Konsumguter
Ich bekam einen Job als Verpacker von Konsumg;tern. In solchen Betrieben arbeiten vor allem Azulanten. Am Anfang war es schwer: Meine H;nde arbeiteten schnell, steckten Kleinteile in Kartons, und mein R;cken war geschwollen, taub und ich konnte mich nicht einmal eine Minute lang strecken, ohne mich zu bewegen. Ich wollte alles stehen und liegen lassen und vor einem solchen Job weglaufen. Aber alle sagen, dass man arbeiten muss, also bin ich auf meinem Platz geblieben. Bald hatte ich mich daran gew;hnt, still zu stehen, und meine H;nde machten ihr eigenes Ding.
Ich habe mit Michael gearbeitet. Er war ein einheimischer Deutscher und ich kam aus der ehemaligen Sowjetunion. Er hat sich immer ;ber mich lustig gemacht, indem er ungeb;hrliche Dinge tat. Meine Mutter ermahnte mich, meine Einkaufstasche nicht unbeaufsichtigt auf dem Gemeinschaftstisch liegen zu lassen, wie es andere taten, sondern sie in den Spind zu schlie;en, in dem ich mich umzog.
Sie erinnerte mich daran, dass sie in einem Architekturkurs einmal eine halbvolle Limonade auf dem Tisch stehen lie; und in den Innenhof ging, um frische Luft zu schnappen. Zehn Minuten sp;ter kam sie zur;ck und trank ihr Getr;nk aus. Ich hatte das Gef;hl, etwas Fremdes verschluckt zu haben. Alle sa;en bereits an ihren Tischen und schenkten ihr keine Beachtung, nur ein Orientale l;chelte b;se und fl;sterte seinem Freund etwas zu und nickte ihr zu.
Etwas, das in die Flasche kommt. Sie wollte auf die Toilette gehen und alles auskotzen, war aber zu sch;chtern. Nach einer Weile begann sie zu halluzinieren und sich schwindlig zu f;hlen. Als der Unterricht zu Ende war, kam sie nach Hause und legte sich ins Bett. Sie hatte eine verschwommene Sicht und ihr Herz schlug schnell. Ihre Freundin kam herein und begann, ihr Tee zu geben. Dann schlief sie ein. Was war das? Wir m;ssen vorsichtig sein...
Und meine Kollegin Serena kommt zur Arbeit und legt die mit Ketchup beschmierten Brotscheiben auf den gemeinsamen Tisch und geht an die Arbeit. Isst sie alles selbst, oder bringt sie es wie die Schweine zu allen. Sie sagt, sie esse nichts - weder Fisch noch Fleisch. Aber einmal hatte sie Feierabend, weil Freunde sie zum Grillen eingeladen hatten. Was gibt es also zu grillen, wenn man kein Fleisch isst? Vielleicht Mais...
Bald darauf erkrankte ich an einer Grippe. Ich bekam Fieber und Nasenbluten. Serena verk;ndete allen, dass man auch mit einer Grippe arbeiten kann. Das ist nat;rlich nicht gut, aber ich habe genug von ihren Sticheleien und Possen vor den Chefs. Ich wei;, dass sie gerne an einem F;llfederhalter nuckelt, wenn sie in ihr Notizbuch schreibt, wie viele Paletten wir gemacht haben. Ich nahm den F;llfederhalter und zwirbelte ihn in den L;chern meiner Nase. Legen Sie es zur;ck. Am n;chsten Tag kam sie nicht zur Arbeit. Sie sagte, sie sei an der Grippe erkrankt. Sie k;nnen mit der Grippe arbeiten, oder?
Michael ist darin nicht besser als wir. Wahrscheinlich will er auch vor seinen Chefs angeben, damit er bef;rdert wird.
Ich sa; an meinem Schreibtisch und schrieb einen Bericht ;ber die Arbeit des Tages. Auf dem Tisch stand ein Glas, und unter dem Glas befand sich ein Plakat mit Bildern von Kandidaten f;r die Wahlen. Ich habe nicht einmal auf sie geachtet. Er stand neben mir, und als ich fertig war, gab er sein Urteil ab:
- Jetzt haben Sie unsere Kandidaten mit Ihren ;rmeln abgewischt. Die F;hrer werden keine Gnade walten lassen...
Oh, wie ;rgerlich! Es gibt nichts anderes zu tun...
- Weinen Sie nicht...
Irgendwie fragte ich, als ob ich es nicht w;sste:
- Warum geben die Leute so an? Oder wollen sie F;hrungskr;fte werden? Sie lecken also die ;rsche ihrer Vorgesetzten und sind bereit, die Arbeiterklasse zu vernichten.
