Das Marchen-Der edle Lewe Leo und seine Freunde
Leo hatte viele Freunde. Besonders nahe standen ihm die neugierige Giraffe Greta, der witzige Affe Max, die sanfte Antilope Lila und der weise alte Papagei Paco, der auf einem hohen Baum wohnte und viele Geschichten kannte.
Jeden Morgen, wenn die Sonne uber den Hugeln aufging, trafen sich Leo und seine Freunde am gro;en Wasserloch. Dort spielten sie, tranken Wasser und erzahlten sich Neuigkeiten. Sie lebten friedlich und glucklich.
Eines Tages jedoch kam ein starker Wind aus dem Norden, der Staub und Unruhe mit sich brachte. Der alte Papagei Paco krachzte nervos: „Etwas stimmt nicht. Ich spure es in meinen Federn.“
Am nachsten Tag fehlte plotzlich das Wasser im Wasserloch. Die Tiere waren besorgt. Ohne Wasser konnten sie nicht lange uberleben. Die Zebras wanderten weiter, die Elefanten stampften nervos, und selbst die kleinen Erdmannchen waren still.
Leo versammelte alle Tiere und sprach: „Wir durfen nicht verzweifeln. Wir mussen zusammenhalten. Ich werde mit meinen Freunden losziehen und herausfinden, was passiert ist.“
Und so begaben sich Leo, Greta, Max, Lila und Paco auf eine abenteuerliche Reise. Sie durchquerten dichte Walder, kletterten steile Felsen hinauf und uberquerten heisse Wusten. Unterwegs halfen sie vielen Tieren in Not — einer Schildkrote, die sich auf den Rucken gedreht hatte, einer jungen Eule, die ihr Nest verloren hatte, und sogar einem murrischen Krokodil, das sich einen Dorn aus dem Fuss ziehen liess.
Schliesslich erreichten sie das grosse Gebirge, wo ein machtiger Biberdamm den Fluss aufhielt, der normalerweise das Wasserloch speiste. Die Biber hatten den Fluss gestaut, um ihre eigene Stadt zu bauen, ohne zu merken, wie wichtig das Wasser fur die Savanne war.
Leo trat mutig vor die Biber und sagte: „Wir verstehen euren Wunsch nach einem Zuhause, aber euer Damm bringt unsere Heimat in Gefahr. Konnen wir nicht gemeinsam eine Losung finden?“
Die Biber blickten einander an. Noch nie hatte jemand so freundlich mit ihnen gesprochen. Nach langem Nachdenken nickte der alteste Biber: „Vielleicht konnen wir einen Teil des Wassers umleiten, damit es alle haben.“
Gemeinsam, mit vereinten Kraften, bauten die Tiere einen neuen Wasserkanal. Das Wasser floss zuruck in die Savanne, und das grosse Wasserloch fullte sich wieder. Die Tiere jubelten, sprangen und sangen Lieder. Die Freundschaft hatte gesiegt.
Seitdem feiern die Tiere jedes Jahr das „Fest des Wassers“, an dem sie tanzen, Geschichten erzahlen und sich daran erinnern, wie wichtig Freundschaft, Mut und Zusammenarbeit sind.
Und Leo? Der edle Lewe sass oft unter dem Baobab-Baum, schaute uber die friedliche Landschaft und lachelte. Denn er wusste: Solange man Freunde hat, ist kein Weg zu weit und kein Problem zu gross.
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