Рецензия на «Всё, что у меня есть» (Карен Арутюнянц Вторая Попытка)

Alles was ich habe

Der Junge streckte mir die Hand aus und sagte:
- Steh auf. Was sitzt du auf der Erde? Immerhin ist es kalt.
Ich schüttelte meinen Kopf, damit er meine Tränen nicht bemerkte. Das wäre nicht nötig. Ich brauchte sein Mitleid nicht. Woher kommt er eigentlich, so zerlumpt?
Ich habe ihn zum ersten mal in meinem Leben gesehen. Ich habe ihn noch nie am Bahnhof getroffen. Ich bin doch hier schon mehr als ein Jahr so zu sagen „tätig“. Ich kenne hier schon alle Obdachlosen, alle Armen…. Sowohl Alten, als auch Kleinen…
Ich bettle jämmerlich um das Geld, maule, dass meine Mutter gestorben ist und den Vater habe ich nie gehabt.
- Steh auf, du wirst dich erkälten, - sagte er und berührte meine Schulter sanft mit den Fingern.
Ich wollte zu ihm nicht zu grob sein, aber es kam wie von selbst – eine alte Gewohnheit.
Verschwinde! – knurrte ich. – Hau ab!
Er glotzte hinterhältig, aber ging nicht weg.
- Du…. – sagte er in einer Minute. – Mache dir keine Sorgen. Alles kann sein. Man kann sich nicht auf alles aufpassen…
- Was drängst du mich?
- Das weiß ich selber nicht. – sagte er ganz ernst.
Ich saß meine Schultern umklammernd. Ich saß unbequem auf der eisigen Erde und wollte schon aufstehen, aber trotzte sich selbst. Ich saß wie angeklebt, protestierend gegen sich selbst, gegen die ganzen Welt und gegen diesen aufdringlichen Typen, der zu mir Mitleid hatte.
Sandi, dieser Schuft, hat mein ganzes Geld abgenommen, meine Einnahmen für die drei Tagen.
Und jetzt dieser Zerlumpter mit seinem Mitleid! Das ärgerte mich irgend warum besonders stark. Aber von einer anderen Seite… Ich habe den Kerl angeschaut. Es gibt ein einziger Mensch auf diesem Planeten, für den ich nicht egal bin. Na ja, er ist ein unansehnlicher Jugendlicher mit einem Stummel hinter dem Ohr.
- Es ist noch nie passierte, - sagte der Junge.
- Was nie passierte?
Plötzlich bekam ich einen unausstehlichen Wunsch mit ihm zu reden. Nicht von mir selbst und nicht von ihm, sondern von etwas anderem. Von etwas Gutem.
- Das habe ich noch nie im Leben erlebt – sagte er – und plötzlich passierte.
- Sag endlich – was passierte – fragte ich ungeduldig.
- Weißt du, - sagte er – ich habe dich gesehen und dachte: „Ich werde alles ihr abgeben, alles was ich habe!“
- Und was hast du?
- Mein Leben, - antwortete er.
Und in diesem Moment stand ich auf.
Er nahm mich an die Hand und wir machten uns auf dem Weg durch die Straßen von unserer absurden Stadt zu bummeln, umgingen die Ruinen und die Gruben, die noch vor drei Monaten nicht vorhanden waren.
Und am Abend habe ich dieses Gedicht geschrieben:
Wie schön ist es, dass wir zu zweit zusammen durch die Erde geh’n
Wie schön ist es, daß es für uns kein Groll, kein Hindernis zu sehn
Und irgendwann, im Himmel hoch wir fliegen zu den Sternen fort
So dass die Sonne und der Mond, selbst Universum der hier thront,
in uns erkennen Freud und Licht,
Die Harmonie und Zuversicht,
Verschwinden Bosheit, Schmerz und Leid,
Es bleibt nur Glück für Ewigkeit

Und am nächsten Morgen Vlad wartete auf mich draußen, vor meinem Fenster. Er hieß Vlad. Und in den Händen hatte er drei rote Tulpen. Es ist der 4. Advent. Morgen ist Weihnachten.

Карен Арутюнянц Вторая Попытка   21.12.2019 16:10     Заявить о нарушении

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