- Willst du nicht einer sein? - antwortete Serena: "Willst du das nicht auch? Willst du dein ganzes Leben in solchen Fu;stapfen leben?
- Mir geht es gut, so wie ich bin! Ich mag es nicht, die Verantwortung f;r alle zu ;bernehmen.
- Ich wollte deine Reifen aufschlitzen, aber ich hatte Angst, dass du keinen Ersatzreifen hast und es am n;chsten Tag nicht zur Arbeit schaffst", sagte Michael.
- Der Chef hat uns gewarnt: Wenn es einen Streit im Team gibt, soll man ihm das sofort melden, - warnte Serena Michael. - Also, schauen Sie!
Am n;chsten Tag fand eine Sitzung des gesamten Teams statt. Der Chef nannte die Namen derjenigen, die die Atmosph;re in der Mannschaft st;rten. Das hat er auch gesagt:
- Michael, Serena, Arnold - h;rt auf, alle zu schikanieren. Aber Michael, du hast Diane eine 'alte Hexe' genannt, und du, Arnold, h;r auf, alle herumzukommandieren - daf;r gibt es h;here Stellen.
Woher wei; er das? Er muss hier Spione haben! Vielleicht sind Videokameras installiert (ich habe mich umgesehen), oder es gibt eine Person, die ;ber alles, was im Team passiert, Bericht erstattet und daf;r Pr;mien erh;lt oder ins Management aufsteigen m;chte.
Aber der Chef fuhr fort:
- Und du, Nikolaus - er wandte sich an mich - musst m;nnlicher sein, f;r dich einstehen! Das ist das erste Mal, dass ich einen Russen sehe, der nicht einmal den Mund aufmacht, um sich zu verteidigen...
Ich war bereit, durch die Erde zu fallen.
- Und jetzt sagen Sie mir, warum Sie gestern Ihr Tageskontingent ;berschritten haben und heute nicht einmal die H;lfte davon", fuhr der Chef fort.
Wir waren alle still. Schlie;lich antwortete Diane, eine marokkanische Frau, mit zwei Worten, da sie kein Deutsch sprach:
- Gestern haben wir an Arnolds Anweisungen gearbeitet.
- Wessen Anweisungen?
Es war ihr peinlich, aber ich habe den Mut aufgebracht, alles so zu erz;hlen und zu zeigen, wie es passiert ist.
- Arnold sagte uns, wir sollten an der Linie arbeiten. Diane auf der einen und ich auf der anderen Seite. Aber nicht, um das Gem;se zu verpacken, sondern um es in den Ofen zu schieben, damit das Zellophan an den Beuteln kleben bleibt. Und wir haben sie einfach auf die Palette gelegt. Und heute haben wir wie immer gearbeitet - von Hand...
- Was? Zeigen Sie mir wie?
Ich schaltete das Band ein und begann, die T;ten in den Ofen zu schieben, und Diane begann, sie herauszunehmen. Der Chef nahm die fertige Tasche, pr;fte sie und kam zu dem Schluss:
- Nein, so funktioniert das nicht. Die Qualit;t ist schrecklich! W;rden Sie so etwas kaufen? Arnold, bevor Sie Ideen entwickeln, kommen Sie zu mir und sagen Sie mir, was Ihnen vorschwebt. Wir werden gemeinsam dar;ber nachdenken und entscheiden, ob es sich lohnt... Kein Selbstbetrug!
Arnold fing an, auf alle zu schimpfen und nannte uns 'Verr;ter'. Es gibt einen weiteren Feind in unserer Brigade. Ich bevorzuge Marokkaner, T;rken, Bosnier und andere Einwanderer: ruhig und bescheiden, immer bereit, sich gegenseitig zu helfen. Und die einheimischen Deutschen, wie Serena, Arnold, Michael... versuchen, uns in die Falle zu locken, mit Dreck zu bewerfen und zu dem;tigen.
Unter uns ist Raja, ein Neger. Er arbeitet langsam und macht oft Fehler, es gibt eine Ehe, aber er nimmt alles als Witz und l;chelt immer, auch wenn er gescholten wird. Die Chefs halten ihn sofort f;r psychisch krank.
- So bist du nun mal, nimm alles auf die leichte Schulter", riet meine Mutter. - Sollen sie doch denken, was sie wollen. Achten Sie auf Ihre Nerven! Arbeiten Sie Ihre acht Stunden und vergessen Sie die Arbeit. Wie Ihr Lehrer zu Recht sagte, als er Ihnen die T;r zum Erwachsenenleben ;ffnete: "Schauen Sie nach vorne und definieren Sie Ihr Leben. Achten Sie nicht darauf, was und wie die Leute ;ber Sie sagen. Gestalte dein eigenes Schicksal!"
