns. Und wir geben ihr verg;nstigte Artikel, die sie auf dem Markt in Moskau verkaufen kann.
- Und was - ist es nicht durch die Gebote der Bibel untersagt?
- Stehlen wir oder t;ten wir jemanden?
- Ja, die F;higkeit, sich dem Leben anzupassen, ist auch eine Wissenschaft. Meine Beziehungen zu meiner Schwester funktionieren nicht, obwohl ich nichts von ihr brauche, au;er Verst;ndnis. Sie verachten mich, das ist alles, und ich habe mich daran gew;hnt.
- Wie k;nnen Sie das ertragen? Ich beobachte dich schon seit langem und ich sage dir was: Du allein kannst deine Familie retten, du musst nur...
- Wie kann ich etwas tun, wenn man mich nicht als Mensch wahrnimmt? Und dann bin ich so s;ndig wie viele andere, wer wird mir schon zuh;ren?
- Wir sind alle S;nder: Wir waren, wir sind und wir werden es sein, aber nicht jeder kann einen Familienknoten kn;pfen. Ist es Ihnen egal, was mit Ihren Kindern geschieht?
- Was ist meine St;rke?
- Sie sind selbstlos und das ist alles!
- Ich kann meine Ideen nicht durchsetzen und will es auch nicht. Meine Aufgabe ist es, Andriuschka auf die Beine zu stellen.
- Du solltest der erste sein, der um Vergebung bittet...
- Wof;r?
- Zumindest ein Beispiel, das zeigt, dass man um Vergebung bittet, dass man sie liebt und dass sie an sich selbst denken sollten.
- Es wird ihnen nicht helfen, denn sie denken, dass sie nur Recht haben, und wenn ich sie um Verzeihung bitte, werden sie sehr w;tend und glauben, dass ich an etwas schuldig bin. Das ist keine gute Lektion f;r sie. Zuerst m;ssen sie ihren Stolz und Narzissmus aufgeben und dann mit ihnen ;ber etwas reden.
Fast ein Jahr lang erhielt Nastia keine Briefe von Svetka. Sie hat nicht einmal auf ein Paket geantwortet. Und Nastia h;tte schon l;ngst Alarm geschlagen und die Spediteure wegen Diebstahls und Betrugs angezeigt, wenn nicht die Firma der Gebr;der Bankowski, die Pakete durch das kriminelle Bettler-Russland transportieren und dabei ihre Gesundheit und vielleicht ihr Leben riskieren, einen wirklich guten Dienst geleistet h;tte. Bei der ;bergabe des Pakets an den Empf;nger fotografieren sie den Vorgang selbst, nehmen ihn auf und melden das Foto dem Absender.
Als sie Swetka auf dem Bild sah, in eine ger;umige Jacke und Galoschen geh;llt, fragte sich Nastia, warum sie nicht geschrieben hatte, und es war ihr im Herzen ein wenig peinlich, denn sie erkannte, dass die Dinge, die sie geschickt hatte und die nicht ganz neu waren, ihre Freundin beleidigen konnten. Aber was sollte sie tun, wenn sie selbst immer noch die tragbare Zelle der Kirche benutzte. Und sie war ganz aufgeregt, als sie endlich einen Brief von einem Freund im Briefkasten fand. Sie schrieb:
"Entschuldige, Nastja, dass du so lange geschwiegen hast, es gab objektive Gr;nde daf;r. Die Sachen haben mir nicht gepasst, ich habe dir schon geschrieben, dass ich sie nicht getragen habe. Nur die Strumpfhosen waren f;r mich gut genug. Ich habe das Geld, das du mir geschickt hast, auf dem Basar ausgegeben, um die teuerste Wimperntusche zu kaufen..."
- Und du bist durchgedreht", Andrew verzog die Lippen, "und hast dir vorgestellt, wie sie da drau;en verhungert...
"...Victor lebt immer noch bei seiner Galka. Sie hat seine Tochter zur Welt gebracht. Benannt nach seiner Mutter Nura. Sie streiten sich oft, aber wer lebt jetzt gut? Er bittet Sie, ihm Ihre Scheidungseinwilligung zu schicken..."
Nastia hatte das Gef;hl, als w;re ihr ein Stein vom Herzen gefallen. Es stellt sich heraus, dass sie selbst keine Ahnung hatte, dass sie im Grunde ihres Herzens um ihren Mann trauerte und sich als Taugenichts Sorgen machte. Jetzt ist es einfacher. Jetzt gibt es jemanden, der sich um ihn k;mmert, und Gott sei Dank gibt es eine Menge Frauen, die sich um jeden k;mmern, ihn polieren und mit ihm ins Bett gehen werden. Und Gott gebe ihnen Gl;ck!
Am n;chsten Tag schickte Nastja, nachdem sie die Zustimmung zur Scheidung beim Sozialamt beglaubigt hatte, einen eingeschriebenen Brief an Victor in der Porzellanfabrik. Was wird sie an Swetka schreiben? Im Moment f;llt mir nichts ein. Vielleicht schickt sie ihr nach einiger Zeit wieder ein P;ckchen... ...mit den alten Klamotten.
Der Monat verging wie im Flug. Und obwohl Nastia keine Nachricht von Evgeny erhalten hatte, hielt sie sich immer noch unter Kontrolle, um nicht zusammenzubrechen. Doch die Frist verstrich, ihr Visum f;r den Aufenthalt in Asien lief aus, und sie hatte kein Wort von ihrem Geliebten geh;rt. Panik ergriff sie. Es war, als w;re ihr eigenes Leben stehen geblieben und h;tte aufgeh;rt zu existieren. Nastia konnte ihren Platz nicht finden. Sie hatte das gleiche Bild vor Augen: ein trockenes, versengtes Feld bis zum Horizont, verdorrt von der sengenden Sonne. In einem Stra;engraben lag eine Leiche, halb aufgefressen von W;rmern und Kr;hen. Es war keine Menschenseele zu sehen, nur Zikaden und Heuschrecken zirpten in der schw;len Stille.
"Herr", rief Nastja in ihrem Herzen, "rette und hilf Schenja auf seiner gef;hrlichen Reise."
- Mutter, warum bist du so besorgt um den Ehemann einer anderen?! - Andrjuschka machte sich Sorgen um seine Mutter.
- Was ist mit den Titeln los? Aber du hast recht, du hast Nerven... und vielleicht seine Frau anrufen...
- Ich wei; nicht, vielleicht sitzt er gerade irgendwo in einem Restaurant und hat keinerlei Gef;hle f;r Sie.
- Vielleicht, oder vielleicht atmet er auch nicht...
- Panikmache! Na gut, dann rufen Sie an und beruhigen Sie sich.
Nastja w;hlte Eugens Privatnummer. Die ruhige, unbek;mmerte Stimme seiner Frau kam ;ber den H;rer.
- Ich habe geh;rt, dass Ihr Mann Fernsehger;te repariert. K;nnte er nicht vorbeikommen und sie sich ansehen? Mein Mann ist gerade im Urlaub.
- Er ist im Moment nicht zu Hause. Er ist verreist.
- Wann wird er zur;ck sein?
- Ich wei; nicht, er sollte jetzt zu Hause sein.
- Vielleicht ist etwas nicht in Ordnung? - Nastyas Stimme zitterte und sie hatte Angst, dass sie etwas vermuten k;nnte.
Es herrschte wirklich Stille am Telefon, und dann ging sie ran:
- Das glaube ich nicht. Er wurde nur irgendwo aufgehalten. Er ist ein seri;ser Typ. Und dann, wie die Chinesen sagen, sagt mir mein Bauch nichts ;ber Probleme.
Es ist wahrscheinlich gut, mit dem Bauch statt mit dem Kopf zu denken - weniger Stress.
In der Nacht flatterte Nastia auf ihrem Kopfkissen herum. Ein unertr;gliches Fieber der Angst erstickte und qu;lte ihren K;rper und ihre Seele. Ihr Herz raste und machte einen Sprung. Nastia versuchte, sich zu beruhigen, sich zusammenzurei;en, versuchte sich einzureden, dass wirklich alles in Ordnung war, aber die Bilder der Gef;ngnisgitter, hinter denen sie das Gesicht ihres Geliebten sehen konnte, ver;nderten sich mit Schrecken und verschmolzen zu einem einzigen dunklen Fleck.
Pl;tzlich sp;rte Nastia eine leise Bewegung vor ihrer Zimmert;r. Sie stand m;hsam auf und ;ffnete die T;r. Hinter der T;r stand Andrjuschka, der auf seinen kalten F;;en wackelte und den Ger;uschen hinter der T;r lauschte. Ja, warum hatte sie die Nerven verloren, w;hrend sie den liebsten Menschen verletzte.
- Geh schlafen, mein Sohn. Es geht mir gut.
Nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte, kletterte der Sohn in sein Bett.
Nachdem sie kaltes Wasser getrunken hatte, legte sich Nastia ins Bett und riss sich zusammen. Sie betete, so gut sie konnte, und bat ihren Schutzengel, ihn ihr so zu zeigen, wie er in diesem Moment war.
