Die Substanz, рецензия

Обе рецензии на голливудский фильм "Субстанция" (2024) были написаны мной в качестве гострайтера и опубликованы на сайтах
https :// wirin.de / и
https:// www.gamerscheck.de /. Нашумевший фильм заинтересовал меня прежде всего обращением к теме нарциссизма и связанными с ним комплексами.

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1. Filmkritik Zu The Substance: Ein Brillanter Body-Horrorfilm Mit Viel Psychologie


Strenger, wenn nicht brutaler Schoenheitskult, Narzissmus und die Suche nach einem wahren Selbst  - diese Fragen wirft der Body-Horrorfilm "The Substance" (2024) von Coralie Fargeat vor. Eine verstoerende, provokative, beissende Satire mit Demi Moore als Hauptdarstellerin erhielt 2025 fuenf Oscar-Nominierungen und hat dem von David Cronenberg geschaffenen Genre von Body-Horror eine neue Wendung gegeben. Was kann grausamer sein als ein Mensch, der sich selbst wegen Schoenheitswahns nicht akzeptiert und sich eine neue, juengere Version von sich selbst erschafft, die dann Kontrolle ueber sein inneres "Ich" uebernimmt?

Dem Titel entsprechend erzaehlt der Film ueber mysterioese und fantastische "Substanz"- Verjuengungskur, zu der die einst gefeierte TV-Moderatorin Elisabeth Sparkle (Demi Moore) wegen Altersdiskriminierung greift. Sie wird 50 Jahre alt, der Programmdirektor Ihrer Fitness-Sendung Harvey entlaesst sie und moechte eine neue, juengere Moderatorin suchen, und Elisabeth trifft eine radikale Entscheidung. Nach einer Injektion von einem geheimnisvollen ominoesen Serum kreiert sie eine zweite Version von sich selbst - eine juengere Mittzwanzigerin Sue (Margaret Qualley), die alle sieben Tage sie, bzw. eine aeltere Version abwechseln soll.

Das Problem ist, eine juengere Version von Elisabeth und jetzt Ihre TV-Nachfolgerin, geniesst Ihren Aufstieg in der Oeffentlichkeit so sehr, dass sie ihre Zeit mit einer aelteren Version nicht teilen will. So wird ein Experiment zum Alptraum fuer die beiden Frauen. Oder fuer die Frau - schliesslich geht es ja um eine Filmstar und ihren inneren Konflikt. Die Balance wird nicht gehalten, und es wirkt dramatisch auf die Elisabeth, die beginnt, sich koerperlich zu altern.

Am Ende wird sie von Ihrer juengeren Version, Sue, getoetet, die sich auf eine grosse Live-Show vorbereitet. Ohne Elisabeth kann Sue aber auch nicht mehr jung bleiben - sie zerfaellt, traut sich aber einen weiteren Versuch, nun eine weitere Version von sich selbst zu erschaffen. Eine Mutation nimmt groteske, bizarre Ausmasse an, und eine neue Version von Elisabeth und Sue ist nun eine monstroese Kreatur.

Die Filmregisseurin Fargeat nutzt Horror-Elemente dafuer, um zu zeigen, dass der Weg zum juengeren, perfekten Selbst eine Illusion ist, die destruktive Auswirkungen auf das Selbst hat. Der hohe Druck, den Schoenheitsidealen zu entsprechen, dem vor allem die Frauen ausgesetzt sind, ist extrem narzisstisch und ungesund. Und Narzissmus hat trotz Stereotypen nichts mit Selbstliebe zu tun - es geht eben darum, dass man sich selbst ueberhaupt nicht liebt und nicht akzeptiert. Eine aeltere Version, das Selbst wird gehasst, und eine neue, perfekte Version wird zu einer schoenen Fassade.

Und diese Zerspaltung hat keine Zukunft: man kaempft gegen sich selbst. So ist "The Substance" mehr als nur ein Body-Horrorfilm, es geht um eine Satire gegen moderne menschenfeindliche Gesellschaft mit Sexismus, Altersdiskriminierung, Narzissmus, sowie Jugend- und Schoenheitswahn.

Das Ende der Geschichte ist grotesk und grausam, und da bleibt symbolisch nur das Gesicht der Elisabeth von allen diesen "perfekten" Versionen zurueck. Eine "bessere" Version von sich selbst zu werden klingt an sich selbst schon menschenverachtend - man sollte lieber souveraen zu sich selbst, zum wahren Ich stehen und keine neuen Versionen von sich selbst erschaffen, um Schoenheitsidealen zu entsprechen.

 Auch wenn ein Film eine Fantasie ist und so ein Verjuengungselixier nicht existiert, stellt "The Substance" einen satirischen Kommentar auf das reale Leben dar. Wer sich einen satirischen Body-Horrorfilm mit brillanter Besetzung und psychologischer Story anschauen moechte, wird "The Substance" geniessen.
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2. Kritik Zu "The Substance" (2024)

In diesem Body-Horrorfilm geht es um eine illegale Verjuengungskur namens Substanz, die das Leben einer ehemaligen A-Prominente Elisabeth Sparkle (Demi Moore) veraendern soll. Ob "The Substance" Ihr Leben veraendern wird, weiss ich nicht. Aber dieser Film von Coralie Fargeat ist super-stylisch, explosiv und dabei sehr psychologisch - diese Kombination hat ihn zur Cannes-Sensation gemacht.