- Was machst du also, wenn du am Telefon arbeitest und Michael kommt zu mir und bittet mich: ";bernimm doch mal, ich muss auf die Toilette." Und dann kommt er raus und stellt sich an meine Leine und ich muss an seiner bleiben.
- Tun Sie dasselbe. Sagen Sie, dass Sie auf die Toilette m;ssen, lassen Sie sich eine Weile von ihm vertreten, und wenn Sie wieder herauskommen, gehen Sie auf Ihre. Oder ;ndern Sie sich gar nicht. Lernen Sie, nein zu sagen. Aus einem Wolf kann nur ein Wolf werden, egal wie sehr man versucht, ihn wie ein Haustier zu behandeln.
- Es ist ein bisschen peinlich...
- Und ein Wurf unter den F;;en zu sein ist bequem?
Ich war still. Ich trete oft als T;ter auf. Wo sind mein Mut, meine Kraft und meine Tapferkeit? Hatte meine Mutter mich in einem Gew;chshaus gro;gezogen und mich immer besch;tzt? Die Entbehrungen, die Dem;tigungen, all das hat sie auf sich genommen! Jetzt kann ich nicht mehr f;r mich selbst, f;r meine Ehre und mein Gewissen eintreten. Ich konnte nur vor die T;r des Feindes pissen, wie unser Russe Iwan Afanasjew. Oder sagen Sie allen, sie sollen sich verpissen. Danach sind deine Gegner wie ;l, selbst du bist angewidert...
- Ignoriere alle", ermahnte mich meine Mutter, "mach deine Arbeit flei;ig und das war's. F;r die Deutschen ist es wichtig, dass Sie nicht zu sp;t kommen, der Rest liegt bei Ihnen. Wenn es Ihnen nicht gef;llt, lassen Sie sich feuern. Sie werden nicht auf dich schie;en. Sie werden einen anderen Job finden.
Einmal sah ich einen russischen Fernsehsender und ein Obdachloser erz;hlte mir von seinem Leben in Russland: "Ich habe meine Wohnung durch einen Tipp von schwarzen Maklern verloren. Ich begann zu leben, wo immer ich konnte. Ich legte mich hin, schlief und ;berlie; mich dem Morpheus in der neuen Siedlung, in der es sowohl im Sommer als auch im Winter Stra;entemperaturen gab. Ich schlief auf Pappe auf dem Boden und hatte keine einzige akute Atemwegsinfektion. Ich habe mich durch die Tore gezw;ngt und dann ein bisschen Geld f;r Essen verdient.
Ich habe einmal Kurzgeschichten ;ber unsere Stadt geschrieben. Ich entschuldige mich f;r die Eigenwerbung. Ich habe 25 Geschichten ;ber unsere Stadt geschrieben. Ich sa; am Eingang des Bahnhofs und verkaufte sie f;r zweihundertf;nfzig Rubel. Eine nette Dame, Gott segne sie, fragte ernsthaft: "Warum so billig?" Ich verkaufte an die n;chste Person f;r f;nfhundert Rubel.
Eine Woche sp;ter zeigte ich die Stadt einem jungen Mann und sagte zum Abschied: "Jetzt kannst du mit mir abrechnen!" Er fuhr mit der Hand an seiner Hose hinunter und sagte: "Ich habe keine Ahnung: "Ich z;hle, und du z;hlst..." Einhundert, zweihundert, dreihundert Rubel... Dann nahm er aus einer anderen Tasche tausend Rubel heraus. "Das ist alles f;r dich!" "Gott sei mit dir! - sagte ich. - Bezahlen Sie f;r sich selbst, bezahlen Sie f;r den Kerl und geben Sie Trinkgeld..." Er antwortete: "Ich habe so viel ;ber meine Stadt gelernt, das ganze Geld geh;rt dir! Ich bin Ihr Kunde, und der Kunde hat immer Recht!" So habe ich in anderthalb Stunden eintausenddreihundert Rubel verdient.
Ich bin jetzt Mitglied des Rates der Kenner der Stadt. Ich biete denjenigen, die es w;nschen, F;hrungen durch die Festung der Stadt an...".
Nat;rlich lassen sie dich hier nicht verhungern, aber sie werden dich geistig t;ten... Ich bin ein friedlicher Mensch! Ich wei; nicht, wie man eine Waffe nachl;dt, ohne zu wissen, wie man sie entsichert. Vor vielen Jahren dr;ckte sich Leo Tolstoi folgenderma;en aus: "Ich mag keine arroganten Menschen, die sich ;ber andere erheben. Am liebsten w;rde ich ihnen einen Rubel geben und sagen: 'Wenn du deinen Wert kennst, bekommst du dein Wechselgeld zur;ck'..." Das w;rde ich jetzt auch tun...