Entweder vor Sorge oder vor Kraftlosigkeit drehte sich der Kopf der Frau, und ihr Geist wurde von einer dunklen Decke bedeckt, ;ber deren Feld Sterne verstreut waren. Die Sterne flackerten, verschmolzen und l;sten sich schlie;lich auf. Beim N;herkommen sah Nastia einen dunklen, halb leeren Raum, in dessen Ecke ein Eisenbett stand. Auf dem Bett lagen zwei M;nner. Ein Mann t;rmte sich auf und vollf;hrte einen sexuellen Tanz mit einer Frau. In der Ecke auf der anderen Seite konnte man im Halbdunkel die Gestalt von Slava und seiner Freundin erkennen. Nastja trat n;her an Evgenys Bett heran und rief laut:
- Schenja!
Evgeny drehte seinen Kopf zu ihr und sah sie w;tend an. Bitter warf er ;ber seine Schulter:
- Sie lassen mir auch hier keine Ruhe. Geh weg, lass mich in Ruhe!
Nastya zog sich schweigend in die Dunkelheit zur;ck. Der ganze Ort drehte sich wieder. Sie ;ffnete ihre Augen und sah die dunkle Decke ihres Schlafzimmers. Sie atmete tief ein und grinste bitter vor sich hin: "Ich werde hier drinnen verr;ckt und er fickt da drau;en Frauen. Scheisse!"
Am Morgen, als der Sohn die K;che betrat, fand er seine Mutter in einem ruhigen, sogar leicht heiteren Zustand vor. Er sah sie misstrauisch an.
- Verzeih mir, mein Sohn, mein Verstand hat mich vor;bergehend verlassen. Es ist jetzt alles in Ordnung. Wir brauchen keinen Onkel Gianni. Ist das nicht schlecht f;r uns beide?
- Ich verstehe Sie, und ich mache Ihnen keinen Vorwurf. Sie wollen auch gl;cklich sein. Erwarten Sie das nur nicht von einem verheirateten Mann. Es ist es nicht wert, sich f;r diese Egoisten den K;rper schmutzig zu machen...
- Du hast Recht, mein Sohn. Aber es geht nicht nur um k;rperliche Intimit;t, im Volksmund "Lust" genannt. Wenn ich bereit bin, mein Leben f;r dich zu geben und all deine zuk;nftigen Leiden auf mich zu nehmen, bin ich nicht f;r Eugene. Aber er ist ein Symbol f;r St;rke, Vertrauen und Schutz, etwas, das ich nicht habe. Es ist nicht be;ngstigend, neben ihm zu wohnen. Und ich habe immer Angst vor dem Leben. Und auch wenn er verheiratet ist, auch wenn es f;r uns beide eine S;nde ist, aber das Gef;hl von Bed;rftigkeit, W;rme und Z;rtlichkeit gibt dem Leben Kraft und Liebe. Schlie;lich will auch Gott geliebt werden. Die ganze Bibel ist darauf aufgebaut. Alle Lebewesen auf der Erde wollen auch lieben und geliebt werden. Wessen Schuld ist es, dass das Geschlecht die h;chste Sch;tzung der wahren Veranlagung der verschiedengeschlechtlichen Individuen ist! Wer ist schuld daran, dass Sex einen Menschen energetisiert, ein Akkumulator des Biofeldes ist?! F;llt das Energiegef;; des Partners, erh;ht die Lebensenergie, das Selbstvertrauen, den Tonus, den Frieden und die Gelassenheit. Es ist sehr schwierig, einen geeigneten Partner zu finden, aber es ist immer m;glich, einen Kompromiss mit einem freundlichen und aufmerksamen Partner zu finden, obwohl manchmal ein Blick, ein Geruch, eine Anwesenheit ausreicht, um Anziehung oder Ablehnung eines Mannes zu sp;ren. Aber wie oft irren wir uns...
Die ganze Nacht hindurch schlief Anna nicht, nur manchmal konnte ihr Gehirn den Gedanken nicht standhalten, die es bedr;ngten, und f;r ein paar Minuten schaltete es ab und geriet in Vergessenheit. Zum ersten Mal kreisten ihre Gedanken nicht mehr um ihr gro;es Lebensziel, Geld und Wohlstand, das gerechtfertigt und erreicht schien, sondern um ihre Tochter, die ihre Hoffnungen auf ein gl;ckliches Erwachsenwerden nicht erf;llt hatte. Es stellte sich heraus, dass der Apfel ein Wurmloch hatte. Darin liegt der Grund f;r das pl;tzliche Loch in der W;rme eines solchen Nestes. Was ist das? Der Ehemann ist offenbar untreu, verdient Geld, verehrt sie... Sie selbst ist eine angesehene Buchhalterin in einer angesehenen Firma, die sich wie ein offenes Buch in einem gl;sernen Geb;ude befindet, dessen erster Stock von allen Beamten bewohnt wird. Anjas speziell entwickelte Exсel-Software wird vom gesamten Unternehmen und seinen Tochtergesellschaften genutzt. Sobald Sie eine bestimmte Zahl festgelegt haben, werden alle notwendigen Rechenoperationen in Sekundenschnelle ausgef;hrt: Prozentsatz der Einnahmen und Ausgaben des Unternehmens, Einbehaltung von Steuern und Schulden, Nettolohnzahlung usw.
Ihr Chef, Herr Schenkel, ein straffer und strenger Mann mit grauen Haaren an Schl;fen und Augenbrauen, sch;tzte ihren kreativen H;henflug, gab ihr aber keine Gehaltserh;hung, obwohl ihr pers;nliches Programm die h;chsten finanziellen Belohnungen verdiente, aber er tat so, als ob sich in der Buchhaltung bei aller offensichtlichen Geld- und Zeitersparnis nicht viel getan h;tte. Au;erdem hat er sie k;rzlich vor ihren Kollegen belehrt, bespuckt und rot angelaufen, weil sie auf seine Anweisung hin ein dringendes Memo an die Tochtergesellschaften gefaxt hatte, ohne sich die M;he zu machen, das pers;nlich an sie gerichtete Memo mit einer privaten Erkl;rung zu l;schen.
- Wie peinlich! Oh, mein Gott, wie peinlich! - Herr Schenkel kratzte sich am n;chsten Morgen am Kopf und stie; Anna eine Tirade verletzender Schimpfw;rter entgegen: "Wenn ich nach Russland gehe, muss ich so denken und handeln, wie die Russen es von mir verlangen, sonst stehe ich wie ein Vollidiot da. Und was erlaubt ihr euch hier?"
Anna sah ihn zun;chst mit verwirrten Augen an - was war daran so kriminell? Aber der Chef schrie und fuchtelte mit den H;nden, bis ihr die Tr;nen ;ber die Wangen liefen. Dann beruhigte er sich und gab ihr einen freundlichen Klaps auf die Schulter:
- Alles o "key, nichts passiert!
Sp;ter lud er sie ein, ihn zu einem Seminar in K;ln zu begleiten. fragte Anna, immer noch leicht melancholisch, ein wenig unh;flich: "Muss sie es tun?" "Nein, das muss sie nicht, aber es ist ratsam."
Sie fuhren im Zug der ersten Klasse, sa;en sich gegen;ber und starrten in die Zeitungen. Sie m;ssen sich voreinander geekelt haben, aber die Pflicht ;bertrifft jeden pers;nlichen Ehrgeiz, und damit musste man rechnen.
Nach einem langweiligen, langanhaltenden, kohlenmonoxidgetr;nkten Rauch des allseitigen Missbrauchs von Zigarettennahrung, gepaart mit starkem Kaffee, der das Hirn zum Rotieren und das Herz zum Flattern bringt, schleppte sich Anna unbehaglich in Richtung Ausgang, wobei sie ihren Laptop in einen weichen Laptopkoffer aus Chromleder schob. Sie wollte sofort ein kleines Sprichwort an die Wand am Eingang schreiben: "Sterben musst du sowieso, schneller geht's mit Maglogo..." und es war ihr egal, in welchem Land sie in diesem Moment lebte, die Kultur sollte ;berall gleich sein - um andere nicht zu bel;stigen. Und wer hat sie hier gefragt - f;hlt sie sich wohl, wenn sie mit einer Rauchwolke im Gesicht zu etwas befragt wird?
