Tag
Ueber der Steppe wogt die gluehende Luft und erzeugt Trugbilder. Und es scheint, als stiegen in jener heissen Linse Geister aus den Massengraebern herauf, laengst vermoderte Soldaten alter Schlachten. Das Gefecht des bedingten Guten mit dem nicht minder bedingten Boesen steht bevor. Ob die Steppe von den zornigen Blitzen verbrannt wird oder unversehrt bleibt – den Toten ist es gleich.
Im Vorfeld der Naturkatastrophe ist das Mueckengesindel aus dem Luftraum verschwunden, und die Schwalben, die vom Flug und der Jagd leben, sind vom Himmel herabgestiegen und haben sich in ihren Nestern aus Lehm verkrochen. Das Stimmengewirr der Voegel ist nicht zu hoeren, nur ein alter Rabe, der sich auf der Antenne auf dem Dach niedergelassen hat, kraechzt knarrend und ruft das Unheil herbei.
Das bodengebundene Getier, kleiner als eine Katze, versteckt sich eilig in der Steppe und an den Haeusern. Die streunenden Hunde sind unruhig. Sie sind wie Emigranten in einem fremden Land, unnuetz und von ueberall vertrieben.
Die Front naht.
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