Serena sieht h;bsch aus, mit ;ppigen Locken auf dem Kopf und sch;nen Augen. Aber Charakter... Ein schlechter Charakter f;r meinen Geschmack. Skandal;s und m;rrisch. Sie steht allein an einem Ort und wirft das fertige Produkt in Kisten - das ist ihr Job. Und sie dr;ngt alle, sich schneller zu bewegen. Den ganzen Tag lang. Am Ende des Tages sind alle ersch;pft, m;de, kraftlos, w;tend... Deshalb geben viele Leute am dritten Tag auf. Die Bedingungen waren f;r die Arbeiter nicht mehr zu ertragen. Und sie ging mir auf die Nerven: "Beeil dich, H;hner, beeil dich..."
Meine Mutter hat mir einen Zettel von Katerina Leibmann zugesteckt. Ich habe ihn nicht sehr sorgf;ltig gelesen. Es ist gut, zu schreiben, wenn es einen nicht betrifft...
"Psychische Gewalt am Arbeitsplatz - jedes Teammitglied kann zum Opfer werden. Bei der Auswahl eines Arbeitsplatzes suchen geistig unzul;ngliche oder komplexe Chefs oft nach diesen stummen, stimmlosen Halbsklaven. Eine Art Haustier. Es hat keinen Sinn, mit einem solchen Tyrannen zusammenzuarbeiten, aber der "Preis der Frage" ist: sich weigern, eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten oder es ertragen, die Nerven zu einem Klumpen zu b;ndeln...
Repressalien... M;nner sind in dieser Kategorie des psychischen Missbrauchs h;ufig die Opfer. Aber... Welchen Ansporn kann ein Mensch haben, ein Bollwerk f;r seine Familie zu sein, wenn er Tag f;r Tag Vorw;rfe h;rt: "Du bist nutzlos, du taugst zu nichts, du lebst von unserem Geld, du bist fett geworden, du isst und trinkst den ganzen Tag nur f;r unser Geld! St;ndige Vorw;rfe in einem beleidigenden und erniedrigenden Ton sind ebenfalls eine h;ufige Form des psychologischen Missbrauchs.
Dem;tigung... Es ist nicht ungew;hnlich, dass sich postsowjetische Frauen und M;nner ;ber die Ma;en dem;tigen und beleidigen lassen. Gleichzeitig erkennen sie, dass solche Beziehungen falsch sind, ihre Menschenw;rde dem;tigen, ihr Selbstwertgef;hl zerst;ren und sie nat;rlich zu zweitklassigen Menschen machen. Weil sie ein Niemand sind, ein Insekt, das sich in der N;he aufhalten darf. Solche Menschen leiden oft an somatischen Krankheiten, die durch st;ndige innere Nervosit;t verursacht werden.
Was ist zu tun? Wenn ein Missbrauch stattgefunden hat, gibt es leider keine Hoffnung, ihn zu beheben. Daher ist die einzige M;glichkeit in diesem Fall, vor einer solchen Arbeit wegzulaufen. Wenn Sie glauben, dass das Problem auf andere Weise gel;st werden kann, gehen Sie immer wieder auf die Harke. Aber jedes Mal tut es mehr und mehr weh...".
Ich kam immer wie eine Zitrone nach Hause. Das war mir zu hoch. Ich wollte aufh;ren. Meine Mutter hat mich ;berredet, wieder mitzumachen:
- Haben Sie andere Brigaden?
- Das tue ich. Es sind zwei Frauen und ein Mann. Aber sie sind zu langsam.
- Also helfen Sie ihnen! Gehen Sie zu ihnen und arbeiten Sie. Fragen Sie einfach Ihren Vorgesetzten um Erlaubnis. Lass Serena an dem anderen Mann nagen, dem ruhigeren und dickh;utigeren. Auf schlechte Menschen sollte man nicht w;tend sein. Wissen Sie, wozu Gott sie geschaffen hat? Dass wir sie betrachten und versuchen sollten, ganz anders zu sein.
Es stellte sich heraus, dass sie Recht hatte. Ich wechselte zu einer anderen Brigade, bevor ich die Erlaubnis des Chefs einholte. Er fragte mich, warum. Ich habe ihm erz;hlt, dass Serena mich nicht in Ruhe arbeiten l;sst.
- Gut, weiter geht's! Aber ich muss Sie warnen: Schlie;en Sie Frieden mit Serena. Ich will keine Skandale. Oder ich feuere Sie beide.