Sie speisten im Restaurant Zum Diskin Leo auf Kosten des Unternehmens. Herr Schenkel bezahlte den Kellner, verlangte von ihm eine Quittung und h;ndigte sie Anna sofort aus, um die Kosten f;r das Gesch;ft abzurechnen. Als Appetitanreger lud der Chefkoch Anna zu einer Vernissage ein. In der Stadt war eine kostenpflichtige Van-Gogh-Ausstellung er;ffnet worden, und die Bewohner des umliegenden Viertels jubelten vor Freude. Der H;uptling betrachtete bewundernd jedes Gem;lde, warf einen fl;chtigen Blick auf seinen Begleiter und sagte: "Das ist eine gute Idee: "Da ist sie - die echte Kunst, ich habe sogar zwei seiner dicken Alben mit Bildern in Frankreich f;r zweitausend Mark gekauft..." Zweitausend, f;r was? F;r ein ;lgem;lde, das nicht zeigt, was der K;nstler eigentlich darstellen wollte. Und erst als sie die T;r des Saals verlie;en, schaute sich Anna noch einmal um und betrachtete die erstarrten Menschen an den Leinw;nden, als ihr pl;tzlich klar wurde, was auf den Leinw;nden abgebildet war - zitternde B;ume.
- Was halten Sie von dieser Ausstellung? - Herr Schenkel rieb sich die H;nde.
- Hat er ;berhaupt etwas Vern;nftiges gemalt? - kam ein aufrichtiges Gest;ndnis ;ber Annas Lippen, und sie erschrak, weil sie sich an seine Warnung erinnerte: "Jedes Wort kann sich gegen dich wenden", und sie beeilte sich, enthusiastisch auszurufen:
- Oh toll, perfekt, super!
Und all dieses Gezappel um des t;glichen Geldes willen, warum gibt es dann kein Gef;hl der Zufriedenheit und des Seelenfriedens? Anna plusterte ihr Kissen auf und rief im Geiste aus: "Was vermissen die Menschen noch? Was wollen alle von mir? Was fehlt meiner Tochter - bekleidet, bekleidet, arbeitslos? Zu faul, ihre N;gel zu schneiden...".
Bei der Durchsicht ihres Schicksals wurde Anna pl;tzlich klar, dass nichts im Voraus programmiert werden kann. Und wenn ein Mensch gehorsam, intelligent und brav auf die Welt gekommen ist, gibt es keine Garantie daf;r, dass er nicht zum Alkoholiker, Dieb oder Drogens;chtigen wird, dass er sein Leben nicht vergeudet, dass er nicht in v;lliger Einsamkeit und Entfremdung von den Menschen auf den Grund des Sumpfes f;llt, weil er es genau wei;.
- Denn man braucht moralische Befriedigung, nicht materielle", sagte Nastya einmal auf der Geburtstagsfeier ihrer Mutter. - In allen Kriegen geht es um Geld, und Geld f;r was? Geht es um materielle G;ter? Zur moralischen Befriedigung. Und Ihre Tochter erwartet kein Geld von Ihnen, sondern W;rme und Verst;ndnis - moralische Werte. Ein Mensch liebt und sch;tzt seine Mitmenschen erst dann wirklich, wenn ihm etwas weh tut. Es mag blasphemisch sein, aber um die Welt zu retten, w;rde ich, wenn ich Gott w;re, jedem ein kleines, nicht bedrohliches, aber l;hmendes Leiden wie Migr;ne, spastische Kolitis oder eine chronische Blasenentz;ndung geben. Jeder w;rde sein albernes Streben nach Geld aufgeben und in Ruhe sein kleines St;ck Land bearbeiten...
- Das ist Ihre Argumentation, weil Sie kein Geld haben. Wenn du sie h;ttest, w;rdest du anders denken.
- Wenn ich es h;tte, w;rde ich es verschenken und nur Brot und Tee essen.
- Das sind nichts als falsche Worte.
- Nun, leben Sie Ihr Leben, wie Sie wollen.
"Vielleicht braucht Melania wirklich noch mein Sorgerecht? - Anna dachte: - Vielleicht vergewaltigt sie jetzt wirklich jemand, und sie nimmt das in Kauf, um weniger zu Hause zu sein? Aber sie forderte ihre eigene Unabh;ngigkeit... Vielleicht hat Nastya recht, ich habe meiner Tochter nicht genug Liebe gegeben. Herr, vergib mir, aber gib ihr eine nicht gef;hrliche Krankheit, damit sie zu Hause bleibt ... Nein, wir m;ssen zuerst versuchen, ihr zu beweisen, dass sie uns wichtig ist, dass wir sie lieben. Ich stehe sofort auf und gehe sie suchen... nachts... ;ber den See. Was ist, wenn sie jetzt dort am Seeufer unter einem Busch liegt und vor K;lte und Angst zittert..."
- Sascha", Anna r;ttelte an der Schulter ihres Mannes, "lass uns nach Melania suchen.
- Was ist das? Geh schlafen, du denkst, sie wird gl;cklich sein.
- Lass uns alle ihre Freunde aufsuchen und nach ihr suchen. Was w;re, wenn etwas passiert?
- Wenn etwas passiert w;re, h;tte man Sie schon l;ngst informiert...
- Wenn sie das tun, wird es zu sp;t sein.
- Gehen Sie nicht, warten Sie wenigstens bis zum Morgen.
Zwei Stunden sp;ter zog Anna, zitternd vor Aufregung, ihre Jacke und Schuhe an. Leise schloss sie die T;r hinter sich.
Hinter der Skyline der Stadt d;mmerte es bereits. Die ersten blassen Strahlen leuchteten von den zerrissenen Wolkenfetzen. Die Feuchtigkeit kroch gerade so unter ihre Kleidung, dass ihr K;rper in einer kalten H;lle gefangen war. Aber Anna achtete nicht auf ihre Empfindungen, sie bewegte sich schnell auf den See zu, ;ber dem bereits lautstarke M;wen kreisten, die aufmerksam die Fangergebnisse der G;nse, Enten und Schw;ne betrachteten, die ab und zu unter Wasser tauchten und ihre Schw;nze - Schwimmer - an der Oberfl;che lie;en, um ihre Beute blitzschnell aus dem Schnabel zu rei;en.
Anna ging in einem Atemzug um das Seeufer herum, blickte aufmerksam in den malerischen Schatten von wilden Brombeerstr;uchern und Hagebutten, kam auf die Stra;e und ging in Richtung des nahe gelegenen Gebiets, in dem nach ihren sp;rlichen Informationen ihre beste Freundin wohnte. Sie stellt alle auf den Kopf, aber sie w;rde nicht ohne Melania gehen. Sie erinnerte sich an ihr Babygesicht, als sie vier Jahre alt war. Vertrauensvolle, weit aufgerissene Augen, pralle rosa Lippen, zarter Flaum auf ihrem blassen Kopf. Ein reiner kleiner Engel! Und sie k;sst ihren Hintern, k;sst ihre Stirn und lacht ;ber den Klang ihres ungek;nstelten Lachens. Wo ist das alles hin? Wie schnell und unmerklich hat sich alles ver;ndert. Und das ist das Leben, f;r das so viel M;he und Energie aufgewendet wurde! Wer hat sich bei ihr bedankt oder ihre Arbeit gew;rdigt? Oder vielleicht hatte eine deutsche Kollegin recht, als sie in Erinnerung an ihre Tochter sagte, wenn man im Voraus w;sste, was man aus unseren Kindern machen w;rde, w;re es besser, sie schon als Babys in die Toilette zu werfen und die Toilette hinunterzusp;len...
Anna wusste ungef;hr, wo sich das Haus befand, in dem Melanias Freund wohnte. Aber wie es der Zufall wollte, gab es einen Block mit ;hnlichen siebenst;ckigen Geb;uden, mit Balkonen, die auf den Hinterhof blickten, und einer schachbrettartigen Fensterfront. Nun, wir m;ssten alle H;user abklappern und die Namen an den Briefk;sten neu lesen.
W;hrend Anna die Namen vorlas, kamen die Bewohner mit ihren Hunden aus den Haust;ren. Sie musterten die einsame Gestalt einer Frau, die bereit war, sofort auf einen Hilferuf zu reagieren. Doch Anna wandte schnell den Blick ab und machte deutlich, dass sie nicht gebraucht wurde.
Schlie;lich sah sie den Namen, den sie suchte, und dr;ckte auf die Klingeltaste. Irgendetwas r;ttelte im Inneren und durch das Sieb der Gegensprechanlage h;rte Anna die verschlafene Stimme der Mutter des M;dchens:
- Wer ist das?
- Bitte lass Rita f;r ein paar Sekunden zu mir kommen...
- Komm zu uns hoch... - und die T;r ;ffnete sich mechanisch.
Anna ging in Margaritas Zimmer, sie sa; bereits auf dem Bett und wischte sich verschlafen ;ber die Augen.
- Rita, ich gehe nirgendwo hin, bis du mir sagst, wo Melanie ist.
- Wirklich", f;gte ihre Mutter hinzu, "sag mir, wenn du es wei;t.
- Ich wei; es nicht. Ich habe sie gestern nicht gesehen.
- Ich wei;, dass sie mit jemandem zusammen ist", sagte Anna verzweifelt und rang ihre H;nde. - Ich habe nichts dagegen, einen guten Freund zu haben. Aber ich wei;, dass sie sich mit Drogen besch;ftigen... Gott, versteht ihr jungen Leute denn nicht, dass ihr euch selbst ruiniert, dass ihr euer Leben ruiniert? Haben wir Sie deshalb hergebracht? Sie haben zu essen bekommen, Kleidung, Kleidung, was fehlt Ihnen noch?