Bereits die erste Filmszene deutet darauf hin, wie schnell die Bluetezeit eines Filmstars vorbei sein kann - auf einem glaenzenden Stern auf dem Walk of Fame entstehen Risse. So ergeht es 50-jaehriger Elisabeth Sparkle, die vom Fernsehchef Harvey (Dennis Quaid) wegen Ihres Alters aus Ihrer Fitness-Sendung gefeuert wird. In der Verzweiflung entscheidet sich die ehemalige Prominente fuer ein Experiment - sie laesst sich eine experimentelle Spritze injizieren, die ihr ein neues Leben als Medienbekanntheit geben soll.

Mit einer wunderbaren Injektion erschafft sich Elisabeth ein zweites Ich, eine juengere Version von sich selbst - Sue (Margaret Qualley), die jetzt jede sieben Tage eine "Originalversion" ersetzen darf. Sie verkoerpert alle Attribute, die die mysterioese Verjuengungskur versprochen hat: Jugend, Schoenheit und Perfektion.

Eine futuristische Aesthetik des Spielfilms betont, wie faszinierend es sein kann - eine juengere Version von sich selbst zu werden. Jetzt schwimmt die neue Elisabeth, beziehungsweise Sue auf der Erfolgswelle - der Fernsehchef ist von Ihrer Schoenheit ueberzeugt, und jetzt darf sie die Fitness-Sendung von Elisabeth moderieren. Damit die Balance erhalten bleibt, muss sie aber Ihre Zeit mit Elisabeth teilen und nur jede zweite Woche herumlaufen. Waehrenddessen eine Version von Elisabeth aktiv am Leben teilnimmt, bleibt eine zweite Version bewusstlos in einem kuenstlichen Koma auf dem Badezimmerboden herumliegen und wird intravenoes ernaehrt, bis sie nach der naechsten Wunderspritze erwacht. Und so sollte eine Frau abwechselnd in zwei Koerpern existieren.

Elisabeth kann aber der Versuchung, in einem juengeren Koerper laenger zu bleiben, nicht widerstehen - sie verpasst eine Injektion und tut damit einem aelteren Koerper weh. Eine perfekte Balance gibt es nicht mehr - Elisabeth, beziehungsweise Ihr Koerper beginnt schnell zu altern.

Je gieriger nach Anerkennung und ambitionierter wird Sue, desto anfaelliger und krasser wird die altersbedingte Veraenderung von Elisabeth. Eine Balance wird zum blutigen Kampf zwischen zwei weiblichen Ichs - eine juengere Version moechte nicht zurueck in den Schatten, sie begehrt Ruhm und Karriere.

Eine Filmszene, in der sich Elisabeth gegen Ihre eigene juengere Version hilflos zu wehren versucht, ist symbolisch. Auf der Suche nach einem besseren, vervollkommenen Ich kann man schnell seine eigene Identitaet verlieren. Der Film hat mit seiner feministischen Thematik viele Hinweise auf ein weiteres Thema - Narzissmus, beziehungsweise eine tiefgreifende Stoerung des Selbstbildes. Ein narzisstischer Mensch erschafft sich eine Art zweite Identitaet, um vom Minderwertigkeitskomplex zu fliehen.

"The Substance" greift somit ernsthafte psychologische und soziale Themen auf - Identitaetskrise, Narzissmus, Schoenheits- und Jugendwahn, und Altersdiskriminierung, die heute nicht nur in der Unterhaltungsindustrie herrschen. Mit dieser ernsthaften Thematik ist dieser Spielfilm wahrscheinlich nicht die beste Wahl, wenn es um reine Unterhaltung gehen sollte. Mit ihrer sozialen Satire und schonungslosen Darstellung von psychischen Problemen und Abnormalitaeten ist "The Substance" kein Film fuer Zuschauer mit schwachen Nerven.

Toxische gesellschaftliche Schoeheitsideale verzerren das Selbstbild eines Menschen, der nicht mehr weiss, wo sein wahres Ich zurueckgeblieben ist, und sich in zwei Ichs verspaltet - eins, das nicht perfekt ist und verborgen sein soll, und ein zweites, ein schoeneres, das sich besser an Gesellschaft anpasst. Das groteske Finale von "The Substanz" mit viel Blut ist satirisch und tiefgruendig - nun steht Sue im Rampenlicht, wie sie sich immer wollte, aber sieht nicht mehr wie ein Mensch aus, sondern wie ein verkruemmtes, verstoerendes, gruseliges Wesen.

Der Film selbst ist ein Film voller Kontraste und thematisiert Schoenheit und Haesslichkeit, Jugend und Alter, Bestrebung nach Norm und Abnormalitaet, sowie psychische Auswirkungen des Schoenheitswahns auf die Menschen und vor allem auf die Frauen.

Fargeat spricht ueber diese sensiblen Themen ehrlich und offen, und die Hollywood-Besetzung sowie Einsatz von Fisheye-Objektiven machen Ihre Messages noch ueberzeugender. Demi Moore, Margaret Qualley, und Dennis Quaid brillieren in dieser farbigen, absurden, aber auch psychologischen Performance. Feinste Details, elegante stilistische Mittel und provokante Filmszenen machen "The Substance" zu einem vielschichtigen Film, der die Zuschauer ordentlich abholen kann.


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