Ich mag keine Aufdringlichkeit und kein Einschleimen, vielleicht kann man deshalb die Zahl meiner Freunde an den Fingern einer Hand abz;hlen. Ich kann nicht sagen, dass es richtig ist.... Das Leben zwingt einen dazu, sich anzupassen, und man tut zu bestimmten Zeiten so etwas wie ein Schleimer... Aber lassen Sie sich nicht den Kopf dar;ber zerbrechen, ob das eine gute Sache ist? Es bereitet denjenigen Kopfzerbrechen, die f;r andere Situationen schaffen, in denen das Einschleimen die Norm ist.
Erledigt und erledigt. Ich wechselte in eine andere Brigade. Es waren zwei Frauen und ein Mann, Herr Heinrich. Letzterer war ein Deutscher, der sich um nichts k;mmerte. Hauptsache, es war ein Tag zu Nacht.
- Ich habe hier keine Freunde, also ist es mir egal", sagte er und deutete an, dass "mein Haus am Abgrund steht". Mein Name ist Hase, ich wei; von nichts. Wenn du einen schlechten Menschen triffst, habe Mitleid mit ihm. Sie m;ssen sich nur mit ihm abfinden, aber er muss sich f;r den Rest seines Lebens mit Ihnen abfinden.
Siren sah am n;chsten Tag schrecklich aus. Ihr Gesicht war grau in grau geworden. Ihre Augen waren eingesunken, rot und geschwollen. Was war los mit ihr? Ich habe Michael danach gefragt.
- Sie ist jetzt mein Botenm;dchen. Ich habe ihren Platz eingenommen und ihr das Packen der schweren Paletten ;berlassen. Sie ist jetzt wie ein Pferd, weil ihr die Art und Weise, wie wir es gemacht haben, nicht gefallen hat. Sie soll sich in unsere Lage versetzen.
Ja, es gibt so viel Dem;tigung in so kleinen Fabriken. Was passiert dann in den gro;en Fabriken? Ist es wirklich so, wie Deutschland lebt: Wer wird wen niedertrampeln? Und was wollen die Menschen?
Sie hat einen Freund - einen kleinen, kahlen Mann mittleren Alters. Ich fing an, mit ihr zu reden und ihr Zeichen zu geben:
- Wozu brauchen Sie ihn, einen so unansehnlichen Mann?
Sie wollte sie nicht annehmen. Dann bin ich zu einer anderen Marionella gewechselt. Sie war Rum;nin - eine junge Frau, unverheiratet. Ich wollte so sehr eine Familie gr;nden, weil ich in meinen Drei;igern war, dass ich mich jedem Single an den Hals warf. Marionella freute sich zuerst dar;ber, aber dann k;hlte sie sich etwas ab. Sie dachte wohl, ich sei in Serena verliebt.
Ich hatte Serena bereits vergessen und begann, Liebe und Z;rtlichkeit von Marionella zu suchen, und ich selbst umarmte sie und k;sste sie sogar vor allen. Das ;rgerte alle, und Serena wurde eifers;chtig. Ich wurde stolz, obwohl ich von Natur aus bescheiden, still und verschlossen bin. Marionella spricht nicht gut Deutsch, aber sie spricht sehr gut Englisch und ihre Muttersprache Rum;nisch. Wenn sie ihre Schubladen bewegt, wird ihre Kleidung heruntergezogen, um einen Bauchnabel oder eine Taille zu enth;llen, wo ihr H;schen und eine bestimmte verf;hrerische Kurve sichtbar werden. Ich h;re mit meiner Arbeit auf, starre und bewundere. Ich umarme sie sogar, aber sie sagt, sie f;hle sich bei meiner Ber;hrung unwohl. Sie verf;hrt mich und weist mich dann zur;ck...
Sp;ter gab sie mir ein Bonbon, machte mir ein Kompliment und sagte:
- H;ren Sie auf niemanden, sagen Sie allen, sie sollen sich verpissen... Du bist ein guter Kerl! Sie m;ssen sich selbst respektieren!
Ist das nicht sch;n! Wie oft hat mir meine Mutter gesagt, ich sei genauso gut wie alle anderen, aber sie ist eine Mutter! Jede Mutter w;rde ihren Kindern sagen, dass sie die Besten und H;bschesten sind... Das sagte sie mir k;rzlich:
- Als Kind hat man mir nie gesagt, dass ich sch;n und die Beste bin", sagte sie, "und jetzt denke ich, ich bin alt und h;sslich... Und neulich sa; ich im Bus und sah ein junges M;dchen auf dem Vordersitz sitzen, ganz bunt, stolz, sich seines Wertes bewusst, mit einer Hakennase und einem Rabenprofil. Und sie liebt sich selbst! Nicht wie wir - wir verstecken uns und denken, wir seien die Schlimmsten...