- Ich wei; es nicht, Tante Ania, aber ich kann versuchen, seine Telefonnummer herauszufinden... - Rita rief zun;chst ein M;dchen an, schrieb die Telefonnummer auf und w;hlte sie auf dem Anrufbeantworter.
Am H;rer war eine raue M;nnerstimme zu h;ren.
- Abish, hast du Melania? Sagen Sie ihr, sie soll sofort nach Hause kommen, ihre Mutter sucht nach ihr.
- Ist das nicht der T;rke, der nebenan wohnt? - Sie wurde von Ritas Mutter angegriffen: "Er ist ein alter Knacker, nimmt er nicht Geld von dir? Sagt mal, fickt ihr alle zusammen oder einzeln? Pass auf, ich nehme meinen G;rtel und peitsche dich aus wie einen Feigling...
- Wir ficken nicht und wir sind erwachsen...
- Ihr solltet lieber arbeiten gehen, anstatt euren Eltern im Nacken zu sitzen.
Rita legte sich auf das Bett und deckte sich mit der Decke zu. Anna wischte sich die Tr;nen aus den Augen, entschuldigte sich f;r die Unannehmlichkeiten und verlie; die Wohnung.
Als sie die Treppe zum unteren Stockwerk hinunterstieg, sah Anna ihre Tochter an der Haust;r stehen und aufmerksam auf die Stra;e schauen. Eine zerfledderte Jacke, zerzaustes Haar, zertrampelte Schuhe. Ein h;ngendes, blaues Gesicht... Und das ist ihre Tochter! Was halten die Menschen von ihnen? Was f;r eine Schande und Schmach!
- Herr, wie siehst du aus? - rief Anna aus, woraufhin Melania erschauderte und irgendwie zusammenzuckte, sich aber sofort wieder zusammenriss, die Augen verengte und die F;uste ballte:
- Was machst du da, stocherst du herum und bringst mich in Verlegenheit?
- Tochter, komm zur Vernunft! Warum ruinierst du dich mit einem Abish? Verstehst du nicht, dass diese Leute b;se sind, dass sie dir nur deine Gesundheit, dein Geld und deine Ehre rauben. Schau, was aus dir geworden ist - eine wandelnde Leiche! Er nutzt dich aus, ohne sich auch nur die M;he zu machen, dich zu f;ttern. Warum verkaufen Sie sich so billig?
- Von welcher Ehre sprechen Sie? Ihr dreckigen, verlogenen Leute! Du kommst zur Vernunft, du kommst, um deine Tochter zu retten... und vielleicht haben wir die wahre Liebe!
- Was f;r eine Art von Liebe k;nnen diese Schwarzen haben? Sie ruinieren jede Nation durch euch, ihr seid jung und dumm. K;nnen Sie unseren Jungen nicht finden, was k;mmert Sie islamisches Blut. Sie leben nicht sich selbst und sie lassen andere nicht... Haben Sie vergessen, wie Onkel Kolya Weber k;rzlich nach Russland zur;ckkehrte, als seine Tochter einen aserbaidschanischen Mann nach Hause brachte, der seinem Vater einen Monat sp;ter ein Messer an die Kehle setzte und sagte, er w;rde ihn erschie;en, wenn er seine Tochter gegen ihn aufhetzt? Haben Sie vergessen, wie er in ganz Deutschland geschrien hat, er w;rde sie abstechen, wenn sie ihn verl;sst. Glaubst du, dein Abish wird dich heiraten? Sie alle f;hren ihre Familien in ihren Bergd;rfern weiter, machen Kinder und ;berlassen sie der Obhut ihrer Frauen und M;tter, w;hrend sie selbst mit europ;ischen Frauen leben und sich mit ihnen vergn;gen, Geld f;r sie ausgeben und sie zu Sklaven machen. Brauchen Sie ein solches Leben oder verstehen Sie die Menschen ;berhaupt nicht? Was macht ihr in eurem eigenen Land, in eurer eigenen Heimat, und spuckt auf alle und vor allem auf euch selbst.
- Es ist zu sp;t, mich zu unterrichten. Und wen finden Sie hier von uns? Tante Nastyas Andrjuschka, der Lutscher von Mama?
- Es sind solche Trottel, die echte Ehem;nner und V;ter abgeben. Sie bauen ihr Leben nicht mit Messern auf, sondern mit Willensst;rke, die sie nicht f;r Kriege, sondern f;r die Schaffung einer friedlichen Existenz und den Fortbestand einer guten Familie einsetzen.
- Dann sollen sie es doch haben! Und warum suchen Sie pl;tzlich nach mir? Es ist nicht die erste Nacht, in der ich nicht zu Hause geschlafen habe. Du bist nur neidisch! Du musst heute l;ufig sein, weil dein Vater nicht mit dir geschlafen hat.
- Seien Sie still, Gott wird Sie bestrafen. Du wirst nie gl;cklich sein, bis du auf die Knie gehst und Gott, mich und deinen Vater um Vergebung bittest.
- Das ist dein Fehler - du sagst immer, ich sei d;nn, undankbar, wertlos. Eine Mutter sollte ihre Kinder nur loben und sagen, dass sie die Sch;nsten und Liebsten sind...
- Wir haben uns unser eigenes Leben geschaffen, ohne uns auf irgendwelche Lorbeeren zu verlassen. Und ihr lebt auf Kosten anderer, und wenn ihr im Sumpf versinkt, rennt ihr zu uns und bittet um Hilfe... Aber denken Sie dar;ber nach, was Sie jetzt tun, bevor es zu sp;t ist...
...Melanie betrat das Haus, als ihre Mutter am Herd stand und H;hnchenschenkel in den Ofen schob, die mit So;e und geriebenem K;se bedeckt waren. Ihr Vater sa; am Tisch, sch;lte die gekochten Eier aus der Schale, bestreute sie mit Salz und schob sie sich mit Bananenkefir in den Mund. Alexander blickte zu seiner Tochter hin;ber und warf den Satz sachlich in ihre Richtung, ohne eine Antwort zu erwarten:
- Also, erz;hl mir, meine liebe Tochter, wie bist du dazu gekommen, so zu leben? Oder hast du kein eigenes Zuhause, wirst du nicht zu Hause gef;ttert?
- Interessiert dich das nicht? - Melanie schnappte zur;ck, in Erwartung des moralisierenden Gespr;chs, das nun folgen w;rde.
- Leider... Wir sind angesehene Leute, und Sie besch;men uns mit Ihrem unw;rdigen Verhalten. Es ist mir egal, wann du die Verantwortung f;r dein eigenes Handeln ;bernimmst...
- Ich verstehe, Sie schmei;en mich raus und ich gehe, ich werde Sie in Ihrer Gesellschaft nicht blamieren.
- Ja, du mietest eine Wohnung, machst einen Schuppen und l;sst deine obdachlosen Freunde essen und an die W;nde kotzen, w;hrend du f;r alles bezahlst.
- So soll es sein.
- Nat;rlich wird die Sozialversicherung f;r alles aufkommen. Ich habe schon Angst, mit dir ein Bad zu nehmen, mich mit demselben Handtuch abzuwischen. Es ist h;chste Zeit, dass Sie sich auf AIDS und Syphilis testen lassen.
Melania st;rzte sich mit geballten F;usten auf ihren Vater und grub ihre N;gel in seinen Hals. Ihre Mutter eilte ihrem Vater zu Hilfe.
- Eines Tages werde ich dich sowieso umbringen und deiner Mutter die Z;hne ausschlagen.
- Gott, Tochter, warum siehst du uns nicht so? Wir sind deine Eltern...
- Ich hatte nie einen Vater oder eine Mutter... Du hast mich nie gebraucht. Ihr habt euch nur mit euch selbst besch;ftigt. Und jetzt rennst du mir zu deinem eigenen Besten hinterher, damit die Leute nichts Schlechtes ;ber dich sagen...
- Wenn du selbst Kinder hast, wirst du erkennen, dass du dich geirrt hast", sagte die Mutter bitter.
- Wozu wollen Sie sie ;berreden? Sie ist in ihren Zwanzigern, es ist Zeit, dass sie erwachsen wird. Sie profitiert nur davon, dass sie auf Kosten ihrer Eltern so lebt. Tritt ihre Mutter und lass sie zur H;lle fahren... Wir sind schlechte Eltern, also zeig uns, was du kannst! Wie k;nnen Sie beweisen, dass Sie besser sind? Du hast nur den Mut, deinen Eltern gegen;ber b;se zu sein, und kannst nichts anderes tun?
- F;r mich z;hlt nicht, was Sie sagen, sondern wie Sie es sagen... In deinen Augen gibt es nichts als Hass und Verachtung, L;gen und Heuchelei. Es ist ekelhaft, in deinem Nest zu leben. Die Wohnung von Tante Nastya ist ;rmlich, aber nur wegen ihres strahlenden, freundlichen Blicks so gem;tlich und hell.
- Ja, aber sie hat nur Augen f;r die M;nner anderer Leute. Bedeckt mit Schmutz und S;nden, Gott und die Heiligkeit vergessend...
- Sie ist hundertmal besser als du. Du lebst nur f;r dich selbst, und sie ist bereit, dir das Letzte zu nehmen... Wieso ist meine Mutter heiliger als Tante Nastya? Was, so s;ndlos?
- Selbst wenn sie S;nden hatte, ist sie bereits eine Heilige, weil sie Gott in ihrem Herzen angenommen und ihm ihr Leben ;bergeben hat. Du und deine Tante Nastya seid die Einzigen, die nicht in die Kirche gehen, weil ihr Angst habt, auf eure Lust zu verzichten...
- Es ist nicht alles Gold, was gl;nzt. Jesus hat Menschen gerettet, ohne nach Namen zu fragen, und Sie graben in der schmutzigen W;sche der Menschen, kompromittieren und dem;tigen sie, indem Sie sie bitten, in Ihre Kirche zu kommen... Terroristen t;ten im Namen Gottes Menschen und versetzen die Welt in einen Schockzustand und halten sich f;r heilige Erl;ser...
Melanie zog ihre Jacke und ihre Turnschuhe an und ging zur T;r hinaus. "Iss wenigstens etwas", rief Anna ihr hinterher, aber ihre Tochter drehte sich nicht einmal um.
- Wir machen etwas falsch", Anna setzte sich auf das Sofa und presste verzweifelt die H;nde auf die Brust, "etwas stimmt nicht, aber wie?
- Rufen Sie Bruder Sebastian in der Gemeinde an, vielleicht kann er Ihnen einen Rat geben. Schlie;lich arbeitet er mit solchen...
- Ich muss ihm also alles erz;hlen und den M;ll aus dem Haus bringen?
- Was, alle? Jeder wei; alles.
- In Ordnung, aber stellen Sie sicher, dass ich nicht f;r alles verantwortlich gemacht werde.
Anna w;hlte die Telefonnummer und erkl;rte sofort und aufgeregt kurz die Situation. Bruder Sebastian h;rte ruhig zu und sagte ein paar Worte:
- Regen Sie sich nicht zu sehr auf, es ist Gottes Wille. Wir haben einige Leute auf Kaution genommen, sie zu den Treffen gebracht, ihnen auf den Kopf geklopft und sie dazu gebracht, sich zu bessern. Sie versprechen etwas, sagen etwas in ihren Augen und tun etwas anderes hinter ihrem R;cken. Das ist genug. Ihre Eltern haben sie aufgezogen, erzogen, gekleidet und ausgebildet, aber sie sind undankbar und versuchen nicht einmal, f;r ihre gute Zukunft zu k;mpfen. Lassen Sie sie in Ruhe. Das Einzige, was Sie tun k;nnen, ist f;r die Menschen zu beten, die vom Weg abgekommen sind, oder wenn sie nicht von jemandem getroffen werden, dem sie vertrauen, und schlie;lich auf ihre Worte der Rettung h;ren...
Nachdem sie Alexander erz;hlt hatte, was ihr Bruder gesagt hatte, f;gte Anna mit einem Seufzer hinzu:
- Vielleicht sollten wir Nastya zur Geburtstagsparty ihrer Tochter einladen. Lass sie reden, vielleicht hat ihre Schwester einen gewissen Einfluss auf sie...
- Mach, was du willst, aber du wei;t, wie sehr ich sie nicht ausstehen kann. Sie muss selbst erzogen werden, sie lebt in einer Geisterwelt. Gef;hle sind f;r sie wichtiger als die Realit;t.
- Was ist jetzt mit Ihren Gef;hlen? Wir m;ssen versuchen, unsere Tochter zu retten. Manchmal muss man sich zu seinem eigenen Besten verbeugen. Was sollen wir jetzt tun? Es gibt keinen Ausweg...
Nastia stand am Herd und backte Pfannkuchen auf dem Rost. Das Lokalradio berichtete zun;chst ;ber Kurznachrichten, dann ;ber die Entfernung der Staus auf den Autobahnen aus den an ihre Stadt angrenzenden St;dten und D;rfern. Nach einer kurzen Anekdote ;ber einen Brand in einer Frauenumkleidekabine, bei dem die Feuerwehrleute das Feuer nach zwei Stunden gel;scht hatten und nach vier Stunden zufrieden wieder herauskamen, k;ndigte der Ansager eine musikalische Pause an, in der er Melodien der lokalen Folklore anstimmte.
Andrjuschka rannte in die K;che, schnappte sich einen Pfannkuchen vom Teller, r;mpfte seine perfekt geschliffene Nase und warf ihn ;ber seine Schulter:
- Wie kann man sich so etwas Langweiliges anh;ren?
- Ich mag Lieder zum Akkordeon. Folklore ist besser als dein Trommeln. Wir mochten in unserer Jugend lyrische Melodien, die uns zum Fliegen brachten. Unsere Seelen und K;rper schwebten im blauen Himmel, und das gab uns die Kraft, Gutes zu tun, den Wunsch, etwas mit unseren H;nden zu tun, ein gutes Zeichen auf der Erde zu hinterlassen. Und wir haben gelebt, geschaffen, gebaut. Aber heutzutage h;ren die Jugendlichen rumpelnde Beatmusik, die den Eindruck erweckt, man w;rde auf einem Pferd galoppieren. Nach solcher Musik f;hlt man sich wie ein gejagtes Pferd, und man hat keine Lust mehr, etwas zu schaffen, sondern nur noch die Kraft, das zu ernten, was andere geschaffen haben. Alles in der Welt bricht also vor Ihren Augen zusammen.
- Jetzt ist die Musik schuld an Kriegen, Naturkatastrophen und unheilbaren Krankheiten.
- In gewisser Weise, ja. Haben Sie nicht auch das Gef;hl, dass Ihr Herz im Takt des Schlagzeugs schl;gt, wenn Sie Ihre Popmusik h;ren? Nicht nur Ihr K;rper zittert, sondern die ganze Erde.
- Ich werde mir jetzt eine neue CD besorgen...
- Ich kann einmal in der Woche etwas h;ren, das mir gef;llt.
- Warum sind Sie w;tend? Da klingelt das Telefon...
- Mach das verdammte Ding an, ich bin gleich da.
Am Telefon war eine heisere, unbekannte Stimme zu h;ren:
- Nastenka, ich bin hier.
- Wer ist es?
- Evgeny.
- Etwas hat meine Stimme ver;ndert.
- Ich bin erk;ltet und habe Halsschmerzen. Habt ihr nicht auf mich gewartet?
- Hatten Sie es eilig?
- Wir wurden an der Grenze aufgehalten, aber Slawa hat alles arrangiert: Er hat jemandem etwas zugesteckt. Wir haben den Bus nicht verkauft, wir sind selbst gefahren, aber ich bereue es nicht - wir sind durch ganz Russland und Kasachstan gefahren. In Russland war das Leben noch flackernd, aber in Kasachstan war es eine totale Katastrophe. Alle zehn Kilometer gibt es Kontrollpunkte, um Tribut zu sammeln. Und alle f;nf bieten sie Prostituierte f;r 5 Euro an.
- Hatten Sie zehn Jahre lang Sex?
- Nein, Slawka hat gekleckert, und ich habe ehrlich gesagt drau;en gestanden.
- L;g nicht, Nastyas Stimme hatte einen Hauch von Unmut in sich. Ich habe gesehen, wie du mit Weibern geschlafen hast.
- Ich habe auch gesehen, dass du sehr krank warst. - Jewgenijs Stimme wurde rau: "Wir lebten in Usbekistan in einem kleinen Haus am Ufer des Kanals. Ja, Prostituierte wurden zu uns gebracht, ich konnte nicht ablehnen. Wie w;rde ich in den Augen der gastfreundlichen Gastgeber aussehen?
- Und warum waren Sie so gastfreundlich, wenn Sie nicht einmal einen Bus gekauft haben?
- Es ist nur so, dass dies Slavkas Freunde sind.
- Es ist nur so, dass du ihnen illegale Waren gebracht hast...
- Du wirst reden... Ich hatte es so eilig, dich zu sehen... Ich habe dich so sehr vermisst...
- Ihre Frau wird Sie tr;sten. Sie hat keine Bauchschmerzen dar;ber, wo und mit wem du warst.
- Hei;t das, dass du dich von mir verabschiedest?
- Du bist so schlau wie immer. Und vergiss deinen Weg zu mir...
- Nein, tu das nicht, Nastja! - Die Stimme verstummte, und einige Sekunden lang herrschte Totenstille im H;rer, der offenbar von ihrer Handfl;che umklammert war. Dann h;rte Nastia durch ihre Tr;nen hindurch die Worte: - Verlass mich nicht, ich kann ohne dich nicht leben...