Unter der Aufsicht der Frauen fing ich an, noch schneller und h;rter zu arbeiten, mit dreifachem Einsatz, um das Ziel von dreihundert Prozent zu erreichen. Die anderen Brigaden wurden w;tend auf mich und begannen, dem Chef alle m;glichen Kleinigkeiten ;ber meine Fehler zu berichten, nur um mich zu vernichten. Viele begannen, sich abzuwenden und Witze zu machen. Wie Sie wissen, kann man in Deutschland nicht besser arbeiten als andere oder sich von anderen abheben. Sie m;ssen im Stillen arbeiten, d;rfen sich nicht von Ihrer besten Seite zeigen und den Ruf Ihrer Vorgesetzten nicht unter Druck setzen.
Der Chef beschloss, mich in eine andere Brigade zu versetzen, in der haupts;chlich Fl;chtlinge und Deutsche mit anderer sexueller Orientierung arbeiteten. Er rief alle zusammen und sagte mir, ich solle die Schicht wechseln. Habe ich das ;bel genommen?
- Nein, ich w;rde lieber zur;cktreten...
- Man muss nur... Und diskutieren Sie nicht ;ber die Entscheidungen Ihrer Vorgesetzten... Andernfalls gehen Sie...
Ich z;gerte zun;chst, dann verlie; ich den Raum unter den Blicken vieler Augen. Eine Deutsche, Sandra, sagte ganz ruhig:
- Ich auch.
Sandra holte mich ein und schlug vor, ich solle zu dem oben genannten Verwalter gehen und ihm alles erz;hlen. Der Mann antwortete:
- Leider kann ich da nichts machen. Der Chef wei;, wen er behalten und wen er entlassen muss.
Wir sind rausgegangen. Ich war verzweifelt.
- Reg dich nicht so auf", ermutigte mich Sandra, "es lohnt sich nicht, deine Nerven f;r diese Pfennige zu verschwenden... Lasst uns alle gehen...
Ich blieb zwei Tage lang zu Hause. Bald darauf bot mir die Lai-Firma eine weitere Stelle als Packer in der N;he meiner fr;heren Stelle an. Bei neuen Staubsaugern mussten die Staubbeutel entfernt und durch neue, widerstandsf;higere Beutel ersetzt werden. Ich musste nur die Schrauben an den Staubsaugern mit einer elektrischen Schraube l;sen und eindrehen. Am ersten Tag war mir sogar schwindelig, aber ich wollte nicht wieder mit dem Gesicht in den Schlamm fallen.
Meine Mutter wiederum ;berredete mich, vom Packer zu einem besseren Beruf zu wechseln: G;rtner, wo man viel verdient, leichter arbeitet und st;ndig in Bewegung ist. Wo meine besten Freunde Sonne, Luft und Wasser sind... Aber ich mache alles auf meine Weise, wenn auch schlecht, aber auf meine Weise! Ich h;re nicht auf Ratschl;ge... Nur Emma, der Hellseherin, vertraue ich stark. Meine Mutter stellte uns vor. Ich erz;hle ihr alle Einzelheiten meiner Misserfolge und sexuellen Abenteuer. Sie riet mir einmal: "Sei nicht so auff;llig zu den M;dchen, sonst halten sie dich f;r einen Verr;ckten." Ich wei; nicht, wie ich mit ihnen umgehen soll.
Meine Mutter sagte: "F;hre ein Tagebuch, in das du alle deine Erlebnisse bei der Arbeit eintr;gst, was gut und was schlecht war. In zehn Jahren werde ich meine Notizen lesen und mich wundern: Was f;r ein Narr ich war! Alles war gut, und ich war wie ein feiger Hase, der sich unter allen Leuten durchschl;ngelt, w;hrend ich in Ruhe leben und darauf warten k;nnte, dass Gott mir eine ;berraschung schenkt - die andere H;lfte. Was meine Mutter sagt, ist Paranoia. Und diese Emma ist die Wahrheit! Ich wei;, dass ich immer gegen meine Eltern versto;e, und sie wollen nur das Beste f;r mich. Aber das merkt man erst, wenn Misserfolge den Willen und die Seele brechen, und zu wem gehen wir, um uns zu tr;sten ...? Zum Mutter!
Ich selbst habe mich gefragt, warum ich bis zu meinem f;nfunddrei;igsten Lebensjahr vor dem Computer sa; und Astralspiele spielte, als das Leben an mir vorbeigezogen war... Meine Mutter sagte mir, dass man sein Leben leben sollte, indem man etwas erreicht, und nicht indem man Spiele spielt. Und ich war w;tend und wiederholte: "Wenn du noch ein Wort sagst, schlage ich dich..."
Doch bald rief mich Marionella an und lud mich zum Grillen am Rheinufer ein. Ich stimmte zu. Ich habe daf;r eine Kiste Bier, Wein und Wodka gekauft. Sie w;rden, so dachte ich, Fleisch oder Wurst f;r den Grill kaufen.