- Rufen Sie mich nicht mehr an.
Nastia kehrte in die K;che zur;ck, stellte sich an den Herd und verbarg ihr verzweifeltes Gesicht vor ihrem Sohn.
- Mama, wenn du ihn brauchst, dann wirf ihn nicht raus. Es macht mir nichts aus, auch wenn es mir nicht gef;llt, dass er verheiratet ist. Aber die Entscheidung liegt bei Ihnen.
- Nein, ich will mein Herz nicht mehr verletzen, und die Liebe ist weg wie Kohlenmonoxid. Ich sch;tze, ich kann Verrat nicht verzeihen, und was schadet es schon, wenn er nicht passiert?
Das Feuer der Liebe ist erloschen. Aber in Nastyas verwundeter Seele loderte noch immer die Glut der Erinnerung an ihn. Manchmal rief Schenja sie an und erfand neue Gr;nde f;r einen Besuch bei ihr, aber Nastja lehnte alle Angebote ab, und manchmal legte sie einfach auf.
Und doch... Wenn fr;her die Zeit so schnell verging, dass Nastia manchmal keine Zeit hatte, nicht nur die wechselnden Tage und Wochen, sondern auch die Jahreszeiten im Auge zu behalten, war jetzt jeder Tag sp;rbar: Jeden Tag wurde der Abstand zwischen ihr und Evgeny gr;;er. Und Nastia erkannte mit Sehnsucht und Schrecken, dass sie nicht mehr in der Lage sein w;rde, ihn so rein und selbstlos zu lieben wie fr;her. Sie besch;ftigte sich mit der Arbeit, indem sie zun;chst eine Liste von Aktivit;ten zusammenstellte und versuchte, die Fristen einzuhalten, manchmal sogar vorzeitig, indem sie das bereits Erledigte durchstrich. Nastia versuchte, nicht daran zu denken, dass Einsamkeit, Entt;uschung und Leere auf sie warteten, obwohl ihr klar war, dass es im Allgemeinen nichts Schlimmes war, dass es in der Natur des Mannes lag, vor;bergehend die Partnerin zu wechseln - die Natur des m;nnlichen Hundes und des Egoismus -, dass dies dem m;nnlichen Geschlecht innewohnte und dass man nichts dagegen tun konnte, und wenn man ein wenig gl;cklich sein wollte, musste man nur die Augen vor vielen Dingen verschlie;en. Aber aus irgendeinem Grund wurden vor dem Hintergrund des vagen Verrats pl;tzlich andere Unzul;nglichkeiten ihres vor nicht allzu langer Zeit noch so engen und lieben Mannes deutlich sichtbar, die alle vern;nftigen Argumente au;er Kraft setzten. Aber vielleicht war sie selbst egoistisch, weil sie sich die Gef;hle eines verheirateten Mannes angeeignet hatte und trotzdem Loyalit;t verlangte? "Nein", versuchte Nastya ihre Aufregung zu bes;nftigen, "ich sch;tze nur anst;ndige Beziehungen bei Menschen!"
Als Nastia und ihr Sohn Annas Haus betraten, duftete es bereits nach gebratenem Fisch in So;e und gebackenen Torten. Man bot ihr sofort Hausschuhe und einen Platz am Tisch an. Nastia ;berreichte Melanie einen Umschlag mit Geld, der sofort von ihrer f;rsorglichen Mutter konfisziert wurde, und Andriuschka ;berreichte ihr einen Strau; roter Rosen - ein Symbol f;r Glauben, Hoffnung und Liebe.
Das Abendessen dauerte nicht lange und das Gespr;ch drehte sich um oberfl;chliche Themen. Nastia man;vrierte sich sozusagen zwischen Alexanders hingeworfenen Phrasen hindurch und ermutigte sie zum Argumentieren. Nastja wollte nicht mit ihrem Schwiegersohn streiten, denn sie war sich im Voraus sicher, dass seine Meinung unnachgiebig war. Und warum sollte sie das tun? Lassen Sie die Menschen so leben, wie sie k;nnen und wie sie wollen. Sie war nicht ihr Richter. Alexander, der ;ber die undurchdringliche Mauer stolperte, schmollte und zischte wie eine Gans. Anna stie; ihn diskret mit dem Ellbogen in die Seite, und Nastia, die den Blick abwandte, tat so, als w;rde sie es nicht bemerken.
Schlie;lich gingen Anna und ihr Mann aus der K;che und lie;en Nastia mit den jungen Leuten allein. Andrej begann, die Musik-CDs durchzugehen, w;hrend Melanie den Teppich mit einem langen Blick ausdruckslos anstarrte. Nastja warf ihrer stacheligen und unnahbaren Nichte ein paar Blicke zu und ber;hrte sie l;chelnd und liebevoll an der Schulter:
- 'Na, M;dchen, wie geht's? Ich wei;, wie schwer es junge Menschen heute haben - alle Kriterien des Lebens werden auf den Kopf gestellt. Bei uns war alles einfach und klar: arbeiten, um zu leben, und leben, um zu arbeiten. Nun kann man in Deutschland, so scheint es, nicht arbeiten, um zu leben, aber warum dann leben?
- Predige nicht, ich habe genug von meinen Eltern geh;rt...
- Und ich habe es immer vermisst, jemanden zu haben, der mich ber;t, wie ich leben soll...
- Wie kann man jemanden beraten, wenn man nicht in seiner Haut steckt?
- Unsere Haut ist nicht so dick und jeder hat die gleichen Probleme: Wie soll man sein und was soll man tun?
- Alle sind so klug, alle wissen, was richtig ist, nur ich bin dumm, lebe wie ein Parasit, mache meinen Eltern Schande...
- Wen bel;stigen Sie? Auf der Erde gibt es genug Platz f;r alle. Du magst deine Eltern einfach nicht, weil du ihre arrogante Art nicht akzeptierst, du magst dich selbst nicht, weil deine Eltern dich nicht verstehen wollen, du denkst, dass du in der Gesellschaft nutzlos bist, aber das ist gut, es bedeutet, dass du nach der richtigen Antwort, der richtigen L;sung suchst. Man kann es nicht alleine machen, man muss zu den Menschen gehen.
- Mein Gott, wovon reden Sie? Die Menschen leben nur f;r sich selbst und versuchen, so viel wie m;glich zu horten, und es ist ihnen egal, dass ihresgleichen irgendwo verhungert und leidet, oder wollen Sie mir weismachen, dass sie nur blinde Schafe sind, die geliebt werden m;ssen und denen man vergeben muss...
- Lieben Sie sie nicht, aber versuchen Sie, sie zu verstehen. Wir alle sehen die Welt durch ein Glas, aber bei den Betr;gern ist das Glas silbern gef;rbt, so dass sie nur sich selbst sehen. Warum sind Sie also auf diese Leute fixiert? Es gibt noch andere. W;hlen Sie Ihre Begleiter nicht nach ihrem Aussehen, sondern nach ihrem Inhalt aus. Du kannst einen Mann an seinen Augen erkennen, egal wie sehr er l;chelt... Und doch bin ich sicher, dass die Menschen b;se, gierig und manchmal gef;hrlich werden, wenn sie versuchen, sich auf diese Weise vor den endlosen Problemen des Lebens und der Angst zu sch;tzen - der Angst, besiegt zu werden...
- Wenn man die Welt mit den eigenen Augen betrachtet, wird sie als armselig, hilflos und schmutzig empfunden. Allgemeine Psychose und Panik...
- So sehe ich das auch.
- Ist es dann ;berhaupt noch lebenswert, wenn es sowieso keinen Ausweg aus diesem Sumpf gibt?
- Mama, lass das! - Andrjuschka hat versucht, sie aufzuhalten. Melanie wei;, was sie tut...
- ...Es gibt immer einen Ausweg, und manchmal muss man nicht einmal danach suchen, man muss nur ein ehrlicher, aufrichtiger und freundlicher Mensch sein. Dann m;ssen Sie sich gegen niemanden verteidigen. Ich kann Brot und Tee essen, ohne den geringsten Neid derjenigen zu empfinden, die in einem Restaurant essen. Ich kann einfache Kleidung tragen und in einer einfachen Wohnung ohne jeden Schnickschnack leben, ohne die Damen in Pelzen und Villen zu beneiden. Das Wichtigste ist, dass es mir und meinen Begleitern warm und bequem ist. Und daf;r brauche ich nicht viel Geld, ein freundliches L;cheln, Teilnahme und aufrichtiges Verst;ndnis reichen aus.
- Da ich meinen Eltern ihre Fr;mmelei und ihren egoistischen Narzissmus nicht verzeihen kann, kann ich auch nicht freundlich und ehrlich sein, oder?