Wir versammelten uns zur festgesetzten Stunde und Uhrzeit. Marionelkas Geschwister und Sandra waren dabei. Es stellt sich heraus, dass sie Freunde sind. Wir haben gegrillt, gegessen und Alkohol getrunken. Ich habe ein paar Fotos gemacht. Die Polizisten kamen mit einem Motorboot und sagten uns, wir sollten verschwinden, es sei verboten, hier zu grillen. Ich begann zu erkl;ren, dass wir Freunde seien und niemand uns st;ren solle. Sie warnten uns, dass dies das letzte Mal sei und gingen. Wir vereinbarten, dass wir am n;chsten Wochenende nach Holland fahren w;rden. Interessant! Ich werde auf jeden Fall hingehen... Ich muss lernen, auf die Leute zuzugehen...
Sandra ist eine Woche lang gekommen, um den Elektroherd abzuholen, weil Marionelkas Herd abgebrannt ist und es nichts zum Kochen gibt. Und meine Mutter hat einen Herd aus dem Landhaus und der steht im Keller. Ich hatte ihnen bereits meine neuen Fahrr;der gegeben, aber das wusste meine Mutter nicht. Kein Mitleid f;r das zuk;nftige M;dchen! Mein Bruder hat wirklich dazu gesagt: "Ich w;rde warten, bis sie es mir gibt, dann w;rde ich ihr alles geben!"
Sie kam mit ihrem Auto an, als Mutter gerade das Abendessen zubereitete. Sie luden sie an den Tisch ein. Sie erz;hlte ihr, dass sie als Lesbe schon lange mit Marionella schlief und dass Marionella niemanden hatte, der die Arbeit der M;nner erledigte.
Meine Mutter war ;berrascht und sagte, ich solle sie nicht beleidigen:
- Wie alt sind Sie?
- Siebenunddrei;ig...
- Warum bekommen Sie keine Kinder?
- Es ist zu sp;t.
- Sie haben noch Zeit, bis Sie zweiundvierzig sind. Was werden Sie im Alter ohne Kinder tun? Keiner, der Ihnen ein Glas Wasser gibt.
- Ich werde in ein Altenheim gehen.
- Und die einzige Freude, die man erleben kann, ist die Mutterschaft?
Sie senkte ihren Kopf:
- Daf;r braucht man Geld, und ich habe keins.
- Welches Geld? Alles, was du brauchst, ist Liebe f;r deine Kinder, und der Rest kommt von selbst...
- Komm schon", unterbrach ich meine Mutter, "lass sie tun, was sie will...
- Es st;rt dich nicht, dass Marionella lesbisch ist und sich nicht um dich k;mmert", ;rgerte sich meine Mutter, als Sandra ging.
- Ich werde versuchen, mich um ihre Schwester Roxanne zu k;mmern, die weniger h;bsch ist, aber solange sie nett ist.
- Ich bin nicht gl;cklich dar;ber, mit dieser Kampagne befreundet zu sein", wiederholte meine Mutter und beriet sich mit ihrer Freundin. - Man wei; nicht, wie das enden wird...
- Lesben sind auch Menschen! Sie m;ssen sie nicht meiden. Sie werden Ihrem Sohn beibringen, aufgeschlossen zu sein und M;dchen zu vertrauen.
- Ich glaube, es stimmt, was man sagt: "Du w;rdest lieber verhungern, als etwas zu essen, und du w;rdest lieber allein sein, als mit jemandem zusammen zu sein. Bald wird es eine Maskerade der nicht-traditionellen sexuellen Minderheiten geben. Und wenn er auch zu dem Festival eingeladen wird, muss er dann nackt in seiner Hose und mit einer Regenbogenfahne in der Hand hingehen ...?
Die Reise nach Holland war f;r mich lehrreich und faszinierend. Jeder verhielt sich l;ssig, ging in den Parks spazieren, schlenderte durch den Garten, fuhr auf Schaukeln und trank Bier. Wir sind zum Pinkeln um die Ecke gegangen und haben gepinkelt. Wir haben gelacht und uns gut am;siert. Wir sind erst in der Nacht angekommen und haben uns alle in eine Koje gelegt. Ich wollte, dass Roxana neben mir liegt, aber sie lag n;her an Marionella. Ich habe Roxanne sagen h;ren: "Wird er nicht bel;stigen?", und die Antwort war: "Nein, er ist intelligent, er wird sich nicht dazu herablassen..." Es wurde still und alle schliefen sofort ein. Aber jetzt wei; ich, dass es nichts gibt, wof;r man sich sch;men muss, und dass man alles geben kann.