- Man muss niemanden zwingen, zu lieben, zu kriechen und zu versuchen, nett zu sein. Es gen;gt, niemandem in die Quere zu kommen und hilfreich zu sein. Sie sind erwachsen und haben das Recht, Ihr eigenes Leben zu gestalten. Nehmen Sie eine Wohnung, jeder braucht eine Ecke, in der er sich frei und sicher f;hlen kann. Fangen Sie an, Ihr Leben zu leben, ohne zur;ckzuschauen. Nur der unreine Mensch selbst urteilt, lohnt es sich also, ihm Aufmerksamkeit zu schenken? Geh den geraden Weg, ;berwinde mutig Hindernisse, und es wird viele geben, schau dich nicht um, schau nur nach vorne, dann musst du deine Augen nicht verstecken oder Menschen f;r ihre Fehler verurteilen, wie es dein Vater tut. "Richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet". Ich w;nsche Ihnen, dass Sie Ihren hellen Platz im Leben finden und Gott mit Ihnen ist! Sie werden nie allein sein, Jesus ist bei Ihnen. Sie m;ssen ihn nur von Zeit zu Zeit um Vergebung und Hilfe bitten, und er wird Ihnen helfen.
Bei diesen letzten Worten st;rmte Alexander mit gl;henden Wangen ins Zimmer und ging mit einem strengen Blick in Nastias Richtung zum Schrank, um die Gl;ser f;r den Tee zu holen. Nastia war ein wenig verlegen, sie f;hlte sich ein wenig schuldig, weil sie mit seiner Tochter sprach und sich irgendwie unvorbereitet in das Leben eines anderen einmischte. Und warum in aller Welt hatte sie dem Gef;hl nachgegeben, einem schwachen Mann die Hand zu reichen? Denn jetzt w;rde sie weggehen und alles w;rde sich gegen sie wenden. Ihre impulsive Art ;berschwemmt die Seele in st;rmischen Wellen.
Verwirrt trank Nastia eilig ihren Tee, a; einen Apfelkuchen und kehrte, nachdem sie sich bei ihren Gastgebern bedankt hatte, mit ihrem Sohn nach Hause zur;ck. Als Andrjuschka das ;ngstliche Verhalten ihrer Mutter beobachtete, lachte sie vergn;gt:
- Sie sind zu nachsichtig mit menschlichen Schw;chen und zu anspruchsvoll mit sich selbst. Entspannen Sie sich! Es ist gut m;glich, dass Melanie von Ihrem Rat profitieren wird. Wenigstens hat sie einen Hoffnungsschimmer in ihren Augen.
- Sie tut mir als Mensch leid, trotz ihres b;sartigen Verhaltens. Anna und Alexander wollen aus ihrer Tochter einen starken Menschen machen, ohne zu bedenken, dass das Kind ein zerbrechliches Pfl;nzchen ist und ein schwacher Frost es t;ten k;nnte. Und sie muss ihre Eltern so akzeptieren, wie sie sind, und darf nicht in die Haltung einer Person geraten, die sich nach Vergeltung sehnt, um ;ber jeden Groll erhaben zu sein.
- Und ich glaube, ich bin wirklich ein Mutters;hnchen, denn ich kann ohne Ihren Rat nicht leben.
Nastja lachte, sagte dann aber ernst:
- Du kannst alles machen, denn wenn du allein bist, kannst du dich auf niemanden verlassen und triffst deine eigenen Entscheidungen. Das Leben besteht aus Dramen, Trag;dien und Kom;dien. Ich hoffe, dass Sie die besten meiner Ratschl;ge mit ins Leben nehmen werden und sie Ihnen in schwierigen Situationen helfen werden, scharfe Kanten zu gl;tten. Und wir leben zusammen, weil ich dir zuh;re, was du zu sagen hast. Der ;rger in Anjas "Zelt" r;hrt von einem Mangel an Verst;ndnis, Dankbarkeit und Sensibilit;t in der Familie her. Die Menschen sind eher damit besch;ftigt, ihre eigenen Verdienste und die Fehler der anderen zu registrieren. Anya hat es mir einmal erz;hlt: "Ich bin zwischen zwei Feuern gefangen". Zun;chst war sie hin- und hergerissen zwischen ihrer Schwiegermutter und ihrem Mann. Sie vertrieb seine Mutter von ihrer Familie und unterstellte ihrem Mann, dass sie aus Eifersucht ihre Liebe zerst;ren k;nnte. Jetzt ist sie hin- und hergerissen zwischen ihrem Mann und ihrer Tochter. Und sie k;nnte einfach jeden so akzeptieren, wie er ist. Sie h;tte ein wenig w;tend sein k;nnen, ein wenig schn;ffeln, und dann h;tte sich ihr Herz beruhigt. Vielleicht werden wir morgen verstehen und unterst;tzen, was wir heute abgelehnt haben.
- Sie sollten nur B;cher ;ber Bildungsthemen schreiben...
- Welche B;cher? Ich selbst brauche oft Ratschl;ge und z;gere nicht, andere um Rat zu fragen. Aber meine Rettung ist, dass ich aufrichtig und selbstlos bin. Gott hat mir keinen Neid geschenkt, deshalb st;rt mich das Geld und die Stellung anderer nicht. Ich m;chte etwas mit meinen eigenen H;nden machen und das Ergebnis genie;en. Und es ist mir egal, "was werden die Leute sagen?" Und Alexander und Anna hassen ihre Tochter aus Angst davor, "was die Leute ;ber sie sagen werden". Mein Sohn, wenn du Kinder hast, mach dir keine Sorgen dar;ber, was die Leute sagen werden, sondern dar;ber, was deine Lieben von dir denken, ob sie dir vertrauen und sicher sind, dass du sie nicht betr;gen wirst!
- Das werde ich mir merken, Mama.
Slawa verabredete mit Eugene ein Treffen um sieben Uhr abends. Er rief ihn auf dem Handy an. Eugene fuhr in seinem Opel davon, w;tend auf sich selbst und auf Nastya wegen des schlechten Treffens. "Gott", dachte er, "warum machen Frauen ihre Beziehungen so kompliziert? War es f;r uns beide schlecht? Sie liegt n;mlich bei mir und denkt an meine Frau. Was gibt es da zu bedenken? Meine Frau ist gl;cklich, wenn ich nicht zu Hause bin, und sie ist entspannter, wenn ich nicht da bin. Und ich m;chte keine langweilige, seelenlose Kreatur sehen. Nat;rlich verstehe ich, dass sie die W;sche w;scht, ihren Sohn erzieht und das Haus putzt. Aber sie versteht mich nicht, wir sind uns fremd. Aber ich habe sie geliebt und bin von Russland, wo ich als Technologe in einer geheimen Metallfabrik gearbeitet habe, ins ferne Kasachstan, in die Hauptstadt, gegangen, um das schwere und minderwertige kasachische Porzellan aufzuziehen. Dort traf ich auch Nastya - zerbrechlich, ehrf;rchtig, sinnlich... Und jetzt wieder. Mein Gott, auch ohne sie zu sehen, kann ich aus der Ferne ihre W;rme, ihr Licht und die Traurigkeit, die sie ausstrahlt, sp;ren. Ein Charakter, der nachgibt, aber nicht zerbricht, sch;chtern und unabh;ngig... Zuerst bemerkte ich in ihr ein wildes Reh, die Impulse eines J;gers spielten direkt in mir, aber als ich sie fast jeden Tag traf, war ich ;berrascht, dass sie alles verstand, wor;ber wir sprachen. Die N;chternheit, die Genauigkeit ihrer Einsch;tzungen und die Art, wie sie zuzuh;ren wei;..."
Und selbst wenn sie sich nahe waren, flog Eugene vor dem Gef;hl der Leichtigkeit des K;rpers und der Seele, vor ihrem reinen Glauben an das Gef;hl, fast davon.
Fr;her war er in der Lage, alles oder fast alles zu tun, was seinem Willen, seiner Leidenschaft, seinem Verstand diente. Und Nastia geh;rte auch ihm, aber eine unsichtbare Mauer stand zwischen ihnen, als w;rde sie selbst ihn auf Distanz halten und auf Verrat warten. Erst als ihre K;rper verschmolzen, entspannte sich Nastia v;llig und das machte sie noch charmanter. Sie erriet jede seiner Bewegungen, jeden seiner W;nsche... "Die Wissenschaft der Liebe kann nicht erlernt werden", lachte Eugene, als er sich an ihre Worte erinnerte, "sie kommt von selbst, wenn die Partner einander vertrauen."
"Und warum hat sie mich pl;tzlich weggejagt? Nur weil ich mit ein paar Prostituierten in Usbekistan geschlafen habe? Was hat sich ge;ndert, dass sie mich buchst;blich in die Vierzig zwingt, fast weinend ;ber die kurzen Piept;ne eines verlassenen Telefons?"
Es war eine Stunde und zwanzig Minuten vor sieben. Eugene wendete den Wagen steil und hielt vor der Pizzeria an der Ecke Berliner Stra;e/Moersplatz. Er bestellte eine K;sepizza Margaret und eine Tasse Kaffee. W;hrend der eilige Italiener es im Ofen aufw;rmte, rauchte Schenja eine Zigarette und versuchte, sich zu beruhigen und seine Gedanken zu sammeln.
"Sicher, Slawa hat wieder irgendeine Masche, aber was geht mich das an? Ich bin nur ein Chauffeur, er bezahlt mich f;r meine Dienste, der Rest geht mich nichts an. Doch wie hat Nastya das herausgefunden und alles an einem Ort untergebracht? Ist alles so klar, dass es nicht n;tig ist, zu denken? Und dieser j;ngste Anruf ist seltsam: Die m;nnliche Stimme eines Mannes warnte, dass sein Telefon schon lange von der Polizei abgeh;rt wurde. Ein Scherz oder ernst gemeint?"
Um Punkt sieben Uhr stand Eugene vor dem Tor eines Freundes. Die Frau des letzteren, die sich an die Schulter ihres Mannes h;ngte, begleitete ihn zur Autot;r und ermahnte ihn mit einem verschmitzten L;cheln:
- Wir m;ssen mehr Geld verdienen, wissen Sie, unser Laden geht pleite, wir brauchen ein neues Warensortiment.
- Ja, wie sich herausstellte...
- Wohin gehen wir? - fragte Eugene ihn, als sich die Autot;r schloss.
- In Richtung Holland wird unser Landsmann an der Grenze auf uns warten. Er wird die Waren mit dem Fahrrad transportieren.
- In einer halben Stunde werden wir da sein...
Eugene startete den Wagen und fuhr auf die Fahrbahn hinaus. Ein wei;er Ford, der nicht weit entfernt stand, war ebenfalls losgefahren und folgte ihm, aber sobald er die Autobahn erreicht hatte, bog er auf die nach Jensen f;hrende Autobahn ab. Ich war sofort erleichtert. Die Nerven waren weg. In letzter Zeit war er vom Pech verfolgt worden, alles auf einen Haufen und nichts als ;rger.
Die Ware wurde genau eine halbe Stunde sp;ter von einem Mann in den Drei;igern ausgeh;ndigt. Er war mit einem Trainingsanzug und Soldatenstiefeln mit dicken Riffelsohlen bekleidet. Auf dem Kopf trug er eine karierte M;tze.
Sie fuhren schweigend zur;ck. Slawa sah, dass sein Freund nicht in Stimmung war und versuchte zun;chst, ihn mit dem Angebot einer weiteren Reise nach Usbekistan abzulenken, worauf Evgeny b;se grinste:
- "Tut mir leid, ich werde nicht gehen. Das ist f;r mich sehr teuer.
- Oh, komm schon, du bist rotzfrech... Wegen wem? Ja, deine Nastya ist nicht die Abs;tze der Frauen wert, die ich kenne: vollbusig, hei;, in schicken Kleidern, mit Halsketten um den Hals, m;blierte Wohnung...
- Und dumm... Sie haben Gier, Langeweile und Verachtung in ihren Augen.
- Sie wollen die Feinheiten der Seele...
- Lassen Sie uns nicht dar;ber reden.
Eugene fuhr auf der zweiten Spur der Autobahn auf einer fast freien Stra;e, als pl;tzlich einer der Seitenwagen nach vorne abbog und die Stra;e blockierte.
- Was zum Teufel macht er da?", fluchte Eugene und wollte auf die n;chste Spur ausweichen, doch dort lauerte bereits ein anderes Auto. Slawa ;ffnete sofort die T;r und warf die Tasche auf die Stra;e.
Nach weiteren f;nfzig Metern wurde das Auto von allen Seiten eingeklemmt, und schlie;lich wurde er an den Stra;enrand geklemmt. Sofort heulte die Sirene auf. Zwei M;nner zerrten Eugene aus der offenen Autot;r, warfen ihn mit dem Gesicht nach unten auf den B;rgersteig und verdrehten ihm die Arme hinter dem R;cken. Eugene, der auf dem Bauch lag, sah Slawa in der gleichen Position auf der anderen Seite seines Opels liegen.
Sie wurden in Handschellen zur zentralen Polizeiwache gebracht und bis zur Kl;rung aller Umst;nde in getrennte Zellen gesperrt.
Zun;chst wurde Evgeny in den Untersuchungsraum gebracht, wo er gezwungen wurde, sich nackt auszuziehen. Wahrscheinlich war die gesamte Polizeibeh;rde anwesend. Beim Anblick des starken, schlanken und festen K;rpers des Verhafteten leuchteten die Augen aller auf. Ein ;hnlicher Blick kam von seinem Chef, Herrn Rosing, einem notorischen Schwulen, was seine Art und seinen Lebensstil angeht.
- Beugen Sie Ihren R;cken, spreizen Sie Ihre Pobacken", rief einer der Polizisten auf Deutsch und beugte sich zum Anus des Festgenommenen.
- Bastard", warf Eugene auf Russisch ein und spreizte seine Beine.
W;hrend sie durch die Ermittler gef;hrt wurden, wurden in der Zwischenzeit die Wohnungen der beiden durchsucht. Slava wurde mit zehntausend Euro in bar, seinem eigenen Gesch;ft und einem schwarzen Mercedes gefunden. Es wurden keine Drogen gefunden. Aber die Polizei glaubte das nicht und begann, die Frau zu verh;ren. Sie nahmen das Baby mit und sagten, dass sie es leider nicht zur;ckgeben k;nnten, bis sie die Umst;nde gekl;rt h;tten. Sie mussten ihr alle Drogen geben, die sie verkaufen wollte.
- Es ist nicht unsere Schuld, denn Drogenabh;ngige k;nnen auch woanders Drogen finden", versuchte Slavas Frau immer wieder, der Situation zu entkommen.
Sie fanden nichts in Evgenis Wohnung und wollten gerade gehen, als mein Sohn auf einen der Polizisten zuging und stolz verk;ndete, dass sie noch ein Zimmer im Keller h;tten. Dort fanden sie Zigarettenschachteln, die aus Polen stammten und noch nicht verkauft worden waren. Auch sie wurden beschlagnahmt.
Slawa erhielt f;nf Jahre Gef;ngnis, w;hrend Jewgeni eine Geldstrafe von siebentausend Euro zahlen musste.
Ein Jahr sp;ter w;hlte Nastya seine Handynummer und gratulierte ihm zum Geburtstag, als Zeichen der alten Erinnerung.
- Du bist der Einzige, der mir zum Geburtstag gratuliert hat", schluchzte Jewgeni am anderen Ende der Leitung, "mein Sohn hat da wirklich etwas auf das Papier gemalt, und meine Frau hat sich nicht einmal daran erinnert. Sie wissen, dass Slavka wegen Drogenhandels im Gef;ngnis sitzt.
- Ich wei;, und das ;berrascht mich nicht. Und Sie sind immer noch unterwegs?
- Und was ist mit mir? Ich wusste nichts, obwohl ich es vermutete. Ich war nur ein Anstandswauwau. Aber Sie haben Recht: Es ist verr;ckt, mit dem Leid anderer Geld zu verdienen. Das habe ich ihm auch gesagt, als du mich verlassen hast: "Wenn du wieder in die Schei;e ger;tst, bin ich nicht mehr da." Es ist an der Zeit, dass sich unsere Wege trennen... Ich wurde allerdings auch wegen Zigaretten verhaftet. Jetzt muss ich eine Strafe zahlen... Warte, wo bist du jetzt? Woher kommen Sie? - Ich h;rte eine besorgte Stimme am Telefon.
- Von zu Hause aus. Wie alt sind Sie jetzt?
- Neununddrei;ig.
- Ja, das Leben vergeht schnell.
- Die Jahre vergehen wie im Flug, und man wird es bereuen, wenn nichts mehr ;brig ist.
- Wir werden Viagra nehmen...
- Viagra wird Sie nicht von den Toten auferstehen lassen.
- Schenja, ich habe das Gef;hl, dass ich schnell altere, ich bin von M;digkeit und Apathie umh;llt. Sieh dich um, es gibt so viele junge und h;bsche Frauen. Wenn Sie mit Ihrer Frau nicht zufrieden sind, suchen Sie sich eine junge, h;bsche Frau.
- Was soll das hei;en? Ihr wisst nicht, wie dumm und ekelhaft junge Menschen sind. Sie haben keine Weiblichkeit, keine menschliche W;rme, geschweige denn Verst;ndnis. Es ist be;ngstigend, was das n;chste Jahrhundert bringen wird.
- "Wenn es nicht so klappt, wie es sollte und mit wem es soll, bleibt es bei dem, der es sollte und wie es wird." Ich kann nichts mehr tun. Ich bin es leid, Menschen zu bemitleiden und ihnen W;rme zu geben.
- Ich werde dich heilen, lass mich dich nur kennen lernen. Soll ich mich hinknien? Nastja, ich kann nicht ohne dich sein. Ich bin krank. Ich wei; nicht, wie ich in dieser Welt existieren kann. Rufen Sie mich einfach an, und ich komme von ;berall her. Rufen Sie mich an... Rufen Sie mich an...
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