Am Morgen rief mich meine Mutter an und ich war froh, von ihnen wegzukommen. Sp;ter lud ich sie zum Abendessen zu mir nach Hause ein. Ich hatte meine eigene Wohnung. Sie kamen an und lie;en sich in den Ecken des Sofas nieder. Ohne ihre Lust zu verbergen, fassten sich Marionette und Roxana an die Br;ste und lachten fr;hlich. Das hat mir nicht gefallen. Sandra kam in meine K;che, um beim Abwasch zu helfen, und erz;hlte mir, dass alle drei lesbisch seien und du das wissen solltest. Meine Stimmung sank sofort. Ich sagte ihr, dass es sch;n ist, wenn eine Frau mit dir schl;ft und nicht ein Mann.
Sie drehte sich sofort um und ging in eine andere Ecke. Es herrschte Stille im Raum.
- Im August planen wir eine Reise in unser Heimatland Rum;nien", brach Marionella das Schweigen. - M;chten Sie mit uns kommen?
- Warum nicht? Ich werde dar;ber nachdenken...
- Ich mag nur nicht, wie du ;ber uns sagst, dass du zimperlich mit Lesben umgehst... Wir sind auch Menschen, und ich bitte Sie, uns zu respektieren!
- Wann habe ich etwas gegen uns gesagt? - Ich war ;berrascht.
Aber sie fing an zu meckern wie ein Mistk;fer. Wir haben die Nacht bei mir zu Hause verbracht und waren wirklich schlecht gelaunt. Ich zog mich auf das Sofa zur;ck und die M;dchen auf das breite Doppelbett, das ich zusammen mit dem rum;nischen M;dchen f;r mein Leben gekauft hatte. Oh, wie entt;uscht war ich! Ich h;rte, wie sie sich aneinander rieben und erotisch seufzten. Ich w;nschte, es w;re Morgen! Ich w;nschte, sie w;rden verschwinden!
Am Morgen, nachdem sie abgereist waren, nahm ich das Bett auseinander und sah, dass die W;sche, die mir meine Mutter geschenkt hatte, alt und gewaschen war... Und sie selbst hatte mich darauf hingewiesen, dass sie die Kissen und Decken in einem sauberen Zustand ;bergeben hatte. Ich habe meine Mutter angerufen und mich unh;flich ausgedr;ckt:
- Warum hast du mir alte W;sche gegeben. Es war so peinlich. Ich ging durch und w;hlte mehr - weniger, in den Rest werde ich zu Ihnen bringen, tun Sie, was Sie wollen mit ihnen ...
- Es gibt keine mehr. Ich habe dir das Beste gegeben...
Die Mutter war beleidigt. Sie beschloss, neue zu kaufen, auch wenn sie nicht genug Geld f;r Lebensmittel haben w;rde. Der j;ngere Sohn sagte:
- Wenn es dir nicht gef;llt, soll er sich selbst was kaufen...
Wenn Sex an erster Stelle steht, ist nat;rlich kein Platz f;r eine Mutter... Sie haben es selbst gesagt: "Das ist deine letzte Chance..."
Ich habe aufgeh;rt, mich mit Lesben zu treffen, als sie mich zu einem Eintopf an die K;ste einluden. Ich kaufte wie damals alles, was ich brauchte, und lie; sie das Fleisch machen. Aber Roxana hat gesagt, dass jeder sein eigenes Fleisch mitbringen soll.
- Gut! Lass uns schnell zu Edeka gehen, ich kaufe Fleisch.
Ich habe mich f;r alle eingedeckt, damit sie nicht sagen, ich sei gierig, und dann gehen wir grillen. Ich war nicht in der Stimmung und hatte auch keinen Appetit. Ich a; einen kleinen Bissen und trank Wasser aus einem Glas. Roxanne packt das ganze Fleisch in ihre Tasche und alle Getr;nke. Ich verabschiedete mich und verschwand. Freundlichkeit wird nicht gesch;tzt - sie macht die Leute frech... Ich habe keine Anrufe mehr angenommen und meine Smartphone-Karte gewechselt. Ich hatte Mitleid mit meinen neuen Fahrr;dern, die ich ihnen geschenkt hatte. Mein Bruder hatte Recht... Es gibt keine zuf;lligen Begegnungen... Es ist entweder eine Herausforderung... oder eine Strafe... oder ein Geschenk des Schicksals.
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Albert Einstein gesagt hat: "Wenn du ein gl;ckliches Leben f;hren willst, musst du an einem Ziel h;ngen, nicht an Menschen oder Dingen", und Bernard Shaw hat auch gesagt: "Wenn du mit der Selbstaufopferung um derer willen, die du liebst, beginnst, wirst du am Ende diejenigen hassen, die du selbst aufopferst"...
Свидетельство о публикации №225020701545